Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
ws
Wohnort: 
Markdorf
Über mich: 
... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

Bewertungen

Insgesamt 1216 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2023
Fischerkrieg am Bodensee
Moor, Matthias

Fischerkrieg am Bodensee


ausgezeichnet

Im Bodensee dürfen ab Januar 2024 drei Jahre lang keine Felchen mehr gefangen werden. Fakt!

Warum diese Entscheidung von den drei Anrainerstaaten Österreich, Schweiz und Deutschland getroffen werden musste, erläutert Matthias Moor auf den kursiv gesetzten Seiten 307ff. sehr fundiert. Tatsache ist nun mal, dass die Menge der von den 64 Berufsfischern gefangenen Felchen in den vergangenen 20 Jahren von seinerzeit mehr als 800 Tonnen auf 20 Tonnen pro Jahr gesunken ist. Grund hierfür sind ausser dem massiven Zuwachs an Stichlingen, der ebenso massive Zuwachs an Kormoranen.

Um diese wie immer von Matthias Moor bestens recherchierten Fakten baut der Autor einen spannenden Krimi mit Familendramen, Familen'kriegen', Geld, Macht, Verbrechen, einer Prise Sex und natürlich dem einen oder anderen Mord herum.

Was ebenso wie bei den anderen Moors fasziniert ist zum einen der flüssig zu lesende Schreibstil, dann die nahtlos ineinander übergehenden Handlungsstränge und auch die exakte der Realität entsprechenden Beschreibungen der Stimmungen am See, der Ortschaften, der Blicke, die sich beispielsweise vom Konstanzer Hörnle Richtung Alpstein und Säntis bieten.

Wer schon einmal von der Konstanzer Altstadt über die Rheinbrücke nach Staad zur Fähre Konstanz - Meersburg gefahren ist, wird sich wahrscheinlich erinnern: "Er blickte zu dem großen, dreieckigen Kirchenbau aus den betonverliebten1960ern, der im Volksmund Seelenabschussrampe hieß, und überlegte, was seine Seele eher in den Himmel katapultieren würde [...]" (S. 276)
Diese 'Seelenabschussrampe' ist der Turm der Maria-Hilf-Kirche, einem römisch-katholischen Kirchengebäude samt integriertem Kindergarten auf der rechten Seite kurz von der Einmündung der Hermann-von-Vicari in die Mainaustrasse.

Zwischendurch und an passenden Stellen lässt Matthias Moor immer wieder ebenso aus den realen Gegebenheiten entwachsenen Gedanken freien Lauf: "Mehr Phosphat in den See leiten? [um den Fischen ein besseres Nahrungsangebot zu schaffen; Anm. WS] Das würden die Leute nicht verstehen, auch wenn es nur ein bisschen sei. Die Badener wollen ihren Bodensee sauber, und den Unterschied zwischen sauber und nährstoffarm, den verstünden die Leute nicht. »So ist das halt in einer Medien-Demokratie« [...] »es zählt nicht das, was vernünftig ist, sondern was vernünftig klingt. Außerdem haben die Leute ein verdammt schlechtes Gewissen. Weil alle wissen, dass wir den Planeten hemmungslos ausbeuten und mit der Umwelt schäbig umgehen. Nicht weil wir das müssen, sondern weil wir ums Verrecken auf kein Milligramm unseres Wohlstandes verzichten wollen.« (S.254f.)

Das soll nicht heißen, dass Matthias Moor mit moralisierend erhobenem Zeigefinger durch seinen lesenswerten Krimi wandelt. Es gelingt ihm einfach, in dem Krimi eine spannende Handlung, die Schönheiten der Bodenseelandschaft und auch zum Nachdenken animierende Feststellungen zu vereinen.

Bewertung vom 21.09.2023
Bodensee, Motorradkarte 1:200.000, freytag & berndt

Bodensee, Motorradkarte 1:200.000, freytag & berndt


ausgezeichnet

6 Moped-Touren inklusive Hahntenjoch und Ruppenpass...

Die beiden kleineren aber nichtsdestotrotz sehr schön zu befahrenden Pässe stehen in der Titelzeile, weil sie reichlich unbekannt sind.
Obwohl - auch die Strecke von Lochau zwischen Lindau und Bregenz über Eichenberg nach Scheidegg und dann über Krumbach, Hittisau, Balderschwang den Ruppenpass runter nach Sonthofen - ein Traum.

So geht es bei allen beschriebenen sechs Touren, die nicht nur für Moped-Fahrer erstrebenswert sind. Sondern auch für Cabrio-Fahrer, denen viele bis sehr viele Kurven und Kehren keine Angst einjagen, sondern Spass machen.

Das auf der Karte auf den ersten Blick fehlende Teilstück von Imst über den Fernpass nach Lermoos ist auf einem separaten Kartenausschnitt zu finden.

Auf der Rückseite des Kartenblattes sind zu einigen Orten weitere kurz gehaltene Informationen zu finden. Wie es das SeaLife in Konstanz in diese Kurzbeschreibung geschafft hat, ist mir eher ein Rätsel. Konstanz hat sehr viel Schöneres zu bieten. Und das Weltzentrum der Medinzintechnik Tuttlingen ist jetzt auch nicht gerade ein Ausbund an Schönheit...

Um wieder weiter Richtung Osten zu denken: beim Namlospass etwa auf halber Strecke steht rechts eine Holzscheuer. Und dahinter stehen gut versteckt sehr oft zwei österreichische Verkehrspolizisten, 'bewaffnet' mit einem handlichen Laser zwecks Geschwindigkeitskontrolle...

Das Papier macht durchaus den Eindruck als sei es Wasser- und Reissfest. Getestet habe ich es nicht.

Die sechs Touren stellt der Verlag für GPX-fähige Navis/Smartphones im entsprechenden Format zum Download zur Verfügung.

Die Karte ist nicht nur für Moped- und Cabriofahrer, die in hunderten von Kilometern Entfernung leben (müssen) interessant. Auch ‚Eingeborene‘ finden hier wunderschöne Strecken.

Bewertung vom 11.09.2023
Kollision
Naß, Matthias

Kollision


ausgezeichnet

Hochaktuell, umfassend, die Sichtweise des autokratischen Einparteiensystems der KPCh analysierend

Verständlicherweise richtet sich der Blick der europäischen Staaten mitsamt den aus hiesiger Sicht als sehr bedeutsam beurteilten Waffenlieferungen an die Ukraine, die Unterstützung eigentlich ganz West-Europas und der USA auf den von Putin initiierten Angriffskrieg Russlands in der Ukraine.

Das im Indopazifik eine noch größere Gefahr hinsichtlich der Frage, wer die weltpolitische Vorherrschaft entweder behält (USA) oder übernimmt (VR China) gerät allzu schnell aus dem Blickwinkel.

Genau dieser Frage widmet sich Matthias Naß sehr gründlich. Der Autor analysiert und schildert den von Putin sicher komplett falsch eingeschätzten Zusammenhalt der NATO-Staaten. Mit der Bereitschaft der Bevölkerung westlicher Staaten, selbst gewisse Einschränkungen zu akzeptieren, um der Ukraine in ihrem Kampf gegen die Aggressoren beizustehen - das hat Putin sicher falsch eingeschätzt.

Indirekt und ungewollt hat dieser Angriffskrieg auch die Bereitschaft des seit Ende des Zweiten Weltkrieges pazifistisch ausgerichteten Japans militärisch stark aufzurüsten erhöht. Gleiches gilt für Australien, für die Reste des französischen Kolonialreiches im Pazifik und so weiter.

Mit welchen Mitteln die VR China um die Vormachtstellung in der Weltpolitik kämpft, wie sie (VR China) versucht, immer mehr Einfluss auf die Staaten im Indopazifik, in Ost-Asien zu nehmen, dies schildert der Autor sehr genau.

Der selbstgewählten Abhängigkeit der deutschen, der europäischen, der weltweiten Wirtschaft von den Märkten der VR China, seien es die Zulieferer, seien es die Absatzmärkte, geht Matthias Naß ebenso auf den Grund.
In Bezug auf die Bundesrepublik ein Zitat von Seite 203: "Wie im Rausch war die deutsche Wirtschaft seit Beginn der Reformen Deng Xiaopings Ende der siebziger Jahre nach Osten gestürmt. Die Politik half nach Kräften, Türen zu öffnen. Wenn es um China ging, verstanden sich alle Kanzler als Vorstandsvorsitzende der Deutschland AG. Brachen sie nach Peking auf, drängten sich im Regierungsflieger die Spitzen der wichtigsten Dax-Konzerne."

Einige Schwarz/Weiß-Fotos lockern den gut geschriebenen, gut verständlichen Text auf. Nicht übersehen sollte man die Landkarten im Vorder- und Rückendeckel des Einbandes. Ohne deren Hilfe ist es schwer vorstellbar, um welche geographischen Gegebenheiten es bei dem Erringen oder Beibehalten der weltpolitischen Vorherrschaft ausgetragen im Indopazifik geht.

Bewertung vom 08.09.2023
Baedeker Reiseführer Gran Canaria
Goetz, Rolf

Baedeker Reiseführer Gran Canaria


ausgezeichnet

Gran Canaria steht drauf – Gran Canaria ist drin

Mal kurz in vier Stunden hinfliegen, sich nur an den Strand legen und dann wieder ins nass-kalte Deutschland zurück fliegen? Das wäre aber mehr als bedauerlich! Denn es gibt so viel zu sehen, zu erleben, zu genießen.

All das beschreiben Rolf Goetz und die BAEDEKER-Redaktion in der neuen 16ten Auflage des Reiseführers. Gegenüber der im Jahr 2018 erschienenen Auflage hat sich nicht viel geändert. Einige Adressen sind weg gefallen, neue hinzu gekommen. Öffnungszeiten und Eintrittspreise wurden aktualisiert. Geblieben ist die zeitgemäßere, griffigere Aufmachung, die überarbeitete, besser zu handhabende und besser lesbare Strassenkarte (1:110.000), die in der hinteren Buchklappe beigelegt ist.

Auch die Reihenfolge der Buchabschnitte ist wie gewohnt, also nicht geändert worden: zuerst ganz allgemeine, pauschale Hinweise, Tipps und Infos. Dann einige Tourenvorschläge, fünf an der Zahl. Per Auto zu absolvieren einmal rund um die Insel, soweit möglich an der Küste entlang. Vorgeschlagene Dauer für die etwas mehr als 200 Kilometer ein ganzer Tag. Die anderen Tourenvorschläge führen auch in die verschiedenen Regionen des Inselinneren, 120 bis 160 Kilometermit einem Zeitaufwand von fünf bis sechs Stunden.
Im darauf folgenden Hauptteil, reich illustriert mit Farbfotos, mit den Ortschaften und Sehenswürdigkeiten in alphabetischer Reihenfolge werden selbstverständlich auch die touristischen Hochburgen Maspalomas, Playa des Inglés und ähnliches nicht nur erwähnt, sondern mit Hinweisen auf die empfehlenswerten Hotels, Gastronomie und, so vorhanden, Vergnügungsparks. Wer's denn mag...

Einschliesslich eines kleinen Spanischwörterbuch und Stichwortverzeichnis schliessen sich etwa 80 Seiten mit Hintergrundinfos an. Alles über Geschichte, Kunstgeschichte (logo, ist ja ein Baedeker!) , interessanten Menschen, Schlemmen & Geniessen, Feiern & Festen, allgemeinen Infos von Anreise, Etikette bis Strassenverkehr.

Der Gran Canaria-Baedeker – der gewohnt gute Reiseführer für alle diejenigen, die sich schlau machen und fundiert informieren möchten.

Bewertung vom 08.09.2023
Baedeker Reiseführer Wien
Weiss, Walter M.

Baedeker Reiseführer Wien


ausgezeichnet

Eine der lebens- und liebenswertesten Städte der Welt

Im bekannten neuen Format ist der Baedeker noch handlicher, praktischer geworden. Der in einer Kunststofftasche befindliche Stadtplan (1:19.000) samt Straßenverzeichnis ist durch den etwas geänderten Druck und vor allem durch die andere Faltung ebenfalls noch besser geworden. Keine Frage, dass die ziemlich am Anfang des Buches zu findenden vier 'Zu-Fuß-'Tourenvorschläge jeweils einen kommentierten Kartenausschnitt abbekommen haben.

Die Infografiken zur Spanischen Hofreitschule, zur Welt der Walzer, zum Opernball oder auch zur Zähmung der Donau mittels der 1988 fertig gestellten Donauinsel. Nach wie vor sind die Grundrisse diverser historischer Gebäude, Kirchen, Paläste und auch des Zentralfriedhofs zu finden.

Eine mehr oder minder sinnlose Aneinanderreihung zahlloser 'absoluter Geheimtipps' darf man von den Baedekers ohnehin nicht erwarten. Es existieren Tipps zu Hotels, Restaurants, Kaffeehäusern (für den Unkundigen natürlich samt der schon in der vorhergehenden Auflage vorhandenen illustrierten Erklärung, was was ist. Einspänner, Kaisermelange, Fiaker oder Überstürzter Neumann...), zum Shoppen, Diese Hinweise halten sich aber vergleichsweise in Grenzen und sind seriöser Natur, keine Eintagsfliegen. Alle derartigen Hinweise wurden gegenüber der 2018er Auflage aktualisiert. Einige sind weg gefallen, neue sind hinzugekommen.

Auch das "Schwarze Kameel“ wird erwähnt. Endlich ist auch der Hinweis zu lesen, dass im Schwarzen Kameel ein „sehr feines Wienerschnitzel“ (Zitat Seite 300) serviert wird. Es ist das allersagenhafteste Wiener Schnitzel samt frisch geriebenem Kren, meines Erachtens deutlich, sehr deutlich besser als das Riesenschnitzel, welchen im Figlmüller über den Tellerrand lappt. Zwar fehlt leider noch immer ein Wörterbuch "Wienerisch - Deutsch"...
Die diversen Kaffeevariationen werden beschrieben, einige spezielle Wiener Gerichte ebenso. Aber die Übersetzung von ‚Paradeiser‘, ‚Karfiol‘ und ähnlichen ‚Spezialitäten‘ müssen anderweitig übersetzt werden.

Dennoch gilt noch immer: "Österreichisch ist das schönere Deutsch!"

Bewertung vom 01.09.2023
Affinity Photo 2 - Einstieg und Praxis für Windows Version - Die Anleitung Schritt für Schritt zum perfekten Bild
Gradias, Michael

Affinity Photo 2 - Einstieg und Praxis für Windows Version - Die Anleitung Schritt für Schritt zum perfekten Bild


ausgezeichnet

Fotobearbeitung für Kostenbewusste – hier steht, wie’s geht!

Wer den Einstieg in die professionelle Bildbearbeitung such, wird vermutlich als erstes auf Adobes PhotoShop stoßen. Und bei den von Adobe verlangten Abo-Preisen für die Software zurückzucken. In Ordnung, in den verlangten 400,00 € pro Jahr (!) ist dann auch das Nutzungsrecht für InDesign, Illustrator sowie Premiere Pro enthalten. Aber nach aktuellem Stand jedes Jahr 400,00 € investieren? Schon etwas heftig.

Eine sehr gute Alternative stellt Affinity Photo 2 der britischen Softwarefirma Serif dar. Diese Software wird nicht nach Adobes Abo-Modell veräußert, sondern der Anwender zahlt einmalig 179,99 €. Dafür bekommt er die Lizenzen für Affinity Photo2 sowohl für Windows als auch für macOS und iPadOS. Dazu auch die Lizenz für Affinity Designer 2 und auch Affinity Publisher 2.

Der Haken bei der Sache: Affinity Photo 2 ist von den gebotenen Features her nahezu identisch mit dem teuren PhotoShop. Dementsprechend ist es auch ein ebenso komplexes Programm. Vor dessen effektiver Nutzung jede Menge Hürden stehen. Sei es die anfangs verwirrende Oberfläche mit sogenannten ‚Personas‘, anpassbaren ‚Panels‘ und ‚Panelgruppen‘, die ebenfalls anpassbare standardmäßig am linken Fensterrand platzierte Werkzeugleiste. In der zahlreiche Werkzeuge auch noch mehrere Varianten bieten…

Von all den eigentlichen Bildbearbeitungsmöglichkeiten ganz zu schweigen.

All jenen, die einen zielgerichteten Einstieg in Affinity Photo 2 helfen diese 346 Seiten weiter. Michael Gradias hat seit 1997 schon zahlreiche Bücher zu verschiedenen Digitalkameras diverser Hersteller, zu allen möglichen Fotobearbeitungsprogrammen veröffentlicht. Sein erstes Buch erschien bei DataBecker (erinnert sich noch jemand an diese Firma?) und setzte sich mit den ‚Innereien‘ von CorelDRAW 6 auseinander…
In diesem Werk beschreibt der Autor in gewohnter und sehr verständlicher Weise Schritt für Schritt den Einstieg und die effektive Arbeit mit Affinity Photo 2. Angefangen bei der Installation, einer nachvollziehbaren Beschreibung der Benutzeroberfläche, siehe oben, Stichwort ‚Personas‘ etc.

Bilder öffnen, zuschneiden, Bildgröße ändern, korrigieren wie beispielsweise Perspektive bearbeiten, Moirés entfernen. Zur Erklärung: Moirés treten für Gewöhnlich auf, wenn ein gedrucktes, also aus einzelnen Bildpunkten bestehendes Foto eingescannt wird.

Bildteile markieren, die Arbeit mit Ebenen, diverse Filter, die das Programm bietet, einsetzen, HDR-Zusammenstellungen, im RAW-Format vorliegende Bilder entwickeln… Texte in die Fotos integrieren, Fotos exportieren und so weiter.
Alles vom Buchaufbau her logisch strukturiert, in verständlichem Deutsch verfasst, komplett in Farbe mit zahlreichen kommentierten Screenshots illustriert.

Was Michael Gradias nicht beschreiben kann, ist eine Verwaltungsfunktion der vermutlich zahlreich auf dem Datenträger gespeicherten Fotos. Was aber nicht zu seinen Lasten geht: das ist eine der ganz wenigen Funktionen, die Affinity Photo 2 (noch) fehlt.

Ansonsten: trägt das Buch zu Recht den Untertitel „Einstieg und Praxis“.

Bewertung vom 30.08.2023
Microsoft Teams
Enders, Nicole

Microsoft Teams


ausgezeichnet

Ein umfassender Leitfaden für die Team-Arbeit mit Hilfe von Microsoft Teams

Nicole Enders' Buch "Microsoft Teams" erweist sich als sehr nützlicher und umfassender Leitfaden für all Diejenigen, die sich mit der Einführung, der effektiven Nutzung und auch Optimierung von Microsoft Teams vertraut machen möchte. Spätestens seit den Corona-Zeiten und dem damit verbundenen Aufkommen von ‚HomeOffice‘-Arbeit hat die virtuelle Teamarbeit und Kommunikation einen immer größeren Stellenwert eingenommen. Zu alldem liefert dieses Buch nützliche, wertvolle Einblicke und Anleitungen.

Enders beginnt das Buch mit einer klaren Einführung in die Welt von Microsoft Teams, wobei sie die Grundlagen und Funktionen der Plattform verständlich erklärt. Ihre Schreibweise ist leicht verständlich. Die Autorin beschreibt die Funktionen und Möglichkeiten von MS-Teams nicht mit einem IT-Geschwurbel. So ist es auch Einsteigern möglich, sich in dieses hervorragende Stück Software einzuarbeiten. Dabei geht sie auf verschiedene Aspekte ein, von der Einrichtung eines Teams bis hin zur Integration von Tools und Apps.

Das Buch geht sowohl die Grundlagen als auch auf die fortgeschrittenen Themen, die eher den MS-Teams-Administratoren vorbehalten sind, ein. Während Anfänger von den klaren Erklärungen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen profitieren, finden auch erfahrene Benutzer wertvolle Tipps und Tricks, um ihre Microsoft Teams-Erfahrung zu auszubauen. Die Autorin berücksichtigt verschiedene Anwendungsfälle, seien es kleine Unternehmen, Bildungseinrichtungen oder große Konzerne.

Lesenswert sind die Fallstudien und Beispiele, die Nicole Enders einfügt. Diese bieten einen realen Einblick in die praktische Anwendung von Microsoft Teams in verschiedenen Szenarien. Sie helfen nicht nur dabei, die Konzepte besser zu verstehen, sondern inspirieren auch dazu, die Plattform auf kreative Weise zu nutzen.

Die mir vorliegende Ausgabe ist die Nummer 2 aus dem Jahr 2022. Da Microsoft immer wieder mal Verbesserungen, Änderungen an der Office-Software und somit auch bei Teams vornimmt, ohne dies großartig publik zu machen, mag das Buch an der einen oder anderen Ecke kleinere Unterschiede in der Bedienung aufweisen als es der gerade höchstaktuellen Programm-Version entspricht. Wer aber die grundsätzliche Funktionalität und Bedienung von Teams verstanden hat wird mit diesen Änderungen schnell klarkommen. Zukünftige Auflagen des Buches, die auf Grund der Verbreitung von Teams zu erwarten sind, werden die dann neuesten Entwicklungen und Funktionen von Microsoft Teams berücksichtigen.

Zusammenfassend ist "Microsoft Teams" von Nicole Enders ein hervorragender Begleiter für Alle, die mit diesem Kommunikationsprogramm im Sinne des Wortes Team-Arbeit realisieren möchten. Auf der einen Seite leicht verständliche Erklärungen mit praxisnahen Beispielen und auf der anderen Seite geht die Autorin auch ans ‚Eingemachte‘.
Dass das Buch einschließlich der zahlreichen Screenshots, die die Textbeschreibungen noch verständlicher machen, komplett in Farbe gehalten sind, das versteht sich beim Namen des Verlages von selbst: Vierfarben.

Bewertung vom 30.08.2023
Excel VBA-Programmierung Makro-Programmierung für Microsoft 365, Excel 2021, 2019, 2016, 2013
Schels, Ignatz

Excel VBA-Programmierung Makro-Programmierung für Microsoft 365, Excel 2021, 2019, 2016, 2013


ausgezeichnet

Einzige Voraussetzung, um an und mit diesem Buch Spaß zu haben: Interesse!!

Wer auch immer Interesse an den weitergehenden Möglichkeiten hat, die sich mit Excel realisieren lassen, mit diesem Buch zieht er 'das große Los'.

Ignaz Schels versteht es, die Möglichkeiten, die sich mit Hilfe von VBA und Excel umsetzen lassen, mit einfachen, verständlichen Worten zu beschreiben. Kein Programmierer-, kein 'Bit-und-Byte-Fresser'-Geschwurbel.
Ein Beispiel von Seite 54, Thema ist die Klassenprogrammierung: "Klassen programmieren Sie, wenn gleiche Aufgaben parallel ausgeführt werden müssen. Programmieren Sie zum Beispiel Makros, die Maschinenausfälle (Störungen) messen, dann werden Sie vielleicht für jede Maschine eine Stoppuhr brauchen. Schreiben Sie sich eine Klasse »Stoppuhr«, können Sie diese so oft einsetzen, wie Sie wollen." Wer sich jetzt unter dem Begriff "Klasse" nichts vorstellen kann, dem ist nicht zu helfen.
Wie ein solches Klassenmodul angelegt und angewendet wird erklärt Ignaz Schels natürlich ach.

Keine Frage, es existiert jede Menge VBA-Code. Gut les- und erkennbar in der für solche Code-Listings üblichen 'Schreibmaschinenschrift' Courier gedruckt. Dazu dann auch jede Menge Screenshots, alle in Farbe. Mit deren Hilfe sofort zu erkennen ist, was die verschiedenen Befehle auslösen. Beispielsweise in Kapitel 10 "Dialogprogrammierung mit UserForms", Kapitel 11"Formluarsteuerelemente im Tabellenblatt".

Übersichtstabellen, Erklärungen darüber, was die VBA-Befehle bewirken, wo eventuelle Fallen beim Einsatz der Befehle lauern etc.

Dass der VBA-gesteuerte Umgang mit Dateien und Ordnern, der Makro-Rekorder, das Zusammenspiel zwischen Excel und anderen Office-Programmen kurz aber doch erläutert wird, ist keine Frage.

Ein letzter Hinweis zu diesem sehr empfehlenswerten Buch: das Vorwort sollte auch gelesen werden. Denn dort steht, wie und wo die 817KB große Datei mit allen Beispieldateien im Internet gefunden werden kann.

Bewertung vom 30.08.2023
Empires
Hirschhausen, Ulrike von;Leonhard, Jörn

Empires


ausgezeichnet

Die gewaltsame Unterwerfung und Ausbeutung der Welt vornehmlich durch die Länder Europas

Welches europäische Land, welche Monarchie in ganz Afrika, in Asien, in Nord- oder Südamerika, Australien am schlimmsten gewütet hat, diese Frage bleibt irgendwie offen. Sicher aber ist, dass der Wohlstand in Europa nur auf der Basis der Ausbeutung des Restes der Welt in den Jahren zwischen 1780 und 1920 zu verstehen ist.

"1800 gehören 35% der Weltoberfläche zu einem imperialen Herrschaftsgebiet, 1914 waren es 84%." (Seite 14)

Mit welcher Überheblichkeit, mit welcher Grausamkeit die europäischen Länder, egal ob Großbritannien, das Deutsche Reich, Belgien, Frankreich, Spanien, Russland oder auch die heutzutage so friedfertig angesehenen Niederländer, Dänen ihre Gier nach Beherrschung möglichst großer, riesiger Gebiete der Welt durchsetzten, davon vermitteln die 614 Seiten einen Eindruck.

Gut geschrieben, leicht zu lesen, zumindest vom Text her gut verständlich haben die zwei Autoren Ulrike von Hirschhausen und Jörn Leonhard die 140 Jahre imperialer Herrschaft beschrieben. Vom Text her verständlich bedeutet, dass die damaligen Ereignisse aus heutiger Sicht unverständlich sind. Völlig unverständlich ist es, mit welch abstrusen Begründungen und grausamen Vorgehensweisen die europäischen Länder den Rest der Welt mit den dort lebenden Menschen unterworfen haben. Im 'günstigsten' Fall wurden diese Menschen von den Kolonialisten vertrieben, im schlimmsten Falle, welcher sich am häufigsten ereignete, umgebracht, ausgerottet.
Seien es die Aborigines in Australien durch die britischen Siedler, die vielen afrikanischen Völker durch die belgischen, deutschen, portugiesischen Eindringlinge.
Das heutige Algerien und weite Teile des nördlichen afrikanischen Kontinents wurden von Frankreich unterworfen.
In Asien vergrösserte Russland 'sein' Gebiet durch Unterwerfung der Völker im Kaukasus und in Sibirien sowie in Teilen Chinas.
Japan wollte ebenfalls an der Aufteilung der Welt teilhaben und nahm andere weite Teile Chinas, die ganze koreanische Halbinsel in Beschlag.
Italien rieß sich das heutige Libyen, Äthiopien, Eritrea und Somalia 'unter den Nagel'.
Das Deutsche Kaiserreich nicht zu vergessen. Die Auswirkungen der deutschen Gewaltherrschaft im heutigen Namibia, Tansania, Ruanda, Burundi und Teilen von Mosambik, im heutigen Kamerun, Togo, Papua-Neuguinea und Teilen Mikronesiens, Samoa, Salomonen, Palau, Nauru, die nördlichen Marianen, Marshallinseln bis hin zu Kiautschou (China) werden erst jetzt langsam aufgearbeitet.

Wie perfide die imperialen Mächte vorgegangen sind, wird von den beiden Autoren sehr eindringlich beschrieben: um die bereits unterworfenen riesigen Gebiete mit militärischer Gewalt, der die ursprüngliche Bevölkerung schon aus rein militär-technischen Gründen nichts entgegenzusetzen hatten, immer weiter auszudehnen, wurden den dort lebenden Menschen Steuerzahlungen auferlegt. Mit diesen Steuererlösen wurde das Militär finanziert, welches weitere Regionen, weitere Ethnien unterworfen wurden. Konkret bedeutet das, dass diese Völker gezwungen wurden, ihren eigenen Untergang zu finanzieren.

Die ach so ehrwürdigen und 'distinguihshed' also abgehoben erscheinenden Briten waren in Form der British East India Company die weltgrößten Drogenhändler. Man erinnere sich an die Boxeraufstände im damaligen China. 1839 bis 1842 und 1858 bis 1860 fanden die beiden "Opiumkriege" statt. England wollte seine wirtschaftliche Macht auch in China durchsetzen, unterstützt durch Frankreich. Daraus zogen die industrialisierten europäischen Mächte und später auch Japan Nutzen. China war im Grunde zu einer Kolonie geworden.

Auch das unermessliche Anhäufen privaten Eigentums auf Kosten der unterworfenen Länder, Menschen, Ausbeuten der Bodenschätze in diesen Regionen wird nachvollziehbar geschildert.

Zahlreiche zeitgenössische Fotografien, viele Landkarten vermitteln einen Eindruck dessen, was das Autorenteam recherchiert hat. Das all die Schilderungen durch ein 40 Seiten Anmerkungs-, weitere 62 Seiten Literatur- und Quellenverzeichnis überprüfbar belegt sind versteht sich bei diesem Werk von selbst.

Nach der Lektüre dieses Buches drängt sich folgende Frage auf: Wo sind denn die eigentlichen Ursachen des 'Migranten-Problems' zu suchen??

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2023
DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Mallorca
Lipps, Susanne;Breda, Oliver

DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Mallorca


ausgezeichnet

Nichts für 'Ballermänner'...

Es ist zugegebenermaßen ein recht dickes Taschenbuch. Aber es trägt ja auch nicht den Titel ‚Top-Secret-Super-Geheim-Tipps‘. Der Untertitel lautet 'Reise-Handbuch'. Diesem Untertitel werden alle Seiten mehr als gerecht.
Denn gleichgültig, ob es sich um die ausführliche Beschreibung der Baudenkmäler, Kirchen, Gebräuche, der Natur, Geologie, Gesellschaft und Alltagskultur, um Geschichte der Insel, Wirtschaft oder Kunst handelt - alle wirklich interessanten und wissenswerten Aspekte der grössten Insel der Balearen werden beschrieben. In einem sehr gut lesbaren Schreibstil. Mit vielen Farbfotos, Kartenausschnitten illustriert.

Gegenüber der vorhergehenden Ausgabe des Reise-Handbuches wurden alle Hinweise auf Hotels, zu weiteren Unterkunftsmöglichkeiten auf Fincas, Berghütten und Ferienwohnungen, eventuell auch zu Privatzimmern aktualisiert. Ebenso wie die Informationen zu Museen mit deren aktuellen Öffnungszeiten, Eintrittspreisen. Gleiches gilt für die Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Bars. Das ist bei allen Reise-Handbüchern von DuMont Standard. Das eigentlich Wissenswerte über das Reiseziel, im Falle also Mallorca, füllt geschätzt die Hälfte der Seiten. Es sind also alle möglichen Informationen zu Land und Leuten, Geschichte, Fauna und Flora, Wanderwegen und so weiter zu finden. Das hat den Vorteil, es muss nicht sehr viel mehr Literatur über ‚Malle‘ in den Koffer gepackt werden.

Unterteilt ist das Buch in fünf Regionen entsprechend den Himmelsrichtungen zuzüglich der Inselmitte. Innerhalb der Kapitel werden unter dem Stichwort 'Aktiv' immer wieder Anregungen für lohnenswerte Wanderungen, Radtouren etc. gegeben.

Mallorca ohne Strand und Meer? Kaum bis gar nicht vorstellbar. Was heißt, dass auch diese typischen Mallorca-Urlaubswünsche durch die dazu gehörenden Beschreibungen erfüllt werden.
Die beigefügte Karte bietet auf einer Seite die Möglichkeit, sich mit Hilfe des Stadtplanes von Palma de Mallorca, auf der anderen Seite mittels der Straßenkarte im Maßstab 1:175.000 auf der ganzen Insel zu orientieren.

Balneario Nº 6, zu Deutsch den Ballermann, wird man vergebens suchen. Weder in dem Buch selbst noch im Straßenverzeichnis des Stadtplans von Palma ist eine Silbe davon zu finden.

Apropos Ballermann: ebenso wenig wie die Wochenendtouristen, die für 40,00 € von Deutschland mal eben nach Mallorca und zurückfliegen, um sich dann an der Arbeitsstelle zu erholen, werden die Airbnb-Pfennigfuchser glücklich werden. Diese Organisation, die die Hauptmieter saisonal aus ihrer Wohnung vertreiben, hat gar keinen Platz gefunden.

Für alle anderen, eben die, die Mallorca nicht als eine einzige 'Party-Meile' verstehen, sondern Insel, Land und Leute kennen lernen wollen, liegen mit dem Handbuch goldrichtig.