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Insgesamt 130 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2024
Trial of the Sun Queen / Die Artefakte von Ouranos Bd.1
Tuli, Nisha J.

Trial of the Sun Queen / Die Artefakte von Ouranos Bd.1


ausgezeichnet

Da ich Fae-Fantasy liebe, war dieses Werk ein absolutes Must-Read für mich. Selten habe ich ein Buch so schnell gelesen wie diesen Reihenauftakt. Und wow, ich liebe einfach alles an diesem Buch. Die starke Protagonistin, die düstere Atmosphäre und die tödlichen Prüfungen.

Seit zwölf Jahren sind Lor und ihre Geschwister Willow und Tristan Gefangene des Aurorakönigs. Im Gefängnis Nostraza gehen sie Tag für Tag durch die Hölle. Rache ist alles, woran Lor denken kann. Doch dann kommt Lor frei und landet am Hof des rivalisierenden Sonnenkönigs Atlas. Als eine von zehn Tributen soll sie um den Titel der Sonnenkönigin kämpfen. Die Krone interessiert Lor herzlich wenig, doch als Sonnenkönigin könnte sie endlich ihre Geschwister aus dem Gefängnis befreien. Und sie hätte die Macht, den Aurorakönig für alles büßen zu lassen, was er ihr und ihren Geschwistern angetan hat. Zwischen Lor und der Krone stehen neun Fae und nur eine kann die tödlichen Prüfungen gewinnen.

„Wie könnte eine Existenz in der Hölle schlimmer sein als das hier? Die Arme, die mich umfassen, heben mich hoch, und ich recke mein Kinn Richtung Himmel, bereit, dem Herrn der Unterwelt vor die Füße zu fallen, wo ich den Rest meiner elenden Ewigkeit verbringen werde.“ Auszug aus „Trial of the Sun Queen, eBook bei 9%.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren Schreibstils von Nisha J. Tuli. sehr leicht gefallen. Lor ist für mich die perfekte Protagonistin. Sie hat zwölf Jahre lang gehungert und unter furchtbaren Bedingungen gelebt. Lor weiß, wie man überlebt. Zudem hat sie keinerlei Respekt vor den mächtigen Fae und ein freches Mundwerk. Ich mochte die Dialoge zwischen ihr und Kommandant Gabriel sehr.

Ich wollte das Buch am liebsten in einem Rutsch lesen. Das Tempo der Geschichte entwickelt sich am Anfang recht langsam, nimmt mit Beginn der ersten Prüfung aber stark an Fahrt auf. Von diesem Zeitpunkt an war ich an die Seiten gefesselt. Die Geschichte ist mitreißend, temporeich und teilweise brutal. Dank des detailreichen Schreibstils hatte ich direkt Bilder vor den Augen. Ich hatte kurzzeitig Angst, dass sich die Geschichte zu sehr in Richtung „Selection“ entwickelt und die Handlung durch Belanglosigkeiten wie das Erlernen von höfischen Regeln in die Länge gezogen wird. Tatsächlich werden diese Szenen aber auf ein Minimum reduziert. Im Fokus steht der tödliche Kampf um die Krone. Ich konnte gar nicht anders, als gebannt die Prüfungen zu verfolgen. Der Romance Anteil hält sich in diesem Band noch in Grenzen, wodurch es auch noch nicht so viel Spice gibt. Die spicy Szenen waren prickelnd und lassen auf mehr im Folgeband hoffen.

„Er hebt mein Kinn wieder an, sein Mund ist jetzt so nah an meinem, dass ich den Hauch seines Atems auf meinen Lippen spüre. Er schmeckt nach Beeren und Zitrone und einem Hauch von dem rauchigen Wein, den er gerade getrunken hat.“ Auszug aus „Trial of the Sun Queen, eBook bei 34%.

In diesem Reihenauftakt bekommt der Leser bereits kleine Einblicke in die Politik des Aurorakönigs und das Palastleben des Sonnenkönigs. Die Autorin hat eine interessante Fae-Welt erschaffen, in der man sich nie sicher sein kann, wer Freund und wer Feind ist. Die Handlung ist mit Beginn der Prüfungen durchgängig spannend und mitreißend. Am Ende erwartet den Leser ein überraschender Plot-Twist, der es unmöglich macht, den zweiten Band nicht zu lesen. Gibt es Parallelen zu anderen Fae Fantasy-Reihen? Definitiv. Hat es mich gestört? Überhaupt nicht. Ich habe die Geschichte geliebt und würde sie trotz einiger Parallelen nicht mit mir bekannten Reihen vergleichen.

Fazit: Ich liebe die starke Protagonistin, die Ideen der Autorin und den spannenden Plot. Den Leser erwarten jede Menge Lügen, Intrigen und Geheimnisse. Nisha J. Tuli. legt hier einen unterhaltsamen und temporeichen Reihenauftakt vor, der eine spannende Fortsetzung erwarten lässt. Du kannst von Fae-Romantasy nicht genug bekommen und magst tödliche Prüfungen, moralley grey characters und prickelnde Romantik? Dann schau dir unbedingt „Trial of the Sun Queen“ an. Ich habe dieses Buch so sehr geliebt, dass ich mir nach dem Lesen des eBooks direkt die Printausgabe gekauft habe. Denn „Trial of the Sun Queen“ besticht nicht nur inhaltlich, sondern auch durch die wunderschöne Gestaltung. Der farbige Buchschnitt der Erstauflage passt perfekt zum Cover und ist ein Hingucker in jedem Bücherregal.

Bewertung vom 29.02.2024
Der Wilde Wald / Night of Shadows and Flames Bd.1
Labas, Laura

Der Wilde Wald / Night of Shadows and Flames Bd.1


ausgezeichnet

Mit Laura Labas neuem Werk „Night of Shadows and Flames“ erwartet den Leser eine fesselnde Geschichte voller Intrigen und Verrat. Vampire, Hexen, Fae und ein magischer Wald, der alles zu verschlingen droht – dieses Szenario sorgt für jede Menge Spannung. In einer Welt, in der Vampire über alle herrschen, muss eine Hexe für ihre Freiheit und das Leben ihrer Familie kämpfen.

„»Und immer noch zitterst du nicht vor Angst.« Seine Stimme war dunkel und rau. Wie ein Finger, den er über meine Wirbelsäule gleiten ließ. Als Reaktion darauf erschauerte ich wider Willen.“ Auszug aus „Night of Shadows and Flames“, eBook bei 7 %.

Ich freue mich über jedes neue Buch von Laura Labas. Ich liebe den Schreibstil der Autorin, der direkt Bilder im Kopf entstehen lässt. Auch in diesem Reihenauftakt bin ich direkt versunken und konnte nicht aufhören zu lesen. Die Autorin konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite mitreißen.

Die junge Hexe Billie lebt in einem Reich, das von Vampiren beherrscht wird. Bisher konnte Billie einem Leben in Gefangenschaft entgehen, doch der Preis ist hoch. Für einen geheimnisvollen Fremden muss sie ausgewählte Vampire jagen und töten. Bis das Glück sie eines Tages verlässt. Billie wird gefangen genommen und muss fortan einem Vampir dienen. Tian ist jedoch völlig anders als die anderen seiner Art. Nach und nach bringt er Billies Gefühle immer mehr durcheinander. Doch für ihre Familie würde Billie alles tun. Auch den Mann verraten, der ihr immer mehr ans Herz wächst.

Durch den mitreißenden Schreibstil der Autorin ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Ich bin direkt in der Geschichte rund um das Reich Wimborne versunken. Laura Labas konnte mich bereits in der Vergangenheit mit ihren Büchern begeistern und dieser Reihenauftakt steht ihren vorherigen Werken in nichts nach. Ich liebe die Ideen der Autorin und auch die Ausarbeitung der Charaktere. Billie ist mutig, impulsiv und würde alles tun, um ihre Liebsten zu schützen. Dabei handelt sie ab und an sehr unbedacht. Gerade dieses Verhalten fand ich sehr authentisch. Daher habe ich Billie sehr schnell ins Herz geschlossen. Tian ist ebenfalls ein ausgesprochen interessanter Charakter. Laura Labes hat hier genau meinen Geschmack getroffen.

„»Dir mag das nicht klar sein, aber uns verbindet etwas. Ich werde dich immer finden.« Unsere Blicke blieben noch eine Weile ineinander verhakt, als würden wir beide vergessen, wer wir waren und was unsere Bestimmung war. Ich traute mich nicht mal, zu atmen.“ Auszug aus „Night of Shadows and Flames“, eBook bei 57 %.

Und dann ist da noch der geheimnisvolle Fremde. Ich hatte Angst, dass die Geschichte auf ein Love Triangle mit viel Hin und Her hinausläuft, doch das ist nicht der Fall. Die Liebesgeschichte wird recht Slow-Burn aufgebaut, was mir sehr gefallen hat. Besonders gut gelungen sind auch die recht ungewöhnlichen Bewohner in Tians Haus. Ich habe sie alle sehr schnell ins Herz geschlossen. Die Geschichte ist durchweg spannend aufgebaut. Ich wollte zu jeder Zeit wissen, wie es weitergeht. Der wilde Wald kam für meinen Geschmack leider etwas zu kurz, da ich ein großer Fan von magischen Elementen dieser Art bin. Das Buch endet selbstverständlich mit einem ganz fiesen und schockierenden Cliffhanger, der es unmöglich macht, den nächsten Band nicht zu lesen.

FAZIT: Laura Labas konnte mich auch mit ihrem neuen Reihenauftakt „Night of Shadows and Flames“ begeistern. Die Autorin vereint in diesem Buch Vampire, Hexen und Fae. Damit hat sie genau meinen Geschmack getroffen. Tatsächlich hat sich dieser Reihenauftakt sogar als mein liebstes Werk von Laura Labas entpuppt. Daher freue ich mich schon sehr auf den zweiten Band. Ihr liebt New Adult Fantasy, Enemies-to-Lovers, Vampire, Hexen und Fae? Dann schaut euch diesen Reihenauftakt unbedingt an.

Bewertung vom 28.02.2024
Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1
Kopka, Franzi

Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1


sehr gut

Franzi Kopka konnte mich bereits mit ihrer rasanten Reihe „Gameshow“ begeistern. Da ich Dystopien liebe, musste ich ihr neues Buch unbedingt lesen. In diesem Reihenauftakt dreht sich alles um ein System, in dem die Wahrheit über allem steht. Lügen, Wut, Neid und Misstrauen gehören der Vergangenheit an. Die Zeit der Kriege ist vorbei und alle Menschen sind zufrieden – oder doch nicht?

„Im Türrahmen bleibe ich stehen und lasse mich ein letztes Mal in den Abgrund ziehen. In den ganzen Schmerz, in die Sehnsucht, die verbotenen Wünsche. »Hast du was vergessen?« Nick dreht sich zu mir um. Sofort reiße ich mich los. »Nein. Ich denke, ich habe alles.« Abgesehen von meinem Herzen, das für immer verloren ist. Verloren zwischen frostblauen Dornen.“ Auszug aus „Honesty – Was die Wahrheit verbirgt“.

„Honesty – Was die Wahrheit verbirgt“ ist eine Dystopie im Bereich Jugendliteratur. Dank des lockeren Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Franzi Kopka versteht es meisterlich, den Leser von der ersten Seite an gut abzuholen und in der Geschichte versinken zu lassen. Die Altersempfehlung des Buches ab 14 Jahren finde ich sehr passend, da dieser Reihenauftakt zum Nachdenken anregt, jedoch weitestgehend ohne grausame oder blutige Szenen auskommt.

Die Autorin zeichnet in dieser Reihe eine Welt, die dem klassischen Aufbau einer Dystopie im Jugendbuchsektor gleicht. Im Jahr 2306 existiert Deutschland nicht mehr - im Zuge des Umbruchs wurde aus Deutschland Sestiby. Dank des Serums VeriTab werden alle Menschen dazu gezwungen, die Wahrheit zu sagen. Die künstliche Intelligenz AISS sorgt für die Einhaltung aller Regeln und meldet verhaltensauffällige Menschen. Eine schichtbezogene Abgrenzung wird durch ein Klassen-System erreicht. Die Kombination aus Überwachung durch die KI und Beeinflussung der Bürger durch VeriTab sorgt vermeintlich für Ruhe und Frieden. Obwohl Mae weiß, dass irgendetwas an ihr anders ist, hatte sie nie einen Grund, am System zu zweifeln. Doch schon bald gerät ihre Systemtreue ins Wanken. Die Schuld daran trägt ausgerechnet das Partnerschaftsprogramm der Regierung.

Das Konzept einer Welt ohne Lügen klingt auf den ersten Blick sehr verführerisch. Jeder Verbrecher müsste auf Nachfrage seine Tat sofort gestehen. Dafür würde schon die unverfängliche Frage eines Freundes ausreichen. Kaum hätte der Satz „Was hast du gestern gemacht?“ den Mund des Freundes verlassen, müsste der Täter alles gestehen. Diese Grundidee hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich war sehr gespannt auf die Umsetzung in der Geschichte.

Im Gegensatz zu ihrer ersten Dystopie „Gameshow“ setzt Franzi Kopka in diesem neuen Reihenauftakt weniger auf nervenzehrende Spannung und actionreiche Szenen. Der Fokus des Buches liegt lange Zeit eher auf der zwischenmenschlichen Ebene und der Dynamik zwischen den verschiedenen Charakteren. Die Autorin punktet mit einer wunderbaren Ausarbeitung der Protagonisten. Neben Mae habe ich besonders ihre Familie ins Herz geschlossen. Ihre beiden Väter Oliver und Arthur, die kleine Schwester Cara und natürlich Nick, den großen Bruder von Mae. Auch wenn Maes große Schwester Vain in diesem ersten Band keine gute Figur macht, bin ich doch sehr gespannt auf ihre Rolle in der Fortsetzung. Hinter ihrem Verhalten muss einfach mehr stecken. Die Liebesgeschichte kommt in diesem ersten Band kaum zum Tragen, da sie sehr langsam aufgebaut wird. Fans von Slow-Burn Liebesgeschichten kommen hier auf ihre Kosten. Das Tempo der Geschichte ist lange Zeit recht ruhig und wird nur langsam gesteigert. Am Ende geht es dann Schlag auf Schlag. Der Leser kommt kaum zum Luftholen, bis die Geschichte plötzlich in einem fiesen Cliffhanger endet.

Lobend zu erwähnen ist auch die Gestaltung des Hardcovers. Die Aufmachung der Erstauflage mit dem schwarzen Farbschnitt ist sehr ansprechend. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Illustrationen im Buch von der Schwester der Autorin stammen. Das gibt dem Buch eine sehr persönliche Note und spiegelt den Zusammenhalt wider, den auch Maes Familie ausmacht. Besonders süß fand ich die Zeichnung „Du und ich“ auf Seite 144.

FAZIT: „Honesty – Was die Wahrheit verbirgt“ ist eine richtige Wohlfühl-Dystopie für jüngere Leser. Franzi Kopka versteht es meisterlich, den Leser in der Geschichte versinken zu lassen. Dank der wunderbaren Ausarbeitung der Charaktere fühlt man sich während des Lesens fast schon wie ein Teil der Geschichte. Du magst liebevoll ausgearbeitete Charaktere, Forbidden Love, Enemies-to-Lovers, jede Menge Intrigen und fühlst dich auch ohne viele actionreiche Szenen gut unterhalten? Dann schau dir unbedingt „Honesty“ an.

Bewertung vom 21.02.2024
Unicorn Chronicles - Einhornblut und Drachenglut
Benz, Isabella

Unicorn Chronicles - Einhornblut und Drachenglut


sehr gut

Ein Blick auf den Titel und ich wusste, dieses Buch muss ich lesen. Drachen und Einhörner in einer Geschichte – darauf habe ich schon lange gewartet. Und ich wurde nicht enttäuscht. Isabella Benz hat eine actionreiche Urban Fantasy Geschichte geschaffen, die mit vielen magischen Wesen, spannenden Kampfszenen und dunklen Geheimnissen punktet.

Die Jagd auf Untote ist für die siebzehnjährige Évelyne ganz alltäglich. Im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen weiß sie von der Existenz magischer Wesen und Monster. Doch niemals hätte sie damit gerechnet, dass ausgerechnet ein Einhorn sie im Kampf unterstützen könnte. Für Évelyne ist das eine Katastrophe, da sie furchtbare Angst vor Pferden hat. Von ihrer Panik getrieben ist Évelyne nicht in der Lage, mehr als ein Pferd in der weißen Stute zu sehen. Ihre Angst lässt keine Gedanken an die Intelligenz und die Magie dieses fantastischen Wesens zu. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Immer mehr Untote werden gesichtet und Évelyne muss sich eingestehen, dass sie die Hilfe des Einhorns dringend braucht.

„Die Untote erhob sich und prüfte ihre Umgebung. Ich erstarrte. Keine Bewegung. Sobald sie mich bemerkte, standen meine Chancen, ihr einen Pfeil ins Herz zu jagen, weitaus schlechter. Leider besaßen Todesfeen verdammt gute Augen.“ Auszug aus „Einhornblut und Drachenglut“ von Isabella Benz, eBook bei 2%.

Durch den leichten und lockeren Schreibstil der Autorin ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Zu Beginn lernt der Leser Évelyne, ihre Familie und ihre Freunde kennen. Doch die Spannung lässt nicht lange auf sich warten. Immer mehr Untote machen die Wälder unsicher. Évelyne und ihre Freunde versuchen diesen Fall auf eigene Faust zu lösen. Denn eines steht fest: Es muss einen Drahtzieher geben. Doch welchen Plan verfolgt dieser?

Das Buch beginnt ruhig und legt kontinuierlich an Tempo zu. Gerade am Ende erwartet den Leser ein sehr actionreiches Finale des ersten Bandes. Es geht Schlag auf Schlag. Bei „Einhornblut und Drachenglut“ handelt es sich um ein Urban Fantasy Buch für jüngere Leser ab 14 Jahren. Ich finde diese Altersangabe sehr passend, da der hohe Actionanteil Teenager mit Sicherheit anspricht. Die Jagd auf Untote, actionreichen Kampfszenen und ein Familiengeheimnis machen dieses Buch zur perfekten Lektüre für jüngere Leser oder Fantasyeinsteiger. Mir hat es sehr gut gefallen, wie immer mehr Geheimnisse ans Licht kamen und sich alles nach und nach zu einem großen Ganzen zusammengefügt hat. Das Einhorn spielt in diesem Band schon eine große Rolle, könnte für mich aber im Folgeband noch mehr im Fokus stehen. Die anderen magischen Wesen haben eher kleinere Auftritte und dürfen in der Fortsetzung gerne auch mehr Raum einnehmen. Obwohl ich Einhörner liebe, habe ich unerwarteterweise den Phoenix Zephyros am meisten ins Herz geschlossen.

„Clément packte mich wieder am Handgelenk und zog mich mit sich. »Wieso? Und wer ist Enya?« Ich warf erneut einen Blick zurück, doch wo Jolies weißes Fell eben noch in der Dunkelheit geleuchtet hatte, war nur mehr Schwärze. »Ein ausgewachsenes Drachenweibchen und glaub mir, du willst nicht zwischen einen Drachen und seine Beute kommen.«“ Auszug aus „Einhornblut und Drachenglut“ von Isabella Benz, eBook bei 31%.

Da es sich um Urban Fantasy handelt, erwarten den Leser keine magischen Wälder oder exotische Welten. Ich fand die Idee von magischen Wesen in unserer Welt sehr interessant. Genau wie den Schauplatz des Endkampfes. Mit diesem Szenario hatte ich in unserer Welt wirklich nicht gerechnet. Wie es sich für ein gutes Fantasybuch gehört, endet auch dieser erste Band mit einem fiesen Cliffhanger. Daher freue ich mich schon sehr auf den Folgeband.

FAZIT: „Einhornblut und Drachenglut“ ist ein toller Urban Fantasy Reihenauftakt für jüngere Leser oder Fantasyeinsteiger. Évelyne und ihre Freunde versuchen das Geheimnis hinter den vielen plötzlich auftauchenden Untoten zu ergründen. Dabei kommen sie Verrat und Intrigen auf die Spur, geraten mitten in eine Familienfehde und müssen sich sogar noch gegen untote Monster zur Wehr setzen. Und natürlich gibt es auch was für das Herz, denn eine Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen. Du liebst magische Wesen, actionreiche Kämpfe gegen Untote und Friends-to-Lovers Tropes? Dann könnte dieses Buch für dich das richtige sein.

Bewertung vom 15.02.2024
The Serpent and the Wings of Night / Crowns of Nyaxia Bd.1
Broadbent, Carissa

The Serpent and the Wings of Night / Crowns of Nyaxia Bd.1


ausgezeichnet

Mit Carissa Broadbents Werk „The Serpent and the Wings of Night“ erwartet den Leser eine düsterer Reihenauftakt voller Action und unerwarteten Wendungen. Blutrünstige Vampire, tödliche Spiele, Verrat und Intrigen sorgen für Spannung und Gänsehautmomente. In einer Welt aus Raubtieren muss ein Menschenmädchen um ihr Überleben kämpfen. Jede falsche Entscheidung, jede Unaufmerksamkeit kann ihr Leben kosten.

„»Keines unserer Leben ist viel wert, Oraya. Ob Mensch oder Vampir. Nicht einmal das der Götter.« Das klang irgendwie bedauernd, so als wundere es ihn, dass er so Offenkundiges überhaupt erklären musste. Und es stimmte. Der Tod lauerte überall im Haus der Nacht.“ Zitat aus „The Serpent and the Wings of Night“, Seite 201.

„The Serpent and the Wings of Night“ war für mich ein absolutes Must-Read. Vampire gehen einfach immer und ich liebe Bücher, in denen sie als gefährliche Raubtiere dargestellt werden. Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an dieses Buch und wurde nicht enttäuscht. Carissa Broadbent konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite mitreißen und fesseln.

Oraya ist die menschliche Adoptivtochter des Vampirkönigs Vincent. Trotz seiner Macht ist das junge Mädchen nichts anderes als Beute in einer Welt aus Raubtieren. Es gibt nur einen Ausweg. Oraya muss die Prüfungen der Göttin des Todes bestehen. Die Göttin Nyaxia gewährt dem überlebenden Gewinner einen einzigen Wunsch. Mit diesem könnte Oraya den Vampiren in ihrer Welt ebenbürtig werden. Der Vampir Raihn ist der perfekte Verbündete für die tödlichen Spiele. Er ist mächtig, stark und skrupellos. Doch kann Oraya ihrem Feind wirklich vertrauen?

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren und flüssigen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Die beiden Übersetzerinnen haben hier tolle Arbeit geleistet. Ich hatte sofort Bilder vor den Augen und bin völlig in der Geschichte versunken. Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Carissa Broadbent entführt den Leser in eine düstere Welt voller Gefahren, Intrigen und Verrat. Den Leser erwarten spannende tödliche Spiele, politische Machtkämpfe und einige überraschende Wendungen. Es wird brutal, grausam und blutig. Die Kombination aus actionreichen Szenen und romantischen Momenten war für mich absolut perfekt. Die Liebesgeschichte ist sehr Slow-Burn, was mir wirklich gut gefallen hat. Daher ist der Romantik- Anteil in diesem Buch recht gering, doch trotzdem schön zu lesen. Ich liebe die langsame Annäherung zwischen Oraya und Raihn sehr.

Die Autorin schafft es meisterhaft, die düstere Atmosphäre des Buches durch spannende Szenen und eine packende Erzählweise zu vermitteln. Alle Charaktere sind komplex und gut ausgearbeitet, ihre Handlungen und Motivationen sind glaubwürdig und nachvollziehbar. Ich hatte den Charakteren gegenüber so gemischte Gefühle. Die Vampirin Mische habe ich geliebt. Sie ist ein richtiger Sonnenschein. Ein Lichtblick in einer Welt voller Finsternis. Raihn wollte ich so sehr vertrauen. Es hat mich berührt, wie sehr er sich um Oraya bemüht hat. Vincent… ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Als Vater ist er unglaublich fürsorglich, liebevoll und zeigt einen starken Beschützerinstinkt. Als König hingegen ist er brutal, blutrünstig und skrupellos. Ich habe ihn gehasst und doch war da etwas in mir, das ihn nur ein kleines bisschen mögen wollte. Oraya ist in meinen Augen die perfekte Protagonistin: Stark, selbstsicher, clever, beharrlich und mutig. Zudem mochte ich ihre bissige und misstrauische Art sehr. Durch die einzelnen Prüfungen des magischen Turniers bleibt die Spannungskurve konstant hoch. Carissa Broadbent beweist ein feines Gespür für das Gleichgewicht zwischen actionreichen Szenen, überraschenden Enthüllungen und zärtlichen Momenten. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

FAZIT: Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt. Carissa Broadbent weiß definitiv, wie man den Leser an die Seiten fesselt. Für mich ist dieser Reihenauftakt perfekt, denn es stimmt einfach alles. Plot, Spannungsbogen und Charaktere wirken stimmig, authentisch und mitreißend. Den Leser erwarten eine grausame Welt, tödliche Spiele und blutrünstige Vampire. Die Spannungskurve ist bis zur letzten Seite straff gespannt. Am Ende wartet die Autorin mit einem fiesen Cliffhanger auf, der den Leser voller Erwartung auf den nächsten Teil zurücklässt. Ich bin absolut begeistert. Für mich ist dieses Buch ein richtiges Highlight. Ihr liebt düstere Fantasybücher, tödliche Prüfungen, blutrünstige Vampire und Slow-Burn Liebesgeschichten mit Enemies-to-Lovers Trope? Dann lest dieses Buch unbedingt.

Bewertung vom 12.02.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


sehr gut

Mit Ursula Poznanskis neuem Werk „Die Burg“ erwartet den Leser ein top-aktueller Thriller. Eine mittelalterliche Burg, ein unterirdisches Tunnelsystem und eine KI, die nach ihren eigenen Regeln spielt – dieses Szenario sorgt für Gänsehaut und Gruselmomente. In den dunklen Eingeweiden der Burg entwickelt sich ein gefährliches Spiel. Doch wie soll ein Mensch gegen eine allwissende künstliche Intelligenz ankommen?

Ich freue mich über jedes neue Buch von Ursula Poznanskis. Nach „Cryptos“ und „Erebos“ war ich sehr gespannt auf ein weiteres Zukunftsszenario aus der Feder dieser bekannten Autorin. Da ich das Thema Künstliche Intelligenz hochspannend finde, musste ich diesen KI Thriller unbedingt lesen.

Im Fokus dieses Thrillers steht die mittelalterliche Burg Greiffenau, deren unterirdisches Tunnelsystem zu einem gigantischen Escape Room umgebaut wurde. Diese unglaubliche Erlebniswelt wird von einer Künstlichen Intelligenz geführt. Jede Besuchergruppe kann sich ein individuelles Thema aussuchen und persönliche Wünsche für das Spiel äußern. Wäre ein Zauberwald voller Magie, fantastischer Wesen und einem spannenden Rätsel nicht unglaublich? Nun, leider hat die Testgruppe der neuen Escape Welt etwas andere Wünsche. Was als Spiel beginnt, wird bald tödlicher Ernst. Denn die KI spielt nach ihren ganz eigenen Regeln.

Der angenehm lockere Schreibstil der Autorin und ihre ungewöhnliche Grundidee haben es mir leichtgemacht, schnell in dem Buch zu versinken. Der Leser erlebt die Geschichte aus der Sicht der Testperson Maxim. Dieser befindet sich schon recht bald auf seinem persönlichen Höllentrip. Außerhalb des unterirdischen Tunnelsystems wird der Leser von Alissa auf dem Laufenden gehalten, die zum engsten Personalkreis der Escape Welt Greiffenau gehört. Das Setting der Burg ist grandios. Ich hatte das unterirdische Tunnelsystem direkt vor den Augen und auch bei den Beschreibungen der verschiedenen Räume entstanden sofort Bilder im Kopf. Die Kombination aus mittelalterlicher Burg und Künstlicher Intelligenz hat mir wirklich gut gefallen. Ursula Poznanski punktet zudem mit einer düsteren Atmosphäre voller Gruselmomente. Neben den finsteren Ideen der KI wird zusätzlich Spannung durch das Enthüllen von Geheimnissen aufgebaut. Denn jede der Testpersonen verbirgt etwas. Das Ende der Geschichte war nicht abzusehen und wirkte rund. Man fragt sich die ganze Zeit, wer der Burg entrinnen kann und ob es überhaupt jemand aus der Escape Welt herausschafft.

Obwohl mich vieles an diesem Buch begeistern konnte, hat es leider nicht zum Highlight gereicht. Zu Beginn dauert es etwas, bis die Geschichte spannend wird. Im ersten Teil des Buches lernt der Leser vorwiegend die verschiedenen Charaktere und das Konzept der Burg kennen. Für mich war es ungewohnt, dass die Charaktere von der Autorin nicht richtig ausgearbeitet wurden. Selbst Maxim, der im Mittelpunkt der Geschichte steht, bleibt recht blass. Daher fiel es mir schwer, mit den einzelnen Testpersonen mitzufiebern. Keiner der Charaktere war für mich besonders interessant – mit Ausnahme der skurrilen Figuren, die durch die KI erschaffen wurden. Am Ende des Buches erwartet den Leser ein Showdown, der alle offenen Fragen klärt. An dieser Stelle hätte ich mir zusätzlich einen spannenden Plottwist gewünscht.

FAZIT: „Die Burg“ ist ein düsteres und atmosphärisches Werk, das ein top-aktuelles Thema aufgreift. Sowohl die Grundidee als auch das Setting konnten mich begeistern. Die einzelnen KI gesteuerten Erlebniswelten lassen sofort Bilder im Kopf entstehen und man fragt sich unweigerlich, wie viel der Geschichte tatsächlich möglich wäre. Einziges Manko ist die geringe Ausarbeitung der Charaktere, wodurch ich mit niemandem richtig mitfiebern konnte. Insgesamt hat mir dieses Buch aber sehr gut gefallen, da die Umsetzung der KI in Bezug auf die Escape Welt absolut faszinierend ist.

Bewertung vom 07.02.2024
Belladonna - Die Berührung des Todes / Belladonna Bd.1
Grace, Adalyn

Belladonna - Die Berührung des Todes / Belladonna Bd.1


sehr gut

Auf "Belladonna – Die Berührung des Todes" hatte ich mich besonders gefreut. Ich liebe düstere Fantasybücher und dieser Reihenauftakt klingt einfach unglaublich gut. Düstere Geheimnisse, rauschende Feste und verbotene Gefühle – da konnte ich einfach nicht widerstehen.

Der Leser begleitet in diesem Buch Signa, ein junges Mädchen, das vom Tod berührt wurde. Ihr Leben war bisher nicht einfach, da in ihrer Nähe irgendwann jeder vom Tod geholt wurde. Bis sie eines Tages von ihrem Cousin in das wunderschöne Herrenhaus Thorn Grove eingeladen wird. Doch auch dort lauert im Schatten von rauschenden Festen der Tod. Ein Giftmörder bedroht das Leben der Familie Hawthorne und Signa setzt alles daran, den Täter zu finden. Als der Tod höchstpersönlich seine Hilfe anbietet, verändert sich Signas gesamte Welt.

Ich liebe die überaus düstere Atmosphäre dieses Buches. Die Geschichte spielt vorwiegend in dem alten Herrenhaus Thorn Grove. Dort geht es eindeutig nicht mit rechten Dingen zu. Den Leser erwartet ein düsteres Haus voller Geister, in dem ein Giftmörder sein Unwesen treibt. Intrigen und dunkle Geheimnisse sorgen für zusätzliche Spannung. Dieser Teil des Buches hat mir unglaublich gut gefallen. Es passt einfach alles zusammen. Der Schreibstil, die düstere Atmosphäre und die Kombination aus Romance, Mystery und Krimi machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, zum Highlight hat es für mich persönlich aber leider nicht gereicht. Signa ist zu Beginn der Geschichte recht naiv und sprunghaft. Die Charakterentwicklung im Laufe der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Nur am Anfang ist mir Signa leider ab und an auf die Nerven gegangen. Vor allem mit ihrem “Leitfaden für junge Damen”, den sie ständig erwähnt. Ein paar Szenen waren für mich zudem nicht nachvollziehbar. So geht sie mit Freunden Tee trinken, obwohl es für Blythe um Leben und Tod geht. Jede Sekunde zählt. Ich hätte Signa am liebsten kräftig durchgeschüttelt, weil sie die Einladung nicht abgelehnt hat. Gesellschaftlich wäre die Ablehnung wohl einem kleinen Skandal gleichgekommen, doch was ist wichtiger? Eine gesellschaftliche Verpflichtung oder das Leben einer Freundin? Ich persönlich hätte zudem das ganze Drumherum mit der Einführung in die feine Gesellschaft nicht gebraucht. Signas bevorstehendes gesellschaftliches Debüt hat für meinen Geschmack etwas zu viel Raum eingenommen und wäre nicht notwendig gewesen. Abgesehen davon habe ich diese düstere Geschichte geliebt.

FAZIT: Rachsüchtige Geister, Intrigen und dunkle Geheimnisse – Ich habe diese Geschichte wirklich geliebt. Auch die Auflösung des Mordfalls ist der Autorin gut gelungen. Mir persönlich hätte eine schaurige Geistergeschichte ausgereicht, in der der Tod die Rolle des Verführers einnimmt. Das ganze gesellschaftliche Drumherum bezüglich Signas Debüt hat leider für einige Längen gesorgt, die nicht notwendig gewesen wären. Dieser Teil des Buches war leider nicht so mein Fall. Abgesehen davon hat mir dieser Mix aus Mystery, Romance und Krimi wirklich gut gefallen.

Bewertung vom 31.01.2024
Im Glanz der Ewigkeit / Starling Nights Bd.2
Niemeitz, Merit

Im Glanz der Ewigkeit / Starling Nights Bd.2


gut

Mit „Starling Nights“ hat Merit Niemeitz einen atmosphärischen und spannenden Reihenauftakt geschaffen, der mich begeistern konnte. Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt. Daher hatte ich den Finalband sehnlichst erwartet. Doch leider konnte dieser mich nicht so begeistern, wie ich es mir gewünscht hätte.

„Im Glanz der Ewigkeit“ ist der zweite und zugleich finale Band der Reihe „Starling Nights“ von Merit Niemeitz. Die Autorin konnte mich mit dem Reihenauftakt rundum begeistern. Es passte einfach alles. Daher hatte ich hohe Erwartungen an das große Finale.

In diesem Band begleitet der Leser Zoe und Ashton. Von Ashton war ich positiv überrascht. Seine Entwicklung hat mir wirklich gut gefallen. Die Autorin gibt dem Leser tiefe Einblicke in Ashtons Vergangenheit und nimmt sich dabei ausreichend Raum für viele Details. Insgesamt hat es mich sehr überrascht, wie Merit Niemeitz dem Leser nach und nach mehr Sympathie für den jungen Mann entlockt. Ich wollte Aston nach dem ersten Band nicht mögen, doch irgendwann konnte ich mich viel mehr in ihn einfühlen. Dadurch hat sich mein Blick auf ihn mit der Zeit geändert. Zoe ist mir leider auch in diesem Band zu blass geblieben. Mabel mochte ich unglaublich gerne. Sie ist eine wirklich faszinierende und vielschichtige Protagonistin. Zoe, Mabels beste Freundin, hat leider nicht so eine ausgeprägte Persönlichkeit. Ich hätte mir an dieser Stelle tiefere Einblicke gewünscht. Für mich war Zoe als Figur leider recht austauschbar und ich konnte nicht richtig mit ihr mitfühlen. Sie hatte mir einfach zu wenig Ecken und Kanten. Die Tatsache, dass sie sich ständig für „nicht gut genug“ hält, hat mich schon etwas genervt, nachdem man die intelligente und starke Mabel so lange begleitet hat.

Den ersten Band mochte ich aufgrund der tiefgründigen Liebesgeschichte und den Mystery-Elementen unglaublich gerne. Merit Niemeitz konnte im Reihenauftakt durchgängig die Spannung halten und es ist auch immer irgendetwas passiert, das für neue Überraschungen gesorgt hat. In dieser Hinsicht hat der Finalband mich leider sehr enttäuscht. Der Fokus liegt ganz deutlich auf der Liebesgeschichte. Zwischendurch hatte ich immer wieder das Gefühl, ein reines New Adult Romance Buch zu lesen. Das war so gar nicht das, was ich nach dem ersten Band erwartet hatte. Da ich New Adult Bücher ohne Fantasy-Elemente oder Suspense-Aspekte einfach nicht mag, konnte mich das Finale leider nicht begeistern. Dafür gab es einfach zu wenig Spannung. Eine fesselnde Handlung abseits der Liebesgeschichte war lange Zeit nicht vorhanden. In diesem Band setzt die Autorin vorwiegend auf Gedankengänge und Dialoge. Die Geschichte plätschert lange vor sich hin. Zum Ende hin wird das Tempo angezogen, doch mitreißende Szenen oder überraschende Momente gab es für mich nicht wirklich. Auch das Ende hatte ich leider schon vorhergesehen.

Positiv kann ich den wirklich schönen Schreibstil der Autorin hervorheben. Es macht einfach Spaß, ihre Bücher zu lesen. Merit Niemeitz hat ein Talent dafür, Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Auch findet man viele schöne Sätze in ihren Büchern. Wer Buchzitate liebt, sollte sich vor dem Lesen Klebezettel bereitlegen. Gerade am Ende fand ich einige Aussagen wirklich wunderschön.

FAZIT: Leider konnte mich der Finalband der Reihe „Starling Nights“ insgesamt nicht so sehr begeistern, wie ich gehofft hatte. Die Geschichte liest sich lange Zeit wie ein reines New Adult Romance Buch. Da der Fokus stark auf der Liebesgeschichte liegt, habe ich einfach die Suspense-Elemente vermisst, die den ersten Band so spannend gemacht haben. Leider habe ich dieses Buch daher als sehr langatmig empfunden. Trotzdem wird dieser Band bestimmt vielen Lesern gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich klasse und wer ruhige New Adult Liebesgeschichten mag, wird mit diesem Buch viel Freude haben.

Bewertung vom 22.01.2024
Poison Fall
May, Marlen

Poison Fall


ausgezeichnet

"Vergiftete Liebe" ist der erste Band der Reihe „Poison Fall" und stammt aus der Feder von Marlen May. Da ich die Nebelwind Trilogie geliebt habe, war ich wahnsinnig gespannt auf das neue Buch der Autorin. Marlen May zeichnet in diesem Reihenauftakt eine spannende Welt voller Magie, tödlicher Gifte, Verrat und Intrigen. „Poison Fall“ punktet mit vielen originellen Ideen und starken Charakteren. Den Leser erwartet eine Welt im Jahr 2533, in der die Weltbevölkerung auf ein Viertel ihres Höchstbestandes reduziert wurde.

„Es gibt weder Hunger noch Armut. Schusswaffen wurden ausnahmslos verbannt. Der Planet hat sich von Jahrtausenden voller Ausbeutung und Verschmutzung erholt. Eine Weltregierung mit strengen ethischen Werten leitet die Geschicke der Menschheit […].Alle Menschen sind zufrieden. Oder doch nicht?“ Zitat aus Poison Fall von Marlen May, Seite 7.

Wer sowohl Fantasybücher, als auch Dystopien mag, wird bei diesem Buch voll auf seine Kosten kommen. Im Laufe der Jahrhunderte haben einige Menschen magische Fähigkeiten entwickelt, die zum Wohl der Bevölkerung eingesetzt werden. Ich liebe die Ideen der Autorin in dieser Hinsicht sehr. Die Menschen mit magischen Fähigkeiten werden Eir genannt. Sie sind die Stützen der Gesellschaft und arbeiten in den Bereichen Medizin, Forschung und Wissenschaft. Zudem gibt es Eir mit einer besonderen Gabe für Kunst. Inez Dupré wird die nächste Eir de Poison sein und muss in Zukunft die Regentin vor den verheerendsten Giften schützen. Eine schwierige Aufgabe, da die Gefahr für die Regentin stetig wächst. Im Untergrund formiert sich eine Rebellion, die alles zu Fall bringen könnte. Der Guardian Alec unterstützt Inez beim Schutz der Regentin, doch schon bald werden sie in einen Strudel aus Gewalt, Intrigen und Verrat gezogen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren und flüssigen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Marlen May schafft es einfach jedes Mal, mich von Beginn an in ihren Geschichten versinken zu lassen. Die Autorin setzt gekonnt auf einen Mix aus ruhigen und spannenden Passagen. Zudem nimmt sie sich ausreichend Raum für Details und tiefere Einblicke. Der Leser erfährt nach und nach mehr über die Welt und die Eir. Marlen May punktet mit vielen liebevoll ausgearbeiteten Details und starken Protagonisten. Auch gelingt es der Autorin mit Leichtigkeit, ihrer Welt und ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Inez habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie ist clever, mutig und hat einen starken Willen. Alec kommt gefährlich und mysteriös daher. Seine Motive und Gedanken werden erst nach und nach enthüllt.

„Es war eine Mischung aus Schmerz und Glück. Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde mir aus der Brust springen, aus Angst vor den unterschiedlichen Gefühlen, die mich zerrissen. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, etwas Echtes von ihm zu bekommen, aber wusste ich das wirklich? Oder waren seine Worte lediglich eine neue Art von Spiel, an dessen Ende ich wieder nur verlieren würde? Zitat aus Poison Fall von Marlen May, Seite 397.

Überraschenderweise habe ich jedoch die Schwestern von Inez am meisten ins Herz geschlossen. Mich hat vor allem die Dynamik zwischen den Schwestern fasziniert. Man lernt bis auf das Nesthäkchen jede einzelne der Schwestern gut kennen. Ich mochte ihre Eigenarten sehr. Auch die Tante von Inez ist ein toller Charakter. Neben der wunderbaren Ausarbeitung der Charaktere kann auch die Handlung überzeugen. Die düstere Atmosphäre voller unterschwelliger Gefahr zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Gerade das Ende hat es in sich. Das Tempo wird deutlich angezogen und die Autorin punktet mit einigen überraschenden Wendungen, die einen spannenden zweiten Band erwarten lassen.

In ihrem Werk „Poison Fall“ entführt Marlen May den Leser in eine faszinierende Welt der Zukunft. Die Autorin überzeugt in diesem Reihenauftakt mit kreativen Ideen, starken Protagonisten und überraschenden Wendungen. Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband.

Bewertung vom 15.01.2024
Der Heimweg
Fitzek, Sebastian

Der Heimweg


sehr gut

Fitzek ist einer meiner Lieblingsautoren, da jedes seiner Werke Spannung und Nervenkitzel garantiert. Der Psychothriller „Der Heimweg“ konnte mich völlig in seinen Bann ziehen. Die Geschichte bietet atemberaubende Spannung. Fitzek hat mich gepackt und an die Seiten gefesselt. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe es in einem Zug gelesen. Und es hat sich gelohnt. Fitzek ist nicht umsonst ein Meister der Spannungsliteratur.

Mit „Der Heimweg“ erwartet den Leser ein düsterer und äußerst beklemmender Psychothriller, der mit vielen überraschenden Wendungen daherkommt. Ein mit Blut geschriebenes Todesdatum, eine Frau mit Todesangst und ein perfider Mörder, der vor nichts zurückschreckt – dieses Szenario sorgt für Gänsehaut und jede Menge Nervenkitzel. Alles beginnt mit einem Anruf beim Begleittelefon. Doch zum ersten Mal wird Jules mit einer lebensgefährlichen Situation konfrontiert. Seine Anruferin Klara hat Todesangst. Und das nicht zu Unrecht. Ihr Todestag wurde mit Blut an eine Wand geschrieben und dieser Tag bricht in zwei Stunden an…

Dank der düsteren Atmosphäre und dem spannenden Einstieg konnte Fitzek mich von der ersten Seite an packen. Der Autor bietet hier einen erstklassigen Psychothriller mit Spannung vom Feinsten. Fitzek jagt den Leser von einer unheimlichen Szene zur nächsten. Die Stimmung wird immer beklemmender und das Kopfkino schaltet sich direkt ein. Wie so oft in Fitzeks Werken, ist auch in diesem Buch nichts so, wie es zu sein scheint. Ich liebe es, wenn ich bei einem Thriller das Ende nicht vorhersehen kann. Was hier definitiv der Fall war. Den Plottwist habe ich nicht kommen sehen. Als Meister der Spannungsliteratur hat es Fitzek mal wieder geschafft, mich stetig in die Irre zu führen und bis zum Schluss im Unklaren zu lassen.

Dieses Buch ist schockierend, erschreckend und teilweise extrem. Typisch Fitzek halt. Obwohl der Psychothriller spannungsmäßig hervorragend aufgebaut ist, gibt es leider einen Punkt, für den ich einen Stern abziehen muss. Bei Fitzek sollte man immer mit heftigen Szenen rechnen. Doch hier hat der Autor in meinen Augen den Bogen überspannt. Die Ausführlichkeit und Brutalität einiger Szenen von häuslicher und sexueller Gewalt wäre nicht notwendig gewesen. Eine Stelle war mir auch zu hart. Im Vergleich zu diesem Buch kommt Fitzeks neues Werk „Die Einladung“ super soft daher. Abgesehen davon legt Fitzek auch mit „Der Heimweg“ wieder einen gnadenlos spannenden Psychothriller hin.

Fazit: Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Intensive Spannung, Psychospiele, ein Blick in menschliche Abgründe und eine Atmosphäre sich ständig steigernder Bedrohung: Fitzeks Werk „Der Heimweg“ bietet atemberaubende Spannung und Nervenkitzel. Dieser Psychothriller hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Ich habe das Buch in einem Rutsch bis zwei Uhr morgens durchgelesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die nervenzerreißende Thriller lieben und auch vor heftigen Szenen nicht zurückschrecken.