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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
www.susanne-eichholz.de
Wohnort: 
Frankfurt
Über mich: 
Ich bin Personalentwicklerin und Coach in Frankfurt. Als leidenschaftliche Leserin seit Kindertagen binde ich in meine Arbeit immer Bücher aller Art ein. Auf meiner Website www.susanne-eichholz.de betreibe ich einen Leseblog: "Das Freitagsbuch" und stelle dort alle 14 Tage eine Buch vor.

Bewertungen

Insgesamt 77 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2022
Ein Hummerleben
Fosnes Hansen, Erik

Ein Hummerleben


gut

Das Buch zeigt, dass die Strategie der Realitätsverweigerung, die der Großvater gegen das sich grundlegend verändernde Tourismusverhalten seiner Landsleute fährt, nicht funktioniert. Er kann noch so tadellos seiner Arbeit nachgehen, er wird den Strom der Reisenden in Richtung Wärme und Süden nicht aufhalten. Ein Hummerleben illustriert ebenso eindrucksvoll wie unterhaltsam, dass es oft unumgänglich ist, mit der Zeit zu gehen, um zu überleben.

Bewertung vom 07.05.2022
Fräulein Nettes kurzer Sommer
Duve, Karen

Fräulein Nettes kurzer Sommer


sehr gut

Der kurze Sommer ist ein Buch, das man aus meiner Sicht aus vielen Gründen lesen sollte, selbst wenn man kein ausgeprägter Droste-Fan ist. Die Darstellung der Zeit und ihrer Gesellschaft lohnt sich auf jeden Fall. Zudem ist das Buch ausgesprochen pointiert und witzig geschrieben. Bedauerlich finde ich nur, dass das literarische Werk der Droste-Hülshoff thematisch etwas untergeht.

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Bewertung vom 07.05.2022
Tender Bar
Moehringer, J. R.

Tender Bar


gut

Dieser Entwicklungsroman war ein gewaltiger Erfolg in den USA, was sich mir beim Lesen nicht ganz erschloss. Auch dass das Buch 2021 von George Clooney verfilmt wurde, macht es in meinen Augen nicht besser. Vielleicht hätte ich beim Lesen immer mal in eine Bar gehen sollen, um nachzuspüren, was man dort lernen kann? Möglicherweise ist der Titel auch besonders für Menschen interessant, die mit nur einem Elternteil aufgewachsen sind und sich daher mit J.R. identifizieren können.

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Bewertung vom 08.04.2022
Die Kunst des lässigen Anstands
Schönburg, Alexander von

Die Kunst des lässigen Anstands


sehr gut

Manche Passagen erscheinen etwas schnöselig, drehen sich sehr um die Welt des Adels und lassen keine Gelegenheit aus, auf die Bekanntschaft mit Prominenten zu verweisen. Dennoch nimmt der Leser mit, dass er selbst aktiv werden muss, wenn er wieder mehr Höflichkeit und stärkeren Gemeinsinn erleben will. Insofern empfehle ich dieses ungewöhnliche Buch allen, die nach Möglichkeiten suchen, gerade in schwierigen Zeiten wie diesen die Gesellschaft durch kleine Schritte in eine positive Richtung zu verändern.

Bewertung vom 11.03.2022
Die Vegetarierin
Kang, Han

Die Vegetarierin


sehr gut

Vieles befremdet den nicht-koreanischen Leser, doch die eigenartig trockene Sprache sowie die Dreiteilung des Buches, in der jeder Teil aus einer anderen Perspektive geschrieben ist, fesseln den Leser. Es gibt sicher viele Gründe, diesen ungewöhnlichen Roman zu lesen. Dass hier eine radikale Umstellung des Essverhaltens mit gesellschaftlicher Entfremdung einhergehen, ist sicherlich nicht der schlechteste.

Bewertung vom 11.02.2022
Februar 33
Wittstock, Uwe

Februar 33


ausgezeichnet

Die Literaten gingen mit den rasanten Veränderungen und dem damit einhergehenden Verlust ihres Ansehens, ihres Besitzes und oft auch ihrer Existenzgrundlage ganz unterschiedlich um. Manche verließen das Land früh, manche warteten zu lange und wurden verhaftet. Alle einten jedoch ein tiefsitzender Schock und eine große Fassungslosigkeit aufgrund des Furors, der vor ihren Augen in ihren Reihen wütete.

Alle großen Namen der deutschsprachigen Literatur jener Zeit sind vertreten und werden in ihrer Reaktion auf die neue Politik beschrieben. Für mich ist dieses Buch ein ganz großer Wurf und ich kann es nur jedem empfehlen, der sich für diese Epoche, aber auch grundsätzlich für den Umgang mit Umstürzen interessiert.

Bewertung vom 28.01.2022
Einzeln sein
Safranski, Rüdiger

Einzeln sein


sehr gut

Manchem mag ein Buch etwas grob und leicht oberflächlich erscheinen, das mehrere Jahrhunderte Geistesgeschichte von der Renaissance bis zum Existenzialismus auf 250 Seiten zusammenfasst. Safranski selbst erhebt jedoch gar nicht den Anspruch, hier eine durchgehende Geschichte zu erzählen. Vielmehr geht es ihm darum, Ansätze in einen Zusammenhang zu stellen. Das ist ihm aus meiner Sicht gut gelungen. Ich kann es daher jedem empfehlen, der sich mit dem Leben als Einzelner beschäftigen will, und zwar gerade derzeit.

Bewertung vom 14.01.2022
Station Eleven
Mandel, Emily St. John

Station Eleven


gut

„Station Eleven“ selbst ist ein Comic über eine verlorene Welt, der eine der Hauptfiguren sehr beschäftigt, und eine klare Parallele zur Geschichte darstellt. Der Roman ist sehr ungewöhnlich, reißt viele Themen an und bietet dadurch für ganz verschiedene Lesergruppen Anknüpfungspunkte. Er wurde lange vor der Pandemie geschrieben, schnell verfilmt und ein großer Erfolg. Liest man ihn in Corona-Zeiten, was ich hier ausdrücklich empfehlen kann, lässt er einen mit der beruhigenden Erkenntnis zurück, dass alles noch viel schlimmer hätte kommen können.

Bewertung vom 21.12.2021
Vor Rehen wird gewarnt
Baum, Vicki

Vor Rehen wird gewarnt


gut

Alles nur Fassade
Vicky Baum beschreibt die Figuren sehr plastisch und schafft mir ihrer Ann eine Frau, die in ihrer Skrupellosigkeit schockiert, dabei aber selbst davon überzeugt ist, sich nur zu nehmen, was ihr zusteht. Sie fasziniert durch ihr Geschick, selbst in den gefährlichsten Situationen blitzschnell eine für sie günstige Lösung zu finden, und übersteht dadurch alle Krisen.

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Bewertung vom 06.12.2021
Kindheit / Die Kopenhagen-Trilogie Bd.1
Ditlevsen, Tove

Kindheit / Die Kopenhagen-Trilogie Bd.1


weniger gut

Wahrscheinlich ist es falsch, dieses Leben aus der heutigen Sicht zu betrachten und die Verschwendung eines solchen Talents zu beklagen. Wer sich für die Macht des Schreibens interessiert, wird hier an einigen Stellen fündig. Möglicherweise führen diese zum Erfolg der Bände, die mittlerweile in 16 Sprachen vorliegen.

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