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gletscherwoelfchen

Bewertungen

Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2021
Der Happaflapp reist in den Müthenwald
Engler, Michael

Der Happaflapp reist in den Müthenwald


ausgezeichnet

Flapp gehört zu den Happaflapps. Seit einer Ewigkeit leben diese auf einem sehr hohen Berg und fliegen jeden Herbst in den Osten.
Eines Tages wacht Flapp auf und ist plötzlich ganz alleine. Denn er kann nicht (mit-) fliegen! Schnell kommt ihm eine Idee: Er braucht unbedingt einen Freund, um nicht mehr so alleine sein zu müssen. Und so begibt er sich in die Tiefen des Müthenwaldes...

Gleich auf der ersten Seite dieses Buches springt dem Leser eine wundervoll gestaltete Karte des Müthenwaldes ins Auge. Sie ist sehr schön farbenfroh wie auch lebendig gestaltet und begeistert vor allem durch kleine, liebevolle Details. Um sie herum ist zudem eine kleine Charakterübersicht platziert.
So wird das Vorlesen auch für junge Zuhörer nicht langweilig. Denn es gibt nicht nur eine Menge zu entdecken, sondern durch die Karte auch einen interaktiven Charakter. Denn der Weg des kleinen Happaflapps lässt sich damit genau mitverfolgen.
Auf den folgenden Seiten geht es ganz ähnlich weiter. Große, bunte Illustrationen auf jeder einzelnen Seite lockern den Text toll auf und erwecken die Geschichte zum Leben. Nicht nur die einzelnen Situationen sind so optimal vorstellbar, sondern vor allem auch die Figuren.

Jedes einzelne Tier ist zuckersüß illustriert und wirkt durch gut durchdachte Kleinigkeiten nicht nur unheimlich sympathisch, sondern auch wirklich niedlich. Ganz verzaubert waren wir übrigens vor allem von den innovativen Namensgebungen. "Lieberbiber", "Proffesohren" und der "Lachdrache" haben wir so noch nie gehört und fanden es toll, wie das Buch dadurch noch ein wenig einzigartiger wird.
Unser persönlicher Liebling war natürlich Flapp, der Protagonist. Mit seiner Hilfsbereitschaft, seinen tollen Ideen, aber auch seiner Naivität brachte er uns durchweg zum Lächeln.

Wir sind vollkommen begeistert von diesem zuckersüßen Kinderbuch und empfehlen es liebend gerne weiter.
Wichtige Werte wie Zusammenhalt und Freundschaft werden hier kindgerecht vermittelt und der Spaß am Lesen durch zauberhafte Illustrationen geweckt.
Sicherlich eignet sich "Der Happaflapp" nicht nur zum Vorlesen, sondern für etwas ältere Kinder auch zum Selberlesen.
5/5 Sterne

Bewertung vom 04.04.2021
Die magische Tierwarte 01. Abenteuer im versteinerten Wald
Hasse, Anika

Die magische Tierwarte 01. Abenteuer im versteinerten Wald


ausgezeichnet

Marly hat sich so so sehr auf die Reise nach Brasilien gefreut! Doch plötzlich möchten ihre Eltern die Forschungsreise ohne Marly antreten - stattdessen soll sie ein Ferienlager am Chiemsee besuchen. Das passt Marly ganz und gar nicht!
Im Ferienlager angekommen, freundet sie sich schnell mit Finja und Tim an. Und plötzlich ist das Ganze gar nicht mehr so schlimm. Vor allem, als sich direkt vor ihren Augen ein neues Abenteuer auftut: Der Professor der nahegelegenen Wildtierauffangstation schleicht nachts mitten im Wald herum. Als die drei ihm folgen, landen sie schon bald in einer fremden Welt. Doch schnell wird klar, dass einiges auf dem Spiel steht...

Als wir "Die magische Tierwarte" das erste Mal in der Hand gehalten haben, waren wir sofort hin und weg von der wundervollen Gestaltung des Buches. Das Cover besticht durch kräftige Farbtöne und ein gelungenes Gesamtbild, vor allem aber durch eine tolle Goldfolienprägung, die wundervoll schimmert. So wird das Buch definitiv zum Hingucker in jedem Bücherregal!
Im Innenteil des Buches waren zu unserer Freude weitere Illustrationen vorzufinden, die das Geschriebene optimal verbildlicht haben und in einem Retrostil gehalten wurden. Für unseren Geschmack hätten es gerne noch mehr Zeichnungen sein können. So wäre der Text schön aufgelockert und damit sehr gut zum Vor- oder Erstlesen geeignet gewesen. So aber empfehlen wir es eher für ältere Kinder.

Diese werden sicherlich viel Freude mit der Geschichte haben.
Abenteuerlich, aufregend, originell und ein wenig magisch hat sie uns gute Unterhaltung geboten und zudem auf wichtige Themen wie beispielsweise den Artenschutz aufmerksam gemacht.
"Die magische Tierwarte" vereint zwei verschiedene Welten in sich, die für jede Menge Abwechslung beim Lesen sorgen. Eine Art magische Parallelwelt wird in das gewöhnliche Alltagsgeschehen eingebettet und durch originelle Elemente einzigartig wie aufregend gemacht. Neue und ein wenig absurde Wesen sorgen außerdem für die ein oder andere Überraschung (und überraschende Wendung).

Als sehr angenehm empfunden haben wir außerdem den kindgerechten Schreibstil, der zahlreiche Dialoge bereithält. So wird Dynamik und Lebendigkeit in das Geschehen gebracht, die Erzählung ein wenig "aufgepimpt".
Gleiches wird zudem durch viele unterschiedliche Protagonisten erzielt. Dadurch, dass der Fokus nicht nur auf einem einzigen Charakter lag, wirken die Ereignisse umso abwechslungsreicher.

Wir mögen "Die magische Tierwarte" sehr gerne und hatten viel Freude beim Lesen. Weiterempfehlen würden wir das Buch eher an ältere Leser, die Lust auf eine spannende Geschichte mit tierischen Begleitern und einer Prise Magie haben.
5/5 Sterne

Bewertung vom 02.04.2021
Blutgöttin / Die Quellen von Malun Bd.1
Winterfeld, Daniela

Blutgöttin / Die Quellen von Malun Bd.1


ausgezeichnet

Auf Ruann wird das Wasser von Tag zu Tag knapper. Seen, Flüsse und Bäche sind mittlerweile vollkommen ausgetrocknet und nur einige wenige Quellen halten die Bevölkerung noch am Leben.
Um die letzten Ressourcen für sich zu beanspruchen, führt Sapion verheerende Kriege gegen seine Nachbarreiche.
Inmitten dieser sterbenden Welt kämpfen Feyla, Dorgen, Alia und Tailin - vier Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten - um ihre Zukunft und ihr Überleben...

"Die Quellen von Malun - Blutgöttin" ist definitiv kein klassisches Buch aus dem Genre "Fantasy". Es handelt sich hier um keine beschönigte Welt mit magischen Blümchen und zartbesaiteten Feen. Nein, ganz im Gegenteil: Ruann ist eine Welt am Abgrund. Die Menschen bekriegen sich um das letzte Wasser, um das letzte Funken Leben in jener Welt. All dies findet in einer fast schon dystopisch anmutenden Atmosphäre, die in einem hervorragendem und ausgeklügeltem Worldbuilding ihren Platz findet, statt.

Bereits im Prolog wird deutlich, wie brutal und skrupellos die Überlebenden sein können - und in gewisser Weise auch sein müssen. Von klein auf wird Kindern eingetrichtert, dass Emotionen und Gefühle in Sapion keinen Platz haben. Jungen werden abgerichtet und an das Militär übergeben, Mädchen mit jungen Jahren verheiratet und gezwungen, binnen eines Jahres ein Kind zu gebären. Begleitet werden sie von härtesten Formen körperlicher wie auch physischer Gewalt, unverschleierte Frauen werden als Freiwild betrachtet.

Doch nicht nur die Umstände in dieser sterbenden Welt sind schonungslos. Auch der Schreibstil der Autorin stellt die dortige, grausame Realität von Grund auf ehrlich dar. Daniela Winterfeld lässt in dem Bild, das sie Stück für Stück in den Köpfen der Leser zeichnet, kein Detail aus. Niederste Triebe, skrupellose Intrigen, raue Kämpfe und deren blutige Folgen werden hier beschrieben. So erlebt der Leser hautnah mit, was es bedeutet, in solch einer Welt aufzuwachsen und jeden Tag für sein Glück kämpfen zu müssen. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass empfindlichere Leser bei zuvor beschriebenen Passagen hart schlucken müssen und möglicherweise nicht mit dem Erzählten klarkommen. Daher möchte ich an dieser Stelle eine ausdrückliche Triggerwarnung aussprechen und deutlich machen, dass "Blutgöttin" alles andere als eine leichte Kost ist. Dies hat mir zu Beginn des Buches ein wenig gefehlt.

Nichtsdestotrotz finde ich dieses Buch unheimlich gelungen. Und das nicht nur auf Grund des Schreibstils und des grandiosen Worldbuildings. Auch die unterschiedlichen Erzählperspektiven machen es zu etwas ganz Besonderem. Insgesamt vier Leute, Feyla, Dorgen, Alia und Tailin, schildern ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Dabei ist die Anordnung der einzelnen Episoden stets so gewählt, dass die Spannungskurve konstant oben gehalten wird. Es folgt nie zweimal die selbe Perspektive hintereinander und gerade dadurch, dass jede einzelne mit einem nervenzerreißenden Cliffhanger aufhört, möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Mir sind die knapp 600 Seiten wie ein Katzensprung erschienen und ich konnte mich kaum davon losreißen. Binnen weniger Tage habe ich "Blutgöttin" verschlungen und bin überaus gespannt auf die Fortsetzung. Das Buch endet mit einigen losen Strängen, die sanft miteinander verflochten wurden und lässt den Leser unglaublich gespannt auf die weiteren Wendungen zurück.
5/5 Sterne

Bewertung vom 02.04.2021
Als Ludwig aus dem Rahmen stieg
Albert, Cordelia

Als Ludwig aus dem Rahmen stieg


ausgezeichnet

Paul möchte so gerne endlich "Für Elise" von Ludwig van Beethoven auf dem Klavier spielen lernen. Aber es will einfach nicht klappen!
Als er seiner Wut darüber Ausdruck verleiht, steigt plötzlich Beethoven höchstpersönlich aus dem Bilderrahmen über Pauls Klavier. Er spielt Paul nicht nur seine Komposition vor, sondern erzählt ihm auch berührende Episoden aus seinem Leben...

Aufmerksam geworden auf dieses Buch sind wir sofort durch das wunderschön gestaltete Cover. Es sieht nicht nur einzigartig aus, sondern ist gleichzeitig aus sehr dynamisch gehalten. So zieht es sofort alle Blicke auf sich!

Zu unserer Freude sind die Illustrationen im Innenteil des Buches im selben Stil gehalten. Sie waren definitiv unser Highlight an "Als Ludwig aus dem Rahmen stieg". Jede Doppelseite besticht durch farbige, detailreiche Illustrationen, die das Geschriebene wunderbar veranschaulichen. Es macht als Leser unheimlich viel Spaß, sich die Zeichnungen genauestens anzuschauen, da es Zahlreiches zu entdecken gibt.

Aber nicht nur die Gestaltung konnte uns überzeugen. Auch der Inhalt des Buches hat uns total gut gefallen.
Spielerisch werden hier interessante Daten und Fakten aus Beethovens Leben dargestellt. So wird nicht nur das Interesse am Komponisten selbst, sondern auch an der Musik geweckt. Und gerade die Rahmenhandlung rund um den jungen Paul macht die Geschichte sehr schön greifbar und verständlich für Kinder.

Optimal in Szene gesetzt wird der Text durch eine dynamische Schriftart und Anordnung. Größer dargestellte Schlagworte und ein paar "schiefe" Textzeilen bringen Bewegung in das Geschriebene. Wir fanden letzteres sehr schön gemacht, sind uns allerdings unsicher, ob es für sehr junge Leseanfänger nicht zu anstrengend ist. Für das Vorlesen ist es aber sicherlich eine nette Abwechslung zu den üblichen Büchern.

Sehr gut gefallen hat uns außerdem ein kurzes Glossar hinten, das etwas schwierigere Begriffe für Kinder erklärt. Zudem dort vorzufinden sind Kurzbiografien weiterer berühmter Persönlichkeiten, die einen guten Überblick vermitteln.

Wir sind begeistert von diesem süßen Kinderbuch und empfehlen es gerne weiter. Gemeinsam mit den tollen Illustrationen und den lebhaften Erzählungen macht das Lesen unheimlich viel Spaß!
5/5 Sterne

Bewertung vom 02.04.2021
Lea und das Labyrinth der Zeit
Engler, Michael

Lea und das Labyrinth der Zeit


sehr gut

Lea muss ihre Ferien auf dem Bauernhof ihrer Tante und ihres Onkels verbringen. Total langweilig - scheint es zumindest auf den ersten Blick.
Doch im Dorf geschehen die seltsamste Dinge. Bis Lea eines Tages auf einen Jungen namens Moritz trifft. Dieser behauptet doch glatt, ein Zeitreisender zu sein! Kann sie ihm wirklich vertrauen? Und was hat es mit seinen düsteren Vorahnungen auf sich?

Vorab: Wir bevorzugen es, Rezensionen erst nach dem Lesen eines Buches durchzustöbern. So wurden wir nicht von den doch eher verhaltenen Meinungen beeinflusst. Wir können die angemerkten Kritikpunkte durchaus nachvollziehen, möchten "Lea und das Labyrinth der Zeit" allerdings als eigenständiges Werk betrachten.

Gleich zu Beginn des Lesens ist uns der angenehme Schreibstil des Autors aufgefallen. Michael Engler schreibt wunderbar flüssig und als Leser fliegt man nur so durch die Seiten.
Auch eine gelungene Spannungskurve kommt hier unserer Meinung nach nicht zu kurz. Zu Beginn hatte meine junge Mitleserin leichte Schwierigkeiten, am Ball zu bleiben, da in ihren Augen zu wenig passierte. Gerade zum Ende hin konnten wir das Buch jedoch kaum mehr aus der Hand legen.

Der Fokus des Buches liegt auf Zeitreisen beziehungsweise Parallelwelten. "Lea und das Labyrinth der Zeit" ist allerdings nicht mit den bekannteren Büchern rund um diese Thematik vergleichbar. Denn es ist in unseren Augen stark an die Zielgruppe angepasst und - größtenteils - vereinfacht und verständlich für diese dargestellt. Das bedeutet allerdings auch, dass teilweise nur an der Oberfläche gekratzt wird und nicht immer ausreichend Tiefgang vorhanden ist. Für uns ist dies aber nicht unbedingt schlimm oder störend. Vielmehr empfinden wir es gerade deswegen für Kinder als einen guten Einstieg in das Thema.
Sehr gut deshalb nicht, weil einige wenige Ausführungen manchmal doch recht kompliziert und wirr erklärt waren. Ich konnte zwar gerade so den Überblick behalten, meine Mitleserin hingegen musste Passagen teils mehrmals lesen.

Lea, die Protagonistin des Buches, hat uns gut gefallen. Wir finden sie äußerst realistisch und authentisch dargestellt, gerade weil sie ihre Ecken und Kanten hat. Am Anfang noch sehr negativ und schlecht gelaunt eingestellt, macht sie eine angenehme Entwicklung durch. Als Jugendliche gehört das wohl einfach dazu.

Wir können "Lea und das Labyrinth der Zeit" vor allem für Kinder empfehlen, die gerne anfangen möchten, sich näher mit Geschichten zu befassen, die mit Raum und Zeit spielen.
Wir hatten einige unterhaltsame Lesestunden und vergeben daher
4/5 Sterne.

Bewertung vom 23.03.2021
Erwachen des Lichts / Götterleuchten Bd.1
Armentrout, Jennifer L.

Erwachen des Lichts / Götterleuchten Bd.1


ausgezeichnet

Als eines Tages der geheimnisvolle Seth bei Josie auftaucht, steht ihr Leben plötzlich Kopf. Er eröffnet ihr, dass sie angeblich eine Halbgöttin sei. Als Tochter Apollons ist es ihre Aufgabe, gegen die Titanen anzutreten und diese zurückzudrängen.
Doch ihr neues Leben birgt zahlreiche Gefahren - zumal Josie keinen blassen Schimmer davon hat, wie sie es mit den mächtigen Wesen aufnehmen soll...

"Erwachen des Lichts" war mein erstes Buch von Jennifer L. Armentrout. Ich war unheimlich gespannt darauf: Zum einen, weil ich den Klappentext überaus ansprechend fand und zum anderen, weil ich schon so viel Gutes über die Autorin gehört habe.
Letztendlich hat mich dieser Auftakt der "Götterleuchten"-Reihe ein wenig zwiegespalten zurückgelassen.

Direkt auf den ersten Seiten des Buches ist mir die bereits allseits bekannte Stereotypisierung ins Auge gefallen. Süßes, unschuldiges Mädchen verliebt sich in unnahbaren Bad Boy, häufig standen das körperliche Verlangen und oberflächliche Feststellungen im Vordergrund.
Dies hat sich leider nicht nach den ersten Kapiteln verflüchtigt, sondern wurde konsequent thematisiert. Ich denke, dass es an dieser Stelle wirklich Geschmacksache ist, inwieweit man dies mag. Ich mag innovative, neuartige Geschichten, die nicht immer nach dem selben Schema aufgebaut sind und gerne auch im Klappentext vorwarnen, was den Leser erwartet.
Glücklicherweise wurde der Fokus im Mittelteil des Buches auf andere Dinge und endlich auch den Haupthandlungsstrang gelenkt. Vermutlich ist das der Grund dafür, weshalb mir besagter Teil mit Abstand am besten gefallen hat. Hier wurde das gesamte Potenzial der Geschichte ersichtlich. Leider finde ich, dass es nicht ganz ausgenutzt wurde. Die eigentliche Handlung verliert sich immer wieder, auch der Spannungsbogen bleibt an der ein oder anderen Stelle doch sehr flach.

Positiv anmerken muss ich allerdings den Schreibstil der Autorin. Zugegeben, zunächst war ich ein wenig verunsichert, ob die angekündigten humorvollen Einlagen nicht zu erzwungen wirken werden.
Letztendlich fand ich ihn aber sehr gut lesbar und schön locker, sodass man als Leser sehr gut vorankommt.

Alles in einem finde ich, dass "Erwachen des Lichts" eine nette Lektüre für Zwischendurch ist und das Potenzial dahinter deutlich erkennbar ist. Gerade ab dem Mittelteil bietet das Buch einige unterhaltsame Lesestunden, auch, wenn es mich nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte.
3/5 Sterne

Bewertung vom 19.03.2021
Zwillingskronen (eBook, ePUB)
Blenk, Annemarie

Zwillingskronen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Wer mit dem Feuer spielt, sollte dieses Spiel beherrschen."

Seit zwei Jahrzehnten schon wird Alkator von der skrupellosen Eislady beherrscht. In mitten der verschneiten Welt lebt Lilja Falk gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Lerø. Ein einfaches und unauffälliges Leben ist ihr größter Wunsch. Denn als Feuergeborene ist sie einer ständigen Gefahr ausgesetzt.
Als Lerø eines Tages verschwindet, bleibt Lilja nichts anderes übrig, als sich dem geheimnisvollen Akjir anzuschließen. Doch kann sie ihm wirklich trauen?

Bereits binnen weniger Seiten war ich vollkommen gefesselt von "Zwillingskronen". Das lag zuerst vor allem am grandiosen Schreibstil der Autorin. Annemarie Blenk spielt regelrecht mit Worten und erschafft so in ihrem Debütroman eine fantastische, ausgereifte Welt. Durch überaus detaillierte Beschreibungen konnte ich als Leserin mir Alkator wunderbar vorstellen. Das Lesen fühlt sich hier an, als würde man selbst durch dieses ferne Königreich reisen, selbst die eisige Kälte und mystisch angehauchte Atmosphäre spüren. Eine Karte am Schluss des Buches unterstützt dieses Empfinden nochmals zusätzlich.

Im weiteren Verlauf des Buches wurde schnell klar, dass nicht nur der Schreibstil und das Worldbuilding überzeugen können. Auch die einzelnen Charaktere waren sehr gut ausgewählt und harmonierten toll miteinander.
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die Protagonistin Lilja. Erst hatte ich ein wenig Sorge, dass sie sich für meinen Geschmack viel zu naiv und "schwach" verhalten könnte. Als Fan von starken Frauen war ich zunächst leicht skeptisch. Nach und nach stellte sich jedoch heraus, dass ich mit dieser Einschätzung falsch gelegen habe. Lilja macht im Laufe des Buches eine bemerkenswerte Entwicklung durch. Sie gewinnt während ihrer Reise enorm an Stärke, Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein. Es hat sehr viel Spaß gemacht, diese Entwicklung mitzuverfolgen.
Aber - und so viel kann ich verraten, ohne zu spoilern -, gibt es neben starken Frauen auch reichlich Bookboyfriendpotenzial.

Getoppt wird all das durch äußerst vielschichtige Entwicklungen. Als Leser warten an jeder Ecke neue Überraschungen, die Grenze zwischen Freund und Feind verschwimmt immer wieder. So fiebert man umso mehr mit der Protagonistin mit und weiß nie recht, wem wirklich zu trauen ist.
Hinter jedem Geschehnis steckt ein roter Faden. Einzelne Ereignisse werden gekonnt zu einem Netz verflochten, alles ist sehr gut durchdacht.

"Zwillingskronen" hat bereits einen Regalplatz bei meinen Lieblingsbüchern gefunden. Ich kann diesen High Fantasy-Roman wärmstens weiterempfehlen. Wer reichlich Spannung, eine Menge Überraschungen und eine sanfte Prise Fantasy mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen!
5/5 Sterne

Bewertung vom 10.03.2021
Warten auf Wind
Kroon, Oskar

Warten auf Wind


sehr gut

Vingas Eltern leben getrennt, auch echte Freunde hat sie keine. Einzig und allein auf der Insel ihres Großvaters findet sie Trost und Wärme. Jeden Sommer darf Vinga ihn besuchen und an ihrer Schnigge, einem kleinen Boot, arbeiten.
Aber plötzlich taucht Rut auf. Rut, die das Meer und die Insel hasst und das komplette Gegenteil von Vinga ist, sie aber dennoch ein Gefühl von Geborgenheit verspüren lässt...

Müssten wir "Warten auf Wind" mit drei Worten beschreiben, würden wir uns vermutlich auf die Begriffe "gefühlvoll", "emotional" und "echt" beschränken. Wir finden, dass diese Worte perfekt auf dieses Buch zutreffen.
Denn dieses Kinderbuch von Oskar Kroon ist von Grund auf ehrlich und beschreibt auf eine einzigartige Art und Weise Vingas Erlebnisse. Diese sind durchzogen von zahlreichen eindringlichen Emotionen, vor allem Schmerz und Trauer sind hier ein Begriff.
Mit seinem wundervollen Schreibstil schafft der Autor es hervorragend, jene Emotionen authentisch und den Leser mitten ins Herz treffend zu beschreiben.

Für mich hat gerade dieser Aspekt das Buch so besonders gemacht.
Meine junge Mitleserin hingegen hat sich etwas daran gestört. Für sie war die Atmosphäre teils zu drückend, manchmal hat sich die Geschichte - gerade weil sie sich eher dem Genre "Literatur" zuwendet - ihrer Meinung nach doch sehr gezogen.
Durch den doch recht anspruchsvollen Stil ist "Warten auf Wind" daher nichts für jedermann. Gerade junge Leser könnten ihre Probleme damit haben. Und das gerade, wenn eher weniger Durchhaltevermögen besteht.

Ich finde jedoch, dass sich das Warten definitiv lohnt. Ja, dieses Buch hat seine Längen. Gleichzeitig aber sind es genau die sanften Töne, die plätschernde Handlung und ruhige Protagonistin, die es lesenswert machen.

Wir empfehlen das Buch ab etwa 13 Jahren weiter und möchten nochmals darauf verweisen, dass es sich hierbei um kein actiongeladenes oder mal locker nebenbei lesbares Kinderbuch handelt. "Warten auf Wind" ist ebenso eindringlich wie authentisch und auf eine wunderschöne Weise einzigartig.
4/5 Sterne

Bewertung vom 09.03.2021
Die Beute des Fuchses / Die Erben der Animox Bd.1
Carter, Aimée

Die Beute des Fuchses / Die Erben der Animox Bd.1


ausgezeichnet

Ein Jahr ist es nun schon her, seit Simon den Greifstab zerstört hat. Nach jenem Ereignis hat Simon stets mit seinen Erinnerungen und Ängsten zu kämpfen. Aus Furcht, jemanden zu verletzen, möchte er seine Fähigkeiten nicht einsetzen.
Doch als plötzlich Erben der Animox verschwinden und es ausgerechnet Simons Bruder Nolan trifft, ist dieser gezwungen zu handeln...

Vorweg: Ich kenne die "Animox"-Reihe gar nicht, meine junge Mitleserin nur teilweise. Nichtsdestotrotz hatten wir nahezu keine Probleme, uns gut in der Geschichte zurechtfinden zu können. Natürlich fehlt das ein oder andere Detail, alles in einem jedoch schafft es die Autorin gut, einen kleinen Überblick über die vergangenen Geschehnisse zu geben.
Dennoch wäre eine kurze Zusammenfassung der vorausgegangenen Ereignisse sicherlich hilfreich gewesen, um sich schneller orientieren zu können.

Abgesehen davon allerdings waren wir hellauf begeistert von den Erben der Animox. Dieses Jugendbuch war von vorne bis hinten unglaublich stimmig, ereignisreich und abenteuerlich.
Unerwartete und ebenso überraschende Wendungen sorgen dafür, dass das Lesen garantiert nicht langweilig wird und halten die Spannungskurve permanent aufrecht.

Sympathische sowie einzigartige Charaktere tragen zusätzlich dazu bei, dass man sich beim Lesen pudelwohl fühlt.
Vor allem ist uns hier der Protagonist Simon ins Auge gesprungen. Uns hat seine rücksichtsvolle und vorsichtige Art gut gefallen. Imponiert hat uns zudem, wie sehr er stets ein Auge auf seine Freunde hatte und wie selbstlos er diese beschützt hat.
Im Allgemeinen fanden wir die Beziehung zwischen ihnen äußerst bewundernswert. Es war wundervoll zu sehen, wie wertvoll eine enge Freundschaft für alle Beteiligten ist, wie viel Kraft und Sicherheit sie spenden kann. Und das gerade, wenn man als Gestaltwandler ohnehin schon einigen heiklen Situationen ausgesetzt ist.
An der Stelle möchten wir noch ein großes Lob an die gelungenen Beschreibungen aussprechen. Gerade für meine junge Mitleserin, die noch nie über Gestaltwandler gelesen hat, waren sie eine große Hilfe, sich alles gut vorstellen zu können. Die Verwandlung zum Tier wurde sehr bildhaft wiedergegeben und wirkte so wundervoll authentisch.

Alles in einem empfehlen wir das Buch liebend gerne an alle jugendlichen Leser weiter, die Spannung und Action in Büchern lieben. Wer zudem noch kleinere Fantasyelemente mag, sollte unbedingt zu "Die Erben der Animox" greifen. Wir lieben dieses Buch!
5/5 Sterne

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2021
Wiehern im Wald / Die Pferde von Eldenau Bd.4
Czerny, Theresa

Wiehern im Wald / Die Pferde von Eldenau Bd.4


ausgezeichnet

Als angeblich ein Geisterpferd nahe Eldenau gesichtet wird, möchte Frida der Sache unbedingt auf den Grund gehen. Geister existieren schließlich nicht - oder etwa doch? Gemeinsam mit ihren Freunden begibt sie sich auf die Suche nach der mysteriösen Erscheinung.
Doch schon bald wird die Aufmerksamkeit der Gruppe auf ein anderes Ereignis gelenkt: Immer wieder scheinen Stuten in der Umgebung einfach zu verschwinden. Gerade in Jannis näherem Umfeld - und das, wo er sich doch eigentlich auf die anstehende Turniersaison vorbereiten sollte...

Vorab: Bei "Die Pferde von Eldenau - Wiehern im Wald" handelt es sich um den vierten Band der Pferdebuchreihe rund um Frida und Jannis. Ich kannte die Vorgänger vor dem Lesen noch nicht, konnte das Buch aber dennoch nahezu problemlos verstehen. Natürlich dauert es ein wenig, bis man sich an die vielen neuen Namen gewöhnt hat, theoretisch geht es aber auch so.
Für mehr Lesespaß empfehle ich allerdings, vorher die ersten Bände zu lesen.

Ich muss zugeben, dass ich persönlich bei Pferdegeschichten immer leicht skeptisch bin. Zu sehr ähneln sie mir teilweise, zudem mag ich die Stereotypisierung á la "nur Mädchen reiten, Jungs tauchen auf Pferdehöfen wenn überhaupt nur auf, um sich darüber lustig zu machen" überhaupt nicht.
"Die Pferde von Eldenau" hat mich in dieser Hinsicht jedoch wirklich überrascht.

Denn neben der weiblichen Protagonistin Frida spielt auch Jannis eine ebenso wichtige Rolle im Buch. Auch er ist ein absoluter Pferdeliebhaber und teilt sich gemeinsam mit Frida die Erzählperspektive in der Geschichte. Es war äußerst erfrischend, endlich mal auch über einen männlichen Protagonisten lesen zu können. Und auch sonst wird das Reiten nicht nur den Mädchen überlassen, sondern relativ gleichmäßig zwischen den Geschlechtern aufgeteilt.
Das finde ich persönlich toll! Das Pferdebuch von Theresa Czerny bricht Konventionen und gängige Stereotypen wunderbar auf und bietet somit einen echten Mehrwert. Unbedingt sollte dies öfter so gemacht werden!

Neben den Charakteren konnte mich auch die Geschichte selbst überzeugen.
Sie ist hervorragend gemacht - spannend, aufregend, berührend und fesselnd wird der Leser mit auf die schwierige Suche nach dem Geisterpferd und den Pferdedieben genommen.
Dabei wird es während keiner einzigen Passage vorhersehbar oder gar langweilig. Die Autorin hat immer wieder eine Überraschung parat, knüpft nach und nach ein Netz aus einzelnen Hinweisen und Handlungssträngen und fügt so nach und nach die einzelnen Puzzleteile zur Lösung des Falls zusammen.

Dabei möchte ich vor allem auch loben, dass trotz der Fülle an Spannung und Abenteuer die Pferde und das Reiten nicht zu kurz kommen.
Es bleibt dennoch Zeit für den ein oder anderen Ausritt in freier Natur, der von der Autorin so authentisch und echt beschrieben wird, dass man sich als Leser beinahe so fühlt, als würde man selbst auf dem Pferderücken sitzen.

Ich hatte sehr viel Freude an diesem Buch und empfehle es liebend gerne an alle Pferdeliebhaber weiter, die interessiert an einem originellen Pferderoman sind und sich einfach in eine Geschichte fallen lassen möchten.
5/5 Sterne