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Azyria Sun

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Insgesamt 545 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2024
Goldene Jahre / Die Zeitungsdynastie Bd.1
Tempel, Katrin

Goldene Jahre / Die Zeitungsdynastie Bd.1


ausgezeichnet

Macht, Moral und Selbstverwirklichung

Worum geht’s?
Berlin 1924: Theo Manthey ist Inhaber eines Zeitungsimperiums, der Berliner Bühne. Doch seine Gesundheit macht nicht mehr mit und er will seine Söhne Fritjof und Alexander mit der Nachfolge betrauen. Seine Tochter Vicky hingegen soll heiraten und eine Familie gründen; doch sie hat andere Pläne.

Meine Meinung:
Mit dem Auftakt ihrer Familiensaga „Die Zeitungsdynastie – Goldene Jahre“ hat mich Katrin Tempel wirklich umgehauen. Ich habe einen rein historischen Roman über ein Zeitungsimperium vor dem Hintergrund des politischen Umschwungs erwartet. Das habe ich auch bekommen, aber noch so viel mehr! Es war zugleich fast schon ein Kriminalroman, der wirklich fesselnd war. Überhaupt hat mir das Schriftbild der Autorin gut gefallen und mich direkt hineingezogen ins bunte und laute Berlin der 1924er Jahre und der Jahre danach.

Hier durfte ich vor allem Vicky begleiten, die sich vom verwöhnten Töchterchen, das gerne Party feiert, zu einer Reporterin entwickelt, der nicht viele das Wasser reichen können. Am meisten haben mich aber Fritjof und Alexander überrascht, die beiden hatte ich anfangs komplett falsch eingeschätzt und die Sympathien zu beiden haben sich im Laufe des Buches komplett geändert. Dann haben wir noch Harry, einen Investigativjournalisten und Matze, einen Zeitungsjungen, von dem ich mir denken kann, dass er künftig noch eine größere Rolle spielen könnte.

Und wir werden direkt hineingeworfen in den Glanz und Glamour der Goldenen 20er. Wir erleben rauschende Feste, Frauen in Männerkleidern. Danach wird es ernster. Wir dürfen bei Gerichtsprozessen dabei sein, erleben einen Mord, der vertuscht werden soll. Und dieser Mord bestimmt das komplette weitere Vorgehen im Buch. Es ist und bleibt spannend. Daneben erleben wir noch, wie die NSDAP erstarkt, Hitler an die Macht kommt und wie Goebbels versucht, die Zeitungen für sich zu instrumentalisieren. Wie Kommunisten, Juden und Journalisten verfolgt werden. Wie von außerhalb versucht wird, weiter zu schreiben. Die Autorin hat hier meinem Gefühl nach perfekt recherchiert und die Fakten gekonnt mit der Fiktion vermischt. Das Buch hat mich total gefesselt und mitgerissen. Ich habe mit Vicky und Harry mitgefiebert, es gab emotionale Stellen, Stellen, die für die künftigen Bände noch eine Menge Spannung versprechen und ja, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Der Einblick in den Journalismus zur damaligen Zeit hat mir wirklich gut gefallen – einmal eine ganz andere Perspektive. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit „Die Zeitungsdynastie – Goldene Jahre“ startet Katrin Tempel in ihre Familiensaga um die Mantheys. Und was soll ich sagen? Ich war begeistert! Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es war ein perfekter Mix aus Fakten und Fiktion. Eine unerwartete aber perfekte Mischung aus Spannung, Emotionen, Einblicke in den Journalismus zur damaligen Zeit. Wir haben tolle Protagonisten, lebendige Szenerien und eine einfach fesselnde Geschichte, bei der ich mich jetzt schon auf die Fortsetzung freue!

Ganz klar 5 Sterne und ich hoffe, dass es bald weitergeht!

Bewertung vom 30.06.2024
Anna O. (eBook, ePUB)
Blake, Matthew

Anna O. (eBook, ePUB)


sehr gut

Anders als erwartet, aber gut

Worum geht’s?
Anna O. liegt neben den Leichen ihrer beiden besten Freunden. In ihrer Hand ein Messer, sie selbst blutverschmiert. Aber sie schläft. 4 Jahre später: Dr. Benedict Prince soll Anna O. aufwecken, damit ihr der Prozesse gemacht werden kann. Doch ist sie wirklich schuldig?

Meine Meinung:
Der Thriller „Anna O.“ von Matthew Blake ist anders. Anders, als andere Thriller und anders, als ich ihn gemäß seinem Klappentext erwartet habe. Er ist gut zu lesen, der Schreibstil des Autors ist lebendig und bildhaft. Wir wechseln zwischen der Sicht von Ben, von Clara und Lola hin und her und lesen immer wieder Abschnitte aus Annas Notizen.

Ich muss zugeben, anfangs hat es etwas gedauert, bis ich in der Geschichte drin war und die Aufwachphase von Anna hatte einige Längen. Auch bin ich mit keiner der Personen wirklich warm geworden. Aber alle Protagonisten waren gut dargestellt und haben gut zu der Geschichte gepasst. Es waren außergewöhnliche Charaktere mit besonderen Eigenheiten und fast jeder hatte Geheimnisse.

Die Geschichte selbst hatte es dann wirklich in sich. Durch das Lesen aus unterschiedlichen Perspektiven und der Notizen haben wir uns der Lösung des Falles von unterschiedlichen Seiten angenähert. Wir haben Dinge erfahren, die uns in eine Richtung geleitet haben, die dann aber immer wieder unerwartete Wendungen erfahren hat. Anfangs gab es spannende Abschnitte, aber es plätscherte auch ein bisschen vor sich hin. Der wirklich spannende Teil war das letzte Drittel. Da stieg die Spannungskurve dann plötzlich an und wir haben uns dem Ende und der Lösung immer schneller und schneller genähert. Es gab unheimlich viele Twists, viele Angaben, die mich zu falschen Vermutungen verleitet haben. Hier war es wirklich so richtig spannend und das Lesetempo zog enorm an. Überhaupt war das Buch mit dem Resignationssyndrom anders und interessant, aber irgendetwas hat mir am Anfang gefehlt oder ich bin mit falschen Voraussetzungen an das Buch rangegangen. Daher einen Stern Abzug von mir, aber dennoch eine Leseempfehlung, denn das Buch hatte etwas an sich, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte und das Ende war total unerwartet und hat mich wirklich geflasht.

Fazit:
Matthew Blakes Thriller „Anna O.“ ist anders, als alle Thriller, die ich bislang gelesen haben. Vom Klappentext her hätte ich zwar etwas komplett anderes erwartet, sodass ich etwas gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzukommen. Aber dann muss ich zugeben, dass ich doch schnell gefesselt war. Es war anders, es war spannend und es war absolut unerwartet. Im letzten Drittel ging es dann hoch her mit Vermutungen, Wendungen und unvorhergesehenen Ereignissen und am Ende konnte ich das Buch dann doch nicht mehr aus der Hand legen.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 25.06.2024
Der Profi
Isaka, Kotaro

Der Profi


sehr gut

Auftragskiller und Pantoffelhelden

Worum geht’s?
Kabuto ist professioneller Auftragskiller, doch er hat den Job satt. Am Liebsten wäre er nur für Frau und Kind da. Dem steht jedoch sein Auftraggeber, der Arzt, entgegen, der seinen besten Mann um keinen Preis verlieren möchte.

Meine Meinung:
Die Bücher von Kotaro Isaka sind einfach genial, was er mit seinem neuen Thriller „Der Profi“ wieder einmal unter Beweis stellt. Ich mag seinen Schreibstil, der auf der einen Seite von einer unheimlichen Leichtigkeit geprägt ist, aber auch vor grausamen Szenen nicht zurückschreckt. Und das Beste: Er erzählt eindrücklich, aber immer mit einer großen Portion Humor.

Dies ist auch hier der Fall. Wir begleiten Kabuto, der als Auftragskiller arbeitet. Er ist knallhart und eiskalt – außer zu Hause. Dort achtet er auf die kleinste Regung und Gefühlsbewegung seiner Frau, um ja in kein Fettnäpfchen zu treten, und steht absolut unter dem Pantoffel. Allein diese zwei Seiten machen ihn zu einem genialen Protagonisten. Dann haben wir noch seinen Sohn, dem am Ende einige eigene Erzählstränge zukommen und der schon als kleines Kind seinen Vater durchschaut hat. Außerdem hören wir von einigen mir liebgewonnenen – teils bereits verstorbenen – Charakteren aus Bullet Train wieder, z.B. Tangerine und Lemon.

Es beginnt damit, dass Kabuto aussteigen will. Der erste Teil des Buches ist geprägt von einer Mischung aus seinem Berufsleben und seinem Familienleben – zwei komplett gegensätzliche Welten. Dieser Teil hat mich immer wieder schmunzeln lassen, aber es waren aber auch immer wieder richtig spannende Parts mit dabei. Der Einblick in das Leben als Auftragskiller war interessant. Für einen Thriller hätte hier allerdings etwas mehr Rasanz und Thrill hineingekonnt. Im hinteren Teil des Buches begleiten wir dann eher Kabutos Sohn, der versucht, hinter das Geheimnis seines Vaters zu kommen. Hier wird es dann schon spannender, als auch plötzlich der Arzt wieder auftaucht und uns am Ende sogar ein wirklich schönes und bis kurz vorher unerwartetes Finale erwartet, in dem sich Kabuto nochmals verewigen kann. Ein wirklich tolles Buch, allerdings eher Spannungsroman als Thriller, wofür ich einen kleinen Stern Abzug geben muss. Aber ich kann es dennoch uneingeschränkt empfehlen – Kotaro Isaka ist wirklich eine ganz eigene Marke und seine Bücher sind einfach anders – aber anders genial!

Fazit:
Mit „Der Profi“ lese ich bereits mein drittes Buch von Kotaro Isaka und auch dieses hat mich wieder total begeistert. Der Widerspruch in Kabuto – einerseits eiskalt und knallhart, andererseits der totale Pantoffelheld – hat viele Szenen gebracht, die mich haben schmunzeln lassen. Der Einblick in das Leben eines Auftragskillers war spannend und wir hatten einige mitreißende Szenen, allerdings hat mir für einen Thriller doch etwas der Thrill gefehlt. Dennoch habe ich das Buch verschlungen und die Charaktere geliebt.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 23.06.2024
Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 75: Im Krankenhaus
Kessel, Carola von

Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 75: Im Krankenhaus


ausgezeichnet

Kindgerechte Einblicke

Worum geht’s?
David hat sich den Ellbogen gebrochen und kommt ins Krankenhaus. Er soll operiert werden. Wie es ihm ergeht und wen er kennenlernt, erfahrt ihr in diesem Buch.

Meine Meinung:
„Im Krankenhaus“ ist ein wundervolles Kinderbuch aus der Wieso Weshalb Warum?-Reihe von Ravensburger junior. Geschrieben hat das Buch Carola von Kessel und illustriert wurde es von Marion Kreimeyer-Visse.

In dem Buch begleiten wir David, der sich den Ellbogen gebrochen hat. In kindgerechten Sätzen erfahren wir, was er im Krankenhaus erlebt, wie Untersuchungen ablaufen und was sonst noch alles im Krankenhaus los ist. Z.B. dürfen wir auch bei der Geburt eines Babys dabei sein. Die Bilder unterstützen den Text dabei und wir finden hierauf u.a. eine Menge Gerätschaften, die es in einem Krankenhaus zu sehen gibt. Außerdem erfahren wir, wer hier alles arbeitet und sehen auch, wie es anderen Patienten ergeht.

Besonders gut gefallen hat uns, dass auf jeder Seite bei den Bildern ein Teil zum Aufklappen war, der entsprechend dem Text nochmals das Geschehen aufgenommen hat. Die Bilder waren ebenfalls toll, hier gibt es unheimlich viel zu entdecken und bei jedem Durchblättern hat man noch mehr entdeckt. Außerdem bringt es den Kindern die Arbeit von Ärzten etc. näher und schafft es so vielleicht auch, ihnen ein bisschen die Angst vor dem Krankenhaus oder einem Arztbesuch zu nehmen. Das Buch ist für Kinder von 2-4 Jahren, wobei ich denke, dass es für 2-jährige und vielleicht auch 3-jährige doch etwas zu komplex ist, da im Text viele schwierige Begriffe genannt sind, die zusätzliche Erklärungen bedürfen und bei denen es mir teilweise schwergefallen ist, eine kindgerechte Erklärung zu finden. Für Kinder ab 4 aber durchaus ein wundervolles Buch, um über den Alltag im Krankenhaus etwas zu erfahren und um den Kindern die Angst vor ärztlichen Eingriffen zu nehmen. Von daher eine ganz klare Leseempfehlung von uns!

Fazit:
„Im Krankenhaus“ von Carola von Kessel ist ein wundervolles Buch, das den Kindern den Alltag im Krankenhaus näherbringt und ihnen die Angst vor ärztlichen Eingriffen nehmen kann. Illustriert wurde es mit Bildern von Marion Kreimeyer-Visse und die Bilder unterstützen wundervoll den Text der Autorin. Besonders gut haben uns die Klappbilder gefallen, so gibt es auf jeder Seite noch mehr zu entdecken. Für Kinder unter 4 Jahren finde ich das Buch allerdings aufgrund der vielen Fachtermini etwas schwierig, aber für etwas ältere Kinder ist es ein wundervolles Buch, das viel erklärt, informiert und das Spaß beim durchsehen und -lesen macht.

5 Sterne von mir.

Bewertung vom 23.06.2024
Schicksal / Eine grenzenlose Welt Bd.2
Roos, Sonja

Schicksal / Eine grenzenlose Welt Bd.2


ausgezeichnet

Fesselnde Fortsetzung

Worum geht’s?
New York 1899: Als ein schrecklicher Unfall passiert, wendet sich Rosie an ihre Cousine Maggie, mit der sie seit fast 3 Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Diese ist inzwischen alleinerziehende Mutter, doch nichts kann sie davon abhalten, zu Rosie zu kommen und ihr zur Seite zu stehen. Sie kehrt zurück nach New York, wo das Schicksal seinen Lauf nimmt.

Meine Meinung:
Der historische Roman „Eine grenzenlose Welt – Schicksal“ ist der zweite Teil der packenden Auswanderer-Trilogie von Sonja Roos. Bereits der erste Teil war für mich ein absolutes Lesehighlight und dieser Teil hat mich genauso, wenn nicht sogar noch mehr mitgerissen. Ich mag ihre intensive und lebendige Art zu schreiben, die Charaktere. Die Fakten, die sie mit einbringt und die Fiktion, die sie darum herum zaubert.

Aber allem voran war es ein wundervolles Wiedersehen mit unseren alten Bekannten, allen voran Maggie, Rosie, Simon und Nando. Es war schön zu sehen, wie sich alle in den letzten Jahren weiterentwickelt haben. Maggie hat mit Nicky einen kleinen Sohn bekommen, ein total goldiges und aufgewecktes Kerlchen. Simon ist immer noch fast zu ehrgeizig, wenn es um sein Zeitungsimperium geht. Rosie kann endlich über ihren Schatten springen und Nando – ich bin sehr gespannt, wie es mit ihm weitergeht. Und ja: Ich habe alle schrecklich vermisst!

Nachdem der letzte Teil mit einem ganz fiesen Cliffhanger geendete hat, müssen wir auf dessen Auflösung auch hier erst noch einige Kapitel abwarten. Dafür bekommen wir direkt einen Mordversuch vorgesetzt. Dieser Teil ist fast schon ein kleiner Krimi. Historisch erleben wir mit, wie die Zeitungen teurer werden, wie die Newsies – die Zeitungsjungen – streiken. Wir bekommen Einblicke ins Gefängnis und wir dürfen mit dabei sein, wenn sich die Mafia in New York ansiedelt. Ma Sally begegnen wir kurz wieder – ich bin gespannt, ob wir sie im nächsten Band nochmals sehen, sie ist eine ganz einzigartige Marke, die ich sehr gerne mochte. Und als neuen Charakter lernen wir Jake Langdon kennen, der als Privatdetektiv arbeitet und der ein wirklich toller Mensch ist und eine ganz eigene Geschichte in dem Buch bekommt. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll und was ich euch erzählen soll, so viel passiert hier. Nur so viel: Es ist wundervoll emotional, mitreißend, spannend und wieder absolut fesselnd. Wieder ein Pageturner mit Charakteren, die man lieben muss und einer Geschichte, die unglaublich lebendig ist. Ich konnte von allem nicht genug bekommen und es war eine wunderschöne Zeitreise, auf die uns Frau Roos mitgenommen hat und ja, was noch? Sie ist die Meisterin der gemeinen Cliffhanger - das offene Ende in diesem Band ist wirklich grausam! Wie können Sie uns das antun, Frau Roos? Ich war total fertig und bin es noch! Das einzig Gute: Der nächste Band erscheint schon im August, sodass wir auf die Fortsetzung nicht lange warten müssen. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung, ich liebe die Serie und fiebere jetzt schon dem großen Finale entgegen!

Fazit:
Auch der zweite Teil der großen Auswanderer-Saga von Sonja Roos ist für mich ein absolutes Lesehighlight! In dem historischen Roman „Eine grenzenlose Welt – Schicksal“ dürfen wir endlich all denen wiederbegegnen, die ich seit dem Lesen des ersten Teils schwer vermisst habe. Und wir bekommen mit Nicky und Jake Langdon noch zwei liebenswerte Menschen mit dazu! Dazu die perfekte Vermengung von Fakten und Fiktion – es war spannend, es war emotional, es war mitreißend und es war wieder ein absoluter Pageturner. Mehr kann man sich von einem Buch wirklich nicht wünschen, es war einfach perfekt!

Ich fiebere jetzt schon dem Finale der Trilogie entgegen und ganz klar auch 5 Sterne für diesen Band!

Bewertung vom 23.06.2024
Partikel
Harlander, Wolf

Partikel


ausgezeichnet

Dystopie? Realität? Reale Dystopie?

Worum geht’s?
Ein Frachtschiff geht unter. Kurze Zeit später sind viele Küsten mit Plastikmüll verseucht. Zeitgleich kämpft die 2-jährige Zoe in einer Klinik in Hamburg ums Überleben. Ihre Tante Melissa, die als Journalistin arbeitet, versucht, über einen Artikel Geld für eine Behandlung für Zoe zusammenzubekommen und kommt bei Recherchen immer tiefer in die Hintergründe des Schiffsunglücks.

Meine Meinung:
Von Wolf Harlander habe ich vor Kurzem ein Buch gelesen, das mich total begeistert hatte. Und auch sein neuer Thriller „Partikel“ hat mich wieder komplett umgehauen! Die Mischung aus Fakten und Fiktion, die unglaublich reale Dystopie, die er erschafft, sind einfach der Hammer. Gut recherchiert haben wir einen Mix aus Thriller, Zeitungsberichten, Briefen etc., der sich zu einem wundervoll tiefgründigen Buch abrundet, das man nicht aus der Hand legen kann.

Vorliegend haben wir zum einen Zoe, die um ihr Leben kämpft. Dies ist der emotionale Teil des Buches. Dann haben wir die Journalistin Melissa, die gemeinsam mit einem IT-ler der Firma Cyaclean zu Plastikmüll recherchiert und dabei auf schreckliche Dinge stößt. Und im dritten Erzählstrang haben wir zwei BND-Agenten, die ebenfalls auf der Spur des Plastikmülls ermitteln. Das sind die Teile des Buches mit dem Thrill. Und alles verbindet sich am Ende zu einer grandiosen Einheit.

Was mich an dem Buch besonders erschreckt hat ist, wie weit Plastikmüll und insbesondere Mikroplastik uns schon beeinflussen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Klar habe ich schon über das Thema gehört bzw. gelesen, aber die Tiefe, in die der Autor geht, ist wirklich unheimlich. Mikroplastik im menschlichen Blut, als Krankheitsauslöser, einfach überall. Eine wirklich erschreckende Vorstellung. Dazu der ganze Plastikmüll, der kaum Abbaubar ist und dessen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt – Herr Harlander geht hier wirklich in die Tiefe, aber klar verständlich auch für Laien und mir wurde beim Lesen angst und bange! Dazu noch der Fall um die Entsorgung von Plastikmüll, eine Entführung, ein Kampf ums Überleben, Demonstrationen... man kann sich nicht mehr wünschen. Neben dem realen Grauen haben wir Spannung ohne Ende, einen fulminanten Showdown und ich hätte ewig weiterlesen können. Das Buch ist mit seinen knapp über 600 Seiten ein kleines Schwergewicht, aber ich habe schon lange kein Buch mehr so schnell durchgesuchtet gehabt, wie dieses Lesehighlight! Eine ganz klare Empfehlung von mir: Das Buch muss man gelesen haben!

Fazit:
Mit „Partikel“ schreibt Wolf Harlander einen schrecklich realen Thriller, der sich neben einem packenden Fall gut recherchiert mit dem Thema Mikroplastik und Plastikmüll beschäftigt. Ich habe unheimlich viel zu diesem Thema erfahren, das ich noch nicht wusste und das mich entsetzt zurückgelassen hat. Aber so geschickt in den Thriller verpackt, so fesselnd und mitreißend erzählt, dass das Buch für mich zu einem absoluten Lesehighlight geworden ist. Tolle Protagonisten, spannende Szenen, erschreckende Fakten – das Buch hat wirklich alles!

Ganz klar 5 Sterne!

Bewertung vom 17.06.2024
Hast du Zeit?
Winkelmann, Andreas

Hast du Zeit?


ausgezeichnet

Hast du Zeit? Für dieses Buch: JAAAA!

Worum geht’s?
Eine junge Frau wird entführt. Ihre Partnerin muss am Telefon mitanhören, wie sie ihrem Entführer nicht entkommen kann. Kurz darauf wird eine andere Frau tot aufgefunden. Wie hängen die beiden Fälle zusammen?

Meine Meinung:
Andreas Winkelmanns Thriller „Hast du Zeit?“ ist einfach der Hammer! Ich habe schon viele Bücher von ihm verschlungen, aber mit seinem neuen Buch hat er ein neues Thrillerzeitalter eingeläutet! Der Schreibstil ist noch krasser, der Fall noch kurioser und das Gehirn des Täters noch psychotischer, als in seinen Büchern davor.

Zu tun haben wir es hauptsächlich mit dem ehemaligen Bundestagspolizisten Grotheer, einem älteren Mann, der gerade sein Leben ändern wollte. Und mit Lilly, einer Fotografin, die auf der Suche nach ihrer Freundin ist. Und wir haben noch Jemand, Grotheers Hund, dessen Namen mit wirklich gefällt und der für einige Wortspiele gut ist. Außerdem gibt es natürlich unseren Killer, der absolut krass ist! So krank, so psychotisch, so unglaublich genial!

Bei dem Fall lesen wir immer wieder Kapitel, die „Hinter der Zeit“ genannt werden und bei denen wir einen gedachten Monolog des Killers verfolgen, in dem er uns von sich und – ich will nicht spoilern, daher nenne ich es mal – von seinem Hobby erzählt. Daneben lesen wir von den Opfern und ermitteln gemeinsam mit Lilly und Grotheer. Und der Fall, in dem wir ermitteln, ist wirklich absolut außergewöhnlich! Von Anfang an explodiert die Spannung, immer wieder gibt es rasante Parts. Man fühlt sich beim Lesen verfolgt und beobachtet. Wir verfolgen verschiedene Spuren, Spuren, die in die Irre führen und Spuren, bei denen es immer heikler und riskanter wird. Und immer wieder die Frage: Hast du Zeit? Das Buch ist wirklich unbeschreiblich faszinierend und fesselnd und mitreißend und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Man fühlt sich beim Lesen gehetzt, möchte am Liebsten immer schneller und schneller lesen. Wir haben geniale Lost Places, atmosphärische Orte und immer wieder Spannungspeaks, die nicht abreißen wollen. Und ein fulminantes Finale mit einer Auflösung, die so krank ist, dass es besser nicht geht! Eine definitives Lese-Muss für alle Fans von Thrillern und Psychothrillern!

Fazit:
Mit „Hast du Zeit?“ läutet Andreas Winkelmann ein neues Thrillerzeitalter ein. Es ist krasser, rasanter, psychotischer und einfach genial. Ich mochte die Charaktere von Grotheer und Lilly. Und besonders gefallen haben mir die Einblicke in das Hirn des Täters. Aber es ist auch erschreckend, was in dem Kopf eines Autors vorgehen muss, um auf solche kranken Fantasien zu kommen! Das Buch war wirklich der Hammer und für mich ein absolutes Lesehighlight, das man verschlungen haben muss!

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 17.06.2024
Die Parfumeurin von Paris / Jaipur Bd.3
Joshi, Alka

Die Parfumeurin von Paris / Jaipur Bd.3


ausgezeichnet

Die wundervolle Welt der Düfte

Worum geht’s?
Paris 1974: Radha ist Mutter von zwei Töchtern und hat einen Ehemann, der beruflich viel unterwegs ist. Sie liebt ihr Familienleben und ihr Muttersein, hat aber auch den Wunsch, Meisterparfümeurin zu werden. Ihr Mann hingegen sieht sie als Hausfrau und Mutter und ihr Beruf ist ihm schon lange ein Dorn im Auge.

Meine Meinung:
Bereits die ersten beiden Romane der Serie habe ich verschlungen. Und auch „Die Parfümeurin von Paris“ steht diesen Romanen in nichts nach. In diesem Buch entführt uns Alka Joshi in die magische Welt der Düfte. Und auch hier ist ihr Schreibstil wieder atemberaubend lebendig, ich konnte eintauchen in das Paris und Indien der 1970er Jahre und habe die Gerüche beim Lesen fast selbst wahrgenommen.

In diesem Band dürfen wir Radha, die kleine Schwester von Lakshmi, begleiten. Sie hat sich zu einer selbstständigen Frau entwickelt, die für die Liebe nach Paris gezogen ist und die hier einerseits von ihrer Vergangenheit eingeholt wird und andererseits versucht, nicht nur Mutter, sondern auch Karrierefrau zu sein. Auch Lakshmi und Malik treffen wir wieder. Außerdem lernen wir die Kurtisanen Hazi und Nasreem kennen und Frau Joshi entführt uns auch in deren Welt. Und wir lernen Radhas Saas (ihre Schwiegermutter) kennen, die eine wirklich tolle Frau ist. Sie hat mich unheimlich beeindruckt und für sich eingenommen und war wohl die größte Überraschung in diesem Buch.

Überhaupt ist dieses Buch einfach wundervoll. Was im ersten Band Öle waren, sind hier die Düfte. Nach dem Lesen des ersten Bandes und bis heute habe ich eine Auswahl an Ölen, die ich regelmäßig für Haare und Haut verwende. Und dieses Buch macht richtig Lust auf Duft. Aber nicht nur in die Welt der Düfte werden wir entführt, sondern auch in das Leben der Frauen in den 1970er Jahren in Europa. Wir erleben, wie in Indien die Nahrungsmittel teurer und knapper werden und sich das Leben verändert. Es gibt emotionale Erzählstränge, spannende Erzählstränge. Wir lernen unheimlich viel, kommen unseren Protagonisten noch näher und es war einfach wundervoll, wieder in die bunte Welt eintauchen zu dürfen. Ich habe dieses Buch verschlungen und war gefesselt von Radhas Suche nach dem perfekten Duft für Victorine, habe mitgefiebert und mitgehofft und was soll ich sagen? Ich liebe es, wie Frau Joshi schreibt. Wie sie uns am Leben der Protagonisten teilhaben lässt. Und wie sie Dinge zum Leben erweckt, seien es Öle, Düfte oder was auch immer. Ihre Bücher sind wundervoll zu lesen und ein richtiges Leseerlebnis. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir und ich hoffe, dass wir noch mehr über Radha, Lakshmi und ihre Lieben lesen dürfen!

Fazit:
Was die Hennakünstlerin für Öle war, ist „Die Parfümeurin von Paris“ für Düfte. Alka Joshi erweckt die Welt der Dürfte auf wundervolle Weise zum Leben. Wir treffen Radha und Lakshmi wieder, kämpfen mit Radha, lernen das Leben der Kurtisanen und die Duftherstellung kennen. Erleben die Entwicklung der Frauen in Europa in den 1970er Jahren und das Leben in Indien in dieser Zeit. Und es ist einfach wieder wundervoll, Radha und ihre Lieben begleiten zu dürfen. Es ist spannend, emotional und einfach unglaublich fesselnd.

5 Sterne von mir und ich habe jetzt richtig Lust auf Duft bekommen!

Bewertung vom 13.06.2024
Kleopatras Grab (eBook, ePUB)
Schreiber, Constantin

Kleopatras Grab (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannender 1. Teil

Worum geht’s?
Die Leiche eines Priesters wird im Meer bei Alexandria tot aufgefunden. Theodora Costanda nimmt die Ermittlungen auf. Doch als sie immer tiefer in das Geheimnis hinter dem Mord eintaucht, wird sie plötzlich von den Ermittlungen abgezogen. Wer oder was steckt hinter den Morden?

Meine Meinung:
Constantin Schreiber kannte ich bislang nur aus der Tagesschau, obwohl ich wusste, dass er auch Bücher schreibt. Mit "Kleopatras Grab“, dem ersten Teil der Ägypten-Krimi-Serie mit Theodora Costanda, wurde ich aber neugierig, habe endlich ein erstes Buch von ihm gelesen und fand es wirklich gut! Die Beschreibung der Orte, Erwähnung der Straßen, das Einfügen von Landessprache hat alles total real gemacht.

Ich muss jedoch gestehen, dass ich etwas gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzukommen und mit Theo warm zu werden. Obwohl sie eine spannende Person ist. Als Frau Kommissarin in Ägypten – ein absoluter Außenseiterjob in dem sie keinen einfachen Stand hat. Aber ihre Lebensgeschichte ist interessant und ihre Art hat etwas für sich. Aus ihrem Kollegen Fadi bin ich bis jetzt nicht so richtig schlau geworden, da bin ich gespannt, was wir hier im zweiten Teil erwarten dürfen. Umso mehr hat mir dafür z.B. Prof. Hamdy gefallen.

Auch der Fall selbst war total interessant. Um Geheimbünde in Büchern gab es ja eine zeitlang einen richtigen Hype, sodass das Thema eigentlich durch sein sollte. Aber Herr Schreiber schafft es, hier eine Vergangenheit aufleben zu lassen, die in die Gegenwart und auch Zukunft fortwirkt, die unglaublich spannend ist und mich total fasziniert und gefesselt hat und nochmals einen ganz anderen Aspekt hier hineinbringt. Die Aufnahmerituale waren atmosphärisch erzählt. Zudem haben wir noch ägyptische Geschichte, insbesondere um Kleopatra, mit dabei, die wirklich total interessant ist. Wir erfahren so viel vom alten Ägypten, von Geheimbünden, auch darüber, wie aktuell Strafverfolgung in Ägypten abläuft, dass das Buch wirklich vollgepackt ist mit kompaktem und meines Empfindens nach gut recherchiertem Wissen. Zudem haben wir spannende Ermittlungen und Recherchen und immer wieder Wendungen, die mich wirklich mitgerissen haben. Besonders die letzten Szenen vor dem finalen Showdown haben das Lesetempo enorm gesteigert. Wo ich gerne mehr dazu gelesen hätte, wären die Hintergründe zu den Morden gewesen. Hier hat man im Epilog etwas erfahren, aber da noch dabei gewesen zu sein, hätten das Buch für mich zu einem absoluten Highlight gemacht. Doch auch so eine klare Leseempfehlung von mir und ich bin schon gespannt auf den zweiten Teil!

Fazit:
Mit seinem Ägypten-Krimi „Kleopatras Grab“ startet Constantin Schreiber seine Serie um die ägyptische Kommissarin Theodora Costanda. Er packt unheimlich viel und m.E. gut recherchiertes Wissen über das alte Ägypten, Kleopatra, Geheimbünde und auch das gegenwärtige Ägypten mit in seinen Krimi und fügt das Ganze in einen spannenden Fall mit ein, sodass das Buch wirklich ein absoluter Lesegenuss ist, der fesselt, mitreißt und dessen Spannung zum Ende hin immer mehr ansteigt. Zudem haben wir am Ende noch wirklich gewiefte Wendungen! Lediglich am Anfang hatte ich gebraucht, um in das Buch hineinzukommen und ich hätte mir zu den Hintergründen der Morde noch weitere Einblicke gewünscht. Ansonsten war das Buch für mich wirklich eine spannende Entdeckung und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band!

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 09.06.2024
Jim macht bäh!
Lang, Suzanne

Jim macht bäh!


ausgezeichnet

Goldig, lustig und ausdrucksstark

Worum geht’s?
Jim hat Hunger. Sein Problem: Es gibt keine Bananen, nur eine rote Paprika. Seine Freunde reden ihm gut zu, die doch mal zu probieren, doch Jim ist da sehr eigen. Ob der Hunger stärker sein wird?

Meine Meinung:
Das Kinderbuch „Jim macht BÄH!“ von Suzanne und Max Lang ist einfach nur goldig. Die Zeichnungen sind auf der einen Seite einfach gehalten, auf der anderen Seite drücken die Bilder der Tiere aber durch ihre Mimik so intensiv deren Gefühle aus, dass man gar nicht lesen muss, was sie fühlen. Doch auch der Text ist schön. Kurze, einfache Sätze, perfekt für die Kleinen, für die das Buch gedacht ist.

Der Inhalt ist schnell erklärt und jedes Elternteil kennt das wohl: Jim hat Hunger, aber nicht genug Hunger, um zu essen, was quasi auf den Tisch kommt. Wobei mir vor allem der komplette Name von Jim gut gefällt und hier schon das erste Schmunzeln bewirkt hat: Jim Panse – wie genial ist ja das!

Wir begleiten den hungrigen Jim, wie er von seinem Kumpel Nick eine Paprika angeboten bekommt und erleben die Diskussion mit, bei der irgendwann auch ein Stachelschwein und ein Warzenschwein teilnehmen. Meinem Kleinen haben vor allem die Bilder unheimlich gut gefallen, da das Buch alle seine Lieblingstiere enthält. Und sowohl Text als auch Bilder sind für klein und groß – auch ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen beim Lesen des Buches. Wie gesagt: Besonders beeindruckt hat mich, wie in den Bildern die Emotionen von Jim transportiert werden. Selbst die Kleinsten können den Gesichtsausdruck wunderbar interpretieren und dadurch wird der Text noch verstärkt. Ein wundervolles Kinderbuch, bei dem die Kleinen lernen, dass man zumindest mal probieren kann, ob etwas schmeckt. Und ein Buch, das man immer und immer wieder lesen oder durchblättern kann, und sei es nur, um einfach die Bilder zu betrachten! Eine ganz klare Leseempfehlung von uns. Es war unser erstes Jim-Buch, aber die anderen sind schon auf der Wunschliste ganz nach oben gewandert!

Fazit:
„Jim macht BÄH!“ ist ein wirklich tolles Kinderbuch. Suzanne und Max Lang haben hier einen kindgerechten Text aus einfachen Worten und kurzen Sätzen mit emotional total ausdrucksstarken Bildern kombiniert. Und egal, ob man das Buch nur durchblättert oder auch liest, man versteht, worum es geht. Mein Kleiner liebt es, da alle seine Lieblingstiere drin sind und auch ich musste oftmals schmunzeln. Und es ist auch ein Buch das dazu animieren soll, mal Neues zu probieren.

5 Sterne von uns und es war unser erstes aber garantiert nicht letztes Jim-Buch!