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alasisa

Bewertungen

Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


ausgezeichnet

Spannung in Portugal
Der Roman von Mariana da Silva ist nicht nur ein Krimi für Portugalfans. Aber, wenn man noch kein Fan ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß einer zu werden.
Der Roman beginnt mit einem Treffen zur Beerdigung eines alten Mannes in einem kleinen Dorf südlich von Porto. Mit dabei ist auch seine Enkelin Ria, eine (Ex-) Kommissarin aus Deutschland. Es geschieht ein Mord. Die örtliche Polizei scheint überfordert. Ria wird aktiv in die Ermittlungen involviert und trägt auch entscheident zur Lösung des Falls bei. Obwohl es in diesem Roman viel um die portugiesische Lebensart, Familienverbundenheit, Landschaft, Liebe und nicht zuletzt um die portugisiesche Küche geht, gelingt es der Autorin über das ganze Buch einen Spannungsbogen zu halten und das Lesen wird nie langweilig.
Der Schreibstil ist schnörkellos und angenehm zu lesen Und das Cover mit den brühmten Azulejos, den bunten Häusern und Booten, erweckt direkt eine gewisse Urlaubsstimmung - ein gelungener Regionalkrimi, der Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 23.03.2023
Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2
Janz, Tanja

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2


sehr gut

Mörderisches St.Peter-Ording
Der neue Roman von Tanja Janz ist eine leichte Urlaubslektüre. Das Cover ist farbenfroh und stimmt auf Urlaub ein.
Ein Kegelturnier in St. Peter-Ording, an dem Gäste und Einheimische teilnehmen, nimmt viel Platz in der Geschichte ein. Auch ist der erste Teil des Romans, indem die Figuren und die Location eingeführt werden, schon sehr langatmig. Dazu sind in der Geschichte sehr viele Personen involviert. Da wäre vielleicht ein Verzeichnis der Protagonisten und deren Beziehungen zueinander, nicht schlecht gewesen. Nach dem ersten Drittel nimmt aber der Krimi dann fahrt auf und Hobby- und Profiermittler geben ihr Bestes; oft auch mit einem leichten Augenzwinkern. Leider erahnt der Leser schon sehr früh, wer der Täter ist. Das nimmt dem Ganzen weiter an Spannung.
Aber ich habe das Buch bis zur letzten Seite gelesen und kann es als leichte Unterhaltung durchaus empfehlen.

Bewertung vom 13.03.2023
Der Bojenmann
Schlenz, Kester;Jepsen, Jan

Der Bojenmann


sehr gut

Spannung in Hamburg

"Der Bojenamnn ist der Auftakt zu einer Krimireihe um der Hamburger Kommissar Knudsen und sein Ermittlerteam. Die Leseprobe hatte mir schon einmal sehr gut gefallen. Ich mag, Hamburg, das Meer und Reginalkrimis.

Zunächst wird aus der Elbe der Bojenmann, ein Wahrzeichen Hamburgs, entwendet und an seine Stelle ein plastinierte Leiche platziert. Ein Fall für die Hamburger Kriminalpolizei. Weitere Plastiken tauchen auf und erinnern an die Körperwelten von Gunther von Hagen. Der Druck auf das Ermittlerteam nimmt zu.

Die Geschichte wechselt zwischen der Sicht des Ermittlerteams und der des Täters und seiner Entwicklung. Mir haben die Figuren mit ihren Ecken, Kanten und eigenen Problemen sehr gut gefallen und dem Autorenduo gelingt es gut die Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Manchmal werden Nebenschauplätze vielleicht etwas zu ausführlich behandelt, aber ich finde, dass "Der Bojenmann" ein gelungener Auftakt zu einer Krimireihe ist und ich freue mich schon auf den nächsten.

Bewertung vom 13.03.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


ausgezeichnet

Schwimmende Elefanten
"Dalee" schildert den Neuanfang der indischen Familie Bellini und ihres Elefanten (Dalee) auf einer Andemanen-Insel. Der Roman beruht auf einer wahren Geschichte.
Die Männer der Familie Bellini sind schon seit Generationen Mahuts und leben mit und von ihren Elefanten. Zunächst beschreibt Dennis Gastmann sehr eindrücklich und bildreich die Vorbereitungen der Reise, die Schiffsüberfahrt und die damit verbundenen Ängste und Hoffnungen auf den Neuanfang. Auf der Insel erwartet sie dann ein undurchdringlicher Dschungel, ehemalige Strafgefangene und ein Unternehmer, der nur am eigenen Profit interessiert ist. Auch hier ist das Leben hart und entbehrungsreich. Aber hier wird auch der junge Bellini zum Mahut ausgebildet und es entwickelt sich eine einzigartige Beziehung zwischen den Beiden, die von Freundschaft und Vertrauen gekennzeichnet ist. Bis Dalee alt wird, sein Wesen sich verändert und die Zeit des Abschieds kommt.
Gastmann gelingt es, dem Leser sowohl viel über Elefanten und das Leben mit dem Arbeitselefanten zu zeigen als auch eine Sehnsucht nach fernen Ländern, nach Neuem zu wecken. Durch seinen genauen und ausführlichen Schreibstil lässt er eindrückliche Bilder vor den Augen des Lesers entstehen, so dass man sich schnell mit in diesem Abenteuer befindet.

Bewertung vom 04.03.2023
Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


gut

Der Heruntergekommene
Der Roman von Lioba Werrelmann spielt in einer eher unbekannten und ungewöhnlichen Region für einen Regionalkrimi, in Siebenbürgen.
Der Journalist, Paul Schwartzmüller, reist nach 35 Jahren wegen einer Erbschaft in das Dorf seiner Kindheit, das unterhalb der Draculaburg liegt. Er fährt mit zwiespältigen Gefühlen dorthin und wird auch eher reserviert, fast feindselig empfangen. Aber er trifft dort auch seinen alten Freund Sirin, der kurze Zeit später wegen Mordes verhaftet wird. Von seiner Unschuld mal mehr und mal weniger überzeugt, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Mörder.
Dabei sind seine Recherche- und Ermittlungsversuche eher naiv und unprofessionell. Außerdem wird er von Albträumern, Schlafwandeln und immer wieder von Zweifeln geplagt.
In diesem Roman geht es aber auch sehr viel um die Geschichte, Rituale, Sitten und Gebräuche der Siebenbürgen und auch die Gegend, die Orte werden sehr detailliert beschrieben. Dadurch konnte der Spannungsbogen nicht über die ganze Geschichte Aufrecht erhalten werden. Es wurden zu viele Nebenschauplätze bedient.
Und auch der Schreibstil war für mich an manchen Stellen etwas zu blumig und ausschweifend für einen Krimi und erinnerte eher an einen Heimatroman mit einer Kriminalgeschichte. Dazu passt dann auch das Cover sehr.

Bewertung vom 24.02.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


sehr gut

Segeltörn
In dem neuen Roman von Kristina Hauff "In blaukalter Tiefe" treffen fünf Personen (2 Paare und ein Skipper) bei einem Segeltörn aufeinander. Es soll eine tolle Auszeit für alle in den schwedischen Schären werden.
Aber diese Geschichte entwickelt sich auf dem beengten Raum der Segelyacht zu einem wahren Psychodrama. Es geht um Macht, Ängste und Beziehungsprobleme. So wie die Stimmung an Bord sich hochschaukelt und irgenwann kippt, so zeigt sich auch die Natur: wunderschönes, sonniges, perfektes Segelwetter schlägt um in kaltes, stürmisches Regenwetter: rau und unberechenbar. Auf dem beengten Raum der Segelyacht brechen nach und nach offene Konflikte auf. Die freundlichen Fassaden der Crewmitglieder bröckeln und so wird die herannahende Katastrophe unabwendbar.
Dabei wechselt die Autorin stetig die Perspektive zwischen Caroline, Tanja, Andreas und Daniel. Nur der Skipper Eric bleibt ein wenig geheimnisvoll
(aber auch er scheint voller Probleme). So lernt der Leser die Protagonisten mit ihren Problemen und Eigenarten sehr gut kennen. Mir als Nichtseglerin waren vielleicht die Beschreibungen rund um die Segeltechnik manchmal etwas zu viel. Trotzdem war das Buch nie langweilig. Es wurde die ganze Zeit eine gewisse Spannung aufrecht gehalten, so dass man immer Weiterlesen wollte.
Insgesamt ein spannender und unterhaltsamer Roman mit einem passenden und wunderschönen Cover.

Bewertung vom 21.02.2023
Die marmornen Träume
Grangé, Jean-Christophe

Die marmornen Träume


ausgezeichnet

Spannung in Berlin
Jean-Christophe Grangé zeigt in seinem neuen Roman, dass er ein Meister seines Faches ist.
Die marmornen Träume spielen im Jahre 1939 in Berlin. Grangé gelingt es in diesem fast 700 Seiten starken Roman sowohl den Zeitgeist im damaligen Berlin wieder auferstehen zu lassen als auch einen spannen Kriminalfall zu schildern. Es ist kurz vor Kriegsbeginn. Im Hotel Adlon treffen sich regelmäßig die Frauen der Nazi-Elite. Dann werden sie nach und nach auf bestialische Art und Weise ermordet. Alle waren Patientinnen des Psychoanalytikers Simon Kraus, der ihre Geheimnisse und Träume (Marmormann) für eigene lukrative Zwecke nutzte.
Im Laufe der Ermittlungen findet sich ein eigenwilliges Trio zusammen, bestehend aus dem SS-Offizier Franz Beween, dem Psychoanalytiker Simon Kraus und Minna von Hassel einer gescheiterten Psychiaterin mit Alkoholproblemen. Kommen sie dem Täter in den Wirren des Kriegsbeginns auf die Spur? Und welche Rolle spielt der Marmormann?
Eine düstere und brutale Atmosphäre nimmt den Leser gefangen und die gesamte Handlung ist spannend und fesselnd erzählt. Immer wieder kommt es zu unerwarteten Wendungen. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten. Im mittleren Bereich gibt es vielleicht die eine oder andere Länge, die aber durch den wunderbaren Schreibstil wett gemacht wird.
Ein toller, aber stellenweise auch sehr brutaler Roman, der das Kopfkino noch lange beschäftigt.

Bewertung vom 23.01.2023
Northern Spy - Die Jagd
Berry, Flynn

Northern Spy - Die Jagd


sehr gut

Spannendes Nordirland
Das Buch Northern Spy von Flynn Berry ist für mich kein Thriller im eigentlichem Sinne. Es ist eher ein historisch – politischer Roman, indem Überfälle, Morde und Untergrundarbeit stattfinden. Trotzdem entbehrt er nicht einer gewissen Spannung, war zu keiner Zeit langweilig und gut zu lesen.

Die Protagonistinnen Tessa, Mitarbeiterin der BBC und alleinerziehende Mutter eines kleinen Sohnes sowie ihre Schwester Marian, Sanitäterin, stehen im Mittelpunkt der Handlung. Als Marian bei einem Überfall der IRA enttarnt wird, bricht für Tessa eine Welt zusammen. Auf der Suche nach der Wahrheit wird sie selbst zur Informantin. Es kommen immer wieder Fragen nach dem Wert der Familie, der Sehnsucht nach Frieden und dem, wie weit man gehen darf um sein Ziel zu erreichen, auf.

Gerade wenn man schon einmal in Belfast war, kann man sich die Situation in der man dort gelebt hat, sehr gut vorstellen und vieles nachvollziehen. Aber auch die Schönheit der Stadt und das atemberaubende Umland kommen nicht zu kurz.

Gleichwohl ist es die fiktive Geschichte einer amerikanischen Schriftstellerin, das sollte man nicht vergessen. Das Cover ist nett, aber eher ausdruckslos. Es könnte zu vielen Geschichten passen.

Bewertung vom 16.01.2023
Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


ausgezeichnet

Isländische Spannung
Vorweg, ich liebe Krimis, deren Handlung im nordischen Raum spielt. Und hier ragen wiederum isländische Krimis heraus, die einen spannenden Kriminalfall mit grandioser Natur und etwas Mystik verbinden.
So auch in diesem Roman. Im Mittelpunkt des Krimis steht die Kleinstadt Akranes. Hier verläuft das Leben in ruhigen Bahnen. Jeder kennt jeden und es passiert eigentlich nichts Aufregendes - bis eine zunächst unbekannte Tote am Leuchtturm gefunden wird. Zur gleichen Zeit fängt die Polizistin Elma dort ihren Dienst an. Es ist ihr Heimatort, in den sie nach dem Ende einer problematischen Beziehung zurückkehrt. Im Rahmen der Ermittlungen stellt man fest, dass auch die Tote als Kind in Akranes gelebt hat und in einen nie geklärten Todesfall verwickelt war. Hier beißt sich Elma richtig fest und kann zur Lösung beider Fälle entscheidend beitragen. Manche Handlungsstränge sind zwar vorhersehrbar, aber es wird nie langweilig. Das liegt sicher an dem angenehmen und gut zu lesenden Schreibstil der Autorin. Auch sind noch nicht alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen worden. Außerdem bleibt die problematische Trennung von Elma im Dunkeln und wird so zu einem "Cliffhanger", der damit neugierig auf den nächsten Band macht.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen und auch das Cover ist sehr passend gewählt.

Bewertung vom 08.01.2023
Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


gut

Der Roman von Petra Aicher spielt in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg in München.
Die junge Krankenschwester Anna Zech, vom Lande kommend, beginnt in der Münchner Gerichtsmedizin eine Stelle als Assistentin. Gleich der erste Fall - oder besser die erste Leiche - fesselt Anna und sie versucht mehr über die Hintergründe der Toten zu erfahren. Die Tote war Adele Röckl, eine alternde Schauspielerin mit Kontakten in die höchsten gesellschaftlichen Schichten. Auf der Suche nach der Wahrheit trifft sie auf Friedrich von Weynand, der in München als Skandalreporter Fritz Nachtwey unterwegs ist.
Die Hauptperson Anna Zech wirkt zunächst etwas naiv. Aber sie ist eine intelligente und sehr sympathische junge Frau, die ihren Prinzipien treu ist. Sie weiß sich in der männerdominierten Gesellschaft zu behaupten. Ihr Gegenpart (oder eher Verbündeter) Fritz Nachtwey ist ein gelangweilter Mann, adliger Herkunft, in einer zerrütteten Ehe gefangen. Er ist fasziniert von dieser jungen, unabhängigen Frau Anna und gemeinsam decken sie den Kriminalfall um Adele Röckl auf. Der Leser wird aber auch auf verschiedene Nebenschauplätze geführt und bekommt so einen intensiven Einblick in die gesellschaftlichen Schichten und das Leben in München vor dem 1. Weltkrieg.
Dieses Buch ist ein Mischung aus einem historischen Roman und einer Kriminalgeschichte, aber es bahnt sich auch eine Liebesgeschichte an. Das Buch ist sicher kein Thriller, aber gut zu lesen und man möchte nach jedem Kapitel wissen wie es weitergeht. Und so bin ich natürlich auch auf den zweiten Band gespannt.