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Benutzername: 
carowbr
Wohnort: 
Rheinland-Pfalz

Bewertungen

Insgesamt 158 Bewertungen
Bewertung vom 10.01.2023
Allmen und die Libellen / Johann Friedrich Allmen Bd.1
Suter, Martin

Allmen und die Libellen / Johann Friedrich Allmen Bd.1


gut

Die Hauptperson dieses Romans empfand ich beim lesen als dermaßen unsympathisch, dass ich den ausschweifenden Erzählungen über die Belanglosigkeiten seines Lebens nicht länger als nötig folgen wollte. Aufgrund der begrenzten Anzahl der Seiten habe ich mich dann doch dazu durchgerungen, das Buch bis zum Ende durchzulesen, auch in der Hoffnung, eventuell doch noch überzeugt zu werden. Tatsächlich nahm die Geschichte noch Fahrt auf und die interessante Story überwog die unangenehmen Persönlichkeitsbeschreibungen des Protagonisten, sodass ich noch 3 Sterne geben würde.

Bewertung vom 10.01.2023
Das wunderbare Weihnachtshotel
Schaler, Karen

Das wunderbare Weihnachtshotel


gut

Weihnachtsroman nach dem typischen Schema. Eine leichte Lektüre um in Weihnachtsstimmung zu kommen, wenn man nicht besonders viel erwartet. Die Story ist vorhersehbar, die beschriebenen Situationen wirken künstlich und überfrachtet mit nicht vorhandener Tiefe. Die Figuren sind klischeehaft, der Schreibstil sehr einfach. Bei einer Lektüre wie dieser ist dies allerdings zu erwarten, daher gibt es 3 Sterne.

Bewertung vom 10.01.2023
Je tiefer das Wasser
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


gut

Mein Interesse an diesem Buch wurde vor allem durch das schöne Cover geweckt.
Inhaltlich gesehen war mir bis zur Hälfte des Buches nicht ganz klar, worauf es hinausläuft. Ohne zu spoilern kann man vor allem von einer Geschichte sprechen, welche die Themen generationales Trauma, psychische Erkrankungen, belastende Familiensituationen, Missbrauch und auch Suizid behandelt.
Der Erzählstil der Autorin ist roh und taucht ganz ein in die Gefühlswelten der handelnden Personen. Die Geschichte hat mich zwar aufgrund ihres aufwühlenden Inhaltes beeindruckt, wirklich angenehm war mein Leseerlebnis jedoch nicht.

Bewertung vom 14.11.2022
Frau in den Wellen
Kramlovsky, Beatrix

Frau in den Wellen


gut

Kind oder Karriere - vor dieser Entscheidung stehen viele Frauen in ihrem Leben. Für Joni funktioniert beides, bis sie zum öffentlichen Ziel wird.

Die zugrundeliegende Thematik ist spannend, keineswegs frei von Vorurteilen und stellt auch heute noch ein beliebtes Diskussionsthema dar. Darauf beschränkt sich der Roman jedoch nicht, sondern schneidet viele weitere gesellschaftsrelevante Themen an. Dies habe ich im Verlauf als immer störender empfunden, da so keine der Themen in der Tiefe, sondern aufgrund der Masse nur noch oberflächlich behandelt wurden. Denn eigentlich gelingt Joni durch zahlreiche Unterstützung im Alltag das Zusammenspiel aus Kind und Karriere sehr gut, wodurch sie durchaus eine Inspiration sein könnte. Bei diesen zahlreichen Beziehungen kann man keine Entwicklung beobachten, sondern sieht immer nur Ausschnitte, zu denen man im Schnelldurchlauf eine Entstehungsgeschichte vorgelegt bekommen hat. Dadurch wirkt die Schilderung ihres Lebens rastlos, wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen und Personen ohne dass man als Leser:in eine Entwicklung verfolgen könnte. Vor allem gegen Ende verzettelt sich der Roman in seinen Erzählsträngen, und die eigentliche Thematik des Cybermobbings läuft nur noch so nebenher.

Für den angenehmen Lesefluss war es mir eine Erzählart zu viel, der Sinn der drei Stilmittel hat sich mir auch bis zum Schluss leider nicht erschlossen und die Geschichte unnötig überladen. Der Schreibstil an sich war eindringlich und nah dran am Innenleben der Personen, wenn auch Joni mir bis zum Ende nie ganz nah kommen konnte.

Leider muss ich daher zusammenfassend sagen, dass dies kein Buch für mich war, ich war froh, als ich es durch hatte. Dennoch fand ich einige Gedankengänge spannend und entlarvend, wie tief verankert gewisse Rollenverteilungen und -zuschreibungen doch sind.

Bewertung vom 16.10.2022
Eine ganze Welt
Goldbloom, Goldie

Eine ganze Welt


sehr gut

Als Surie mit 57 Jahren schwanger wird, macht sie sich Gedanken, was ihre strenge Gemeinde und Familie wohl dazu sagen wird.

In einer Welt, die von Traditionen und religiösen Vorschriften geprägt ist, stellt die Protagonistin durch ihre ungewöhnliche Schwangerschaft ihr Leben in Frage. Der Stil der Autorin ist unaufgeregt und detailgetreu und beschäftigt sich vor allem mit den Gedanken, die Surie sich zu den Umständen ihrer Schwangerschaft macht. Die Erzählung lässt einen eintauchen in eine starre Welt voll religiöser Bräuche und konservativer Lebensführung. Der Einstieg in die Geschichte hat etwas gedauert, da mir vieles fremd war und die Erzählweise ruhig und ohne Spannungsbogen aufgebaut war. Doch nach und nach machten sich immer mehr Nuancen in den Charakteren und der Geschichte als Ganzes bemerkbar. Dadurch hat mir das Buch dann doch gut gefallen, da es eine Lebensrealität abbildet, die so gar nicht meiner entspricht. Mit dem Hinterfragen gesellschaftlicher Normen und Traditionen kann sich jedoch jeder identifizieren und etwas für sich mitnehmen.

Bewertung vom 04.10.2022
Die Kriegerin
Bukowski, Helene

Die Kriegerin


gut

Die zwei Protagonistinnen Lisbeth und die Kriegerin verbindet eine besondere Beziehung und eine schwere Vergangenheit. Um ihren Platz im Leben zu finden, müssen sich beide ihren Traumata stellen.

Inhaltlich gesehen muss ich leider sagen, dass ich das Buch nicht wirklich verstanden habe. Vieles wird nur angedeutet, sei es übersinnlich, geheimnisvoll, bruchstückhaft- dann an anderer Stelle nur teilweise aufgelöst. Erkenntnisse stehen oft zwischen den Zeilen und manches soll wohl einfach offen bleiben. Beispielsweise hat es sich mir bis zum Ende nicht erschlossen, was es mit den Träumen von Lisbeth auf sich hat. Beide Frauen sind traumatisiert, ihre Handlungen oft irrational, das hat es mir auch schwer gemacht, ein Bild von ihnen zu bekommen. Eine Triggerwarnung bzgl. Krieg und PTBS könnte man auf jeden Fall voranstellen. Auch die verschiedenen Zeitebenen und damit der Aufbau der Erzählung waren für mich verwirrend und haben an mancher Stelle keinen Sinn ergeben.
Der Schreibstil ist intensiv und roh, kommt den Personen an mancher Stelle ganz nah und lässt dann wieder Spielraum für Interpretation. Die Autorin schaffte es, eine bedrückende Stimmung zu erzeugen, was zur eindringlichen Schilderung der Erzählung passte. Sehr gut gelungen ist meines Erachtens die Gestaltung des Covers, die changierenden Farben sind etwas Besonderes und lassen das Hardcover hochwertig wirken.
Da das Buch mich hinsichtlich der Handlung verwirrt zurückgelassen hat, fällt mir eine Bewertung schwer, ich würde es jedoch nicht weiterempfehlen.

Bewertung vom 02.10.2022
Stachlige Eltern und Schwiegereltern
Berger, Jörg

Stachlige Eltern und Schwiegereltern


sehr gut

Der Titel dieses Buches ist passend gewählt - eine Anleitung zur Selbsthilfe bei schwierigen (Schwieger-)Eltern.
Die Kapitel sind unterteilt in die unterschiedlichen Verhaltensweisen, beispielsweise ‚grenzüberschreitend‘, ‚vermeidend‘ oder ‚abwertend‘. Die verschiedenen Beziehungsmuster werden anhand von Beispielen vorgestellt, mögliche Hintergründe erklärt und anschließend kurz- und langfristige Lösungsmöglichkeiten beschrieben. Dabei handelt es sich um konkrete Beschreibungen alltäglicher Situationen, in denen man sich wiederfinden kann. Der Autor schafft Verständnis für die Verhaltensweisen und liefert lebenspraktische Hilfestellungen, die im Umgang miteinander helfen sollen. Dabei geht zwar auch darum, die Eltern zu ändern, aber vor allem darum, einen eigenen Weg zu finden, damit zurechtzukommen, für sich selbst Grenzen zu ziehen und ein zufriedeneres Leben zu gestalten. Die Tipps im Umgang miteinander lassen sich auch auf andere Familienbeziehungen wie z.B. Geschwister oder auch in Freundschaften anwenden.
Der Schreibstil bietet wissenschaftlichen Hintergrund, ist aber leicht zugänglich geschrieben und für jede:n zu verstehen.
Anzumerken ist, dass das Buch in einem religiösen Verlag erschienen ist, jedes Kapitel enthält kurz vor Ende eine Auseinandersetzung mit der besprochenen Thematik im religiösen Kontext. Diese Abschnitte habe ich jedes Mal übersprungen, der restliche Text enthält sonst nichts zur Bibel.
Aufgefallen ist mir auch, dass die Fallbeispiele nur heterosexuelle Beziehungen widerspiegeln, hier hätte man bei einem aktuellen Buch eine gewisse Diversität darstellen können.

Bewertung vom 15.09.2022
Madame le Commissaire und die Frau ohne Gedächtnis / Kommissarin Isabelle Bonnet Bd.7
Martin, Pierre

Madame le Commissaire und die Frau ohne Gedächtnis / Kommissarin Isabelle Bonnet Bd.7


sehr gut

Ein verzwickter Krimi mit provencialischem Lokalkolorit, dazu eine sympathische Ermittlern und ein angenehm leichter Erzählstil. Auch ohne die vorherigen Teile zu kennen, kommt man gut in die Geschichte rein und die privaten Hintergründe der Kommissarin erschließen sich während des Lesens. Eine ideale Urlaubslektüre.

Bewertung vom 15.09.2022
Französisches Roulette / Bruno, Chef de police Bd.13
Walker, Martin

Französisches Roulette / Bruno, Chef de police Bd.13


gut

Die ideale Strandlektüre, eine Mischung aus gemütlichem Lokalkolorit und raffiniertem, spannendem Kriminalfall - dachte ich. Die Story hat mir insgesamt gut gefallen, hat allerdings erst ab Mitte des Buches Fahrt aufgenommen. Immer wieder driftet der Autor ab in langatmige Beschreibungen von Rezepten, Hundezucht, Ausritten oder Treffen mit Freunden und anderen Dorfbewohnern, was für die Story keine Relevanz hat. Die Verstrickungen in höchste politische Kreise waren spannend ausgeführt, hätten jedoch in einem anderen Krimi eine größere Bühne bekommen können.
Die privaten Verwicklungen des Kommissars kann man wahrscheinlich auch nur mit dem Vorwissen der 12 anderen Bücher verstehen, daher ist dieses Exemplar am ehesten für Fans der Reihe geeignet.

Bewertung vom 14.09.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


gut

Auf drei Zeitebenen erzählt Andreas Storm in diesem Kriminalroman von einem Mord, NS-Raubkunst, generationalem Trauma, Schuld und Verwicklungen bis in die höchsten politischen Kreise.

Das Buch hat inhaltlich so einiges zu bieten. Die Story entwickelt sich in den einzelnen Jahrzehnten und als Leser:in erfährt man so nach und nach alle Zusammenhänge. Gefüllt mit historischen Fakten und Hintergrundwissen, entspinnt sich ein spannender Krimi, der einen roten Faden verfolgt und eine schlüssige Auflösung liefert.
Der Schreibstil hingegen war mir zu überladen. Schon der Einstieg ist alles andere als sanft, kaum ist der Name des Protagonisten genannt, wird man als Leser:in in die Geschichte geworfen, soll sich zahlreiche weitere Figuren, Biografien und Institution merken, um folgen zu können. Immer wieder schweift der Autor von der Handlung ab, indem nebensächliche Sachverhalte geschildert werden. Um den Figuren näher zu kommen, hätte ich weniger Beschreibungen der Sachlage und mehr nachvollziehbare Gedankengänge gebraucht. Die ständigen Wechsel des Handlungsorts haben die Geschichte zwar inhaltlich untermauert, richtig vorstellen konnte man sich die einzelnen Orte in Ermangelung genauerer Beschreibungen aber nicht. Auch das Cover trifft nicht meinen Geschmack, der versetzte Schriftzug ist mir zu altmodisch.

Die Grundidee hat mir gut gefallen, die Mischung aus Kunstszene und Detektivarbeit hat gut harmoniert und war spannend ausgearbeitet, der Schreibstil war jedoch nicht meins. Wer einen sachlichen Stil bevorzugt oder sich in der Thematik bereits auskennt, wird dieses Buch bestimmt mehr genießen können.