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Insgesamt 257 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

Schon die 88 Seiten umfassende Leseprobe von Barbara Kingsolvers 864-seitigem Roman "Demon Copperhead" (aus der englischen durch Dirk van Gunsteren in die deutsche Sprache übersetzt, im Verlag dtv am 15.02.24 unter der ISBN 978-3-423-28396-0 erschienen) überzeugte mich auf Anhieb.
Sie beginnt nach der Widmung "Für die Überlebenden" mit dem Zitat "Es ist vergeblich, sich an die Vergangenheit zu erinnern, wenn sie nicht einen gewissen Einfluss auf die Gegenwart ausübt." (Charles Dickens "David Copperfield") und führt uns in flüssig lesbarem Schreibstil durch die ersten 8 Kapitel des Buches, dessen Titel nicht zufällig an Dickens' Klassiker erinnert und dessen Cover farblich ein "Eyecatcher" ist.
Der titelgebende Protagonist erzählt in der Ich-Form 64 Kapitel hindurch überwiegend chronologisch seine Geschichte bis ins junge Erwachsenenalter. Er tut dies trotz einer wahren Fülle an unverschuldet durchlittenen unglücklichen Erlebnissen nicht anklagend, sondern in einer Mischung von sachlicher Distanziertheit und "rotzfrecher", teilweise sogar mit vulgären Ausdrücken gespickter Sprache.
Demon wird in Virginia/USA im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts geboren, Vater tot, Mutter im Teenageralter und frisch auf Drogenentzug. Er "nimmt so ziemlich alles mit", was es an misslichen Schicksalsschlägen nur gibt.
Das entstehende Kopfkino weckt unbedingtes Mitgefühl und die Lektüre wäre nur schwer aushaltbar, wären da nicht die eine Art Atempause verschaffenden, meist durch Demons große Klappe und sein Selbstvertrauen herbeigeführten humorvollen Szenen.
Eine in vielfacher Hinsicht Denkanstöße gebende Lektüre, und sei es nur zur Feststellung, wie gut es den meisten von uns doch in diesem unserem Lande noch geht.
Garantiert eines meiner Lesehighlights des Jahres!

Bewertung vom 20.02.2024
Kackadiesisch! Darwins großes Regenwurm-Spektakel
Owen, Polly

Kackadiesisch! Darwins großes Regenwurm-Spektakel


ausgezeichnet

Polly Owens 32-seitiges Sachbilderbuch "Kackadiesisch! Darwins großes Regenwurm-Spektakel" (Originaltitel: "Darwin´s Super Pooping Worm Spectacular", von Ulrike Hauswaldt übersetzt) erscheint unter der ISBN 978-3-328-30297-1 am 21.02.2024 im Verlag Penguin Junior.
Es wird für Kinder ab 5 Jahren empfohlen, verfügt über ein passendes Cover und enthält ansprechende sowie den altersangemessenen Text gut ergänzende Illustrationen von Gwen Millward.
Groß und Klein erfahren hier die interessante Geschichte vom weitgereisten britischen Naturforscher Charles Darwin (1809 - 1882, Evolutionstheorie, "Über die Entstehung der Arten"), der neben vielen anderen Tieren auch Regenwürmer untersuchte und mit ihnen beispielsweise Seh-, Hör- und Geruchstests durchführte. Als er schließlich herausfand, dass und warum die Würmer sehr wichtig sind, war das für manche Menschen eine ziemliche Überraschung.
Es zeigt sich, dass man seine Träume mit viel Durchhaltevermögen - auch umgeben von Zweiflern - manchmal verwirklichen kann.
Fazit: Altersgerechtes, Wissen vermittelndes und eine "Botschaft" enthaltendes Werk!

Bewertung vom 19.02.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


weniger gut

Alex Hays Buch "Mayfair House" wird sowohl als "Historischer" als auch als "Heist"-Roman für Fans von "Ocean’s 8", "Bridgerton" und "Downton Abbey". beworben.
Letzteres kenne ich nur aus den Andeutungen einer begeisterten Nachbarin, die anderen gar nicht.
Allerdings mochte ich "Upstairs - downstairs" alias "Das Haus am Eaton Place" und Galsworthys "Forsyte Saga" recht gern und erwartete wegen des auf dem aufwändig gestalteten Cover abgedruckten Untertitels "Oben lädt Madam zum Ball der Saison, unten planen die Dienstmädchen den Raub des Jahrhunderts" eine ähnliche Geschichte.
Das 405-seitige Werk (Originaltitel: "The Housekeepers", übersetzt von Regina Rawlinson) wird am 11.03.2024 vom Insel Verlag unter der ISBN 978-3-458-64440-8 veröffentlicht.
Der Untertitel verrät ja schon, worum es geht, spannend waren hingegen die Motive der einzelnen Personen, welche man anfangs in ihrer Fülle kaum auseinander zu halten vermochte. Hier wäre ein Personenverzeichnis sehr hilfreich gewesen. Die geradezu generalstabsmäßig vorgenommene Planung des Coups zu verfolgen machte Spaß und erregte Bewunderung, aber leider entwickelte sich die Angelegenheit zum Ende hin zunehmend chaotisch und wirkte überfrachtet, was in gewissem Sinne zu Längen führte, man wollte einfach nur, dass es "vorbei" war.
Meine Erwartungen hinsichtlich des "historischen" Romans erfüllten sich nicht, abgesehen von einem Mini-Auftritt Prinzessin Victorias. Eindrücklich wirkten hingegen die Schilderungen von Zwangsprostitution.
Auch die Bezeichnung "Heist"-Roman halte ich für übertrieben (aber so habe ich zumindest dadurch ein neues Wort gelernt).
Fazit: Gute Idee weniger gut umgesetzt.

Bewertung vom 18.02.2024
Das Lexikon der erstaunlichsten Fakten - gut recherchiertes, kunterbuntes Kinderlexikon ab 6 Jahre
McCann, Jacqueline;Bédoyère, Camilla de la;Mills, Andrea

Das Lexikon der erstaunlichsten Fakten - gut recherchiertes, kunterbuntes Kinderlexikon ab 6 Jahre


gut

Die Lektüre der 5 Seiten umfassenden Leseprobe des Kinderbuches "Das Lexikon der erstaunlichsten Fakten" von Camilla de la Bédoyère, Andrea Mills und Jacqueline McCann gefiel mir auf Anhieb, besonders das freundlich schauende Federviech auf Seite 2 entlockte mir ein Schmunzeln.
Das 256-seitige Buch (Originaltitel "Encyclopedia of WOW!", Übersetzung von Ingrid Ickler) wurde von Liz Adcock und Tony Fleetwood mit den altersangemessenen Text gut ergänzenden ansprechenden Illustrationen versehen.
Die Ravensburger Verlag GmbH hat es für Kinder ab 6 Jahren empfohlen und am 01.02.2024 unter der ISBN 978-3-473-48069-2 veröffentlicht. Der Verlag besaß bereits in meiner eigenen Kindheit einen hervorragenden Ruf für qualitativ hochwertige Kinder- und Jugendbücher.
Auch das Cover passt gut.
Deshalb war mein erster Eindruck: "Wissensvermittlung auf angenehme Art" und ich selbst auf das Buch gespannt.

Bedauerlicherweise wurden meine Erwartungen nicht voll erfüllt!
Abgesehen von kleineren (nicht sachlichen) Fehlern, auf die ich bei Kinderbüchern besonders "allergisch" reagiere, ärgerte mich beispielsweise das ewige "WOW", mit dem besondere Eigenschaften resp. Fähigkeiten des jeweiligen Tieres kommentiert wurden (vermittelt mal einem Erstleser, dass das nicht "Woff" ausgesprochen wird und nix mit Hunden zu tun hat). Warum als Titel für Besonderheiten nicht gleich den Wortschatz erweitern, indem man aus der Fülle der lobenden Adjektive schöpft? Warum steht auf dem Polizeiwagen "Police"? Warum wird bei den vielen verschiedenen verwendeten Schriftarten ein geradezu unmögliches "m" mit nur 2 "Beinen" gedruckt?
Zugegeben: Das ziemlich schwere und recht unhandliche Buch enthält eine (Über?-)Fülle an interessanten Informationen u. a. aus den Bereichen Fahrzeuge, Körper, Natur, Roboter, Tierreich und Weltraum, aber es fehlt ihm an Struktur, die Kapitel erscheinen willkürlich aneinander gereiht.
Der Titel "Lexikon" oder "Nachschlagewerk" passt IMHO daher nur bedingt.
Schade!

Bewertung vom 17.02.2024
Krummes Holz
Linhof, Julja

Krummes Holz


ausgezeichnet

Bereits die 30-seitige Leseprobe von Julja Linhofs unter der ISBN 978-3-608-96609-1 am 17.02.2024 vom Klett Cotta Verlag veröffentlichten, 272 Seiten umfassendem Roman "Krummes Holz" vermochte mich zu überzeugen, sodass ich auf das Buch gespannt war. Und ich wurde denn auch nicht enttäuscht!
Das mit einem mich sowohl farblich als auch thematisch ansprechenden Cover versehene Werk konfrontiert uns nach einem titelbezogenen Kant-Zitat mit der problembeladenen Flüchtlingsfamilie Schilling, die sich nach dem 2. Weltkrieg auf einem in Taunusnähe gelegenen einsamen Gehöft in der Provinz Südwestfalen ansiedelte.
Der 19-jährige Protagonist Jirka (eigentlich - genau wie sein Vater - Georg) kehrt in glühender Sommerhitze nach mehr als 5 Jahren aus dem Internat zurück auf den mittlerweile ziemlich heruntergewirtschafteten Gutshof.
Dort leben zZt. der einige Jahre ältere Leander, Sohn des letzten Verwalters, der Jirka einst näher stand als sein eigener Vater, Jirkas Schwester Malene, die den Hof irgendwann gern übernehmen würde, zumal der eher künstlerisch veranlagte Jirka weder Interesse noch Begabung dafür zeigt, sowie die demente Oma Agnes. Mutter Schilling starb einst in der Heilanstalt, Vater Georg ist seit einiger Zeit verschwunden.
In der Familie herrschten und herrschen z. T. immer noch weitgehend Sprach- und Lieblosigkeit, Jirka wurde vom Vater körperlich und seelisch oft verletzt.
In in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit spielenden Puzzleteilchen erfahren wir langsam mehr und erhalten in passendem Erzählstil eine stimmige Milieustudie.
Die damals noch unter Strafe stehende Homosexualität , Demenz sowie Alkohol- und Rauschmittelsucht werden darin thematisiert, was nicht immer leicht zu lesen, mMn jedoch lohnenswert ist.

Bewertung vom 16.02.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


gut

Die Lektüre von Ursula Poznanskis 400 Seiten umfassendem Genre-Mix-Thriller "Die Burg" - erschienen unter der ISBN 978-3-426-44837-3 am 01.02.2024 im Verlag Knaur - lässt mich bedauerlicherweise lediglich mit gemischten Gefühlen zurück.
Sein Cover spricht mich farblich an, wirkt sehr geheimnisvoll, passt deshalb auch zum titelgebenden Thema und fügt sich außerdem gut in die Reihe der Cover der (anderen) Jugendbücher von Ursula Poznanski ein.
Der Milliardär Nevio hat aus der halbverfallenen mittelalterlichen Burg "Greiffenau" eine hochmoderne Escape-Anlage mit Kellern, Zellen und Tunneln bauen lassen, welche von einer KI sozusagen gesteuert wird.
Positive Erwähnung verdient mMn zunächst der gleich vorn abgedruckte Lageplan der Burganlage, den ich als überaus nützlich empfand und gern gelegentlich zu Rate zog.
Bevor die Anlage eröffnet wird, gibt es einen Testlauf, bei dem alles ganz harmlos anfängt, weshalb ich mich stellenweise an Lisa Nicols Jugendroman "Vincent und das großartigste Hotel der Welt" erinnert fühlte. Dies änderte sich jedoch zunehmend. Und gründlich, denn manche Szenen waren geradezu ekelerregend!
Das Ende versöhnte mich dann wieder ein wenig, verdeutlicht es doch die von KI ausgehen könnenden Möglichkeiten und die deshalb sinnvollen Überlegungen zum Umgang mit ihr.

Bewertung vom 28.01.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Bereits die Leseprobe von Lilly Bernsteins (alias Lioba Werrelmann) 418 Seiten umfassenden und vom Verlag Ullstein Paperback unter der ISBN 978-3-86493-232-8 am 01.01.2024 veröffentlichtem (historischen) Roman "Das Sturmmädchen - Freundinnen in dunkler Zeit" gefiel mir auf Anhieb und so war ich auf das Buch gespannt.
Und meine Erwartungen wurden denn auch nicht enttäuscht!
Die Geschichte beginnt mit einem "Sonntag, 14. Mai 1933" betitelten Prolog, worin wir die drei Freundinnen Elli, Käthe und Margot kennen lernen, fährt 5 Jahre später mit dem die Monate Oktober bis Dezember 1938 behandelnden ersten Teil fort und endet schließlich im Mai 1940.
Die jungen Mädchen kommen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, jedoch tut dies der innigen Freundschaft keinerlei Abbruch.
Dunkle Wolken ziehen auf, als die Nationalsozialisten Maßnahmen gegen jüdische und behinderte Mitbürger zu ergreifen beginnen.
Die spannend und berührend zugleich erzählte Handlung ist in der Eifel nahe der belgischen Grenze angesiedelt und konnte mich davon überzeugen, dass das mir bereits bekannte Buch Frau Bernsteins, "Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück" sowohl sprachlich als auch thematisch einen würdigen Nachfolger gefunden hat.
Auch das Cover gefällt mir gut.

Bewertung vom 25.01.2024
Austrian Psycho Jack Unterweger
Herwig, Malte

Austrian Psycho Jack Unterweger


weniger gut

Die Lektüre von Malte Herwigs vom Verlag "Molden Verlag in Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG" unter der ISBN 978-3-222-15112-5 am 25.01.2024 veröffentlichtem, 128 Seiten umfassenden Sachbuch "Austrian Psycho - Jack Unterweger" über den Serienmörder ließ mich bedauerlicherweise relativ enttäuscht zurück.
Thriller, Kriminalromane und "True Crime" zählen nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Genres, aber als geschichtsinteressierte und vor allem österreichaffine Person war mir der Name Jack Unterweger ein Begriff - auch, wenn ich kaum etwas über ihn wusste.
Das sollte sich nun ändern, versprach doch die Beschreibung die "Beleuchtung" der Fragen "Wie gelang es ihm, die Menschen für sich zu vereinnahmen? Sie regelrecht zu verführen?"
Dass er die "Kulturszene" und die "bessere Gesellschaft" mit seiner "Häfn(=Gefängnis)-Poesie" an der Nase herumführen konnte, wundert mich nicht sonderlich, auch nicht, dass er nach der daraufhin erfolgten Freilassung fleißig weiter meuchelte.
Es traf allerdings nicht die für eben diese Freilassung Verantwortlichen, sondern Frauen aus weniger erlesenen Kreisen.
Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert, zu einem minimal besseren Verständnis hätte evtl. beitragen können, wenn das Nachwort ein Vorwort gewesen wäre.
Die angekündigte Be- bzw. Erleuchtung brachte mir das Buch jedenfalls nicht.
Das Cover passt zum Buch und zu Jack Unterweger.

Bewertung vom 25.01.2024
Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4
Schneider, Anna

Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4


sehr gut

Aus der Grenzfallserie las ich bereits Anna Schneiders 432-seitigen Kriminalroman "Grenzfall - In der Stille des Waldes", Band 3 der grenzüberschreitenden Bestseller-Serie zwischen Deutschland und Österreich "Jahn und Krammer ermitteln". Wäre es nicht eine erwartungsvoll überreichte Leihgabe gewesen, hätte ich vermutlich abgebrochen, denn gesundheitlich, körperlich und/oder mental momentan eingeschränkte Ermittler, die zudem unter erheblichen Kommunikationsproblemen litten, schmälerten das Lesevergnügen erheblich.
So war es denn auch gar nicht sicher, ob ich Band 4, "Grenzfall – In den Tiefen der Schuld" würde lesen wollen. Letztendlich konnte ich dem am 24.01.2024 im Fischer Taschenbuch Verlag unter der ISBN 978-3-596-70819-2 erschienenen 400 Seiten starken Krimi nicht widerstehen, waren doch im Vorläufer offene Fragen über das Schicksal von Krammers sympathischer Kollegin Roza Szabo verblieben.
Das Cover besitzt durch den Trennungsbalken zwar Wiedererkennungswert, wirkt dadurch jedoch leider trotzdem nicht sonderlich ansprechend auf mich.
Was den Inhalt angeht, wurden meine Erwartungen diesmal jedoch glücklicherweise nicht enttäuscht, wenn auch die Kommunikation zwischen Jahn und Krammer - immerhin Tochter und Vater, auch, wenn sie das erst seit kurzer Zeit wissen - erneut Luft nach oben offen lässt.
Ich freue mich auf "Jahn und Krammer ermitteln Band 5, Grenzfall – Ihre Spur in den Flammen"!
Fazit: Leseempfehlung aufgrund geschickten Spannungsaufbaus!

Bewertung vom 24.01.2024
Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen
Engel, Henrike

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen


sehr gut

Henrike Engels Buch
"Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen" ist nach
"Die Hafenärztin - Ein Leben für die Freiheit der Frauen",
"Die Hafenärztin - Ein Leben für das Glück der Kinder" und
"Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe"
bereits der 4. Band der den Lesenden mit viel sowohl historischem als auch Zeit- und Lokalkolorit anrührende Schicksale und düstere Geheimnisse während der letzten Jahre der Kaiserzeit nahebringenden Hafenärztin-Reihe.
Es umfasst 432 Seiten und erschien am 30.11.2023 im Verlag Ullstein Paperback unter der ISBN 978-3-86493-214-4.
Sowohl der Titel als auch die Cover-Aufmachung passen gut und schaffen Wiedererkennungswert.
Das hier erzählte Geschehen ist durch Rückblenden m. E. auch ohne Kenntnis der vorhergehenden Teile verständlich.
Die Handlung, in der wir neben der sympathischen Protagonistin Anne Fitzpatrick auf alte Bekannte wie beispielsweise den immer noch mit emotionalen Altlasten kämpfenden Kommissar Berthold Rheydt und Helene Curtius, deren Bruder Kurt heimgekehrt ist, treffen, beginnt im Hamburger Herbst des Jahres 1911.
Thematisiert wird diesmal die Drogenproblematik, wobei es nicht lediglich um Alkohol geht, sondern den zunehmend Opfer fordernden Handel mit Heroin. Anne, die ohnehin wegen ihres Vaters Sorgen hat, gerät in Gefahr. Für Spannung ist also gesorgt.
Gut gefallen hat mir, dass damals auftretende Entwicklungen wie z. B. die der Psychoanalyse mit einbezogen werden, wohingegen ich manche emotionale Auswüchse durchaus hätte entbehren können.