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Benutzername: 
monalisa13
Wohnort: 
Braunschweig

Bewertungen

Insgesamt 121 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2023
Kastenbrote
Schell, Valesa

Kastenbrote


sehr gut

Leckere Kastenbrote
Ich bin immer auf der Suche nach neuen Backideen für Brote. Bei diesem Buch hat mich die lange Gare angesprochen, die bereits im Kasten stattfindet. Dadurch geht der Teig sehr gut auf und die Porung sieht tatsächlich so aus, wie auf dem schön gestalteten Cover. Die Teige werden mit Hefe, Sauerteig und Lievito Madre zubereitet. Hefe ist natürlich erstmal am einfachsten, doch die Sauerteigbrote überzeugen durch ihren unvergleichlichen Geschmack. Es werden bei den Rezepten unheimlich viele Mehlsorten verwendet, auch welche, nach denen man im Handel lange suchen muss. Zum Glück werden hier auch Alternativen aufgezeigt, so dass dies kein Problem ist. Auch die unterschiedlichen Koch-, Brüh- und Quellstücke waren für mich neu. Es ist hier schon einiges an Vorarbeit notwendig und für Backneulinge sicherlich eine Herausforderung.

Leider fehlt mir, für das perfekte Brot aus den Rezepten, eine leistungsstarke Knetmaschine, sowie der Schwadomat und die vielen unterschiedlichen Backformen. Das ist hier so ein kleines Manko. Ich persönlich knete mit der Hand, stelle Schalen mit Wasser in den Ofen und sprühe zusätzlich Wasser rein. Funktioniert bisher auch.

Das Buch ist übersichtlich gegliedert in Rubriken, wie Wissenswertes, Basiswissen und den Rezepten. Auch das Rund- und Langwirken ist hier sehr anschaulich mit Bildern beschrieben. Das war für mich sehr hilfreich, um eine schöne Form und Brotoberfläche zu bekommen.

Meiner Meinung nach, ist dieses Buch nichts für Anfänger, denn man sollte schon ein gewisses Grundwissen mitbringen, damit man nicht schnell durch die unterschiedlichen Mehle, Teige, Garen, Backformen und Zusatzgeräten überfordert ist.

Mit meinen Ergebnissen bin ich bisher zufrieden und es bringt Abwechslung auf den Tisch.

Bewertung vom 03.05.2023
Die Wahrheit
Edvardsson, Mattias

Die Wahrheit


sehr gut

Definition von Wahrheit!
In der Linnégatan, in der vornehmen Gegend von Lund, wird ein Doppelmord an Regina und Steven Rytter verübt. Doch wer ist der oder die Schuldige? Wer sagt die Wahrheit oder gibt es sie etwa gar nicht?

Der Mord ist bereits passiert und der Autor lässt die eigentliche Handlung bereits 10 Wochen früher beginnen. Erzählt wird aus der jeweiligen Perspektive der drei Protagonisten, dessen persönliche Verbindungen sich erst nach und nach herauskristallisieren. In die Geschichte werden immer wieder die polizeilichen Vernehmungen einzelner Personen eingewoben.

Zeitweilig denkt man, es passiert nicht viel, doch die Spannung ist stets unterschwellig vorhanden und baut sich Stück für Stück auf. Die Protagonisten kommen in Ausnahmesituationen, die den Anschein erwecken, mehr geht schon gar nicht mehr. Alle haben persönliche Defizite, die sie nur schwer bewältigen können, überdenken ihre Handlungen zu spät, wenn sie sie bereits vollzogen haben, sehr authentisch dargestellt. Allerdings konnte keiner von ihnen meine Sympathie gewinnen.

Der Aufbau und der Erzählstil der Handlung sind typisch für Mattias Edvardsson. Ich war von vornherein schon auf ein unerwartetes Ende gefasst, doch der Autor hat das wirklich noch getoppt, geschickt konstruiert und hervorragend erzählt. Meine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.04.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


sehr gut

Wie nachhaltig die Vergangenheit die eigene Biographie beeinflusst
Jacob Auber weiß eigentlich nur Eckdaten aus seiner Vergangenheit. Als nun sein Vater nach einem Schlaganfall im Sterben liegt, macht er sich auf den Weg von Berlin nach Trier in das Zuhause seiner Kindheit und somit auch auf eine Reise in seine Vergangenheit. In seinem „alten Kinderzimmer“ findet er Tonbandaufzeichnungen seines Vaters, alte Tagebücher und Bilder aus längst vergangenen Zeiten. Einst war sein Großvater ein genialer Tüftler und Erfinder, ist im Wirtschaftswunder-Deutschland zu großem Reichtum gekommen und hat es aus unerklärlichen Umständen auch wieder verloren.

Der Autor hat hier gekonnt die Familiengeschichte mit wahren Begebenheiten und fiktiven Elementen beschrieben, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Anfangs fand ich die nicht klar abgegrenzten Perspektivwechsel von Gegenwart und Vergangenheit etwas ungewöhnlich und ich musste erst in den Leserhythmus finden.

Die Charaktere sind authentisch beschrieben und ich als Leserin konnte mich damit gut auseinandersetzen. Auch das Cover ist sehr schön gestaltet und spiegelt die Sprachlosigkeit zwischen Theodor und Hans Auber wider, die sich bis in die nächste Generation fortgeführt hat. Jacob steht bzw. stand genauso sprachlos seinen Freunden, seiner Frau und seinem Vater gegenüber. Der Titel könnte im Hinblick auf das Waschmittel und die Kriegszeit passender nicht sein.

Dieser Roman ist ein ganz großartig geschriebene Geschichte von Vätern und Söhnen, von Schuld, Trauer und Sprachlosigkeit und das Hinterfragen der eigenen Biographie. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 10.04.2023
Abschied gestalten
Kempkes, Christine

Abschied gestalten


ausgezeichnet

Dem Lebensende liebevoll begegnen
In die Situation Abschied von einem lieben Menschen zu nehmen, werden wir alle früher oder später einmal kommen. Christine Kempkes vermittelt dem Leser in diesem Buch, wie wir dies auf achtsame und liebevolle Weise gestalten können. Sie gibt Impulse, um den Weg ganz bewusst zu gestalten und den Tagen mehr Leben zu geben. Für den Betroffenen ist jede Minute und Stunde kostbar, die mit schönen Dingen ausgefüllt werden kann. Ob schönes Essen, Unternehmungen, soweit möglich, Gespräche oder Besuche. Die Autorin ist Sterbebegleiterin, Bestatterin, Trauerbegleiterin und systemischer Coach. Dieses Wissen aus den Berufen und der ehrenamtlichen Tätigkeit ist ein reichhaltiger Fundus, aus dem sie den Lesern dieses Buches viele Ratschläge mitgeben kann. Sie gibt nicht nur Anregungen, wie man bewusst die Tage nach der lebensverkürzenden Diagnose noch gestalten kann, sondern auch hilfreiche Tipps für die Zugehörigen, wie sie mit der neuen Situation umgehen können, Traueraufgaben bewältigen und die Selbstfürsorge mit einbeziehen können. Für die Familie ist jetzt eine besonders emotionale und traurige Zeit angebrochen, die bewältigt werden muss. Mit den Betroffenen über den Tod zu sprechen ist nicht immer einfach, manche verschließen sich regelrecht. In dieser Situation finde ich die behutsame Strategie der hilfreichen Rituale und der geschlossenen und offenen Fragen sehr schön und nachahmenswert. Nicht gesagte Sätze können uns im Nachhinein schwer auf der Seele lasten und wir werden es bereuen, wenn wir nicht versuchen, Dinge noch einmal angesprochen zu haben.

Dieser Ratgeber soll den/die Leser*innen ermutigen verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen und den Betroffenen in Verbundenheit und Liebe zu begleiten. Diese Lektüre hätte ich mir tatsächlich am Anfang meiner Ausbildung zur Sterbebegleiterin gewünscht, um noch besser auf die Arbeit im Hospiz mit den Gästen und Angehörigen vorbereitet zu sein. Obwohl ich dies jetzt viele Jahre gemacht habe, kann ich dennoch vieles aus diesem Buch für mich mitnehmen. Es ist ein wunderbarer Wegweiser für Betroffene, Angehörige und Zugehörige, um sich auf die letzte Lebensstrecke mit einem geliebten Menschen vorzubereiteten und ich kann diesen wertvollen Leitfaden uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 04.04.2023
Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


sehr gut

Die Alchemie der Bücher - bezaubernd
Die letzten 4 Sätze aus dem Lavendelzimmer sind die ersten Sätze in diesem wunderbaren Roman über die heilsame Kraft der Bücher, Seelenverwandschaft, Freundschaft, Liebe und kleine Wunder. Trotz der glücklichen Jahre mit Catherine in der Drôme hat Jean Perdu etwas vermisst, auch wenn er es nicht gleich selbst gemerkt hat und zugeben möchte. Seine Literarische Apotheke, sein Job als literarischer Pharmazeut, der für jede Seelen-Maladie eine wirksame Lektüre parat hat. Und so tritt das Bücherschiff die Rückreise von Aigues-Mortes in den Heimathafen nach Paris an.

Es ist für Perdu eine Zwischenzeit. Zwischen einem Ende und einem Anfang am Ende der Reise. Die Geschichte lebt von den Menschen, die das Bücherschiff an den Anlegestellen besuchen. Im Verlauf der Reise wird es sogar zu einer Art Arche für Menschen - Groß und Klein, Tiere und natürlich Bücher.

Zwischen den einzelnen Kapiteln befinden sich Jeans Notizen zu seiner Großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle, die mal mehr und mal weniger ausführlich beschrieben werden. Die aber immer einen Bezug zum jeweiligen Kapitel bzw. zu den Personen darin haben.

Mich hat das lavendelfarbene Cover in gezeichneter Form sehr angesprochen und da ich bereits das Lavendelzimmer gelesen habe, wollte ich jetzt auch unbedingt wissen, wie es weitergeht. Den Anfang fand ich tatsächlich etwas schleppend, doch sobald die Idee aufkam, die Rückreise anzutreten, bin ich tief in die gewohnte flüssige Schreibweise eingetaucht und habe mich von den Geschehnissen wohlig einwickeln und tragen lassen. Mit viel Einfühlungsvermögen hat die Autorin die Charaktere herausgehoben, hat geführte Dialoge voller Gefühl, tiefsinnig und humoristisch gestaltet und den Menschen eine authentische individuelle Persönlichkeit gegeben.

Für mich war es wieder ein Lesegenuss, den ich absolut weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 23.03.2023
Leonard und Paul
Hession, Rónán

Leonard und Paul


ausgezeichnet

Sanft, sensibel und ganz gefühlvoll
Die Nebenstraßen des Lebens sind auch gefüllt mit liebenswürdigen und humorvollen Menschen. Dieser Roman erzählt von den allerbesten Freunden Leonard und Paul. Beide wohnen noch zu Hause, alles schön geordnet und unaufgeregt. Paul, der ein großer Anhänger täglicher Routinen ist, geht Sicherheit in dieser stetig wandelnden Welt über alles. Leonard, ein schüchterner zurückhaltender junger Mann, dessen Beziehung zu seiner Mutter schon eher partnerschaftlich ist, lebt bis zu ihrem plötzlichen Tod mit ihr zusammen. Den beiden Freunden geht die Familie und Freundschaft über alles. Doch auch für sie hat das Leben einige Lebensveränderungen parat, denn nichts hat auf Dauer bestand.

In dieser Erzählung dürfen wir Leonhard und Paul mit seiner Familie einen kleinen bedeutenden Teil ihres Weges begleiten. Ganz charmant werden uns die Charaktere näher gebracht. Sie haben Eigenschaften, die in unserer lärmenden schnelllebigen Welt nur von jenen erkannt werden, die sich mit den stillen, sanftmütigen und bescheidenen Menschen auseinandersetzen und akzeptieren.

Es bleibt einem nichts anderes übrig, als Leonhard und Paul sofort ins Herz zu schließen. Wie der Mondfisch habe ich diese ganz besondere Lektüre in ruhigen Bahnen durchschwommen und genossen.

Das Cover wurde dezent in frühlingshaften Farben gestaltet und der Mondfisch in der Mitte ist für mich der absolute Eyecatcher. Durch die rauere Oberfläche des Einbandes hat das Buch eine gewisse Haptik und liegt richtig gut in der Hand. Es zeichnet sich durch eine wunderbare gefühlvolle und feinsinnige Erzählung aus, was mich absolut überzeugt hat.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.03.2023
Weite Sicht
Pilz, Thorsten

Weite Sicht


sehr gut

Lebensentscheidungen
Torsten Pilz hat mit seinem Debütroman eine bedeutungsschwere Geschichte um die vier Frauen Charlotte, Gesine, Sabine und Bente geschrieben. Nachdem Charlottes Mann Friedrich stirbt, wird das, woran sie in 50 Ehejahren so glaubte, auf einmal in Frage gestellt. Geheimnisse treten zutage, die Charlottes Sicht auf das hier und jetzt verändern. Der sehr einfühlsame Roman erzählt von Trauer, Familienbande, Freundschaft, Täuschung und die Entscheidung, das Leben, auch im Alter, noch einmal zu überdenken und neue Wege zu beschreiten.

Der Autor hat den Protagonistinnen sehr unterschiedliche, authentische Charaktere verliehen. Jede Person hat ihre eigene Lebensgeschichte, in die ich als Leserin sehr gut eintauchen konnte. Durch den flüssigen Schreibstil lässt sich das Buch sehr gut lesen und jedes geschriebene Wort besticht durch eine gewisse Emotionalität und Tiefgründigkeit. Aufgeteilt sind die einzelnen Abschnitte in Tage und so erfährt der Leser, was sich in einem dreiviertel Jahr verändert und wie die Vier sich den Herausforderungen des Lebens stellen. Hier hat der Autor sehr gut die Gemeinschaftlichkeit herausgearbeitet, mit der man viel mehr erreichen kann, als gedacht.

Das schön gestaltete Cover zeigt eine selbstbewusste Frau mit Weitsicht. Nach dem Lesen dieses Romans kann ich persönlich dieses Cover nur so interpretieren. Für diese wunderbare gefühlvolle Geschichte kann ich meine absolute Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 23.02.2023
Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


gut

Die scheinbar endlose Suche nach Lilli
Im kleinen beschaulichen Ort Sellnitz auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst verschwindet mitten am Tag die 19-jährige gehörlose Lilli spurlos. Sie ist die Enkelin vom ehemaligen Bürgermeister des Ortes, der den Ermittlern Druck macht, das Mädchen schnellstmöglich zu finden. Das Team um Tom Engelhardt macht sich sofort auf die Suche, doch leider ohne jegliches Ergebnis. Als Lillis letzte Handy-Nachricht an ihre Freundin Fabienne, mit einer scheinbar wahllosen Buchstaben- und Zeichenfolge, auftaucht, wird die Kryptologin Mascha Krieger vom LKA hinzugezogen.

Anfänglich hat mich die Geschichte absolut in den Bann gezogen, auch dem Ermittlerduo konnte ich Sympathien entgegenbringen. Der Schreibstil, die kurzen Abschnitte und die Perspektivwechsel waren gut kombiniert. Leider wurde die Handlung im späteren Verlauf sehr verwirrend, Ermittlungsansätze und Spuren wurden nicht weiter verfolgt, die Befragungen wurden auf ein Minimum reduziert, Verdächtige über Verdächtige, aber inkompetente Polizeiarbeit. Hinzu kamen noch Toms eigene Befindlichkeiten, die sehr viel Raum eingenommen haben. Dies ging leider zu Lasten der Spannung und der Sympathieträger.

Ich hätte jetzt erwartet, dass der Hauptfall in diesem Teil seinen Abschluss findet und die vielen offenen Handlungsstränge in den zwei Folgenbänden mit unerwarteten Wendungen aufgeklärt werden, oder aber noch ein weiterer Fall hinzukommt. Dieser Teil lässt mich sehr enttäuscht zurück. Wahrscheinlich werde ich die Folgebände nicht lesen, da bei mir jetzt schon die Spannung fehlt.

Bewertung vom 18.02.2023
Lichte Tage
Winman, Sarah

Lichte Tage


ausgezeichnet

Eine sehr emotionale Geschichte über Liebe und Verlust
Das Cover mit den wunderschön gestalteten Sonnenblumen, angelehnt an das Bild der fünfzehn Sonnenblumen von Van Gogh, hat erst beim zweiten Anblick meine Aufmerksamkeit erregt und mich tief in die Geschichte von Ellis, Michael, Dora und Annie gezogen. Sarah Winman ist es gelungen, auf sehr einfühlsame und melancholische Weise einen Roman über Freundschaft, Liebe, Sehnsucht, Verlust und Einsamkeit zu schreiben.

1950, noch vor der Geburt von Ellis, gewinnt Dora bei einer Tombola eine Nachbildung von Van Gogh’s Bild mit den fünfzehn Sonnenblumen. Seitdem bringt es täglich Farbe in die Tristesse ihrer Umgebung. Für Dora bedeutet das Bild Zuflucht und Inspiration zugleich. Dann gibt es einen Zeitsprung in die 1960’er Jahre. Michael tritt in Ellis Leben ein und eine Zeit der tiefen Freundschaft und Zuneigung, der Sehnsucht nach Kunst und Poesie beginnt. Das Herantasten an das, was sein könnte, um letztendlich andere Entscheidungen zu treffen. Als beide Annie kennenlernen, entwickelt sich eine berührende Dreiecksfreundschaft bis Ellis Annie heiratet und Michael plötzlich nach London zieht.

Die Autorin haucht den Charakteren die ganze Emotionsbreite an Gefühlen ein, so dass der Leser mit den Protagonisten liebt, leidet, die Zerissenheit spürt und den schmerzlichen Verlust durchlebt. Auf seine ganz eigene Weise ein wunderbar geschriebener Roman, der durch seinen Schreibstil und seine Sprache zu Herzen geht und noch lange nachhallt.

Bewertung vom 01.02.2023
Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1
Engels, Lars

Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1


sehr gut

Sehr spannend - Was geschah 2009 wirklich?
Dies ist der erste Fall für Janosch Janssen und ein gelungener Auftakt zur neuen Krimi-Reihe von Lars Engels.

Nahe Grimmbach in der Rhön wird im Roten Moor eine Leiche entdeckt und als die 2009 verschwundene Matilda Nolte identifiziert. Die junge Frau verschwand nach einer Abi-Party spurlos. Janosch Janssen, jetzt selbst Ermittler, kann sich noch gut an die rufschädigen Vorgänge erinnern, denn Matilda war seine Jugendliebe und sein Vater der Hauptverdächtige in diesem Fall. Durch den Druck der Ermittlungen beging Harry Janssen damals vermeintlich Selbstmord. Jetzt bietet sich für Janosch die Gelegenheit selbst zu Matildas Tod zu ermitteln und diesen Fall aufzuklären.

Je mehr man in diesen Fall eintaucht, desto mehr Spannung wird aufgebaut. Dies ist natürlich den immer neuen Wendungen und Fakten geschuldet, die den Leser geschickt hier und da in die Irre führen.

Durch den flüssigen Schreibstil macht es richtig Spaß nur so durch die Seiten zu lesen. Die Charaktere sind sehr authentisch dargestellt und bei Janosch merkt man ganz besonders, wie er sich im Laufe der Handlung entwickelt, so dass er sich bis zum Schluss tatsächlich als mein Sympathieträger entfaltet hat.

Zu den düsteren Beschreibungen des Roten Moores mit seinen Mooraugen passt das Cover perfekt, sehr mystisch und angsteinflößend. Für mich war das eine sehr gelungene Lektüre mit viel Lokalkolorit im fiktiven Ort Grimmbach, die ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.