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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3486 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2024
Ewiger Verrat (eBook, ePUB)
Gordon, David

Ewiger Verrat (eBook, ePUB)


gut

Joe Brody war früher ein Spezialist für verdeckte Operationen beim Militär. Nun ist er Türsteher in einem Stripclub. Obschon der letzte Auftrag noch nachwirkt, soll er wieder etwas für die Mafia erledigen. Er soll einen Handel durchziehen, bei dem er es mit der Terrororganisation Al-Qaida zu tun bekommt. Dabei steht viel mehr auf dem Spiel als dieses Geschäft.
Auch dieser zweite Teil aus der Reihe um Joe Brody ist wieder spannend und gut zu lesen.
Schon die Zeit beim Militär hat Spuren bei Joe hinterlassen, auch von seinem letzten Auftrag hat er sich noch nicht erholt. Nun muss er schon wieder ran und es wird ein sehr schwieriges Unterfangen. Obwohl Joe wahrlich kein unbeschriebenes Blatt ist, ist er mir aber auch nicht ganz unsympathisch. Eigentlich ist er eher umgänglich, aber er weiß sich auch durchzusetzen, wenn es erforderlich sein sollte. Mit dem Mafia-Boss Gio Caprisi ist er schon seit Jugendtagen befreundet und nun arbeitet er für ihn.
Auch in diesem actionreichen Thriller gibt es wieder eine Vielzahl von Personen und eine Reihe von Nebenschauplätzen. Die Geschichte bietet immer wieder unverhoffte Wendungen, die für Spannung sorgen. Dennoch hat mir der Vorgängerband besser gefallen.

Bewertung vom 27.03.2024
Auf Erden (eBook, ePUB)
Kanis, Anne

Auf Erden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sunny ist in einer liebevollen Familie aufgewachsen. Besonders zu ihrem Vater hat sie eine ganz besondere Beziehung. Als er erkrankt und dann stirbt, bricht für Sunny eine Welt zusammen. In dieser Zeit geht auch ihre Beziehung zu Erik in die Brüche. Sunny erinnert sich an die Zeit nach der Wende zurück, als sie mit ihren Freundinnen Jessi, Alma und Katharina durch Berlin zog und ihr Vater sofort kam, wenn sie ihn brauchten.
Die Autorin Anne Kanis erzählt sehr einfühlsam. Dieser Roman lässt sich wirklich sehr schön lesen, auch wenn es um Trauer und Erinnern geht.
Die vier Mädchen lernen sich in Sunnys neuer Schule kennen und freunden sich an, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Die Freundinnen beneiden Sunny um ihre liebevolle Familie und gang besonders um ihren Vater, der immer da ist und verständnisvoll reagiert, ganz gleich was passiert. Und es passiert einiges auf ihr Streifzügen durch das wiedervereinigte Berlin. Selbst als die Freundinnen später eigene Wege gehen, bleiben sie freundschaftlich verbunden. Aber irgendwann stellt Sunny fest, dass eine von ihnen sie hintergangen hat. Ihre Brüder sind für sie da in ihrer Wut und Enttäuschung.
Sunny trauert um ihren Vater. Doch am Tor zum Friedhof verhindert ein unsichtbarer Riese mit Vorschlaghammer, dass sie am Grab des Vaters trauern kann. Dann stellt sie fest, dass es ihr nicht alleine so ergeht.
Ein wundervoller Roman über Freundschaft und Familie, Trauer und Liebe.

Bewertung vom 25.03.2024
Die Verletzlichen
Nunez, Sigrid

Die Verletzlichen


weniger gut

Dieses Buch führt uns in die Anfangszeit der Pandemie und spielt in New York. Die namenlose Erzählerin kümmert sich um den Papagei ihrer Freundin in deren Wohnung. Dort trifft sie eines Tages auf einen jungen Mann, der psychisch nicht stabil ist und aus dem gleichen Grund da ist wie sie. Nichts verbindet die beiden Personen, welche die Umstände in dieser Wohnung mit dem Papagei zusammengebracht haben.
Die Autorin Sigrid Nunez springt in ihrer Geschichte, die eigentlich gar keine ist, von Gedanken zu Gedanken und von einer Erinnerung zur nächsten. Auch wenn die Personen in einer Wohnung zusammentreffen, so dauert es doch eine ganze Zeit, bis eine Annäherung stattfindet. Es werden die unterschiedlichsten Themen behandelt, wie Gesellschaft und Politik, psychische Krankheiten und Alter, die Umwelt und einiges mehr, das alles aber immer nur bruchstückhaft. Immer wieder geht es auch um Literatur und die Kunst des Schreibens, was mit vielen Zitaten unterlegt ist. Diese Gedanken und Gespräche sind nachdenklich und tiefgründig, auch wenn immer wieder Humor durchscheint.
Der Roman lässt sich nicht einfach weglesen, der Schreibstil ist anspruchsvoll, aber gut zu lesen. Dennoch konnte mich diese Erzählung nicht wirklich überzeugen, da mir der rote Faden fehlte.
Es ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss.

Bewertung vom 24.03.2024
Bücher? Nein, danke! / Lesen nervt! Bd.1
Schumacher, Jens

Bücher? Nein, danke! / Lesen nervt! Bd.1


ausgezeichnet

Schon der Titel dieses Buches weckt Aufmerksamkeit, so dass man einfach lesen muss, auch wenn man es gar nicht möchte.
Die Weberknechtdame Karoline findet Lesen total doof. Die Geschichten sind für sie langweilig und Buchstaben nerven. Das kommt wohl daher, dass sie zwischen den verstaubten Seiten eines Buches lebt. Sie will ihre Ruhe, aber ganz bestimmt nicht lesen. Die Meinung will sie auch unbedingt kleinen Leserinnen und Lesern auferlegen.
Dieses Buch ist für Kinder ab 7 Jahren gedacht. Der Schreibstil kindgerecht und die Kapitel sind entsprechend kurz, werden aber zunehmend länger. Außerdem variieren die Schriftarten.
Die Geschichte wird wunderbar untermalt von tollen Illustrationen. Karoline auf wirklich eine ausdrucksstarke Mimik.
Zwischendurch gibt es kleine Rätsel, was das Ganze nochmals auflockert.
Die resolute Karoline findet immer wieder neue Gründe, warum das Lesen so nervt. Das ist sehr witzig und wird immer verrückter.
Eine schräge kurzweilige Geschichte, die den Kindern viel Freude bereitet.

Bewertung vom 22.03.2024
Eine Fingerkuppe Freiheit
Zwerina, Thomas

Eine Fingerkuppe Freiheit


gut

Der Autor Thomas Zwerina erzählt in seinem Roman die Geschichte von Louis Braille, der sich im Alter von drei Jahren in der Werkstatt seines Vaters sein Auge verletzte. Danach hatte er immer wieder Entzündungen, die auf das andere Auge übergriffen, so dass er mit fünf vollkommen blind war. Doch der Junge war intelligent und wurde von verschiedenen Seiten gefördert. So kam er an das Institut National des Jeunes Aveugles, Frankreichs nationale Blindenanstalt. Dort lernte er die „Nachtschrift“ von Charles Barbier kennen, eine Schrift mit der man beim Militär auch bei Dunkelheit Befehle lesen konnte. Er ist fasziniert, empfindet diese Schrift jedoch als zu kompliziert und entwickelt eine eigene Schrift, bei der man mit den Fingerkuppen sechs erhabene Punkte ertasten kann, die unterschiedlich angeordnet die Buchstaben darstellen. Die Braille-Schrift ist erfunden und eröffnet den Blinden eine neue Welt.
Der Autor ist selbst blind. So interessant die Geschichte auch ist, so konnte mich sein Schreibstil doch nicht überzeugen, denn er war mir zu blumig und altmodisch und seine Bilder oft nicht passend. Nichtigkeiten werden weitschweifig beschrieben.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, dabei kam mir gerade die Perspektive von Louis zu kurz. Die Darstellung der Charaktere war für mich teilweise überzeichnet.
Louis war ein wissbegieriger und ehrgeiziger Junge. Seine Eltern und andere in seinem Umfeld versuchten ihn zu fördern. Das war ein großes Glück, denn die wenigstens hatten solche Möglichkeiten.
Ein eigentlich interessanter Roman, der mich jedoch nicht packen konnte.

Bewertung vom 21.03.2024
White Zero (eBook, ePUB)
Falk, Thilo

White Zero (eBook, ePUB)


gut

Mitteleuropa wird von einer neuen Eiszeit heimgesucht. Die Kälte ist furchtbar und die Versorgung der Menschen funktioniert nicht mehr richtig, da die Infrastruktur zerstört ist. Dazu kommen Energiepreise, die unbezahlbar sind. Forscher versuchen der Ursache auf die Spur zu kommen. Dann machen Geophysikerin Dr. Jana Hollmer, ihr Partner Clemens Bach sowie der Reederei-Chef Titus van Dijk eine spektakuläre Entdeckung.
Das Buch hatte mich aufgrund der Beschreibung angesprochen, doch so wirklich überzeugen konnte es mich dann doch nicht. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, ist allerdings recht nüchtern. Die Fakten wurden gut dargestellt. Obwohl die Atmosphäre bedrohlich wirkt, hält sich die Spannung meiner Meinung nach in Grenzen. Bei den vielen Personen, Nebenschauplätzen und Handlungsorten muss man ein wenig aufpassen, dass man den Überblick behält.
Diese fiktive Geschichte ist aber gar nicht so abwegig, denn unser Klima verändert sich, was wohl keiner abstreiten kann. Die Auswirkungen sind immer mehr zu spüren. Auch die Reaktionen der Politik wirken zwar ein weinig überzogen, aber durchaus glaubhaft.
Dr. Jana Hollmer ist eine sympathische Person, die unbedingt herausfinden will, wieso es zu dieser Kälte kommen konnte. Die anderen Personen haben bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Für einen Thriller fehlte mir dann doch der Thrill.

Bewertung vom 19.03.2024
Der Puppenkünstler
Summer, Drea

Der Puppenkünstler


sehr gut

Stefanie Teufel und Jan Graf waren überzeugt, dass sie vor einem Jahr einen Täter hinter Gitter gebracht haben, auch wenn der seine Unschuld beteuert hat. Doch nun gibt es eine Tote, die nach fast gleichem Muster getötet und auf einer Friedhofsbank aufgefunden wird. Dann erfahren sie vom Recherchespezialisten Peeke, dass sich der vermeintliche Täter im Gefängnis selbst getötet hat. Haben sich die Ermittler damals geirrt? Oder gibt es einen Trittbrettfahrer?
Dies ist bereits der dritte Band und das Ermittlerduo Stefanie Teufel und Jan Graf, doch für mich war es das erste Buch aus der Reihe, was aber nicht gestört hat. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Allerdings nerven die Wiederholungen, wie die Rechts-Links- oder Namensschwäche von Steffi, etwas. Zwischendurch gibt es immer wieder Abschnitte, die zurück in die Vergangenheit führen und solche, die uns die Sicht des Täters zeigt.
Steffi und Jan sind sympathische Ermittler, die sich mögen. Ihre Kollegen Kettel und Vogt, genannt die Twins, sind etwas sehr von sich überzeugt, was sich am Ende rächt. Dagegen ist der Sylter Kollege Vogel ein hilfsbereiter Mensch.
Die Ermittler müssen immer wieder neuen Spuren nachgehen und haben auch so ihre Zweifel über die Identität des Täters. Der Täter ist sehr selbstsicher und es macht ihm Spaß, wenn er der Polizei einen Schritt voraus ist. Am Ende aber ist er auch nicht fehlerfrei.
Ein spannender Krimi.

Bewertung vom 15.03.2024
Finsterer Pakt (eBook, ePUB)
Gordon, David

Finsterer Pakt (eBook, ePUB)


sehr gut

Joe Brody war früher beim Militär und ist jetzt Türsteher in einem Stripclub. Besitzer des Clubs ist Joes Freund Gio Caprisi, der aber auch Mafia-Boss ist. So wird Joe bei einer Razzia im Club von der FBI-Agentin Donna Zamora festgenommen. Zwischen den beiden funkt es. Kaum ist Joe wieder frei, kommt es zu einem Raub, der dafür sorgt, dass sich die Ereignisse überschlagen und ein absolutes Chaos in New York droht.
Dieser Thriller lässt sich gut lesen und ist spannend.
Die Militärzeit hat Spuren bei Joe Brody hinterlassen, gegen die er mit Drogen vorgeht. Meist ist er ein umgänglicher Typ, der aber auch kämpfen kann, wenn es erforderlich sein sollte. Mit Gio ist er schon seit Jugendtagen befreundet. Mafia-Boss Gio hat auch unterschiedliche Seiten, denn er ist ein liebevoller Ehemann und Vater. Donna Zamora ist alleinerziehend. Obwohl sie beide auf unterschiedlichen Seiten stehen, knistert es zwischen Joe und Donna heftig.
Es gibt eine Reihe von Nebenschauplätzen und Wendungen, welche für Spannung sorgen. Dabei sind eine Reihe Akteure im Spiel, die ihre Interessen verfolgen. So kommt es zu Gewalt und Verrat, aber auch zu viel Action. Das Ende hatte ich so nicht erwartet.
Mich hat dieser Thriller gut unterhalten.

Bewertung vom 15.03.2024
Das Schweigen des Wassers (eBook, ePUB)
Tägder, Susanne

Das Schweigen des Wassers (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hauptkommissar Groth wird in seine alte Heimatstadt geschickt, um den dortigen Kollegen die westdeutsche Polizeiarbeit zu vermitteln. Schon bald gibt es einen Toten und es war kein Unfall. Bei den Ermittlungen stoßen die Polizisten auf einen ungeklärten Fall, der schon viele Jahre zurückliegt.
Dieser Krimi verläuft eher ruhig und unaufgeregt, nichtsdestotrotz ist es eine spannende Geschichte, die uns auch in die schwierige Zeit nach dem Mauerfall führt. Das Misstrauen in dieser Zeit ist spürbar. Groth soll den Kollegen zeigen, was westdeutsche Polizeiarbeit ist. Das kommt nicht gut an, denn die Mecklenburger Kollegen wissen, dass sie ihren Job können. Doch dieser Fall, zu dem sich dann noch ein Cold Case gesellt, bringt sie zusammen, denn alle haben das Interesse, die Fälle zu lösen. Sie lassen sich auch nicht durch Anordnungen von oben aufhalten.
Groth war viele Jahre im Westen und muss nun in seine alte Heimatstadt zurück. Dabei hat er genug mit sich selbst zu tun, denn er trauert um seine Tochter. Doch er ist ein guter Polizist, der auch seinem Baugefühl folgt und der seine Fälle unbedingt lösen möchte. Aber es gibt auch andere, die ein Verlust zu beklagen haben und trauern.
Die Autorin Susanne Tägder erzählt authentisch und eindringlich und auch die Personen sind glaubhaft dargestellt. Die Geschichte basiert auf einem wahren Fall.
Ein interessanter und spannender Krimi mit zeitgeschichtlichem Hintergrund.

Bewertung vom 14.03.2024
Lucias Entscheidung / Töchter des Nordmeeres Bd.2
Thorn, Ines

Lucias Entscheidung / Töchter des Nordmeeres Bd.2


ausgezeichnet

In einer Winternacht wurden vor vielen Jahren auf der Insel Smøla zwei Babys ausgesetzt. Lucia lag vor dem Pfarrhaus und Liv vor Frias Gästehaus. Liv ist inzwischen eine erfolgreiche Wissenschaftlerin, aber um das zu erreichen, musste sie gegen viele Widerstände ankämpfen. Lucia hat sich immer eine Familie gewünscht, doch sie wurde enttäuscht und hat es als Geschiedene nun schwer. Obwohl beide liebevoll aufgenommen und umsorgt wurden und inzwischen junge Frauen sind, fühlen sie sich nicht richtig komplett. Daher macht sich Liv mit ihrem Mann Sverre auf den Weg nach Norden, um herauszufinden, woher sie stammen.
Schon der erste Band aus der Reihe „Töchter des Nordmeeres“ hat mich begeistert. Aber auch dieser Roman hat mich gleich wieder gepackt. Der Schreibstil ist sehr schön flüssig zu lesen und die Handlungsorte sind so bildhaft beschrieben, dass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Im ersten Band ging es im Wesentlichen um Liv, die sich dank der Unterstützung von ihren Freunden auf der Insel einen Traum erfüllen und ein Studium bei Fridtjof Nansen aufnehmen kann. Lucia hatte keine solchen Pläne. Sie sehnte sich einfach nach einer Familie, die sie umsorgen konnte. Doch sie wurde enttäuscht und sehr verletzt. Auf Smøla erfährt sie Unterstützung, auch wenn sie als Geschiedene schräg angesehen wird. Sie ist der kleinen Marie eine liebevolle Mutter und kann auch immer auf Livs Unterstützung bauen. Als die Fischfabrik, in der Lucia arbeitet, in Schwierigkeiten gerät, kann Lucia beweisen, was in ihr steckt. Doch damit rückt ihr persönliches Glück in weite Ferne.
Der Same, der für Liv immer wieder wie ein Vater war, verlässt die Insel und begleitet Liv und Sverre ein Stück weit nach Norden. Er verändert sich und Liv erkennt ihn kaum wieder. Dann muss sie sich mit ihrem Mann alleine durchschlagen auf der lebensgefährlichen Suche nach ihrer Herkunft. Sie lernt Menschen kennen, die selbstlos helfen und erfährt viel Neues. Aber wird sie auch herausfinden, woher sie und Lucia stammen?
Auch von diesem interessanten und spannenden historischen Roman bin ich wieder total begeistert und kann ihn nur empfehlen.