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vr123

Bewertungen

Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 06.02.2022
Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1
Schneider, Stephanie

Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1


ausgezeichnet

Liebenswerte Geschichte

In „Grimm und Möhrchen“ bekommt der Buchhändler Grimm eines Tages in seinem Laden Besuch von einem kleinen Zesel namens Möhrchen. Ein Zesel ist ein kleines Wesen, dass eine Kreuzung aus Zebra und Esel darstellt. Die beiden erleben in den folgenden 13 Kapiteln allerlei kleinere und größere Abenteuer im Alltag. So wird zum Beispiel gemeinsam Pudding gekocht oder eine Rakete aus Kisten gebaut. Ein häufig wiederkehrendes Motiv beinhaltet, dass Erlebnisse zusammen mehr Freude bereiten als allein. Beide Charaktere sind sehr sympathisch und lustig. Die Kapitel lassen sich gut getrennt voneinander lesen und bauen wenig aufeinander auf. Allerlei Wortspiele regen die Fantasie an.
Das Cover ist sehr schön illustriert. Auch die Texte werden aufgelockert durch verschiedene kleinere und größere Zeichnungen. Mal umfassen diese nahezu die komplette Doppelseite, mal findet sich nur eine kleine Zeichnung am Rande. Die beiden Lesebändchen in den Farben Schwarz und Weiß runden den Eindruck eines gut durchdachten gestalterischen Konzeptes ab.
Die Altersempfehlung ab 5 Jahren würde ich etwas heruntersetzen auf 4 Jahre. Als einzigen negativen Kritikpunkt möchte ich anführen, dass zumindest in meinem Leseexemplar leider einige Rechtschreibfehler vorhanden sind.
Insgesamt ist „Grimm und Möhrchen“ ein sehr schönes Vorlesebuch für das Kindergartenalter.

Bewertung vom 29.01.2022
Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
Hazelwood, Ali

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe


sehr gut

Witzige Rom-Com

„Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ – das war zunächst einmal ein Titel, der sofort mein Interesse geweckt hat. Das Cover dagegen finde ich etwas langweilig gestaltet.
Kurz zum Inhalt – die Promotionsstudentin Olive beginnt ein Fake-Dating mit dem Dozenten Adam, weil sie ihrer Freundin Anh eine glückliche Beziehung vortäuschen möchte, damit diese guten Gewissens Olives Exfreund Jeremy daten kann. Die Ausgangssituation des Romans ist schon sehr unrealistisch. Olive küsst unvermittelt nachts im Labor den nächstbesten Mann, da ihre Freundin Anh auftaucht, der sie zuvor erzählt, dass sie ein Date hat. Den Charakter von Olive empfinde ich als sehr liebenswert, chaotisch, durcheinander und lustig. Sie ist teils sehr sprunghaft in ihren Handlungen, was dann auch für mich nur schwer nachvollziehbar war. Dagegen zeigt Adam zwei sehr konträre Seiten. Gegenüber Olive ist er sehr liebevoll und zuvorkommend. Von den restlichen Studenten wird er als unnahbarer Dozent, ja als „Arschloch“ bezeichnet. Aber gut, so sind manche Menschen ja auch im wirklichen Leben. Die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und meist auch sehr sympathisch. Die Probleme, denen die Doktorandin begegnet, sind lustig und sympathisch beschrieben, teils wirken sie aber doch etwas überzogen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, leicht und schnell zu lesen. Immer wieder sind lustige Situationen und Witze eingebaut. Nebenbei werden Themen wie Frauen in MINT-Berufen und Sexismus im Beruf bzw. in der Wissenschaft immer wieder angeschnitten.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Punktabzug gibt es von mir aber aufgrund der oben genannten unrealistischen Züge der Personen bzw. ihrer Handlungen.

Bewertung vom 13.01.2022
Mein großes Lichter-Wimmelbuch: Im Wald
Grimm, Sandra

Mein großes Lichter-Wimmelbuch: Im Wald


sehr gut

Schönes Kinderbuch mit Licht-Effekten

„Mein großes Lichter-Wimmelbuch – Im Wald“ ist ein Bilderbuch mit kurzen Texten mit einer Altersempfehlung ab 2 Jahren.
Die Bilder sind sehr farbenfroh gestaltet. Die vielen Tiere sind durch große Augen, große Köpfe und kleine Stupsnasen sehr niedlich und kindlich dargestellt. Insgesamt finde ich sie fast etwas zu niedlich und die Proportionen fern der Realität. Der Hintergrund auf den einzelnen Seiten variiert etwas (z.B. tiefer, dunkelgrüner Wald, Wald mit Blumenwiese etc.).
Mit Hilfe von je vier Knöpfe in den Farben rot, grün, gelb und blau können die Kleinen das Buch zum Leuchten bringen. Wahlweise werden so ein bis fünf Waldtiere oder Pflanzen gleichzeitig angezeigt, helfen bei der Suche nach diesen und fördern erstes Zählen. Das Drücken der Lichtknöpfe war natürlich für meine Kinder zu Beginn erstmal viel spannender als die eigenständige Suche nach den Tieren und die Aktivierung der Lichter im Anschluss.
Auf jeder Seite findet sich außerdem ein kurzer Vierzeiler, der vor allem einzelne Situationen im Bild beschreibt.
Die einzelnen Seiten wirken sind aus Pappe und wirken recht stabil. Lediglich beim Buchrücken, der etwas dünn ist, bin ich mir nicht sicher, wie lange er den grobmotorischen Händen eines Kleinkindes trotzen kann.
Insgesamt ist es ein schönes Buch, das das beliebte, altbekannte Suchspiel der Wimmelbücher um den spannenden Faktor Licht erweitert. Die Darstellung der Tiere war mir persönlich etwas zu niedlich und realitätsfern. Ich denke, dass Kinder ab 18 Monaten Spaß an dem Buch haben.

Bewertung vom 11.01.2022
Zum Paradies
Yanagihara, Hanya

Zum Paradies


sehr gut

„Zum Paradies“ von Hanya Yanagihara ist ein über 900 Seiten langes, in drei Abschnitte gegliedertes Werk.

Der erste Abschnitt spielt in der Vergangenheit im Jahr 1893 und handelt von David, einem jungen Mann aus einer sehr angesehenen und wohlhabenden Bankiers-Familie, der sich nicht standesgemäß verliebt. Er spielt in New York, das zu den Free States gehört, und wo, im Gegensatz zu den Kolonien, gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt sind. Dieser Teil des Buches hat mir am besten gefallen.

Der mittlere Abschnitt ist in sich wieder in zwei Teile getrennt. Ein Teil spielt in New York zu Zeiten der AIDS-Epidemie, der andere auf Hawaii. Die Hauptperson, erneut David genannt, lebt in Manhattan mit einem deutlich älteren Mann zusammen, verschweigt ihm aber das Schicksal seines Vaters und seine Kindheit.

Der längste, letzte Teil spielt in der Zukunft im Jahr 2093 mit vielen Rückblenden in die vorausgehenden Jahrzehnte und wird abwechselnd in Briefform aus Sicht des Großvaters Charles und mittels Ich-Erzähler aus Sicht der Enkelin Charlie erzählt. Der letzte Abschnitt ist eine Dystopie und spielt in einem Zeitalter der Pandemien sowie autoritär kontrollierten Welt.

Die Geschichten sind untereinander dadurch verknüpft, dass sie teilweise am gleichen Ort, in New York und hier vornehmlich am Washington Square, spielen. Außerdem sind unterschiedliche Charaktere in den drei Teilen immer wieder gleich benannt. Auch verschiedene Motive und Themen wie Freiheit, Selbstbestimmung, Rassismus und sämtliche Gefühle der menschlichen Gefühlswelt kehren immer wieder. Die Autorin versteht es, den Leser durch ihren Schreibstil sofort in das jeweilige Zeitalter zu versetzen. Der Ausgang aller drei Geschichten wird in gewissen Teilen offengehalten, was ich nach einem so langen Buch als unbefriedigend empfunden habe. Leider wurden die großen Erwartungen, die ich an das Buch hatte, nicht gänzlich erfüllt. Stellenweise waren mir die Erzählungen viel zu langatmig. Die Erzählungen sind zum Teil (bewusst?) sehr verwirrend, dadurch irritierend, verschiedene Namen kehren immer wieder, ohne dass man unter den einzelnen Charakteren Gemeinsamkeiten ausmachen kann. Obwohl ich viel darüber nachgedacht habe, hatte ich am Ende das Gefühl, das große Ganze nicht verstanden zu haben. Es ist meiner Meinung nach auch nach langem Nachdenken ein ungewöhnliches, schwierig zu bewertendes Buch. Letztendlich habe ich es aber in weiten Teilen doch gerne gelesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2022
Die weltbeste Dieb-Schreck-Falle / Emil Einstein Bd.2
Kolb, Suza

Die weltbeste Dieb-Schreck-Falle / Emil Einstein Bd.2


ausgezeichnet

Tolle, gut gelungene Fortsetzung

„Emil Einstein- Die WELTBESTE Dieb-Schreck-Falle“ ist der zweite Band der Emil-Reihe von Suza Kolb.
Das Cover ist sehr schön gelungen. Es ist bunt, sehr lebendig und die Figuren wirken einfach niedlich aufgrund ihrer kindlichen Gestaltung. Im Buch selbst finden sich auf fast jeder Doppelseite zur Geschichte passende, mal kleinere, mal größere Zeichnungen von Emil und seinen Tierfreunden. Für die angegebene Altersklasse ab 5 Jahren finde ich das wichtig, da das Buch selbst mit 128 Seiten doch recht lang ist und es so aufgelockert wird.
Der zweite Teil handelt davon, dass Emil von Max und Moritz, zwei Viertklässlern, zum Rennen herausgefordert wird: Erfindermobil gegen Turbo-Roller! Leider ist auf einmal der Super-Apfelsaft von Frau Pfeifendeckel weg, mit dem seine Seifenkiste noch schneller fährt. Mit Hilfe seiner Freunde konstruiert Emil eine Dieb-Schreck-Falle und versucht gleichzeitig, das Rennen zu gewinnen.
Emil ist ein sympathischer Junge, mit dem man sich sehr gut identifizieren kann. Sein Ideenreichtum und seine Erfindungen sind witzig und machen einfach Spaß. Seine tierischen Freunde, die Maus Bertha, der Waldkauz Kauzi und der Kater Leonardo, sind bei Emils Abenteuern mit von der Partie. Mi den Tieren kann Emil dank der Tier-Quassel-Maschine kommunizieren, die er im ersten Band erfunden hat.
Ich denke, dass man auch ohne den ersten Teil zu kennen den zweiten Teil lesen kann, da trotzdem viel erklärt wird. Teilweise sind Fortsetzungen von Büchern ja nicht so toll. Dies ist hier aber definitiv nicht der Fall. Uns hat das Buch sehr gut gefallen – eine klare Leseempfehlung unsererseits!

Bewertung vom 28.12.2021
Wie helfe ich der Umwelt? / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.43
Mennen, Patricia

Wie helfe ich der Umwelt? / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.43


ausgezeichnet

Umweltbewusstsein für die Kleinsten

"Wie helfe ich der Umwelt" ist ein Buch aus der Wieso? Weshalb? Warum?-Reihe in der Junior-Edition von Ravensburger mit der Altersempfehlung 2-4 Jahre.

Im Buch werden auf jeder Doppelseite verschiedene Themen rund um das Thema Umwelt behandelt. Ein kurzer Text erklärt in wenigen Sätzen unterschiedliche Sachverhalte wie z.B. Respekt vor der Pflanzen- und Tierwelt, Mülltrennung und -vermeidung, Verschmutzung der Meere und
sowie das Einsparen von Wasser. Immer wieder werden die Kinder mittels kurzer Fragen zur aktiven Teilnahme angeregt. Die beschriebenen Situationen sind bereits für die Kleinen bekannt aus dem eigenen Alltag und somit gut verständlich.

Die Illustrationen sind bunt, fröhlich, abwechslungsreich, detailreich und schön gezeichnet. Auf jeder Doppelseite finden sich mehrere Klappen. Nach Öffnen derselbigen zeigt sich die dargestellte Situation leicht verändert. Mein 3-jähriger Sohn liebt diese Klappen und sie sind in diesem Buch meiner Meinung nach auch gut gelungen. Dank der Klappen schaut er sich das Buch manchmal sogar alleine, ohne erwachsenen Vorleser, an.

Das Buch ist bei uns noch nicht lange in Benutzung. Das Buch weist eine Spiralbindung auf. Die dicken Seiten aus Pappe wirken aber sehr stabil und somit langlebig.

Insgesamt ist "Wie helfe ich der Umwelt" ein sehr schönes, alltagsnahes Buch für kleine Kinder mit relativ vielen Informationen rund um das Thema Umweltschutz, jedoch ohne für die Altersklasse 2-4 Jahre zu kompliziert zu sein.

Bewertung vom 07.12.2021
Die falsche Zeugin
Slaughter, Karin

Die falsche Zeugin


sehr gut

„Die falsche Zeugin“ ist das erste Buch, das ich von Karin Slaughter gelesen habe. Es ist kein Teil einer Reihe, sondern ein Stand-alone-Thriller. Der Thriller handelt von zwei Schwestern, Callie und Leigh, die in ihrer Kindheit Opfer von Gewalt und Missbrauch wurden. Dies wird mittels Rückblenden erzählt, so dass der Leser nach und nach mehr über die Vergangenheit der beiden Frauen erfährt. In der Gegenwart haben sich beide Frauen sehr unterschiedlich entwickelt, halten aber zusammen. In einem weiteren Handlungsstrang in der Gegenwart erhält Leigh als Anwältin eines Tages den Auftrag, die Verteidigung eines mutmaßlichen Vergewaltigers zu übernehmen. Allerdings wird sie dadurch von ihrer Vergangenheit eingeholt und sie versteht, warum er unbedingt sie als ihre Verteidigerin wollte.

Obwohl es aktuell zum Leben dazugehört, ist es doch noch etwas gewöhnungsbedürftig dem Thema Corona in einem Buch zu begegnen. Ich empfand es aber nicht als störend.

Die Autorin hat einen angenehmen, flüssigen und fesselnden Schreibstil, der ein flüssiges Lesen ermöglicht. Die relativ langen Kapitel haben mich persönlich nicht gestört. Allerdings waren mir persönlich die doch recht detailreichen Schilderungen stellenweise zu grausam und brutal. Das hängt aber für mich auch mit den Themen Kindesmissbrauch und Vergewaltigung zusammen. Die Autorin versteht es aber, die Spannung bis zum Ende hoch zu halten. Insgesamt ein guter Thriller, aber nichts für schwache Nerven.

Bewertung vom 30.11.2021
Was uns schmeckt
Gladwin, Laura

Was uns schmeckt


ausgezeichnet

Ein vielseitiges, schön gestaltetes Buch
„Was uns schmeckt – Ein Atlas der Köstlichkeiten“ von Zoe Barker ist ein schön gestaltetes Buch über unsere Lebensmittel für Kinder. Aber auch Erwachsene können mittels der über 1.144 Bilder und Texte noch etwas lernen und unbekanntere Lebensmittel entdecken. Das Buch lädt zu einer kulinarischen Reise um die ganze Welt ein. Zu Beginn finden sich einige Basisinformationen zu Nährstoffen, dann folgen die verschiedenen Kapitel (Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch & anderes Protein, Mehl, Nudeln, Reis & andere Stärke, der Vorratsschrank und zuletzt Rezepte) mit Unterkategorien (z.B. Steinobst). Es werden außerdem viele internationale Gerichte beschrieben mit Fokus auf Speisen aus den USA, Großbritannien und Europa. Die Rezepte sind eher sehr kurz gehaltene Rezeptideen und dienen der Inspiration.
Thematisch geordnet werden die unterschiedlichen Lebensmittel jeweils auf einer Doppelseite vorgestellt. Dabei nehmen die Zeichnungen den meisten Platz ein. Kurze Texte beschreiben die unterschiedlichen Lebensmittel. Die Schrift ist sehr klein, so dass es meiner Meinung nach eher ein Buch zum Vorlesen als ist und nicht gut für Leseanfänger geeignet (Altersempfehlung des Verlags ab 5 Jahren). Besonders gut hat mir gefallen, dass das Buch so umfangreich ist und auch vielfältiger als ähnliche Bücher auf dem Markt.
Die Illustrationen, die auf mich wie mit einfachen Buntstiften gezeichnet wirken, sind detailreich und sehr originalgetreu. Dadurch sind sie meiner Meinung nach sehr anschaulich für Kinder.
Insgesamt ist das Buch gut gelungen, schön anzusehen aufgrund der vielen detailgetreuen Illustrationen und sehr lehrreich.

Bewertung vom 21.10.2021
Book Rebels

Book Rebels


sehr gut

Tolle Idee

„Book Rebels“ ist ein Buch über 75 Frauen- und Mädchenfiguren aus der Literatur. Die Figuren stammen aus sehr unterschiedlichen Zeiten der Literaturgeschichte, sind Heldinnen und Vorbilder für Generationen von Leserinnen und Lesern. Überwiegend werden Mädchen und Frauen aus dem 20. und 21. Jahrhundert beschrieben. Die älteste Figur ist aber z.B. Antigone, so dass insgesamt ein bunter Mix an unterschiedlichen Charakteren beschrieben wird. Es ist mehr ein Buch, in das man immer wieder hineinlesen und -schmökern kann, als eines, welches man am Stück liest. Manche der Frauen- und Mädchenfiguren sind mehr, manche weniger bekannt. Aber gerade dies macht für mich auch den Reiz des Buches aus. Die Figuren sind alphabetisch angeordnet und jeder ist eine Doppelseite gewidmet. Die linke Seite zeigt jeweils eine Illustration, die meist schlicht in zwei bis drei Farben gezeichnet wurde. Teilweise wirken die Illustrationen auf mich etwas düster, obwohl es die Figuren gar nicht sind. Insgesamt gefallen mir die Zeichnungen aber gut. Auf der rechten Seite findet sich dann jeweils eine kurze Beschreibung der jeweiligen Figur, die von 32 unterschiedlichen Autorinnen und Autoren geschrieben wurde. Die Texte sind aber insgesamt eher kurz gehalten. Zusammenfassend ist „Book Rebels“ ein schönes Buch über unterschiedliche weibliche Figuren aus der Literaturgeschichte.

Bewertung vom 06.10.2021
Der Gesang der Berge
Que Mai, Nguyen, Phan

Der Gesang der Berge


ausgezeichnet

Ein lesenswertes vietnamesisches Familienepos

„Der Gesang der Berge“ ist ein trauriges und mitreißendes Familienepos, der ein Hauptaugenmerk auf die Schrecken des Vietnam-Krieges richtet. Aber auch andere Zeitabschnitte der vietnamesischen Geschichte von 1930 bis 2017, wie die französische Besatzung, die japanische Invasion, die große Hungersnot, die Landreform sowie die Gegenwart bilden Teilkomponenten des Romans. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Hu'o'ng, auch Guave genannt, und ihrer Großmutter erzählt. Das Mädchen wächst bei der Großmutter Dieu Lan auf, nachdem der Vater auf den Schlachtfeldern verschollen ist und die Mutter ihm folgte, in der Hoffnung ihn wieder zu finden. Beide Hauptcharaktere sind sehr stark und ich konnte mich beim Lesen gut in diese einfühlen. Sie wirken sympathisch und man empfindet großes Mitgefühl mit ihnen. Die Familie erleidet, ohne weiter ins Detail gehen zu wollen, im Laufe der Zeit viele Schicksalsschläge und muss viele Gräueltaten über sich ergehen lassen.
Allgemein ist der Schreibstil der Autorin sehr angenehm und gut zu lesen. Auch wenn es kein autobiographischer Roman ist, hat man dennoch den Eindruck, dass persönliche Erfahrungen in das Buch einfließen. Interessant ist auch der Perspektivwechsel, da in den hiesigen Medien doch häufig aus westlicher/US-amerikanischer Sicht über den Vietnam-Krieg und die Geschichte Vietnams berichtet wird.
Insgesamt ist der Autorin Nguyễn Phan Quế Mai ein kraftvoller, gut zu lesender Roman gelungen, den ich nur weiterempfehlen kann.