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Bücherbrunnenkobold

Bewertungen

Insgesamt 88 Bewertungen
Bewertung vom 19.02.2019
Geborene des Lichts (eBook, ePUB)
Hainwald, E. F. V.

Geborene des Lichts (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zeemira ist eine lichtgeborene Priesterin und lebt in der Kathedrale der Wüstenstadt Madina, wo sie sich dem Studium alter Schriften und der Perfektionierung ihrer Heilfähigkeiten widmet. Aufgrund ihrer Herkunft hat die junge Heilerin es schwer dort und häufig wird sie verspottet und gemieden.
Leider erfüllt Zeemira auch ihre Aufgabe nicht sonderlich gut und als sie einen verhängnisvollen Fehler begeht, verlieren die Hohepriesterinnen die Geduld mit ihr. Sie muss beweisen, dass sie für die Gemeinschaft von Nutzen ist, sonst droht ihr Verbannung. Obwohl Zeemira in der Kaserne eine Arbeit und auch endlich Freunde findet, steht sie schon bald vor viel größeren Problemen.

„Geborene des Lichts“ ist ein sehr vielseitiger Roman, der mich schnell begeistern konnte. Zu Beginn wähnt man sich ein einer magischen High Fantasy Welt, doch es wird schnell klar, dass mehr dahinter steckt, als der erste Blick vermuten lässt. Häufig finden sich Anspielungen auf die Vergangenheit Madinas und der gesamten menschlichen Zivilisation, es wird jedoch gerade so viel verraten, dass man neugierig wird und erkennt, dass es noch viel zu entdecken gibt.
Dabei macht es große Freude Zeemiras Geschichte zu folgen, denn die Protagonistin ist, wenn auch manchmal ein wenig anstrengend, sehr sympathisch und es fällt leicht, sich in sie hineinzuversetzen.
Madina gefällt mir wahnsinnig gut, was vor allem am eindrücklichen Schreibstil des Autors E.F.v. Hainwald liegt, der es meisterhaft versteht, zahlreiche Facetten der geheimnisvollen Stadt zu beleuchten.
Einige Elemente des Romans klingen recht futuristisch und geben dem Ganzen einen vorsichtigen Science Fiction Touch. Überhaupt (und das fällt auch bei den Folgebänden auf) ist es schwierig die „Legende der Lichtgeborenen“ eindeutig einem Genre zuzuordnen, was die Reihe umso interessanter und auch ein wenig realitätsnah erscheinen lässt. Das gefällt mir sehr, denn welche richtig gute Geschichte lässt sich schon in eine einzige Schublade stecken? ;)
Das Buch enthält gleich zu Beginn eine ausgesprochen schöne, wie auch praktische Karte von Madina, mit deren Hilfe man sich gut orientieren kann. Ebenso enthalten ist ein Glossar, in dem insbesondere Namen von Personen und Orten erklärt werden. Das finde ich sehr spannend!

Bewertung vom 12.02.2019
Das Schwert der Königin / Feuerjäger Bd.3
Pavlovic, Susanne

Das Schwert der Königin / Feuerjäger Bd.3


sehr gut

Diese Rezension enthält möglicherweise Spoiler zu Band eins (Die Rückkehr der Kriegerin) und zwei (Herz aus Stein).

Es fällt mir wahnsinnig schwer, eine eindeutige Meinung zum dritten Feuerjäger-Roman zu formulieren, denn es gibt ein paar Dinge, die mir nicht so gefallen, dafür finde ich aber die anderen Stellen wahnsinnig gut!
Der komplette Handlungsstrang auf dem Winterfeld hat mich nicht wirklich angesprochen und ich musste mich ein wenig durchkämpfen. Sindri, eine der Hauptfiguren in dieser Handlung, ist mir wirklich unsympathisch und auch Wolfram, den ich bisher mochte, ging mir in diesen Szenen auf die Nerven. Das liegt keineswegs daran, dass die Figur des Sindri der Autorin nicht gelungen wäre, es ist vielmehr so, dass er sehr realistisch dargestellt wird und ich diesen „Typ Mensch“ einfach nicht ausstehen kann – nicht einmal gefangen zwischen Buchseiten.
Durch diesen starken unsympathischen Charakter hatte ich oft das Gefühl, nicht mehr im gleichen Buch zu lesen, weil der Unterschied zum bisherigen Lesegefühl (man ist nah dran, die Figuren sind zu „Freunden“ geworden) so groß war.
Daher hatte ich mit dem Winterfeld-Handlungsstrang wenig Freude, obwohl er interessant und gut erzählt ist und einige spannende Geheimnisse ans Licht bringt.
Dies ist auch auch der Grund, warum ich mich schweren Herzens entschlossen habe, nur 4 Sterne zu vergeben, obwohl der Rest des Romans mir wahnsinnig gut gefällt. Bei Band eins und zwei gefiel mir allerdings wirklich alles und diesen Unterschied zu ignorieren fühlte sich nicht richtig an.
Der zweite Erzählstrang, der Krona und ihren Begleitern folgt, war wieder sehr ausführlich und hätte meiner Meinung nach auch ein klein wenig kürzer sein können. Dank des flüssigen Erzählstils, der mühelos zu lesen ist, kam ich beim Lesen aber schnell voran und es konnte sich kaum Langeweile einstellen.
Die Ereignisse rund um Kronas Truppe fand ich spannend zu lesen. Da sie sich wieder einmal weit weg von Zuhause bewegen, kann man den einen oder anderen Kulturschock miterleben und fabelhafte neue Orte und Leute kennenlernen. Diese neuen Schauplätze bzw. Figuren haben mir besonders gefallen, einige haben meine Erwartungen bei Weitem übertroffen! Leider kann ich nicht ins Detail gehen ohne zu spoilern. Was den Protagonisten hier widerfährt, bringt oftmals ihre tiefsten, verborgensten Charakterzüge ans Licht und einige davon haben mich sehr überrascht, im besten Sinne!
Ein Neuzugang bei Kronas Reisegefährten konnte schnell meine Sympathie gewinnen. Diese Figur passt hervorragend in die Gruppe, ergänzt sie mit ein paar neuen Eigenschaften und Eigenarten und fühlt sich schnell angenehm vertraut an, genau wie die Anderen.
Noch ein paar abschließende Worte zu Hauptfigur Krona: Schon vom ersten Band an mochte ich sie gerne, trotz zahlreicher eher unangenehmer Eigenschaften. Ihre Entwicklung innerhalb der Reihe finde ich bemerkenswert. Sie verändert sich nicht im eigentlichen Sinne, vielmehr kommen immer mehr ihrer verborgenen Eigenschaften ans Licht, so dass man als Leser ein tiefes Verständnis für diese Figur entwickeln kann. Das macht sie so realistisch und sympathisch, denn ihre offene aber auch knallharte und manchmal unverschämte Art verliert sie nicht zugunsten anderer Eigenschaften. Sie bleibt immer sie selbst, nur betrachtet man sie irgendwann auf eine neue Weise. Krona gehört zu den liebenswertesten Figuren, die ich je beim Lesen "kennengelernt" habe. Sie fühlt sich an wie eine alte Freundin und ich finde das ist das beste, was eine Romanfigur leisten kann.
Die Feuerjäger-Trilogie zähle ich inzwischen zu meinen liebsten Leseabenteuern und ich werde sie sicher noch einmal lesen.

Bewertung vom 03.02.2019
Yin Yoga für die Faszien
Zernick-Förster, Sonja

Yin Yoga für die Faszien


ausgezeichnet

Yoga praktiziere ich jetzt schon seit einigen Jahren, aber erst vor kurzem habe ich Yin Yoga für mich entdeckt, die langsame, dehnungsbasierte Variante. Mit dem Kartenset aus dem Südwest Verlag konnte ich erste Erfahrungen sammeln, und hatte schnell das Bedürfnis noch etwas tiefer in das Thema einsteigen.

Gestaltung und Schreibstil
Das Buch „Yin Yoga für die Faszien“ ist übersichtlich gestaltet und in sinnvolle Kapitel eingeteilt. Nach einem Vorwort von Yoga-Lehrerin und -Ausbilderin Stefanie Arend, gibt Autorin Sonja Zernick-Förster zunächst einen Einblick in ihre persönlichen Erfahrungen mit Yin Yoga und erklärt, warum sie sich diesem besonderen Yogastil verbunden fühlt. Ihr Schreibstil ist sympathisch und offen, sie wirkt kompetent und es macht Freude ihren Ausführungen zu folgen. Im Anschluss befasst sie sich ausführlich mit Faszien, ihren Aufgaben im Körper, wie Schmerzen entstehen können und wie man mithilfe von Yin Yoga die Faszien unterstützen kann. Dabei schildert sie auch die Prinzipien von Yin Yoga und was beim Üben zu beachten ist. Auch auf Meridiane, die eng mit dem Fasziengewebe verbunden sind, geht die Autorin kurz ein und verweist sogar auf weiterführende Literatur.
Die Erklärungen, zu Grundlagen und Aufbau der Übungssequenzen sind gut verständlich und kurz gehalten, so dass sie sich leicht merken lassen.
Hilfsmittel werden vorgestellt, ebenso wie (preiswertere) Alternativen dazu.
Den größten Teil des Buches machen bebilderte Anleitungen zu den einzelnen Asanas aus.
Zum Ende werden noch einige Übungssequenzen vorgestellt.

Praxistest und Meinung
Dass das Buch so übersichtlich gestaltet ist, und ich mich direkt orientieren kann, gefällt mir schon auf den ersten Blick. Die grundlegenden Hinweise von Sonja Zernick-Förster finde ich sehr präzise und hilfreich und ich glaube auch Anfänger mit wenig Yoga-Erfahrung können direkt davon profitieren. Besonders gefällt mir, dass immer hindurchklingt, dass (Yin-)Yoga keine leistungsbasierte Aktivität ist sondern den liebevollen, geduldigen Umgang mit dem eigenen Körper lehrt.
Dass die schon auf dem Titel erwähnten Hilfsmittel als Vorschläge statt als „Muss“ präsentiert werden finde ich wundervoll. Natürlich ist es toll Meditationskissen, Gurte und Bolster zu verwenden, aber gerade wenn man sich zum ersten mal an eine neue Übungsweise herantraut, möchte man vielleicht nicht gleich eine Menge Geld in die benötigten Utensilien investieren. Mithilfe der Vorschläge der Autorin, lassen sich schnell alternative Hilfsmittel aus Alltagsgegenständen zaubern, so dass der Großeinkauf im Yogashop noch warten kann, bis man genau weiß, was man braucht.
Die Vorstellung der Asanas ist für mich das Highlight des Buches. Zunächst einmal sind alle Asanas geordnet nach Vorbeugen, Rückbeugen, Drehungen, Seitneigungen und ergänzenden bzw ausgleichenden Haltungen. Das macht es wirklich einfach, selbst Übungssequenzen zu erstellen.
Jede Haltung wird mithilfe von mehreren Bildern vorgestellt, die verschiedene Varianten darstellen. Außerdem erklärt ein kurzer Text, wie man die Haltung korrekt einnimmt und worauf gegebenenfalls zu Achten ist.
Insgesamt sind es viel mehr Asanas, als ich bisher kannte, so kann ich trotz ein wenig Erfahrung mit Yin Yoga noch viel lernen.
Da ich zur Zeit eine Yin Yoga Routine habe, die ich noch für eine Weile üben möchte, habe ich die vorgeschlagenen Sequenzen noch nicht ausprobiert. Sie erscheinen mir aber sorgfältig zusammengestellt und ich werde sie gerne testen wenn ich in meiner Yin-Yoga-Praxis noch ein wenig fortgeschrittener bin. (Ich will nicht zu viele neue Haltungen auf einmal in meine Übungsfolge integrieren.)
Die Erklärungen und Vorschläge für die Verwendung von Hilfsmitteln waren mir bisher aber schon sehr hilfreich. So kann ich jede Übung an meine Bedürfnisse anpassen oder auch variieren.
Mir gefällt das Buch sehr und meiner Meinung nach ist es sehr gut für Yin-Yoga-Neulinge mit ein wenig genereller Yoga-Erfahrung geeignet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2019
Herz aus Stein / Feuerjäger Bd.2
Pavlovic, Susanne

Herz aus Stein / Feuerjäger Bd.2


ausgezeichnet

Diese Rezension enthält möglicherweise Spoiler zu Band eins (Die Rückkehr der Kriegerin).
-gekürzt-

Kurzbeschreibung
Noch immer sind Krona und ihre inzwischen zahlreich gewordenen Gefährten auf der Suche nach dem Feuerwesen Gyldinn, um zu verhindern dass diese ein magisches Tor zu ihrer Feuer-Dimension öffnet und somit eine Katastrophe im Königreich Abrantes auslöst.
Um Gyldinn aufzuspüren bleibt den mutigen Abenteurern nichts anderes übrig, als Abrantes zu verlassen und im benachbarten Zentallo nach weiteren Spuren zu suchen. Dort ist alles anders als zu Hause und die Gefährten müssen sich nicht nur mit fremdartigen Gepflogenheiten auseinandersetzen sondern sehen sich schon bald gezwungen noch viel weiter durch die Welt zu reisen, als sie es jemals für möglich gehalten hätten. Durch undurchdringlichen Dschungel und vorbei an schaurigen Untoten verfolgen sie ihre Widersacherin, doch diese gewinnt stetig an Macht und Einfluss und der Plan, das Feuerwesen aufzuhalten scheint immer aussichtsloser.

Schreibstil
In Sachen Schreibstil unterscheidet sich Band zwei nicht von seinem Vorgänger. Tatsächlich hat man beim Lesen den Eindruck, dass man noch im gleichen Buch steckt, das nur zufällig in zwei Teile geteilt wurde.
Die Erzählung geht nahtlos dort weiter wo Band eins aufgehört hat. Mit allen Protagonisten in einem einzigen Erzählstrang vereint werden nun neue Schauplätze vorgestellt, die alle detailliert und gut vorstellbar geschildert werden.
Die Interaktionen zwischen den Figuren werden spannender, insbesondere zwischen denjenigen, die sich erst kennengelernt haben und so wird es dem Leser ermöglicht, die bereits bekannten Personen in einem neuen Licht zu sehen. Bei den meisten Figuren ist eine deutliche Persönlichkeitsentwicklung zu erkennen und man erfährt noch mehr Details zur Vorgeschichte, insbesondere von Heldin Krona.
Auch neue Figuren werden vorgestellt, die sich schnell etablieren.
Der Handlungsverlauf ist umfangreich, aber da der Schreibstil der Autorin sehr angenehm und sympathisch ist, liest sich er der Roman einfach und schnell.
Eine Karte ist im zweiten Band leider nicht enthalten, dafür aber wieder einige zauberhafte Illustrationen der Protagonisten.

Meinung
„Herz aus Stein“ gefällt mir wahnsinnig gut, sogar ein kleines bisschen besser als „Die Rückkehr der Kriegerin“. Die meisten Figuren sind mir inzwischen richtig vertraut und ich mag sie sehr, so dass es wirklich Spaß macht ihrem Abenteuer zu folgen.
Wieder habe ich das Gefühl, die Geschichte wie einen Film zu erleben, weil der Erzählstil von Susanne Pavlovic genau meinen Geschmack trifft und ich so einfach ohne jegliche Anstrengung mitten drin bin.
Die Erzählung ist abwechslungsreich und führt den Leser in die verschiedensten Gegenden von Abrantes, Zentallo und noch weiter weg. Dabei lernt man immer auch die verschiedenen Kulturen der faszinierenden Welt kennen, was ich sehr spannend finde.
Immer wieder (wie auch schon in Band eins) begegnen einem Anspielungen auf Alltägliches in unserer Welt bzw andere Werke der Fantasy Literatur, die sehr witzig sind und genau meinen Humor treffen.
Besonders gefällt mir wieder, wie authentisch die Helden sind, alle haben ihre Ecken und Kanten, keiner wirkt zu perfekt um wahr zu sein. Gemeinsam mit der Abenteurer-Truppe erlebt man Höhen und Tiefen, wunderschöne und schreckliche Augenblicke und ein paar Szenen, auf die alles gleichzeitig zutrifft ;)
Auch die Romantik kommt nicht zu kurz, ist aber realitätsnah dargestellt, so dass auch Schnulzen-Hasser wie ich zufrieden sein können!
Der letzte Abschnitt des Romans gefällt mir am besten, da der Schauplatz ein Urlaubsziel nach meinem Geschmack wäre!
Ich bin schon sehr gespannt auf Band drei, denn obwohl ein Teil der Handlung mit dem zweiten Buch abgeschlossen ist, geht die Geschichte der Feuerjäger-Gemeinschaft noch weiter.

Fazit
Großartige und abenteuerliche Fortsetzung der Feuerjäger-Reihe!

Bewertung vom 26.01.2019
Handlettering Alphabete - Das Übungsheft, mit Stift (Original Tombow ABT Dual Brush Pen)
Cappell, Tanja

Handlettering Alphabete - Das Übungsheft, mit Stift (Original Tombow ABT Dual Brush Pen)


ausgezeichnet

Warum dieses Buch?
Ich führe seit Anfang Januar ein Bullet Journal und möchte, dass es nicht nur praktisch ist sondern auch einigermaßen gut aussieht. Da meine Handschrift eher bescheiden ist, möchte ich mich ein wenig mit dem Trend „Handlettering“ beschäftigen, um so zu lernen wie ich Überschriften etc ansehnlich gestalten kann.

Aufbau und Gestaltung
Das Übungsheft erinnert mich auf Anhieb an ein Schulbuch, vor allem beim Durchblättern, wo seitenweise Linien zu finden sind auf denen man Schreiben üben kann. Wie in der Grundschule, nur sind die Schriften natürlich ein wenig komplexer. Alles ist sortiert nach Schriftart und in jeder Übungslinie findet man vorne den „richtig“ geschriebenen Buchstaben und danach Platz um ihn zunächst nachzumalen und dann freihändig zu schreiben.
Zwischen den Übungsseiten sind kurze Texte zu finden, die knapp erklären wodurch sich die einzelnen Schriftarten auszeichnen und worauf man beim Schreiben achten sollte. Das Ganze ist sehr übersichtlich und eindeutig praxisorientiert.
Enthalten ist auch ein hochwertiger Stift (Tombow Dual Brush Pen in Schwarz), so dass man gleich loslegen kann.

Meinung – Inhalt und Anwendbarkeit
Da ich zuvor das Buch „Hand Lettering Alphabete“ von Tanja Cappell gelesen habe, komme ich nicht umhin Vergleiche anzustellen. Das Buch war mir zu theoretisch – zwar interessant, aber die Umsetzbarkeit kam mir zu kurz. Dieses Übungsheft bietet jetzt alles, was mir im Buch gefehlt hat. Erklärungen sind auf den Punkt gebracht und so kurz, dass man sie wirklich direkt umsetzen kann. Die Übungsblätter sind gut sortiert, leider ist das Format nicht ganz DIN A4, was das Kopieren ein bisschen erschwert, aber ein großes Problem ist das nicht.
Der Stift (die dünne Seite) schreibt hervorragend, so wie ich es von Tombow Stiften gewöhnt bin. Mit der langen, dicken Pinselspitze komme ich auf Anhieb nicht klar, aber nachdem ich die Anleitung zur Stifthaltung und -führung gelesen habe, schaffe ich es direkt etwas zu produzieren, das wie Buchstaben aussieht - noch ein wenig krakelig natürlich, aber es ist trotzdem schön, schnell einen Erfolg zu sehen.
Ich übe jetzt seit etwa 2 bis 3 Wochen mit dem Heft, allerdings nicht täglich. Fortschritte konnte ich schnell feststellen, nicht unbedingt im Aussehen meiner Übungen, aber definitiv verbessert hat sich die Sicherheit beim Schreiben. Während anfangs noch meine Hand gezittert hat und ich ohne Abschauen kaum die Buchstaben nachahmen konnte, war es mir nach wenigen Tagen schon möglich, die erlernten Buchstaben ohne Vorlage und ohne Linien einigermaßen ordentlich zu schreiben.
Ganz einfach ist Hand Lettering wirklich nicht, aber mit regelmäßiger Übung kann man sicherlich schnell Erfolge erzielen.
Mit dem Übungsheft bin ich sehr zufrieden und ich kann es jedem empfehlen, der Lettering ausprobieren will und sich dabei eine unkomplizierte Anleitung und Hilfe wünscht.

Bewertung vom 22.01.2019
Handlettering Alphabete
Cappell, Tanja

Handlettering Alphabete


gut

(starkt gekürzt wg Zeichenbeschränkung) Das Buch macht optisch wirklich was her. Beim Lesen und vor allem dem Versuch, meine eigenen Schönschrift zu entwickeln (wie der Titel verspricht) wurde ich jedoch enttäuscht.
Der Schreibstil der Autorin ist nett, aber für meinen Geschmack rückt sie sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt. Schon das Vorwort enthält ihren persönlichen Weg zum Handlettering, in dem sie auch noch betont, die erste gewesen zu sein, die in Deutschland einen Handlettering Guide herausgebracht habe. Das wirkt unsympathisch auf mich und ich frage mich, warum mich ihre ganze Geschichte überhaupt interessieren soll, wenn ich doch eigentlich eher etwas zur Geschichte der (Schön-) Schrift wissen wollte. Aus dem Zusammenhang schließe ich, dass Tanja Cappell, die sich auch „Frau Hölle“ nennt, eine gewisse Fanbase hat und ich vermute einfach mal, ihr Buch soll am ehesten diese Fans ansprechen. Mich schreckt das leider erst einmal ab.
Im weiteren Verlauf schildert sie verschiedene Arten des Letterings und wie sie sich unterscheiden, auch geht sie auf diverse Schriftarten und deren Erkennungsmerkmale ein. Da ich ich noch gar nichts über das Thema weiß, gefällt mir dieser Teil ganz gut, denn ich kann wirklich etwas daraus lernen. Bezüglich Materialen wie Papier und Stifte stellt Frau Cappell ihre Favoriten für die verschiedenen Stile vor – hier finde ich das Schildern persönlicher Erfahrungen auch passend und interessant, obwohl mir das mit den vielen verschiedenen Stiften schon etwas viel wird und ich lieber mit den Stiften experimentiere die ich schon habe und die auch teilweise zu den von der Autorin empfohlenen gehören (Tombow Fudenoskuke hart und weich, Tombow Twintone und Tombow Dual Brush Pen). Beim googeln nach dem Papier stelle ich allerdings fest, dass nicht alles erhältlich ist und was ich finden kann entspricht überhaupt nicht meinen Bedürfnissen. Beispielsweise brauche ich keine Plakate zum Lettern wenn ich erst einmal nur die Technik erlernen will.
Und da sind wir auch schon beim größten Problem, das ich mit dem Buch habe: Der Titel verspricht zwar, man würde die „eigene Schönschrift“ erlernen, aber schon sehr früh wird darauf hingewiesen, dass Lettern gar nichts mit Schreiben zu tun hat sondern die Buchstaben vielmehr gemalt werden. Zur Verbesserung meiner Handschrift trägt das also allenfalls indirekt bei, indem die Muskeln in Hand und Arm gestärkt werden. Und zur „eigenen“ Schönschrift finde ich auch nichts. Natürlich muss man selbst kreativ werden um eine eigene Schrift zu entwickeln, aber das Buch weist einen förmlich an, die von der Autorin vorgegebenen Schriften abzumalen und sogar abzupausen, statt eigene Versuche zu riskieren. Selbst für die Projekte, die hinten im Buch vorgeschlagen werden, gibt es Pausvorlagen, was vielleicht hilfreich sein soll, meiner Meinung nach aber nicht gerade ermutigend wirkt, auch wenn im Text vorgeschlagen wird, selbst etwas zu schreiben. Denn wenn das perfekte Beispiel schon greifbar zum Abmalen vorliegt, wer macht sich dann noch die Mühe, selbst etwas zu gestalten, das am Ende nicht so perfekt aussieht?
Mir fehlen auch konkrete Hinweise, wie genau man üben sollte... Muss ich eine Reihenfolge einhalten? Erst etwas Neues anfangen wenn ich eine Schriftart perfekt beherrsche? Wie lange und wie oft sollte ich überhaupt üben? Übungsblätter sind auch keine dabei, lediglich zwei Zeilen pro Linienart auf der (gefalteten) Kopiervorlage, die man dann mühsam ausschneiden und zusammenkleben kann, um sich ein Übungsblatt zu basteln. Da hätte man mit wenig Aufwand etwas Nützlicheres produzieren können.
Insgesamt bin ich nicht komplett unzufrieden, da ich mithilfe des Buches einen Überblick über das Handlettering erhalten habe und mich jetzt besser entscheiden kann, was genau ich eigentlich lernen will. Und über Materialien sowie die verschiedenen Techniken und Schriftarten weiß ich jetzt auch etwas mehr, obwohl ich gerade zum Thema „Papier“ doch noch einige Unklarheiten habe.

Bewertung vom 08.01.2019
Die Rückkehr der Kriegerin / Feuerjäger Bd.1
Pavlovic, Susanne

Die Rückkehr der Kriegerin / Feuerjäger Bd.1


ausgezeichnet

(stark gekürzt)
„Feuerjäger – Die Rückehr der Kriegerin“ ist ein High Fantasy Roman, der mich wirklich begeistern konnte! Es ist schon lange her, dass ich derart in eine Welt abtauchen konnte und gerne noch tiefer eingetaucht wäre.
Der sympatische und genau richtig detaillierte Stil von Susanne Pavlovic hat mein Kopfkino zum Laufen gebracht und ich bin mir sicher, dass ich mir in ein paar Monaten wieder einbilden werde, ich hätte das ganze als Film gesehen. Gelegentlich kommt so was vor ;)
Hauptfigur Krona hat mich direkt angesprochen, da sie gnadenlos ehrlich und direkt und somit unglaublich sympathisch ist, man sie hin und wieder aber für genau diese Eigenschaften erwürgen möchte. Zudem ist sie eigensinnig, selbstbezogen und wird nicht müde Beschimpfungen und Flüche um sich zu werfen. Nicht die typischen Fantasy-Prinzessin, oder die makellose, vorbildliche Heldin, die einem häufig in Romanen begegnet. Krona ist anders, beugt sich keinem Klischee und auch wenn man irgendwann glaubt, sie zu kennen, überrascht sie doch immer wieder. Bereits in diesem ersten Band ist eine behutsame aber deutliche Entwicklung ihres Charakters erkennbar und ich bin schon sehr gespannt, wie sie sich noch weiterentwickelt.
Wie bereits erwähnt, haben alle Figuren ihre sympathischen und unsympathischen Seiten, so dass sich beim Lesen häufig das Bedürfnis entwickelt, jemanden freundlich anzuschubsen oder vielleicht auch mal kräftig gegen das Schienbein zu treten. Mir fiel es herrlich leicht, mich in die Figuren hineinzufühlen und ihnen Interesse und Sympathie entgegenzubringen, was generell eine meiner größten Freuden beim Lesen ist. So kann man das ganze Abenteuer hautnah miterleben.
Auch dass Krona nicht im allein Mittelpunkt steht gefiel mir gut. Es ist zwar erkennbar, dass es ihre Geschichte ist, aber die Nebenfiguren – oder eher die „anderen Hauptfiguren“ - haben ebenso viel Raum sich zu entfalten und wachsen einem schnell ans Herz.
Der Verlauf der Erzählung ist geradlinig, beginnt allerdings an drei verschiedenen Stellen. Meist gefällt mir so etwas nicht, aber in „Die Rückkehr der Kriegerin“ wendet die Autorin viel Zeit für die einzelnen Handlungsstränge auf, so dass ein neuer Strang erst anfing, als die bereits bekannten Figuren und Ereignisse schon in mein Gedächtnis integriert waren. So musste ich mich nie fragen, welche Figur z.B. in welchen Handlungsstrang gehört und ich konnte mir auch leicht merken, was in welchem Zusammenhang geschehen war.
Auch Schauplätze und einzelne Szenen konnte ich mir gut behalten, obwohl mein Gedächtnis bei solchen Dingen eher bescheiden ist. Das gefällt mir sehr, weil ich so wirklich das Gefühl habe, etwas erlebt, statt nur darüber gelesen zu haben.
Die Auszeichnung des Romans mit dem Deutschen Phantastik Preis 2016 ist meiner Meinung nach wohlverdient!
Insgesamt gehört der erste Teil der „Feuerjäger“ Reihe zu den besten High Fantasy Werken, die ich bisher gelesen habe und ich freue mich wahnsinnig auf die Folgebände!

Bewertung vom 30.12.2018
Bullet Journal - Vorlagenbuch

Bullet Journal - Vorlagenbuch


sehr gut

Warum dieses Buch?
Ich habe für 2019 zum ersten Mal ein Bullet Journal angefangen. Bisher habe ich mich auf praktische Gestaltung konzentriert, damit ich mich erst einmal zurechtfinde. Aber jetzt, da das neue Jahr unmittelbar vor der Tür steht, möchte ich das BuJo auch noch ein bisschen ansprechend gestalten. Denn der Januar, den ich nur auf Nutzbarkeit ausgelegt habe, sieht darin ganz schön langweilig aus. Da ich nicht sehr erfahren bin, mit solchen gestalterischen Elementen, wollte ich ein paar Anregungen haben, die über die Hilfen im „Bullet Journal Guide“ vom EMF Verlag, den ich bisher verwendet habe, hinaus geht.

Gestaltung
Das Buch hat ein handliches Format und passt vom Stil her zum Bullet Journal Guide von EMF. Beim Durchblättern sehe ich keinen Text sondern nur Bilder. Sehr gut, wie ich abmale oder abpause weiß ich schließlich schon ;)
Im Vorlagen-Buch finden sich - wie der Untertitel schon sagt - 1500 Schmuck und Layout Elemente. Diese sind in Kategorien sortiert, die vorne ordentlich im Inhaltsverzeichnis aufgelistet sind. Das sind beispielsweise komplette Wochen- und Monats-Layouts, die man wohl am besten kopiert um sie in ein Bullet Journal zu übernehmen. Dann gibt es verschiedene Schriftarten und Zahlen, außerdem kleine Symbole und sonstige passende Bildchen je nach Jahreszeit. Besonders gefallen mir die Rubriken „Florales“ und „Kränze“, da sind ein paar wirklich schöne Sachen dabei, die ich auch gleich mal ausprobieren muss.

Praxistest
Als ich das Abmalen der Motive ausprobieren will, fällt mir gleich auf, dass das Buch doch recht dick ist. Es ist schwierig, es aufgeschlagen zu lassen, immer wieder klappt es zu trotz Foldback-Klammern. Zum Abzeichnen geht das gerade noch so, abpausen wird dadurch ziemlich schwierig. Das ist echt schade und mindert ein wenig meine Freude am Ausprobieren.
Die Motive selbst sind wirklich sehr schön und in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Ich halte mich erst einmal an die relativ einfachen und hier gelingt mir das Abzeichnen auch mühelos . Bei etwas schwierigeren Motiven versage ich noch bzw. bei komplexen Zeichnungen mit feinen Linien fehlt mir vielleicht ein noch dünnerer Stift (ich arbeite mit einem Tombow Fudenosuke mit harter Spitze, zeichne aber alles noch mit Bleistift vor). Gerade bei den schwierigen Motiven fällt mir auch auf, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Bei einem floralen Kranz gelingt es mir ganz gut, das Bild in verschiedene Arbeitsschritte einzuteilen, aber beispielsweise bei einem symmetrischen Ornament wird alles krumm und schief und ich weiß nicht woran es liegt.

Meinung
Die Sammlung der Motive gefällt mir wirklich gut, allerdings bin ich mir bei einigen Sachen - den Bildchen mit sehr feinen Linien z.B. - nicht sicher ob es wirklich umzusetzen ist, vor allem wenn man nicht sehr künstlerisch begabt ist. Für solche „halbkreativen“ Menschen wie mich (mit ein bisschen Begabung und viel Interesse, aber wenig Übung) ist es schon eine gute Hilfe, aber es ist auch nicht ganz einfach mit dem Buch zu arbeiten. Wie bereits erwähnt bleibt es nur schwer offen, selbst wenn man versucht dem Buch den Rücken zu brechen. Da das Format recht klein ist, ist es auch schwierig die Buchseiten mit größerem Gegenständen zu beschweren.
Bei komplexeren Motiven wäre für mich als Anfänger eine Schritt für Schritt Anleitung hilfreich gewesen um schneller Erfolg damit zu haben.
Insgesamt bin ich zufrieden und werde das Buch weiter nutzen um mein BuJo zu gestalten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.