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Klara

Bewertungen

Insgesamt 185 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2022
No-Knead-Brote
Schell, Valesa

No-Knead-Brote


ausgezeichnet

Neues von der Brotbackfront
Ich besitze eine Reihe von Brotbackbüchern und habe über die Jahre schon sehr viele Brote gebacken. Das Backbuch „No-Knead-Brote“ von Valesa Schell hat mir gezeigt, dass ich noch immer dazulernen kann. Die ausführlichen, gut verständlichen Erklärungen haben mich genauso überzeugt wie die attraktive Bebilderung. Das Buch enthält über 60 Rezepte für Brot, Brötchen, Herzhaftes und Süßes. Es ist aufgeteilt in verschiedene Rubriken. Unter Wissenswertes erfährt der Hobbybäcker, was No-Knead-Backen bedeutet. In einem weiteren Abschnitt geht es um Backen beim Campen und im Urlaub. Wer hätte gedacht, dass auch da die No-Knead-Methode funktioniert. Empfehlenswert ist der Abschnitt Zutaten und Zubereitungsschritte. Hier werden die einzelnen Schritte nicht nur genau beschrieben, sie sind auch bebildert. Das erleichtert die Arbeit am Teig ungemein. Wer sich bisher nicht getraut hat, Brote mit Sauerteig zu backen, dem lege ich den Abschnitt Ansetzen und Weiterführen von Sauerteig ans Herz. Wer sich genau an die ausführliche Anleitung hält, erhält einen Sauerteig der auch nach Jahren noch verwendet werden kann.

Es gibt nichts Schöneres, als den Backofen zu öffnen und ein duftendes Brot herauszunehmen. Mit der No-Knead-Methode ist Brot backen einfach und mit den wunderbaren Rezepten aus dem Brotbackbuch, gelingen sie auch. Egal ob Brote und Brötchen mit Hefe, mit Sauerteig oder mit Lievito Madre. Ich habe viele Rezepte ausprobiert und werde das Buch noch oft zur Hand nehmen. Ich kann es sowohl fortgeschrittenen Bäckern als auch Anfänger sehr ans Herz legen.

Bewertung vom 06.08.2022
Susanna
Capus, Alex

Susanna


gut

Eine fast vergessene Malerin
In seinem neuen Roman erzählt Alex Capus Episoden aus dem Leben der bis vor kurzem fast vergessenen Porträtmalerin Susanna Faesch. Die Geschichte spielt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Susanna lebt mit ihrer Familie zunächst in Basel. Nach der Scheidung der Eltern emigriert ihre Mutter Maria mit der kleinen Tochter Susanna in die USA, wo sie später den deutschen Arzt Karl Valentiny heiratet. Valentiny war ein Freund ihres Ex-Mannes Lukas aus der Zeit in der Fremdenlegion und hatte einige Monate bei Familie Faesch Zuflucht gefunden. Die Familie lebt in Brooklyn. Schon als junges Mädchen ist Susanna eine begabte Porträtmalerin und wird viele Jahre von den Einkünften aus der Malerei leben. Später wird die Nachfrage gemalten Porträts wegen der Fortentwicklung der Fotografie nachlassen. Susanna heiratet früh einen Bekannten ihres Stiefvaters. Die kinderlose Ehe scheitert, als Susanna eine Beziehung mit einem anderen Mann eingeht und den Sohn Christopher bekommt. Mutter Maria hilft ihr, den heiß geliebten Enkel Christie aufzuziehen. Christie interessiert sich als Heranwachsender sehr für die Geschichte und Kultur der Ureinwohner. Auf seinen Wunsch reisen Mutter und Sohn in die Reservate im Westen. Es ist die Zeit der Indianerkriege, als die indigenen Stämme durch Massaker dezimiert und die Bisons von den Weißen ausgerottet werden. Susanna und ihr Sohn treffen Sitting Bull, und sie malt ein Porträt, das heute noch in einem Museum zu besichtigen ist. Susanna warnt den Indianerhäuptling vor der drohenden Gefahr durch weiße Soldaten, aber sie wird ihn nicht retten können, wie die Geschichte zeigt, nicht aber der Roman selbst. Dieser endet ziemlich abrupt und berichtet nicht über Susannas Zeit als Aktivistin im Kampf für die Rechte der Ureinwohner.
Der Roman erzählt aus wechselnden Perspektiven Phasen aus Susannas Leben vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund. Dabei kommen Schweizer Brauchtum – der Auftritt des „Wilden Mannes“ in Basel – ebenso zur Sprache wie wichtige Erfindungen der Zeit: die Glühbirne, die Nutzung von Elektrizität und außerdem der sensationelle Bau der Brooklyn Bridge, die Brooklyn mit Manhattan verbindet. Das Buch liest sich nicht schlecht, aber es hat mich nicht wirklich begeistert.

Bewertung vom 17.07.2022
Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1


sehr gut

Wer hat Poppy entführt und warum?
Der Debütroman der gebürtigen Norwegerin Kristine Getz, die in Colorado lebt, spielt in Oslo. Es geht um den Fall eines kleinen Mädchens, das spurlos aus dem Haus der Großeltern verschwunden ist. Das Besondere daran ist, dass die niedliche Zweijährige dem ganzen Land bekannt ist, weil ihre Eltern Jens und Lotte Wiig im Netz ihren Lebensunterhalt mit ihr verdienen. Sie haben das Kind durch dessen ständige Präsenz in große Gefahr gebracht. Es könnte also sein, dass ein Pädophiler Poppy entführt hat. Als die Ermittlerin Emer Murphy von diesem Fall hört, setzt sie die nach einem psychischen Zusammenbruch sechs Wochen zuvor verordneten Psychopharmaka ab und beginnt mit den Ermittlungen, obwohl sie viel zu labil ist, um schon wieder zu arbeiten. Es dauert sehr lang, bis Murphy durchschaut, was wirklich passiert ist, denn nichts ist so, wie es scheint, und in der Familie gibt es tiefgreifende Konflikte. Keiner ist hier ehrlich, auch Lotte nicht, die ihrem Mann ihre problematische Vergangenheit bis jetzt verheimlicht hat. Sie wurde nicht nur vergewaltigt, sondern hat auch mit Hilfe ihrer Schwester Alex als Cam-Girl Charlie im Netz perversen Männern ihre Dienste für viel Geld angeboten.
Die aus verschiedenen Perspektiven erzählte Geschichte ist sehr kompliziert und undurchschaubar. Ich habe die Auflösung nicht erraten und fand den Roman sehr spannend und auch sprachlich gelungen. Mir gefiel vor allem, wie die Autorin sich mit der Vermarktung von Kindern in den sozialen Medien auseinandersetzt und die Komplexität von familiären Beziehungen darstellt. Ich werde die Fortsetzung der Emer Murphy-Reihe auf jeden Fall im Auge behalten.

Bewertung vom 26.05.2022
Eine Frage der Chemie
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


ausgezeichnet

Der lange Weg bis zur Emanzipation.
“Eine Frage der Chemie“ erzählt die Geschichte einer Frau in den USA in den 50er und 60er Jahren. Elizabeth Zott ist eine begabte Chemikerin und möchte als Wissenschaftlerin arbeiten. Von Anfang an stößt sie auf großen Widerstand von Seiten der männlichen Kollegen, die sie benachteiligen, sexuell übergriffig werden und ihre Forschungsergebnisse stehlen. Nur Calvin Evans, ein berühmter Chemiker, glaubt an sie und wird die Liebe ihres Lebens. Als sie schwanger wird, ist das erst einmal das Ende ihrer wissenschaftlichen Karriere. Sie landet bei einer Kochshow, die sie so gestaltet, wie sie es für richtig hält: mit interessanten Rezepten und viel Wissensvermittlung über Lebensmittel und Ernährung.
Garmus erzählt die Geschichte einer starken, mutigen Frau, die nie aufgibt und auch ihre Zuschauer dazu anhält, nie ihre Träume aufzugeben und ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Der Roman überzeugt durch seine Charaktere, z.B. auch den sympathischen Hund Halbsieben, und durch die Qualität der Sprache. Es gibt humorvolle Episoden und viel Sprachwitz. Das ist wegen der ernsten Thematik auch nötig, denn nicht nur Elizabeth hat es schwer. Calvin Evans wird seiner ahnungslosen Mutter weggenommen, zur Adoption freigegeben und landet nach dem Tod der Adoptiveltern in einem katholischen Waisenhaus mit pädophilen Priestern. Als wichtiges Nebenthema erscheint das Rudern als von Calvin und anderen bevorzugte Sportart, in der sich auch Elizabeth Zott bewährt.
Mir hat sehr gut gefallen, wie der Roman den langen Weg zur längst noch nicht erreichten Gleichstellung der Geschlechter nachzeichnet - mit allem, was dazugehört: zum Beispiel gleiche Bezahlung für identische Arbeit und gleiche Aufstiegschancen im Beruf. Eine immer noch aktuelle und sehr lohnende Lektüre.

Bewertung vom 26.05.2022
Freunde. Für immer.
McCreight, Kimberly

Freunde. Für immer.


sehr gut

Das Vergangene ist nicht tot
In Kimberly McCreights Roman treffen sich fünf Freunde Jahre nach dem Collegeabschluss wieder, um den Junggesellenabschied von einem aus der Gruppe zu feiern. Sie treffen sich in einem Wochenendhaus in den Catskills, das dem Gastgeber Jonathan gehört. Als sie sich zehn Jahre zuvor am Vassar College zuletzt gesehen haben, ist ein Unglück passiert, über das sie immer Schweigen bewahrt haben, um die Beteiligten zu schützen. Nun geschehen wieder unvorhergesehene Dinge. Zwei aus der Gruppe verschwinden, und im Auto wird eine Leiche mit zerschmettertem Gesicht gefunden, die zunächst nicht identifiziert werden kann. Die Polizistin Julia Scutt ermittelt und wird dabei schmerzlich an den nie aufgeklärten Mord an ihrer Schwester Jane vor 20 Jahren erinnert, der Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Fall aufweist. Damals verschwand auch Janes beste Freundin Bethany spurlos. Es passieren weitere merkwürdige Dinge. Mitglieder der Gruppe erhalten verstörende Nachrichten – „Ich weiß, was du getan hast“ -, und Jonathan wird von der Baufirma, die sein Haus renovieren soll, unter Druck gesetzt. Es zeigt sich, dass die Freunde Geheimnisse vor einander haben, die allmählich ans Licht kommen. Erzählt wird aus den kapitelweise wechselnden Perspektiven der Freunde und der Ermittlerin.
Der spannende Roman lässt den Leser darüber nachdenken, wie gut wir den anderen kennen können, wie loyal wir sein können und sollten. Eine echte Freundschaft ist ohne Aufrichtigkeit nicht möglich. Sonst zerbricht sie irgendwann unter dem Druck der Ereignisse.
Mir hat auch der neue Roman von McCreight wegen seines raffinierten Plots und seiner sprachlichen Qualität sehr gut gefallen. Ich empfehle ihn gern weiter.

Bewertung vom 01.05.2022
Der große Fehler
Lee, Jonathan

Der große Fehler


sehr gut

Leben und Tod eines bedeutenden Amerikaners
Andrew Haswell Green wurde 1820 als 7. von 11 Kindern einer armen Bauernfamilie im ländlichen Amerika geboren. Ohne ihn gäbe es New York nicht, so wie man es heute kennt. Dennoch ist er selbst nahezu unbekannt, was sich vielleicht durch Jonathan Lees Roman ändern wird. Bis jetzt gab es nur eine mit Taubenkot beschmierte Tafel im Central Park, den Green hat anlegen lassen, wie er auch Greater New York aus fünf Bezirken geschaffen hat. Gegen dieses Projekt formierte sich starker Widerstand, und es wurde als großer Fehler bezeichnet. Spielt darauf der Titel an? Oder ist eher die Ermordung des 83jährigen am Freitag den 13. November 1903 durch Cornelius Williams gemeint? Es gab Zeugen des Mordes, und der Täter war den Ermittlern von Anfang an bekannt, aber seine Aussagen zum Motiv blieben lange unverständlich, so dass Inspector McClusky Spuren verfolgte, bis er die Tat schließlich aufklären konnte.
Der Roman beschreibt sehr ausführlich Andrew Greens Lebensweg von der harten Kindheit und Jugend bis zum allmählichen Aufstieg zum Rechtsanwalt und zu einer für seine Stadt wichtigen Persönlichkeit. Wir lesen von einem strengen Vater, der kaum jemals Zuneigung zeigte und ihm bis zuletzt seine Anerkennung versagte, obwohl Andrew seine Erwartungen schließlich mehr als übertraf. Green war nie verheiratet, was mit seiner sexuellen Orientierung zu tun hatte. Es gibt lediglich diskrete Andeutungen, und das ist einer anderen Epoche geschuldet. Bis auf seine Freundschaft mit dem Anwalt und Politiker Samuel Tilden war Greens Leben ziemlich einsam. Sein großes Ziel war es, den öffentlichen Raum zu verändern und die Lebensbedingungen der ärmeren Bevölkerung zu verbessern, indem er ihr den kostenlosen Zugang zu Parks und Bibliotheken ermöglichte.
Lees Roman ist kein Krimi, erst recht kein Whodunit, sondern ein historischer Roman mit einem Erzählstrang polizeilicher Ermittlungen, der das Porträt eines bedeutenden Mannes kenntnisreich zeichnet. Die Lektüre erfordert Aufmerksamkeit und Durchhaltevermögen, lohnt sich jedoch durchaus, auch wenn ich meine Schwierigkeiten mit dem Buch hatte.

Bewertung vom 29.04.2022
Der Papierpalast
Heller, Miranda Cowley

Der Papierpalast


ausgezeichnet

Eine Frau liebt zwei Männer
In Miranda Cowley Hellers Roman trifft sich eine Familie jahrzehntelang mit Verwandten und Freunden in ihrem Ferienquartier am Cape Cod. Der Papierpalast ist das etwas heruntergekommene Haus mit mehreren Schlafhütten. Gebaut wurde es aus gepresster Pappe. Im Roman werden 24 Stunden im Leben von Elle Bishop erzählt – mit Zeitangaben. Elle ist mit ihrem Mann Peter und den Kindern gekommen und begegnet zum ersten Mal nach langer Zeit wieder Jonas, der ebenfalls verheiratet ist. Sie haben sich hier als Kinder kennengelernt und nie aufgehört, einander zu lieben. Es gab ein furchtbares Ereignis in der Vergangenheit, das sie zugleich verband und trennte. Elle hat dieses Geheimnis ein Leben lang gewahrt und nicht einmal ihrem Mann erzählt, was damals passiert ist. Nun muss sich Elle zwischen den beiden Männern entscheiden, die sie liebt, denn sofort spüren Elle und Jonas, dass die gegenseitige starke Anziehung unvermindert vorhanden ist.
Die Autorin erzählt eine drei Generationen umfassende Familiengeschichte mit umfangreichem Personal, allen Ehepartnern und zahlreichen Geschwistern und Stiefgeschwistern. Sie charakterisiert ihre Figuren sorgfältig und vernachlässigt auch die wunderschöne Landschaft mit den unterschiedlichen Farben der Jahreszeiten nicht. Der Wechsel zwischen ausführlichen Rückblenden und der Gegenwart ist sehr gut gelungen. Die Geschichte ist spannend. Der Leser hat das Gefühl, dass sich unaufhaltsam auf den Countdown zubewegt, den Augenblick der Entscheidung. Wie diese Entscheidung aussieht, wird angedeutet, nicht ausformuliert, so dass sich tatsächlich Leser im Netz darüber ausgetauscht haben, wie das denn alles zu verstehen ist.
Mich hat das nicht gestört und ich bin zu einer schlüssigen Auslegung gelangt. Mir gefällt der Roman ausgesprochen gut, und ich empfehle ihn ohne Einschränkung.

Bewertung vom 26.04.2022
Simpel mit Sampl
Sampl, Thomas;Zeller, Madlen

Simpel mit Sampl


ausgezeichnet

Heute schon Grünkohl massiert?
Das Kochbuch „Simpel mit Sampl“ ist im ZS-Verlag erschienen. Profikoch Thomas Sampl und Medizinjournalistin Madlen Zeller befassen sich darin sehr ausführlich mit verschiedenen gängigen Obst- und Gemüsesorten, wie z.B. Beten, Grünkohl und Knollen- & Staudensellerie oder Äpfeln, Erdbeeren und Spargel, um nur ein paar zu nennen. Ich kenne kein Kochbuch, dass so in die Tiefe geht und dem Leser auf leicht verständliche Weise ernährungswissenschaftliche Informationen liefert, sowie Tipps und Tricks für den Einkauf und die Zubereitung. Hier werden gesunde Grundzutaten zu gesunden Gerichten verarbeitet. Zu den vorgestellten Gemüse- und Obstsorten gibt es noch ein paar Rezepte, die teilweise sehr anspruchsvoll und auch mit schwer beschaffbaren Zutaten zuzubereiten sind. Bei mir gab es die Frikadellen mit Erbsen und Tomaten von S. 96 und die Walnuss-Spätzle mit gebratenen Pilzen von S. 170. Beide Gerichte haben sehr lecker geschmeckt, wobei die Frikadellen jetzt öfters bei uns gegessen werden. Am Ende des Buches gibt es noch ein „Resteküche- Spezial“ und ein „Tee-Spezial“ von Birgit Steinke, das ich mir als Teeliebhaberin etwas ausführlicher gewünscht hätte. Insgesamt bin ich von dem Kochbuch begeistert. Es bekommt einen vorderen Platz in meiner Kochbuch-Bibliothek. Ich werde auf jeden Fall noch öfters darin blättern und die Sendung „Visite“ etwas intensiver verfolgen.

Bewertung vom 06.04.2022
Teigliebe
Röpfl, Anna

Teigliebe


ausgezeichnet

Wundervolle Teigrezepte
Mit vier simplen Grundteigen (Rührteig, Mürbteig, Hefe- und Biskuitteig) und ganz viel „Teigliebe“ ist die Hobbybäckerin gut ausgerüstet, um die süßen Köstlichkeiten aus Anna Röpfls erstem Backbuch, das im Brandstätter Verlag erschienen ist, nachbacken zu können. Die Autorin hat sich Zeit genommen, jede Teigartherstellung mit Stepp-by-Stepp Fotos zu erklären. Über einen QR-Code kann man sich die dazugehörenden, sehr informativen Backvideos ansehen. Das macht es selbst dem unerfahrenen Anfänger ausgesprochen leicht, und eine Anleitung dieser Art habe ich noch in keinem Backbuch gesehen. Neben 35 Grundteigrezepten in den verschiedensten Varianten, sei es ein Marmor-Schoko-Kuchen, ein Zwetschen-Käse-Grieß-Kuchen oder ein Hefezopf, um nur ein paar zu nennen, gibt es ab Seite 100 noch 25 Rezepte - ohne Backofen, Mehl/Gluten, Waage, Rührgerät oder ohne Backform. Am Ende des Buches ist reichlich Platz für die eigenen Lieblingsrezepte. Wichtig ist auch, dass es vegane und glutenfreie Variationen gibt.
Die Autorin hat sich mit dem vorliegenden Backbuch einen Lebenstraum erfüllt. Optisch macht das mit einem Lesebändchen versehene Hardcover-Buch einiges her. Jedes Rezept beansprucht eine Doppelseite für sich, was mir ausgesprochen gut gefällt. Auf der einen Seite gibt es liebevoll gestaltete Fotos, auf der anderen Seite die gut lesbaren Rezepte. Die Zubereitungsschritte sind nicht ausufernd, sondern kurz und knapp und leicht verständlich erklärt. Das benötigte Zubehör, entweder eine Gugelhupf-, eine Kastenform oder ein Backblech sowie die Back- und Zubereitungszeit findet man in der rechten oberen Ecke der Rezeptseite. Außerdem gibt es Vorschläge für Variationen und hilfreiche Tipps. Ich habe den Heidelbeer-Zitronen-Gugelhupf auf S. 15, den gedeckten Apfelkuchen auf S. 46 und den Zwetschen-Käse-Grieß-Kuchen auf S. 49 (in Abwandlung mit Pfirsichen) gebacken. Ich backe sehr gern mit saisonalen Produkten, so dass der ein oder andere Kuchen (hier speziell der Zwetschgen-Datschi mit Zwillingsteig oder der Rhabarber-Mandel-Kuchen) auf jeden Fall noch auf unserer Kaffeetafel stehen werden. Ich bin von dem Backbuch vollauf begeistert und empfehle es uneingeschränkt sowohl Anfängern und als auch Fortgeschrittenen. Die Rezepte sind alle gelingsicher, machen Lust aufs Backen und natürlich auf den Verzehr der süßen Kuchen und Teilchen.