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Baerbel82

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Insgesamt 902 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2018
Büße deine Schuld
Ahlf, Joe

Büße deine Schuld


sehr gut

Bist du Jäger oder Beute?

„Machtwechsel“ von Joe Ahlf hatte mich begeistert und auch „Büße deine Schuld“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Chrissy, eine junge Frau, wird irgendwo gefangen gehalten. Und der Insektenmann hat Schlimmes mit ihr vor. Gruselig!
Drei Jahre später. Wir lernen Henry van Mark kennen. Martin bittet seinen ehemaligen Kollegen um Unterstützung in einem aktuellen Fall. Denn der Mörder hat sich persönlich an Henry gewandt und zu einem perfiden Spiel eingeladen. Aber, passt das zu Marc Freiberg? Henry hatte den Serienkiller seinerzeit zwar gestellt, doch dieser konnte fliehen…
Jedenfalls ist der Modus Operandi verschieden. Marc hatte es auf Frauen abgesehen, der aktuelle Täter auf Männer. Auch Nele, Henrys junge Kollegin, gerät ins Visier des Killers. Handelt es sich um einen zweiten Killer, der mit Henry noch eine Rechnung offen hat?
Wechselnde Perspektiven, auch aus Sicht des Killers, sorgen für Dynamik. Was haben wohl die blutigen Buchstaben „Jäger oder Beute?“ zu bedeuten? Gekonnt spielt der Autor mit unseren Urängsten.
„Büße deine Schuld“ hat alles, was das halbwegs gesunde Menschenhirn an Obsessionen, Foltern und Metzeleien ausbrüten kann - und einen völlig verrückten, amoralischen, aber hochintelligenten Serienkiller.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Henry kommt sympathisch rüber. Seit einem traumatischen Ereignis trinkt er m.E. allerdings zu viel.
Die Polizei tappt lange im Dunkeln. Wer kommt schon darauf, dass es mehr als einen Killer geben könnte? Alles wie üblich, nur ein bisschen verrückter.

Fazit: Solider Serienkiller-Thriller. Spannende und kurzweilige Unterhaltung!

Bewertung vom 10.10.2018
Der Drahtzieher / Gabriel Allon Bd.17
Silva, Daniel

Der Drahtzieher / Gabriel Allon Bd.17


ausgezeichnet

Die Jagd auf Saladin geht weiter

„Der Drahtzieher“ ist bereits der 17. Band aus der Gabriel Allon-Reihe. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Es geht um Terroranschläge in Washington und London durch Saladin, das neue Gesicht des islamischen Terrors, der seine Waffen aus dem Drogenhandel finanziert.
„Der Drahtzieher“ beginnt genau dort, wo „Die Attentäterin“ aufgehört hatte: Gabriel tritt seinen Job als Chef des israelischen Geheimdienstes an. Er war ein Profikiller, ist aber auch ein begnadeter Restaurator, liebender Ehemann und Vater.
Die Engländer wollen Vergeltung und haben hierfür Christopher Keller beauftragt, einen ehemaligen SAS-Offizier und Berufskiller, der nun als MI6-Agent im Einsatz ist. Er war auch schon in „Der englische Spion“ an Gabriels Seite.
Es folgt ein Wiedersehen mit Natalie aus „Die Attentäterin“. Zusammen mit Gabriels altem Freund Michail taucht sie ein in die Szene der Schönen und Reichen um Jean-Luc Martel, ein französischer Unternehmer, dessen wahres Geschäft der Drogenhandel ist.
Gabriel und Keller folgen den Spuren der „Orangen“, so nennen sie die Drogen. Diese soll sie zu Saladin führen. Zitat: »Waren Sie schon immer ein Spion?«, fragte Martel. »Waren Sie schon immer ein Drogenhändler?« »Ich war nie ein Drogenhändler.« »Ah, richtig«, sagte Keller. »Orangen.«
„Der Drahtzieher“ ist wieder ein typischer Silva: die USA, England und Israel, das sind die Guten, Russland, der Iran und die Arabische Welt, die Bösen. Erfahrene Geheimdienstler stehen skrupellosen Schurken gegenüber.
Silvas Erzählstil wechselt zwischen ruhigen Passagen und dramatischer Action. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Besonders die Szenen, die in Marokko spielen: Casablanca, Fes, die Wüste… haben mir gefallen.
Ab und zu finden sich Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte. Nichtsdestotrotz könnte ich mir vorstellen, dass Neueinsteiger, die die anderen Bände nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
Personen, Dialoge und Handlungen wirken komplett authentisch. Komplex, dennoch hochspannend. Zudem sind Silvas Romane immer aktuell: die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem, der Brexit.
Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, die auf Tatsachen beruht, aber auch Verschwörungstheorien enthält.

Fazit: Ein typischer Silva. Beste Unterhaltung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.10.2018
NSA - Nationales Sicherheits-Amt
Eschbach, Andreas

NSA - Nationales Sicherheits-Amt


ausgezeichnet

Wissen ist Macht

Um es gleich vorweg zu nehmen, das neue Werk von Andreas Eschbach ist der Hammer! Ein Horrorszenario, das Datenüberwachung durch den Staat thematisiert.
Weimar 1942: Es gibt bereits Komputer, das Weltnetz, Elektropost und tragbare Telephone. Und eine Stelle, die über alldem wacht: das Nationale Sicherheits-Amt (NSA).
Hier arbeitet Helene Bodenkamp als Programmstrickerin. Ihre Programme fragen Daten aus Tabellen ab, verknüpfen diese und erstellen Listen sogenannter Regimegegner. Auf diese Art und Weise werden auch Anne Frank und die Geschwister Scholl aufgespürt.
Während Helene Gewissensbisse bekommt, denn sie selbst versteckt ihre große Liebe, den fahnenflüchtigen Arthur, nutzt ihr Chef Eugen Lettke das System für seine ganz eigenen Zwecke…
Wie Andreas Eschbach zeigt, ist es möglich, auch völlig unblutige und dennoch spannende Thriller zu schreiben. Ich liebe „Was-wäre-wenn“-Geschichten. „Ein König für Deutschland“ ging auch schon in diese Richtung. Aber „NSA“ ist viel mehr als das. Ähnlich wie in George Orwells Roman „1984“. Ein Staat, der praktisch jeden ins Visier nehmen kann.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Helene ist mir sofort ans Herz gewachsen. Sie hat viel Empathie, ist aber auch ein bisschen naiv. Lettke dagegen mochte ich nicht. Er ist ein Kotzbrocken, ein Krimineller.
Der Autor hat in seinem visionären Roman ein erschreckendes Szenario geschaffen. Brandaktuell, bestens recherchiert und spannend erzählt. Denn die totale Überwachung ist doch längst Realität. Alles und jeder wird ausgespäht. Mit dem Internet ist unser Konsum-, Lese- und Wahlverhalten öffentlich geworden. Unser Denkverhalten auch.
Was wäre, wenn heute eine Regierung an die Macht käme, die diese technischen Möglichkeiten für ihre Zwecke missbraucht?

Fazit: Geniale Idee. Gelungener Mix aus Fakten und Fiktion. Spannend, erschreckend, real.

Bewertung vom 02.10.2018
Bösland
Aichner, Bernhard

Bösland


gut

Was für ein böser Thriller!

Max Broll war toll. Die Totenfrau kenne ich nicht. Aber Bösland? Naja... so lala. Doch worum geht es?
1984: Bens Vater hat sich auf dem Dachboden erhängt, nachdem er seinen Sohn immer wieder genau dort, im sogenannten Bösland, misshandelt hat. Damals war Ben gerade einmal 10 Jahre alt. Ein Schicksal, das berührt.
Sommer 1987: Auf dem Dachboden eben dieses Bauernhauses wird nun Mathilda brutal ermordet. Ben schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Aber, stimmt das auch?
Dreißig Jahre lang bleibt die Geschichte im Verborgenen, denn Ben kann sich an nichts erinnern - bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt. Offenbar hat Ben nun seine Therapeutin ermordet.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Ben. Bernhard Aichner liebt knappe, schlichte Sätze und noch knappere Dialoge, bei denen er sogar auf Einleitungssätze und Anführungszeichen verzichtet.
Nichtsdestotrotz war mir schnell klar, wer der wirkliche Täter ist. Die Geschichte ist zudem leidlich spannend und vorhersehbar. Somit ist Bösland für mich nur ein mittelmäßiges Werk, das man lesen kann, aber nicht muss.

Fazit: Vorhersehbare Thriller machen keinen Lesespaß.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2018
Der Kratzer / Christine Lenève Bd.3 (eBook, ePUB)
Ménard, Oliver

Der Kratzer / Christine Lenève Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Morden geht weiter

Ich danke Oliver Ménard für drei psychologisch raffinierte Thriller um die investigative Journalistin Christine Lenève und den Berliner Kriminalkommissar Tobias Dom. „Federspiel“ und „Das Hospital“ hatte ich begeistert verschlungen und auch „Der Kratzer“ hat mich nicht enttäuscht.
Diesmal bekommt es Dom mit einem Serienkiller zu tun, der ein perfides Spiel mit ihm spielt. Schnell ist klar, nur mit Hilfe von Christine, hat er eine Chance, dieses Duell zu gewinnen. Der Kratzer, so wird der Killer genannt, weil er seinen Opfern immer ein Wort in den Oberschenkel ritzt.
Vor sieben Jahren hatten Dom und seine Partnerin Karen den Kratzer zwar gestellt, doch er konnte kurz darauf fliehen. Jetzt hat er wieder zugeschlagen und Doms Ex-Frau überfallen. Das nimmt Dom natürlich persönlich. Will sich der Killer an ihm rächen? Warum dann erst jetzt?
Dr. Lindfeld, der seit „Das Hospital“ in einer psychiatrischen Anstalt einsitzt, kennt den Kratzer. Aber er will nur mit Christine reden. Ein erbittertes Katz und Maus-Spiel beginnt…
In Oliver Ménards neuem Thriller geht so richtig die Post ab. Schnelle Schnitte und wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Eine Geschichte voller abgründiger Wendungen, unglaublich spannend. Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll. Je näher man der Wahrheit zu kommen scheint, desto undurchsichtiger wird sie - bis sie mit voller Wucht zuschlägt. Erst ganz am Ende schließt sich dann der Kreis.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Christine ist eine starke Frau. Doch sie kämpft noch immer mit den Dämonen ihrer Vergangenheit. Denn alles was sie kann, hat ihr Vater ihr beigebracht. Er war Inspektor in einer französischen Eliteeinheit. Aber ihr Vater ist tot. Er wurde ermordet. Auch Kommissar Tobias Dom und Christines Freund Albert, ein ehemaliger Hacker, sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Ich werde sie vermissen.

Fazit: Actionreicher Abschluss und fulminanter Höhepunkt der Christine Lenève-Trilogie. Bestes Erzählkino!

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2018
Rachewinter / Evelyn Meyers & Walter Pulaski Bd.3
Gruber, Andreas

Rachewinter / Evelyn Meyers & Walter Pulaski Bd.3


ausgezeichnet

Lady in Red

Um es gleich vorweg zu sagen, das neue Werk von Andreas Gruber ist der Hammer!
Seit Rachesommer (2011) bin ich ein Fan des Österreichers. Endlich ein neuer Fall für den Leipziger Kommissar Walter Pulaski und die Wiener Anwältin Evelyn Meyers. Rachewinter ist der dritte Band nach Racheherbst (2015). Die Vorgänger hatten mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Was für ein krasser Prolog: Zwei Bauarbeiter beobachten in Wien den Mord an Johann Wulf. Offenbar ist der Täter eine brünette Frau in einem roten Kleid. In einem Leipziger Motel stirbt Klaus Hinze. Auch er war wohl nicht alleine dort. Wo ist die Verbindung?
Rachewinter ist ein Thriller, der Transgender thematisiert. Aber er geht auch um falsche Identitäten - und Rache. Und um die kranke und kaputte Familie eines Wirtschafts-Tycoons.
Andreas Gruber hat erneut eine sehr komplexe und wirklich spannende Geschichte über die dunkle, abgründige Seite der Menschen geschrieben. Nichts ist, wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz:
Zitat: „Poison von Alice Cooper. Mein Gott, was hatten die bloß mit diesem Lied gemacht? Es klang nach DJ Hab-keine-Stimme featuring DJ Kann-nicht-singen beim Wettschnüffeln an einem Heliumballon.“
Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum. Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Eine Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen, nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll - bis zum furiosen Showdown.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Pulaski und Evelyn sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Neu dabei, Evelyns Assistent Florian Zock. Auch Pulaskis Tochter Jasmin sowie deren Freundin Nina, die Tochter des zweiten Toten, sind mit von der Partie.
Rachewinter ist ein Thriller, der diese Bezeichnung wirklich verdient. Teilweise atemlos, zuweilen richtig heftig, sehr gut lesbar und mit einer Thematik, die nicht schon x-fach kriminalliterarisch abgearbeitet wurde.

Fazit: Wiener Schmäh mit Tiefgang. Starker Stoff. So muss Thriller!

Bewertung vom 20.09.2018
Rachgier / Tony Hill & Carol Jordan Bd.10
McDermid, Val

Rachgier / Tony Hill & Carol Jordan Bd.10


sehr gut

Carol & Tony jagen den „Wedding Killer“

„Rachgier“ von Val McDermid ist bereits der zehnte Fall für das schottische Ermittler-Duo DCI Carol Jordan und Profiler Tony Hill. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Kathryn McCormick wird in ihrem Auto verbrannt und der Mörder hat bereits das nächste Opfer im Visier. Einsame, unschuldige Frauen müssen dran glauben, weil ihm seine Tricia den Laufpass gegeben hat. Carol und Tony ermitteln, tappen aber lange im Dunkeln.
Zitat von Tony: „Keiner war gut genug diesen Mörder zu fassen“. Was bedeutet das für die Gerechtigkeitsfanatikerin Carol?
Val McDermid hat „Rachgier“ wieder packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Aktuelle Themen wie Cyberkriminalität und Identitätsdiebstahl, das sind die Zutaten für diesen komplex konstruierten Krimi. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Über das Wiedersehen mit Carol, Tony & Co. habe ich mich sehr gefreut. Die Ermittlertätigkeit gefällt mir. Die neue ReMIT-Einheit. Die Weiterentwicklung der Charaktere. Auch die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben. Und so bin ich schon sehr gespannt, wie es mit Carol und Tony weitergeht.

Fazit: Fall Nr. 10 für das schottische Ermittler-Duo. Spannend und brandaktuell!

Bewertung vom 13.09.2018
Tidetod
Kramer, Gerd

Tidetod


ausgezeichnet

Dreizehn Tage

„Das Flüstern im Watt“ hatte ich begeistert verschlungen und auch „Tidetod“, der zweite Fall für die Husumer Kommissare Flottmann und Hilgersen, hat mich nicht enttäuscht. Es handelt sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Was für ein dramatischer Einstieg! Die Kommissare treffen auf einen Killer, der Menschen entführt und ihnen tödliche Fallen stellt. Wo liegt das Motiv? Ärztin Bettina bekommt einen mysteriösen Brief: „13 Tage“. Was soll das bedeuten? Sie hat nicht die geringste Ahnung. Aber kurz darauf wird ihre Tochter Nathalie entführt…
Gerd Kramer hat seinen neuen Regio-Krimi wieder packend in Szene gesetzt, gewürzt mit einem gehörigen Schuss Humor und einer kleinen Romanze. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik.
Über das Wiedersehen mit dem hochsensiblen Musiker Gerber, den Kommissaren Hilgersen und Flottmann sowie Kater Bogomil habe ich mich sehr gefreut. Die Spannung wird langsam, aber nachhaltig aufgebaut. Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen - und die Auflösung ist dann vollkommen überraschend.

Fazit: Küsten Krimi mit viel Lokalkolorit, Spannung und Humor!

Bewertung vom 10.09.2018
Mexikoring / Chas Riley Bd.8
Buchholz, Simone

Mexikoring / Chas Riley Bd.8


ausgezeichnet

Chastity Riley ist zurück

„Mexikoring“ von Simone Buchholz ist bereits der achte Fall für die unkonventionelle Hamburger Staatsanwältin Chastity Riley, der dritte bei Suhrkamp Nova. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Einem mysteriösen Einstieg folgt ein Wiedersehen mit Chas Riley. Sie wird zu einem Tatort gerufen: Nouri Saroukhan ist in seinem Auto verbrannt, am Mexikoring. Geboren in Bremen, gestorben in Hamburg. Mord oder Selbstmord?
Schauplatz ist Hamburg - und Bremen. Bremen gilt als Hochburg für kurdisch-libanesische Familienclans, die Mhallamiye. Die Clans sind eng mit der Organisierten Kriminalität verwoben, in der Regel handeln sie mit Drogen.
„Mexikoring“ ist die Geschichte einer großen, aber verbotenen Liebe, denn Nouri und Aliza gehören zu verschiedenen Clans. Um nicht zwangsverheiratet zu werden wie ihre Schwestern, flüchtet Aliza nach Hamburg. Nouri folgt ihr wenig später, um Jura zu studieren. Doch dann bricht er sein Studium ab und heuert bei einer Versicherung an. Was war geschehen?
Simone Buchholz hat ihren neuen Kriminalroman gewohnt schnoddrig mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Chas erzählt. Auch Rileys Privatleben nimmt wieder einen breiten Raum ein. Die Welt der Mhallamiye ist bestens recherchiert.

Fazit: Ein Blick in dunkle Ecken. Spannend und humorvoll zugleich. Unbedingt lesenswert.