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schreibtrieb

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Insgesamt 174 Bewertungen
Bewertung vom 14.10.2016
Glimmernächte
Gurian, Beatrix

Glimmernächte


sehr gut

Pippa zieht mit auch ein Schloss nach Dänemark, als ihre Mutter einen echten Grafen heiraten will. Während ihr kleiner Bruder davon träumt, ein kleiner Prinz zu sein, ist Pippa wenig begeistert davon, Berlin hinter sich zu lassen. Ihre neue Stiefschwester ist freundlich, ihr Stiefbruder lässt Pippas Herz höher schlagen. Doch seltsame Dinge geschehen und bald traut Pippa ihren eigenen Augen nicht mehr. Ungeahnte Kräfte sind am Werk und bald muss Pippa alles einsetzten, weil sie droht, alles zu verlieren.
So märchenhaft und fantastisch die Zusammenfassung scheint, so spannend ist der Roman tatsächlich. Nicht gegen magische Kräfte geht es hier, sondern um Verschwörer und sehr reale Bedrohungen. Thrill statt Fantasy also. Und gut gemacht. Der Leser folgt Pippa uns weiß darum auch nicht mehr als sie. Ein gemeinsames Aufdecken, Rätseln, Suchen, das zwischen diesen Zeilen liegt.
Der Roman spielt dabei sehr stark mit Schein und Sein. Vieles, was Pippa sieht, ist nur Täuschung. Das Tatsächliche dagegen liegt verborgen und niemand glaubt Pippa, als sie es erkennt. Auch der Stiefbruder Nils ist so eine Figur, von der Pippa lange nicht weiß, was sie halten soll. Darf sie ihrem Herz trauen, oder muss sie glauben, was über ihn erzählt wird? Dass er gefährlich ist und krank. Pippa findet ihren ganz eigenen Weg.
Ihren eigenen Weg findet sie auch bei dem Thema der Geschlechterrollen. Pippa soll sich in hübsche Kleider werden und liebt einfache Hosen. Das Oberflächliche ist es, was sie nicht leiden kann und genau darauf trifft sie in Glimmernächte. Nicht zuletzt verweist der Titel auf die im Roman erwähnten Scheingoldstücke, den Glimmer, der eben wertvoller scheint, als er ist. Das Wirkliche also liegt auch hier tief und ist nicht so leicht erkennbar.
Gelungen finde ich, dass Pippa keinesfalls liebesblind wird oder sich in ihrer neuen Existenz verliert. Sie behält ihren Blick und spürt dabei deutlich die Verführung des Geldes. Eine Verführung, die Pippas Bruder und auch ihre Mutter erlegen. Trotzdem wird Pippa keinesfalls als überlegen dargestellt. Sie ist nur in der Position, alt genug, aber kritisch genug zu sein, um mehr zu hinterfragen. Und auch Pippa muss mit den Eindrücken kämpfen, die auf sie warten.
Der Stil ist locker und leicht. Das Buch ist gut und schnell zu lesen. Gerade da hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Pippa trägt ein Trauma mit sich, dass zwar genau gezeigt wird, aber trotz seiner Stärke kaum Auswirkungen hat. Auch an anderer Stelle hätte ich mir gerne mehr Tiefe gewünscht. Die „Liebe“ zu Nils wirkt an den Haaren herbei gezogen – die beiden kennen sich ja im Grunde gar nicht. Und auch diese Verteilung von Unschuld am Ende wirkt auf mich unausgegoren. Trotz mehrfacher Todesgefahr wird die Schuld am Ende so verteilt, dass sie irgendwie niemandem wirklich zu fällt. Alle sind Opfer der Umstände.
Spannend und in vielerlei Hinsicht gut aufgebaut ist Glimmernächte allemal. Die Anzeichen der Verschwörung beispielsweise, die anfangs so unwirklich wirken. Aber auch die Elemente, die mal den einen, mal den anderen in den Fokus von Pippas Misstrauen ziehen. Viele Verdächtige eben. Und Nils, der auch nicht über jeden Verdacht erhaben ist. Eine kurzweilige und spannende Unterhaltung, der es einfach hin und wieder an Tiefe fehlt.

Bewertung vom 11.10.2016
Here I Am
Foer, Jonathan Safran

Here I Am


sehr gut

Jacob und Julia sind verheiratet, haben drei Kinder, einen Hund, ein Haus und stehen vor dem Ende. Jacobs Großvater Isaac hat den Holocaust überlebt, seine Frau überlebt, die Geburt seine Urenkel überlebt und steht vor dem Ende. Jacobs und Julias Sohn Sam soll ein Mann werden und wird wie ein Kind behandelt. Und gerade als Jacobs israelischer Cousin zu Besuch ist, bebt in Israel die Erde und nichts ist mehr, wie es vorher war. Aber wie wird es danach sein?
Ich habe für Here I Am nicht lange gebraucht, weil es ein schlechtes Buch wäre – im Gegenteil. Es ist ein sehr gutes Buch. Die unterschiedlichen Stränge sind dicht miteinander verwoben. Sie ziehen voneinander weg, um aufeinander zuzugehen. Here I Am ist nicht etwa das Buch einer gescheiterten Ehe, das Buch eines Heranwachsens, das Buch einer Katastrophe. Es ist alles auf einmal und noch mehr.
Here I Am ist ein Buch über Apokalypsen und dem, was nach ihnen folgt. Dabei meine ich kein globales Weltende, sondern teilweise sehr persönliche Apokalypsen. Julias Welt ist leer und sie spürt die Risse. Jacob verzweifelt vor lauter Wollen und Nichtstun. Und Sam steht vor der Bar Mitzwa und will diesen Schritt nicht gehen. Er will die umfassende Veränderung der Zustände nicht zulassen. Er widerspricht ihnen. Aber kann er seinem Erwachsenwerden einfach so widersprechen wie Peter Pan? An der Stelle, an der er es tut zeigt er sich im höchsten Maße erwachsen. Ein Buch voller Paradoxe also.
Alles wird aufgefangen im Erdbeben, das Israel verwüstet. Es reißt die Kluft zwischen israelischen Juden und amerikanischen Juden auf, wie es die Erde aufreißt. Und es verschärft den Konflikt mit den arabischen Ländern. Aus der Naturkatastrophe entwickelt sich ein Krieg der Menschen, bei dem Landesgrenzen mit Religionen verwechselt werden – wie es in Wirklichkeit oft der Fall ist. Und als Israel seine Söhne zum Kampf auffordert, will auch Jacob hin. Und kann es doch nicht.
Markant fand ich die Passage, in dem Jacob zum Ich-Erzähler wird, weil seine Angaben zum Schauspielen wiedergegeben werden. Wie Glück gespielt werden soll, erklärt er da, wie Liebe, wie das Dasein. Dabei zählt er Episoden auf, hält Momente fest. Sehr persönlich ist dieser Teil und er wirkt als Abgrenzung. Vorher sieht der Leser das Ende. Die unterschiedlichen Entscheidungen und Handlungen, die zu den jeweiligen Apokalypsen geführt haben und auch das Erdbeben. Danach ist eine kuriose Jetztzeit, in der sich alle außer Jacob einfinden können. Er, mit dem alles gestartet hat, ist der, der nicht loslassen kann.
Das stärkste Symbol hat für mich im Buch Argus, der Hund. Jacob holt ihn für die Kinder, obwohl Julia dagegen ist. Er wird alt und krank. Max, der mittlere Sohn, bittet seinen Vater, ihn einzuschläfern. Und Jacob kann die Anzeichen für Argus Leid nicht anerkennen. Er weigert sich. Argus wird zum Symbol des Aufopferns und des Endes. Julia opfert sich für ihre Familie auf – sie zerfällt. Isaac (in im biblischen Kontext hier sehr gut gewählter Name!) soll in ein Altenheim kommen, sein Leben (Inhalt) soll seinem Leben (Existenz) geopfert werden. Auch das funktioniert nicht. Sam soll ein jüdisches Fest erfahren, obwohl im (und der ganzen Familie) der Glaube irgendwie fremd ist. Er soll den Konventionen und der Tradition geopfert werden. Und er weigert sich. Und alles zeigt sich in dem armen Tier, das am Ende ist, aber nicht sterben darf, weil Jacob sich nicht eingestehen kann, dass es Zeit ist.
Der Roman ist ein sehr nachdenklicher und sehr guter Roman. Nicht immer ist er leicht zu lesen und noch weniger leicht zu verdauen. Doch er hat eine immense Tiefe und so viele Punkte, die ich liebend gerne analysieren würde. Es ist ein dichtes Buch, das viel Reflektion zeigt und komplex aufgebaut ist. Aber es ist es wert! Versprochen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2016
Die Nachtigall
Hannah, Kristin

Die Nachtigall


ausgezeichnet

Vianne und Isabelle sind Schwestern. Seit dem Tod der Mutter leben sie nicht mehr bei ihrem Vater und habe sich auseinandergelebt. Die ältere Vianne hat früh geheiratet und ist Mutter, die junge Isabelle dagegen läuft aus jeder Schule davon, in der ihr Vater sie steckt. Als sie schließlich bei ihm in Paris bleiben will, bricht der Zweite Weltkrieg aus. Viannes Ehemann wird eingezogen und Isabelle soll sich in dem kleinen Dorf, wo ihre Schwester lebt, von dem Kriegsgeschehen fernhalten. Doch wie Vianne nur das Wohlergehen ihrer Tochter im Sinn hat, will Isabelle Großes. Sie schließt sich der Resistance an und verurteilt Vianne, bei der ein deutscher Soldat einquartiert wurde. Aber auch Viannes geduldiges Warten kennt sein Ende und schließlich finden beide Schwestern eigene Wege im Kriegsschrecken für das zu kämpfen, was ihnen wichtig ist – und beide müssen Schreckliches erleiden.

Eingebettet ist die Geschichte in die Rahmenhandlung Jahrzehnte nach den Erlebnissen des Krieges. In Amerika wird eine alte Frau von ihrem Sohn in eine Seniorenwohnung gebracht. Mit sich bringt sie die Erinnerung an einen Teil ihres Lebens, den er nicht kennt. Aufgeweckt wird diese durch einen Koffer, Bilder und nicht zuletzt die Einladung zu einer Ehrenveranstaltung in Paris. Einen Reiz des Romans macht es durchaus aus, zu rätseln, ob Vianne oder Isabelle diese gealterte Heldin ist. Aber auch das Ende des Romans, das sich in der Rahmenhandlung findet, birgt seinen Vorteil. Ein Ende, auf das gewartet werden musste, kein ganz gutes, aber auch kein schlechtes.

Die Etappen des Romans ziehen sich über den Kriegsanfang und die Besetzung Frankreichs bis zum Abzug der Nazis und der Heimkehr der in Deutschland Inhaftierten. Dabei entwickeln sich Isabelle und Vianne auf unterschiedliche Art und Weise und doch werden beide zu starken Frauen. Aktive Protagonistinnen, deren Persönlichkeiten dem Buch Leben geben. Isabelle, die impulsive, starke, spontane und eigenwillige Heldin, die sofort die Möglichkeit ergreift, ETWAS zu tun. Und Vianne, die Mutter, die vernünftige, überlegende Frau. Beide haben ihre Grenzen und Kräfte, ihre Waffen und Möglichkeiten. Beide stehen an verschiedenen Fronten der gleichen Seite.
Während Isabelle dabei gerade zu Anfang das Mädchen symbolisiert, das sich im Laufe der Handlung zu einer starken Frau, Geliebten und Kämpferin entwickelt, ist Vianne „die Mutter“. Sie arbeitet für ihre Tochter und es ist diese Mütterlichkeit, die sie zuletzt zur Heldin des Romans macht. Denn wo Isabelle immer genau das sein wollte, ihren Kampfgeist also aus der Geschichte zieht, die eines Tages von ihr erzählt werden soll, ist es Vianne, die erzählen wird. Vianne, die eigentlich nur behütet sein wollte, die nur im Sinn hatte zu leben und leben zu lassen. Immer wieder opfert sie sich dabei so sehr auf, dass es fast unverständlich wirkt und doch realistisch. Sie stellt die Vernunft fast immer über ihre Gefühle, auch wenn sie dabei leiden muss.
Gleichzeitig zeichnet Die Nachtigall ein so breites Bild des zweiten Weltkrieges, dass es nicht immer ein für oder gegen ist. Freundliche Wehrmachtsoldaten und verräterische Franzosen sind glaubhafter Teil der Handlung. Ein Punkt, der mir sehr gut gefallen hat, denn gerade bei Kriegsgeschichte ist es doch leicht in Schwarz und Weiß zu unterteilen, statt in Grautönen. Dass Kristin Hannah aber genau das gelingt macht das Buch nicht nur einem beeindruckenden Entwicklungsroman zweier Schwestern, sondern auch zu einer grandiosen Geschichte über den zweiten Weltkrieg im besetzten Frankreich. Viele Details, historische wie örtliche Genauigkeiten verfeinern dieses Bild. Die komplexen Figuren und die kunstvoll aufgebaute Handlung machen Die Nachtigall schließlich zu einem Buch, das nur wärmstens zu empfehlen ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.09.2016
Stresst ihr noch oder liebt ihr schon?
Hennig von Lange, Alexa;Jauer, Marcus

Stresst ihr noch oder liebt ihr schon?


ausgezeichnet

Heute werden Eltern bemitleidet. Kinder stressen, schreien, machen Dreck und kosten Nerven. Dass Kinder auch schön sind und Spaß machen wird schnell vergessen. Eltern stressen zwischen Nachwuchs und Karriere, Kinder hetzen zwischen Elternteilen, Nachmittagsprogrammen und sonstigen Problemen. Familie, das lernen wir schnell, ist Stress pur. Die Autoren von Stresst ihr noch oder liebt ihr schon haben dieses Problem erkannt und schreiben dagegen an, denn Familie kann erfüllender Lebensinhalt sein, bereichern, ohne zu erdrücken.
Dabei erzählen Alexa Hennig von Lange und Marcus Jauer vor allem ihre Geschichte. Die Geschichte einer Familie, in der nicht alle Kinder von beiden Elternteilen sind. Eine wahre Geschichte, die hinter den Blickwinkeln der Protagonisten gefärbt wird. Als die beiden zueinander fanden hatte Alexa bereits zwei Kinder von zwei Vätern und Marcus war überzeugter Junggeselle. Binnen kürzester Zeit änderte sich für beide alles. Partnerschaft, Zusammenziehe, Erziehung. Punkte die hier unter der Sichtweise einer modernen Familie beleuchtet werden. Darf er miterziehen, wo er doch nicht der „Vater“ ist? Kann sie loslassen, wenn sie sich doch seiner Unterstützung sicher sein will? Die erste Phase der hier aufgezeigten Familie befasst sich vor allem mit solchen Punkten.
Der Stil ist dabei locker und ungezwungen. Wie bei einem abendlichen Plausch und ohne Wertung oder Belehrung lesen sich die Geschichten andekdotenhaft. Leichte Kost also und gut nachzuvollziehen.
Dabei wird die Besonderheit des Alltäglichen herausgearbeitet. Angefangen bei Kochen und Haushalt, über Arbeit und Termine zu Freiraum und Nähe. Dass hierbei auch die Ausgangssituationen der beiden eine Rolle spielen und nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist, fand ich sehr realistisch. Hier wird kein Allheilmittel prognostiziert, auch Alexa und Marcus stressen sich. Der Unterschied ist, wie sie damit umgehen und was sie daraus machen. Entwicklung, statt Stillstand. Reflexion, statt Verteidigung der eigenen Fehler.
Die zwei Kinder, die Alexa in die Beziehung bringt werden im Lebenslauf der Familie bald durch drei gemeinsame ergänzt. Hier ist vor allem das Kapitel, in dem Marcus erklärt, dass er sich auch als Vater der anderen zwei Kinder versteht und dementsprechend handelt, aufschlussreich. Ebenfalls interessant fand ich dazu die Absätze zum leiblichen Vater des ersten Kindes und des Einflusses der Situation auf Mutter, Kind und die restliche Familie. Dieser Teil hat beispielsweise erfrischend wenig mit Marcus zu tun, es geht hier vor allem um Alexas Blick auf die Erziehungssituation. Natürlich ist er hier auch nicht außen vor, aber in diesem Moment ist schlicht der Anspruch ein anderer und so deckt das Buch einen weiten Bereich ab und wird nicht zum Spielball zwischen zwei Partnern.
Schön ist hierbei auch, wenn die unterschiedliche Sicht auf die gleichen Begebenheiten erkennbar ist. Auch in einer funktionierenden Partnerschaft existiert ein Bild des anderen in unserem Kopf, das keinesfalls absolut mit dessen Selbstwahrnehmung übereinstimmen muss. Nicht zuletzt aber fand ich den Umgang der Eltern mit den Kindern hochinteressant. Dass beide auch hier versuchen, neue Blickwinkel einzunehmen, finde ich bemerkenswert. In der Pubertät nicht damit zu hadern, dass das eigene Kind sich der elterlichen Fremdbestimmung entzieht und eigene Wege geht, sondern dies als Chance zu verstehen, Neues zu erfahren, ist eine interessante Einstellung.
Erholsam fand ich auch, dass das Buch die Konzentration so breit fächert. Es geht hier allgemein um Familie und Zusammenhalt. Damit ist das Buch zwar mehr Erfahrungsbericht als Ratgeber, aber erholsamer Weise wirklich einer, der sich sowohl an Mutter als auch Vater zu gleichen Teilen richtet.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.09.2016
Tödliche Berührung / Goddess of Poison Bd.1
Salisbury, Melinda

Tödliche Berührung / Goddess of Poison Bd.1


sehr gut

Twylla lebt auf dem Schloss und muss jeden Monat Gift trinken. Sie stirbt davon aber nicht, denn sie ist die wiedergeborene Tochter der Götter. Darum wird sie den Prinzen heiraten, darum darf sie niemand berühren. Denn ihre Berührung tötet. Twylla, einst Tochter der Sündenesserin, hat nun eine neue Bestimmung, die Rettung des Reiches. Als der Prinz von langer Reise zurückkommt und ihr gleichzeitig ein neuer Wächter zur Seite gestellt wird, ändert sich alles. Plötzlich versucht der Prinz sie auf seine Seite zu ziehen, denn er plant etwas. Und auch der Wächter verdreht Twylla mit seinem Grinsen den Kopf und pflanzt dort Gedanken ein, die sie gar nicht haben dürfte. Und hinter allem braut sich eine Gefahr auf, die niemand erahnen kann.
Die ersten Seiten des Buches waren gar nicht so leicht zu lesen. Twylla ist sehr emotionslos, in sich gekehrt, passiv und naiv. Sie lässt alle, allen voran die Königin, mit ihr machen, was sie will. Widerspruch wagt sie nie zu geben – selbst wenn sie überzeugt ist, dass es falsch ist, was sie tun soll. Dass die dahinter aber schlicht verängstigt ist und ihre Umwelt beschützen will, zeigt sich nicht nur in den Gedanken an ihre jüngere Schwester, sondern auch, als sie versucht einen in Ungnade gefallenen Adligen vor der Königin zu retten.
Im Grunde ist Twylla nämlich weder dumm noch gemein, viel eher ist sie hoffnungslos. Die Einsamkeit hat sie gefügig gemacht und die Macht der Königin steht über allem. Als der Prinz und ihr neuer Diener Lief an diesen Machtverhältnissen zerren – jeder auf seine Weise – traut sich Twylla wieder, ihre eigenen Gedanken zu festigen. Sie sucht sich unter dem Bild der Göttlichen, das für die Öffentlichkeit aufgestellt wurde – an das sie mittlerweile selbst geglaubt hat. So ist es kein Wunder, dass sie ihre Kindlichkeit schnell ablegt und schließlich offenbart, wie viel schon in ihr gebrodelt hat.
Diese Adoleszenzentwicklung erfolgt aber nicht im Hinblick auf die Königin als Herrscherin und Vormund, sondern auch in Bezug auf Twyllas leibliche Mutter und ihre Erinnerungen an sie. Diese durchziehen das Buch gemeinsam mit den unterschiedlichen Speisen, die für die begangenen Sünden nach dem Tod gegessen werden müssen. Diese kulinarische Verwebung von tätlicher Sünde und Maßlosigkeit wie Genuss prägt Twyllas Verständnis von Richtig und Falsch und ihr eigenes Verhältnis zur Nahrung. Wie auf der Trauerfeier die Gerichte für die Sünden stehen, werden sie für Twylla zur Sünde selbst. Stets beschäftigt sie dabei auch die Frage, was zu ihrer Beerdigung gegessen werden müsste.
Ein interessantes Beispiel für Taten und ihre Folgen. Auch Twylla lernt, dass manche Taten die Folgen wert sind, Schuld und Sünde aber unterschiedliche Dinge. Das alles bietet einen gut durchdachten Hintergrund für ihre eigene Geschichte, die Geschichte einer Aufklärung und eines Erwachens in mehrfacher Hinsicht. Denn nicht nur Twylla erwacht endlich als sie selbst, auch eine undenkbare Gefahr.
Faszinierend gelöst finde ich hier auch das Motiv der zwei Männer, die um eine Frau buhlen. Dabei zeigen der Prinz und Lief Ähnlichkeiten wie Gemeinsamkeiten und verbergen beide doch vor Twylla entscheidendes. Schade fand ich, dass der Prinz dabei weniger Raum erhält und oft schneller abgefertigt wird. Ihre Wahl am Ende kann ich euch nicht verraten – nur so viel: Ich war beeindruckt, dass ausgerechnet die anfangs so naive Twylla solch eine reife Entscheidung fällen kann.
Goddess of Poison hat mich nach den ersten Seiten schnell in seinen Bann gezogen. Mit Twyllas Entwicklung verändert sich der Stil und auch die Spannung arbeitet auf mehreren Ebenen. Die tolle Hintergrundgeschichte, aus der so viel herauszuarbeiten wäre, finde ich schlicht genial und ich bin sehr gespannt auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 22.09.2016
Die Flucht
Sanna, Francesca

Die Flucht


sehr gut

Aus der Sicht eines Kindes erzählt Die Flucht die Geschichte des Flüchtens vor dem Krieg. Angefangen bei den geruhsamen Tagen in der Heimat über den Ausbruch des Krieges, den Verlust von Familienangehörigen zu Angst, Hoffnung, Suche und Sehnsucht. Namenlos bleibt dabei sowohl das Heimatland, als auch das ominöse Land mit den Bergen, in das die Familie fliehen will. Verschieden Wege müssen dabei passiert werden, der Besitz schrumpft, die Angst steigt.
Doch die Flucht ist weder ein hoffnungsloses noch ein utopisches. Wächter stellen sich der Familie in den Weg, dunkle Hände „helfen“. Das Meer wird zur Ort der Monster, das ersehnte Ziel zum Sinnbild des Friedens, magisch verklärt. Ohne, dass es je erreicht würde. Es ist der Weg, um den es hier geht. Die Strapazen und Geschichten des Fliehens, der Glaube der Kinder an die Eltern und Sorge der Eltern, die für ihre Kinder stark sind. Dieser Punkt hat meine Kleine sehr bewegt, die Mutter, die lacht, solange die Kinder wach sind, um ihnen die Angst zu nehmen, während sie selbst voller Sorgen ist.
Francesca Sanna hat ihrem Buch viele Freiheiten gelassen. Auch wenn die Zeichnungen deutlich ein südliches Land als Ausgangspunkt haben – durch eine Frau mit Kopftuch mag auch ein muslimisches angedeutet werden – und das ominöse Land des Friedens mit Bergen und Tieren sehr an Europa erinnert, fehlt die Benennung. Genauso gut lässt sich die Geschichte damit auf andere Fluchtgeschichten übertragen. Die Botschaft des gefährlichen und weiten Weges, die Strapazen und Entbehrungen sind klar. Und durch die Wächter wird auch deutlich, dass die Geflüchteten keinesfalls überall mit offenen Armen empfangen werden.
Interessant finde ich dabei, dass die Familie die unterschiedlichsten Verkehrsmittel benutzt. Sie läuft zu Fuß, fährt mit dem eigenen Auto, versteckt sich auf Ladeflächen, radelt, nimmt das Boot und den Zug. Auch der Zeit wird ein wichtiger Bereich zugestanden. Die Reise ist lang – räumlich wie zeitlich. Um sehr schwierige Themen macht das Buch aber einen Bogen. Um Auffanglager und tödliche Unfälle während der Flucht beispielsweise. Teilweise erscheint die Reise wie ein großes Abenteuer. Dafür ist zum einen der kindliche Blick verantwortlich zu machen, der sich Wege sucht, das Erlebte ertragbar zu machen.
Andererseits aber ist Flucht und Exil ein Trauma – das zeigt sich hier weniger. Vieles ist sehr beschönigt dargestellt. Beispielsweise verstehen alle Leute auf dem Boot die Geschichten, die erzählt werden. Sprachschwierigkeiten oder Konflikte gibt es da nicht. Auch die Thematik des Hungers oder des Wartens taucht nicht auf. Die Familie schläft teilweise unter freiem Himmel, flüchtet in der Nacht, verliert ihr Hab und Gut – aber solche deutlichen wie verständlichen Punkte wie fehlendes Essen werden nicht aufgegriffen.
Die Bilder sind dabei wirklich gut gemacht. Helle Farben dominieren am Anfang und symbolisieren auch die Hoffnung. Der Krieg dagegen ist schlicht schwarz, genauso wie alle, die davon profitieren, wie der Mann, der der Familie über die Grenze hilft. Die Gefahr ist – einfach zu verstehen – rot, wie die Wächter, aber auch die Wohnung während des Krieges. Die Flucht selbst wird erst mit dunkleren Farben dargestellt – es wird und ist Nacht. Das Meer stellt ein erstes Ziel dar, zeigt aber auch Tiefe und dunkle Gefahren. Heller und damit auch hoffnungsvoller wird es am Ende wieder. Die Familie ist da noch nicht am Ziel, aber sie sind noch zusammen und geben nicht auf.
Die Flucht ist auf jeden Fall ein aktuelles Buch, ein wichtiges Buch, um auch jüngeren Kindern zu erklären, was Flucht ist und in welcher Situation Geflüchtete nach Europa kommen. Die Reise steht dabei im Mittelpunkt, weniger der Krieg oder das Ankommen. Ein guter Punkt, denn gerne stellen auch wir großen uns diese Reise als einfaches von A nach B vor. Außerdem aber ist die Flucht ein Buch zum gemeinsam Lesen und darüber reden.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2016
Alles, was ich sehe
Curtis, Marci Lyn

Alles, was ich sehe


sehr gut

Maggie ist seit einer Hirnhautentzündung blind und verdammt unglücklich damit. Ihr ganzes Leben, den Fußball, ihre Freunde, ihr früheres Zimmer, musste sie aufgeben. Eigentlich will sie sich in dieser Welt aus Dunkelheit gar nicht zurecht finden. Da trifft sie auf den zehnjährigen Ben. Und plötzlich ist alles anders, denn sie kann ihn sehen. Fasziniert, neugierig und süchtig nach den „normalen“ Momenten, verbringt Maggie viel Zeit mit Ben. Wäre da nur nicht sein großer Bruder Mason, der in Maggies Lieblingsband spielt, und sich ziemlich sicher ist, dass Maggie ihre Blindheit nur vortäuscht, um an ihn ranzukommen. Doch der Grund, warum Maggie Ben sehen kann, ist kein leichter und schnell wird ihr klar, dass es um mehr geht, als kurze Momente des Sehens.
Wohin das große Geheimnis des Romans führen soll, war mir relativ schnell klar. Darum habe ich mich eher auf das Wie konzentriert und die Entwicklung der Figuren. Maggie ist zu Beginn noch nicht in ihrer Situation angekommen. Sie verweigert sich allem. Den Übungen, die ihr helfen sollen, sich zurecht zu finden, der neuen Schule, den neuen Mitschülern. Notgedrungen macht sie Hausaufgaben mit einer Mitschülerin, die seit Geburt blind ist. Und nur notgedrungen quält sie sich zu ihrer Lehrerin für das Zurechtkommen in der Dunkelheit. Sie kann sich mit ihrer Situation nicht abfinden und ist im Grunde nur mit Ben zusammen, weil sie ihn und seine direkte Umgebung sehen kann.
Das ändert sich. Maggie entwickelt sich. Sie entdeckt Gemeinsamkeiten mit ihrer neuen Freundin und erkennt in Ben einen liebenswerten Jungen, der sie im Grunde verzaubert. Sie lernt seinen Bruder kennen und trifft auch hier auf eine Figur, der sich mit der ihm vorgestellten Realität nicht abfinden wollte und sie verändert hat. Und irgendwie schwebt über allem der unausgesprochene Konflikt mit ihren Eltern, die sich seit Maggies Hirnhautentzündung anders verhalten. Schuld und Scham kommen zusammen. Zwei Dinge, mit denen auch Maggie sich schnell konfrontiert fühlt.
Das Ende von Alles, was ich sehe ist eines voller Hoffnung, aber kein unrealistisches. Es zeigt Wege auf, die zunächst unsichtbar erscheinen und führt Maggie zu einem Punkt, den sie sich immer erträumt hat, nur eben ein bisschen anders. Das Schöne an dem Roman ist also die Entwicklung der Figuren – denn wirklich alle lernen hier etwas dazu.
Interessant ist dabei auch die leichte Veränderung der Sprache. Während Maggie als Erzählerin gerade am Anfang einfach nur furchtbar nervig ist und ich mit dem Augenrollen nicht hinterher gekommen bin, zeigen sich hier die ersten Entwicklungen am schnellsten. Weniger zynisch wird sie, ehrlicher, auch mit sich selbst, und weniger kindisch. Also – natürlich – ist der Roman auch einer über das Erwachsenwerden. Über das zu sich Finden und die Entdeckung der Tätigkeit, die Ben als „das absolute Ding“ bezeichnet.
Mir hat Alles, was ich sehe gut gefallen. Viel Entwicklung auf Figuren- wie Handlungsebene und eine Überlegungen stecken darin. Mit der Sprache musste ich erst etwas Grün werden, dann war ich aber irgendwann ganz drinnen und konnte nicht mehr aufhören.

Bewertung vom 08.09.2016
Der weite Raum der Zeit
Winterson, Jeanette

Der weite Raum der Zeit


ausgezeichnet

Nach Howard Jakobsons Shylock ist nun der zweite Roman zum Hogarth Shakespeare Projekt erschienen. Der weite Raum der Zeit von Janette Winterson ist ebenfalls bei Knaus erschienen. übersetzt von Sabine Schwenk umfasst es 288 Seiten und erzählt Shakespeares Wintermärchen neu.
Leo ist davon überzeugt, dass seine hochschwangere Frau Mimi ihn betrügt. Noch dazu mit seinem besten Freunden, mit dem er selbst eine emotionale Vergangenheit teilt. Als die Lage eskaliert, kommt es zur Frühgeburt. Leo nutzt einen unbeobachteten Moment und lässt das Baby Perdita außer Landes schaffen, zum vermeintlichen Vater, er selbst will mit seinem Sohn ebenfalls das Land verlassen. Doch alles geht schief. Jahre später trifft Perdita, die von einem Witwer großgezogen wurde, auf einen jungen Mann und verliebt sich. Der ist aber ausgerechnet der Sohn von Leos damaligem besten Freund. Zusammen machen sie sich auf, herauszufinden, wo Perdita herkommt und was mit ihren Eltern geschehen ist.
Janettes Wintersons Sprache ist wundervoll. Sie lässt den Leser eintauchen in die Geschichte und widmet sich den Figuren sorgfältig. Sehr gut gefallen hat mir die emotionale Hintergrundgeschichte. Die Päckchen, Schuldgefühle, Antriebe, werden so nicht nur in die moderne Zeit geholt, sondern erfahren auch eine neue Tiefe und Stärke. Die Fäden, die sich zwischen den Figuren spannen, die Feinheiten, die der Geschichte wirklich viel geben, haben mich sehr fasziniert.
Interessant fand ich auch, wie Perdita mit dem Aspekt ihrer ungewissen Herkunft umgeht. Sie such nicht etwa ihre Eltern, sondern versteht in ihrem Ziehvater ihren Vater, sondern den Teil ihrer Identität, der ihr von Geburt aus gegeben war. Die Verbindungen zwischen ihr und ihren Eltern, die bestehen, bevor Perdita um sie weiß, finde ich sehr schön gezeigt. Gerade die Affinität zur Musik, die bei Mutter und Tochter vorhanden ist, wird geradezu motivisch verwendet.
Das große Drama der Geschichte passiert etwa zu der Hälfte. Dass das Buch dann nicht aufhört, sondern sich mit dem danach beschäftigt, ist eine Besonderheit, die Shakespeare auch vielen heutigen Autoren immer noch voraushat. Die Spannungsspitze nicht als Ultimo sehen und dann strikt zum Ende kommen, sondern Raum für die Auflösung lassen.
Raum hat in dem Buch nicht nur die Zeit, die Leitmotiv ist und auf mehreren Ebenen, nicht zuletzt durch die zeitlichen Sprünge in der Handlung, essentiell ist, sondern auch Engel und ihre Flügel. Die Frage, wer fliegt, wer fällt und wer am Boden bleiben muss, zieht sich durch die Charaktere, die stetig umeinanderkreisen. Eine wundervolle Umsetzung, die die großartige Vorlage weiterführt, ihr Tiefe gibt und Handlung sowie Figuren mehr Raum lässt.
Dieses Buch sollte auf eure Wunschliste. Es ist große Literatur mit Gefühl und Realitätssinn. Eifersucht, Rache, Vergebung, Sehnsucht, Trauer, Hoffnung, Liebe. Alles zwischen zwei Buchdeckel und selten habe ich diese Elemente in so einer stimmungsvollen Komposition gesehen. Lesen!

Bewertung vom 07.09.2016
Warum ein Leben ohne Goethe sinnlos ist
Bollmann, Stefan

Warum ein Leben ohne Goethe sinnlos ist


ausgezeichnet

Stefan Bollmann erzählt anekdotenreich und mit Liebe zum Detail aus Goethes Leben und Schaffen. Von Goetz und Werther bis hin zu den Wahlverwandtschaften und Faust II. Er durchstreift in seinem imaginellen Goethe-Park Sturm und Drang, Klassik, schaut auch bei der Romantik vorbei. Goethes Leben ist sein Wanderweg, aber er blickt vor und zurück. Zeitgeschehen der Goethezeit werden betrachtet und doch schafft es der Autor immer wieder, Verweise zur Gegenwart und ihrer Literatur zu ziehen.
Dabei geht es gar nicht darum den großen Goethe, unerreichbar, dazu gemacht, bereits Schulkinder mit „höherer Literatur“ zu konfrontieren. Es zeigt einen Lebensentwurf, der einem heutigen sehr ähnlich ist. Ein Mann, der vor allen anderen Dingen, er selbst sein will. Einer, der sich weder durch seine Eltern, noch seinen Stand, seine Arbeit oder seine Umwelt in Schubladen pressen will und dann den Rest seines Lebens Erwartungen erfüllen muss. Die einzigen Erwartungen, die Goethe wichtig sind, sind seine eigenen.
Sehr angenehm finde ich dabei, dass Bollmann Goethe nicht verklärt. Er ist ein Mensch, mit Fehlern, dessen Handlungen durchaus berechenbar sind. Relationen und Zusammenhänge werden so einfach gezeigt, Goethes Entwicklung, seine Entscheidungen, unter dem Licht eines normalen Lebens betrachtet und nicht als Dichterverehrung. Die Abwege sind es, die mir besonders gut gefallen haben. Goethe irrte, Goethe haderte, Goethe ließ sich von der Arbeit verführen und schrieb zeitweise wenig, jahrelang an den Werken, die dafür heute noch gelesen werden.
In diesem Buch, das ich nicht Biografie nennen will, obwohl es nahe an eine herankommt, sondern viel mehr Lebensmomentbetrachtung bezeichne, wird Goethe auch nicht zum Wüstling bemacht, der jedem Rock hinterherrannte. Natürlich spielen seine Beziehungen eine Rolle, aber weit weniger dominant, als in vielen anderen Biografien. Tatsächlich ist in Warum ein Leben ohne Goethe sinnlos ist, vor allem seine Beziehung zu seiner späteren Frau Christiane von Bedeutung.
Die Sprache ist leicht, aber nicht versimpelt und macht einfach Spaß, gelesen zu werden. Manchmal fokussiert sich Stefan Bollmann so sehr auf ein Detail, dass es mehr wird, als eine Nebensache. Oft sogar. Und auch das macht Spaß, zeigt es doch die vielen Nuancen und Ansätze. Die Abwege eines Parks, die kleinen Besonderheiten, wenn der Besucher den Blick hinaus schweifen lässt. Und es zeigt, warum gerade Goethe sich als Ausgangspunkt für diese Blicke anbietet. Stefan Bollmann zeigt in Warum ein Leben ohne Goethe sinnlos nicht nur, wie wichtig Goethe war, sondern auch wie einfach. Er zeigt, warum unser Leben in so vielen Bereichen ohne Goethe nicht das gleiche wäre. Und dass Goethe lohnt, besonders in diesem Buch.