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Ann-Katrin
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Enger

Bewertungen

Insgesamt 62 Bewertungen
Bewertung vom 10.01.2017
DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest
Callaghan, Helen

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest


gut

Die fünfzehnjährige Katie verschwindet spurlos. Ein paar Wochen später erhält Margot, eine ehemalige Lehrerin von Katie, die nebenbei die Ratgeberkolumne „Dear Amy“ betreibt, einen rätselhaften Brief, in dem ein Mädchen namens Bethan Avery si e um Hilfe anfleht. Bethan verschwand ebenfalls als Fünfzehnjährig. Dies liegt jedoch fast zwanzig Jahre zurück. Die einzige Spur des Mädchens war ein blutiges Kleidungsstück. Obwohl nie eine Leiche gefunden wurde, gilt sie als tot. Warum erhält Margot gerade jetzt die Nachricht der vermeintlich Toten?

Das Buch beginnt mit der Entführung Katies direkt spannend. Leider flacht diese Spannung recht schnell wieder ab. Im Anschluss lernt der Leser Margot kennen. Seitenlang wird ihr Privatleben ausgebreitet. Dadurch wird die Handlung recht zäh. Es gibt aber immer wieder kleinere Spannungsspitzen, zum Beispiel als Margot die Briefe von Bethan erhält, als deren Echtheit bestätigt wird oder wenn von Katie und ihrem Entführer berichtet wird. Etwa im letzten Drittel des Buches steigert sich die Spannung dann endlich. Nun verdient es den Bezeichnung Thriller auch wieder. Die Geschichte war nun zwar wieder spannend, aber irgendwie ging es mir am Ende alles ein wenig zu schnell. Erst zieht sich die Handlung recht lange und dann wird das Ende, zumindest gefühlt, innerhalb weniger Seiten abgehandelt. Das Ende war schlüssig, kam aber nicht völlig überraschend. Während des Lesens hatte ich schon eine dahingehende Vermutung, die ich allerding schnell wieder vergaß.

Mit der Protagonistin Margot bin ich nicht wirklich warm geworden. Sie kam häufig eher unsympathisch rüber und Handlungen waren für mich oft nicht nachvollziehbar. Die Ausbreitung ihres Privatlebens langweilte und nervte mich stellenweise. Im Nachhinein gibt es zwar eine Erklärung, die ihr Verhalten teilweise erklären könnte, aber das ändert leider nichts an meinen Empfindungen während des Lesens.

Alles in allem war „Dear Amy“ zwar kein totaler Flop, aber begeistern konnte mich das Buch auch nicht. Für einen (Psycho-)Thriller fehlt es mit zwischenzeitlich eindeutig an Spannung. Die Protagonistin Margot konnte nicht überzeugen. Dieses Buch konnte mich nicht überzeugen, daher würde ich es auch nicht unbedingt weiter empfehlen.

Bewertung vom 31.12.2016
Blutroter Tod / Reiko Himekawa Bd.1
Honda, Tetsuya

Blutroter Tod / Reiko Himekawa Bd.1


sehr gut

In Tokio wird eine Leiche gefunden. Im Körper des Toten stecken unzählige Glassplitter. Der Mann wurde brutal hingerichtet. Reiko Himekawa und ihr Team werden mit den Ermittlungen betraut. Es werden weitere Leichen gefunden. Sie alle wurden auf ähnliche Weise getötet. Die Polizisten stoßen bei ihren Ermittlungen auf eine ominöse Website, auf die sie keinen Zugriff haben und von der nur in geheimen Foren die Rede ist.

Reiko Himekawa ist Kommissarin in der Mordkommission in Tokio. Schon in jungen Jahren erreichte sie diese Stellung. Sie ist engagiert und sehr gut in dem, was sie tut. Sie ist sogar die beste Ermittlerin Tokios. Aufgrund dessen und der Tatsachen, dass sie eine Frau und noch recht jung ist, hat sie es nicht immer leicht. Sie wird nicht von jedem in ihrer Position akzeptiert. Reiko Himekawa war mir nicht immer sympathisch. Ich brauchte ein wenig, um mit ihr warm zu werden.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Der Schreibstil ist sehr ansprechend. Das Buch ist flüssig geschrieben und lässt sich leicht lesen. Die Hierarchien und Behördenwege in Japan unterscheiden sich doch von denen hier in Deutschland. Auch die Gepflogenheiten im Umgang miteinander weisen einige Unterschiede auf. Das war zwischenzeitlich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Auch mit den vielen japanischen Namen hatte ich lange so meine Probleme. Es fiel mir schwer, sie auseinanderzuhalten und einzelnen Personen zuzuordnen. Zu Beginn der Geschichte gibt es zwar eine hilfreiche Auflistung, allerdings behinderte das Blättern den Lesefluss erheblich. Die Ermittlungen nahmen nur langsam an Fahrt auf und zogen sich zunächst etwas. Gegen Ende des dritten Teils des Buches wurde es aber richtig spannend. Den Rest der Geschichte verschlang ich regelrecht. Teile der Auflösung zeichneten sich schon im Verlauf der Handlung ab, dennoch konnte mich das Ende überraschen. Leider bleiben am Ende ein paar Fragen ungeklärt, auf die ich gern noch eine Antwort gehabt hätte.

Dies war mein erster Thriller, der in Japan spielte. Trotz der anfänglichen kleineren Schwierigkeiten und der nicht immer sympathischen Protagonistin Reiko Himekawa hat mir „Blutroter Tod“ gut gefallen. Es handelt sich um einen spannenden Thriller, hinter dem eine interessante Idee steckt. Ich kann mir gut vorstellen, weitere Bücher dieser Reihe zu lesen.

Bewertung vom 09.11.2016
Mooresschwärze: Thriller
Shepherd, Catherine

Mooresschwärze: Thriller


ausgezeichnet

Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz, die im Institut auch „Eislady“ genannt wird, wird von Kriminalkommissar Florian Kessler zum Fundort einer Leiche in einem nahe gelegenen Moor gerufen. Die junge Frau scheint dort ertränkt worden zu sein. Bevor Julia eine Obduktion durchführen kann, verschwindet die Leiche jedoch. Julia und Florian machen sich auf die Suche und stoßen auf ein weiteres Opfer. Das tote Mädchen und die Moorleiche haben eine Gemeinsamkeit: Beide weisen auf dem Bauch ein seltsames Tattoo auf. Es scheint sich also um einen Serientäter zu handeln, der einen perfiden Plan verfolgt. Julia und Florian rennt die Zeit davon.

Sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe von „Mooresschwärze“ klangen sehr vielversprechend und versprachen einen spannenden Thriller. Dieser erste Eindruck täuschte nicht. Direkt zu Beginn wurde Spannung aufgebaut. Diese konnte über den gesamten Handlungsverlauf aufrecht erhalten und stellenweise sogar noch gesteigert werden. Die Handlung war logisch aufgebaut und die Aufklärung am Ende schlüssig.

Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz ist ein interessanter Charakter, der mir, wie auch der von Kriminalkommissar Florian Kessler, schnell sympathisch war. Die Zusammenarbeit der beiden hat mir gut gefallen. Ich hoffe sehr auf weitere Fälle für die beiden.

Catherine Shepherds Schreib- und ihr Erzählstil gefielen mir auf Anhieb. Die Geschichte ist flüssig und ansprechend geschrieben und leicht zu lesen.

Bei „Mooresschwärze“ handelt es sich um einen rundum gelungenen, toll geschriebenen, temporeichen Thriller , mit viel Spannung, sympathischen Charakteren und einer interessanten Thematik. Die Handlung zog mich schnell in ihren Bann und fesselte mich so sehr, dass ich das Buch regelrecht verschlungen und innerhalb kurzer Zeit beendet habe. Dies war mein erstes Buch der Autorin, aber es wird bestimmt nicht mein letztes gewesen sein.

Bewertung vom 24.10.2016
Sieben minus eins / Berger & Blom Bd.1
Dahl, Arne

Sieben minus eins / Berger & Blom Bd.1


sehr gut

Kriminalkommissar Sam Berger ermittelt im Fall eines verschwundenen fünfzehnjährigen Mädchens. Spätestens nach dem Auffinden eines Kellerverlieses, samt Blutspuren, in dem das Mädchen scheinbar gefangen gehalten wurde, ist er sicher, dass er es mit einem Serientäter zu tun hat. Es muss weitere Opfer geben. Leider steht Berger mit dieser Theorie ziemlich alleine da. Sams Chef hat wenig Verständnis für seine Alleingänge und droht mit Konsequenzen. Bergers Ermittlungen führen zu einer geheimnisvollen Frau und weitere Spuren mitten in seine eigene Vergangenheit.

Die Geschichte beginnt direkt spannend. Eine Zeugenaussage führt die Ermittler zu einer einsamen Waldhütte, in deren Keller sie ein Verlies und Blutspuren des vermissten Mädchens entdecken. Im Anschluss flacht die Spannung aber leider wieder deutlich ab. Ich hatte ein paar Probleme mich in die Handlung einzufinden, da ich mit der Person Sam Berger nichts anfangen und nicht so recht verstehen konnte, woher seine Sicherheit bezüglich einer Verbindung zu weiteren Fällen rührt. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass mir Informationen über ihn und seine Situation fehlen. Meine Begeisterung ließ zunächst also zu wünschen übrig. Zum Glück änderte sich dies mit dem Auftauchen erster Spuren recht schnell. Die Geschichte nahm rasant an Fahrt und Spannung auf. Auch der Kommissar und sein Verhalten wurden weniger unverständlich. Er wurde mir immer sympathischer. Im Verlauf der Handlung fieberte ich regelrecht mit ihm und Molly Blom.

„Sieben minus eins“ ist ein wirklich spannender Krimi um ein interessantes, ungewöhnliches Ermittlerduo, der mich nach leichten Starschwierigkeiten so sehr gefesselt hat, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und es regelrecht verschlungen habe. Die Handlung hielt einige unerwartete Wendungen bereit und überraschte mich an vielen Stellen. Auch der Schreib- und der Erzählstil von Arne Dahl überzeugten. Ich bin sehr gespannt auf weitere Bücher um das Ermittlerduo Sam Berger und Molly Blom. Und das nicht nur, weil das Buch mit einem gemeinen Cliffhanger endete. ;-)

Fazit: Ein wirklich gelungener, Serienauftakt, der Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 10.10.2016
Die Wahrheit
Raabe, Melanie

Die Wahrheit


gut

Der reiche Geschäftsmann Philipp Petersen verschwindet bei einer Geschäftsreise nach Südamerika spurlos. Jahrelang gibt es kein Lebenszeichen von ihm. Seine Ehefrau Sarah kümmert sich seit seinem Verschwinden allein um den gemeinsamen Sohn. Gerade ist sie dabei die Vergangenheit hinter sich zu lassen und in die Zukunft zu sehen, als nach sieben Jahren ein Anruf alles verändert. Das Auswärtige Amt teilt ihr mit, dass man Philipp gefunden habe, es ihm gut gehe und er bald nach Hause zurück kehren werde. Mit gemischten Gefühlen steht Sarah am Tag von Philipps Ankunft am Flughafen. Dann der Schock: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht ihr Ehemann und niemand scheint ihr dies zu glauben.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Sarah erzählt. Dadurch konnte ich mich gut in sie und ihre Situation hineinversetzen und ihre Wut, Verzweiflung und Angst nachempfinden. Nach dem Auftauchen des fremden Mannes gibt es immer wieder kurze Einschübe, die aus seiner Sicht geschrieben sind. Das hat mir gut gefallen.

Das Buch hatte alles, was ein guter Thriller braucht: Eine sehr spannende Handlung und viele Cliffhanger, die mich fesselten und zum Weiterlesen zwangen. Die Geschichte übte eine regelrechte Sogwirkung auf mich aus. Es tauchten zwar immer mal wieder kleinere inhaltliche Ungereimtheiten auf, über die ich aber aufgrund der spannenden Handlung und des tollen, mitreißenden Schreib- und Erzählstils von Melanie Raabe, gut hinweg sehen konnte.

Ich war wirklich begeistert. Schon lange hatte mich kein Buch mehr so gefesselt wie „Die Wahrheit“. Doch leider ruinierte die Autorin mit einem, meiner Meinung nach, sehr unpassende Ende die, bis zu diesem Zeitpunkt, wirklich gelungene Geschichte. Selten enttäuschte mich ein über lange Strecken so vielversprechendes und wirklich gutes Buch am Ende doch noch so sehr. Schade…

Bewertung vom 08.10.2016
DNA / Kommissar Huldar Bd.1
Sigurdardóttir, Yrsa

DNA / Kommissar Huldar Bd.1


sehr gut

Innerhalb kurzer Zeit werden in Reykjavik zwei Frauen brutal ermordet. Das erste Opfer ist eine junge Mutter, die nachts in ihrem Haus ihr Leben verliert. Ihre siebenjährige Tochter, die den Vorfall wie durch ein Wunder überlebt, ist die einzige Zeugin. Wenig später wird eine weitere Frau in ihrer Wohnung unter ähnlich grausamen Umständen getötet. Kriminalkommissar Huldar wird erstmals als leitender Ermittler mit den Untersuchungen in einem solch wichtigen Fall betraut und muss sich nun beweisen. Eine erste Hürde: Er muss mit der Psychologin Freya zusammenarbeiten, mit der er vor kurzem unter falschen Angaben eine Nacht verbrachte und anschließend einfach verschwand.

Ich las eine Leseprobe von „DNA“ und war sofort begeistert. Dieses Buch musste ich unbedingt lesen. Viel später, als das Buch bereits auf dem Weg zu mir war, erinnerte ich mich, dass ich bereits ein Buch von Yrsa Sigurdadóttir gelesen hatte, das mir überhaupt nicht gefallen hatte. Der Thriller „Seelen im Eis“ ließ an Spannung vermissen und konnte mich inhaltlich nicht überzeugen. Nun war ich ein wenig skeptisch gegenüber dem neuen Buch der Autorin.
Meine Bedenken waren glücklicherweise völlig unbegründet.
Der achtzehn Jahre vor der eigentlichen Handlung spielende Prolog macht schon einmal neugierig. Die Geschichte beginnt dann mit dem Mord an der jungen Mutter direkt spannend. Diese zu Beginn aufgebaute Spannung bleibt während des gesamten Handlungsverlaufs erhalten. Bis zur Auflösung am Ende habe ich über die Verbindung zum Prolog gerätselt. Für mich war bis zum Schluss nicht ersichtlich, um wen es sich bei dem Täter handelt und nach welchen Kriterien er seine Opfer ausgewählt hat.

Die Charaktere, um die sich diese neue Serie von Yrsa Sigurdadóttir dreht, Kriminalkommissar Huldar und Psychologin Freya, sind interessant und waren mir trotz einiger Fehler schnell sympathisch. Ich bin gespannt darauf, in weiteren Bänden mehr über die beiden zu erfahren.

Alles in allem hat mir „DNA“ wirklich gut gefallen. Es handelt sich um einen spannenden Serienstart, der auch inhaltlich überzeugen konnte. Nachdem ich nach „Seelen im Eis“ eigentlich kein Buch der Autorin mehr lesen wollte, bin ich nun froh, dass ich es doch getan habe. Ich freue mich sehr auf weitere Fälle für Kriminalkommissar Huldar und die Psychologin Freya.

Bewertung vom 16.09.2016
Die Tage, die ich dir verspreche
Oliver, Lily

Die Tage, die ich dir verspreche


ausgezeichnet

Gwen war herzkrank. Sie hatte das Glück ein passendes Spenderherz zu erhalten. Die Transplantation und die anschließende Reha verliefen gut. Eigentlich sollte sie glücklich und voller Lebensfreude sein. Doch Gwen ist alles andere als das. Sie empfindet Schuld gegenüber dem Menschen, dessen Herz sie erhalten hat und dessen Angehörigen. Sie fasst einen Entschluss. Sie will das neue Herz verschenken und postet diesen Wunsch in einem Internetforum für Herzkranke, -transplantierte und deren Angehörige. Noah, der Moderator dieses Forums, hält diesen Aufruf für einen schlechten Scherz und geht zum Schein darauf ein. Erst als Gwen tatsächlich vor ihm steht, merkt er, wie ernst es ihr wirklich ist.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Gwen und Noah erzählt. Durch die verwendete Ich-Perspektive brachte mir die Autorin die Gefühlswelten und Sichtweisen der beiden sympathischen Protagonisten nah, so dass ich mich gut in beide hinein versetzen , ihre jeweilige Situation nachempfinden und mit ihnen fühlen konnte. Die Veränderungen, die Gwen während des Handlungsverlaufs durchmacht, waren glaubhaft dargestellt.
Der Schreib- und der Erzählstil von Lily Oliver haben mir sehr gefallen. Das Buch ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Autorin transportiert mit ihren Worten viel Gefühl.

Die Informationen über Herzkrankheiten, Transplantation und dem Leben mit einem neuen Organ waren sehr interessant und zeugen von einer guten Recherche der Autorin.

„Die Tage, die ich dir verspreche“ ist definitiv eines meiner bisherigen Lesehighlights des
Jahres 2016. Es handelt sich um einen wirklich schönen Roman, der mich gleichermaßen berührt, zum Nachdenken angeregt und gut unterhalten hat. Schon nach wenigen Seiten zog mich die Geschichte von Gwen in ihren Bann und ließ mich nicht mehr los. Zeitweise vergaß ich beim Lesen alles um mich herum.

Fazit: Ein wirklich toller, emotionaler Roman. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.09.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


sehr gut

Edgar Hill, Mitte dreißig, Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer ist komplett unzufrieden mit sich und seinem Leben.

Eines Morgens bricht die Katastrophe über die Britischen Inseln herein. Asteroideneinschläge zerstören alles: Häuser, Straßen, sogar komplette Städte. Viele Menschen sterben. Das Chaos ist riesig. Edgar und seine Familie überleben, werden aber nach ihrer Rettung getrennt. Um seine Frau und seine beiden Kinder wiederzusehen, muss Edgar über sich hinaus wachsen und die größte Herausforderung seines Lebens meistern. Er muss in einem komplett verwüsteten Land 500 Meilen zurück legen, um von Schottland nach Cornwall zu gelangen.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive des Protagonisten Edgar erzählt. Dieser ist zunächst alles andere als ein Sympathieträger. Dennoch schaffte es der Autor, dass ich nahezu von Beginn an mit ihm fühlte und fieberte. Sein Charakter macht im Verlauf der Handlung eine interessante Entwicklung durch, die Adrian J. Walker wirklich toll dargestellt hat. Auch die Skizzierung der anderen Charaktere ist sehr gelungen.

Die Beschreibungen der Umgebung und der Zerstörung sind sehr bildhaft, so dass ich mich als Leser gut in die jeweilige Szenerie einfinden konnte.

Die Darstellungen der Abgründe, die sich im Verhalten der überlebenden Menschen in dieser Katastrophensituation auftaten, regten mich zum Nachdenken an. Jeder ist nur auf sein eigenes Überleben bedacht. Die Menschlichkeit geht völlig verloren.

Bei „Am Ende aller Zeiten“ handelte es sich um meinen ersten „Endzeitroman“. Das Buch hat mich wirklich positiv überrascht. Adrian J. Walker ist ein wirklich toller, aber auch recht düsterer postapokalyptischer Roman mit einer spannenden Handlung voller interessanter Charaktere und Tiefgang gelungen. Nach leichten Startschwierigkeiten zog mich die Geschichte schnell in ihren Bann, fesselte mich und ließ mich am Ende ein wenig nachdenklich zurück. Dieses Buch ist echt empfehlenswert.

Bewertung vom 14.08.2016
So wie die Hoffnung lebt
Ernst, Susanna

So wie die Hoffnung lebt


ausgezeichnet

Als Jonah Katie kennenlernt, ist diese schwer von einer schrecklichen Familienkatastrophe gezeichnet. Seit diesem schlimmen Ereignis hat sie sich zurückgezogen und spricht nicht mehr. Mit viel Einfühlungsvermögen gewinnt Jonah das Vertrauen des Mädchens und schafft es zu ihr durchzudringen. Die beiden knüpfen eine innige Freundschaft. Als aus dieser irgendwann Liebe wird, schlägt das Schicksal jedoch erneut zu.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Ich-Perspektiven von Jonah und Katie erzählt. So erhält man als Leser gute Einblicke in die Gefühlswelten der beiden Charaktere. Die beiden Protagonisten, sowie Freund Milow wurden glaubhaft dargestellt und waren mir auf Anhieb sympathisch. Ich konnte mich sehr gut in Jonah und Katie hineinversetzen, ihre jeweilige Situation nachempfinden und mit ihnen fühlen.

Der Schreib- und der Erzählstil von Susanna Ernst haben mir sehr gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich leicht lesen. Die Autorin schafft es mit ihren Worten viel Gefühl zu transportieren.

Bei „So lange die Hoffnung lebt“ handelt es sich um einen wirklich schönen Roman, der mich sehr berührt und gut unterhalten hat. In der zweiten Hälfte des Buches, besonders im letzten Teil, habe ich so sehr mit Jonah und Katie mitgefiebert, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen konnte. Das Buch hat mir sehr gefallen. Es hatte alles, was einen guten Roman für mich ausmacht: Liebe, Romantik, Emotionen und Spannung.

Fazit: Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.07.2016
Skin
Etzold, Veit

Skin


sehr gut

Ich bin ein großer Fan der Clara-Vidalis-Reihe von Veit Etzold und auch der Standalone „Todesdeal“ hat mir sehr gefallen. Ich war also sehr gespannt auf „Skin“, das neueste Werk des Autors. Der Klappentext klang auf jeden Fall schon einmal sehr vielversprechend.

Christian hat gerade seinen neuen Job bei der Unternehmensberatung ECC angetreten, als eine Kette von seltsamen Ereignissen sein geordnetes Leben ordentlich durcheinander bringt. Ein grausamer Höhepunkt dieser Ereigniskette ist der Erhalt eines Links, der zu einem Video führt, in dem eine bis zur Unkenntlichkeit entstellte Wasserleiche zu sehen ist. Als er sich an die Polizei wendet, hat er das Gefühl, dass diese ihm nicht glaubt. Weitere Ereignisse folgen und der Verdacht gegen Christian scheint sich immer mehr zu erhärten.

Im ersten Teil des Buches mag, abgesehen von der Beschreibung einer Wasserleiche in einer Messiewohnung im Prolog, zunächst nicht so recht Spannung aufkommen. Dieser Abschnitt besteht hauptsächlich aus der Vorstellung des Protagonisten Christian, der des Hauptkommissars Frank Deckhardt und den Beschreibungen der Unternehmensberatung ECC sowie Christians Job. Als die seltsamen Ereignisse ihren Anfang nehmen, wird es jedoch interessanter. Die Spannung nimmt an Fahrt auf, wird aber leider durch viele Details zu ECC und deren Praktiken immer wieder ausgebremst. Zum Glück rücken diese Beschreibungen im Verlauf der Handlung immer weiter in den Hintergrund und machen der Spannung Platz. Der letzte Teil des Buches hat mich dann so sehr gefesselt, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte und ihn regelrecht verschlungen habe. Die Auflösung am Ende war logisch und für mich völlig unerwartet.

Mit Christian bin ich während des gesamten Handlungsverlaufs nicht so recht warm geworden. Seine Handlungen waren für mich oft nicht nachvollziehbar und völlig unverständlich.

Bei der Polizeiarbeit und auch inhaltlich gab es ein paar Ungereimtheiten. Dies hat mich sehr verwundert, denn die anderen Thriller des Autors weisen solche nicht auf.

Alles in allem hat mir „Skin“ aber dennoch gefallen. Das Buch liest sich gewohnt gut und die Handlung ist trotz der angeführten Kritikpunkte spannend. Es handelt sich, meiner Meinung nach, aber eindeutig nicht um das beste Buch von Veit Etzold.