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Pusteblümchen
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 320 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2023
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


ausgezeichnet

Kuba & London

Der Prolog hat mich in die 1950er Jahre nach Kuba auf die Privatresidenz von Zuckerbaron Julio Diaz mitgenommen. Hier lernen wir Esmeralda Diaz und ihre Schwestern kennen. Die Familie erhält Besuch aus London von Christpher Dutton, den Esmeralda bereits kennt und für den sie etwas empfindet.

In der Gegenwart geht es um Claudia, die in London lebt. Ihre Großmutter ist verstorben und sie nimmt in Vertretung für ihre Mutter den Nachlasstermin wahr. Dort erhält sie eine kleine Schachtel mit dem Namen ihrer Großmutter. Durch diese kommen Fragen auf, die sie schießlich nach Kuba zu der Familie Diaz führen.

Die beiden Geschichten, die die Autorin hier miteinander verbunden hat, sind beide einfach wunderschön. Claudia, deren Leben gerade nicht optimal verläuft, bekommt eine neue Richtung. Mir hat es Spaß gemacht ihre Recherchearbeiten zu verfolgen und nebenbei erfährt man einiges über Kuba. Es sind zwei Liebesgeschichten, die eine in der Vergangenheit und die andere in der Gegenwart. Beide stecken voller Emotionen und Überraschungen. Alle Charaktere werden lebendig beschrieben und wirken authentisch.
Es ist ein wunderschönes Buch für ruhige Lesestunden.

Bewertung vom 07.12.2023
Die schreckliche Adele und die Galaxie der Bizarren
Mr. Tan;Le Feyer, Diane

Die schreckliche Adele und die Galaxie der Bizarren


ausgezeichnet

Unerschrocken und frech wie immer geht es ins All

Adele ist für alle Eltern der Alptraum von einem Kind. Sie ist frech, meist schlecht gelaunt, biestig und rücksichtslos ohne Ende. Seitdem aber alle Eltern auf einen fernen Planeten verbannt wurden, haben die Kinder das Sagen. Einzige Gefahr ist die Mode-Imperatorin Jade. Ob Adele auch mit ihr fertig wird ?

In bunten knalligen Farben erleben wir Adele in ihrer frechen und vorlauten Art. Die Illustrationen sind toll. Die Mimik von Adele und auch den anderen Charakteren wird hier einfach perfekt eingefangen. Sicherlich sollten sich die jungen Leser nicht alle Eigenschaften von Adele abschauen, aber ihr Kampfgeist und ihr Selbstbewusstsein sind großartig, beides ist durchaus nachahmenswert.

Über Adeles grimmigen Blick mussten wir oft lachen und ihr schwarzer und zynischer ist Humor ist spitze. Ich habe mich auch dieses Mal wieder total gut amüsiert und viel gelacht.

Ob man Adele bereits aus ihren vorherigen sieben Bänden kennt oder nicht ist vollkommen egal. In diese Reihe kann man jederzeit einsteigen.

Bewertung vom 05.12.2023
Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3


ausgezeichnet

Kant ermittelt wieder

Nachdem Antonia nach dem Tod ihrer Mutter mit deren alten Sprinter aus Portugal nach München zurück gekehrt ist, macht sie bereits in ihrer ersten Nacht mit der Polizei Bekanntschaft. Wegen großer Mängel werden ihr die Schlüssel des Wagens entzogen und sie muss sich eine andere Übernachtungsmöglichkeit suchen. Sie beschließt zu ihrem Großvater am Münchener Stadtrand Hasenbergl zu gehen, wo sie von dessen Lebensgefährtin empfangen wird.
In diese Hochhaussiedlung verschlägt es auch Hauptkommissar Kant, nachdem an der Autobahn zwischen München und Salzburg Leichenteile auftauchen.
Zunächst konnte ich keinen Zusammenhang zwischen Antonia und den Ermittlungen um die Leichenteile erkennen.
Es wird akribisch und nachvollziehbar ermittelt, die Spannung ist hoch, wächst stetig und die Hintergründe sind ernst. Dennoch hat der Autor ein wenig Humor untergebracht.

Es ist eine spannende Story deren Ende mich überrascht hat. Genauso muss ein Krimi für mich sein.

Bewertung vom 03.12.2023
Aufs Meer hinaus
Enger, Cecilie

Aufs Meer hinaus


ausgezeichnet

Beeindruckende Frauen

Ich mag historische Romane und ich lese sehr gerne Biografien, da war dieses Buch die perfekte Kombination für mich.

Bertha hat immer davon geträumt ihrer Heimat zu entkommen, um ein anderes Leben zu führen. Es gelingt ihr tatsächlich den Süden Norwegens zu verlassen. In einem kleinen norwegischen Küstenort baut sie sich zunächst gemeinsam mit Hanna ein Geschäft auf, bevor die beiden Frauen erfolgreich als Reederinnen in den Handel einsteigen. Bertha und Hanna verbindet aber mehr als nur das Geschäftliche. Auch wenn sie ihr Leben so gestalten wie sie möchten und sich nicht den gesellschaftlichen Zwängen unterwerfen, behalten sie ihre Liebe für sich. Leicht hatten es die beiden nicht und sie haben für die Verwirklichung ihrer Träume hart gearbeitet.

Das Buch ist toll geschrieben, bietet gute Unterhaltung und der Autorin gelingt es eine vergangene Zeit mit zwei beeindruckenden Frauen lebendig werden zu lassen.

Bewertung vom 26.11.2023
Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen
Engel, Henrike

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen


ausgezeichnet

Wieder ein spannender historischer Kriminalfall

Nachdem ich bereits die vorherigen Bände mit den drei Protagonisten der Ärztin Anne Fitzpatrick, der Pastorentochter Helene Curtius und dem Kommissar Berthold Rheydt gerne gelesen habe, war ich nun gespannt auf den vierten Fall der drei und wurde nicht enttäuscht.

Dieses Mal geht es um Drogen, aber zunächst findet eine Anne eine junge Frau vor, die der Tod im Stehen ereilt hat. Auch wenn es zunächst nach einem natürlichen Tod aussieht, soll die Leiche obduziert werden.
Anne ist inzwischen mit der Chinesin Ju glücklich und Kommissar Berthold Rheydt will Helene Curtius heiraten. Aber bevor es dazu kommt, meint er seine verstorbene Frau Elisabeth zu sehen. Während er versucht sich seiner Vergangenheit zu stellen, fühlt Helene sich beobachtet und bedroht. Auch für Ju wird es gefährlich, da sie in den Fokus einer chinesischen kriminellen Organisationen gerät.
Es bleibt also nicht eindimensional, da es eine Vielzahl an Handlungssträngen gibt.

Während es in den vergangenen Fällen vornehmlich um die Rechte der Frauen und Kinder ging, stehen dieses Mal Drogen und Sucht im Vordergrund. Annes Einsatz bleibt aber gleich. Sie scheut sich bei ihren Nachforschungen wieder einmal nicht vor Gefahr. Die beschriebenen Umstände sind oft nur schwer zu ertragen, spiegeln aber das Leben der damaligen Zeit wieder.
Neben der Kriminalhandlung erfahren wir auch wieder einiges aus ihrem Privatleben unserer Protagonisten.

Mir hat das historische Setting, die Weiterentwicklung der Charaktere und die Spannung auch dieses Mal wieder gut gefallen.

Bewertung vom 26.11.2023
Eine halbe Ewigkeit
Kürthy, Ildikó von

Eine halbe Ewigkeit


ausgezeichnet

Cora Hübsch ist zurück

Erinnert ihr euch an das Buch „Mondscheintarif“ ? Ich habe es vor mehr als zwei Jahrzehnten gelesen, kann mich noch gut an Cora Hübsch entsinnen und weiß, dass ich damals viel gelacht habe.
Nun ist Cora zurück, natürlich um einige Jahre gealtert und steht entsprechend an einem vollkommen anderem Punkt ihres Lebens als damals. Ihr damaliges Singleleben ist lange vorbei, stattdessen sind sogar schon die Kinder aus dem Haus und ihre Ehe ist Alltag.
Beim Ausmisten findet sie ihr Tagebuch, welches sie vor 25 Jahren geschrieben hat und beginnt zu lesen.
Mit viel Humor, Ironie und Sarkasmus blickt Cora zurück und betrachtet ihr damaliges auch ihr jetziges Leben.

Für mich war das Buch weit mehr als leichte Unterhaltung. Obwohl mein Leben sowohl damals auch auch heute komplett anders aussah, konnte ich in der Entwicklung Parallelen entdecken.

„Die erste Hälfte unseres Lebens könnte sorglos sein, wenn wir sie mit der zweiten Hälfte vergleichen könnten.“

Ein wunderbarer Satz, dem ich voll und ganz zustimmen muss. Ich habe das Buch als deutlich tiefsinniger empfunden als seinen Vorgänger, aber weniger amüsant ist es trotzdem nicht.

Bewertung vom 19.11.2023
Der Spion und der Verräter
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


ausgezeichnet

Ein wahre Spionagegeschichte, unglaublich spannend

Im Mittelpunkt steht Oleg Antonowitsch Gordijewski, dessen Eltern KGB-Agenten waren. Zunächst war auch er für den KGB tätig, wurde aber dann vom britischen Geheimdienst MI6 angeworben, agierte danach als Doppelagent und wurde so zu einem der wertvollsten Spione der Geschichte. Selbst seine Familie wusste nichts von seinem Doppelleben.

Ich mag historische Romane und lasse mich auch gerne von Spionagegeschichten fesseln. Hier habe ich eine Kombination aus beidem bekommen und es handelt sich keineswegs um Fiktion. Die Ereignisse sind einfach unglaublich und unfassbar.
Auf jeder Seite ist zu merken wie gründlich und ausgiebig Ben Macintyre recherchiert haben muss. Dabei gelingt es ihm gut komplexe historische Ereignisse gut verständlich zu vermitteln. Wie in seinen vorherigen Werk „Agent Sonja“ kommen auch hier die politischen Hintergründe nicht zu kurz. Ich fand das Buch interessant und konnte stellenweise kaum fassen, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt.

Bewertung vom 19.11.2023
Die sieben Monde des Maali Almeida
Karunatilaka, Shehan

Die sieben Monde des Maali Almeida


ausgezeichnet

Ungewöhnlich und sehr beeindruckend

Maali Almeida ist während des Bürgerkriegs Anfang der 1990er Jahre Kriegsfotograf in Sri Lanka und wacht im Dazwischen, einer Welt zwischen Leben und Tod, auf. Er weiß weder wer ihn getötet hat noch warum. Nachdem er erkennt, dass er tot ist, hat er sieben Tage bzw. Monde Zeit, um seinen Mörder zu identifizieren und eine ihm wichtige Aufgabe zu erledigen bevor er endgültig in die Welt der Toten übergeht.
Shean Karunatilaka hat hier eine ungewöhnliche Perspektive gewählt. Der gesamte Roman ist aus der Du-Perspektive geschrieben, was ich zunächst als ein wenig gewöhnungsbedürftig empfand, hier aber gut funktioniert.
Durch Maali erhalten wir eine Sicht auf den Bürgerkrieg in Sri Lanka. Als Journalist setzt er sein Leben auf`s Spiel, ergreift aber keine Partei. Er ist aber nicht nur Journalist, sondern auch ein Mensch und als solcher Patriot, Spieler und homosexuell.
In diesem Buch gibt es Einblicke in das Leben Sri Lankas, den Bürgerkrieg mit seinen Aufständen, grausamen Morden und Pogromen. Aber es ist kein Kriegsroman, sondern eine Story, die durch ihren Ideenreichtum beeindruckt.
Wer ungewöhnliche Geschichten mag und sich für das Leben, die Geschichte und die Politik in Sri Lanka interessiert, der sollte Maali Almeida kennenlernen.

Bewertung vom 16.11.2023
April & May. Der Skandal / Secrets of the Campbell Sisters Bd.1
Payne, Lyla

April & May. Der Skandal / Secrets of the Campbell Sisters Bd.1


ausgezeichnet

Romantisches aus der Regency-Ära

Die Campell-Schwestern April, May, June und July wurden nach ihren Geburtsmonaten benannt und nur wenn sie in der Reihenfolge ihrer Geburt heiraten, erhalten sie von ihrem Onkel ihre Mitgift.

April wäre die erste. Obwohl sie die letzte Ballsaison mit gebrochenen Herzen und zerstörten Ruf beendet hat, liegt ihr viel daran, dem Glück ihrer Schwestern nicht im Wege zu stehen.
Nun steht die nächste Ballsaison an und April und May reisen nach London. Dort angekommen holt April auch direkt ihre Vergangenheit in Form von Nathaniel Pembroke, wegen dem sie in der letzten Saison ihren guten Ruf verloren hat, ein. Während May versucht April mit Matthew Talbot zu verkuppeln, bandelt sie selbst mit Lord Richard an.

Die vier Schwestern sind sehr unterschiedlich und in diesem Band stehen April und May im Vordergrund. Während April eher zurückhaltend agiert, steckt May voller Lebensfreude und ist ausgesprochen romantisch veranlagt. Erzählt wird im Wechsel aus der Sicht von April und May, aber auch Nathaniel und Matthew kommen zu Wort.

Wer die Regency-Zeit mag, hat hiermit das perfekte Buch für sich erwischt. Die Atmosphäre und der Erzählstil passen perfekt. Es ist romantisch, dramatisch, spannend und auch ein wenig amüsant.

Am Ende rücken June und July kurz in den Vordergrund und haben mich so neugierig auf den zweiten Band, in denen sie die Hauptrolle spielen, gemacht.

Bewertung vom 11.11.2023
Da bin ick nicht zuständig, Mausi
Conny from the block

Da bin ick nicht zuständig, Mausi


sehr gut

Deutschlands Amtsstuben

Ich kannte Conny bisher noch nicht, aber da ich aus einer Beamtenfamilie komme, war ich ausgesprochen neugierig auf das Buch.
Conny ist Mitte 40 und arbeitet seit 25 Jahren in einem Berliner Amt.
In einem sehr erfrischenden Schreibstil und mit einer Menge Berliner Dialekt beschreibt sie ihren Beamtenalltag. Dabei werden in kurzen Episoden eine Menge Klischees bedient. Vieles ist sehr überspitzt beschrieben, aber es steckt eben auch ein Körnchen Wahrheit drin und genau das macht dieses Buch aus. Die typischen Situationen in Behörden und auch das Verhalten von Conny und ihren Kollegen werden hier einfach witzig geschildert, so dass ich eine Menge gelacht habe.
Das Amtsleben wird hier ausgesprochen unterhaltsam geschildert, manches ist zum Kopfschütteln und anderes einfach nur unglaublich witzig.
Zu ernst sollte das Buch wohl eher nicht genommen werden, einfach wundern und lachen reicht hier vollkommen.