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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
schaetzelein83
Wohnort: 
Mühldorf

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2022
Darling Rose Gold
Wrobel, Stephanie

Darling Rose Gold


sehr gut

Normalerweise starte ich meine Rezension immer mit einer kurzen Zusammenfassung der Story ohne den Klappentext zu wiederholen oder zu spoilern. Bei diesem Buch hab ich aber einfach keinen guten Mittelweg gefunden zwischen nichts und gleich alles zu verraten … daher die einfache Empfehlung: lasst euch auf das Buch ein, und seht was euch erwartet!

Das Cover gefällt mir farblich sehr gut und ist nahezu schnörkellos, genauso wie die Story dahinter. Der Schreibstil ist gut, man kann es flüssig lesen und die kapitelweisen Perspektivenwechsel zwischen Mutter und Tochter inklusive Rückblicke in die Vergangenheit packen einen direkt und man will es kaum noch zur Seite legen.

Die Protagonisten sind leider alles andere als liebenswürdig oder sympathisch und auch wenn man anfänglich noch etwas Mitleid mit Rose Gold hat, so schlägt es irgendwann um und man kommt aus dem Kopfschütteln über diese kranken Persönlichkeiten kaum noch raus. Umso erschreckender, dass die Story vermutlich nicht an den Haaren herbeigezogen sondern genau so auch beim Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom passieren könnte. Mir persönlich war die Geschichte leider stellenweise zu negativ, man hatte als Leser kaum einen Lichtblick (auch wenn man natürlich kein Happy End erwartet bei der Story) und es gab auch kaum jemanden, für den man etwas Sympathie empfinden konnte. Dennoch ist es wirklich lesenswert, man sollte nur nicht mit falschen Erwartungen an dieses Buch rangehen, sondern sich einfach darauf einlassen was Stephanie Wrobel da für uns zu Papier gebracht hat.

Bewertung vom 03.07.2022
Mein Herz so wild
Eagland, Jane

Mein Herz so wild


sehr gut

Louisa Cosgrove lebt mit ihrer Familie im viktorianischen England und muss sich Tag für Tag der strengen Hand ihrer Mutter fügen hinsichtlich „Dingen, die eine Dame tun oder lassen sollte“. Lediglich ihr Vater, ein Arzt, fördert ihre Wissbegier von Kindesbeinen an und lässt sie experimentieren und später auch bei sich assistieren – etwas zur damaligen Zeit Undenkbares, da es lediglich den Männern (und damit ihrem Bruder allein) vorbehalten war Medizin zu studieren und den Arztberuf zu ergreifen. Nach dem Tod des Vaters fällt die einzige Unterstützung zur Verwirklichung ihre Träume und Wünsche jedoch weg und Louisa findet sich eines Tages in einer geschlossenen Anstalt wieder, wo ihr eine Geisteskrankheit und eine andere Identität unterstellt wird. Kann sie die Verwechslung aufklären und ihrem Traum wieder ein Stück näher kommen?

Das Cover zeigt ein schüchternes Mädchen hinter einem Vorhang und eine Pferdekutsche und deutet bereits auf das historische Setting hin. Den Titel finde ich etwas verwirrend, da er auf den ersten Blick eine Liebesgeschichte suggeriert, dies kann der Klappentext aber recht schnell geraderücken, auch wenn er nur in Ansätzen beschreibt, worum es in dem Buch geht, denn es ist vielfältiger als gedacht.

Der Schreibstil ist toll und es lässt sich trotz historisch bedingter Begrifflichkeiten flüssig lesen. Die Kapitel wechseln anfänglich zwischen Gegenwart und Vergangenheit, wobei die Vergangenheitskapitel immer aufsteigend und näher zur Gegenwart hin erzählt werden. Man erfährt häppchenweise mehr über die Protagonisten, die damaligen Lebensweisen und deren Widrigkeiten im England des 19. Jahrhunderts.

Ich hab es sehr gerne gelesen, aber ein Wermutstropfen bleibt: ich hätte mir hier wirklich einen 2. Teil gewünscht, der das, was nach dem Ende dieses Buchs offen bleibt bzw. gerade neu beginnt, noch beleuchtet – denn das Leben, das auf sie wartet, wird sicherlich auch weiterhin nicht ohne Stolpersteine für Louisa Cosgrove sein.

Dennoch ein tolles Buch, das meiner Meinung nach zu unrecht viel zu unbekannt ist und eine Autorin, von der ich gerne noch mehr lesen würde.

Bewertung vom 14.06.2022
Zettel am Zeh (eBook, ePUB)
Busch, M.L.

Zettel am Zeh (eBook, ePUB)


sehr gut

Die neugierige Fiona Salbei entdeckt vor dem Haus gegenüber einen Grabstein und will dem natürlich nachgehen. Dabei mischt sie sich erfolgreich in die Angelegenheiten ihres Nachbarn Waldo Engel ein und findet sich urplötzlich in den Vorbereitungen einer besonderen Beerdigung wieder.

Das Cover und auch der Titel sind mal wieder richtig gut gelungen und wecken die Neugier auf die Kurzgeschichte. Wer M.L. Busch kennt, weiß ihren witzig-lockeren Schreibstil zu schätzen und der passt hier wie die Faust aufs Auge. Die beiden Protagonisten liefern sich einen ordentlichen, aber nicht nervenden Schlagabtausch und der kapitelweise Perspektivenwechsel zwischen Fiona und Waldo bereichert die Story sehr. Auch wenn das Thema Kunst-Installationen jetzt nicht unbedingt meine Leidenschaft ist, habe ich diesen kurzweiligen Ausflug doch genossen und würde mich freuen, in einem der kommenden Bücher nochmal auf Waldo und Fiona zu treffen.

Bewertung vom 05.06.2022
A Place to Love / Cherry Hill Bd.1
Lucas, Lilly

A Place to Love / Cherry Hill Bd.1


ausgezeichnet

June McCarthy lebt mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Lilac und Poppy auf der Obstfarm „Cherry Hill“ in Colorado, die sie nach dem Tod ihres Vaters vor drei Jahren übernommen hat. Sie arbeitet quasi Tag und Nacht und gönnt sich kaum Ruhe, doch so richtig in die schwarzen Zahlen will die Farm dennoch nicht rutschen. Da taucht auch noch ihre Uni-Liebe Henry auf und konfrontiert sie mit einer unangenehmen Wahrheit, der sie jetzt nicht mehr entkommen kann und sie muss sich der Vergangenheit, der Zukunft und vor allem ihren eigenen Gefühlen stellen.

Das Buch war mein erstes überhaupt von Lilly Lucas, daher hatte ich keine Ahnung was mich erwarten würde und habe mich einfach vom interessanten Klappentext zum Lesen verleiten lassen. Dass dieses Highlight dahinter steckt, hätte ich daher so wirklich nicht geahnt. Aber bei diesem Buch passte einfach alles: das Cover ist optisch wie haptisch wunderschön gestaltet und hebt sich durch den gelben Farbton von anderen Büchern ab. Der Schreibstil ist leicht, humorvoll und locker, so dass man ganz schnell in der Geschichte drin ist und nur so durch die 330 Seiten fliegt. Die Protagonisten rund um die Familie McCarthy und deren Freunde und Bekannte waren wirklich allesamt liebenswürdig und sympathisch und ich finde es sehr erfrischend, wenn es mal keinen Griesgram oder Quertreiber gibt, der die Harmonie stört.
Und auch die Story an sich war einfach stimmig, das Setting rund um die Obstfarm und den Red Rock Lake idyllisch und so toll ausgearbeitet, dass ich oft das Gefühl hatte, diese Familie schon ewig zu kennen und in der Gegend bereits gewesen zu sein. Mir hat absolut nichts gefehlt, es passte einfach genauso wie es war und ich habe daher tatsächlich an diesem Buch Null komma null auszusetzen und freue mich so sehr, bald auch die anderen McCarthy-Schwestern näher kennenzulernen.

„A place to love“ wird definitiv nicht mein letztes Buch von Lilly Lucas gewesen sein, aber dieses erhält von mir direkt eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.05.2022
Tanz in die Angst
Zimmermann, Hanna

Tanz in die Angst


ausgezeichnet

Eine Vergewaltigung im eigenen Haus traumatisiert Sophie so stark, dass sie kurz darauf Visionen ihrer vor vielen Jahren verstorbenen Mutter erlebt. Sie hat das Gefühl ihre Mutter will ihr nach so langer Zeit noch etwas mitteilen und Sophie macht sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit, den Hintergründen ihres Todes und muss sich dabei erneut mit ihren tiefsten Ängsten und der eigenen Vergewaltigung auseinandersetzen. Kann sie der Ursache ihrer Visionen auf die Spur kommen und herausfinden, was ihre Mutter ihr mitteilen will?

Das Cover wirkt düster und fast unscheinbar, aber das darin versteckte Debüt ist wahrlich sensationell. Auf nicht mehr als 220 Seiten erleben wir eine vielfältige und gut ausgearbeitete Geschichte, die zwar mit Visionen gespickt aber dennoch nicht unrealistisch oder Science-Fiction-mäßig wirkt. Die Story zieht einen von der ersten Seite in den Bann, was auch auf den flüssigen Schreibstil der Autorin zurückzuführen ist, und lässt einen erst auf der letzten Seite wieder los - und zwar völlig verstört und schockiert.

Sophie als Hauptprotagonistin ist gut ausgearbeitet, sie ist authentisch, realistisch und man will sie oft einfach nur in den Arm nehmen, wenn sie wieder aus einer ihrer Visionen hochschreckt oder das Gefühl hat, dass jemand sie verfolgt.

Stellenweise hat es mich an „Verity“ von Colleen Hoover erinnert und oft fühlte ich mich auch genauso: man will es eigentlich gar nicht in allen Einzelheiten wissen, aber kann doch irgendwie nicht aufhören zu lesen.

Für dieses außergewöhnliche Buch gibt es von mir trotz fehlender – und (wie auch bei „Verity“) dringend notwendiger – Triggerwarnung eine Leseempfehlung einer tollen neuen Autorin! TOP!

Bewertung vom 28.05.2022
Mehr, als du denkst
Overbeck, Maja

Mehr, als du denkst


gut

Marie und Leo sind verheiratet, doch es kriselt in ihrer Beziehung. Da ist es nicht gerade hilfreich, dass nach 10 Jahren Abwesenheit und absoluter Funkstille Leo's Pflegebruder Nik auf einmal wieder vor der Tür steht. Marie merkt, dass ihre Gefühle aus der Unizeit immer noch nicht ganz verschwunden sind und sie sich ein ums andere Mal fragt, wie lange sie Nik noch widerstehen kann.

Das Cover zu "Mehr, als du denkst" ist schön, die Pastellfarben harmonieren mit dem Pärchen auf dem Cover und es wirkt romantisch und einfach passend. Die Geschichte nahm nur recht langsam Fahrt auf und ich brauchte fast 100 Seiten, um reinzukommen, denn man wird durch den kapitelweisen Perspektiven- bzw. Zeitenwechsel immer wieder aus der aktuellen Geschichte rausgerissen.

Die Geschichte war dennoch besonders, sie beinhaltet einige schöne und auch ernste Themen und zeigt, wie tief eine Freundschaft gehen kann und welche Folgen sich für viele Beteiligte daraus ergeben. Leo und Nik sind grundverschieden und doch verbindet sie die Liebe zum Surfen und ihre lange Freundschaft und nichts und niemand kann dazwischen grätschen. Marie war mir etwas zu unsicher in der ganzen Geschichte, sie wurde von der Persönlichkeit und dem Auftreten der Männer regelrecht überfahren und hat immer nur reagiert statt auch selbst mal die Initiative zu ergreifen.

Die aktuelle Liebesgeschichte war mir leider eindeutig zu spät und zu knapp gehalten, dennoch hatte ich kurzweilige Lesestunden mit Nik, Leo und Marie und freue mich, die außergewöhnliche Walker-Bande kennengelernt zu haben.

Bewertung vom 23.05.2022
Thirteen / Eddie Flynn Bd.4
Cavanagh, Steve

Thirteen / Eddie Flynn Bd.4


sehr gut

Die Schauspielerin Ariella Bloom und ihr Bodyguard Carl Tozer wurden grauenvoll ermordet und Ari's Ehemann Robert Solomon soll sich für diese Tat vor Gericht verantworten, obwohl er seine Unschuld nach wie vor beteuert. Bis das Gegenteil bewiesen ist, gilt generell die Unschuldsvermutung, doch was, wenn der wahre Mörder in der Jury sitzt und alles daran setzt, dass Robert auf jeden Fall schuldig gesprochen wird? Kann der Anwalt Eddie Flynn zusammen seinem Ermittlerteam dem Täter noch rechtzeitig auf die Spur kommen?

Das Cover des Buchs ist ein richtiger Eyecatcher und man will wissen, was es mit der 13 auf sich hat. Dabei wird schnell klar, dass das Buch kein langweiliger Justizroman wird, sondern mit Spannung und interessanter Handlung aufläuft. Eddie Flynn als Anwalt ist mir schnell sympathisch und auch mit seinem polizeilichen Ermittlerteam arbeitet er gut zusammen.

Dank der verschiedenen Perspektiven, bei denen die Kapitel des Täters in der 3. Person und die Kapitel um Eddie Flynn aus der Ich-Perspektive erzählt werden, weiß man immer sofort, wem der Abschnitt gewidmet ist und der kapitelweise Wechsel führt dazu, dass man nur so durch die Seiten fliegt und immer weiterlesen will. Ich musste mir sogar eingestehen, dass ich zeitweise fast schon Bewunderung für den Täter empfand, ob der perfekt durchdachten Taten und Herangehensweisen, die er so an den Tag legt.

Die Story war insgesamt echt interessant und die Auflösung logisch, wenn auch das Finale für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt wurde und mir zu actionlastig daherkam. Auch wenn es sich um Teil 4 der Eddie Flynn-Reihe handelt, hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt oder ich arg gespoilert wurde, weshalb man die anderen Titel auch unabhängig davon noch lesen könnte.

Ein wirklich lesenswertes Buch mit ein paar Abstrichen, das John Grisham-Fans in jedem Fall gefallen wird.

Bewertung vom 16.05.2022
Sturmopfer
Lloyd, Sam

Sturmopfer


weniger gut

Lucy Locke kann es nicht glauben: kurz bevor ein großer Sturm aufzieht erfährt sie, dass ihr Mann Daniel mit den Kindern auf ihrem Boot noch raus aufs Meer gefahren ist – und dass das Boot nun führerlos im Meer treibt und an Land gezogen werden muss. Von ihrem Mann und den Kindern Billie und Fin jedoch fehlt noch jede Spur … sie muss schnellstmöglich herausfinden was wirklich passiert ist und wieso Daniel sich und die Kinder scheinbar skrupellos in Gefahr gebracht hat. Kann sie es schaffen oder kommt im kalten, stürmischen Meer sowieso jede Hilfe viel zu spät?

Das Cover zeigt gut worum es geht: ein leeres Boot und die raue See kurz vor dem angekündigten Sturm. Man hätte damit rechnen können, dass es dadurch viel um Wetterphänomene, Schiffe und die Seefahrt an sich geht. Dennoch hätte ich mir tatsächlich etwas weniger davon gewünscht – so wurde ich leider schon zu Anfang dazu verleitet bestimmte Abschnitte nur noch zu überfliegen. Der Schreibstil an sich hat mir aber gefallen, es lässt sich leicht lesen und ich bin gut reingekommen. Die kurzen Zwischenkapitel mit Notizen und Gedanken einer unbekannten Person haben mir gut gefallen und des Geschehen etwas interessanter gemacht.

Denn dem Buch fehlt es an vielen Stellen an wirklicher Spannung, es lebt alleine von der düsteren, atmosphärischen Stimmung an den Klippen von Mortis Point. Nach dem Verschwinden von Daniel und den Kindern nimmt die Handlung kaum noch Fahrt auf und die Spannung verliert sich von Kapitel zu Kapitel leider immer wieder. Rückblickend betrachtet gibt es auch einige Dinge, die zwar oft erwähnt werden aber wenig bis gar nichts mit dem Fall zu tun haben. Auch tat ich mir sehr schwer Lucy sympathisch zu finden oder gar mit ihr zu leiden. Gegen Ende erwarten den Leser noch einige Cliffhanger, die die Spannung wieder etwas heben, aber die Auflösung konnte mich dann leider nicht mehr wirklich versöhnlich stimmen, weshalb ich nur 2 von 5 Sternen vergebe.

Bewertung vom 13.05.2022
Perfectly Broken / Bedford-Reihe Bd.1
Stankewitz, Sarah

Perfectly Broken / Bedford-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Brooklyn verliert bei einem tragischen Unfall ihren Partner und kann auch ein Jahr danach kaum Fuß fassen. Daher zieht sie nach Bedford, einem kleinen Ort weit weg von Manchester und den traurigen Erinnerungen. Zunächst scheint sie trotz Job und neuer Wohnung kaum Abstand zu den bisherigen Ereignissen nehmen zu können, doch dann tritt Chase in ihr Leben und eine gemeinsame Tür zwischen ihren Wohnungen wird zum Rettungsanker der beiden gebrochenen Seelen. Kann Brooke es schaffen, das Alte zurück zu lassen und sich ganz auf einen Neuanfang einlassen?

Das Buch war ein reiner Coverkauf, da der Klappentext zwar schön klingt, aber nicht viel von der Story preisgibt – und ich hab ihn dennoch nicht bereut. Der Schreibstil ist schön flüssig und der Perspektivenwechsel zwischen Chase und Brooklyn tut der Story wirklich gut und man taucht so schnell ein, dass man das Buch irgendwann nicht mehr zur Seite legen kann.

Ich brauchte etwas Zeit, um mit Brooke und ihren Eigenheiten klarzukommen, aber Chase war mir dafür sofort sympathisch und ich hab ihn schnell in mein Herz geschlossen (und auch nie mehr losgelassen, er ist einfach herzallerliebst).

Ohne zu spoilern kann ich nicht noch tiefer auf die Geschichte eingehen, jede/r von euch soll dieses Buch völlig unvoreingenommen lesen können und genauso reagieren, wie es diese Story verdient: mit Herzklopfen, mit offenem Mund, mit Tränen in den Augen und mit überraschtem Blick. Denn es ist viel mehr als einfach nur eine weitere Liebesgeschichte und war daher für mich ein echtes Lesehighlight.

Dieses Buch ist auf gerade einmal 240 Seiten so vielfältig und doch vollkommen, wie es andere Bücher auf 500 Seiten manchmal nicht schaffen. Mir hat nichts gefehlt, es war nicht zu schnell abgehandelt oder nur oberflächlich angerissen, es passte einfach genauso wie es war.

„Perfectly Broken“ war mein erstes, aber definitiv nicht mein letztes Buch von Sarah Stankewitz – ein toller Auftakt zur Bedford-Reihe, der von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung bekommt!

Bewertung vom 06.05.2022
Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1
Kodiak, Frank

Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1


gut

Leila ist 17 und todunglücklich mit dem Umzug von Frankfurt nach Taubenheim. Das lässt sie ihre Eltern auch spüren und verschwindet nach einem Streit spurlos. Zunächst deutet alles daraufhin, dass sie einfach nur eine weitere Ausreißerin ist, die bestimmt bald wieder nach Hause kommt – dass ihr Ausweis aber in der Nähe eines ausgebrannten Wohnmobils mit einer männlichen Leiche darin gefunden wird, und dort zudem ein Mädchen scheinbar in Todesangst auf die stark befahrene Autobahn läuft, rückt ihr Weglaufen in ein anderes Licht und ruft die Privatermittler Jan und Rica Kantzius auf den Plan. Können sie Leila wohlbehalten aufspüren oder ist sowieso längst alles zu spät?

Das erste Drittel des Buchs beginnt wirklich spannend und lässt einen mit vielen offenen Fragen und wenigen Ideen bezüglich Täter und Motiv zurück, was mir wirklich gut gefallen hat. Dann beginnt die Ermittlungsarbeit und zusammen mit der Vorstellung und den Hintergründen des Privatermittler-Ehepaars Kantzius verliert das Buch die Spannung und sie kommt gegen Ende auch nur noch in Ansätzen wieder zurück. Die Auflösung ist eindeutig und hat mich tatsächlich etwas überrascht, wenn auch für mich ein paar zu viele Komponenten dabei waren, die seltsamerweise problemlos geklappt und ineinander gegriffen haben (mehr kann ich dazu leider nicht sagen, ohne euch zu spoilern).

Leider war mir das ungleiche Ermittler-Ehepaar nicht wirklich sympathisch und die Story auch nicht ganz neu, daher werde ich die weiteren Teile der „Amissa“-Reihe nicht in meine Leseliste aufnehmen, aber vielleicht beschert es ja dem Einen oder Anderen dennoch einen gemütlichen Leseabend.