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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 730 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2017
Winterblüte
Bomann, Corina

Winterblüte


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt am 4. Dezember 1902. Die Hotelierfamilie Babe bildet den Fokus in der Geschichte. Johanna Baabe ist eine junge Frau, die sich in einen Mann verliebt hat, den ihre Familie niemals akzeptieren würde. Ihr Bruder Christian ist der einzige Mensch, dem sie ihr Geheimnis anvertraut. Christian ist von ihrem Geständnis nicht begeistert.


Als Christian nach einem morgendlichen Ausritt eine bewusstlose Frau am Strand findet, nimmt er sie mit heim. Als die bildhübsche junge Frau aus ihrer Bewusstlosigkeit aufwacht, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Das erste, nachdem sie sich erkundigt, ist ein Kirschzweig, den sie am Strand fest umklammert hielt.

Christians Mutter Augusta verhält sich merkwürdig. Sie möchte die Frau nicht im Hotel beherbergen, obwohl genügend Zimmer frei sind. Sie verdächtigt die junge Frau, Unglück ins Haus zu bringen. Auf Anraten des Arztes fügt sich Augusta dessen Anordnungen. Die junge Frau braucht dringend Ruhe. Nur so kann sie ihr Gedächtnis wieder erlangen.

Augusta war mir regelrecht unsympathisch. Ihre eigene Tochter wollte sie dazu zwingen, einen Mann zu heiraten, den diese gar nicht liebte. Für Augusta zählte nur das Ansehen der Familie. Für die verunglückte Frau hatte sie kein Herz.
Johannas Vater Ludwig fügte sich stets den Wünschen seiner Frau.

Ludwig konnte ich eigentlich gut leiden. Er kam mir wie ein Mensch vor, der das Herz am rechten Fleck hat. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Ludwig seiner Tochter eine Ehe mit einem Mann aufzwingen würde, den diese gar nicht liebt. Er konnte nicht verstehen, warum seine Frau so panisch auf die verunglückte Frau reagierte.


Johanna fühlt sich zu der jungen Patientin sehr hingezogen. Sie besucht sie heimlich und erfährt so das Geheimnis des Kirschzweiges. Man muss am 4. Dezember einen Zweig von einem Kirschbaum schneiden und ihn in ein Gefäß mit Wasser stellen. Wenn er dann am 24. Dezember blüht, geht ein Herzenswunsch in Erfüllung. Es ist ein katholischer Brauch. Man nennt ihn Barbarazweig. Da sich die junge Patientin nicht an ihren Namen erinnern kann, gibt ihr Johanna den Namen Barbara. Johanna ist zwar schon etwas spät dran; schneidet aber trotzdem eine Kirschzweig ab. Wenn er am 24. Dezember blüht, kann sie dann ihre große Liebe heiraten?

Die herzerfrischende Art von Johanna gefiel mir sehr gut. Sie und Barbara wurden Freundinnen. Johanna widersetzte sich der Anordnung ihrer Mutter, Barbara nicht zu besuchen.
Die blutjunge Johanna verfügte für ihr Alter und die damalige Zeit, über ein großes Durchsetzungsvermögen. Sie war zu den Bediensteten freundlich und kannte keine Klassenunterschiede.



Die Geschichte entführt uns in den Kurort Ostseebad Heiligendamm 1902. Die 20 jährige Johanna wird gezwungen, zwischen zwei Verehren einen Heiratskandidaten zu wählen.
Standesdünkel sind sehr stark zu spüren. Ehen werden noch erzwungen.
Das Augenmerk in der Geschichte liegt auf einem Barbarazweig und der Schiffsbrüchigen "Barbara," sowie der Familie Babe.
Man fiebert regelrecht dem 24. Dezember entgegen und hofft, dass der Zweig blüht und Herzenswünsche in Erfüllung gehen.
Das Geheimnis um Barbara verleiht der Story sehr viel Spannung. Warum Augusta auf Barbara so herzlos reagiert, bleibt sehr lange ein Geheimnis.
Johanna ist eine taffe Frau, die den Widrigkeiten in ihrem Leben, die Stirn bietet.
Barbara wächst in der Geschichte weit über sich hinaus. Auch sie verfügt über eine sehr starke Persönlichkeit.

Der wunderschöne Schreibstil und das Setting an der Ostsee, erzeugen Weihnachtsfeeling.
Wie begleiten die Protagonisten vom 4.-24. Dezember.
Missverständnisse, Intrigen und sehr viel Liebe, machen dieses Buch zu einem Pagetuner. Man mag es nicht mehr aus der Hand legen, bis man weiß, ober der Barbarazweig Heilig Abend blüht.

Ob mir das Ende gefallen hat? Ich fand den 24. Dezember einfach nur schön! Das bezaubernde Cover hält was es verspricht.

Bewertung vom 05.01.2017
SOS - Schön ohne Schummeln
Bachman, Katharina

SOS - Schön ohne Schummeln


sehr gut

Dieses Büchlein habe ich sehr gerne gelesen. Wie die Autorin selbst schon erwähnt hat, sind viele Dinge nicht neu. Eine selbst hergestellte Avocadomaske habe ich schon des öfteren hergestellt.
Besonders die Beschreibungen von der Wirksamkeit der verschiedenen Obst und Gemüsesorten, haben mich interessiert. Auch sie bergen nicht viel Neues.
Unser Gene spielen eine sehr große Rolle. Telomere sind entscheidend, wie lange wir leben und wie schnell wir altern.
Diesen Abschnitt finde ich sehr interessant.
Wie positiv sich Blaubeeren- und viele andere Obstsorten, auf unseren Körper auswirken, wird von der Autorin genau beschrieben.

Der Herstellung von Kosmetik stehe ich etwas skeptisch gegenüber. Das eine oder andere kann man bestimmt übernehmen. Bei Gesichtspuder wäre ich jedoch vorsichtig. Auch bei einigen Gesichtsmasken. Gerade die Naturprodukte haben bei mir gerne mal Hautreizungen ausgelöst.
Bei Nahrungsergänzungsmittel sollte man, meiner Meinung nach, auch sehr vorsichtig sein. Wie die Autorin selbst erwähnt hat, am besten nach einer Absprache mit dem Arzt einnehmen.
Gerstengraspulver und einige andere Produkte, haben mich neugierig gemacht, da ich davon schön öfter gelesen habe.

Fazit

Die 240 Seiten sind schnell durchgelesen. Die Herstellung eigener Kosmetik teils mit wenig- manche mit viel Aufwand.
Für die Autorin ist es viel leichter, an die wirklich frischen Produkte heranzukommen, da sie mit ihrem Mann in Kuala Lumpur lebt. Ich finde es nicht so prickelnd, dass wir uns nun mit Pülverchen und Co befassen müssen. Nur Bioqualität und reine Naturprodukte, lassen einen da ganz schön tief in die Geldbörse greifen. Sämtliche Wurzeln, Obst und Gemüse sind auch bei uns in Deutschland erhältlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ware wirklich frisch ist.
Manches in diesem Ratgeber konnte mich überzeugen. Ein selbst hergestelltes Gesichtstonicum werde ich mit Sicherheit ausprobieren. Verschiedene andere Kosmetika, die länger haltbar sind, auch. Ekelerregend finde ich, Schnecken über das Gesicht laufen zu lassen. Der Schleim, den diese absondern, soll verjüngend wirken. Danke ... aber nein Danke!!!
Gemüse und Obst ist auf meinem Speiseplan reichlich enthalten. Auch Kurkuma hat in unserer Küche schon seit Jahren seinen festen Platz. Matcha- und andere grüne Teesorten, trinke ich des öfteren.

Insgesamt konnte mich dieser Ratgeber überzeugen. Gesunde Ernährung ist das Wichtigste, um unsere Organe fit zu halten. Besonders die Passagen mit dem Stoffwechsel. Er ist das A & O für gesunde Organe und Aussehen.
Bei Gesichtscremes werde ich weiterhin meiner Marke treu bleiben und schummeln.

Die Rezepte für sämtliche Cremes und Masken sind sehr gut beschrieben und bebildert.
Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend.

Diesen Ratgeber empfehle ich gerne. Danke Katharina Bachmann

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2017
Wintersonnenglanz / Büchernest Bd.3
Engelmann, Gabriella

Wintersonnenglanz / Büchernest Bd.3


ausgezeichnet

Meine Meinung

Mit dieser wunderschönen, weihnachtlich atmosphärischen Geschichte, habe ich mir die Weihnachtsfeiertage versüßt.
Larissa ist überglücklich mit ihrer kleinen Familie. Ihr Töchterchen Liuna-Marie hat ihrem Leben eine Wende gegeben. Für Larissa hat die Familie oberste Priorität. Alles könnte so schön sein, wenn da nicht die großen Probleme um den heißgeliebten Bücherladen wären. Das Büchernest gerät nach einem Wasserschaden in die roten Zahlen.
Ihre Großtante Bea bereitet ihr große Sorgen. Beas Verhalten mutet sonderbar an.

Trotz der großen Probleme verzaubert die Geschichte. Man hat den Wintersonnenglanz im eigenen Wohnzimmer. Man nimmt teil an den Arbeitsstunden im Büchernest.
Zitat von Larissa über Bücher: Sie können einfach alles: unterhalten, verzaubern, einen Lachanfall hervorrufen oder Tränen fließen lassen. Man kann von ihnen lernen, sie einfach nur schön finden oder sich Anregungen für alle Bereiche des Alltags holen. (Seite 27-28)
Larissa kann es nicht fassen. Alle diese wunderbaren Attribute sollen von einem Wasserschaden zunichte gemacht werden?

Stets zaubert einem frisch gebackenes Weihnachtsgebäck und Christbaumschmuck einen herrlichen Duft in die Nase.
Gemeinsame Adventstreffen runden das weihnachtliche Feeling ab.

Die Liebe kommt auch in dieser Sylt-Geschichte nicht zu kurz. Besonders dann, als ihre beste Freundin Nele auf der Insel auftaucht .....

Fazit

Sternenklare Nächte, Rauhreif auf den Bäumen, der Duft von Weihnachtsgebäck, das Rauschen der Wellen, Barbarazweige, die Heilig Abend blühen und Menschen, die stets füreinander da sind.
Das alles erwartet Euch in dieser stimmigen Geschichte.
Ob mir das Ende gefallen hat? JA!

Ich habe die Vorgängerbände noch nicht gelesen. Man findet trotzdem wunderbar in die Geschichte hinein.

Danke Gabriella Engelmann

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2017
Damirs Schwur / Diamantkrieger-Saga Bd.1
Belitz, Bettina

Damirs Schwur / Diamantkrieger-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung

Das junge Mädchen Sarah ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Ihre Mutter hat für Alkohol und Zigaretten sehr viel übrig. Ihre Tochter scheint sie regelrecht zu hassen. Dementsprechend mies behandelt sie Sarah.
Sarah liebt ihre Großmutter über alles. Sie finanziert das Geld für ihre Pflegerin Maria und die Arztkosten. Ihre Oma kennt sich oftmals selber nicht mehr. Sie lebt in ihrer eigenen Welt. Manchmal hat sie jedoch klare Momente und spricht Dinge, die Sarah in ihren Bann ziehen.

Um Geld zu verdienen hat Sarah einen Pakt mit der Unterwelt geschlossen. Sie hat die besondere Begabung Diamanten zu hören- und fühlen. Sie bricht in die Villen der Reichen ein und stiehlt Diamantenschmuck. Anschließend trifft sie sich in den Katakomben mit ihrem Boss Kratos, um die Ware abzuliefern. Der sadistische Dealer und Zuhälter schreckt vor keiner Grausamkeit zurück. Mit der Droge Crystal macht er junge Menschen gefügig.

Was in den Katakomben abgeht, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Sarah empfand ich als sehr mutig. Ihre Begabungen und starker Charakter reizen den gewalttätigen Kratos.
Auf einem ihrer Streifzüge in den Katakomben begegnet sie dem geheimnisvollen Damir. Fühlen tut sie ihn schon seit längerer Zeit.
Damir weckt in ihr eine große Sehnsucht nach Liebe und etwas Höherem, das sie noch nicht begreift.
Damir will ihre Fragen nicht beantworten. Sie muss in die Stille gehen. Aber, wie soll sie das machen? Damir rät ihr Kontakt mit La Loba aufzunehmen.
Als ihre Großmutter stirbt, hat sie keinen einzigen Menschen mehr auf der Welt.

Fazit

Diese faszinierende Geschichte, mit esoterischen Aspekten, konnte mich voll und ganz in ihren Bann ziehen. Sie kommt überwiegend ruhig daher. Viele Geheimnisse und offene Fragen rauben Sarah den Schlaf. Sie spürt, dass sie zu etwas Höherem berufen ist. Sie weiß, dass Damir für sie kein Fremder ist.
Ihr Körper weist Symptome auf, für die sie keine Erklärung hat.

Die düstere Atmosphäre in den Katakomben empfand ich beim Lesen, als real. Ich ekelte mich vor den vielen Ratten. Die Menschen, die sich dort aufhielten, haben mit der Welt außerhalb nichts gemein.
Die esoterischen Züge in dem Buch haben mir besonders gut gefallen. Stille! In sich hineinhorchen. Die Wahrheit im Selbst finden.
Das alles hat die Autorin in eine Diamanten-Krieger-Geschichte gepackt.
Damir blieb in der Geschichte etwas blass. Ich konnte ihn lange nicht richtig einordnen.
Was La Loba und Damir für eine Rolle in der Geschichte spielen, klärt sich erst ziemlich am Ende auf.

Das Setting sorgt für Gänsehaut pur. Man taucht in eine düstere Welt ein, in der ein junges Mädchen nach ihrer wahren Bestimmung sucht.
Spannung und Besinnliches wurden in dieser Geschichte gekonnt miteinander verwoben.

Unbedingt lesen!

Danke Bettina Belitz

Bewertung vom 02.01.2017
Die rätselhafte Wahrsagerin / Kalle und Kasimir Bd.2 (eBook, ePUB)
Müntefering, Mirjam

Die rätselhafte Wahrsagerin / Kalle und Kasimir Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung

Frikadellen, Lachsbrötchen und fleischige Knochen. Es geht hungrig weiter!

Nachdem ich von dem ersten Teil des Ermittlerduos schon so begeistert war, konnten mich Kalle & Kasimir auch dieses Mal wieder für sich einnehmen.
Alleine das Kopfkino lässt einen schmunzeln ohne Ende.
Der stets hungrige Kalle und der ehrgeizige Kasimir haben es geschafft. Herrchen und Frauchen knutschen wieder miteinander! Nicht nur das! Kasimir und Kalle können wieder unter einem Dach leben und auf Verbrecherjagd gehen.

Aus sämtlichen Häusern werden Wertgegenstände geklaut. Komisch, jedem der Beklauten wurde die Zukunft voraus gesagt.
Wie das Ermittlerduo agiert ist einfach zu köstlich. Den gewieften Vierbeinern gehen die Ideen nicht aus.
Kasimir hat immer mehr Respekt vor seinem Assistenten Kalle. Ich konnte kein einziges mal mehr Witz auf vier Pfoten lesen.
Kalle ist nach wie vor verliebt in Amanda. Die Szenen von den Beiden fand ich besonders süß. Die Kosenamen, die Amanda für den verliebten Mops hat, lassen einen förmlich in die Geschichte kriechen.

Fazit

Ich sehe Eure Zukunft! Ich weiß, sobald ihr die Geschichte von Kalle & Kasimir gelesen habt, wünscht ihr Euch einen Mops & Kater!
Der hochkarätige Ermittler Kasimir und sein Assistent Kalle können leider mit der lieben Linna und Mad nicht sprechen. Aber, uns Lesern können sie alles erzählen. Wir verstehen und lieben die Beiden. Wir erleben ihre Abenteuer mit. Wir spüren ihre Sorgen und Nöte. Vor allem Kalles Hunger lässt uns mitsabbern. Seine Vorliebe für Fremdwörter löst auch in dieser Geschichte kleine Lachsalven aus.

Mirjam Müntefering hat mit ihren zuckersüßen Ermittlern eine Krimireihe geschaffen, die ich nicht mehr missen möchte. Der Schreibstil vermittelt einem das Gefühl, die Tiere wirklich zu verstehen. Man weiß wie sie ticken. Man fiebert bei ihren Abenteuern mit ihnen mit. Man verspürt den Wunsch Trauzeuge zu machen. Bei wem? Tja, das ist die Frage!

Ich sach ma so. Es gab wieder einige Formulierungen, die mein Leserherz zum Schmelzen gebracht haben.

Weißer-Riese-Fusselberg, Schnuckelpopo und oppasieren. Das sind längst nicht alle geheimnisvollen Fremdwörter. :-)))
Ich sach ma so: Tschüssikowski, bis zu Abenteuer Nummer drei!

Mein Wunsch für das Jahr 2017: Eine Verfilmung von Kalle & Kasimir!
Ob das möglich ist? Ich sach ma so .... wer diese Frage stellt, kennt die Beiden nicht!!!

Danke Mirjam Müntefering

Bewertung vom 26.12.2016
Das Geheimnis der Schwimmerin (eBook, ePUB)
Swyler, Erika

Das Geheimnis der Schwimmerin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Die Familiengeschichte von Simon Watson hat mich fasziniert. Ein Haus, welches dabei ist über den Abhang zu stürzen, wenn nicht bald etwas unternommen wird. Der Sund leistet ganze Arbeit.
Simon ist Bibliothekar. Er erhält ein uraltes Buch mit Tagebucheinträgen und Zeichnungen. Simon merkt schon nach wenigen Seiten, dass dieses Buch etwas mit seiner eigenen Familiengeschichte zu tun hat. In der Vergangenheit fanden Frauen den Tod im Atlantik. Immer am 24. Juli. Seine eigene Mutter ertrank auch an einem 24. Juli.
Simons Schwester Enola kommt kurz vor dem 24. Juli zu Besuch. Simon hat Angst um seine Schwester.

Meine Meinung

Simon ist in dieser Geschichte der Haupt-Protagonist. Das Familiendrama wird aus seiner Sicht erzählt. Er ist vom Schicksal stark gebeutelt. Er verliert seinen Job als Bibliothekar. Das uralte Buch zieht ihn in seinen Bann. Das Leben von Zirkusleuten ist mehr als spannend. Tarot-Karten und seltsame Schausteller geben ihm einige Rätsel auf.
Der Wechsel vom 18. Jahrhundert in unsere Zeit gelingt der Autorin mühelos. Simon entdeckt, dass es auch im 18. Jahrhundert Schwimmerinnen gab. Seine Mutter hatte ihm beigebracht, wie man die Luft anhält, um lange Zeit unter Wasser bleiben zu können.

Den Schreibstil fand ich außergewöhnlich. Er kommt ohne blumige Formulierungen aus. Jeder Satz bringt die Dinge genau auf den Punkt.
Ich hatte beim Lesen stets das Gefühl, auf einem Stein an der Küste Long Islands zu sitzen, und die verschiedenen Menschen zu beobachten. Einmal im 18. Jahrhundert bei den Zirkusleuten und dann wieder in unserer Zeit. Den Frauen aus der Vergangenheit haftet etwas Geheimnisvolles an.

Simon liest die Tagebucheinträge und auch die Gegenwart beginnt sich zu verändern. Dieses Gefühl hatte ich sehr stark.
Seine Schwester legt Tarot-Karten. Das Wahrsagen und die geheimnisvollen Menschen verleihen der Story Okkultes.

Den Menschen in diesem Buch haftet Traurigkeit an. Keiner schein glücklich zu sein.

Fazit

Das Setting schafft eine Atmosphäre, die einem den Geschmack von Meersalz auf die Lippen zaubert. Man sieht zahllose Krebse am Strand.
Die Ereignisse des 18. Jahrhundert sind sehr stark mit der Gegenwart verwoben.
Bibliothekare, die eine Leidenschaft für uralte Bücher haben.
Ein altes Buch, welches wirklich Leiden schafft.
Familiengeheimnisse, wie ich sie so noch nie gelesen habe.
Protagonisten die ohne Weichzeichner daherkommen.
Ein Haus, das auf Wanderschaft gehen möchte und die Bewohner nicht mehr dulden mag.

Besonders die Frauen scheinen eine tragende Rolle bei den Tragödien zu haben.
Aber, wer behauptet eigentlich, dass nur Frauen den Ruf des Wassers erhalten?
Gute Schwimmerinnen, die ertrinken. Das Warum hat mich durch die Seiten rasen lassen.
Besonders eine Schaustellerin im 18. Jahrhundert hat hat die Wege mit Unglück gepflastert .....

Eine Empfehlung von mir an Alle, die sich auf eine Geschichte einlassen wollen, deren Schreibstil dem Einheitsbrei ein Schnippchen schlägt.

Ob mir das Ende gefallen hat? Ganz ehrlich .. ich überlege noch .....

Ich gratuliere Erika Swyler zu ihrem Debüt. Danke für diese tolle Familiengeschichte.

Bewertung vom 18.12.2016
Glückssterne
Winter, Claudia

Glückssterne


ausgezeichnet

1952

Zwei kleine süße Mädchen sitzen in einem Wandschrank und ritzen sich an den Handgelenken. Li hat Angst und hofft, dass ihre Schwester Bri nur Spaß macht. Weit gefehlt! Die Blutsbrüderschaft wird vollzogen. Den Eid den sie leisten, muss eingehalten werden.
Süß die Beiden. Gelle!? Mann, mit diesen beiden Püppchen werden wir noch was erleben .....

2016

Josefine ist erfolgreiche Scheidungsanwältin. Sie ist mit ihrem Kollegen Justus verlobt und möchte in in Kürze heiraten.
Aber, was machen wenn ein sehr wichtiges Relikt, in Form eines Ringes, verloren gegangen ist? Ja, und dieser Ring unbedingt am Hochzeitstag getragen werden muss? Großmutter verlangt das! Andernfalls wird sie nicht zur Hochzeit erscheinen. Eine Hochzeit ohne diesen Ring bringt Unglück!

Josefine ist sich sicher, dass ihre Cousine den Ring entwendet hat. Sie ist mit einem Straßenmusiker nach Schottland durchgebrannt.
Josefine setzt sich spontan in den nächsten Flieger. Ab nach Scho. ttland

Meine Meinung

Die Charaktere sind so wundervoll gezeichnet, dass ich nach dem Beenden des Buches, Abschiedsschmerz empfunden habe.

Bri ist eine resolute Lady, die gegen sexy Kleidung nichts einzuwenden hat. Ein enger Rock und hochhackige Schuhe, bereiten der über 80 jährigen Dame keine Schwierigkeiten beim Einkaufsbummel.
Josefine ist eine junge Frau, die noch nicht gelernt hat richtig zu leben und genießen.
Ehrlich gesagt wurde mir schwindelig, ob der staubtrockenen Beziehung zum tadellosen Justus. Zwei Aktenordner die sich paaren! So einen Eindruck machten die Beiden auf mich.

In einem entlegenen Hotel in Schottland wartet die erste Überraschung auf Jo. Ihre Tanten haben im gleichen Hotel eingecheckt und erwarten sie bereits.
Ständig regnet es. Jo hat keine passenden Klamotten dabei und friert ständig. Ihre Tanten sorgen dafür, dass sie sich passende Kleidung kauft. Für Jos neuen Pullover habe ich eine große Liebe entwickelt. Er hat mich irgendwie an eine Szene bei Bridget Jones erinnert.
Jo begegnet in einer kleinen Konditorei dem charismatischen Aidan wieder, der ihr schon den Hinflug nach Schottland ver- süßt,/ miest,/ dorben hat. So genau konnte ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.
Die tollpatschigen Situationen, in die Jo sich bringt, sind einfach nur köstlich. Ihre Tanten einzigartig. Besonders Bri hat es faustdick hinter den Ohren.
Aidan ist ein Highlander zum Niederknien. Besonders wenn er einen Kilt trägt. Josefines Augen verweilen an einer bestimmten Stelle zu lange.
Es ist sehr schwer, sich beim Lesen nicht Aidan zu verlieben. Aidan verfügt über sehr viel Geduld und Humor. Er kann den Tanten keine Bitte abschlagen. Ist immer zur Stelle, wenn Jo mit Familienanhang, mal wieder in Schwierigkeiten geraten ist.
Er beteiligt sich an der Suche nach dem sagenumwobenen Ring,nebst ausgeflippter Cousine.
Josefine ist sich ihrer Gefühle zu Justus nicht mehr sicher. Jo will zurück nach Frankfurt, um Justus zu heiraten. Jo kennt sich einfach nicht mehr aus. Jo ist verliebt in ... ja in wen eigentlich?
Die Geschichte hat nicht nur Humor zu bieten. Manche Dinge waren einmal sehr, sehr traurig.

Fazit

Glückssterne sollte verschreibungspflichtig sein, für alle Menschen, die an Traurigkeit leiden.
Zu Risiken und Nebenwirkungen wendet Euch an die Autorin oder den Verlag!

Da dieses Rezept nur Buchhandelpflichtig ist, rate ich Euch, den Trip in die Highlands zu wagen.
Wunderbare Kuchen und Torten erwarten Euch in einer kleinen, urigen Konditorei in Kincraig.
Schokoladenkuchen mit roter Beete, um nur mal einen zu nennen. Rezepte befinden sich im Anhang.
Ein Highlander der Frauenherzen höher schlagen lässt. Zwei Tanten, mit denen man gerne verreisen würde. Eine Anwältin, die im regnerischen, kalten Schottland das Leben genießen lernt. Eine Anwältin die zurück nach Frankfurt reist, und mich damit schockiert hat.

Bewertung vom 11.12.2016
Irgendwas ist doch immer!
Nagel, Daniela

Irgendwas ist doch immer!


ausgezeichnet

Zum Inhalt


Liebe ist, gemeinsam Lebenskonzepte zu entwickeln.

Aus der Nachbarschaft von Alice und Eve hat sich eine innige Freundschaft entwickelt. Das Tässchen Kaffee und ein ausgiebiger Ratsch dazu, brauchen beide, wie die Luft zum Atmen. Eve ist mit ihren Drillingen lange Zeit an Heim und Herd gebunden gewesen. Da die drei Süßen nun in die Schule gehen, möchte Eve wieder beruflich aktiv werden.


Alice arbeitet als Lektorin und hat auch einen eigenen Ratgeber veröffentlicht. Ihr Chef möchte, dass sie wieder Vollzeit arbeitet.
Sie bekommt das Angebot, bei einer Talksendung mitzumachen. Obwohl Alice nicht wohl dabei ist, nimmt sie an. Thema soll unter anderem ihr Ratgeber "Wie man mit Kindern glücklich wird" sein.
Alices beste Freundin Isabel verhält sich sonderbar, seit Alice Mutter ist und nicht mehr so viel Zeit für sie hat.

Meine Meinung

Eine wunderbare Geschichte, die das Leben von Müttern beschreibt. Dies passiert, ohne dabei unrealistisch zu werden. Der Humor kommt auch nicht zu kurz. Wir erleben mit, wie Alice und Eve beruflich richtig durchstarten wollen. Alice kann nur deshalb ihrem Teilzeitjob als Lektorin nachgehen, weil Eve für ihre kleine Tochter Klara babysittert. Schwierig wird es, als ihr Chef möchte, dass sie Vollzeit arbeitet. Ihre Schwiegermutter bietet Hilfe an.
Eve fasst allen Mut zusammen und geht zum Arbeitsamt. Sie möchte mit der Beraterin ihre beruflichen Möglichkeiten abchecken. Die Dame vom Arbeitsamt ist aber weder freundlich- noch hilfsbereit. Sie erinnert eher an eine Hexe, die vergeblich auf Hänsel und Gretel wartet.(Seite 66)
Der lockere Schreibstil lässt den Leser nur so durch die Seiten fliegen. Ernste Themen werden mit einer Leichtigkeit von der Autorin rüber gebracht, dass aus Problemen Problemchen werden
Keineswegs gaukelt man anderen Mütter ein Bilderbuchleben vor. Alice und Eve haben einige Hürden zu überwinden.
Eve fand ich besonders sympathisch. Die Herzliche Mami würde eine Freundin niemals im Stich lassen. Hat immer ein offenes Ohr und frisch aufgebrühten Kaffee. Man verspürt beim Lesen den Wunsch, mit Eve und Alice einen Kaffeeklatsch zu halten.
Eves Leidenschaft ist das Laufen. Sie ist auch in einem Forum angemeldet, um sich mit anderen darüber auszutauschen.
Alices beste Freundin Isabel ging mir zeitweise total gegen den Strich. Stets macht sie Alice ein schlechtes Gewissen, weil diese nicht mehr so viel Zeit für sie aufbringen kann.
Alices Mutter ist eine 50 jährige Frau, die mit beiden Beinen mitten im Leben steht und noch sehr viel Power hat. Eine neue Wohnung, mit einem wunderschönen Garten und den passenden Gärtner dazu, bringen neuen Wind in ihr Leben.
Alices Mann möchte ein Haus erwerben. Alice kann sich nicht vorstellen, von Köln wegzuziehen.



Fazit

Ein Alltag von Müttern, der ohne Weichzeichner beschrieben wird. Freundinnen, die sich gegenseitig auffangen und stützen.
Die Geschichte zeigt, wie man beruflich an Absagen wachsen kann und einen genialen Weg für sich findet.
Auch in einer guten Ehe, kann es manchmal zu Fremd-Träumereien kommen.
Besonder gut gefielen mir die Passagen, in denen Eve wegen ihrem Sohn Florian zur Lehrerin musste. Die Elternabende fand ich auch köstlich.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Eve und ihre Kinder Florian, Anna und Simon wachsen einem ans Herz. Alices kleine Klara hat in Eves Kinder Freunde gefunden.
Die Szenen am Spielplatz sind naturgetreu wieder gegeben und haben oft meine Lachmuskeln gereizt.
Ich habe den 1. Teil der Geschichte nicht gelesen. Das war aber kein Problem, da ich auch ohne Vorkenntnisse, gut in die Geschichte rein kam.

Die drei berühmten Ks:
Macht es die Sache wirklich besser, wenn man Kinder, Küche, Kirche durch Kerle, Konsum und Kariere ersetzt? (Alices Mutter, Seite 36)

Bewertung vom 11.12.2016
Die Wahrheit
Raabe, Melanie

Die Wahrheit


ausgezeichnet

Da sagte die Frau zu dem Fremden: Schön, dass du wieder da bist!

Zum Inhalt

Das ist nun das dritte Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Melanie Raabe hat mit Die Wahrheit ein weiteres Meisterwerk geschaffen.

Die 37 jährige Sarah vermisst seit 7 Jahren ihren Mann. Sie weigert sich, ihn für tot erklären zu lassen. Philipp ist von einer Südamerikareise nicht mehr zurückgekehrt.
Sarah vermutet, dass es sich um eine Entführung handelt. Niemals würde Philipp sie und ihren Sohn einfach verlassen.

Sarah macht mit ihrem Sohn einen Zoobesuch. Da klingelt ihr Handy. Ihr Mann lebt. Ihr Mann wird zurückkommen!

Sarah überlegt, was sie am Flughafen zu ihrem Mann sagen wird. Schön, dass du wieder da bist!
Die Medien haben Blut geleckt. Sie sind dabei, als der reiche Geschäftsmann aus dem Flugzeug steigt.
Sie sind dabei, als er seine Frau begrüßt. Sie sehen und hören als sie zu ihm sagt: Schön, dass du wieder da bist!
Sie bemerken nicht, dass Sarah total schockiert ist. Es.ist.nicht.Sarahs.Mann!!!

Meine Meinung

Die Geschichte um Sarah und Philipp hat bei mir viele Fragen aufgeworfen. Ich konnte noch verstehen, dass Sarah Philipp begrüsst hat, als wenn es wirklich ihr Mann wäre. SCHOCK!
Was ich nicht verstehen konnte, dass niemand ihr glaubte, dass es sich nicht um ihren Mann handelt!
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Sarah und Philipp (Fremder) erzählt. Philipps (Fremder) Gedanken machen Angst. Man hat sofort das Gefühl, es mit einem Betrüger zu tun zu haben.

Wie kann jemand die Identität eines Anderen annehmen, ohne dabei entdeckt zu werden? Warum bemerkt kein Mensch diesen Irrtum?
Klar, Philipp war (oder ist er noch?) ein reicher Geschäftsmann, der ziemlich zurückgezogen gelebt hatte. Aber, er muss doch einen Hausarzt, Zahnarzt oder Kollegen gehabt haben, die ihn kannten! Er war ein reicher Geschäftsmann. Müsste der Presse nicht aufgefallen sein, dass dies der falsche Philipp Peterson ist?

Das Katz und Maus Spiel der Beiden raubt einem den Atem. Sarah mit einen fremden Mann im Haus, der sich als ihr Ehemann ausgibt. Sie hat immer wieder Albträume, aus denen sie schweißgebadet erwacht.
Der Fremde und Sarah schlafen kaum noch. Der Fremde und Sarah verlieren langsam aber sicher ihre Kräfte.
Der Schreibstil lässt einen durch die Geschichte rasen. Mit jeder Seite hofft man, der Wahrheit näher zu kommen. Man vermisst eine gewisse Logik!
Da ich den einzigartigen Schreibstil der Autorin bereits kenne, wusste ich, sie führt den Leser erst mal an der Nase herum. Das ist ihr sehr gut gelungen.



Fazit

Ein Schreibstil mit absoluten Erkennungswert und eine Handlung, die den Leser verzweifelt nach der Wahrheit suchen lässt.
Ein Ehepaar, welches einige Geheimnisse hat.
Man spürt die totale Zerrissenheit von Sarah.
Ein Fremder, dessen Absichten dem Leser lange nicht klar werden.
Sarah, die angefangen hat, den Tod von Philipp zu akzeptieren und ein neues Leben in Angriff nimmt.
Ein Fremder, der das nicht zulassen will.
Ob mir das Ende gefallen hat? JA! Meine Fragen wurden beantwortet.
Eine Wahnsinns-Thriller den ich Euch empfehle.
Eine Wahrheit, mit der ich niemals gerechnet hätte.
Die Erkenntnis, dass wir es hier nicht mit den Waltons zu tun haben.

Lieblingszitate aus dem Buch:

Was tot ist, ist tot. Was tot ist, empfindet keinen Schmerz. Was tot ist, leidet nicht. Was tot ist, ist unverwundbar.(Seite 199)

Nichts, was passiert, ist gut oder schlecht. Ereignisse an sich haben keine Bedeutung. Die Bedeutung geben wir ihnen.(Seite 159)

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2016
Pretty Baby - Das unbekannte Mädchen (eBook, ePUB)
Kubica, Mary

Pretty Baby - Das unbekannte Mädchen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung

Ich habe diese Geschichte eben beendet und bin total aufgewühlt.
Was hier mit einem Mädchen passiert, welches seine Eltern verloren hat, ist mehr, als man ertragen kann.

Die Sozialarbeiterin Heidi Wood kümmert sich gerne um Menschen, mit denen es das Schicksal nicht so gut meint.
Sie selbst hat immer noch an dem Tod ihres Vaters zu knabbern. Die kinderliebe Heidi will eigentlich eine Großfamilie gründen, was ihr aber nicht möglich ist. Sie muss sich mit ihrer Tochter begnügen. Ihr Mann Chris scheint mit der Situation gut klar zu kommen.

Das Famlienleben der Woods wird am Anfang sehr gut beschrieben. Der Vater muss oft beruflich verreisen. Heidi macht es sich dann in dieser Zeit mit ihrer Tochter Zoe gemütlich. Popcorn und Filme versüßen ihnen die Abende.
Zoe ist ein Teenager, auf dem Weg zur Selbstfindung. Sie ist Vegetarierin.
Scheint sich bei den Woods um eine ganz normale Familie zu handeln ......

Als Chris Wood wieder einmal verreist ist, Zoe bei einer Freundin übernachtet, freut sich Heidi auf einen gemütlichen Abend allein.
Auf dem Heimweg sieht Heidi ein verwahrlostes Mädchen mit einem Baby auf dem Arm. Für sie steht fest: Hier muss ich helfen.

Ab hier passieren Dinge, die sich fern aller Normalität befinden. Heidi gewinnt langsam aber sicher das Vertrauen der Vagabundin. Ihr Name ist Willow. Das Baby heißt Ruby.

Wir wissen alle, dass eine Sozialarbeiterin kein junge Mädchen mit einem Baby einfach mit heim nehmen darf, ohne das Jugendamt oder die Polizei zu informieren.
Genau das macht Heidi aber. Chris ist mehr als verwirrt, als er Willow und das Baby in der Wohnung vorfindet. Er stellt Nachforschungen an.
Anfangs konnte ich Heidi noch verstehen. Sie musste ja Willows Vertrauen gewinnen. Draußen herrscht Dauerregen. Ein Mädchen mit einem kranken Baby auf dem Arm, an dem alle nur vorbei gehen und abwertende Blicke zuwerfen. Klar, Heidi musste helfen ....

Die Geschichte wird einmal aus der Perspektive von Chris- dann aus Heidis- und Willows erzählt. Dadurch lernen wir die Protagonisten sehr gut kennen. Zoe ist in dieser Geschichte mehr eine Randerscheinung.
Die Rückblenden aus Willows Leben haben mich tief erschüttert. Leider könnte so etwas wirklich passieren.
Besonders gut gefielen mir die Passagen, in denen sie von ihrer heißgeliebten Mutter erzählt, die große Ähnlichkeit mit Audrey Hepburn hatte.

Fazit

Menschen mit Psychosen und einer dramatischen Vergangenheit erzählen eine Geschichte, die einen tief erschüttert zurück lässt.
Ein junges Mädchen muss Dinge erleben, die dem Leser Tränen aus Wut und Mitleid entlocken.
Man stellt die Autorität von Sozialarbeiterinnen und Jugendämtern in Frage.
Man fragt sich, ob man zwei Geschwister einfach trennen sollte.
Man fragt sich, ob keiner das Leid einer misshandelten, jungen Frau bemerkt ... oder bemerken will.
Wahnsinn und Grausamkeiten, die ein junges Mädchen erdulden muss, machen die Geschichte zu einem Thriller. Einem Thriller, von dem ich nicht wissen möchte, wie oft er genau in dieser Sekunde gerade wieder passiert.
Irrsinn von Menschen, die eigentlich für das Wohlergehen eines solchen Mädchen verantwortlich sind.

Ich bin wütend. Sehr wütend! Ich weiß, ich urteile ohne selber dabei gewesen zu sein; jedoch haben Heidi, Chris und Willow mir ihre Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die ich Euch auch gerne erzählen würde. Leider darf ich das nicht. Aber, ihr dürft das Buch lesen. Das solltet Ihr unbedingt!!!

Danke Mary Kubica.