Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Claudia
Wohnort: 
Bonn

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2023
Eine neue Liebe (Sunset River 3)
Weiß, Josefine

Eine neue Liebe (Sunset River 3)


sehr gut

Happy End oder ein abruptes Ende

Das ist er nun. Der finale Teil der Sunset River Triologie. Ist das schön.
Der Roman dreht sich darum, wie Isobel und Michael ihren gemeinsamen Alltag meistern. Dabei spielen Ausflüge ebenso eine Rolle wie Unfälle und Suchaktionen. Durch die ungeplanten Unterbrechungen des Alltagstrottes, geht die Spannung nicht verloren. Allerdings bleibt es dabei, dass im finalen Teil der Trilogie die Gefühle und Zweifel im Vordergrund stehen. Ich kann gespannt mitverfolgen, wie nicht nur Isobel und Martin zusammenfinden, sondern auch ihr Umfeld sich verändert. Das finde ich wirklich interessant und gefühlvoll.
Insgesamt hat mir im Abschluss des Romans ein wenig an Informationen gefehlt. Was zum Beispiel ist mit Isobels Ex? Und was passiert mit Martins Tochter? Das alles sind Fragen, die ich gerne geklärt hätte und die ein wenig offen im Raum stehen. Nicht zu vergessen ist, dass ein Kind unter Isobels Aufsicht starb- kommt dies raus? Was passiert mit rechtlichen Konsequenzen? Insgesamt gebe ich vier Sterne und hoffe auf Aufklärung.

Bewertung vom 06.11.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


ausgezeichnet

Eine verzwickte Situation

Was hat eine Schülerin mit einer Leiche im Wald zu tun? Und welches dunkle Geheimnis birgt der verstorbene Umweltaktivist? Darum geht es in den Krimi „Im Herzen so kalt“.

Maya ist Kriminalinspektorin und wird zu einem Fall in ihrer alten Heimat gerufen. Ein Umweltaktivist wurde von einer Schülerin im Wald gefunden. Doch was steckt dahinter? Und warum passieren immer mehr Überfälle?

Ich habe den Krimi wegen meinem Bezug zu Skandinavien ausgewählt. Seit ich als Austauschstudentin in Norwegen war, zieht mich die nordische Kultur in ihren Bann. Dieser Krimi ist das perfekte Beispiel: Maja ist nicht die klassische Kriminalinspektorin, sie trifft sich gern mit Freundinnen auf einen Kaffee, versucht, auf ihre Ernährung zu achten (Panini über Zimtschnecke) und ist teilweise etwas lockerer als erwartet. So gibt sie klar an, wenn sie etwas nicht gut findet (so bevorzugt sie den deutschen Specht gegenüber den schwedischen Sprichwort) und gibt keine Ruhe, bis sie Gewissheit hat. Auch ihr Partner Pål ist ein guter Rechercheur. Die beiden geben ein tolles Team ab, auch wenn Maja zwischenzeitlich abschweift und von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Das macht die Protagonisten authentisch und lebensnah.
Unterstützt wird der Eindruck von der Sprache im Krimi. Natürlich ist es skandinavisch locker und mit Vornamen, aber auch trocken und distanziert. Fridda, das Mädchen, was die Leiche gefunden hat, tut sich zum Beispiel schwer, eine Aussage zu machen, was die Realität unterstreicht. Es wird auch deutlich, dass Fridda und ihre Mutter unter der Gesellschaft zu leiden haben (immerhin ist Fridda unehelich) und abgeschieden leben. Zudem wird deutlich, wie korrupt die schwedische Gesellschaft ist. Viele Skandale werden möglichst geheimgehalten und runtergespielt. So kommt es auch zu Plottwists und Überdachungen. Ich bin vollends zufrieden mit diesen gelungenen Krimi und gebe fünf Sterne.

Bewertung vom 17.10.2023
Ein neuer Anfang (Sunset River 1)
Weiß, Josefine

Ein neuer Anfang (Sunset River 1)


sehr gut

Ein Ausflug geht schief

Wie geht man mit dem Tod des Partners um? Und wie ist es, zu wissen, dass man Mitschuld am Tod eines Menschen hat? Diese Fragen werden in „Sunset River“ thematisiert.
Isobel ist Lehrerin. Nach einem schrecklichen Vorfall flüchtet sie nach Sunset River zu ihrem Vater. Dort trifft sie unter anderem Michael- den Vater einer Schülerin. Doch beide haben ihr Päckchen zu tragen…
Mir hat der Roman gut gefallen. Ich konnte ihn meistens fließend lesen und die Geschichte von Isobel nachvollziehen. Auch Michaels Geschichte wird gut dargestellt. Was mich von einer fünf Sterne Bewertung abhält ist, dass nicht näher auf die Folgen der jeweiligen Ereignisse eingegangen wird und die Sprache- wenn auch meist passend- in wenigen Teilen etwas zäh ist. Das zieht das Gesamtbild etwas runter, ist für mich aber nicht weiter tragisch, da in diesem sehr schön deutlich wird, wie schnell etwas im Alltag- gerade mit mehreren Menschen . Ich empfehle den Roman jeden, der eine leichte Romanze mit Spannung sucht.

Bewertung vom 10.10.2023
Nur 300 km
Bertram, Rüdiger

Nur 300 km


sehr gut

Stolpersteine
Eine Bahnreise von der Ostsee nach Berlin klingt nach einer machbaren Aufgabe für zwei Jugendliche. Was aber, wenn einer von beiden im Rollstuhl sitzt? Darum geht es in 300 km.

Carl sitzt seit einen Unfall im Rollstuhl. Daher eckt er im Alltag überall an. Das Ferienhaus ist nicht barrierefrei, der Weg zur Plattform beschwerlich und der Strandrollstuhl ein unbiegsames Gefährt. Selbst sein Vater meidet den Kontakt zu ihn. Dann kommt Fee- sie überredet den Freund zu einer Reise zur ehemaligen Bundeskanzlerin nach Berlin. Unterwegs warten einige Herausforderungen auf die beiden. Ob das gut geht?



Ich habe das Buch sehr genossen. Durch meine Arbeit an einer inklusive Schule sind mir viele der von Carl beschriebenen Stolpersteine mehr als nur vertraut. Mit Rollstuhl sind Attraktionen wie Schwimmbad oder Disco zum Beispiel schwierig und bedürfen meistens Helfern. Allein der Gang zur Toilette ist eine Herausforderung. Davon, dass die meisten Bahnhöfe und Bahnen nicht barrierefrei sind, möchte ich gar nicht erst anfangen. Daher trifft das Buch den Nagel auf den Kopf. Die Dialoge sind sehr lustig, gerade weil Fee vieles ausprobieren möchte. Damit bin ich schon bei meiner Kritik: Fee ist an manchen Stellen sehr nervig und dreist. Daher fällt es mir schwer, sie als gute Freundin für Carl zu sehen. Ich denke stellenweise, dass Fee, ohne es zu wissen, selber eine unentdeckte Beeinträchtigung hat, die zu ihren Verhalten führt, oder sich Carl einfach anpasst. Aber eine Auflösung bleibt aus. Vier Sterne für diesen Roman.

Bewertung vom 09.10.2023
Codename: White Knight / Deep Sleep Bd.1
Morton, Chris

Codename: White Knight / Deep Sleep Bd.1


sehr gut

Geheimorganisation

Immer wieder erschüttern Attentate überall die Welt. Manche Attentäter sind noch sehr jung und wurden quasi mit reingezogen. Wie eine Organisation Jugendliche Attentäter in ihren Bann zieht, wird in „Depp Sleep. Codename: White Knight“ beschrieben.
Eine Gruppe Jugendlicher ist auf Terroranschläge aus. Sie kriegen Spitznamen und erhalten präzise Aufträge von einen anonymen Auftraggeber. Wer aussteigen möchte, wird gejagt und getötet. Das soll mit „White Knight“ passieren. Zudem kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen den Jugendlichen und es wird schwierig, die geheime Identität vor den Familien zu verbergen.
Ich finde den Krimi sehr spannend. Detailliert und präzise werden die Konflikte innerhalb der Gruppe und auch die eigenen Unsicherheiten beschrieben. Daher kann ich White Knights Entscheidung gegen die Gruppe verstehen. Wenn der Druck zu groß ist, wird es schwierig, damit umzugehen. Schön gemacht finde ich auch, dass deutlich wird, wie die Organisation auf Gruppenzugehörigkeit und soziale Ungerechtigkeit aus ist, um neue Mitglieder anzuwerben. Allerdings würde ich mir wünschen, dass ich auch mehr über die Attentate als solches und die Konflikte der anderen Jugendlichen erfahren würde. Insgesamt vier Sterne.

Bewertung vom 28.09.2023
Die Wahrheiten meiner Mutter
Hjorth, Vigdis

Die Wahrheiten meiner Mutter


sehr gut

Zwischen Erinnerung und Wirklichkeit

Wie trauert man um jemanden, mit den man auch Schmerz verbindet? Darum geht es in „Die Wahrheiten meiner Mutter“.
Die Protagonistin Johanna hat sich von ihren norwegischen Elternhaus losgesagt und lebt als Künstlerin in den USA. Ihre Mutter erhebt schwere Vorwürfe- unter anderem, dass sie nicht zur Beerdigung ihres Vaters kam. Doch auch Johanna klagt an…
Ich finde den Roman interessant. Johanna gelingt es, zwischen erinner und Wirklichkeit ein Gesamtbild zu erstellen und auch auf ihre eigenen Ängste und Fehler einzugehen. Spannend finde ich auch die Erzählung über den Abnablungsprozess. Johanna gelingt es, ihre Sorgen zu schildern und sprachlich gut darzustellen. Schade ist allerdings, dass es zwischendurch monoton und langatmig geschildert wird. Dadurch bleibt die Spannung, welche durchaus da ist, auf der Strecke. Insgesamt vergebe ich vier Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2023
Ingenium
Trussoni, Danielle

Ingenium


sehr gut

Rätselhafte Gemälde

Was haben die Botschaften in den Gemälden der potenziellen Mörderin auf sich? Darum geht es in Ingenium.
In ihren Gemälden setzt die wegen Mordes verurteilten Jess Price Rätsel in Szene, die eine kryptische Bedeutung haben. Mike Brink, der auf mythische Rätsel fokussiert ist, begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Ich habe selber ein Faible für Rätsel und Logicals, auch wenn mein Wissen weit von Mikes entfernt ist. Zudem liebe ich Krimis und spannende Bücher. Entsprechend motiviert habe ich mich ans Lesen gemacht. Bezüglich der Rätsel bin ich begeistert. Viele kleine Hinweise fügen sich immer mehr zusammen und ergeben ein Gesamtbild. Allerdings bleibe ich an manchen Stellen leicht verwirrt zurück. Wie kommt es zu den teilweise extremen Sprüngen mitten in der Story, nachdem sich die Spannung langsam aufgebaut hat? Dadurch wird mein Lesefluss unterbrochen und die anfängliche Spannung geht zwischendurch verloren, ehe sie am Ende , nach der Auflösung für die Sprünge, rasant aufgebaut wird. Ich finde das Buch gelungen und vergebe daher vier Sterne.

Bewertung vom 25.08.2023
Mein schrecklich schönes Leben
Smale, Holly

Mein schrecklich schönes Leben


ausgezeichnet

Und täglich grüßt das Murmeltier
„Wir brauchen viele Jahre bis wir verstehen, wie kostbar Augenblicke sein können.“ Diese Zitat von Ernst Ferstl drückt aus, wie gerne man eine kleinen Augenblick, eine rasche Entscheidung manchmal Jahre später ändern möchte. Aber was können die Folgen sein? Darum geht es in „Mein schrecklich schönes Leben“.
In Cassandras Leben läuft einiges schief. Ihr Freund verlässt sie und dann wird ihr auch noch gekündigt. Doch als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist alles wie vorher. Ihr noch (oder wieder) Freund ist kurz vorm Schluss machen und ihr Chef genervt. Mit der Zeit versteht Cassie, was vor sich geht…
Ich habe mich von Anfang an gut unterhalten gefühlt. Die Idee mit der Veränderung der Zeit hat mich sehr an Harry Potter oder auch die Mitternachtsbibliothek erinnert. Doch während in den genannten Werken viel Trägheit und wiederkehrender Trott vorprogrammiert war, scheint Cassandra quasi von einer Situation in die nächste zu fahren (oder eben nicht aus der U-Bahn zu steigen). Das Konzept der neuen Entscheidungen wurde hier jedenfalls gut umgesetzt. Bis zum Ende ist die Spannung auch dadurch gegeben, dass ich als Leserin nicht genau weiß, was mich erwartet. Und dann kommt es zur großen Überraschung, die ebenso plötzlich wie unvorhersehbar kam.
Untermauert wird die Geschichte von Holy Smales authentischer Sprache. Nicht nur geschickt gewählte Metaphern oder Running Gags, auch die typischen Vorurteile (Fish und Chips, die am nächsten Tag stinken) sind immer wieder zu finden. Daher fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der einzige Wermutstropfen ist das Wirrwarr, was zwischendurch entstehen kann. Dies ist beim Thema Zeitreise und Parallele Erzählungen allerdings vorprogrammiert und ich kann darüber hinweg sehen. Insgesamt vergebe ich fünf Sterne.

Bewertung vom 25.08.2023
Diese paar Minuten
Habringer, Rudolf

Diese paar Minuten


sehr gut

Erzählungen

Mittlerweile belegen wissenschaftliche Studien, dass jeder Mensch Situationen unterschiedlich wahrnimmt. Wie subjektiv das geschehen kann, wird in „Diese paar Minuten“ gezeigt.
Das Buch beschreibt Momente, die das Leben der Protagonisten stets verändern. Manchmal geht es um Unfälle, manchmal um Affären, oder um Geschäfte, die nicht ganz glatt laufen. Durch die Beschreibungen von Orten und Charakteren entstehen Verbindungen zwischen den Geschichten und es entwickelt sich zu einem Mosaik.
Ich persönlich mochte das Buch gerne. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Wahrnehmung immer eine andere war und doch alles verbunden war. So entstand für mich ein Gesamtbild, dass sehr facettenreich war. Und wenn eine Erzählung weniger gefällt, so konnte ich bei der nächsten fortsetzen, ohne Probleme zu bekommen. Da es jedoch anstrengend sein kann, in diese Erzählform hineinzufinden und es zwischendurch sehr langweilig wirken kann, gebe ich vier Sterne.

Bewertung vom 17.08.2023
Wo die Liebe dich findet
Turner, Katy

Wo die Liebe dich findet


ausgezeichnet

Romanze in Schottland

Wie lebt es sich als Tierärztin im schottischen Hochland? Darum geht es in „Wo die Liebe dich findet.“

Holy hätte eigentlich in die Stadt gehen sollen. Stattdessen schickt Koordinatorin Judith die junge Tierärztin in die Highlands. Und dort warten nicht nur Rinder und Robben, sondern auch ein griesgrämiger Farmer und ein Finanzexperte, der sich nicht in die Karten schauen lässt.

Ich muss zugeben, dass ich für dieses Werk prädestiniert war. Ich hatte einen längeren Aufenthalt in Schottland, an den ich heute noch gerne zurückdenke. Entsprechend motiviert habe ich mich Hollys Geschichte gewidmet und mitgefiebert, wie sich alles entwickelt. Der Roman ist sehr leicht geschrieben, aber dennoch gespickt mit Spannung und den nötigen Drama. Auch wenn ich manche Handlung übertrieben fand, war das Gesamtpaket stimmig. Besonders mochte ich den Kater, der regelmäßig auftauchte, und die Robbe. Für mich ein Wohlfühlroman, aber ohne hohe Ansprüche an den Leser. Fünf Sterne.