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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 600 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2024
Liebe kann doch jedem mal passieren / Chestnut Road Bd.1
Sanders, Anne

Liebe kann doch jedem mal passieren / Chestnut Road Bd.1


ausgezeichnet

Der süße Liebesroman bezieht gleich mehrere Tropes ein. Da sind am Anfang die beiden Unbekannten, die sehr schnell zu verhassten und dann zu ignorierenden Mitbewohnern werden, die sich schließlich langsam kennenlernen, zu Freunden werden, die dann per Zufall zu fake Lovern entpuppen und dabei merken, dass sie sich eigentlich ganz gut leiden können... Sanders hat also so ziemlich alles eingepackt, was ging.

Julie, Zahnärztin in der x-ten Generation, die nicht wirklich von ihrem Beruf überzeugt ist, braucht ein Mini-Sabbatical, um herauszufinden, was sie eigentlich im Leben machen will, zieht mit Alex, der Kosten sparen muss, in eine Wohnung, wobei sich schnell entpuppt, dass sie ein Zimmer teilen müssen. Nach einem kurzen Diskussion, einigen sie sich und lernen das Leben zu akzeptieren. Das Haus ist dabei voller ulkiger Mitbewohner, die starke Nebenrollen spielen und in der ganzen Handlung so unterstützend mitwirken und dem ganzen einen Hauch Realismus und sehr viel Humor bieten. Das zaghafte Herantasten der beiden und das Humorvolle aller Charaktere hat bei mir voll eingeschlagen. Der Abschluss mit ihren neuen Lebenswegen finde ich sehr an den Haaren herbeigezogen, aber so ist das meist mit den klassischen Liebesromanen.

Bewertung vom 01.04.2024
The Breakup Tour - Der Sound unserer Liebe
Wibberley, Emily;Siegemund-Broka, Austin

The Breakup Tour - Der Sound unserer Liebe


sehr gut

Die beiden Protagonisten erzählen die Geschichte abwechselnd aus ihrer Sicht, sodass man einen guten Einblick in ihre Perspektive und Gefühlslage erhält. Der Roman ist sehr spannend, leicht zu lesen und flüssig geschrieben. Man fliegt nur so über die Seiten. Ein entspannender und angenehmer Roman für Fans von Taylor Swift.

Riley, frisch geschieden, hat ein einschlagendes Album über ihre Verflossenen geschrieben und kehrt nach Jahren zu einem ihrer ersten Freunde zurück, um ihn um einen Gefallen zu bitten. Max ist zunächst nicht überzeugt, schlägt ihr einen Gegenvorschlag vor, sodass sie gemeinsam zu touren beginnen...

Es gibt wenig Drama. Da hätte man definitiv mehr herausholen können, da sie mit ihren Ex-Freunden viel Dynamit liefert. Da es aber recht ruhig blieb, war ich hier etwas enttäuscht, dass der Roman keine großen oder humorvollen Überraschungen geliefert hat. Das Ende hätte man auch mehr ausbauen können. Nach dem kleinen Drama finden beide ohne große Aufarbeitung der Probleme wieder zueinander. Aber immerhin ist die Wiedervereinigung absolut hochemotional und an kitschiger Romantik nicht zu überbieten. Daher empfehle ich den Roman jeder Frau, die gern einmal davon träumt eine Musiklegende zu sein.

Bewertung vom 01.04.2024
Not Worth Saving / Brooke & Noah Bd.1
Niebler, Marie

Not Worth Saving / Brooke & Noah Bd.1


schlecht

Brooke kehrt für die Sommerferien nach Hause zurück und hat keinen Haustürschlüssel zum Elternhaus mehr? Scheint mir sehr ungewöhnlich, aber mit der Zeit erkennt man, dass man die Familie um Brooke auch nicht wirklich als Familie bezeichnen kann. Sie fluchen oder ignorieren sich andauernd. Die Mutter kommt beispielsweise gar nicht vor.

Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht von Brooke als auch von Noah abwechselnd erzählt, aber eigentlich gibt es nicht viel, was man als Geschichte bezeichnen kann. Sie gehen auf zwei Partys, beide haben eine schlimme Backgroundstory, aber wirklich aufgeschlüsselt wird nicht viel. Es bleibt extrem viel vage. Stattdessen gibt es einen Fokus auf ihre vielen gemeinsamen Bettgeschichten, die manchmal nicht im Bett stattfinden. Es ist also eine klassische Geschichte, in der sich die Protagonisten von der ersten Sekunde an scharf finden und sie aber die verbotene Frucht darstellen, weil Noah der beste Freund Brookes Bruder ist. Der Roman wirkte auf mich unrealistisch und die Liebe der beiden auf lange Sicht zum Scheitern verurteilt.

Im Abschlusskapitel gibt es eine Szene, die ich widerlich fand. Außerdem ist der Roman nicht in sich abgeschlossen, sodass man gezwungenermaßen für das grande finale Band 2 lesen muss. Davon bin ich kein Fan, denn bis Band 2 herauskommt, habe ich die angedeuteten Details der Probleme der beiden völlig vergessen.

Bewertung vom 30.03.2024
That Girl (eBook, ePUB)
Santos de Lima, Gabriella

That Girl (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Cover finde ich hässlich. Die Farben sind sehr matt und pastellig, wobei hierfür definitiv mehr Weiß hineingemischt werden müsste. Deutlich kräftiger oder heller würde auf mich harmonischer wirken. Ansonsten erkennt man klar die Ähnlichkeit zu Instagram. Als Cover eine Schale Pommes in kräftigem Gelb und Rot hätte mich in einer Buchhandlung zu diesem Buch mehr greifen lassen.

Inhaltlich geht es um Tess, die gerade frisch aus einer schrecklichen Beziehung kommt und dabei auf Leo trifft, der so ziemlich das Gegenteil ihres Ex verkörpert... Ihr Job ist dabei Influencerin, die zudem über ihr Datingleben Bücher schreibt... Somit lässt sie die Leser einen Blick hinter die Kulissen und die Fassade der Influencer werfen.

Im Roman kombiniert Santos de Lima verschiedene Stilelemente. Normalerweise bin ich kein Fan davon, aber hier fand ich es nicht unangenehm. Der überwiegende Teil ist in Standartromanform geschrieben. Ein paar Kapitel voller Nachrichtenverläufe und ein paar als Auszüge aus dem fiktionalen Roman der Protagonistin Tess, um ihren Hintergrund näher zu durchleuchten.

Auf der Rückseite verspricht der Klappentext, es sei kein Liebesroman und das stimmt! Es ist absolut keine Liebesgeschichte im klassischen Sinn. Es geht viel tiefer um die ganze Datingszene der aktuellen Jugend und um Kritik an der Männerwelt. Das hätte ich mir aber etwas ausgeprägter gewünscht, quasi als kraftvolles Statement, das noch lange nach dem Beenden des Romans noch in sich nachhallt und nicht so schnell in Vergessenheit gerät.

Bewertung vom 27.03.2024
Rosa und Leo
Roth, Charlotte

Rosa und Leo


gut

Von Rosa und Leo wusste ich bisher gar nichts und habe mich auf historische Wissenserweiterung gefreut. Rosa Luxemburg aus Warschau ist eine erstaunliche Frau mit starker Persönlichkeit. Absolut bewundernswert, was sie alles als Frau in damaligen Zeiten erreicht hat! Dabei hatte sie gesundheitlich gesehen alles andere als eine schöne und einfache Kindheit. Sie ist in gut situierten Verhältnissen aufgewachsen, was auch ihren starken Drang und Kampf für eine Revolution und einen Sozialstaat erklärt.

Der Roman umfasst mehrere Zeitabschnitte detailliert, die alle zwischen 1888 und 1919 stattfanden. Roth beginnt mit Rosas Zeit in Zürich, wo sie studiert und bald darauf Leo kennenlernt, der ganz begeistert von ihrem Mut und ihren Ideen ist. Roth hat sehr ausführlich recherchiert und die Geschichte rund um Rosa und Leo detailreich und literarisch untermalt. Historisch kommt man beim Lesen gut mit und kann die Handlung gut verfolgen. Politisch blieb mir dafür alles auf der Strecke. Sie verteilt Flugblätter, hält Reden, engagiert sich als Journalistin und schreibt Unmengen von Artikeln, wird mehrfach verhaftet, aber direkter wird Roth dabei leider nicht. Zunächst ist sie für einen Sozialstaat, kann dann nicht mehr nach Polen bzw. Russland reisen, aber konkreter wird nichts erklärt. Schließlich wenden sie sich ab und gründen die KPD. Wie kam es zu diesem Wandel? Wirklich klar wurde ich aus dem Roman nicht in diesem Aspekt. Aber eines ist klar, beide haben sich für ihre Ideen und Werte absolut verausgabt und die Liebe dabei hintenangestellt. Nun stellt sich mir die Frage: Wie weit sollte man für seine Ideologie gehen? Ist die Ideologie wichtiger als die große Liebe?

Bewertung vom 23.03.2024
Alles gut
Rabess, Cecilia

Alles gut


sehr gut

Jess, schwarz und liberal trifft auf Josh, weiß und republikanisch an der Uni und da bleibt es nicht. Er ist auch ihr Mentor in ihrem ersten Job. Sie können sich nicht leiden. Konnten es schon im Studium nicht. Ihre Ansichten sind zu verschieden. Nicht kompatibel. Aber ist das wirklich relevant, wenn alles andere stimmt? Wenn man sich auf jeder anderen Ebene sympathisch findet und sich perfekt ergänzt? Kann das funktionieren?

Ich habe ein paar historische Aspekte nicht verstanden, da ich mich nicht allzu sehr für die US-amerikanische Geschichte interessiere. Ein paar Finanzaspekte ebenfalls nicht, da ich nicht in diesem Sektor arbeite. Das waren aber wenige Randnotizen. Im Großen und Ganzen hat mir der Roman sehr gefallen. Denn im Grunde geht es darum, dass eine emanzipierte, intelligente Frau sich in der Welt zurechtfinden will. Sie ist schwarz, definiert sich sehr darüber und gleichzeitig hängt das sehr an der Erziehung durch ihren Vater. Denn selbst hängt sie nur mit Weißen ab, steht auf Weiße. Ihre innere Zerrissenheit zwischen ihrer Ideologie, ihrem Denken und Verstand und ihrem gegensätzlichen Handeln wird sehr deutlich. Auf jeden Fall sehr spannend zum Lesen. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.03.2024
Die Entflammten
Meier, Simone

Die Entflammten


gut

Das Cover ist sehr passend. Man erkennt direkt van Goghs besonderes Stil heraus. Inhaltlich klingt der Roman auf den ersten Blick auch sehr spannend. Jo, Schwägerin des berühmten Malers, wird zur Witwe mit Sohn und ist dabei noch keine 30. Also nimmt sie sich vor, das Arsenal an Werken, die ihr Schwager erschaffen hat, so zu vermarkten, dass sie mit ihrem Sohn problemlos durch die Runden kommt.

Die erste Hälfte besteht darin, dass sich Jo und ihr Mann Theo, der Bruder Vincent van Goghs, kennenlernen, heiraten und zu einem halbwegs geregelten Alltag finden, wobei Vincent eine große Rolle in der Ehe spielt, im Roman aber eher nebensächlich behandelt wird. Jo ist im Vordergrund und noch dazu Gina, deren Handlungsstrang 100 Jahre später abspielt und nichts zum eigentlichen Inhalt beiträgt. Ihr Abschnitt drehte sich sowohl um die Recherche zu Jo für ihre Uni, als auch über Probleme ihres Vaters. In meinen Augen sind beide Personen keine besonders berauschend interessanten Personen, sodass die Abschnitte für mich unwichtig blieben.

Die zweite Hälfte handelt dann nur noch knapp über den geteaserten Klappentext, sodass ich schon ein wenig enttäuscht war, wie wenig man hier von Jos Handlungen und Aktionen zum Verkauf erfährt.

Stilistisch ist der Roman sehr distanziert und kühl verfasst. Es gibt keinerlei Emotionen noch Spannung. Die Sachlichkeit hat hier Vorrang.

Wer sich für Vincent van Gogh interessiert und gern mehr über seine Schwägerin erfahren möchte, dem empfehle ich den Roman, wenn die genannten Kritikpunkte nicht abschrecken sollten.

Bewertung vom 18.03.2024
Der heimliche Beobachter
Unger, Lisa

Der heimliche Beobachter


ausgezeichnet

Hannah, ihr Mann, ihr Bruder mit seiner Frau und ihre beste Freundin mit ihrem neuesten Freund machen einen Wochenendurlaub mitten in einer bewaldeten Wildnis, fernab der Zivilisation. Das Cottage bietet dabei alles, was ein wohlhabendes Herz begehren kann. Einen Sternekoch, einen Whirlpool und genug Platz für Entspannung. Nur kommen sie kaum dazu, da sie mit der Zeit schnell bemerken, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Alles beginnt dabei vor 6 Monaten, als sie sich zusammen bei Hannahs Eltern treffen, um gemeinsam Weihnachten feiern und dabei DNA-Test-Kits als Überraschungsgeschenke erhalten, die jedoch aufgrund von Sicherheitsgründen negativ aufgenommen werden... Wer will die Familie zerstört sehen? Und warum?

Die Schönen und Reichen werden hier sehr gekonnt demaskiert, sodass ihre wahren Gesichter sehr gut zur Geltung kommen. Es ist dabei mehr Schein als Sein. Und stille Wasser sind tief. Doch jedes noch so gut gehütete Geheimnis wird eines Tages mal das Tageslicht erblicken. Der Thriller ist somit packend, voller Twists und Überraschungen. Auf manche Fährten bin ich gekommen, auf das Große und Ganze jedoch nicht, sodass es für mich bis zum Schluss extrem spannend blieb. Es gibt dabei sehr viele Charaktere, sodass man konzentriert lesen muss, um alle Charaktere und Handlungsstränge, die teilweise zu verschiedenen Zeitebenen stattfinden, auseinanderzuhalten. Man wird sich nach dem Lesen ein zweites Mal überlegen, ob man fernab vom Trubel und der Menschheit wirklich Urlaub machen will und Airbnbs vertrauen kann.

Ich empfehle den Thriller jedem, der Unger schon verfallen ist oder sie gern kennenlernen möchte. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.03.2024
The Way We Love / Bonnie & Henry Bd.2
Adams, Ella

The Way We Love / Bonnie & Henry Bd.2


sehr gut

Das Cover von "The way we love" ist definitiv ein Eyecatcher im Regal. Einfach atemberaubend schön gestaltet. Der Titel glitzert und ist durch eine Schicht Klebstoff hervorgehoben. Der Liebesroman ist einfach zu lesen. Man sollte aber vorher unbedingt Band 1 der Dilogie gelesen haben, um alles problemlos zu verstehen. Es gibt nämlich sehr viele Charaktere, die nicht ausführlich näher erklärt werden, da dies schon in Band 1 geschieht.

Der Roman startet direkt spannend mit den aktuelle Geschehnissen rund um Red Oak. Bonnie findet heraus, dass ihr Vater nicht ihr biologischer Vater ist und sie stattdessen eigentlich adliger Herkunft ist. Zu all dem kommt auch noch das Drama rund um Henry nicht zu kurz. Mir hat dabei aber ein ganz klein wenig Spannung gefehlt. Es geht mehr um Intrigen und Geheimnisse einer Familie. Ein zweiter Loveinterest als Konkurrenz zu Henry hätte mir aber etwas mehr gefallen.

Wer gern einmal gern im Kopf eine adlige Tochter sein möchte, die täglich von Pferden umgeben ist und ein weiterer Adliger dabei einem zu Kreuze kriecht, dem empfehle ich den Roman von Herzen. Die High Society wird sehr realistisch dargestellt. Wer daher Band 1 geliebt hat, muss diesen krönenden Abschluss lesen, insbesondere, wenn man selbst ein großer Pferdenarr ist.

Bewertung vom 13.03.2024
Der Stich der Biene
Murray, Paul

Der Stich der Biene


gut

Inhaltlich ist der Roman sehr interessant, hat aber seine Längen und hätte definitiv an einigen Stellen gekürzt werden können. Stilistisch ist es ein Graus gewesen.

Am Anfang kommen ein paar Gedichte vor, wobei ich persönlich mit Poesie noch nie etwas anfangen konnte. Hier passt es aber zu einem Charakter, der Dichtung vergöttert. Recht bald wandert aber der hohe Stil den Berg ab, da man mit vulgärer Sprache konfrontiert wird, was extrem überraschend kam. Das hatte ich nicht erwartet. Anschließend folgen ein paar Videospiel-Anspielungen wie Minecraft und sehr ausführlich Black Dawn II. Ich kenne beides nicht und habe daher auch kein Interesse daran oder generell an Videospielen, welches für mich einfach nur für Zeitverschwendung stehen. Daher war ich ab dem Zeitpunkt weniger gefesselt und interessiert. Ich will ja beim Lesen der ganzen digitalen Medien entfliehen und hier habe ich das dann erneut vorgesetzt bekommen. Das finde ich nicht gut. An sich mag ich Anspielungen nicht, bei denen man unbedingt eigenes Vorwissen mitbringen muss, wenn es nicht explizit im Klappentext steht.

Im ersten Siebtel geht es sehr um klassisches Teenagerdrama mit dem Schulabschluss. Ansonsten wie die Familie langsam auseinanderfällt. Dieser Punkt ist wie gesagt interessant. Nur die Umsetzung hat mir nicht gefallen. Die ganzen Abschnitte aus der Sicht der Mutter sind beispielsweise bis auf Fragezeichen absolut zeichenfrei. Solch ein ähnliches Phänomen habe ich kürzlich in einer Leseprobe zu einem anderen Werk gefunden und das Interesse am Roman verloren. Ich hoffe daher, dass sich solch ein Stil nicht durchsetzen wird. Erst Gendern und "they" etc. Formen, jetzt das. Wenn das so weiter geht, werde ich das Interesse an aktuellen Romanen verlieren.

Daher empfehle ich den Roman denjenigen, die gern einen Roman über eine langsam zerfallende Familie lesen wollen - falls die angesprochene Kritik nicht die Lust am Lesen genommen haben sollte.