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kindder80er

Bewertungen

Insgesamt 131 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2019
Alles nur aus Zuckersand
Kummer, Dirk

Alles nur aus Zuckersand


ausgezeichnet

Kindgerechte Aufarbeitung deutsch-deutscher Geschichte

Charly Hübner ist mir als Schauspieler bestens bekannt, aber auch als Hörbuchsprecher ist er fantastisch. Seine sonore Stimme weiß er perfekt zu betonen und verpackt sie auch glaubhaft kindlich (aber NICHT kindisch!), wenn er die Aussagen der Kinder vorliest.

Fred Ernst ist ein ganz normaler Junge - außer, dass er in der DDR lebt. Sein Vater ist Zollbeamter und recht linientreu. Freds bester Freund Jonas hat augenscheinlich eine etwas aufgeschlossenere Mutter, bei der man nicht "aufpassen muss, was man sagt". Sein Vater ist im Stasiknast an einer Lungenentzündung gestorben. Nicht zuletzt deshalb seine Mutter der DDR nicht treu ergeben und stellt einen Ausreiseantrag. Jonas wird in der Schule deshalb - und weil er an Gott glaubt - geschnitten. Fred hofft heimlich, dass Jonas nie ausreisen wird, aber nur für den Fall beginnen sie im sandigen Boden von Brandenburg ein Loch zu graben. Der Nachbar von Fred hilft den beiden, denn schließlich müssen sie die genauen Koordinaten von Australien kennen, um am anderen Ende der Welt wieder herauszukommen und sich eines Tages wiedersehen zu können. Aber auch für Fred ändern sich die Lebensumstände, als es im Sportunterricht zur Kadersichtung kommt...

Am Rande werden Details der Lebensumstände in der DDR erwähnt und immer erklärt. Z.B. dass es nur wenige Wohnungen mit Fernheizung gab, dass im Schulsport der Trainingsanzug eine Art Uniform war, welche Bücher man im Schrank hatte, was es zu essen gab und was nicht, was in der Schule vermittelt wurde und wie schon die Kleinen infiltriert wurden usw.

Als die Mauer fiel war ich in Freds Alter und kann mich deswegen wunderbar hineinversetzen und auch bestätigen, dass es damals tatsächlich so ablief. Man spürt, dass die Geschichte autobiografische Züge hat und völlig authentisch dargestellt wird.

Es ist ein ernstes Hörbuch und dabei unglaublich wertvoll! Deutsch-deutsche Geschichte wird kindgerecht aufgearbeitet und vermittelt besser als jeder Geschichtsunterricht, was die DDR bedeutete, wenn man sich wissentlich oder unwissentlich mit dem Staat anlegte. Dass es daneben auch glückliche Momente gab, wird natürlich auch nicht verschwiegen.

Vermutlich werden Kinder nach dem Hören noch Fragen haben - und das ist auch gut so! Selbst mir geht das Hörbuch noch nach und ich kann es jedem wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 20.08.2019
Letzte Rettung: Paris
deWitt, Patrick

Letzte Rettung: Paris


sehr gut

Süffisant und schräg


Frances ist seit über 20 Jahren glücklich verwitwet und lebt mit ihrem schon längst erwachsenen Sohn Malcolm in New York recht feudal von ihrem Erbe. Das ist nun leider aufgebraucht und so muss eine Alternative her...

Sie zieht mit ihrer Entourage - zunächst nur in Form ihres leicht ödipalen Sohnes und des Katers, der die Reinkarnation ihres Mannes ist - in ein kleines Apartment ihrer Freundin in Paris.

Alle Figuren waren mir nicht gänzlich unsympathisch, aber jede davon ist auf ihre Weise nervig, versnobt oder bestenfalls schrullig. Über Malcolm musste ich oft den Kopf schütteln. Er hat eigentlich eine Freundin, sagt seiner Mutter nur nichts von der Verlobung. Frances versucht sowieso schon immer, wenn sie nur irgend kann, in diese Beziehung dazwischenzufunken. Das stört Malcolm aber auch nicht besonders, da er eh nicht vorhat, an seinem Leben etwas zu ändern und lieber bei seiner Mutter wohnen bleiben will. Warum Susan - seine Verlobte - ihn so sehr liebt, kann ich nicht nachvollziehen. Malcolm und Susan übrigens auch nicht. ;-)

Wieso Malcolm so ist, wie er ist, wird am Ende ansatzweise erklärt.

Richtig einordnen kann man das Buch allerdings nicht. Es ist kein Krimi, kein Thriller oder Komödie. Es ist eine Geschichte, die manchmal dahinplätschert, aber irgendwie wollte ich immer wissen, wie es weitergeht. Der Schreibstil las sich für mich flüssig und angenehm, obwohl es an ein paar Stellen zu einer durchaus expliziteren Wortwahl kommt.

Bewertung vom 20.08.2019
Klartext: Impfen!
Schmitz, Thomas;Siebert, Sven

Klartext: Impfen!


ausgezeichnet

Wichtiges Buch!


Impfgegner gibt es seit eh und je, aber nicht nur mir ist aufgefallen, dass die sich in letzter Zeit häufen.

Deshalb ist dieses Buch so wichtig! Und deshalb ist es auch so wichtig, dass es von einem Schulmediziner UND einem Biologen geschrieben wurde.

Es klärt auf und nimmt einem auch gewisse Ängste. Dabei wirft es nicht mit unverständlichen medizinischen Fachbegriffen um sich, sondern nimmt sich die Zeit anschaulich zu erklären. Auch eine gewisse Prise Humor ist dabei.

Es nimmt Impfgegner und Impfskeptiker nicht auf die Schippe, sondern nähert sich ihnen respektvoll. Deswegen ist es so wichtig, dass genau diese Menschen dieses Buch lesen!

Aber auch für Impfbefürworter ist es lesenswert, weil tief in die Geschichte des Impfens vorgedrungen wird und einiges Wissenswerte erklärt wird.

In einem sind sich alle einig: Impfen ist Körperverletzung! Es wird ein Stich gesetzt, obwohl man NICHT krank ist. Auch Nebenwirkungen werden nicht verschwiegen, denn nach dem Impfen kann es eben zu Krankheitssymptomen kommen, die man ja eigentlich verhindern wollte, aber ganz wichtig dabei: Man ist vor der schweren Krankheit geschützt!

Also, ich empfehle dieses Buch einfach jedem: Impfgegnern, -Skeptikern und -Befürwortern!

Bewertung vom 20.08.2019
Wilder Winter / Hap & Leonard Bd.1
Lansdale, Joe R.

Wilder Winter / Hap & Leonard Bd.1


sehr gut

Kult zum Neuentdecken


Von Hap & Leonard hatte ich bisher noch nichts gehört, obwohl die Reihe ja Kult zu sein scheint und der erste Roman bereits 1990 erschienen ist.

Hier gibt es nun eine Neuauflage in Taschenbuchform.

Hap & Leonard haben auf den ersten Blick nicht wirklich viel gemeinsam, doch beide verbindet eine tiefe Freundschaft. Als Hap's Ex-Frau auftaucht, warnt Leonard ihn, nicht wieder mit ihr anzubändeln, denn sie hat ihn vor zwei Jahren wegen einem anderen verlassen. Hap empfindet natürlich dennoch immer noch etwas für sie und sie landen im Bett. Eigentlich wie immer, wenn Trudy auftaucht. Doch diesmal ist da noch etwas anderes: Hap soll ihr helfen, einen "Schatz zu bergen" und für ihn wären 200000 Dollar drin. Hap hat zwar einige Bedenken, hält es aber dennoch für recht leicht verdientes Geld und willigt ein, aber nur unter der Bedingung, dass auch Leonard mit ins Boot genommen wird.

Dass das Geld nicht wirklich "leicht" verdient sein wird, wird schnell klar und die Action beginnt...

Der etwas rauere Schreibstil gefällt mir gut und passt auch zum Setting. Es wird viel geflucht und es werden Schimpfworte benutzt, aber ein geschliffener Schreibstil wäre hier wirklich auch deplatziert.

Für mich eine Neuentdeckung einer "alten" Reihe, die ich im Auge behalten werde.

Bewertung vom 13.06.2019
Niemalswelt
Pessl, Marisha

Niemalswelt


ausgezeichnet

Mischung aus "Murmeltier" und "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast"

Zeitreise- oder Zeitschleifengeschichten reizen mich seit jeher sehr und der ungewöhnliche Plot hat mich auf dieses Jugendbuch neugierig gemacht. Hört sich irgendwie nach einer Mischung von "Täglich grüßt das Murmeltier" und "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast" an.

Aus bisher ungeklärten Gründen starb Jim, Bees Freund, vor einem Jahr im Sommer. Bee ging danach aufs College und hatte keinen Kontakt zu ihrer alten Clique. Nun wollen sie sich wieder treffen, um den Geburtstag einer der fünf zu feiern.

Bee ist überzeugt, dass ihre Freunde mehr von den Umständen von Jims Tod wissen. Sie fühlt sich unwohl zwischen ihren alten Freunden, fährt aber mit zu einem Konzert, bei dem alle dem Alkohol mehr oder weniger zusprechen. Auf der Rückfahrt herrscht Regenwetter und sie bauen fast einen Unfall mit einem Abschleppwagen, können aber ausweichen und landen im Graben.

Froh, dass niemandem etwas zugestoßen ist, wollen sie im Haus weiter feiern als ein mysteriöser, alter Mann an die Tür klopft und den fünfen verkündet, dass sie sich in einer Welt zwischen Leben und Tod und in einer Zeitschleife befinden. In der sogenannten "Niemalswelt" und er sei der Wächter. Alle fünf sind im Augenblick tot, denn der Unfall habe tatsächlich stattgefunden. Alle fünf müssen am Ende jeder Zeitschleife, die jeweils 11 Stunden dauert, abstimmen, wer von ihnen endgültig überleben soll. Es kann nur ein einziger überleben und derjenige darf nicht mehr als eine Gegenstimme haben.

Natürlich halten alle den Mann für verrückt, aber als sie am nächsten Tag aufwachen und es wieder "gestern" ist, sieht die Sache schon anders aus...

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und durch den ungewöhnlichen Plot will man unbedingt wissen wie es weiter geht. Spannung ist also vorhanden, auch wenn die Geschichte hier und da etwas langatmig zu sein scheint. Das Ende ist dann auch überraschend und recht stimmig. Insgesamt eine sehr gute Mixtur aus Thriller, Mystery und Coming-of-Age.

Bewertung vom 13.06.2019
All das zu verlieren
Slimani, Leïla

All das zu verlieren


sehr gut

Blick hinter die Fassade - kühl und explizit

Leila Slimani hat mich mit "Dann schlaf auch du" nachhaltig beeindruckt. Mit dem hier vorliegenden Werk setzt sie ihre unterkühlte Art, Menschen im Ausnahmezustand zu beschreiben, fort. Allerdings ist "All das zu verlieren" bereits 2014 erschienen.

Die Protagonistin Adele hat scheinbar alles. Jeder würde sie um ihr Leben beneiden - nur sie selbst nicht. Sie ist zerrissen und hat anonymen Sex mit fremden Männern. So egoistisch wie sie sich verhält, worunter vor allem der kleine Sohn leiden muss, ist dem Leser Adele nicht gerade sympathisch. So bleibt man auch merkwürdig distanziert ihr gegenüber. Man leidet nicht mit ihr mit, sondern man schaut ihr lediglich dabei zu.

Die Sexszenen sind wirklich hart und explizit beschrieben. Erotik kommt da nicht auf und genau das will Adele ja auch nicht bezwecken. Bei ihrer Sexsucht kommt es schließlich nicht auf die Schönheit des Aktes an, sondern einzig und allein auf den stumpfen Konsum - so wie es bei anderen Süchten eben auch meistens ist.

Das Doppelleben fliegt irgendwann auf und Adele muss sich ändern, aber kann und will sie das auch...?

Mir hat das Buch gerade wegen seiner Distanziertheit gut gefallen. Es ist allerdings nichts für allzu Zartbesaitete!

Bewertung vom 13.06.2019
Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall
Dara, Domenico

Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall


sehr gut

Die fabelhafte Welt des Postboten

1969 tickte die Welt noch anders. Besonders in dem verschlafenen Nest in Süditalien. Briefe waren Hauptkommunikationsmittel - von Mails, WhatsApp-Gruppen und SMS konnte noch lange keine Rede sein. Da war ein Postbote quasi noch das Bindeglied zur Außenwelt.

Charmant wird der namenlose Postbote von Girifalco eingeführt: Ein einsamer Einzelgänger mit einem leidenschaftlichen Hang zu Liebesbriefen. Vom Postgeheimnis scheint er allerdings noch nichts gehört zu haben, denn er öffnet die Briefe mit einer gewissen Professionalität und schreibt sie sogar ab, denn er kann jede Handschrift imitieren. Irgendwie kann man ihm aber nicht böse sein. Er macht das, um am Leben teilzuhaben, stiller oder weniger stiller Mitwisser zu sein. Er greift in die Schicksale anderer Leute ein, schafft es aber nicht, seinen eigenen Liebesbrief, den er vor Jahren angefangen hat, fertig zu schreiben, geschweige denn abzuschicken. So ein bisschen wie in "Die fabelhafte Welt der Amelie". Als er einen Liebesbrief in die Finger bekommt, dessen Schrift seiner eigenen ähnelt und der Verfasser auch noch dieselben Worte benutzt, ist er verwirrt.

Mir hat das Buch gut gefallen und der Autor schafft es, dass ich fast ganz im vergangenen Italien hängengeblieben bin, obwohl ich selbstverständlich nie da war. Schöner, altmodischer Roman, der dennoch zeitlos ist und den ich mir wunderbar verfilmt vorstellen kann.

Einzig und allein die vielen Namen und Geschichten verwirren im Laufe des Buches. Das Personenregister hilft dabei etwas, aber etwas weniger hätte dem Buch dennoch gut getan, denn so wirkt es etwas überladen.

Bewertung vom 09.04.2019
Ein perfider Plan / Hawthorne ermittelt Bd.1 (4 Audio-CDs)

Ein perfider Plan / Hawthorne ermittelt Bd.1 (4 Audio-CDs)


sehr gut

Witzige Metaebene

Von Anthony Horowitz habe ich die Bücher "Das Geheimnis des weißen Bandes" und "Der Fall Moriarty" gelesen, weil ich Sherlock Holmes und Dr. Watson sehr mag und Horowitz es auch verstanden hat, die kniffligen Fälle wunderbar auszumalen und überraschende Wendungen zu präsentieren. Die Deduktion, die ich so liebe, kam auch nicht zu kurz.

Ich musste nun schmunzeln, als ich las, dass sich Horowitz eine neue Reihe (drei Bücher soll es wohl mindestens geben) um den Ermittler Hawthorne hat einfallen lassen und sich selbst quasi als "Watson" in die Geschichten reingeschrieben hat. Um eins vorweg zu nehmen: Das macht er sehr liebevoll und witzig und man merkt ihm seinen Hang zu Detektivgeschichten absolut an!

Im ersten Fall von Hawthorne geht es nun um Diana Cowper, die vermögend und Mutter eines berühmten Hollywoodschauspielers, zuerst alle Details für ihre Beerdigung regelt und dann tatsächlich 6 Stunden später ermordet wird.

Der Schauplatz liegt - anders als bei den Holmes-Büchern - in unserer Gegenwart. Hawthorne bittet Horowitz - einen durchaus erfolgreichen Autor von Jugend- und Drehbüchern für Fernsehserien - für ihn den Fall von Diana Cowper, an dem er in Echtzeit herumermittelt, als Buch aufzuschreiben. Er lehnt zunächst ab, denn die beiden haben schon für eine Krimi-Fernsehserie zusammen gearbeitet, bei der Hawthorne als ehemaliger Polizist beratend tätig war und Horowitz mag ihn irgendwie nicht. Er entscheidet sich aber natürlich letztendlich anders...

Die Metaebene des Buchs gefällt mir sehr gut und Horowitz' Idee dazu ist einfach genial! Natürlich lässt er es sich nicht nehmen, ein bisschen Werbung für sich und seine Werke zu machen, aber das ist durchaus charmant umgesetzt.

Der Fall an sich ist natürlich verzwickter als es zunächst scheint und die "üblichen Verdächtigen" waren es natürlich NICHT. Die Auflösung ist überraschend und rund.

Zur Hörbuchversion auf 4 CDs mit einer Laufzeit von ca. 338 Minuten ist zu sagen, dass der Sprecher Volker Hanisch (bekannt aus einigen Serien) eine gute, sonore Stimme hat und sich auch bemüht, den handelnden Personen eine etwas andere Tonlage zu geben und die Frauen etwas höher spricht.

Bewertung vom 09.04.2019
Das Jahr nach dem Abi
Bühre, Paul

Das Jahr nach dem Abi


sehr gut

Humorvolle Selbstfindung

Gleich am Anfang befinden wir uns mit Paul am Flughafen und am Anfang seines neuen Lebensabschnitts, der ihm wie ein Abenteuer vorkommt. Die Vorfreude auf das Unbekannte kann ich sehr gut nachvollziehen, denn als ich 19 war, bin ich nach Brasilien aufgebrochen, um dort ein halbes Jahr zu arbeiten und rumzureisen. Auch für mich war Portugiesisch noch fremd, aber bei Paul ist das mit dem Chinesisch noch einen Zacken schärfer... Er will 4 Monate in China in einer Kung-Fu Schule leben und lernen, aber direkt nach der Ankunft ist erstmal sein Koffer verschwunden (auch wie bei mir damals - ich glaube fast, die Fluggesellschaften nehmen mit voller Absicht jedem 19jährigen die Koffer weg ;-)).

Paul will, abgesehen von seinem Koffer, auch sich selbst finden und stellt sich fast schon philosophische Fragen. Schule war ihm immer viel zu theoretisch und das nun kommende Jahr, das ihn in viele Teile der Welt führen wird, soll nicht einfach nur Abenteuer sein, sondern ihm zeigen, WER er eigentlich ist, was das Leben ausmacht und ihn glücklich werden lässt. Es ist toll, dass er am Anfang seines Lebens so viele Möglichkeiten hat. Dass er eigentlich alles werden könnte, aber es ist ihm einfach zu unüberschaubar. Er will nicht rumhängen, er will etwas erreichen, aber nur was?

Paul ist mir sehr sympathisch und er erzählt mit einem Augenzwinkern aus seinem Leben. Diese Zeit nach der Schule, die uns bis dahin das ganze Leben strukturiert hat, fühlt sich anfangs zwar leicht an, lässt den ein oder anderen aber auch in der Luft hängen. Anfangs macht es ihm Spaß, seinen Wecker auf 8 Uhr zu stellen, nur um sich dann nochmal umdrehen zu können, aber das reicht ihm natürlich nicht. Ich kann das Gefühl sehr gut nachvollziehen und mich gut an mich selbst erinnern.

Der Schreibstil ist locker und wie gesagt humorvoll. Das Buch ist zusätzlich noch gespickt mit Zeichnungen und ich habe Paul gerne nach China, Indien und Schottland begleitet. Lediglich das Ende kam mir irgendwie zu abrupt vor.

Paul ist ein schönes Beispiel, dass bei unserer (eigentlich wie immer viel gescholtenen) Jugend eben nicht Hopfen und Malz verloren ist.