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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 21.10.2010
Die große Brocklaus
Fröhlich, Axel;Kuhn, Oliver;Reinwarth, Alexandra

Die große Brocklaus


ausgezeichnet

Wer auf der Höhe der Zeit sein will, der muss wissen um was es sich handelt wenn vom "Achten Geschlecht" die Rede ist. Mit dem grossen Brocklaus haben wissbegierige Leser nun die Chance ihre Wissenslücken zu schließen.

Glauben Sie wirklich Sie wüssten was eine Cessna ist? "Das komplett erfundene Lexikon" erklärt das Wort: "Rülpsendes Geräusch, das eine Sodaclub - Maschine erzeugt." Selbst in medizinische Gefinde wagen sich die Autoren dieses wohl einzigartigen Wissenspeichers. So erläutern sie in einem ganzseitigen Beitrag den Begriff "Flatulenzologie". Gemeint ist die Wissenschaft von der Erforschung menschlicher Darmgase.

Was den einen Leser schmunzeln lassen wird an diesem Lexikon, dass wird den anderen in langes grübeln stürzen. So dachte ich bis heute "Hanoi" sei eine Stadt im fernen Vietnam. Seit heute weiß ich, es handelt sich um einen "sozial psychologischen Fachbegriff, für den Ort, an den man zurückehren muss, um sich wieder daran zu erinnern, was man eigentlich machen wollte."

Wie jedes anständige Lexikon hat auch dieses erfundene einen Bildnachweis, eine Zeichenerklärung sowie ein Verzeichnis der Abkürzungen und der Autoren die an diesem Meisterwerk des erfundenen Wissens mitgearbeitet haben.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2010
Tatort - Das ewig Böse
Schüller, Martin

Tatort - Das ewig Böse


ausgezeichnet

Hauptkommissar Frank Thiel und Gerichtsmediziner Prof. Karl - Friedrich Boerne haben einen neuen Fall:

Die Tochter des reichen Keksfabrikanten Stettenkamp erklärt unter Hypnose, dass ihr verstorbener Großvater vergiftet wurde. Kurz darauf wird der Hund von Boernes ehemaliger Grundschullehrerin vergiftet und ein Sportflieger stürzt in ein Waldstück. Auch er ist ein Giftopfer. Kommissar Thiel untersucht noch einmal den alten Fall und stößt zusammen mit Prof. Boerne auf ein dunkles Familiengeheimnis.

Durch die flüssige Erzählweise von Martin Schüller fühlt man sich als wäre man mit dabei, wenn Thiel und Boerne unterwegs sind oder sich gerade mal wieder streiten. Witzige Dialoge und Nebenhandlungen lockern die, eigentlich ernste Handlung, etwas auf.

Das Buch ist eine gelungene Nacherzählung des dazugehörigen Films, die sich für Krimifans lohnt. Gerade auch bei diesem Preis eine lohnenswerte Anschaffung. Auch die neue Erfahrung sich einem Fernsehkrimi auf diese neue Art noch einmal zu nähern kann spannend sein.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2010
Wie Sie alte Wunden allein heilen und neue Kraft schöpfen, m. Audio-CD
Ulsamer, Bertold

Wie Sie alte Wunden allein heilen und neue Kraft schöpfen, m. Audio-CD


ausgezeichnet

Der Autor dieses Buches ist promovierter Jurist und Diplom - Psychologe. Er nähert sich mit seinem Buch dem kompliziertesten aller Wesen unserer Erde. Er dringt tief in unser Seelenleben ein, zeigt Mechanismen und Verhaltensweisen, uns allen zum besseren verstehen.

Ulsamer sagt, dass jeder von uns: "eine große Menge an Lebenskraft und Lebenslust mitbekommen" hat, aber es: "Situationen und Lebensphasen gibt, in denen das Verwundete an die Oberfläche drängt und, wenn möglich, geheilt werden will." Dieses Buch will zeigen welche Methoden es heute gibt Wunden zu heilen, damit wir unverwundet durch unser Leben schreiten. Nicht nur für uns selbst ist das wichtig, auch für unsere Eltern und unsere Kinder.

So bunt wie das Leben ist, so vielfältig können die inneren Verletzungen sein an denen Menschen leiden. In acht Kapiteln zählt der Autor wesentliche Themen auf: unter anderem Eltern - Kind - Beziehung, Schicksalsschläge, Partnerschaft, Elternsein, Beruflicher Erfolg und immer wichtiger werdend der Umgang mit unseren persönlichen Ressourcen.

Die Probleme die auftreten können, werden an Hand von Alltagsbeispielen sehr konkret beschrieben und analysiert. Bertold Ulsamer zeigt Auswege aus Problemfeldern. Er zeigt wie Wunden gepflegt werden müssen, damit ihre Heilung vorangetrieben werden kann. Ziel allen handelns ist es, wieder Kraft zu schöpfen um das Leben in all seiner Fülle leben zu können.

Der Leser wird in diesem Buch befähigt Verantwortung für sich zu übernehmen. Indem Bertold Ulsamer Wege aus den Problemen aufzeigt, macht er deutlich, dass es Hoffnung gibt und motiviert den Hilfesuchenden.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2010
Stromlinien
Goisern, Hubert von

Stromlinien


ausgezeichnet

Der Verlag meint zwar dieses Buch wäre ein Sachbuch, wer es allerdings gelesen hat, der wird mir zustimmen, dass es sich um einen musikalisch - menschlichen Thriller handelt, an dessen Ende eine wunderschöne Vision sichtbat wurde.

Der grenzenauflösende Hubert von Goisern hat sich per Schiff mit Freunden auf reisen gemacht. Genauer gesagt beschreibt er in diesem Buch seine beiden Schiffsreisen auf der Donau die ohnehin keine Grenzen kennt.

Das Logbuch seiner ersten Reise beginnt am 18. Juni 2007. Täglich kann der Leser nun an Hand der schriftlichen Aufzeichnungen und Fotos die Reisenden verfolgen. Am 22. Juni legt das Schiff in Wien ab und von Goisern gibt mit seinen Mannen ein Konzert.

Aber dann an den folgenden Tagen und Wochen überschreitet er Landesgrenzen. Egal ob Ungarn oder Bulgarien, herrlich die Beschreibungen des Donaudeltas, der Autor nutzt die verbindende Kraft der Donau und führt mit diesem wohl einmaligen musikalischen Projekt Menschen zusammen, die im Alltag durch Grenzen getrennt leben.

Man kommt beim lesen ins schwärmen und ich zumindest wäre gern dabeigewesen, allerdings holt mich der Autor auch wieder zurück in die Realität. Er sagt, Grenzen wurden mitunter nur noch in den Köpfen der Menschen spürbar. Was Hubert von Goisern hier geleistet hat, ist mehr als alle politischen Reden zusammen. Er krempelt die Ärmel hoch, begeistert seine Freunde und macht die Vision von einem grenzenlosen Europa ein kleines Stückchen sichtbar. Wenn viel mehr Menschen sich so für diese Vision einsetzen würden, dann wäre sie Realität.

2008 startete der Autor sein nächstes Großprojekt. Wieder ging es mit dem Schiff auf große Konzerttournee. Durch Österreich, Deutschland und Holland ging die Reise und beeindruckte Schiffsbesatzung genau so wie Menschen in den Häfen.

Dieses Buch beschreibt ein wunderschönes Projekt, dieses Buch ist ein Stück Europa.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2010
Tolstoj und die Sprache der Weisheit
Kuße, Holger

Tolstoj und die Sprache der Weisheit


ausgezeichnet

Wie gut, dass es Zufälle gibt, denn nur durch Zufall gibt es heute dieses Buch. Noch dazu von einem Prof. für Slavische Sprachgeschichte und Sprachwissenschaft, der gerade an der genialen "Anna Karenina" gescheitert war, er mochte dieses Buch nicht bis zum Schluß lesen.

In diesem Buch nun stellt Prof. Holger Kuße die Weisheit des großen Tolstoj in den Vordergrund. Vor allem auch Tolstojs langer Weg zur Weisheit hin wird von Holger Kuße auf spannende Art geschildert.

Das Buch gliedert sich in zwei Teile. Im Ersten geht es Kuße um die Darstellung der Person Tolstojs. Sehr genau schaut der Wissenschaftler hin wo Tolstoj einmal her kam, denn nur so lässt sich die spätere Weisheit des genialen wie auch radikalen Denkers Tolstoj verstehen:

Flucht aus den Gegensätzen

Denken in Gegensätzen

Sprache der Moral

Sprache der Weisheit

sind die Unterpunkte mit Hilfe derer Holger Kuße zu begründen versucht, wie aus Tolstoj der große Moralist, Denker und Mystiker werden konnte.

Viele interessante Blickwinkel kann der Betrachter bei Tolstoj anwenden, von besonderem Interesse dürfte das Verhältnis zwischen Gott und Tolstoj sein, das sich Zeit seines Lebens veränderte beziehungsweise immer weiter entwickelte.

"Ich kann Gott nicht anders verstehen denn als Liebe" sagt Tolstoj und begründet damit seine Theologie die bis zum heutigen Tag sehr viele Menschen fasziniert. Zweifelsfrei war der Mann, der vor 100 Jahren starb, ein Mann der Gegensätze. Diese verstand er als Antrieb aller Entwicklung.

Im zweiten Teil des Buches kommt Tolstoj dann selbst mit seinem Werk "Der Weg des Lebens" zu Wort. Wieder einmal nähert er sich Glaubensfragen und versucht einen für jeden Menschen gangbaren Weg zu Gott hinzufinden. Hoffnungsvoll, genial und aktuell sind viele seiner Sätze noch heute zu lesen: "Die Erfüllung des Gesetzes Gottes, des Gesetzes der Liebe, das zum höchsten Heil führt, ist in jeder Situation möglich."



Christian Döring, www.buecherveraendernleben,npage.eu

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2010
Geschichten aus Hohenlohe und Tauberfranken

Geschichten aus Hohenlohe und Tauberfranken


ausgezeichnet

Es kommt nicht so oft vor, dass Politiker so offen und gut verständlich aus ihrer Kinderzeit erzählen, ja beinah schwärmen. Rezzo Schlauch beschreibt in dieser Anthologie nicht nur seine ersten Schritte beim "Distelstupfen" und ernten der "Rautschen", er beschreibt ebenso wie er beim Nachbarn die erste große Vesper nach dem Schlachten erlebt hat.

Der Verlag Klöpfer & Meyer setzt mit diesem Buch seine beliebte Reihe der "Landschaftsgeschichten" fort. Falls Hohenlohe und Tauberfranken wirklich literarisch noch nicht so bekannt sein sollten, nach diesem Buch und dem lesen der Geschichten seiner zahlreichen Autoren, darunter Adorno, Becher, Brentano, Goes und Huch dürfte dies nun anders sein.

Bedenkt man das Eugen Roth bereits 1976 gestorben ist, ist sein Text "Überfälle" erstaunlich aktuell. Er beschreibt wie ein einziger "Trupp" Touris einen Ort erstürmt und wie dieser Ort am Abend aussieht wenn die Touris diesen Ort wieder verlassen haben.

Bücher wie diese, die eine Region oder eine Landschaft zusammenhalten, schaffen beziehungsweise stärken Heimatgefühl. Sie sind künftigen Generationen Lehrmeister in Sachen Geschichte und Bewahrung und sie nehmen die Jungen in die Pflicht auf die Heimat aufzupassen und deren Geschichte weiterzuschreiben.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2010
Apostoloff
Lewitscharoff, Sibylle

Apostoloff


ausgezeichnet

Dieses Buch ist Familiensaga und Reisebericht zugleich. Literarisch gesehen sicher keine Spitzenliteratur, auf alle Fälle aber ganz ursrüngliche Literatur, keinesfalls habe ich bereut dieses Buch gelesen zu haben.

Zwei Schwestern, beide in den Vierzigern,begleiten einen Leichenzug durch Bulgarien. Auch ihr Vater gehört zu den toten Exilbulgaren. Dieser Leichenzug hat eher etwas gespenstisches an sich, von dem sich der Leser aber auch nicht abwenden kann.

Das belebende Element in diesem Buch, dass sind die bunt durcheinander ins Buch geworfenen Gedankensplitter der Schwestern. Sie erzählen aus ihrer Sicht die Geschichten in diesem Buch. Dabei entsteht ein durchaus lebendiges Bulgarienbild der letzten Jahrzehnte und dieses zu lesen ist äußerst lohnenswert.

Sibylle Lewitscharoff benutzt in ihrem Buch zwei Schwestern um mit dem Heimatland ihres Vaters abzurechnen. Vielleicht ist es ihr Versuch Bulgarien endlich ganz zu entkommen um in ihrem heutigen zu Hause Berlin anzukommen und heimisch zu werden.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.