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jacky1304

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 28.07.2022
Die Definition von Glück
Cusset, Catherine

Die Definition von Glück


sehr gut

Eve und Clarisse könnten unterschiedlicher nicht sein. Eve ist eher zurückhaltend, stark auf ihre Karriere konzentriert und seit Jahren mit ihrem Mann, mit dem sie zwei Kinder hat, verheiratet. Clarisse hingegen ist extrovertiert, reist viel in der Welt herum und hat wechselnde Männerbekanntschaften.
Wir begleiten die beiden viele Jahre hindurch - verfolgen ihre Höhen und Tiefen. Am Ende schafft es die Autorin diese beiden Geschichten gekonnt miteinander zu verweben und mich mit dem Ausgang der Geschichte zu überraschen.

Was anfangs wie ein leichter Roman wirkt, wird ziemlich bald ernst. Die Autorin spricht viele sensible und aufwühlende Themen sehr feinfühlig an und nimmt diese in die Geschichte mit auf. Dementsprechend tiefgründig ist dieser Roman. Psychische Krankheiten, sexueller Missbrauch, Gewalt an Frauen und Krebs sind nur ein paar der Themen, die manche Leser ggf. triggern könnten.

Die Story ist abwechselnd aus Sicht von Eve und Clarisse erzählt, was uns den beiden sehr nahe bringt, und mir gut gefallen hat. Trotzdem fand ich beide Frauen an einigen Stellen sehr unsympathisch. Die Entscheidungen, die phasenweise getroffen werden - ihr eigenes Wohl über das ihrer Kinder zu stellen, hat mich wütend gemacht.

Besonders gut gefallen hat mir, wie die Autorin den Zusammenhang zwischen Fiktion und Realität schafft. Beispielsweise wird die Wahl von Trump, das Attentat auf das World Trade Center oder Corona angesprochen und die Gedanken von Eve oder Clarisse dazu sehr nachvollziehbar beschrieben.

Für mich ein gutes Buch, das meiner Meinung nach jedoch nicht für jeden geeignet ist. Wem der Umgang mit den oben genannten sensiblen Themen schwer fällt, sollte vorsichtig sein.

Bewertung vom 28.07.2022
Die Schwimmerin
Mayer, Gina

Die Schwimmerin


sehr gut

Kann man sich von Problemen „freischwimmen“?
Mit dieser Frage befasst sich das Buch von Gina Mayer.

Wir begleiten die junge Elisabeth, später Betty genannt, die im Nachkriegsdeutschland aufwächst und mit ihrer Mutter aus dem zerstörten Düsseldorf flüchten muss. Der Vater ist im Krieg gefallen, die Mutter versinkt in ihrer Trauer und kämpft mit ihrer Unselbstständigkeit.
Nun muss sich Betty in einer neuen sehr dörflichen Umgebung in Süddeutschland zurechtfinden: ein neuer Dialekt, die erschwerte Wohnsituation und der Versuch Anschluss bei Gleichaltrigen zu finden, sind nur ein paar der Themen, mit denen unsere Protagonistin sich auseinander setzen muss.
Um dem Kummer zu entfliehen, findet Betty Rettung im Schwimmen. Im Wasser kann sie frei sein und alle Sorgen vergessen. Aber vor manchen Geheimnissen kann man nicht wegschwimmen - das merkt Betty rund 20 Jahre später, als sie ihre Vergangenheit einzuholen scheint und ihr neues Leben in sich zusammenzufallen droht. .

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, was mir sehr gut gefallen hat. So erfahren wir wie sich die Protagonistin im Laufe der Zeit weiterentwickelt, aber auch welche Themen sie noch immer nicht verarbeitet hat. Ist ihr der Kampf um ein zufriedenes Leben geglückt? Mit welchen Schatten schlägt sie sich noch immer herum?
Ebenfalls gelungen fand ich die Ausarbeitung der Charaktere und die Tatsache, dass wir am Ende auch erfahren was aus ihnen geworden ist. Welche Wege sie eingeschlagen haben und was sie besonders geprägt hat.
Die Grundthematik ist keineswegs oberflächlich und hallt, zumindest bei mir, noch lange nach. Die damalige Zeit wurde sehr eindrucksstark dargestellt und ist aufgrund des tollen Schreibstils fesselnd.
Erheitert hat mich der süddeutsche Dialekt. Zwar hat er den Lesefluss ein wenig gestört, dafür hat man die Tonalität der Personen direkt im Kopf.

Wer auf zeitgenössische Literatur, mit den Themen Feminismus und Nachkriegszeit im Vordergrund, steht, sollte sich das Buch unbedingt ansehen.
Eine klare Leseempfehlung gibt es von mir!

Bewertung vom 17.07.2022
Freundin bleibst du immer
Obaro, Tomi

Freundin bleibst du immer


weniger gut

Wir begleiten die drei Nigerianerinnen Funmi, Enitan und Zainab, die sich während ihrer Studienzeit anfreunden, mit den Jahren aus den Augen verlieren und am Tag der Hochzeit von Funmis Tochter Destiny wieder aufeinander treffen.
Der lockere Schreibstil hat mir gut gefallen. Ebenso wie die Tatsache, dass wir die Geschichte aus den einzelnen Perspektiven der drei Frauen erzählt bekommen. Der Leser bekommt außerdem einige Einblicke in das Leben in Nigeria: die traditionelle Kleidung, das Essen, die Riten, Redensarten, …
Doch damit hört das Positive für mich leider auch schon auf.

Ich habe gehofft, dass wir Einblicke in die Sorgen, Gefühle und Gedanken der Protagonistinnen bekommen und wurde ziemlich enttäuscht. Es bleibt bei oberflächlichem Geplänkel - es ging mir beispielsweise zu viel um die Äußerlichkeiten der Frauen (Pickel, Figur, Haare).
Konflikten wurde entweder aus dem Weg gegangen oder sie wurden totgeschwiegen. So hat es mich ziemlich enttäuscht, dass beim Wiedersehen so getan wird, als gäbe es nichts, was zwischen den inzwischen erwachsenen Frauen stünde. Der Elefant steht sprichwörtlich unübersehbar im Raum, aber alle sehen über ihn hinweg.

Von den Rückblenden hätte ich mir mehr erhofft. Wir erfahren kaum etwas über die Freundschaft der Drei. Jede Geschichte für sich genommen strotzt nur so vor Klischees: die komplette Abhängigkeit vom Mann, die Auseinandersetzungen innerhalb einer Familie, das „Aussitzen“ von Konflikten. Die Autorin hat es nicht geschafft diese einzelnen Stränge zusammenzubringen. Das groß angekündigte Thema „Freundschaft“ sucht man hier vergeblich. Die Frauen leben eher nebeneinander her und laufen sich ab und an über den Weg… Ich habe mich stellenweise gefragt, was diese Drei überhaupt an der „Freundschaft“ finden.
Für mich fehlt es komplett am Thema Feminismus und auch den Kampfgeist, sich auch mal aus alten Familienansichten und von Traditionen, die einem nicht gut tun, zu befreien, habe ich schmerzlich vermisst.

Das Ende ging dann Ruckzuck. Irgendwie reden alle ewig um das Thema rum und dann - zack - Buch zu Ende. Da hätten ein paar Seiten mehr gut getan.
Das Glossar ganz hinten im Roman finde ich zwar gut, hätte mir aber zu Beginn einen Hinweis darauf gewünscht. Ich habe während des Lesens viel Zeit mit googeln verbracht, was mich ziemlich im Lesefluss gestört hat.

Mein Fazit: wer eine tiefgründige Geschichte über drei Frauen mit nigerianischer Abstammung erwartet, wird sie hier nicht finden. Kann man Lesen, muss man aber nicht. Ich würde es leider nicht weiterempfehlen.

Bewertung vom 08.07.2022
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Bervoets, Hanna

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gut

Ich habe das Buch vor Monaten bereits in der Verlagsvorschau gesehen und war mir direkt sicher: das möchte ich lesen! Das Cover spricht mich sehr an, der Klappentext ist vielversprechend und auch die Leseprobe hat mir gefallen. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Leider bin ich ziemlich enttäuscht.
Ich dachte, dass es überwiegend um die Videos auf einer Internetplatform geht, die von Nutzern zum Löschen gemeldet werden, weil die Inhalte nicht akzeptabel sind. Die ersten paar Seiten wurde ich nicht enttäuscht. Der Leser bekommt exakt das, was ich mir vorgestellt habe. Wir erfahren, warum sich Kayleigh überhaupt auf diesen Job einlässt, unter welchem Druck die Mitarbeiter bei HEXA stehen und wie sie mit der äußerst belastenden Arbeit umgehen.
Leider war das auch das einzig Positive für mich. Danach steht die Beziehung unserer Protagonistin zu ihrer Arbeitskollegin Sigrid im Fokus.
Man liest, wie die beiden sich näher kommen, wie und wie oft sie Sex haben und welche Probleme sich später in der Beziehung auftun. Für mich komplett am Thema vorbei.

Vieles wird, vermutlich aufgrund der Kürze des Buches (knapp 115 Seiten), nur sehr oberflächlich angekratzt. So zum Beispiel der Antisemitismus und Verschwörungstheorien. Man jagt nur so durch die Themen. Für meinen Geschmack äußerst unpassend. Da hätte man sich als Autorin entscheiden müssen, ob der Roman ein paar Seiten länger wird und diese Themen entsprechend mehr Raum bekommen, oder man diese „Exkurse“ komplett weglässt.

Das Ende hat mir überhaupt nicht gefallen. Meiner Meinung nach hört es mitten in der Geschichte auf. Es ist ziemlich skurril und hat mich sehr verwirrt.
Ich möchte aber anmerken, dass es durchaus sein könnte, dass ich es vielleicht nicht ganz verstanden habe und eigentlich nur so vor Genialität strotzt…

Schade, für mich leider nicht wie erhofft. Das Thema hätte wirklich genial umgesetzt werden können. Die Autorin hat großes Potential verschenkt und mich leider nicht überzeugt.

Bewertung vom 06.07.2022
So forsch, so furchtlos
Abreu, Andrea

So forsch, so furchtlos


gut

Die junge Ich-Erzählerin berichtet dem Leser über einen Zeitraum eines Sommers hinweg von der Entwicklung der Beziehung zu ihrer besten Freundin Isora.
Isora ist das komplette Gegenteil unserer Ich-Erzählerin: forsch, furchtlos, in der Pubertät weit fortgeschritten und oft respektlos anderen Menschen gegenüber. Sie beleidigt nicht nur ihre Oma, sondern auch ihre beste Freundin - unsere Ich-Erzählerin, pausenlos.
Trotzdem bewundert die Erzählerin Isora (ahmt ihr stellenweise sogar alles nach). Erst durch einen speziellen „Vorfall“ beginnt sie die Beziehung zu überdenken und verliert so den engen Draht zu Isora.
Finden die beiden trotzdem wieder zueinander oder hat ihre Freundschaft die pubertäre Entwicklung nicht überlebt!?

Der Schreibstil ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Die wörtliche Rede ist nicht klassisch mit „“ gekennzeichnet und auch mit der Ausdrucksweise musste ich erst warm werden. Ich muss aber zugeben, dass sie zu einem 10-Jährigen Mädchen passt!

Dramatisch fand ich die Essstörung, in der sich Isora befindet. Durch die enge Beziehung zu unserer Ich-Erzählerin versucht diese sogar diese „Krankheit“ zu übernehmen. Erschreckend, wie leicht junge Menschen beeinflusst werden können, aber leider sehr realistisch.

Die Kapitel sind ansprechend kurz und die Überschriften sind gut gewählt.
Das Ende hat mich ziemlich überrascht, ich fand es aber durchaus gelungen.

Den Titel ist meiner Meinung nach gut gewählt. Das Cover sagt mir aber leider gar nicht zu. Im Buchladen hätte es zwar meine Aufmerksamkeit bekommen, allerdings hätte ich es nicht weiter zur Hand genommen.

Alles in allem ein, für mich, mittelmäßiges Coming-of-Age-Buch. Wer sich gerne mit diesem Thema befasst, sollte es sich mal genauer ansehen. Eine konkrete Leseempfehlung gibt es an dieser Stelle aber leider nicht von mir.

Bewertung vom 03.07.2022
Yinka, wo bleibt dein Date?
Blackburn, Lizzie Damilola

Yinka, wo bleibt dein Date?


gut

Yinka ist einunddreißig und zur Schande ihrer Familie noch immer Single. Während ihre jüngere Schwester Kemi schon verheiratet ist und ihr erstes Baby erwartet, gibt Yinkas Cousine auch noch ihre Verlobung bekannt. Und damit ist das Thema Hochzeit für Yinkas Mutter präsenter denn je. „Wann findest du endlich einen Mann?“, „Du hast doch nicht schon wieder einen Mann vergrault, oder?“ Mit Sprüchen wie diesen wird Yinka auf zahlreichen Familienfeiern bloßgestellt und beschließt deshalb bis zur Hochzeit ihrer Cousine in 6 Monaten eine Beziehung zu haben. Doch das ist schwieriger als sie zunächst annimmt…

Zu Beginn fiel es mir leider schwer in die Geschichte reinzukommen. Für meinen Geschmack kamen zu viele Namen ins Spiel und ich konnte mir die Beziehungen der Charaktere untereinander schlecht merken.. Zumal manche Namen auch noch sehr ähnlich sind, Beispiel: Kemi und Femi.

Der Schreibstil ist angenehm und auch die Chatnachrichten, Google-Verläufe, Mails etc. haben mir gefallen und die Geschichte aufgelockert.
Spannend fand ich es außerdem einiges über die nigerianische Kultur zu erfahren. Von typischen Gerichten über den christlichen Lebensstil bis hin zur Sprache war alles vertreten.
Bemängeln möchte ich noch Yinkas Entwicklung bis zum letzten Drittel des Buches. Sie verstrickt sich in ein Netz aus Lügen, zettelt mit vielen ihr nahestehenden Personen Streit an und hat nichts anderes als die Männersuche im Kopf. Das fand ich teilweise sehr anstrengend. Zumal ich auch recht schnell wusste, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Die Umsetzung war aber durchaus gelungen.

Alles in allem eine spannende Ausgangssituation, die leider mit einigen Schwachpunkten umgesetzt wurde. Trotzdem habe ich Yinka gerne auf ihrem Weg begleitet und bereue es nicht das Buch gelesen zu haben.

Bewertung vom 29.06.2022
Kein Sommer ohne dich
Henry, Emily

Kein Sommer ohne dich


ausgezeichnet

Poppy und Alex sind seit Jahren beste Freunde und haben es zur Tradition gemacht jeden Sommer gemeinsam zu verreisen - bis vor zwei Jahren etwas passierte, das eine Funkstille zwischen den beiden nach sich zieht. Was ist damals passiert? Können Poppy und Alex während ihrem diesjährigen Urlaub alles kitten und wieder zueinander finden?

Dieses Buch hat wirklich mein Herz erwärmt. Es ist die perfekte Mischung aus Humor, Romantik und fernen Kulturen. Genau das hat es für mich zu einem Highlight gemacht.
Poppys Humor ist einzigartig und hat mich mehr als einmal laut loslachen lassen. Alex war mir anfangs etwas unsympathisch, das legte sich allerdings mit der Zeit. Er entwickelt sich zu einem Charakter, den man - trotz/ gerade wegen seiner Macken- einfach gern haben muss!
Die Nebencharaktere sind ebenfalls nicht zu verachten. Sei es Poppys Chefin, Alex‘ Brüder oder Poppys Eltern: einfach nur herrlich!
Besonders gut gefiel mir auch, dass es die Autorin schafft den Leser in die fernen Urlaubsziele mitzunehmen. Wir erfahren etwas über Menschen und Kulturen und begleiten währenddessen Alex und Poppy über 10 Jahre bei der Entwicklung ihrer Freundschaft.

Das Cover ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Ein Hingucker ohne aufdringlich zu sein.
Ich mag diese Kleinigkeiten, die aus einem Buch etwas besonderes machen. Und deshalb möchte ich auch die kleinen Sonnenhüte zu Beginn eines neuen Kapitels erwähnen. I like!

Dieses Buch ist die perfekte Sommerlektüre! Lesen, lesen, lesen!!!!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


sehr gut

Was kann Eltern schlimmeres passieren, als der Verlust des eigenen Kindes? Und genau das passiert Clara und Jakob. Ein kurzer Moment der Abwesenheit und schon ist die kleine Marie unauffindbar. Die Polizei tappt im Dunkeln, die Mutter Clara scheint an ihren Schuldgefühlen zu verbrechen und die Ehe zu Jakob existiert nur noch auf dem Papier. Doch dann kommt die Kommissarin Kim ins Spiel, die dieser Fall keine Ruhe lässt und bald immer tiefer in ein Geflecht aus Rätseln, Lügen, zwielichtigen Geschäften und Verrat verstrickt wird.

Der Erzählstil ist genial. Ich liebe es, wenn die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird und genau das ist hier der Fall. Wir springen immer wieder zwischen Kim, Clara, Jakob und Marie hin und her. Dadurch fliegt man nur so durch die Story und möchte am Liebsten immer direkt weiterlesen.
Besonders hervorheben möchte ich Maries Sichtweise. Ihre kindliche Art wurde fantastisch dargestellt. Bei Ausdrücken wie „Miste Kiste“ musste ich schmunzeln. Herrlich!

Die Auflösung kam für mich überraschend, ist aber dennoch nicht an den Haaren herbeigezogen. Wobei ich mich mit dem letzten Kapitel nicht wirklich anfreunden konnte.
Außerdem ging mir Kims Art ab und an auf die Nerven. Warum müssen eigentlich alle Thriller einen „verkorksten“ Ermittler haben?! Das fand ich unnötig, auch wenn Kims Background interessant und wirklich mal etwas anderes war.

Thrillerfans kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Trotz kleiner Kritikpunkte von mir eine klare Empfehlung. Ich bin gespannt, was Henri Faber in Zukunft für seine Leser bereit hält!

Bewertung vom 29.05.2022
In fünf Jahren
Serle, Rebecca

In fünf Jahren


sehr gut

Das Cover und der Klappentext lassen auf leichte Unterhaltung schließen. Deshalb war ich auf diese Wucht an Emotionen nicht vorbereitet. Ich habe lange nicht mehr beim Lesen weinen müssen, aber hier musste ich ein paar Tränchen verdrücken.

Am Anfang war ich skeptisch, wie es die Autorin schaffen will, die Gegenwart und die Zukunft ineinander übergehen zu lassen. Als über die Hälfte es Buches gelesen war, dachte ich: das geht doch gar nicht mehr…
Aber Rebecca Serle hat es geschafft. Und für mich auch so dargestellt, dass es plausibel ist.

Ich mochte die Protagonistin Dannie sehr. Den Ehrgeiz, mit dem sie sich in ihren Traumjob stürzt, ist bewundernswert. Die Szenen in der Kanzlei haben mich das eine oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Ich bin großer Fan von Mr. Aldrigde! Toller Mann.
Auch Dannies Freundschaft zu Bella ist etwas ganz besonderes und wurde wahnsinnig toll dargestellt.
Einzig die Beziehung zu David fand ich unspektakulär.

Besonders hervorheben möchte ich das letzte Kapitel. Das hat mir wirklich richtig gut gefallen.

Leider muss ich trotzdem einen Stern abziehen, weil ich auf das emotionale Thema Null vorbereitet war und finde, dass man besser darauf hingewiesen hätte, weil es manche Leser triggern könnte.

Haltet Taschentücher bereit, wenn ihr zu diesem Buch greift!

Bewertung vom 27.05.2022
Die Kinder sind Könige
Vigan, Delphine

Die Kinder sind Könige


sehr gut

Dieses Buch behandelt ein unglaublich wichtiges Thema, das aktuell ist wie nie zuvor: Social-Media. Genauer gesagt wie Kinder von ihren Eltern auf diversen bekannten Plattformen zur Schau gestellt werden, um damit Geld zu verdienen.
Wir begleiten Melanie und ihre Familie durch viele Jahre. Der Leser erfährt, wie es zu diesem unglaublichen Darstellungsdrang von Melanie kommen konnte, wie sich ihre Social-Media-Präsenz verselbstständigte und wie ihre Kinder quasi ihre komplette Kindheit vor der Kamera verbringen müssen.
Dieses Buch fasziniert und schockiert gleichermaßen. Wir alle folgen diesen Influencer-Familien wahrscheinlich von Zeit zu Zeit und beneiden sie vielleicht auch hin und wieder. Welche drastischen Auswirkungen das auf die Kinder der aktuellen Zeit hat, wird selten thematisiert. Oft sogar heruntergespielt oder totgeschwiegen. Und genau hier greift dieses Buch.
Die Geschichte ist durchaus realistisch. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Geschichte irgendwo so passiert.

Gut gefallen hat mir, dass wir am Ende ins Jahr 2031 springen und auch langfristig die Entwicklung der Familie Diore erleben dürfen.

Dieses Buch sollte Schullektüre werden, um allen Kindern und Jugendlichen, die Influencer werden wollen, die möglichen Konsequenzen aufzuzeigen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.