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books and phobia
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Insgesamt 343 Bewertungen
Bewertung vom 06.01.2023
Lupin III (Lupin the Third) - Anthology 1
Punch, Monkey

Lupin III (Lupin the Third) - Anthology 1


sehr gut

Auch wenn er Anime von Lupin III zu meiner Jugend gehörte, muss ich gestehen, dass ich bis zu dieser Anthology noch nie einen Manga über den Nachfahren von Arsene Lupin gelesen hatte. Um so neugieriger war ich nun, denn ich ging allein mit einem locker 20 Jahre alten Erinnerungen in den Band.

Diese waren aber wohl nicht so groß, denn ich hatte schon bei der ersten Story ein wenig mit den Namen der Charaktere zu kämpfen. Dies legte sich jedoch mit der Zeit, da Charaktere wie Inspektor Zenigata regelmäßig dabei waren. Womit ich eher zu kämpfen hatte, waren die Wesenszüge der Charaktere, da diese doch sehr stereotypisch waren. Also Männer benahmen sich wie Helden und Frauen spielten das zarte Geschlecht. Zwar gab es hier auch Ausnahmen, aber der Großteil spielte sich in dieser Verteilung ab. Dies dürfte aber vorallem daran liegen, dass die ersten Bände bereits 1967 herausgebracht wurden. Ein wenig Nachsicht sollte man hier also zeigen.

Natürlich drehte sich bei Lupin nicht alles um Frauen, sondern eben um seine Diebeszüge. Und die waren ehrlich gesagt unglaublich kreativ und teils mega witzig. Dies lag aber auch am Zeichenstil, der aus meiner Sicht sehr cartoonlastig war. Mit Mangas der heutigen Zeit lässt es sich auf jeden Fall nicht vergleichen, da dieser Band deutlich überspitzter war. Das passte aber auch, obwohl ich mir an einigen rasanten Stellen einen klareren Stil gewünscht hätte. Trotzdem muss ich, dem leider schon verstorbenen, Zeichner Monkey Punch meinen Respekt zollen, denn er erschuf hier wirklich etwas Einmaliges. Zudem dürfte es zeigen, wie wandelbar unsere Ansichten sind, wenn es um Themen wie Frauen oder Klischees geht. Ich werde mir auf jeden Fall weitere Bände von Lupin III ansehen, denn ich würde gerne noch ein paar Raubzüge von ihm erleben.

Fazit:

Sagen wir es wie es ist, dieser Band spiegelt eine andere Zeit wider. Trotzdem ist er, gerade wenn es um Lupin´s Raubzüge geht, ein absolutes Highlight, da hier Unmengen an Ideen und Kreativität einfloss. Auch der Humor ist nicht zu verachten, denn wenn man sich auf ihn einlässt, kann man hier vom Grinsen bis zum herzhaften Lachanfall alles erleben. Kritik kann ich nur an der Darstellung von Frauen und dem Zeichenstil äußern, denn mit beiden hatte ich hin und wieder zu kämpfen.

Bewertung vom 27.12.2022
Something is killing the Children. Band 4
Tynion IV., James

Something is killing the Children. Band 4


sehr gut

Nachdem Erica Archer´s Peak von den Monstern befreit hatte, war ich natürlich gespannt, wohin es Erica als nächstes führen würde. Um so überraschter war ich beim Lesen der Kurzbeschreibung, dass es kein neues Abenteuer für die Monsterjägerin geben würde. Stattdessen bekam man einen Einblick in ihre Vergangenheit und somit auch ihre Einführung in den St. Georgs-Orden. Dies war natürlich überraschend. Jedoch war auch meine Neugier geweckt, denn über den Orden selbst oder wie Octo entstand, wurde ja bisher nur wenig verraten.

Das änderte man nun und überraschte zumindest mich enorm damit. Besonders der Orden und seine Aufteilung mit den verschiedenfarbigen Masken war sehr spannend, da man nun erfuhr welche wofür stand. Auch die Entstehung des Orderns und wie psychisch anstrengend der Kampf gegen die Monster war, wurde gezeigt. Dafür gab es leider kaum Monster zu sehen, denn im Mittelpunkt von allem stand die kleine Erica, welche ein Monster erlegte und nun in den Orden aufgenommen werden sollte.

Natürlich nicht einfach so, denn trotz erfolgreichen Kampf musste sie erst beweisen, dass sie alldem gewachsen ist. Jedoch muss ich sagen, dass mich gerade diese Prüfung irgendwie enttäuschte. Zwar war die Idee dahinter echt cool, aber ich hatte hier einfach ein wenig mehr erwartet. Ansonsten konnte mich die Handlung und natürlich auch die Charaktere komplett überzeugen, da man emotional absolut gefangen wurde.

Wie auch bei den Vorgängern durfte auch hier Werther Dell’edera die Bilder liefern. Jemand anderes könnte ich mir auch garnicht mehr vorstellen, da er mit Erica eine Person erschuf, die einfach im Kopf blieb. Dies schaffte er auch mit ihrer jüngeren Version und gab dazu, der allgemein sehr emotionalen Story, tolles Bildmaterial.

Fazit:

Wer nicht die Kurzbeschreibung gelesen hat, dürfte ziemlich überrascht sein, dass dieser Band nicht in ein neues Abenteuer von Erica führt, sondern ihre Vergangenheit näher beleuchtet. Zwar wurden in den Vorgängern immer wieder Anspielungen dazu gemacht, aber nun durfte man erleben, wie Erica zum St. Georg-Orden kam. Die Handlung hatte hier zwar ein paar Schwachstellen, war aber wirklich packend und natürlich wieder exzellent illustriert.

Bewertung vom 21.12.2022
Eternals Anthologie
Kirby, Jack;Thomas, Roy;Simonson, Walt

Eternals Anthologie


sehr gut

Neben den Fantastic Four haben es mir aktuell besonders die Eternals angetan, da sie eben doch ein bisschen Schwung in das Superhelden-lastige Marvel Universum bringen. Nicht dass ich etwas gegen Iron-Man, Captain America & Co. hätte, im Gegenteil, aber bei den Eternals hatte ich das Gefühl, dass man hier etwas völlig Neues gewagt hatte.

Zusammen mit meinem Vorwissen aus bisherigen Comics, freute ich mich darauf, weitere Abenteuer mit ihnen zu erleben und mehr über sie zu erfahren. Beides schaffte der Band gut, auch wenn ich sagen muss, dass mir trotz ein wenig Hintergrundwissen manchmal der Bezug zu den Geschehnissen fehlte. Zwar halfen hin und wieder die Texte vor den jeweiligen Abschnitten, aber manchmal war ich auch einfach überfordert.

Trotz dieser Hindernisse las ich den Band komplett und war tatsächlich baff, mit wie vielen Superhelden die Eternals z.B. zusammen gearbeitet hatten. Besonders die erste Story mit Thor blieb mir dabei im Gedächtnis, da dieser erst einmal richtig irritiert von ihnen war. Doch auch spätere Geschichten konnten punkten, auch wenn ich z.B. die, in welcher die Eternals ihre Existenz vergessen hatten, schon kannte.

Ja, für Abwechslung war gesorgt. Das traf übrigens nicht nur auf die Handlungen zu, sondern auch auf den Zeichenstil. Angefangen beim Zeichenstil der 60er-Jahre, steigerte man sich bis ins 21.Jahrhundert. Für Personen wie mich, die vorallem die neueren Geschichten kannten, auf jeden Fall ein Erlebnis.

Fazit:

Dieser Band bot neben viele Storys auch eine Reise durch die Entwicklung der Zeichenstile. Da man mit diesem Band auch Neuentdecker ansprechen wollte, gab es vor den Abschnitten stets interessantes zu erfahren. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich selbst mit Kenntnissen über ihre Geschichte hin und wieder Probleme hatte in die Handlung zu finden. Ich empfehle den Band daher eher Lesern, die schon ein bisschen Vorwissen gesammelt haben.

Bewertung vom 19.12.2022
Stranger Things Comics: Erica die Grosse
Pak, Greg;Lore, Danny;Favoccia, Valeria

Stranger Things Comics: Erica die Grosse


ausgezeichnet

Auch wenn Erica erst recht spät bei Stranger Things mehr in den Vordergrund gerückt wurde, durfte sie neben ihrer Cleverness auch schnell ihre Liebe für D&D zeigen. Um so cooler fand ich, dass mir einen eigenen Comic widmete, in welchem sie genau diese Liebe ausleben durfte.

Wie auch in der Serie hat Erica in Sachen D&D nicht besonders leicht, denn ihr Bruder will sie nicht mitspielen lassen und ihre Freundinnen finden das Ganze einfach nur langweilig. Doch wenn man etwas will und dazu noch die feste Entschlossenheit von Erica hat, dann probiert man eben alles, um vielleicht wenigstens die Freundinnen zu überzeugen. Und das tat Erica auch, aber eben mit vielen Kompromissen. Aber hey, Hauptsache D&D spielen.

Wie auch die anderen Comics zur Serie konnte mich dieser vollends mitreißen. Zwar ist Erica nicht immer die sympathischste Figur, aber sie schaffte es trotzdem mich für sie und ihre Liebe zu begeistern. Besonders gelungen fand dabei, dass der Band neben der D&D-Thematik auch wichtige Dinge wie Kompromissbereitschaft, Freundschaft und Hilfsbereitschaft ansprachen. Dass sich dies nämlich lohnen kann, zeigte das Ende, in welchem eigentlich alle ihren Willen bekommen.

Doch nicht nur thematisch konnte man mich begeistern, sondern auch mit der Optik. Während die anderen Bände zur Serie recht düster waren, schlug man hier den entgegensetzten Weg ein und gestaltete Ericas Abenteuer recht farbenfroh. Und das war auch vollkommen ok so, denn hier wurde nicht gegen Demogorgons gekämpft, sondern man erlebte junge Mädchen beim D&D, die sich z.B. Einhörner wünschten. Man schaffte jedoch den Sprung, das ganze Abenteuer von Erica nicht zu kindlich wirken zu lassen, sodass junge Leser, aber auch Erwachsene ihre Freude haben dürften.

Fazit:

Sagen wir wie es ist, dieser Band macht einfach Spaß. Nicht nur, dass man Erica und ihr Umfeld besser kennenlernt, man darf zudem auch noch ein D&D-Spiel der anderen Art genießen. Da der Band deutlich fröhlicher ist, kann ich ihn auch jungen Lesern sehr empfehlen, zumal eben auch Themen wie Freundschaft und Kompromissbereitschaft angesprochen werden.

Bewertung vom 13.12.2022
Enola Holmes (Comic). Band 6
Blasco, Serena

Enola Holmes (Comic). Band 6


ausgezeichnet

Auch wenn die Buchreihe bereits 2 weitere Bände bekam, war für mich dieser Teil wie ein Finale, da er einen wichtigen Abschnitt in Enola´s Leben beendete. Doch nicht nur das, denn neben einem emotionalen Showdown im Leben der Familie Holmes, gab es auch wieder einen mysteriösen Fall.

Diesmal ging es um das Verschwinden von Lady Blanchefleur del Campo, welche bei einem Ausflug mit ihren Zofen einer älteren Dame half, in dem sie, sie in die U-Bahnstation brachte. Um sie wiederzufinden, wurde jedoch nicht nur Enola eingeschaltet, sondern auch Sherlock. Doch nicht nur durch den Fall sollten sich ihre Wege kreuzen, denn Sherlock besaß einen Brief für Enola, der von niemand anderen war, als von ihrer Mutter.

Da ich bereits das Buch gelesen hatte, wusste ich natürlich, wo Lady Blanchefleur abgeblieben war und was in dem Brief stand. Trotzdem las ich den Band so gespannt, als ich würde ich alles noch nicht kennen. Dies war auch schon in den vorherigen Adoptionen der Fall, denn Serena Blasco schaffte es die Handlung toll zusammenzufassen und dann auch noch optisch wundervoll zu präsentieren. Dies zeigte sich z.B. perfekt an der verschwundenen Lady, denn Enola konnte ihren Brüdern zeigen, wie schadhaft die damalige Mode war. Dabei ging man so sensibel vor, dass auch jüngere Leser zwar den Ernst der Sache verstanden, aber eher das Gefühl haben dürften, etwas gelernt zu haben.

Und genau diese Mischung liebe ich so an den Bänden. Egal ob Rätsel, gesundheitsgefährdende Mode oder wichtige Aspekte der damaligen Zeit, man bekam hier ein tolles Gesamtpaket. Dieses wurde dann, wie bereits erwähnt, durch Serenas Blascos wunderschönen Artstyle abgerundet, der für diese Art von Jugend-Graphic Novel einfach nur perfekt ist. Ich war ab der ersten Seite gefesselt und erfreute mich, trotz meiner Buchkenntnisse über jedes einzelne Erlebnis in diesem Band.

Fazit:

Auch beim mittlerweile 6.Band von Enola Holmes schaffte es Serena Blasco wieder, die Handlung toll zu adaptieren und ihr mithilfe des Zeichenstils einen eigenen Stempel zu verpassen. Ich hab es wieder sehr genossen und kann sowohl die Bücher, als auch die Novels, besonders jungen Lesern nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 10.12.2022
Die Chroniken des Universums. Band 2
Marazano, Richard

Die Chroniken des Universums. Band 2


sehr gut

Nachdem ich mich der erste Band mit seiner absolut genialen Handlung über eine Gruppe forschender Studenten und ihrem Dekan gefesselt hatte, war ich natürlich gespannt, wie die Geschichte, nachdem Weltraumphänomen, das sie in die Zukunft katapultierte, weitergehen würde.

Da sie sich nun auf unbekannten Terrain bewegten und erst einmal herausfinden mussten, wo und wann sie nun genau waren, fand ich es um so passender, dass man dies dafür nutzte, um auf die Persönlichkeiten und Beziehungen der bekannten Charaktere näher einzugehen. Besonders interessant fand ich dabei Pearl, deutlich mehr Möglichkeiten bekam, seine Fähigkeiten einzusetzen. Den Rest der Gruppe nahm tatsächlich eher am Rande wahr, da die vielen Diskussionen und Streitereien teils echt unnötig waren. Ich verbuche dies Mal unter Stress. Was ich aber wieder wahrnahm und sehr gelungen fand, war die wundervolle Einbindung von verschiedenen Nationen. Doch nicht nur das, denn auch die Themen wie Sexualität fanden ihren Weg in die Story.

Die Geschichte führte diesmal auf einen Planeten, der mich ehrlich gesagt völlig in seinen Bann zog. Was dort geschah, war beängstigend und faszinierend zugleich. Jedoch fand ich keinen Weg zu der Person, durch welche unsere Gruppe den Weg dahin überhaupt fanden. Ich las den Band dreimal, aber muss hier ganz einfach gestehen, dass mich die Sache einfach verwirrte. Schade.

Dafür genoss ich aber wieder die Zeichnungen von Ingo Römling, der besonders dem neuen Planeten ein atemberaubendes Aussehen gab. Egal ob die Gesichtszüge oder großflächige Landschaften, ich wurde jedes Mal wieder überrascht und erfreute mich an jeder Seite.

Fazit:

Dieser Band zeigte deutlich, wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle im Weltall auszusehen hat. Zwar war es für mich hin und wieder zu viel, aber da man mir eine spannende Handlung bot und die Möglichkeit gab, die Charaktere des Raumschiffs besser kennenzulernen, war dies schnell vergessen. Und da man auch optisch wieder einiges geboten bekam, war ich am Ende trotz kleiner Verständigungsprobleme, wirklich zufrieden mit dieser Fortsetzung.

Bewertung vom 07.12.2022
H.G. Wells - Der Krieg der Welten Bd.3
Wells, H. G.;Ihara, Sai;Yokoshima, Hitotsu

H.G. Wells - Der Krieg der Welten Bd.3


ausgezeichnet

Da war es also nun, das Finale vom Krieg der Welten. Ich kannte dieses durch Film und Buch zwar schon, war aber gespannt, wie man es im Manga umsetzen würde.

Dafür ging es genau da weiter, wo der Vorgänger geendet hatte, sodass wir wieder mit dem jungen Fotografen und dem Priester die Marsianer beobachteten. Diese hatten genau vor dem zerstörten Haus, in welchem die beiden Männer waren, eine Art Lager errichtet. Was dort jedoch geschah, war nicht nur für mich heftig anzusehen, sondern auch für den Priester, welcher kurzerhand verrückt wurde. Ein trauriges Schicksal, das ihm aber auch im Buch traf. Allgemein hielt sich dieser Band sehr an das Original, so das Kenner hier auf jeden Fall ihre Freude haben werden. Nur ein paar Aspekte wie das verrückt werden des Priesters wurden es intensiver präsentiert, genau wie der Kampf vor dem Ende der Marsianer.

Man erhielt aber die Essenz der eigentlichen Handlung und schaffte es zudem die Gefühle der einzelnen Charaktere sehr gut wiederzugeben. Besonders schön fand ich dabei, dass man wieder auf Manga-typische Gesichter verzichtete. Dadurch bekam das Ganze nämlich die Dramatik, die es brauchte, da z.B. diesmal auch Leichen zu sehen zu waren und Charaktere auf unterschiedlichste Weise ihrer Verzweiflung Luft gaben.

Diese war auch voll verständlich, denn die Konstruktionen der Marsianer waren wirklich beeindruckend. Bisher waren meine Favoriten die Versionen aus dem 2005er-Film, doch diese nahmen ihnen den Rang weg. Das lag einfach daran, dass die Maschinen der Marsianer hier eben wirklich wie Maschinen von einem anderen Planeten aussahen. Sie wirkten nicht wie etwas, dass auf der Erde geschaffen sein konnte. Zudem waren sie dem Körper der Marsianer angepasst.

Was mich dann aber endgültig zum Fan dieser Reihe machte war das Ende, denn hier war nicht mit dem Fall der Marsianer Schluss. Neben kleinen Einblicken in den Neuaufbau, ging an etwas ausführlicher darauf ein, warum die Marsianer eigentlich keine Chance hatten. Das mochte ich wirklich sehr, da gerade dies wirklich oft zu kurz kam.

Fazit:

Auf diese Art und Weise den Krieg der Welten noch einmal erleben zu dürfen, war auf jeden Fall spektakulär. Dabei blieb man zwar nicht immer beim Original, aber erschuf sinnvolle Ergänzungen, die der Handlung noch mehr Tiefe gaben. Dies schaffte man auch bei der Optik, denn besonders das Design der Marsianer und ihrer Maschinen hat es mir wirklich angetan. Ich kann die Reihe daher Fans der Geschichte sehr ans Herz legen.

Bewertung vom 03.12.2022
Miez Marple und die Kralle des Bösen / Miez Marple Bd.1
Navarro, Fabian

Miez Marple und die Kralle des Bösen / Miez Marple Bd.1


gut

Als Halterin von zwei Katern und Leserin von Krimis, zog mich dieses Buch an, wie das Licht die Motten. Schon die Namen Marple und Watson weckten dabei mein Interesse und katapultierten gleichzeitig meine Erwartungen sehr weit nach oben. Um so schöner war es da, dass mich schon allein das Cover des Buches begeistern konnte. Jetzt musste halt nur noch der Inhalt überzeugen.

Und das tat dieser auch, zumindest anfangs. Ich fand die Perspektive sehr erfrischend, denn bisher hatte ich noch nie etwas aus der Sicht einer Katze gelesen. Zudem fand ich die Ideen, welcher der Autor hatte, wirklich gelungen, da man sowohl den Katzen, als auch den anderen Tieren tolle Persönlichkeiten und Hintergrundgeschichten gab. Moment! Andere Tiere? Richtig, denn auch wenn Katzen hier im Vordergrund standen, gab es neben Hühnern und Tauben, auch Ratten und Krabben.

Durch diese Vielfalt an teils äußerst herausstechenden Figuren sah für mich gerade Miez Marple etwas blass dagegen aus. Zwar erkannten sie alle, aber da sie außer ihren Gedichten keinen markanten Eigenschaften hatte, blieb sie hier etwas unscheinbar. Dies traf auch auf Watson zu, wobei dieser wenigstens etwas herausstach. Trotzdem verfolgte ich ihre Ermittlungen gerne, denn sie führten mich an ungeahnte Orte.

Jedoch konnte ich nie sehr lange lesen, denn der Humor des Buches war freundlich ausgedrückt fast schon penetrant. Dies lag einfach daran, dass unglaublich viele Charaktere Abwandlungen von realen Personen waren. Das beste Beispiel ist hier wohl der Schlagerkater Florian Silberschweif und sein Manager Schnurrjenko. Man wurde mit diesen Überleitungen regelrecht erdrückt, wodurch zumindest bei mir die Lust nach ein paar Seiten erstmal runterging. Hier hätte man echt sparsamer mit den Wortwitzen umgehen müssen.

Meine Hoffnung lag daher immer noch auf dem Finale. Doch dieses zog mir ehrlich gesagt den Teppich unter den Füßen weg. Hatte man es bisher mit teils noch sehr glaubwürdigen Szenarien zutun, ließ man dies nun hinter sich und wechselte zu etwas, bei dem in meinem Kopf immer noch ein großes Fragezeichen steht. Zwar fand ich den Übergang dazu noch gelungen, denn man sprach hier das äußerst traurige Thema Tierversuche an. Aber wie man es hier schließlich implizierte, war einfach zu viel. Zusammen mit dem mir zu ausufernden Humor, fällt es mir deutlich schwerer zu sagen, ob ich einen weiteren Band der Katzendetektiviv lesen möchte oder nicht. Schade.

Fazit:

Wenn Fabian Navarro eines besitzt, dann Fantasie und Einfallsreichtum. Leider kamen die ihm hier aber auch stellenweise in die Quere, wodurch mein erster Fall mit Miez Marple nicht so spektakulär war wie erhofft. Trotzdem sehe ich in der Reihe Potenzial, denn gerade die Perspektive und die vielen Ideen waren bewundernswert. Bei mir wird die Leseprobe des nächsten Bandes entscheiden, ob ich mich nochmal mit Miez Marple auf die Pfoten mache.

Bewertung vom 01.12.2022
Dorohedoro Bd.7
Hayashida, Q

Dorohedoro Bd.7


ausgezeichnet

Hatte man es am Anfang der Reihe nur mit der Frage zutun, wer Caiman eigentlich ist und warum ein Mann in seinem Maul steckt, gibt es mittlerweile nicht nur, noch mehr Fragen, sondern auch immer wieder Geschehnisse, welche die Welt in die Dorohedoro ordentlich auf den Kopf stellen.

Eines dieser Ereignisse war En´s Ermordung, durch welche die Kreuzaugen das Ruder übernahmen. Im Vordergrund steht dabei vorallem ihr Anführer, da dieser schon in den Vorgängern bewies, dass er so einiges tun würde um ein möglichst mächtiger Hexer zu werden. Diese Handlung wurde nun weiter geführt und überraschte dabei nicht nur mit interessanten Verwandlungen, sondern auch mit teils wirklich brutalen und horrormäßigen Bildern. Hier hatte ich stellenweise das Gefühl in einen Band von Junji Ito geraten zu sein, da einiges sogar den Charakteren selbst, Angst machte. Natürlich waren nicht nur die Kreuzaugen ein Thema des Bandes. Hinzu kam z.B. Nikaido, welche nun endlich ihre Magie testen möchte und En´s Gefolgsleute, die Zuflucht in einem geheimen Versteck fanden.

Das dazu noch etwas Besonderes passieren würde, zeigte ein Timer, welcher angab, in wie viel Tagen es bis dahin noch waren. Was hier geschah, verrate ich nicht, aber ich kann versichern, dass es äußerst ungewöhnlich ist, zumal die Teufel es erwartet haben. Ja, hier kann man nur kryptische Beschreibungen abgeben, denn im Band wurde nicht erklärt, was es damit auf sich hatte. Man kann sich daher denken, wie neugierig ich auf die Folgebände bin.

Optisch gab es keine wirklichen Veränderungen, was auch sehr gut ist. Ich mag den Stil der Mangaka und schätze es immer noch sehr, dass sie Klischee´s Klischee´s bleiben ließ und Figuren eben alle Arten von Charakter oder Körperform gab. Dazu sind ihre Ideen einfach immer wieder für eine Überraschung gut und da es nur noch 4 Bände bis zum Ende der Reihe sind, erwarte ich hier noch einiges.

Fazit:

Auch wenn dies wohl der Band mit den schockierendsten Bildern bisher war, schaffte es Q-Hayashida trotzdem wieder, mich ab der ersten Seite an die Handlung zu fesseln. Was anderes wäre auch garnicht möglich gewesen, denn auch diesmal gab es wieder viel zu entdecken und so einige Überraschungen.

Bewertung vom 30.11.2022
Phantasmen (Graphic Novel)
Meyer, Kai

Phantasmen (Graphic Novel)


sehr gut

Das Ende der Welt hat ja mittlerweile viele Gesichter. Doch eine Version, in der Geister durch Lächeln töten, war zumindest bei mir bisher noch nicht dabei. Um so neugieriger machte mich die Kurzbeschreibung, denn was ich hier lesen konnte, klang nicht nur faszinierend, sondern tatsächlich auch erschreckend.

Ich ging an diesen Band, ohne vorher das Buch gelesen zu haben. Dies wird sich aber noch ändern, denn tatsächlich konnte mich die Handlung so sehr begeistern, dass ich auf jeden Fall noch zum Buch greifen werde. Doch worum geht es eigentlich? Hier möchte ich tatsächlich auf die Kurzbeschreibung verweisen, da diese das Wesentliche erklärt, aber dabei tatsächlich nicht gleich den ganzen Plot verrät. Ich kann aber verraten, dass sich Kai Meyer nicht auf der Idee mit den Geistern ausruhte, sondern ein enormes Konstrukt darum aufbaute, dass mich echt beeindruckte.

Zwar wurde die Handlung dadurch um einiges komplexer, aber auch emotional greifbarer. Dies schaffte man z.B. durch vergangene Ereignisse, die bei dem ein oder anderen Erinnerungen wecken dürften. Für mich am interessantesten waren aber die Menschen, denn nicht nur Rain, Emma und Tyler hatten verschiedene Charakter mit Stärken und Schwächen, sondern eigentlich jede Figur im Band. Dadurch bekam das Ganze auch noch eine soziale Note, denn wie die Kurzbeschreibung schon erklärt, sucht Tyler seine Freundin, welche tatsächlich in vielerlei Hinsicht besonders ist.

Man merkt schon, die Geschichte hat es mir echt angetan. Jedoch muss ich sagen, dass ich mir das Ende ebenso ausführlich wie den Rest der Handlung gewünscht hätte. Mir fehlte hier einfach die Tiefe, mit der man die Geister und die Geschehnisse um sie herum behandelte. Aber hey, immerhin hatte man ein abschließendes Ende und das finde ich im Bereich Horror/Mystery schon echt stark.

Wo wir schon Stärke sind, muss ich natürlich auf den Zeichenstil von Jurek Malottke zusprechen kommen. Dieser war für mich nämlich wirklich mal etwas anderes, da er nicht auf Details setzte, sondern auf einen recht plakativen Stil. Dieser schaffte zwar die Emotionen und das wirklich gruselige Lächeln der Geister perfekt einzufangen, aber man musste sich erst ein wenig an ihn gewöhnen. War dies geschehen, fesselten die Bilder jedoch und gaben der Handlung eine wundervolle Kulisse.

Fazit:

Dieser Band ist ein Erlebnis. Nicht nur dass er eine packende Handlung enthielt, die einen erschreckte, emotional packte und die menschlichen Abgründe präsentierte, man bekam ihn dazu auch noch mit einem Stil, der perfekt passte, auch wenn man sich erst an ihn gewöhnen musste. Ich freue mich bereits jetzt darauf, das Buch zu lesen, denn darauf bin ich jetzt wirklich neugierig.