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Dajobama

Bewertungen

Insgesamt 130 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2023
Dream and Dare / Faith-Reihe Bd.3
Stankewitz, Sarah

Dream and Dare / Faith-Reihe Bd.3


gut

Dream and Dare – Sarah Stankewitz
Dies ist der dritte Teil der Faith-Reihe von Sarah Stankewitz. Obwohl ich im Nachwort gelesen habe, dass dies ein sehr persönlicher Roman ist, muss ich leider sagen, dass er für mich der schwächste Band der Reihe war.
Isaac ist der Leadsänger einer sehr erfolgreichen, aufstrebenden Band. Eine Stimmblockade ist das Letzte, was er gebrauchen kann. Doch da tritt Hope auf den Plan. Die äußerst talentierte Straßenmusikerin Hope soll ihn übergangsweise ersetzen und so die Band unterstützen. Zunächst einmal fliegen die Fetzen, doch das ändert sich bald…
Die Autorin hat einen extrem emotionalen Schreibstil. Grundsätzlich mag ich das ganz gerne, doch hier wurde es mir irgendwann etwas zu viel. Zumal ich zu den Figuren keinen wirklichen Bezug aufbauen konnte. Irgendwie haben mich ihre Geschichten nicht wirklich berührt. Klar, der Roman hat mich trotz allem sehr gut unterhalten, dennoch hat mir etwas gefehlt. Insgesamt waren es für mich hier zu viel Emotionen, zu viel „erhobener Zeigefinger“ und dafür zu wenig tatsächlicher Fortgang der Handlung.
3 Sterne

Bewertung vom 19.03.2023
Der weiße Fels
Hope, Anna

Der weiße Fels


weniger gut

Der weiße Fels – Anna Hope
In diesem Roman erzählt Anna Hope eigentlich vier Geschichten in vier Jahrhunderten, in denen sie von der Historie mexikanischer Ureinwohner bis zu aktuellen Themen unserer Zeit so einiges abdeckt. Das verbindende Element all dieser Geschichten ist der titelgebende weiße Fels in Mexiko.
Die Kapitel nennen sich: Die Schriftstellerin 2020, Der Sänger 1969, Das Mädchen 1907, Der Leutnant 1775. Jede Geschichte klingt für sich erst einmal interessant. Für mich persönlich ist dies allerdings weniger ein Roman, als vielmehr eine Sammlung von Kurzgeschichten zum Thema „Weißer Fels“. Leider konnte ich dadurch in keine davon wirklich tief eintauchen.
Obwohl ich den Schreibstil der Autorin sehr angenehm finde und gerne mag, hat er mich hier überhaupt nicht erreichen können. Figuren und Handlung blieben sehr an der Oberfläche. Die Form der Erzählung im Kurzgeschichtenstil sagt mir leider kein bisschen zu. Sehr viel wurde auch am Anfang bereits vorweggenommen, die Spannung hielt sich in Grenzen. Die einzelnen Geschichten fand ich unterschiedlich interessant, die indigenen Mädchen auf dem Weg ihrer Verschleppung habe ich beispielsweise gerne begleitet. Insgesamt habe ich mich allerdings einen Großteil der Lesezeit gelangweilt.
Leider konnte ich mit diesem Werk wenig anfangen. 2 Sterne.

Bewertung vom 07.03.2023
Das Spiel - Desert Rogue
Hense, Julia

Das Spiel - Desert Rogue


sehr gut

Das Spiel – Desert Rogue – Julia Hense
Wirklich rasant geht es in diesem Thriller rund um ein Computerspiel zu. Wilde Verfolgungsjagden und Actionszenen sollte man also nicht scheuen.
Tim Richters Freund Navid sprengt sich als Selbstmordattentäter bei Kabul in die Luft. Das ist zumindest die Version, die die Medien verbreiten. Doch kurz vor seinem Tod hat Navid seinem IT-begabten Freund Tim eine sehr merkwürdige E-Mail geschickt, die jede Menge Daten und Dokumente beinhaltet, die Navid gesammelt hatte. Und was hat das Computerspiel Desert Rogue mit der ganzen Sache zu tun? Tim hat nicht lange Zeit sich darüber Gedanken zu machen, da bricht bereits das Chaos über ihn herein. Diverse Geheimdienste sind ihm und der Ex-CIA-Agentin Bahar dicht auf den Fersen.
Auch wenn man als Leser sehr schnell ahnt, wohin die Reise inhaltlich gehen wird, ist dieser Thriller sehr rasant und unterhaltsam geschrieben. Die vielen IT-Inhalte sind auch für absolute Laien sehr verständlich erklärt. Tatsächlich hinterlässt die Geschichte ein ungutes Gefühl, wird einem doch aufgezeigt, was bereits technisch alles möglich ist. Unzählige Verfolgungsjagden – das muss man schon mögen, allerdings hat Frau Hense sich hier wirklich bemüht, alles realistisch zu halten und nicht übers Ziel hinauszuschießen.
Ein wirklich spannendes und informatives Abenteuer – geschrieben von einer Insiderin. Sehr empfehlenswert und ich bin gespannt, was von der Autorin noch so erscheinen wird. 4 Sterne.

Bewertung vom 02.03.2023
Völlig übergeschnAPPt! / SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! Bd.1
Fesler, Mario

Völlig übergeschnAPPt! / SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! Bd.1


sehr gut

Switch you – Mario Fesler
Zum zwölften Geburtstag bekommt Fred von seinem Vater endlich ein eigenes Handy geschenkt. Nur leider scheint das zu nichts zu gebrauchen zu sein -es hat nur eine einzige App. Schnell entdeckt Fred allerdings, dass diese App es in sich hat! Er kann sich unbemerkt mit einem Klick in den Körper seines 16-jährigen Bruders Erik switchen. Und der scheint in Schwierigkeiten zu sein. 12 Stunden hat Fred Zeit, seinem Bruder aus der Patsche zu helfen. Es wird turbulent. Zum Glück ist da noch Freds beste und geniale Freundin Swetlana, die ihm mit Rat und Tat zur Seite steht.
Dieses Buch ist für Kinder etwa ab 10 Jahren geeignet. Die Sprache ist einfach und kindgerecht (erinnert etwas an Gregs Tagebücher!) und die knapp 200 Seiten sind schnell gelesen. Der Ton ist locker, der Inhalt witzig. Abgerundet wird das Ganze noch durch humorvolle schwarz-weiß-Illustrationen. Damit ist das Buch besonders für Lesemuffel geeignet.
Sehr nett und unterhaltsam, hat uns gut gefallen! 4 Sterne von uns!

Bewertung vom 18.02.2023
Wovon wir leben
Birnbacher, Birgit

Wovon wir leben


sehr gut

Wovon wir leben – Birgit Birnbacher
Nach einem Fehler und gesundheitlichen Problemen muss Julia ihren Job als Krankenschwester und ihr Leben in der Stadt hinter sich lassen. Aus Mangel an Alternativen zieht sie erstmal zurück zu ihren Eltern ins Dorf. Dort muss sie feststellen, dass ihre Mutter nach vielen Jahren unglücklicher Ehe endlich das Handtuch geworfen hat und den Vater sowie den behinderten Bruder verlassen hat.
Es sind im Prinzip sehr viele Themen, die die Autorin in dieses Buch gepackt hat und im Grunde ist es ein sehr politisches Werk -sehr nahe am Puls der Zeit. Sowieso bewegt sie sich unglaublich nahe an ihren Figuren, geradezu gespenstisch normalen Leuten. Das Dorf, in das Julia nie zurückkommen wollte und in dem sie nun doch Zuflucht sucht in ihrer Arbeitslosigkeit, ist ein ganz gewöhnliches kleines österreichisches Dorf. Die Bewohner sind einfache Leute mit Eigenheiten und Schrullen. Vor allen Dingen sehen sie auf „Die Städter“ und „Die Studierten“ herab. Diese Unterschiede zwischen Stadt und Land, Alteingesessenen und Zugezogenen sind auf jeden Fall ein großes Thema dieses Romans. Außerdem geht es um Arbeitslosigkeit (nicht nur Julias) und die Rolle der Frau, von fremden wie auch eigenen Erwartungen. Es ist die Geschichte von Aufarbeitung, Schuld und vor allen Dingen Neuausrichtung. Es bleiben lose Handlungsstränge, nicht alles scheint zu Ende erzählt. Nicht alles wird gut, doch es scheint etwas in Bewegung gekommen zu sein. Ein nachdenkliches Buch, das vom Wandel der Zeit erzählt.
Insbesondere der Erzählstil der Autorin hat es mir angetan. Julia erzählt aus der Ich-Perspektive und lässt den Leser an ihren Gedanken, Erinnerungen und Gefühlen teilhaben. Man kommt ihr so recht nahe. Es ist eine geradezu auffällig einfach gehaltenen Sprache, gespickt mit Redewendungen und Ausdrucksweisen aus dem ländlichen österreichischen Raum. Wirklich sehr authentisch. Dem gegenüber steht Julia, die sich in gewisser Weise für ihre Herkunft schämt und den Schrullen und Widersprüchlichkeiten der Dorfbewohner und Familienmitglieder oftmals mit Kopfschütteln entgegentritt. Ein toller Kontrast und sehr unterhaltsam.
Auf jeden Fall sehr lesenswert! 4 Sterne

Bewertung vom 14.02.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


sehr gut

In blaukalter Tiefe – Kristina Hauff
Ein Segeltörn in den schwedischen Schären. Zwei Pärchen, Caroline und Andreas, sowie Tanja und Daniel gehen zusammen mit dem Skipper Erik auf große Fahrt. Es soll eine Auszeit werden und eine Beziehung kitten. Ein gewisses Ungleichgewicht besteht allerdings von Anfang an, denn Daniel ist Andreas’ Juniorpartner und hofft auf baldige Beförderung zum Partner. Was mit kleineren Dissonanzen beginnt, schaukelt sich immer weiter hoch. Zusammengepfercht auf engstem Raum tun sich immer mehr menschliche Abgründe auf. Was als Machtspielchen beginnt, entwickelt eine unglaubliche Dynamik und endet in einer Katastrophe.
Die Autorin schafft die perfekte Balance zwischen traumhaften Naturbeschreibungen, psychologischer Tiefe und beklemmender Vorahnung. Ihre Sprache ist dabei geradezu auffallend einfach. Simple Alltagssprache, die es dem Leser erlaubt, sich voll und ganz auf die Zwischentöne zu konzentrieren. Unterhaltsam und süffig zu lesen. Es wird abwechselnd aus den Perspektiven der vier Passagiere erzählt. So erhält man Einblick in ihre Gedanken und Beweggründe. Außerdem beobachten sie sich gegenseitig sehr genau. Genau hier liegt auch die Stärke dieses Romans – in den detaillierten psychologischen Betrachtungen. Nur der Skipper Erik bleibt undurchsichtig und geheimnisvoll. Immer wieder werden dieselben „Schlüssel“-Szenen von unterschiedlichen Protagonisten erzählt. Damit ergibt sich ein erstaunlich rundes Bild.
Ein wirklich spannender Roman, unterhaltsam und mit erstaunlicher Tiefe. Hat mir sehr gefallen! 4 Sterne!

Bewertung vom 12.02.2023
Morgen, morgen und wieder morgen
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


sehr gut

Morgen, morgen und wieder morgen – Gabrielle Zevin
Ein ungewöhnliches, sehr auffälliges Cover – ein ganz besonderer Roman über Freundschaften, die 90er und die Entwicklung von Computerspielen.
Sadie, Sam und Marx sind ein unschlagbares Trio. Sie sind leidenschaftliche Gamer, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Außerdem sind sie beste Freunde. Da ihr Leben quasi aus Gaming und der Entwicklung von Computerspielen besteht, sind auch die Aufs und Abs ihrer Freundschaft eng an ihren beruflichen Erfolg geknüpft – und umgekehrt. Insgesamt sind es etwa zwanzig Jahre, die dieser Roman die Freunde auf ihrem Weg begleitet. Insofern ist es auch eine Geschichte der Computerwelt. Sadie und Sam lernt man bereits als Kinder kennen. Eine berührende Kontaktaufnahme und beginnende Freundschaft.
Tatsächlich dreht sich sehr viel um die Gaming-Welt. Man muss allerdings keinerlei speziellen Kenntnisse darüber haben. Die unterschiedlichen Spielwelten sind sehr faszinierend und spannend beschrieben. Ein ganz eigenes Universum, das nostalgische Gefühle hervorruft und in die 90er zurückversetzt.
Außerdem beschreibt die Autorin die sehr intensive Freundschaft zwischen Sadie und Sam. Sie bedeuten einander sehr viel, gerade dadurch sind sie auch extrem verletzlich und nicht jeder kann mit seinen Gefühlen gut umgehen. Immer wieder fragt man sich als Leser, ob da nicht doch mehr ist als Freundschaft zwischen den beiden. Aber was ist eigentlich wertvoller – Freundschaft oder Liebe? Manchmal hat dieser Roman auch geradezu philosophische Anwandlungen. Toll!
Nachdem ich das Buch zugeklappt hatte, war ich begeistert. So rund und komplex ist das Werk. So nahe ist man Sam und Sadie gekommen, als hätte man die Freunde tatsächlich über Jahrzehnte begleitet. Allerdings muss ich gestehen, dass ich für diesen Roman verhältnismäßig lange gebraucht habe. So richtig gefesselt hat er mich eher selten, bzw. dann eher gegen Ende. Für mich persönlich konnte ich doch immer wieder Längen feststellen.
Deswegen gibt es am Ende von mir 4 Sterne für einen wirklich faszinierenden und lesenswerten Roman.

Bewertung vom 03.02.2023
Young Mungo
Stuart, Douglas

Young Mungo


ausgezeichnet

Young Mungo – Douglas Stuart
Das Cover provoziert, ebenso wie der Inhalt des Romans. Nur wie ich finde, auf einer ganz anderen Ebene, weswegen ich das Cover für nicht optimal gewählt halte. Ja, es geht um die gleichgeschlechtliche Liebe zwischen zwei Jungs, gerade 15 und 16 Jahre alt, im Glasgow der 90er Jahre. So brisant Homosexualität in diesem Milieu am Rande der Gesellschaft auch war, ist es für mich doch nicht das Hauptthema dieses Buches. Aber von vorne.
Mungo wächst in sozial äußerst schwierigen Verhältnissen auf. Gesellschaftlich in der sozialen Unterschicht angesiedelt, mit einer sehr jungen Mutter, die es nicht schafft, ihrer Verantwortung für die Kinder gerecht zu werden und mehr weg denn da ist. Zwischen Verwahrlosung, Alkohol, Gewalt und Bandenkriegen zwischen Protestanten und Katholiken ist dies zuallererst einmal ein etwas trister Coming of Age Roman.
Erzählt wird in zwei verschiedenen Handlungssträngen. Zum Einen die chronologische Entwicklung der Ereignisse, wie etwa die langsame Annäherung der beiden Jungs – eine wirklich süße Liebesgeschichte. Der zweite Erzählstrang findet etwas später statt. Mungo wird mit zwei Männern zu einem Ausflug an einen See geschickt – um ihn zu einem „Mann“ zu machen. Die Hintergründe und Zusammenhänge werden erst nach und nach klar.
Das eigentliche Thema dieses Werks, das immer wieder auftaucht und schockiert ist Gewalt: von alltäglichen Prügeleien und Übergriffigkeiten, häuslicher Gewalt, Nötigung, Vergewaltigung. Es ist schockierend und trostlos, in welchem Milieu diese Kinder aufwachsen müssen. Und wie unvermögend die Erwachsenen sind, sie davor zu schützen.
Der Autor hat einen recht direkten Schreibstil, der den Inhalt noch verstärkt. Etliche Figuren lässt er auch in einem dialektähnlichen Slang sprechen. Der Umgangston ist rüde, Sprache und Ton derb. Es ist sehr authentisch, aber auch extrem brutal, ekelerregend. Man möchte die Augen vom Text abwenden, ist jedoch zu sehr mittendrin, zu gefesselt. Zum Glück sind da immer wieder diese friedlich schönen Szenen mit Mungos Schwester Jodie. Zwei arme Kinder in einer rauen Welt, die nur einander haben.
Alles in allem eine oft sehr unangenehme, jedoch geniale Leseerfahrung! Mungo hat mich diese Tage sehr beschäftigt. Dies ist wohl eine Figur, die länger im Gedächtnis haften bleibt. 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.01.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


ausgezeichnet

Der Inselmann – Dirk Gieselmann

Ein Junge und eine Insel. Erst zieht Hans nur widerwillig mit seinen Eltern in die Abgeschiedenheit, regelrecht Isolation, der Insel in einem See Deutschlands. Doch nach kurzer Zeit wird der Junge sowohl von den Eltern als auch der Insel getrennt. Ein Leben lang bleibt diese Insel nun Herzens- und Sehnsuchtsort.

Mit nur 170 Seiten ist dies ein sehr kurzer Roman. Der Autor benötigt jedoch nicht viele Worte um sehr viel auszusagen, sowohl an Handlung als auch an Emotionen. Sowieso ist die wunderbare Sprache dieses Werkes bewundernswert. In knappen, poetischen Sätzen führt Herr Gieselmann den Leser mitten in die Gedanken- und Gefühlswelt von Hans. Das karge, armselige Leben auf der Insel und Hans‘ kindlicher Umgang damit – das ist einfach grandios erzählt. Dieser ist ein Außenseiter wider Willen, der bereits in jungen Jahren unter der Wortkargheit der Eltern leidet und auch sonst im Leben nirgendwo Anschluss findet.

Es ist ein sehr ruhiges, melancholisches Buch, das dennoch fesselt und zahlreiche Deutungsmöglichkeiten bietet. Mich hat besonders die tolle Sprache und ganz spezielle Atmosphäre beeindruckt. Ein faszinierendes Werk von einem Autor, den ich mir merken werde.

5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


weniger gut

Frankie – Michael Köhlmeier
Dies war mein erster Roman des preisgekrönten Autors Michael Köhlmeier. Leider wurde ich nicht wirklich warm damit und so wird es wohl auch mein letztes bleiben…
Der vierzehnjährige Frankie trifft auf seinen Großvater, der nach 18-jähriger Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen wird. Der Teenager wächst bei seiner alleinerziehenden Mutter auf und wäre für eine männliche Bezugsperson durchaus dankbar. Und der Opa übt durchaus einen Einfluss auf seinen Enkel aus – allerdings keinen guten.
Was mir gut gefallen hat an diesem Roman, ist die Verwendung vieler österreichischer Ausdrücke, da diese meinem eigenen Dialekt recht nahekommen. Auch die Ausgangssituation finde ich sehr spannend.
Leider überzeugten mich weder die Figur des Frankie noch die des Großvaters. Frankie spricht und denkt nicht wie ein Teenager der heutigen Zeit. Viel zu altklug kommt er daher. Gegen Ende gerät er richtiggehend ins Schwafeln über philosophische Fragen. Wenig glaubwürdig. Auch seine Handlungen werden gegen Ende immer abstruser. Statt Spannung erzeugte dies bei mir vielmehr Langeweile.
Schließlich konnte ich zu keiner der Charaktere eine Verbindung aufbauen. Die Geschichte ist zu dünn, fast ausschließlich auf die Beziehung zwischen Opa und Enkel konzentriert, die mich jedoch absolut nicht erreicht hat. Schade, aber davon hätte ich mir mehr erwartet. 2 Sterne.