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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 628 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2021
Der Gräber
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


ausgezeichnet

Unheimliches unter der Erde;
Die Geschichte des Gräbers wird aus zwei Perspektiven erzählt, was das Ganze interessant und abwechslungsreich macht. Außer dem etwas gruseligen Beginn erfährt man erst einmal nicht sehr viel über den Kriminalfall bzw. die Ermittlungen im Fall des Serienmörders. Die Spannung steigert sich langsam, aber der gruselige Unterton bleibt. Das Buch ist gut geschrieben und liest sich flüssig. Die beiden weiblichen Hauptpersonen werden sympathisch und nachvollziehbar beschrieben. Man kann gut mit ihnen mitfiebern, während ihre jeweiligen Erzählstränge weiterentwickelt werden. Bis zum Ende bleibt offen, ob es eine vernünftige Erklärung für die Geschehnisse gibt – daher verwischt das Genre ein bisschen. Thriller scheint mir tatsächlich die passende Beschreibung, obwohl die Kurzbeschreibung auch an einen Krimi oder Horror denken lässt. Aber egal, was es ist: es ist gut gemacht!

Bewertung vom 22.12.2021
Das Chalet
Ware, Ruth

Das Chalet


ausgezeichnet

Dramatischer Aufenthalt in den Bergen;
Die spannende Geschichte um den Firmenausflug eines IT Start-Ups ins Bergchalet, bei dem sich immer mehr Tote ansammeln, wird aus den Perspektiven zweier weiblicher Hauptpersonen erzählt. Die Anzahl der Verdächtigen ist von Anfang an begrenzt und erinnert damit an klassische Agatha Christie Settings. Bei der Art und Weise, wie die Personen miteinander umgehen, musste ich unweigerlich an Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ denken, denn es finden sich immer neue Allianzen, die dann andere Personen unter Druck setzen. Alle Personen sind sehr glaubhaft und nachvollziehbar beschrieben und psychologisch gekonnt umgesetzt. Der Thriller lässt sich flüssig und am liebsten in einem Rutsch lesen, die Sprache ist angenehm. Ich wurde sehr gut unterhalten und kann dieses Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 22.12.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


ausgezeichnet

Lebensbejahend und voller Zauber;
Das Buch beginnt nachdenklich und melancholisch mit der Hauptfigur Nora, die sich an einem Tag das Leben nehmen will, an dem viele negative Dinge zusammenkommen. Die Idee, dass sie auf dem Weg ins Jenseits in der Mitternachtsbibliothek ihre alternativen Leben ausprobieren kann, ist einfach zauberhaft und charmant. Entscheidungen, die sie bis dato bereut hat, kann sie durch ihre „Alternativleben“ umkehren und herausfinden, wie die Dinge sonst gelaufen wären. Es macht nachdenklich zu sehen, wie Noras Alternativleben aussehen und wie sie sich auf Nora auswirken. Das Buch ist gut erzählt und elegant konstruiert, ohne schnulzig oder sonst irgendwie übertrieben zu sein. Die Idee der Alternativleben ist so gut, dass ich am liebsten selbst auch mal getestet hätte Wer möchte nicht wissen: „Was wäre wenn?“. Absolut lesenswert!

Bewertung vom 14.12.2021
Der weiße Affe
Ehmer, Kerstin

Der weiße Affe


ausgezeichnet

Atmosphärischer Krimi in den Goldenen Zwanzigern;
Kriminalkommissar Ariel Spiro hat sich vom Land nach Berlin versetzen lassen und durch knappe, prägnante Sätze - teilweise ohne Verben und mit blumiger Sprache - gelingt es der Autorin, die Hetze und Eile in der Hauptstadt sprachlich darzustellen und damit Spiros Eindrücke der ersten Stunden und Tage wiederzugeben und die Ermittlungen rasant zu gestalten. Die 1920er Jahre werden durch die Handlung geschickt beschrieben und es entsteht ein stimmiges Ganzes. Durch Spiros Erfahrungen lernt man als Leser die Stadt und ihre Bewohner kennen. Das Krimi-Geschehen ist überschaubar, aber da das Buch nicht sehr lang ist, passt die Mischung und das Buch ist unterhaltsam und lesenswert. Der Kriminalfall an sich ist geschickt konstruiert und man kann erst am Ende alle Puzzleteile zusammensetzen. Gerne mehr davon!

Bewertung vom 05.12.2021
SØG. Schwarzer Himmel / Nina Portland Bd.2
Jensen, Jens Henrik

SØG. Schwarzer Himmel / Nina Portland Bd.2


sehr gut

Solider Thriller;
Das Buch ist eine Mischung aus Krimi und Polit- oder Spionagethriller. Es handelt sich um den zweiten Fall für Nina Portland. Den ersten Teil kannte ich nicht, das war aber nicht weiter schlimm, man kam auch so gut zurecht, denn es wurde kein Wissen vorausgesetzt bzw. alles Notwendige erklärt. Der Fall beginnt spektakulär und bleibt dann etwas stecken, die Ermittlungen entwickeln sich erst über einen langen Zeitraum wirklich weiter, was ein bisschen das Tempo raus nimmt. Das Setting in Dänemark ist gut beschrieben, die Ermittlungen finden aber auch an weiteren Orten im Ausland (Deutschland, Türkei) statt. Die Geschichte ist gut erzählt und ist in sich stimmig. An der Sprache habe ich nichts auszusetzen, die Länge der Kapitel fand ich sehr angenehm. In der Summe ein solider Thriller.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.12.2021
Finnland True Crime (MP3-Download)
Langenscheid, Adrian

Finnland True Crime (MP3-Download)


ausgezeichnet

Außergewöhnlich;
Finnland ist nicht weit weg, aber ich hatte von den True Crime Fällen aus Finnland noch nie etwas gehört. Deshalb fand ich diese Sammlung besonders interessant, da durch die Fälle und wie damit umgegangen wird, Informationen über die finnische Gesellschaft transportiert werden. Es handelt sich um 14 „Kurzgeschichten“ zu True Crime Fällen, die neutral beschrieben werden und auch das Leben der Täter und Opfer vor der Tat und das Umfeld und die Zeit beleuchten, in der sie stattfanden. Auch werden die Besonderheiten Finnlands und des finnischen Gemüts beschrieben und dienen als Rahmen für die echten Kriminalfälle, die man so besser einordnen kann. Die Sprache ist sachlich und wertfrei, umso erschreckender sind die Taten, die beschrieben werden. Sehr unterhaltsam und absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 29.11.2021
Die falsche Zeugin
Slaughter, Karin

Die falsche Zeugin


ausgezeichnet

Packender Thriller;
Der Einstieg beginnt mit einem Ereignis im Jahr 1998 und spielt dann in der Gegenwart: im Jahr 2021. Es gibt immer wieder Rückblenden oder Erinnerungen an die Vergangenheit, aber das Hauptaugenmerk liegt auf dem Geschehen und Gerichtsverfahren in der Gegenwart. Die Erzählstränge sind klar und sehr packend dargestellt, Die Hauptpersonen haben alle etwas zu verbergen und die Anwältin Leigh hat das besondere Dilemma, dass sie mit ihrem Mandanten eine gemeinsame, unangenehme Vergangenheit verbindet, obwohl sich beide mit neuem Namen neu erfunden haben. Es verschwimmen die Grenzen zwischen Opfer und Täter. Die Geschichte wird spannend entwickelt und ich wollte gar nicht aufhören zu Lesen. Unabhängig vom Plot fand ich es interessant, dass die Autorin in ihrer Erzählung die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Atlanta - insbesondere im Rechtswesen – beschreibt. Klare Leseempfehlung für eine packende Geschichte einer erfahrenen Autorin.

Bewertung vom 29.11.2021
Der Selfie-Killer (eBook, ePUB)
Buderath, Paul

Der Selfie-Killer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schaurig schön;
Der Buchtitel hat mich etwas zwiegespalten. Zum einen ist er sehr reißerisch und explizit (was mich eher abschreckt), zum anderen weiß man aber durch wenige Worte, worum es in dem Thriller geht (daher ist er doch irgendwie gelungen). Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Der Mix verschiedener Erzählperspektiven hat mir besonders gut gefallen und war wie die Länge der einzelnen Kapitel optimal. Auch die kritische Auseinandersetzung mit Social Media finde ich wichtig. Die Geschichte wird spannend und glaubhaft erzählt und findet ein passendes Ende. Das Vorgängerbuch kannte ich nicht, das hat aber auch nicht gestört. Mir hat es sehr gut gefallen und ich wurde angenehm überrascht, da ich aufgrund des reißerischen Titels weniger Qualität befürchtet hatte.

Bewertung vom 26.11.2021
In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


ausgezeichnet

Komplexer Krimi;
Mein erstes Buch von Nele Neuhaus hat mich vollkommen überzeugt. Es war ein langes Lesevergnügen durch einen komplizierten, ausgefeilten Fall. Den Titel fand ich für einen Krimi sehr ungewöhnlich, aber er erklärt sich im Laufe des Buches selbst. Die verschiedenen Geheimnisse der Verlegerfamilie und deren Freundeskreis werden sehr gut erzählt und langsam offenbart. Die Personen sind glaubhaft beschrieben, die Ermittlungsschritte nachvollziehbar und die Fallentwicklung mit vielen Wendungen und diversen Ermittlungssträngen sehr komplex. Die Ermittlungsergebnisse sind weder zu simpel noch zu abwegig - für mich plausibel und gut entwickelt. Die Sprache ist abwechslungsreich und flüssig und es hat mich beim Lesen nichts irritiert oder sonst irgendwie gestört – also einwandfrei. Ich bin froh, auf dieses Buch gestoßen zu sein, da ich jetzt noch das Vergnügen der neun Vorgängerbücher vor mir habe!

Bewertung vom 25.11.2021
Die letzte Schuld / Ein Fall für Emil Graf Bd.2
Rehn, Heidi

Die letzte Schuld / Ein Fall für Emil Graf Bd.2


sehr gut

Eine andere Welt;
Ein Kriminalfall in den Nachkriegsjahren ist mal etwas ganz anderes. Es gelingt der Autorin sehr gut, die damalige Zeit lebendig werden zu lassen und in die ganz andere Welt einzutauchen. Die Hauptpersonen und ihre Nöte und Gedanken kann man gut nachvollziehen und das Zusammenspiel zwischen Besatzern und Einheimischen ist gut getroffen. Ich fand es faszinierend, was sich aus diesem Setting doch für andere Tatmotive ableiten lassen, die so heutzutage nicht mehr denkbar sind. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Einige Wiederholungen schaffen manchmal unnötige Längen. Trotzdem war ich jederzeit gut unterhalten. Den ersten Teil aus der Reihe habe ich nicht gelesen, was kein Problem war, da Rückblicke auf das Nötigste beschränkt wurden. Wenn man München heute kennt, hat die Beschreibung der Stadt in den Nachkriegsjahren besonderen Charme und wurde gut recherchiert.