Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Büchermoni

Bewertungen

Insgesamt 74 Bewertungen
Bewertung vom 26.05.2023
Zwischen Himmel und Erde
Rodrigues Fowler, Yara

Zwischen Himmel und Erde


gut

Catarina und Melissa lernen sich kennen, als Catarina in London in die Wohngemeinschaft von Melissa zieht. Sie möchte ihr Studium in England abschließen. Catarina ist Brasilianerin, Melissa hat brasilianische Wurzeln. In Rückblenden wird die politische Vergangenheit beider Länder Brasilien und England erzählt. Die beiden jungen Frauen freunden sich an und erleben hautnah die politischen Veränderungen in Großbritannien.

Sicherlich ist dieses Buch.nicht einfach zu lesen. Auf den eigensinnigen Schreibstil musste ich mich erstmal einlassen, um nicht ständig in meinem Lesefluss unterbrochen zu werden.
Leider war es für mich bei der Geschichte in der Vergangenheit etwas zu verworren. Die politischen Ereignisse beider schicksalhafter Staaten hätte es verdient, verstanden zu werden.
Das Buch hat ein wundervolles Cover, das mit dem Buchtitel einhergeht.

Bewertung vom 20.05.2023
Wolf
Stanisic, Sasa

Wolf


ausgezeichnet

Unser junge Protagonist, seinen Namen verrät er uns nicht, wird von der Mutter eher unfreiwillig in ein Ferienlager geschickt. Dort soll er Spaß haben und die Natur entdecken. Doch schon bald wird ihm klar, dass es seinem Mitschüler Jörg genauso ergeht wie in der Schule. Er wird gepiesakt und geärgert von Marko und " seine beiden Jungs" die Deschke- Zwillinge. Mobbing nennt man das und Mobbing ist schlecht. Das weiß auch unser Junge. Doch was hält ihn ab, Jörg zu verteidigen und ihm zur Seite zu stehen. Er hat Angst. Kommt deshalb jede Nacht der Wolf unter sein Fenster? Will e r helfen? Oder ist er nur ein Traum. Auf jeden Fall passt der Junge auf seinen Freund auf, begleitet ihn auf Schritt und Tritt. Und doch sind beide ohnmächtig gegen die Anfeindungen der drei Mitschüler, die Jörg einfach nicht in Ruhe lassen.

Sasa Sanisic, der 2019 den Deutschen Buchpreis erhielt, hat mit seinem ersten Kinderbuch ein sensibles Thema angesprochen und eines der besten Geschichten geschrieben, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Welche Rollle spielt der Wolf? Ist er gut oder böse? Sieht man auf das Cover, so hat man das Gefühl, er hält seine Pfoten schützend über das Ferienlager.
Cover, Illustrationen und auch die komischen Erzählmomente haben mir sehr gut gefallen
Und vielleicht verrät uns der Junge doch noch seinen Namen.

Bewertung vom 20.05.2023
Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)
Boyle, T. C.

Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)


sehr gut

Eine ganz normale amerikanische Familie gerät in einen Strudel von Naturkatastrophen, noch nie da gewesenen Ausmaßes.
Während Sohn Cooper mit seinen Eltern Ottilie und Frank in Kalifornien sprichwörtlich an Hitze fast erstickt, erlebt die Tochter Cat in Florida das Ausmaß fürchterlicher Hurrikans und katastrophalen sintflutartigen Überschwemmungen. Sie wird durch einen tragischen Unfall als Mörderin beschimpft. Ihre Liebe zu Königphythons wird ihr zum Verhängnis.
Sohn Cooper ist leidenschaftlicher Insektenforscher. Gerade er wird von einer Zecke gebissen. Die Geschichte endet tragisch mit dem Verlust eines Armes.
T.C. Boyle greift in seinem, fast schon dystopischen Roman eines der größten Probleme unserer Menschheit auf: Die Klimakrise.
Allein der stetige Alkoholkonsum auf fast jeder Seite hat mich gestört. Mit ihm lässt sich das Problem nicht lösen

Bewertung vom 27.04.2023
Idefix und die Unbeugsamen - Der Wecker von Lutetia
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Idefix und die Unbeugsamen - Der Wecker von Lutetia


ausgezeichnet

Ihr kennt bestimmt alle Asterix und Obelix. Und Idefix, den besten Freund von Obelix. Der kleine Hund hat aber auch unter den Tieren Lutetias viele Freunde. Die Bulldogge Dertutnix, Hündin Turbine, die Katze Sardine und der nervige Hahn Sinfonix, der durch sein Krähen jeden Morgen ganz Lutetia weckt.
Ausgerechnet er wird entführt und soll verspeist werden. Die verwöhnte Katze des römischen Generals Labienus, mit Namen Monalisa, wünscht ihn sich mit Datteln.
Für Idefix und seine Freunde, die genauso mutig und unbeusam sind wie er, ist es ganz klar, Singfonix, der schon über dem Kopftopf hängt zu retten. Doch erst einmal verschlafen alle, bis sie merken, dass ihr " Wecker von Lutetia" verschwunden ist. Hilfe bekommen sie dann von der Taube Asmatix und dem Uhu Weissnix. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät.

Ďas Buch zur TV-Serie " Idefix und die Unbeugsamen" ist für schon etwas geübte Erstleser, oder du kannst es dir auch vorlesen lassen.

Cover und Illustrationen sind wohl aus der animierten Zeichentrickserie, dennoch gut gelungen.

Ein großer Spaß, nicht nur für Gallier-Fans

Bewertung vom 24.04.2023
Das Café ohne Namen
Seethaler, Robert

Das Café ohne Namen


ausgezeichnet

Es war einmal ein Café in Wien, das hatte keinen Namen. Wo jeder hingehen konnte und immer ein offenes Ohr fand. So beginnt das Märchen für Robert Simon.
1966 eröffnet er, der bisher als Gelegenheitsarbeiter auf dem Markt sein Brot verdiente, in der Karmelitenstraße ein kleines Café.
Unermüdlich macht er es zu einem Kleinod für die Wiener Bevölkerung. Das Cafe ist beliebt in der Gegend. Nicht nur wegen des guten Punsches oder Mila, seiner Thekenkraft kommen die Leute. Sie finden hier einen Zufluchtsort und in Robert Simon einen Freund. Große und kleine Begebenheiten des Alltags sind in diesem Buch in eine wundervolle Geschichte eingebettet.

Der große Erzähler Robert Seethaler nimmt uns mit auf die Reise in die Vergangenheit. So wie Robert Simon versteht auch er die Nöte und Sorgen der Menschen, die von einem besseren Leben träumen.
Auf dem Buchcover sieht der Leser lediglich einen jungen Mann, der leicht nach hinten gebeugt, in etwas vertieft ist. Vielleicht in ein Gespräch mit einem Gast. Dann könnte es doch Robert Simon sein.

Bewertung vom 13.04.2023
Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2
Janz, Tanja

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Sommer, Sonne und ein endlos langer Strand. St.-Peter-Ording lädt zum Kegelturnier ein und alle die antreten wollen, freuen sich darauf. Doch dann passieren schreckliche Dinge und Ernie und Fred, die beiden Ortspolizisten müssen ermitteln. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Ernies Eltern Sybille und Werner Feddersem sind Vereinsmitglieder und einige davon sind unter den Verdächtigen. Und dann ist auch noch Ernies Schwester Ilva, die ziemlich neugierig ist. Zwischendurch wird es dann richtig brenzlig, im wahrsten Sinne des Wortes.
Tanja Janz hat mit "Fiese Brise in St.Peter(M)Ording" den zweiten Band einer originellen, amüsanten Krimireihe geschrieben. Beide spielen an der Nordseeküste in SPO.
Wenn man das Cover betrachtet, ist fotografisch abgebildet, was St.-Peter-Ording ausmacht, Sonne, Strand und einer der Pfahlbauten, die den Ort so einzigartig macht.
Ich freue mich auf den nächsten Band, um die sympathischen Menschen (MörderIn natürlich ausgenommen) wieder zu treffen.

Bewertung vom 23.03.2023
Melody
Suter, Martin

Melody


ausgezeichnet

Melody: Ein Name, so schön, wie die zarte, junge Frau auf dem Titelbild.
Melody: Die einzige große Liebe unseres Protagonisten, dem Geschäfts- und Lebemann Doktor Peter Stotz.
Über 40 Jahre ist es jetzt her, als Melody kurz vor der Hochzeit mut ihm spurlos verschwindet. Sind es gesellschaftliche, moralische, religiöse oder traditionelle Gründe oder ist ihr etwas zugestoßen?
Peter wird sie ein lebenlang suchen.
Als alter, todkranker Mann stellt er den jungen Juristen Tom Elmer als Nachlassverwalter ein. Zwischen gutem Essen und Trinken erzählt Dr. Stotz ihm seine Lebensgeschichte, die sich einzig und allein um Melody dreht.
Zum Schluss macht sich Tom selbst auf die Suche nach ihr und stößt auf eine unglaubliche Geschichte.

Erfolgsautor Martin Suter macht die Geschichte um die geheimnisvolle Melody zu Literatur. Die Suche nach der großen Liebe: Ist es Wahrheit oder Einbildung. Ein Buch mit einem fulminanten Ende.

Bewertung vom 04.03.2023
Der kleine Ritter Kackebart
Safier, David

Der kleine Ritter Kackebart


gut

Der kleine Bauernjunge Kackebart möchte gerne Ritter werden. Dass er das schafft, ist nicht nur, weil er mutig ist, sondern auch, weil er den bösen Drachen mit Kacke aus seinem Bart bewerfen will und ihn so verjagt. Und weil er dabei die Königstochter rettet, bekommt er auch noch ein Küsschen von ihr auf die Backe und wird zum Ritter ernannt.

Der von mir geschätzte und gern gelesene Autor David Safier hat ein Kinderbuch geschrieben, in dem nicht nur der Junge, sondern auch seine Familie nebst Mutter und Baby Bärte besitzen, die mit Fäkalien bestückt sind. Geht gar nicht, war mein erster Gedanke. Doch vielleicht bin ich nicht das richtige Klientel. Denn als ich das Buch meiner Enkeltochter vorgelesen habe, hat sie sich kaputt gelacht über Kackebart, Windelpups, Ritter Lackaff und über alle anderen lustigen Namen. Weil Kinder die Welt eben mit anderen Augen sehen.

Bewertung vom 04.03.2023
Der weiße Fels
Hope, Anna

Der weiße Fels


sehr gut

Es soll eine Pilgerreise sein. Denn warum fahren an einem Frühlingsnachmittag im Jahr 2020 ein Mexikaner, ein Kolumbianer, eine Senegalesin mit ihrem Baby, eine Französin, eine Deutsche, eine Engländerin und ein Engländer, ein Schwede und ein siebzigjähriger Schamane in einem Van über einen Highway im mexikanischen Bundesstaat Nayarit zu einem geschichtsträchtigen weißen Felsen? Unsere Protagonistin, eine Schriftstellerin, nennt es ein postmodernen Rätsel. Sie recherchiert vielleicht für einen neuen Roman.
Anne Hope erzählt uns auch von Jim Morrison, damals der Bandleader der Doors, der 1969 kurz hier verweilt hat.
An diesem Ort wurden vor langer Zeit Frauen verschleppt und Welteroberer sachen von hieraus in See.
Es ist tatsächlich ein abenteuerlichen Roman, auf den sich der Leser aber erst einlassen muss. Erst dann gerät man in den Sog der Geschichte.
Das Cover zeigt den Felsen und gefällt mir sehr gut

Bewertung vom 04.03.2023
Lichte Tage
Winman, Sarah

Lichte Tage


ausgezeichnet

Es ist nur eine Kopie. Das Ölgemälde "15 Sonnenblumen" von Vincent van Gogh. Doch für Dora ist es ein wahres Kunstwerk. Dieses Bild zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, durch Doras Leben und ihres Sohnes Ellis. Er, Annie und sein geliebter Freund Michael verbindet mehr als nur die Liebe zur Kunst. Ellis und Annie heiraten. Michael geht andere Wege in einem anderen Leben. Es sind die achtziger/neunziger Jahre zu Beginn einer tödlichen Krankheit, Aids. Vielleicht wäre alles anders gekommen, später erinnert sich Michael zurück.

Sarah Winmans Geschichte dreier jungen, sich liebenden Menschen, wundervoll, fast episch erzählt, gedanklich verbunden durch ein Bild, das eigentlich nur ein Tombollagewinn war. Aber doch auch viel mehr.

Ein gelungenes, lesenswertes Buch mit einem wunderschönen Cover, das einen Ausschnitt aus den
" fünfzehn Sonnenblumen " zeigt.