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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Deee
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 97 Bewertungen
Bewertung vom 11.09.2021
Das Glashotel
Mandel, Emily St. John

Das Glashotel


gut

Vincent, die aus nicht so gutem Hause kommt und deren Mutter schon früh verstorben ist, als sie 13 wurde, wird zur vermeintlichen Ehefrau eines der reichsten Menschen Kanadas, Jonathan Altkais. Sie fühlt sich in ihrer Rolle nur bedingt wohl. Während ihr eigentlich sehr intelligenter Bruder am Leben scheitert, in die Drogensucht abrutscht. Sein Charakter und sein straucheln werden zu Beginn des Buches ausführlich beschrieben.
Das Buch beginnt mit kurzen Kapiteln, die zwischen dem Zeitpunkt, zu dem die Protagonistin ins eiskalte Wasser fällt und ihrem 13. Geburtstag hin und her springen. Dann wird die Perspektive von Vincents Bruder Paul eingenommen. Es wird über Kapitel hinweg ein sehr trauriges, fast schon depressives Bild gezeichnet, das viele Protagonisten, nicht nur Vincent und ihren Bruder Paul mit einbindet.
Das Buch verrennt sich in Andeutungen, zu schnellen und häufig nicht ganz offensichtlichen Sprüngen.
Die Sprache ist eher schwer und zeichnet ein sehr düsteres Bild. Man wartet auf die Überraschung im Buch…

Bewertung vom 04.09.2021
Instagrammatik
Schröder, Johannes

Instagrammatik


sehr gut

Schröder und das Lehrerkollegium an der Helene-Fischer-Gesamtschule wird mit dem Beginn des neuen Schuljahres aus der Analogen Steinzeit in die digitalisierte Zukunft katapultiert. Schuld daran sind Corona und eine neue Schulleiterin, dir sich voll und ganz der Digitalisierung verschrieben hat - Laptops für Schüler und Lehrer, Smartboards statt Tafeln, Kreise und Schwamm oder Medienwagen. Die Reaktion des Lehrerkollegiums reicht von latenter Überforderung über Verweigerung bis hin zu Akzeptanz, während die Schüler begeistert zu sein scheinen und ihren Lehrern beim Start in die digitale Schule sogar helfen.
Das Buch ist witzig formuliert, abwechslungsreich und, lösch leider die von mir nicht sehr gemochte Ich-Erzähler -Perspektive, welche aber in dem Rahmen gut passt.
Der Text ist gefüllt mit Begriffen aus der digitalen Welt an jeder passenden und unpassenden Stelle - der Versuch witzig zu sein.
Das cover sieht nicht sonderlich ansprechend aus, ist aber „reißerisch“ und wird bestimmt Leute ansprechen.
Grundsätzlich eher leichte Lektüre, zum Schmunzeln und Kopfschütteln. Ob es lohnt, das Buch zu lesen sollte jeder für sich entscheiden.

Bewertung vom 02.09.2021
Kasi Kauz und die komische Krähe / Kasi Kauz Bd.1
Wnuk, Oliver

Kasi Kauz und die komische Krähe / Kasi Kauz Bd.1


ausgezeichnet

Im Wald, in dem der kleine Kauz Kasimir, der sich Kasi nennen lässt mit seinen Freunden, den anderen Tieren lebt, taucht ein sonderbarer bunter Vogel auf. Die Tiere verstehen nicht, wenn er spricht, und fang an sich Sorgen zu machen Sorgen darum, dass er ihn vielleicht das Essen weg ist, dass er viel Platz braucht, dass er vielleicht das ein oder andere Tier verspeist. Kasi beginnt zu vermitteln.
Das Buch ist wunderbar illustriert, schon der Einband macht Lust darauf, das Buch zu öffnen. Es ist liebevoll und kindgerecht gestaltet. Gerade das Thema, der Umgang mit dem fremden, ist in der heutigen Zeit sehr wichtig, insbesondere Kindern sollte früh die Angst vor fremden, sei’s Menschen mit anderer Hautfarbe, Veränderung neues Essen oder so weiter, genommen werden, die uns Erwachsene oft im Wege steht.
Ein tolles Buch zum gemeinsamen Lesen und Vorlesen!

Bewertung vom 27.08.2021
Shuggie Bain
Stuart, Douglas

Shuggie Bain


sehr gut

Shuggie ist anders, anders als die 80er Jahre Haudegen Jungs und Männer. Während sein Vater „Old Shug“ eine alkoholkranke Mutter Agnes ablehnt, erniedrigt, ignoriert und mit anderen Frauen schläft, ersäuft seine Mutter ihre Trauer und Emotionen im Alkohol. Die Halbgeschwister Catherine und Leek, deren Vater sie für Shuggies Vater verlassen hat, meiden das zu Hause und versuchen der Situation aus dem Weg zu gehen. Das klappt, solange sie alle gemeinsam bei den Großeltern, Agnes Bains Eltern, leben. Unter einem Vorwand lockt Shuggies Vater die Familie aufs Land, ehe er sie dort verlässt.
Das Buch beginnt mit einer Szene, die über die Welt des 15-jährigen Shuggie berichtet und springt dann zurück in dessen frühere Kindheit. Es ist sprachlich gut geschrieben. Es erzählt in den Kapiteln aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten. Es ist jedoch bisweilen langatmig zu lesen. Die Geschichte selbst ist teils traurig teils urkomisch. Ein Wechselspiel der Emotionen.
Der Einband irritiert etwas. Soll aber wohl die enge Bindung zwischen Shuggie und seiner Mutter darstellen.
Durchaus ein lesenswertes Buch, wenn man Romane mit vielen Emotionen mag.

Bewertung vom 26.08.2021
Junge mit schwarzem Hahn
vor Schulte, Stefanie

Junge mit schwarzem Hahn


ausgezeichnet

Martin, dessen Vater die gesamte Familie mit einem Beil getötet hat, lebt von allen Anderen als Pech-Bringer geächtet in der Hütte seiner verstorbenen Eltern. Er ist Hals teufen gefürchtet, weil er den schwarzen Hahn der Familie, das einzige Lebewesen, das ihm geblieben ist, immer bei sich hat. Der Junge hat ein gutes Gemüt, und wird deshalb von den Dörflern ausgenutzt und geschlagen. Nichtsdestotrotz kann er durch seinen Intellekt so manch brenzliche Situation gewaltfrei lösen. Das macht ihn jedoch noch gruseliger für die Dorfbewohner. Als ein Maler die Kirche im Dorf renoviert nutzt er die Chance und zieht mit ihm weiter.
Schon das Cover fand ich sehr ansprechend, wie immer bei Diogenes schlicht und doch vielsagend.
Das Buch liest sich schnell und ist einspannend, es hat mich direkt in seinen Bann gezogen.
Eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.08.2021
Der Panzer des Hummers
Minor, Caroline Albertine

Der Panzer des Hummers


sehr gut

Die Geschwister Niels, Sidsel und Ea haben sich nach dem Tod ihrer Eltern auseinander gelebt. Im Buch denn ihre Leben, die sich kaum überschneiden, beschrieben. Niels, der älteste, hat sein Leben nicht ganz im Griff, keinen Job und eigentlich auch keinen Wohnsitz. Sie Zell hat eine Tochter und einen Job, für den sie viel Leidenschaft entwickelt. Ea…000
Und dazwischen tauchen immer wieder kleine Sequenzen auf, in denen Charlottes Gedanken, Charlotte ist die verstorbene Mutter, honoriert werden.
Zu den Tauch ein Buch noch weitere Charaktere auf, wie zum Beispiel die lesbische Bee und ihrer Tochter Fifi
Das Buch beginnt mit langen, scheinbar voneinander unabhängigen Kapiteln zu den einzelnen Personen. Man weiß lange nicht, was die so wirklich miteinander zu tun haben.
Sowohl Schreibstil , als auch Sprache sind klar und fesselnd gestaltet. Der Aufbau regt dazu an, weiter zu lesen, da man endlich verstehen möchte, ob und wo sich die Lebensläufe wieder kreuzen.
Das Cover des Buches ist ein „klassisch“ Diogenes Cover, zurückhaltend hbd sich ansprechend.

Bewertung vom 06.08.2021
Aufgewacht, kleiner Bär! / Dreh hin - Dreh her Bd.2
Tress, Sylvia

Aufgewacht, kleiner Bär! / Dreh hin - Dreh her Bd.2


ausgezeichnet

Das Buch begleitet den kleinen Bären durch den Morgen. Vom aufwachen, über frühstücken, Zähne putzen, anziehen, bis hin zur Kita.
Ich war ja schon sehr gespannt, als ich das Buch bestellt habe. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Mit sehr liebevollen Illustrationen werden die Stationen des kleinen Bären, vom Aufwachen bis zur Ankunft in der Kita, dargestellt. Kleiner Tweak: mittels Schlaufe wird in jeder Station ein „Dreirad“ betätigt, das das Bild verändert und zum Beispiel zeigt, wie der kleine Bär vom Schlafanzug in seine Alltagskleidung wechselt. Die Texte sind kurz und leicht formuliert - passend für die ganz kleinen, optimal vermutlich ab ca. 1,5-2 Jahren.
Zusammenfassend finde ich, dass es ein sehr gelungenes Buch. Ich kann eine klare Kaufempfehlung für frisch gebackene Eltern, Tanten oder Onkels geben.

Bewertung vom 28.07.2021
Unbarmherziges Land
Offutt, Chris

Unbarmherziges Land


weniger gut

Ein alter Mann findet sie Leiche einer Frau im Wald. Linda Hardin, Sheriff der Kleinstadt, soll den Fall ermitteln, Wird dabei aber con verschiedenen politischen „Würdenträgern“, sie auch im Wahlkampf befinden, unter Druck gesetzt. Ihr Bruder Mick, der beim Militär ist, und gerade unerlaubt fern bleibt, unterstützt sie.
Was einen am meisten auffällt und mir persönlich negativ aufstößt: Linda als Sheriff soll den Fall ermitteln, das Buch setzt aber ihren Bruder Mick komplett in den Fokus. Lina ist lediglich Komparsin, mit der Mick seine Gespräche Revue passieren lässt. Frauen spielen im allgemeinen nur eine untergeordnete Rolle in dem Buch. Im Fokus stehen die Männer - Sohn und Enkel von…, Bruder von… sehr befremdlich, dass Linda im Klappentext überhaupt Erwähnung findet.
Auch sprachlich weist das Buch erhebliche Mängel auf. Neben den vermutlich absichtlich im schlechten Umgangssprachlichen Ton gehaltenen ständigen „Erklärungen“ zu den Verwandtschaftsverhältnissen, enthält das Buch eine Vielzahl umgangssprachlicher Wendungen in den nicht als gesprochenen Sprache gekennzeichneten Bereichen.
Mein Fazit: da haben Autor und Lektor*innen ihre Hausaufgaben nicht gemacht.

Bewertung vom 24.07.2021
Gib deinem Glück eine Chance, Keiko Carter / Beste Freundinnen Bd.1
Florence, Debbi Michiko

Gib deinem Glück eine Chance, Keiko Carter / Beste Freundinnen Bd.1


gut

Keiko, Audrey und Jenna sind beste Freundinnen, oder waren es vielmehr. Bis Jennas Eltern sich trennen, und Jenna das erste Mal den Sommer nicht mit den beiden Anderen verbringt. Und dann kommt auch noch die Oberstufe. Sie Mädchen leben sich auseinander und Keiko steht plötzlich zwischen den Stühlen.
Und als ob das nicht noch genug wäre, kommen da noch so allerhand Teenager Probleme dazu: die erste Periode, der neue Junge an der Schule und dann auch noch Audrey‘s Bruder, den diese übermäßig zu hassen scheint.
Das Buch ist offensichtlich ein Jugendbuch. Man hat das Gefühl sich direkt im Kopf einer 13-jährigen zu befinden. Der ich Erzähler Stil, den ich persönlich nicht sehr gut finde, ist wahrscheinlich insbesondere für Jugendliche durch aus charmant. Leider weiß das Buch teilweise sprachliche Defizite und falsche Formulierungen auf. Zudem wird vieles, was passiert nicht richtig vorher hergeleitet und daher nicht erklärt. Was mich stört ist, dass sehr viele Marken erwähnt werden und sehr viele Stereotype, wie beispielsweise „Mädchen wollen immer shoppen und Schokolade essen“ ein seltsam veraltetes Frauen- und Mädchenbild zeigen. Auch der Harmoniesüchtige Charakter von Keiko ist anstrengend! Das Mädchen scheint nicht sonderlich viel Selbstvertrauen zu haben und ist der perfekte Spielball für ihre Narzistische Freundin Audrey. Das Buch vermittelt meines Erachtens ein für mich sehr schwieriges charakterliches Dilemma und ich weiß nicht, ob ich dieses einen Teenager wirklich zu lesen geben würde.