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Bewertungen
Insgesamt 612 BewertungenBewertung vom 04.10.2016 | ||
Der Hintergrund: Quentin Bell (* 1910), der Icherzähler der fiktiven Geschichte, und sein Bruder Julian (* 1908) waren die Neffen von Virginia Woolf. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Angelica wuchsen sie in einem exzentrischen Künstlerhaushalt im ländlichen Sussex auf. Ihr Vater kam regelmäßig aus London zu Besuch, Mutter Vanessa lebte und arbeitete zusammen mit ihrem Maler-Kollegen Duncan. Als Julian Bell in den Spanischen Bürgerkrieg zieht, kündigt Quentin an, er werde ein Buch über seinen Bruder schreiben, falls Julian nicht zurückkehrt. Dieses Buch halten die Leser in den Händen, können seine Entstehung mit verfolgen, doch geschrieben wurde es vom niederländischen Jugendbuchautor Rindert Kromhout. Kromhout war in Virginia und Leonard Woolf‘s "Monk’s House" bei Lewes/Sussex zu Besuch und bekam so auch das nahegelegene Charleston Haus der Familie Bell zu Gesicht. „Brüder für immer“ ist das erste von insgesamt drei Büchern über die Familie Bell. |
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Bewertung vom 04.10.2016 | ||
Der Angstmann / Max Heller Bd.1 An einem düsteren Novembertag des Jahres 1944 wird in Dresden in einer Bootshalle die brutal zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Kriminalinspektor Max Heller kämpft zu dieser Zeit beinahe auf verlorenem Posten; zahlreiche Mitarbeiter sind zur Wehrmacht eingezogen und seinem einzigen Spezialisten für Spurensicherung steht der Marschbefehl an die Front kurz bevor. Die Menschen ahnen das bevorstehende Kriegsende und fürchten zugleich den Einmarsch der Russischen Armee, Gerüchte machen die Runde. In diese unselige Verbindung aus Auflösung der öffentlichen Ordnung und diffusen Ängsten in der Bevölkerung platzt der Leichenfund. Augenblicklich schießen Gerüchte über das Mordopfer ins Kraut. Die Tote war Krankenschwester. Unter dem Personal des Krankenhauses und unter den Menschen, die auf der Flucht vor dem Frontverlauf auf dem Gelände Station machen, lässt sich die Tat nicht lange verheimlichen. Als eine weitere Leiche gefunden wird, weist das Dresdens letzten engagierten Ermittler auf einen perversen Serienmörder hin. |
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Bewertung vom 04.10.2016 | ||
Meine geniale Freundin / Neapolitanische Saga Bd.1 Eine Frau ist verschwunden, hat ihr Leben förmlich ausradiert und einen lebensuntüchtigen erwachsenen Sohn zurückgelassen. Raffaella Cerullos Verschwinden ist der Anlass für ihre beste Freundin Elena, die Geschichte ihrer Freundschaft zu erzählen. Die Mädchen sind 1944 in einem Arme-Leute-Viertel Neapels geboren und kennen sich seit der ersten Klasse. Elenas Vater arbeitet als Pförtner, Lilas Vater als Schuhmacher. Typisch für eine Kindheit in den 50ern beschränkt sich die Vorstellung der Mädchen von der Welt auf das Haus und die Straße, in der sie leben. Das Meer haben manche noch nie gesehen. Zuhause wird Dialekt gesprochen und Konflikte um die Ehre von Schwestern und Töchtern werden mit Gewalt ausgetragen. Menschen sterben im Krieg, bei Unfällen oder an banalen Krankheiten. Konkrete wie abstrakte Ängste liegen wie eine dunkle Wolke über dieser Kindheit; Angst vor Leitungswasser, vor dem Verschlucken von Kirschkernen und vor dem unheimlichen Don Achille im vierten Stockwerk. Ängste werden Ferrantes Figuren ihr Leben lang begleiten. Raffaella, „Lila“, ragt schon als Kind aus den vom Alltag gebeugten Figuren heraus durch ihre Entschlossenheit und Furchtlosigkeit. Lila konnte schon vor der Schule lesen und schreiben, ihr scheint alles zuzufliegen, anders als Elena, die sich im Unterricht anstrengen muss. Wenn sie nicht fleißig ist, werden die Eltern sie aus der Schule nehmen, haben die Grecos gedroht. Elena hat das abschreckende Beispiel von Lilas Bruder Rino vor Augen, der für Kost und Unterkunft für den Vater arbeiten muss - und gegen den Willen des Vaters im Betrieb keinen Stich selbstständig tun darf. Dass eine Tochter aus dieser Familie überhaupt länger als unbedingt nötig zur Schule gehen darf, ist ungewöhnlich fortschrittlich. Der alte Cerullo befürchtet offenbar, dass sein Sohn sich ihm entfremden wird, wenn er ihn beruflich eigene Wege gehen lässt, während er seine Tochter loslassen kann und sie fördert. Das Bewusstsein, dass vor ihnen selbst schon Menschen gelebt haben, das Wissen über die „Sünden der Väter“ unterscheidet die Mädchen von der Generation ihrer Eltern – und dieses Bewusstsein öffnet ihnen die Tür zu Bildung. Aus dem Kellerloch des „Früher“ will Stefano Carracci unbedingt ausbrechen – mit Lilas Hilfe. 1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.11.2010 | ||
Mama - Papa - Auto - Nein! Die Entdeckung des Wortes Nein ist ein wichtiger Schritt in der kindlichen Entwicklung. Wenn Eltern vor der Quengelware an Supermarktkassen kein entschiedenes Nein aussprechen, haben sie die Folgen ihres unentschlossenen Verhaltens unmittelbar zu tragen. Kinder lernen schnell, dass Nein nicht Nein heißt und wie leicht ihre Eltern sich von kindlichem Zoff einschüchtern lassen. Wir alle beobachten in der Öffentlichkeit, wie Eltern sich vor entschiedenen Stellungnahmen drücken und stattdessen fremde Autoritätspersonen vorschieben: "Wenn du das jetzt nicht lässt, sage ich es dem Busfahrer...". Wer selbst keine Wünsche aufschiebt und sich in seinem Konsumverhalten vom gesellschaftlichen Druck zum Ja-Sagen und von Werbebotschaften leiten lässt, lebt seinen Kindern vor, dass heute niemand mehr verzichten oder sich für ein Ziel anstrengen muss. Lehrer beklagen zunehmende Respektlosigkeit, Disziplinlosigkeit und mangelnde Konzentrationsfähigkeit ihrer Schüler. David Walshs Beschreibung der amerikanischen Verhältnisse lässt sich auf die Entwicklung in Deutschland übertragen. Der Autor regt Eltern an, eine Bestandsaufnahme ihres Verhaltens als Erzieher vorzunehmen, neue Ziele zu formulieren und zu ihrer Umsetzung anschließend aus einer Art pädagogischem Werkzeugkasten Erziehungs-Methoden zu wählen. |
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Bewertung vom 26.11.2010 | ||
Donata Elschenbroich wirft Fragen auf, die in jedem Kindergarten und jeder Mutter-Kind-Gruppe diskutiert werden sollten. Was braucht ein Kind? Was wollen wir unseren Kindern mit auf den Lebensweg geben? Wollen wir es schützen oder fördern? Welche Lehrmethoden der Vergangenheit waren erfolgreich, welchen Irrtümern von Pädagogen sind wir aufgesessen? 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.11.2010 | ||
ministeps: Wir sind jetzt vier! Moritz ist jetzt großer Bruder 4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.11.2010 | ||
Mütter sind meist überzeugt davon, dass sich ihre 8-jährigen Kinder noch nicht für Liebe und Sexualität interessieren. Doch spätestens, wenn sich die ersten körperlichen Veränderungen der Pubertät ankündigen, wird es Zeit für ein altersgerechtes Sexualkundebuch. Auch während Töchter noch mit Barbies spielen, können die Gefühle schon kopf stehen; der erste pubertäre Zoff kann sich ankündigen. Sabine Thor-Wiedemann und Birgit Rieger beschreiben innere und äußere Geschlechtsorgane, gehen auf Sorgen wegen Pickel&Co ein und informieren über die erste Menstruation. Sachkapitel, Frage-und-Antwort-Seiten wechseln sich locker und ansprechend illustriert mit Comics und Cartoons ab. Die Autorinnen machen deutlich, dass jeder Jugendliche das Recht auf ein eigenes Entwicklungstempo hat und das jeder über seinen Körper selbst entscheidet. Die Autorinnen erklären, was Liebe ist, warum sich in der Pubertät Freundschaften verändern können und was Pornografie mit der Wirklichkeit zu tun hat. Sie nehmen ausgewogen zum Thema Schwangerschaft, Verhütung und sexuell übertragbare Krankheiten Stellung. 8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.11.2010 | ||
Ein unübersehbares Angebot an Erziehungsratgebern zeugt von elterlicher Ratlosigkeit und der Suche nach Orientierung. Eltern seien verunsichert und empfänden Erziehnung als anstrengend, weil es keinen gesellschaftlichen Konsens mehr darüber gebe, was "gut erzogen" sei, meint der Autor. Am Beispiel von Patchwork-Familien und bi-nationalen Ehen zeigt Jesper Juul, dass jede Familiengründung die Fusion unterschiedlicher Erziehungssysteme ist. Diese Fusion kann dann gelingen, wenn Rollen und Verantwortung sinnvoll und gereicht verteilt sind und wenn die Kommunikation untereinander gelingt. Der dänische Familientherapeut sieht Erziehung nicht als Trick-Kiste, mit der erwünschtes Verhalten hervorgezaubert werden kann. Er befasst sich mit der Persönlichkeit der Erziehenden, ihrer Partnerbeziehung und den Werten, die sie durch ihr Vorbild vermitteln. In seiner Werte-Beschreibung geht es Juul nicht um Kopfnoten oder Disziplin, sondern um die Erarbeitung gemeinsamer Werte in der Familie. 6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.11.2010 | ||
Neuorientierung, Gelassenheit und aufregende Träume 4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.11.2010 | ||
Jeder von uns ist ein bisschen wahnsinnig. Doch wir sind in guter Gesellschaft: Obelix kann ohne Asterix sein Leben nicht organisieren und Woody Allen scheint die Neurose in Person zu sein. Wer hat sich nicht schon gewünscht, wenigstens einen nervigen Charakterzug eines Mitmenschen verstehen zu können, wenn er denn schon nicht zu ändern ist. Zwei französische Psychologen geben mit ihrem humorvoll geschriebenen Ratgeber Einblick in die Gründe von Ängsten, Empfindlichkeiten und den Motiven jener anstrengenden Zeitgenossen, die sich in zwanghafte Rituale verstricken. Das Autoren-Duo beschreibt überzeugend, wie die von ihnen skizzierten Querulanten die Welt sehen und warum sie ihre Umwelt nur aus ihrer Perspektive wahrnehmen können. Die portraitierten Charaktertypen werden mit treffenden Beispielen aus Film, Fernsehen und Literatur vorgestellt. Jeder Leser kann sich selbst auf exzentrische Angewohnheiten testen. Die Antworten der Autoren auf die realistische Frage "Und was tue ich, wenn die beschriebene Persönlichkeit mein Chef, meine Kollegin oder mein Ehepartner ist?" nehmen einigen der schlimmsten vorgestellten Charakterzüge tröstend die Spitze. 4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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