BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 173 BewertungenBewertung vom 13.09.2023 | ||
»Ich würde Anwältin werden wie die Anwältinnen in den amerikanischen Serien, die um 20:15 Uhr in unserem Wohnzimmer liefen, durch Gerichtssäle, durch Manhattan, durch unseren Bildschirm. Ich würde anziehend sein. Blicke auf mich ziehen, sie halten und mir hinterher schauen lassen.« | 16 |
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Bewertung vom 13.09.2023 | ||
Voyeurististisch werden drei junge Frauen beobachtet, die im Dienst des Hofes Austeur für fordernde Jungen Dienst tun. Drei Gouvernantinnen, die durch das Anwesen Streifen, mal Allianz mit den Hausmädchen eingehen, mal mit Monsieur und Madame, sich dann wieder mit voller Hingabe den nach Aufmerksamkeit und Devotion hungernden Jungen zuwenden. Gelegentlich verführen sie in ihrem Park fremde Männer, auch wenn das heißt, dass sie sie fesseln müssen. Regie führt der alte Mann in der Nachbarschaft, der ihre Optik stets mit dem Fernrohr beobachtet und begehrt. |
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Bewertung vom 13.09.2023 | ||
»Wenn ein Mensch stirbt, verschwindet das Wasser nicht. Es verdunstet in die Welt, wenn er verbrannt wird. Es sickert in den Boden, wenn er begraben wird. Es regnet ab, es nährt die Pflanzen und andere Lebewesen. Es wird zu anderen Körpern, findet sich in einer Eizelle, in einem Auge, im Herzen, im Hirn. Von jemand anderem. Der Mensch geht, das Wasser bleibt in dieser Welt.« |342 |
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Bewertung vom 13.09.2023 | ||
Digitale Welten handeln und kommunizieren mit uns, sie verkörpern sich im assozialen world wide web. Sie binden sich an unsere Räume. Wir können alles fragen. Alexa, Siri und Google finden Antworten und führen uns immer weiter. Im Netz stirbt nichts und bei uns gibt es Leichen, Körperlichkeit, Verwundungen, Fragen und einen vielfältigen Hunger. Das Gespräch mit den Bots und Konten bindet und wirft ein Spiegelbild zurück. Das Netz weist auf unser Leben selbst. |
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Bewertung vom 13.09.2023 | ||
»Still ist die Stille und der Grund von allem. (...) Im Anfang war nicht das Wort sondern die Stille. Die Stille, aktiv: sie lebt, wächst, breitet sich aus, vibriert, nimmt überhand oder ab.« Ilma Rakusa |55 |
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Bewertung vom 13.09.2023 | ||
Wie ist es, als Kind in einem Krieg entscheidende Jahre kurz vor der Pubertät zu erleben? Wie versteht ein Kind solch einen Ausnahmezustand? Und wie sind die Auswirkungen von Belagerung, Verarmung, Gewalt, Bedrohung, den Sorgen der Erwachsenen und besonders der repetitiven Monotonie des Alltags eines Krieges? Eines Alltags, dessen Gewalt und Toxizität sich erst rückwirkend und Stück für Stück verarbeiten lässt. |
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Bewertung vom 15.08.2023 | ||
Hier liegt Bitterkeit begraben Oft birgt die Lektüre von Sachbüchern, die nicht für ein Fachpublikum gedacht sind, Enttäuschungen. Sie vereinfachen, behaupten, verkürzen und begründen manchmal zu wenig oder zu unscharf für meinen Geschmack. Ganz anders die Philosophin und Psychoanalytikerin Fleury. Endlich eine Sachbuchautorin, die sich traut, in die komplexen Tiefen eines Phänomens einzutauchen und den Laien-Lesenden damit einiges abzuverlangen. Sie bleibt einladend dabei, den komplexen Theorien und Gedanken zu folgen. |
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Bewertung vom 15.08.2023 | ||
Deborah Levy ist eine der Autorinnen in aller Munde, die ich ohne schlechtes Gefühl an mir vorbei ziehen ließ. Ich vernahm die Begeisterung von mir geschätzter Leserinnen. Aber ach, es gibt so vieles, dachte ich mir, doch da fand sich nun doch ein Weg in meinen Briefkasten. |
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Bewertung vom 15.08.2023 | ||
»Abwesenheit der Gegenwart. Gleichzeitiger Lauf der Vergangenheit und der Zukunft. Dazwischen ein Vakuumkorridor. Eine temporale Anomalie einer Grenzverfahrung.« |7 |
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Bewertung vom 15.08.2023 | ||
»Das Kurdisch ist so natürlich wie der Lauf des Tigris. Die Sprache wurde lange, Hunderte Jahre an diesem Ort gesprochen, sie verweigert den Zusammenhang mit dem Staatsgrenzen. Sie hat keine Ehrfurcht vor der Nation. Stetig fließt sie fort.« |85 |
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