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Amelia_Sunsign

Bewertungen

Insgesamt 427 Bewertungen
Bewertung vom 28.01.2024
Tiere auf dem Bauernhof / Komm mit nach draußen! Bd.5

Tiere auf dem Bauernhof / Komm mit nach draußen! Bd.5


ausgezeichnet

Das Buch “Tiere auf dem Bauernhof” ist mehr als nur ein Bilderbuch. Es ist eine interaktive Entdeckungsreise, die die Kinder in die Welt der Bauernhoftiere entführt. Schon der Titel lädt zum Mitmachen ein: Ein bewegliches Element zeigt, wie die Kuh ihren Hunger stillt. Die Kinder können es nach Belieben hin und her schieben und so die Kuh füttern. Das Buch ist hochwertig verarbeitet und liegt angenehm in der Hand. Die Seiten sind stabil und lassen sich leicht umblättern.

Auf jeder Seite gibt es etwas Neues zu entdecken: Die kurzen Texte erzählen spannende Fakten über die Tiere, die auf dem Hof leben. Die Kinder lernen, wie die Tiere heißen, was sie fressen, wie sie sich anhören und wie sie sich verhalten. Die Bilder sind bunt und detailreich gestaltet und zeigen die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung. Die Kinder können die Tiere nicht nur anschauen, sondern auch mit ihnen interagieren: Jede Seite hat ein schieb- oder drehbares Element, das die Tiere in Bewegung setzt. Die Kinder können die Hühner picken, die Schweine suhlen, die Pferde galoppieren und die Schafe springen lassen. Das macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch die Feinmotorik und die Beobachtungsgabe der Kinder.

Das Buch ist ein ideales Geschenk für alle Tierfreunde ab 2 Jahren. Es bietet stundenlangen Lesespaß und regt die Fantasie und die Neugier der Kinder an. Das Buch ist mehr als nur ein Buch: Es ist eine Einladung, die Tiere auf dem Bauernhof kennenzulernen und mit ihnen zu spielen.

Bewertung vom 25.01.2024
Scharnow
Felsenheimer, Bela B

Scharnow


ausgezeichnet

Ein tolles Buch, auch optisch macht es was her. Es hat einen blauen Farbschnitt, das war eines der ersten Bücher mit Farbschnitt. Das Buch ist sehr unterhaltsam, auch das Cover gefällt mir. Der Schreibstil ist klasse. Klare Emfehlung.

Bewertung vom 25.01.2024
Spur und Abweg
Tallert, Kurt

Spur und Abweg


ausgezeichnet

Spur und Abweg ist ein berührender und ehrlicher Bericht über die Suche nach der eigenen Identität inmitten einer belasteten Familiengeschichte. Kurt Tallert erzählt von seinem Vater Harry, der als Halbjude unter den Nazis leiden musste, und von seiner Urgroßmutter Berta, die ihm ein Fenster in die jüdische Kultur öffnete. Er beschreibt seine Reisen durch Deutschland, seine Kindheitserinnerungen und seine Gefühle der Zugehörigkeit und Fremdheit. Er stellt sich die Frage, wie die Vergangenheit seine Gegenwart und Zukunft beeinflusst, und wie er mit dem Erbe seiner Vorfahren umgehen soll.

Das Buch ist eine Hommage an einen Vater, der trotz seiner Traumata seinen Sohn liebte und ihm Werte vermittelte. Es ist auch eine Reflexion über die deutsche Geschichte, die Schuld und die Verantwortung, die daraus erwachsen. Kurt Tallert schreibt mit einer klaren und poetischen Sprache, die den Leser fesselt und berührt. Er zeigt uns, dass Erinnern oder Vergessen nicht nur eine persönliche Wahl ist, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung. Spur und Abweg ist ein Buch, das zum Nachdenken und zum Dialog anregt. Es ist ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.

Das Buch ist nicht nur eine autobiografische Erzählung, sondern auch eine literarische Analyse. Kurt Tallert bezieht sich auf verschiedene Werke von Schriftstellern wie Kafka, Celan, Grass und Sebald, die sich ebenfalls mit dem Thema der jüdischen Identität und der deutschen Schuld auseinandergesetzt haben. Er zeigt, wie diese Werke seine Sichtweise beeinflusst und inspiriert haben, und wie er seinen eigenen literarischen Stil gefunden hat.
Das Buch ist auch eine Auseinandersetzung mit dem Konzept der Heimat. Kurt Tallert fragt sich, was Heimat für ihn bedeutet, und ob er sich in Deutschland wirklich zu Hause fühlt. Er beschreibt seine Erfahrungen mit Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung, aber auch mit Solidarität, Freundschaft und Liebe. Er erkundet die verschiedenen Orte, die für ihn eine Bedeutung haben, wie Bad Honnef, Berlin, Frankfurt, München und Israel. Er zeigt, wie Heimat nicht nur ein geografischer, sondern auch ein emotionaler und kultureller Raum ist.
Das Buch ist schließlich eine Einladung zum Dialog. Kurt Tallert wendet sich an seine Leser, und fordert sie auf, sich mit ihm und seiner Geschichte auseinanderzusetzen. Er stellt Fragen, die nicht nur ihn, sondern auch uns betreffen, wie: Was bedeutet es, deutsch zu sein? Wie gehen wir mit unserer Vergangenheit um? Wie können wir eine offene und tolerante Gesellschaft gestalten? Er bietet keine einfachen Antworten, sondern regt zum Nachdenken und zum Austausch an. Er zeigt, dass Erinnern oder Vergessen nicht nur eine individuelle, sondern auch eine kollektive Aufgabe ist.

Bewertung vom 25.01.2024
Die Abenteuer der Piratin Amina al-Sirafi
Chakraborty, Shannon

Die Abenteuer der Piratin Amina al-Sirafi


ausgezeichnet

Das Buch hat mich schon mit seinem Cover verzaubert, das wie ein funkelnder Diamant meine Aufmerksamkeit erregte. Ich konnte es kaum erwarten, die Schätze zu entdecken, die sich hinter dieser glänzenden Fassade verbargen. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn der Inhalt war genauso faszinierend und wertvoll wie das Äußere. Dieses Buch ist ein echtes Kunstwerk!

Amina al-Sirafi ist die glücklichste Frau der Welt. Sie hat als gefürchtetste Piratin des Indischen Ozeans ein Leben voller Spannung, Gefahr und Leidenschaft geführt. Sie hat sich mit listigen Schurken, gierigen Handelsherren, untreuen Ehemännern und einem höllischen Dämon angelegt und ist immer als Siegerin hervorgegangen. Nun sehnt sie sich nach einem friedlichen Dasein. Fernab von Blutvergießen und Grausamkeit. Und vor allem fernab von allem, was nicht von dieser Welt ist. Aber dann bekommt sie ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann: Für einen königlichen Lohn soll Amina die gekidnappte Tochter eines Freundes befreien. Die Chance auf ein letztes Abenteuer mit ihrer Mannschaft und auf mehr Gold, als sie je zu träumen wagte, lässt sie noch einmal in See stechen. Doch bald muss Amina erkennen, dass dieses letzte Abenteuer einen hohen Preis hat. Einen Preis, der ihr Herz und ihre Seele kosten könnte.

Anfangs fiel es mir schwer, mich mit dem Schreibstil anzufreunden, denn einerseits war Aminas Erzählweise oft sehr salopp und grob. Aber als ich mich eingelesen hatte, gefiel mir der Schreibstil sehr gut und ich fand Aminas Zynismus und Humor sehr unterhaltsam. Sie ist einfach eine etwas andere und auch einzigartige Heldin in dieser Geschichte.

Das Setting hat mich sofort begeistert, selbst als es in die fantastische Welt eintauchte, voller Magie und Wunder. Und Aminas Abenteuer märchenhaft. Das Fantastische kommt langsam aber sicher, bis es schließlich alles erfüllt... und mich als Leser nicht mehr loslässt.

Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive geschrieben, aber nicht aus Aminas Sicht, sondern aus der eines Erzählers, dem Amina ihre Erlebnisse berichtet. Zwischendurch mischt sie sich auch mal ein. Die Autorin schafft es dadurch, eine magische Atmosphäre zu kreieren. Die Autorin überraschte mich immer wieder mit neuen und glaubwürdigen Twists. Das Piratenteam hat es nicht leicht, sie müssen für alles kämpfen und auch Rückschläge hinnehmen.

Die Charaktere sind die Seele der Geschichte und meisterhaft gezeichnet. Zu Beginn kam es mir vor, als hätte ich einen ganzen Zyklus verpasst, der Aminas früheres Leben und ihre ersten Abenteuer erzählt, so tiefgründig sind Amina und ihre Gefährten. Es war eine angenehme Überraschung, dass die Heldin mal keine junge Schönheit war, sondern eine reife Frau.

Fazit: ein Muss für alle Leser! Ich werde mir sicher noch mehr Bücher der Autorin besorgen.

Bewertung vom 20.01.2024
Fast verschwundene Fabelwesen. Die sagenhafte Expedition des Konstantin O. Boldt
Schäfer, Florian

Fast verschwundene Fabelwesen. Die sagenhafte Expedition des Konstantin O. Boldt


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein Meisterwerk der Erzählkunst. Ich habe mich von der ersten Seite an in die Expedition von Konstantin O. Boldt und seinen Freunden verliebt und war gespannt auf jede neue Entdeckung. Dieses Buch ist auch ideal zum Vorlesen für die Kleinen. Die magischen Wesen und ihre Bedrohung in dieser Welt wecken die Neugier und das Abenteuerlust der Kinder. Dieses Buch ist ein Schatz. Es ist wunderschön geschrieben, illustriert und gestaltet.
Mit seinem lebendigen und packenden Erzählstil entführt uns der Autor Florian Schäfer in eine Welt voller Geheimnisse und Wunder, die er aus verschiedenen Perspektiven und Medien heraus erforscht. Sein Tagebuch ist nicht nur ein persönlicher Bericht, sondern auch ein Kaleidoskop aus Beschreibungen, Steckbriefen, Notizen, Karten, Briefen, Ausklappseiten und Zeitungsartikeln, die das Geschehen in all seinen Facetten und Nuancen veranschaulichen und bereichern.
Die Illustratorin Elif Siebenpfeiffer verleiht den alten Aufzeichnungen, Feldnotizen und Artikelsammlungen und den Wesen selbst eine beeindruckende visuelle Gestalt, die uns in ihren Bann zieht. Das Buch ist ein Kunstwerk, das mit Liebe und Sorgfalt gestaltet wurde, und das keine Seite unberührt und unbebildert lässt.

Dieses prächtige Werk nimmt uns mit auf eine fantastische Reise durch das Europa des 19. Jahrhunderts, in dem die Natur noch voller Wunder und Geheimnisse ist. Der Autor erzählt die Geschichte von Konstantin O. Boldt, einem mutigen und neugierigen Forscher, der sich mit seinen Freunden auf die Suche nach den legendären Fabeltieren macht, die vor dem Zugriff der Zivilisation zu verschwinden drohen. Er führt uns durch atemberaubende Bergpanoramen, verwunschene Wälder und blühende Wiesen, die er in detailreichen Illustrationen zum Leben erweckt. Er lässt uns an seinen Gedanken, Gefühlen und Erkenntnissen teilhaben, die er in seinem fiktiven Reisetagebuch festhält. Er konfrontiert uns mit spannenden Rätseln, historischen Begebenheiten, gefährlichen Abenteuern und sogar magischen Momenten, die uns in seinen Bann ziehen. Dies ist kein trockener Roman, sondern ein lebendiges Zeugnis einer Zeit, in der die Welt noch voller Zauber war.
Klare Empfehlung!

Bewertung vom 20.01.2024
Im Flow der Welle
Schlung, Astrid

Im Flow der Welle


ausgezeichnet

Mit ihrem Debütroman hat Astrid Schlug ein literarisches Feuerwerk gezündet, das Lust auf mehr macht. Sie zeichnet ihre Figuren mit scharfem Blick und lebendigen Details und entführt uns an faszinierende Orte wie Borkum. Das ist einfach nur zum Hinwegträumen.
Schon auf den ersten Seiten fesselt sie uns mit packenden Fragen: Findet die Abiturientin Marieke ihr Glück bei ihrem Surflehrer? Besonders gut gefallen hat mir, wie sehr die Autorin es schafft, dass sich der Leser in die Szenerie hineinfühlen kann. Aber es gibt noch weitere Handlungsstränge: Was verbirgt ihr Vater vor ihr über das Schicksal ihrer Mutter? Und was hat das alles mit ihrer Leidenschaft fürs Surfen zu tun?
Das Buch ist ideal für Menschen, die gerne eine leichte Sommerlektüre bevorzugen. Wer das Meer und den Sport liebt, wird dieses Buch verschlingen!
Am Schluss hält die Autorin eine dicke Überraschung für uns bereit, eine Art Pageturner. Auf dem Weg dorthin nimmt sie uns mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt durch die Höhen und Tiefen von Liebe, Leben und Erwachsenwerden.
Ein perfekter Roman für Urlaub, Sommer und Reise mit gesellschaftlichem Anspruch! Du kannst ihn gar nicht mehr aus der Hand legen.

Bewertung vom 16.01.2024
Die schreckliche Adele und die Galaxie der Bizarren
Mr. Tan;Le Feyer, Diane

Die schreckliche Adele und die Galaxie der Bizarren


ausgezeichnet

Wunderschönes Regenbogen- Glitzer- Sterne Buch mit der ,,one-of-a-kind'' einzigartigen Adele! Top
Adele steht für Einzigartigkeit, Unangepasstheit und Kreativität. Genau solche Charaktere braucht es, um eine Heldengeschichte der etwas anderen Art lebendig zu machen. Adele, mit ihren ebenfalls außergewöhnlichen und skurrilen, so wie liebenswerten Kollegen bringt das Universum mit ihrer Art ziemlich durcheinander. Hier ist viel Action angesagt.


Die Dialoge sind humorvoll und bizarr. Die Message ,,gemeinsam sind wir stark'' bringt der Comic sehr gut rüber. Die Anspielungen sind besonders für Star Wars Fans einfach genial. Adele ist keinesfalls eine Märchenprinzessin, sie möchte Heldin der Galaxie sein. So schrecklich Adeles Name auch ist, irgendwie ist Adele ein Leuchtsignal für Individualität und Widerstandsfähigkeit.


Mit ihren gemeinen Sprüchen, ihrem dunklen Witz, ihren originellen Ideen und ihrem Abenteuergeist zieht Adele alle in ihren Bann. Selbst im Traum stellt sie sich ihren zahlreichen Widersachern aus der Wirklichkeit. Denn Adele hat für nichts und niemanden Sympathie und verabscheut alles und jeden. Die Mode Imperatorin Jade, die einen Glitzerwahn hat, zeigt sich als starke, würdige Rivalin der furchtbaren Hauptfigur.


Adele und Magnus stehen vor einem kosmischen Abenteuer, in dem es um mehr als nur einen Planeten geht, sondern um das ganze Universum! Die Eltern sind auf einen Planeten verbannt worden und die Kinder haben das Sagen. Jade will alle Kinder unter ihre Fuchtel bringen, aber das lässt Adele nicht zu! Durch einen unglücklichen Treffer von Jades Glitzer-Laser landen Adele und Magnus auf dem Elternplaneten. Aber Adele gibt nicht klein bei.... Ob Adele mit ihrer schrägen Art Erfolg haben wird?


Die Illustrationen sind so detailreich, dass man nach jedem Umblättern merkt, dass man noch nicht fertig ist mit Staunen und Entdecken.


Das Buch ist ein echter Hingucker, mit seinem eleganten Schnitt und seinem bunten Umschlag. Das Buch sieht aus wie ein Schatz und eignet sich somit auch als ein tolles Geschenk.


Ich kann es kaum erwarten, neue Abenteuer zu erleben.

Bewertung vom 10.01.2024
Im Spiegel des Kosmos
Tyson, Neil deGrasse

Im Spiegel des Kosmos


ausgezeichnet

Ich habe sehnsüchtig auf dieses Buch gewartet und wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist breit gefächert, besonders durch die vielfältigen Kapitel regt es mich als Leserin zum Nachdenken an.
Ein Muss! - Neil deGrasse Tyson, ein Star-Astrophysiker, zeigt uns in seinem neuen Buch, wie das Leben auf der Erde aus dem Weltall aussieht.
,,Wie würden diese Themen und Begriffe wohl auf außerirdische Gäste wirken, die quer durch die Galaxie gereist sind, um uns einen Besuch abzustatten?''


Er hilft uns, die Details und das Ganze der Realität zu sehen, wie die Blätter und der Baum. Er sagt uns, warum wir ein Mikroskop und ein “Makroskop” brauchen, um unsere Probleme zu verstehen. Er erklärt, wie die Yoga-Lehren und die indische Philosophie uns lehren, die Natur als Ganzes zu sehen, in der wir alle verbunden und abhängig sind.

Der Autor (geboren 1958) leitet seit 1996 das Hayden Planetarium in New York. Er ging auf die Bronx High School of Science (acht Nobelpreise), studierte an Harvard, Texas, Columbia und Princeton. Er liebte die Astronomie seit er neun war und das Planetarium besuchte.

Tyson erforscht viele Themen, wie Astrologie, Geschlecht, Sicherheit, Gewalt, Rasse, Ethnizität, Religion, Politik, Essen, Behinderungen, Leben, Tod und mehr. Er fordert unsere traditionellen Ansichten heraus und macht sie mit Humor und Sarkasmus verdaulich. Das Buch hat viele Infos, die man im Internet findet.

Er stellt sich vor, wie Außerirdische uns sehen würden, die den Planeten besuchen. Sie haben keine Vorurteile, Vorlieben oder Meinungen wie wir. Sie sehen, dass die Wahrheit auf der Erde voller Widersprüche ist. Er macht sich sogar lustig über Veganer und Fleischesser...
In diesem Buch werden alle relevanten Themen angesprochen und auf neue Weise diskutiert.
Eine globale Perspektive hilft uns zu erkennen, dass wir alle miteinander verbunden und daher voneinander abhängig sind.
Sehr interessant und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.01.2024
Ich hätte da ein paar Fragen an Sie
Makkai, Rebecca

Ich hätte da ein paar Fragen an Sie


ausgezeichnet

Bodie Cane ist eine erfolgreiche Podcasterin, die sich für die Metoo Bewegung einsetzt. Sie erhält die Chance, einen Workshop an ihrer alten Schule zu leiten, dem renommierten Elite-Internat Granby in New Hampshire. Dort hat sie als Stipendiatin aus einer armen Familie keine guten Erinnerungen, denn sie wurde oft von ihren reichen Mitschüler/innen schikaniert und ausgegrenzt. Doch sie lässt sich von dem Projekt überzeugen, das ihr erlaubt, mit jungen Menschen über ihre eigenen Podcasts zu sprechen und sie zu fördern. Außerdem hat sie noch eine offene Rechnung mit Granby: Vor mehr als 20 Jahren wurde ihre damalige Zimmergenossin Thalia Keith ermordet im Pool aufgefunden, und der einzige Verdächtige war der schwarze Sporttrainer Omar Evans, der zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.

Bodie glaubt nicht an die offizielle Version des Falls. Sie weiß, dass die Schule alles getan hat, um den Skandal zu vertuschen und die Ermittlungen zu behindern. Sie weiß auch, dass Thalia keine Affäre mit Omar hatte, wie die Anklage behauptete, und dass die Beweise gegen ihn sehr dünn waren. Sie fragt sich, ob sie selbst ihn unwissentlich belastet hat, als sie damals als Zeugin aussagte. Sie beschließt, den Fall neu aufzurollen, als eine ihrer Studentinnen ihn als Thema für ihren Podcast wählt. Gemeinsam beginnen sie, nach Hinweisen zu suchen, die sie zu dem wahren Täter führen könnten.

Dabei muss Bodie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen, die sie in vielen Rückblenden mit dem Leser teilt. Wir tauchen ein in die Campuswelt der 1990er Jahre, die von Konflikten, Freundschaften, Feiern, Mobbing, Sexismus und Rassismus geprägt war. Wir lernen Thalia und ihre Mitschüler/innen näher kennen und erfahren mehr über ihre Geheimnisse, Motive und Beziehungen. Wir folgen den Spuren, die Bodie zu einem anderen Verdächtigen führen, den sie immer wieder direkt anspricht und mit „Sie“ anredet – ein ungewöhnliches Stilmittel, das dem Roman seinen Titel gibt.

Der Roman ist spannend und aktuell. Er zeigt, wie Misogynie und Rassismus das amerikanische Justizsystem beeinflussen und wie sich die moralischen Maßstäbe in den letzten 20 Jahren gewandelt haben. Er zeigt auch, wie Bodie selbst in einen moralischen Konflikt gerät, als ihr Ex-Mann Jerome, der Vater ihrer beiden Kinder, von einer jungen Mitarbeiterin beschuldigt wird, sie sexuell ausgenutzt zu haben. Bodie muss sich fragen, ob sie ihm glaubt oder nicht, und wie sie mit dem medialen Druck umgeht.

Die Autorin verknüpft geschickt die verschiedenen Ebenen und Perspektiven und schafft eine lebendige Atmosphäre. Sie lässt den Leser miträtseln, wer Thalia getötet hat, und hält die Spannung bis zum Ende aufrecht. Ich habe den Roman gerne gelesen und kann ihn empfehlen.