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Karolina

Bewertungen

Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 12.02.2023
Gleißendes Licht
Sinan, Marc

Gleißendes Licht


sehr gut

Bereits das Cover zu Marc Sinans "Gleissendes Licht" hat etwas sehr Faszinierendes an sich. Das Meer, das an sich ziemlich ruhig aussieht und dann der Kontrast mit den großen Wolkenfronten, die sich über dem Meer aufgebaut haben und aussehen, als könnten sie alles verschlingen. Nachdem mich das Cover neugierig gemacht hat, hat mich der Inhalt direkt verzaubert.  Es geht um den Berliner Komponisten Kaan, der zu einem Studienaufenthalt nach Istanbul reist. Doch nach Ankunft in Istanbul wird er von Gefühlen und Erinnerungen überfallen, die gar nicht seine eigenen sind. Stattdessen sind sie die Erinnerungen und das Trauma seiner Großmutter, deren Familie beim Völkermord an den Armeniern ausgelöscht wurde.  Kaan lernt sich selbst und die Geschichte seiner Familie plötzlich ganz neu kennen und entwickelt eine immer größer werdende Wut auf den türkischen Präsidenten, der den Genozid an den Armeniern leugnet. 

Mit seinem Roman konnte mich Marc Sinan wirklich in seinen Bann ziehen. Man begleitet Kaan bei seiner Reise und den Herausforderungen, mit denen er sich konfrontiert sieht. Man hofft so sehr, dass er die Traumata verarbeiten kann und wird gleichzeitig daran erinnert, dass viele Familien dieses Schicksal durchlebt haben und bis heute von den Folgen begleitet werden.  Die Lektüre an sich ist nicht leicht. Zum einen aufgrund des Inhaltes, der einen doch das ein oder andere Mal überfährt und emotional herausfordert. Zum anderen aufgrund des Schreibstils des Autors, der zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft springt und es nicht immer leicht macht, seine Handlungsstränge nachzuvollziehen. Auch die verschiedenen Stilmittel sind manchmal einfach zu viel und aus der im Großen und Ganzen beeindruckenden Sprache wird dann einfach ein sprachliches Chaos. Aufgrund dieser Mängel kann ich nur vier Sterne vergeben aber trotzdem empfehle ich die Lektüre weiter. 

Bewertung vom 29.01.2023
Wehrlos
Benrath, Nora

Wehrlos


ausgezeichnet

In „Wehrlos“ von Nora Benrath läuft ein Mädchen namens Nele über einen Spielplatz und hält dabei die Hand eines anderen, fremden Mädchens. Ihre Mutter Meike schaut den Beiden zu und sieht keine Probleme – handelt es sich für sie doch einfach nur um ein Spiel zwischen Kindern. Doch plötzlich verschwindet Nele, sie wird in einen dunklen Wagen gezogen, der mit ihr verschwindet. Es handelt sich hier nicht um das erste Verschwinden eines Mädchens in der näheren Umgebung.
Für Meike beginnt ein großer Albtraum und die verzweifelte Suche nach ihrer Tochter. So macht sie sich schließlich große Vorwürfe, da sie nichts schlimmes hinter dem Spiel zwischen den beiden Mädchen vermutet hat und gleichzeitig durch ein Gespräch mit ihrer Freundin Denise abgelenkt war.

„Wehrlos“ ist meiner Meinung nach ein sehr gelungenes Werk. Während es auf den ersten Blick nach einer klassischen Entführung auszieht, werden nach und nach immer mehr Ebenen aufgedeckt, die die Spannung weiter erhöhen und dafür sorgen, dass der Leser richtig raten muss, um eine Lösung zu erhalten. Besonders die Tatsache, dass Meike ihre Tochter im Internet zur Schau gestellt hat fand ich eine sehr gelungene Ebene, die auf ein aktuelles Thema aufmerksam macht. Viel zu viele Eltern stellen Fotos und Videos ihrer Kinder ins Internet ohne die Folgen zu überdenken und zu verstehen, dass auch Menschen mit schlechten Absichten Zugriff auf die Fotos haben.

Ich hoffe, dass unsere Gesellschaft noch stärker über dieses Thema diskutiert und gebe Wehrlos 5 Sterne.

Bewertung vom 30.12.2022
Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
McFarlane, Mhairi

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben


sehr gut

In „Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ lernen wir Harriet Hatley kennen. Sie ist Hochzeitsfotografin im britischen Leeds und in ihrer Position unglaublich beliebt. Trotz ihrer Arbeit glaubt Hatley nicht an die Liebe und ist von der Romantik in den meisten Fällen unglaublich genervt. Doch als sie notgedrungen bei Cal einziehen muss, wird sie von der Vergangenheit eingeholt und muss sich ihren Gefühlen stellen.

Mit hat bereit das Cover angesprochen, welches durch seine Rosa-Farbgebung sehr süß erscheint und die Hoffnung auf Romantik und Gefühle weckt. Diese Hoffnung wurde auf jeden Fall erfüllt. Es handelt sich hier um einen sehr gelungen und süßen Roman. Die Handlung ist gut konzipiert und auch mit den Charakteren wird man schnell warm und verfolgt ihre Handlungen sehr gerne. Harriet fand ich eine sehr nette Person und ich habe ihre Geschichte gerne verfolgt und mit ihr gefiebert.

Bewertung vom 04.12.2022
Wenn ich falle / Dark Ivy Bd.1
Hotel, Nikola

Wenn ich falle / Dark Ivy Bd.1


sehr gut

Eden Collins erhält ein Stipendium, mit dem sie an der Woodford Academy zugelassen wird. Sie erhofft sich hierdurch ein leichteres Schuljahr, nachdem ihr letztes Highschool-Jahr aufgrund eines tragischen Todesfalls die Hölle war. Sie wurde das ganze Schuljahr über gehänselt und mit anklagenden Blicken konfrontiert. So wurde sie beinah vollständig isoliert und musste ihr letztes Schuljahr einfach so über sich ergehen lassen. Die Woodford Academy bietet ihr die Möglichkeit, noch mal neu anzufangen und alle Probleme hinter sich zu lassen. 
Doch aufgrund der Probleme und der Angst aus dem letzten Schuljahr, beginnt ihre Zeit an der Woodford Academy sehr negativ. Bereits in ihrem ersten Kurs bricht sie fast zusammen, da ein durchgeführtes Experiment sie an ihre Geheimnisse erinnert und sie hierdurch überfordert wird. Nur ein Schüler bemerkt ihre Lage und hierbei handelt es sich ausgerechnet um William Grantham III., den abweisenden Millionenerbe, mit dem sie bereits zuvor aneinander geraten ist. 

Die Autorin schafft es die Leser durch ihre anschauliche und emotionale Schreibweise direkt in die Geschichte zu versetzen. Man fühlt mit den Charakteren mit und begleitet sie auf ihre emotionale Reise.  Man fiebert die gesamte Reise hinüber weg und lernt die Charaktere schnell lieben. Hierdurch schafft die Autorin diese unglaublich enge Bindung an das Buch, durch die man das Buch auf keinen Fall aus der Hand legen möchte. Einen Stern Abzug muss ich jedoch aufgrund des Endes vergeben. Leider hat dieses meiner Meinung nach nicht zum Rest der Handlung gepasst und hat mich am Ende doch etwas enttäuscht zurückgelassen. 

Bewertung vom 04.12.2022
Die Sehnsucht nach Licht
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


sehr gut

In "Die Sehnsucht nach Licht" treffen wir auf Luisa. Luisa arbeitet in einem Besucherbergwerk im Erzgebirge - tief unter der Erde. Luisa liebt ihren Job und ihren Arbeitsplatz - auch wenn es häufig vorkommen kann, dass sie einen Tag komplett unter der Erde verbringt und kein Sonnenlicht sieht. Luisa folgt damit die Tradition ihrer Familie, die schon immer im Bergbau gearbeitet hat. Durch diese enge Bindung an die Arbeit ergibt sich eine ganz besondere Familiendynamik und eine Einstellung der verschiedenen Familienmitglieder - die ihr Leben vollkommen auskosten und jede Minute genießen wollen. Dieses liegt vor allem daran, dass etliche Familienmitglieder unter der Erde gestorben sind. Luisa beginnt sich enger mit ihrer Familiengeschichte auseinanderzusetzen und beginnt Nachforschungen über ihren Großonkel anzustellen. 

Es handelt sich hierbei um eine sehr starke und bewegende Familiengeschichte. Der Schreibstil der Autorin ist so anschaulich und bewegend, dass man sich selbst auf eine Reise begibt und auf eine Weise in das Bergwerk einsteigt. Auch die Charaktere sind sehr gelungen gestaltet. Man hat das Gefühl, dass man sie wirklich kennenlernt und sie sind sehr liebenswert gestaltet, so dass die Lektüre mit ihnen wirklich sehr viel Spaß macht. Ich habe den Roman wirklich sehr genossen und durch die Lektüre etliches über die Region und die Geschichte der Bergarbeiter gelernt. 

Bewertung vom 04.12.2022
Connemara
Mathieu, Nicolas

Connemara


gut

In Connemara treffen wir auf die fast vierzig Jahre alte Hélène. Sie hat Karriere gemacht, geheiratet, zwei Töchter bekommen und lebt in einem Architektenhaus in der Nähe von Nancy. Sie hat sich den Traum ihrer Jugend erfüllt: abhauen, das Milieu wechseln, erfolgreich sein. Ihr steht Christophe gegenüber, der den kleinen Ort in Frankreich - in dem er und Hélène aufgewachsen sind - nie verlassen hat. Hier verkauft er Hundefutter und führt ein unentschlossenes kleines Leben. Doch plötzlich kehrt Helene zurück und sie und Christophe treffen erneut aufeinander.

Man erfährt Auszüge aus der Kindheit und Jugend - gemischt mit Erfahrungen aus dem Erwachsenenleben der Charaktere. Leider konnte mich das Buch von Anfang an nicht wirklich abholen. Die Kapitel sind sehr langatmig, über lange Strecken passiert nichts wirklich interessantes und ich habe immer wieder mit dem Gedanken gespielt, es einfach zur Seite zu legen. Es legt an Tempo zu, als wir uns weniger mit der Kindheit der Charaktere und eher mit dem Hier und Jetzt beschäftigen. Doch hier war meine Motivation leider schon ziemlich niedrig und der Rest konnte mich nicht mehr abholen.

Bewertung vom 23.10.2022
Das Leuchten der Rentiere
Laestadius, Ann-Helén

Das Leuchten der Rentiere


ausgezeichnet

In "Das Leuchten der Rentiere" lernen wir  Elsa kennen, die zum Volk der Sami gehört, welche ihr Territorium Sampi im Norden Skandinaviens haben. Mit neun Jahren musste Elsa den Mord ihres Rentieres beobachten und konnte den Mörder noch am Tatort ertappen. Dieser bedroht Elsa und zwingt sie so zum Schweigen, wodurch sie sich selbst eine schwere Schuld auflädt und sich gegen ihre Familie und nahe Bekannte stellt. Dadurch, dass Elsa nichts sagen kann, gibt es für die Polizei keine Anzeichen für eine bewusste Rentiersabotage und die Polizei ermittelt nicht weiter, was ein großes Problem für die Sami darstellt, die auf die Rentierzucht angewiesen sind. 
Die Bedrohung für die Sami nimmt immer weiter zu und auch Elsa wird immer mehr bedroht, wodurch sie sich schlussendlich dazu entscheidet, sich ihrer Angst und Wut zu stellen. 

"Das Leuchten der Rentiere" ist ein wunderschönes und zugleich so bewegendes Buch. Ich war letzten Sommer auf einer langen Wanderung durch den Norden Schwedens und konnte dort die Sami und ihre Kultur hautnah kennenlernen, wodurch meine Faszination für diese geweckt wurde. Ich habe mich deshalb sehr gefreut, diese in einem Roman vertreten zu sehen und ihnen so eine Stimme zu geben, durch die ihre Kultur und ihre Sorgen in die Welt getragen werden können. 
Die Autorin bringt diese Identität und die Sorgen der Sami so emotional und kraftvoll herüber, dass man in die Lektüre gezogen wird und gar nicht mit dem Lesen aufhören kann. Sie beschreibt die Liebe der Sami zu ihren Rentieren und der Natur ihres Territoriums. Ich kann dieses Werk nur jedem ans Herz legen, um in die Kultur der Sami einzutauchen und einer oftmals unterdrückten Stimme einen Raum zu geben.  

Bewertung vom 18.10.2022
Frau mit Messer
Byeong-mo, Gu

Frau mit Messer


gut

Hornclaw ist Auftragsmörderin. Seit Mittlerweile 40 Jahren geht sie dieser Tätigkeit nach und mordet im Auftrag anderer. Während sie früher nie über ihre Taten nachgedacht hat, muss sie nun feststellen, dass sie mit dem Alter sanfter wird und anfängt, bestimmte Personen zu schützen. Doch hierdurch begibt sie sich selbst in Gefahr und droht aufzufliegen.

“Frau mit Messer” ist eine interessante Auseinandersetzung mit der Rolle der älteren Frau in der südkoreanischen Gesellschaft. Wir bekommen einen intensiven Einblick in die Gedanken und Emotionen von Hornclaw und können ihre Vorgeschichte nach und nach kennenlernen. Auch wenn ich die Prämisse des Werkes sehr interessant fand und mich die Thematik der Frau bzw. älteren Frau in der Gesellschaft angesprochen hat, konnte mich die Umsetzung in diesem Buch nicht wirklich überzeugen. Der Schreibstil war nicht sehr ansprechend und die Handlung meiner Meinung nach zu offensichtlich

Bewertung vom 18.10.2022
Carrie Soto is Back
Reid, Taylor Jenkins

Carrie Soto is Back


weniger gut

Carrie Soto hat sich zur besten Tennisspielerin der Welt gearbeitet und hat viel dafür geopfert, dass sie diesen Titel erhält. So hat sie insgesamt 20 Grand Slam Titel geholt und sich dazu entschieden, mit diesem Erfolg in den Ruhestand zu gehen. Doch sechs Jahre später schafft es eine andere Tennisspielerin alle ihre Rekorde zu brechen. Carrie entscheidet sich zum Sport zurück zu kehren und ein letztes Jahr zu spielen, durch das sie für immer unbesiegbar werden möchte. Sie ist bereit, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um dieses Ziel zu erreichen und schreckt auch nicht davor zurück, mit Bowe Huntley zu trainieren - der Tennisstar, der ihr einst das Herz gebrochen hat.

Nachdem ich mittlerweile fast alle Werke von Taylor Jenkins Reid gelesen habe, muss ich echt feststellen, dass mich eine Haß-Liebe mit der Autorin verbindet. Manche Werke liebe ich, bei wiederum anderen bin ich bei der Lektüre unglaublich gelangweilt und möchte das Buch mehrmals zur Seite legen. Leider gehörte “Carrie Soto is Back” zur letzteren Kategorie. Ich bin mit den Schreibstil absolut nicht warm geworden und auch die Charaktere konnten mich absolut nicht überzeugen.
Obwohl ich selbst Tennis spiele und mit den Regeln und Abläufen des Sports vertraut bin, hat mich die Umsetzung hier nicht wirklich angesprochen und in Teilen war ich eher genervt, da die Tennisspiele hier so ausführlich beschreiben wurden. Ich hoffe, dass mich das nächste Werk der Autorin wieder mehr überzeugen kann - Carrie Soto konnte es leider nicht.

Bewertung vom 25.09.2022
Das Glück auf der letzten Seite
Bonidan, Cathy

Das Glück auf der letzten Seite


sehr gut

Anne- Lise macht Urlaub in der Normandie und findet in ihrem Hotelzimmer ein Manuskript, das wohl von einem vorherigen Gast vergessen wurde. Sie macht sich auf die Suche nach dem Autor und trifft während dieser Suche auf Sylvestre, einen eher eigenbrötlerischen Menschen. Er gibt zu, dass er den ersten Teil des Romans vor über 30 Jahren geschrieben hat, sich aber nicht erklären kann, wie es in das Hotelzimmer gekommen ist. So beginnt eine Suche nach der weiteren Geschichte des Manuskripts, die schnell zu einer Suche nach etwas sehr Persönlichem wird.

Das Buch hat mich aufgrund des sehr schönen Covers angesprochen, welches ein sehr beruhigendes Gefühl vermittelt und mich in dir weitere Lektüre gezogen hat. Dieses Gefühl spiegelt sich definitiv in der Lektüre wider. So wurde der Roman in einem Briefformat geschrieben, was sehr außergewöhnlich, aber auch wirklich schön ist. Der Briefwechsel ist spannend und sehr abwechslungsreich, so dass die Lektüre sehr schnell rumgeht und keine langweiligen Stellen auftreten. Auch die Charaktere sind sehr schön gestaltet, so dass ich die Lektüre auf jeden Fall weiterempfehlen kann.