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RoRezepte
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Ich liebe Romane mit Rezepten und kulinarischen Themen. Auf meinem Blog widme ich mich also nicht nur den Büchern, sondern auch den Rezepte. Schaut doch bei mir vorbei www.rorezepte.com

Bewertungen

Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2019
Frankreich, wir kommen!
Guggisberg, Brigitte

Frankreich, wir kommen!


ausgezeichnet

Die Mitdreißigerin Betty hat es sich in dem Restaurant ihres verstorbenen Vaters gut eingerichtet, experimentiert gerne neue französische Köstlichkeiten und ist froh, ein geregeltes, ruhiges und sicheres Leben zu führen. Nur manchmal blitzt in ihr der Wunsch nach Veränderungen auf. Als Betty das Hochzeitsessen für ihre Freundin kocht, ihre Konkurrentin um ihren Partner sich nach ihren Muscheln übergibt, folgt ein Chaos dem nächsten und Betty wagt einen Schritt, den sie sich nie erträumt hätte.

Gemeinsam mit ihrer neuen Geschäftspartnerin Iva zieht Betty mit einem alten Dönerladen auf 4 Rädern los um in Monaco den Wettbewerb zu gewinnen und einmal in ihrem Leben eine Prinzessin treffen zu können.

Wir begleiten die zwei so gegensätzlichen Frauen auf ihrer gemeinsamen Reise, entdecken neue Orte, sehen wunderschöne Landschaften und spüren die Begeisterung für den Genuss. Kulinarisch hat Frankreich, wir kommen! sehr viel zu bieten; das Thema Foodtruck ist zeitgemäß und begeisterungsfähig beschrieben. Der Leser ist hautnah dabei und wird förmlich animiert ein Streetfoodfest zu besuchen.

Frankreich, wir kommen! ist ein spannungs- und erlebnisreicher Roman, welche neben Landschaftsfeeling auch ein klein wenig Liebe mitbringt. Die Protagonisten erleben eine natürlichen Weiterentwicklung, welche auch einen selbst hinterfragen lässt. Ein sehr schöner Roman, der wahrlich mehr Aufmerksamkeit verdient hat.

Die Rezepte aus Frankreich, wir kommen! gibt es unter www.RoRezepte.com & https://rorezepte.com/frankreich-wir-kommen-brigitte-guggisberg

Bewertung vom 14.11.2019
Honigduft und Meeresbrise (Neuauflage)
Barns, Anne

Honigduft und Meeresbrise (Neuauflage)


ausgezeichnet

Eine Feldpost für Martha verändert nicht nur Annas Vergangenheit, sondern auch ihre Zukunft. Die junge Anna hat in kürzester Zeit zwei wichtige Menschen in ihrem Leben verloren: ihren geliebten Opa und ihre beste Freundin Mona. Und auch ihre Beziehung läuft nicht rund. Doch nun gönnt Anna sich in Lüdinghausen eine Woche Urlaub bei ihrer Oma Johanna, als ein Brief nach 80 Jahren zugestellt wird, welche noch an Johannas Mutter gerichtet war…

„»[…] ›Too much thinking is like rocking. You are on the move, but do not get any further‹ – Zu viel nachdenken ist wie schaukeln. Man ist in Bewegung, kommt aber kein Stück weiter. […]«“

Nach anfänglichen Zögern öffnet Johanna den Brief und entdeckt, dass sie ein großes Familiengeheimnis umgibt. Spontan reisen die beiden Frauen nach Ahrenshoop, um herauszufinden, wer Johann Kranichburg war.

Neben der Reise in die Vergangenheit, treten auch Timo, Monas ehemaliger Partner, und Peggy, beste Freundin aus Kindertagen, wieder in das Leben von Anna. Doch zu allem Überfluss, drückt das schlechte Gewissen um den Verlust von Mona.

„»Auf die Männer, die wir lieben – und die Penner, die wir kriegen.«“

Gerne erzähle ich euch ja von meinen Lieblingsprotagonisten in meinen gelesenen Romanen und muss auch dieses Mal feststellen: es sind immer wieder die herzlichen und weisen Omas, die sofort mein Herz ergreifen. Oma Johanna lernte schnell auf ihre Weise mit der Trauer um ihren verlorenen Mann umzugehen und selber für ihren Sohn und besonders für ihre Enkelin Anna da zu sein. Bei Johanna gibt es neben ihrer Leidenschaft für Bienen und deren Honig, ein Rundumwohlfühlpaket mit Rat und Tat und einem Humor, der dem Leser zeigt, dass auch Omis einmal jung waren :)

„»Aber Menschen wären auch langweilig, wenn sie keine Fehler hätte, oder?«“

Anne Barns hat es erneut geschafft ein vielschichtiges Familiengeheimnis in einen Gute-Laune-Wohlfühl-Insel-Roman zu packen, der dieses Mal große Lust auf eine Reise nach Ahrenshoop macht. Ihre Beschreibungen lassen die Inseln immer wieder vor dem inneren Auge aufblühen; mit dem Wind um die Nase und dem Meeresrauschen im Ohr. Mit sympathischen Protagonisten, humorvollen, sowie ernsten Passagen und einem kleinen Rätselfieber überzeugt mich die Autorin immer wieder aufs Neue.

„»Das Leben ist schön, es ist nur nicht immer einfach.« […]
»Life is beautiful, there was never talk of simple, […]«“

Wer sich schon das eine oder andere Mal mit Andrea Russo, die Person hinter dem Pseudonym Anne Barns, auseinandergesetzt hat, wird erkennen, dass sie auch in diesem Buch private Themen mit eingespickt hat. Naaa, wisst ihr welche ich meine?

Die Rezepte aus Honigduft und Meeresbrise gibt es unter www.RoRezepte.com & http://rorezepte.com/honigduft-und-meeresbrise-anne-barns

Bewertung vom 14.11.2019
Schäfchenwolkenhimmel
Engelmann, Gabriella

Schäfchenwolkenhimmel


ausgezeichnet

Minnie erinnert sich an viele glücklichen Zeiten ihrer Kindheit bei ihrer Oma Rieke auf Föhr. Doch nachdem ihre Oma verstorben ist, und ihre Mutter das vererbte Haus ruckzuck verkauft hatte, war sie 13 Jahre lang nicht mehr auf der Insel. Doch nun wird ihr Arbeitgeber Travel TV eine Dokumentation auf Föhr drehen und Minnie soll voraus fahren und die Dreharbeiten planen. Kaum angekommen, steckt Minnie wieder im echten Föhrer Leben drin – denn die Insulaner mucken gegen die Investoren und Immobilienspekulanten auf. Die „Rettet-Föhr-Initiative“ für die Ursprünglichkeit der Insel und deren Bewohner. Könnte dies endlich etwas sein, wofür auch Minnie brennen könnte? Eine Leidenschaft, welche sie im Leben vorantreiben könnte?

„Einfach mal innehalten, die Dinge auf mich wirken lassen, fühlen … und bei mir selbst sein.“

Neben dem ganzen Trubel um die TV Produktion, wird Minnie zu einer Lebensretterin eines kleinen Lämmchen und unweigerlich auch zu einer Mama. Denn die Kleine lässt sich nur von Minnie die Flasche geben – noch mehr Streß pur. Doch absolut herzzerreißend.

„Die Insulaner sagen einfach: »Los, komm schon, versuch’s doch, wenn du dich traust.«“

Schäfchenwolkenhimmel ist eine 5-Sterne-Wohlfühlgeschichte mit wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, detailliert und sympathisch beschriebenen Protagonisten, einem so süßen Lämmchen, welches einen sofort ans Herz wächst, und einer liebevollen Oma Rieke, welche wir nie persönlich kennenlernen durften. Sie ist so greifbar nah, herzlich und weise beschrieben, dass sie selbst, ohne zutun, meine liebste Nebenprotagonistin ist. Wer hätte nicht auch gerne eine solche Oma Rieke? Aber auch Leevke ist mit ihrem Spleen ist absolut humoristisch. Minnie hat ein absolutes Händchen für wunderbare Menschen in ihrem Leben.

„Die Nordsee ist das beste Heilmittel, das es gibt – und einfach unvergleichlich schön.“

Gabriella Engelmanns neuer Roman ist eine wunderbare Geschichte über Heimat, seine Wurzeln und einem Neuanfang; dem sich trauen und wiederfinden. Absolut empfehlenswert!

Die Rezepte aus Schäfchenwolkenhimmel gibt es unter www.RoRezepte.com & https://rorezepte.com/schaefchenwolkenhimmel-gabriella-engelmann

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2019
Unter dem Limonenhimmel
Matisek, Marie

Unter dem Limonenhimmel


sehr gut

Heute (01.04.) erscheint endlich die Fortsetzung von Ein Sommer wie Limoneneis mit dem männlichen Hauptprotagonisten Marco Pantanella. Nachdem Marco im Band Eins seine Ehe in München in den Sand gesetzt hat, und nach einem Zusammenbruch als Rechtsanwalt mit Burn-Out in seine Heimat der Amalfi-Küste gelandet war, traf er auf seine Jugendliebe Lisabetta. Mit Unter dem Limonenhimmel gibt es nun endlich eine Fortsetzung des ersten Amalfi-Romanes, welcher dem Klappentext nach sehr viel Spannung verspricht.

„»[…] ›Es ist, wie es ist, und es kommt, wie es kommt.‹ […]«“

Marco und Lisabetta sind vereint, glücklich miteinander und doch plagen beide Sorgen. Die Existenz der Limonenplantage ist in Gefahr, ein alter Schuldschein taucht auf, Marcos ehemaliger Chef mischt sich ein und auch Marcos Vater Raffaele scheint geistig abzubauen und sich mit letzten Händen und Füßen gegen die moderne des Lebens zu wehren.

„»Aber nein, amore. Das Leben ist passiert! Ups and downs. Berge und Täler. So wie unsere Küste. Ich bin unendlich glücklich mit dir, auf dem Berg und im Tal. Du wirst sehen, wir stehen das gemeinsam durch.«“

Marie Matisek überzeugt mit ihrer metaphorischen Beschreibungen der Amalfi-Küste, der Zitronenplantagen und Örtlichkeiten. Ich würde gerne entlang der Zitronenbäume schlendern und bei nachts ins Meer springen – den Duft eines freieren Lebens atmen.

„Aber so war das Leben, dachte Marco, Veränderung ist Leben, nur Stillstand ist tödlich.“

Unter dem Limonenhimmel ist erneut ein wunderschöner Roman, der eine abwechslungsreiche Handlung verspricht aber in der Charaktertiefe nicht mit dem Vorgänger mithalten kann. Leider sind die Protagonisten nicht richtig greifbar, sodass die richtige Emotionalität nicht einsetzt. Allerdings wurde ich bereits auf der ersten Seite direkt wieder an die Amalfiküste auf die Zitronenplantage der Pantanellas katapultiert. Ein wunderschönes Wiedersehen mit den Protagonisten welche dieses Mal Raum für die Geschichten von Lisabetta und Pippo lässt 3

Die Rezepte gibt es unter www.RoRezepte.com & https://rorezepte.com/unter-dem-limonenhimmel-marie-matisek

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2019
Pastetenlust
Emme, Pierre

Pastetenlust


gut

Pastetenlust von Pierre Emme ist nichts für den Anfänger. Neben der Erpressung des Lebensmittelkonzern, findet Mario Palinski, Autor und Hobbykriminaloge, die Leiche eines Schauspielers auf der Parkbank gegenüber seines Hauses.

Mario Palinski ist ein bekennender Prüfungsängstler und hat damit, trotz vielfältigen und langfristigen Studien keinen anerkennenden Studiumsgrad erhalten. Doch niemand sollte den Herren unterschätzen, hat er doch unzählige Lehrstunden verschiedenster Fachrichtungen besucht. Er gilt als geheimer Fachmann in schwierigen Fällen. Außerdem führt er als Einziger eine Kriminalistische Datenbank mit allen Schlagwörtern und Zusammenhänge jedes echten und schriftstellerischen Falls.

Innerhalb des Romanes switchen wir zwischen 2 Erzählperspektiven (Ich- und der Erzähler) und den Handlungen der 2 Fällen und Palinskis Privatleben. Alles in allem wirkte dies anfangs sehr chaotisch; man benötigte etwas Zeit zum Einlesen und das Verständnis für verschiedene Handlungsebenen. Das kann den einen Leser packen, fesseln und zum Schmunzeln bringen, den Anderen verwirren oder sogar langweilen.

Zusätzlich gibt es noch einigen wienerischen Schmäh und Frauen, über die man als Leser nur den Kopf schütteln kann ;)

Pastetenlust hat mich noch nicht 100% vom Kommissar Palinski überzeugt, werde mich aber dem zweiten Teil Schnitzelfarce widmen, welcher ebenfalls im März 2019 neu aufgelegt wurde.

Die Rezepte aus Pastetenlust gibt es unter www.RoRezepte.com & https://rorezepte.com/pastetenlust-pierre-emme

Bewertung vom 14.11.2019
Das Honigmädchen
Winter, Claudia

Das Honigmädchen


ausgezeichnet

„Der Wind wehte vereinzelte Blätter über den steinigen Weg, der nicht nur Fortgehen, sondern auch Heimkommen bedeutet. Und verzeihen.“

Bevor ich mit meiner Rezension beginne, muss ich euch zu erst an einem anderen Gedanken teilhaben lassen: Bei dem Buchtitel „Das Honigmädchen“ muss ich immer an den erfolgreichen Til Schweiger-Film „Honig im Kopf“ denken. In diesem gibt die elfjährige Tilda ihren heißbeliebten an Alzheimer erkrankten Opa Amadeus eine letzte Aufgabe: die gemeinsame Reise nach Venedig. Auch wenn der Film inhaltlich mit Claudia Winters neuen Roman wenig zu tun hat, gibt es einige gefühlvolle Gemeinsamkeiten. Nur so viel: Dieter Hallervorden wäre die beste Besetzung für Henri für den zukünftigen Bestseller „Das Honigmädchen“.

„Sie schauen dir direkt ins Herz, die kleinen Biester, dorthin, wo Chaos und Unordnung herrschen. Hab Geduld, ma falle. Geh nicht zu ihnen, du bist noch nicht so weit.“

Der zauberhafte Mutter-Tochter-Roman dürfte nicht nur Mütter begeistern, sondern auch (junge) Frauen ohne Kinder. Nicht selten, habe ich mich in meine eigene Kindheit versetzt und mich an meinen Opa erinnert, der immer hinter mir stand.

„Es schadet nicht, wenn du damit anfängst, dich selbst mehr zu mögen.“

Camilla, frisch getrennt und ständig im Stress, ist mit ihrer 15-jährigen, pubertierenden Tochter Marie Helios überfordert. Ein Zwangsurlaub in der französischen Provence beim Honigmacher Henri soll Abhilfe leisten. Doch Camilla reist nicht einfach nur mit ihrer Tochter in ein besinnliches Dörfchen, sondern muss auch ihren nervtötenden, frauenaufreisenden Nachbarn Tobias mitnehmen und in einer Scheune neben einem halbverbrannten Haus, schlafen. Das Chaos ist vorprogrammiert und der Leser wird Zeuge einer wunderbaren Heilung.

„Ein bisschen mehr Hartnäckigkeit und etwas weniger Stolz.“

Die Geschichte um das Honigmädchen selbst, welches unerwartet ein Gespür für die Bienen auf Henri’s Hof hat, ist von Hilflosigkeit, Traurigkeit, Einsamkeit und Wut geprägt. Ein junges Mädchen, welche ihren Platz im Leben verloren geglaubt zu haben. Die Beziehung zwischen Marie und ihrer Mutter Camilla geht ans Herz, lässt Tränchen verdrücken, aber den Leser auch schmunzeln und ans gute Ende glauben.

„Wirklich zählt, dass wir am Ende des Tages aufhören, böse aufeinander zu sein.“

Aber „Das Honigmädchen“ wäre nicht von Claudia Winter geschrieben, wenn die Geschichte der zwei Frauen die Einzige wäre. Denn auch Loursacq und der Bienenhofbesitzer Henri hat eine Geschichte, dessen gegenwärtigen Ausgang man ebenfalls unbedingt erfahren möchte.

„Die Dinge reparieren, statt sie kaputt zu machen.“

Der Roman sprüht vor Urlaubsfeeling, kitzelt die Seele und auch der kulinarische Genuss kommt nicht zu kurz. Ein absolutes Wohlfühlbuch mit vielen Lachschluchzern, einer abwechslungsreichen, lustigen und reflektierenden Geschichte und wunderbaren landschaftlichen Beschreibungen, die Lust auf eine Reise nach Südfrankreich machen. Die liebenswerten Menschen, welche detailliert, mit viel Tiefe, und greifbar beschrieben sind, machen diese Geschichte aus. Besonders der mürrische Henri wächst einen zunehmend ans Herz. Eine absolute Leseempfehlung

„»Man sagt, in der Provence seien die Tage blau und die Nächte rosé.«“

Die Rezepte aus Das Honigmädchen gibt es unter www.RoRezepte.com & http://rorezepte.com/das-honigmaedchen-claudia-winter .

Bewertung vom 14.11.2019
Mallorca mörderisch genießen
Werner, Ingrid; Lammers, Jan; Lange, Kerstin; Schmid-Spreer, Ursula; Hahnenberg, Ursula; Woda, Bruno; Boa, Ina; Rauch, Josef; Schwohl, Anette; Riedemann, Kai; Decrinis, Paul; Stickelbroeck, Klaus; Giesen, Sabine; Lamberts, Brigitte; Stienen, Rike; Dälken, Ella

Mallorca mörderisch genießen


gut

Mallorca mörderisch genießen ist eine Sammlung aus 22 mörderischen Kurzgeschichten, welche aus den Sichten des Kommissars, des Mörders oder des Opfers geschrieben wurden. Besonders die wechselnden Erzählperspektiven machen die Anthologie abwechslungsreich und zu etwas sehr lesenswertes. In jeder Geschichte wird auch ein Ort auf Mallorca thematisiert, welcher zusätzlich eine kurze Beschreibung am Ende jeder Geschichte erhält und tolle Ausflugstips für Mallorca-Reisende beinhaltet.
In vielen der Geschichten gibt es auch immer wieder etwas regionales zu Essen, deren passenden Rezepte wir nach jeder Kurzgeschichte zum Nachkochen bzw. Nachbacken bekommen. Quasi perfekt für mich :)

„Lassen Sie sich überraschen von der abwechslungsreichen und genussreichen Küche Mallorcas.“

Die ein oder andere Geschichte hätte es sogar verdient noch mehr ausgeschmückt zu werden – waren mir doch viele viel zu schnell zu Ende. Aber nicht jede Kurzgeschichte hat mich vollkommen überzeugt; aber bei einer Sammlung ist das ja normal.

Mallorca mörderisch genießen kann ich auf jedenfalls für alle Mallorca-, Reise-, Krimi-, und KurzgeschichtenliebhaberInnen weiterempfehlen :)

Die Rezepte aus Mallorca mörderisch genießen findet ihr unter www.RoRezepte.com & https://rorezepte.com/mallorca-moederisch-geniessen-ursula-schmid-spreer-brigitte-lamberts

Bewertung vom 14.11.2019
Rocky Mountain Kid / Rocky Mountain Bd.4
Fox, Virginia

Rocky Mountain Kid / Rocky Mountain Bd.4


ausgezeichnet

Auf diesen Band habe ich mich bereits schon länger gefreut. Die Protagonisten Paule und Nate haben wir bereits in Band 1 bzw. Band 2 kennengelernt und regelmäßig wiedergetroffen. Aber dieses Mal steht nicht nur das Miteinander der Zwei im Fokus, sondern hauptsächlich Paulas dreinzehnjähriges Findling Leslie, welche sich im Band 1 in Paulas Pferdestall versteckt hatte. Paulas Herz für Findeltiere beginnt auch für Leslie zu schlagen und beide näherten sich immer weiter an, sodass sie im 3. Band beschließen, dass Paula die Pflegeschaft übernehmen soll. Allerdings gerät durch den offiziellen Gang im aktuellen Band das Vorhaben in Gefahr und Leslie sogar in Lebensgefahr, mehrmals.

Währenddessen nähern sich Paula und Nate an. Allerdings hat es Nate nicht gerade leicht, denn Paula ist ihr eigener Herr und lässt sich von Männern nichts sagen.

Zusätzlich lernen wir einige neue Einwohner aus und für Independence kennen. Den Feuerwehrchef Ace, die gestrandete Journalistin Paige und Aileen, die Cousine der Disney Sisters. Es ist immer wieder schön zu erleben, wie Independence immer belebter wird und trotzdem bekannte Charaktere immer wieder auftauchen.

Rocky Mountain IV Kid ist ein ganz besonderer Roman, steht hier einfach ein dreizehnjähriges Mädchen im Fokus, welche versucht zu vertrauen und ihren Platz im Leben zu finden. Sie wurde weder von ihren Eltern, noch von ihren Pflegeeltern gewünscht, sodass sie immer auf der Hut ist und stets Angst hat, dass auch Paula sie eigentlich gar nicht haben will. Die Autorin Virginia Fox hat in diesem Roman gezeigt, dass sie auch wahrlich ernste Themen realistisch einbauen kann und zum nachdenken anregt. Ich mag die Rocky Mountain Reihe immer mehr.

Die Rezepte aus Rocky Mountain IV Kid findet ihr unter www.RoRezepte.com & https://rorezepte.com/rocky-mountain-iv-kid-paulanate-virginia-fox

Bewertung vom 14.11.2019
Die Fliedertochter
Simon, Teresa

Die Fliedertochter


ausgezeichnet

„»[…] Menschen lassen sich eben nicht wechseln wie ein Gewand. Gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen verbinden, ob man nun will oder nicht.«“ 2018

Endlich ist er da, der vierte typische Teresa Simon Roman auf zwei Zeitebenen. Ausgangsort ist sowohl für Paulina Wilke 2018, als auch für die Sängerin Luzie Kühn 1936 die belebte Stadt Berlin.

Luzie Kühn befindet sich als Halbjüdin bereits 1936 in Gefahr und flüchtet mit geheimer Identität nach Wien/Österreich. Doch auch hier wird es nicht lange ruhig bleiben. Abgesehen von Österreichs Angrenzung an Deutschland, bringt auch ein persönlicher Peiniger für Luzie stetige Angstzustände. Wir werden Luzie Kühn bei einer packenden Geschichte begleiten, welche nicht nur durch die Liebe, sondern verstärkt durch Judenhass, Verfolgung Aussätziger, Tod und Angst geprägt ist. Teresa Simon hat sich erstmalig noch tiefer in eine Menschentragödie geschrieben, deren Happy End für Luzie lediglich Hoffnung und Liebe sein konnte.

Mit dem Prolog aus 1999 in Berlin lernen wir die elfjährige Paulina kennen, welche einem sehr emotionalen und traurigen Brief von einer sterbenskranken Frau findet. Anschließend befinden wir uns im Jahr 2018: Paulina ist erwachsen und wird von Antonia, Freundin der Familie, gebeten nach Wien zu reisen und ein Erbe der Familie Brenner entgegen zunehmen. In dem Erbe befindet sich ein kleines blaues Büchlein mit der Geschichte von Luzie Kühn. Einzig schade fand ich, dass bereits nach den ersten Kapiteln mir persönlich das Grundgerüst der Familienzusammenhänge schon ziemlich deutlich war und nur wenige Schlüsselmomente fehlten.

„Geschichte dagegen hautnah zu erleben, durch Luzies Augen, war vollkommen anders: spannend, berührend, aufregend.“ 2018

Während mich der Vergangenheitsstrang sofort packte, hat mich die Gegenwart erst später mitgenommen. Dafür war aber Luzies Geschichte auch einfach tiefgreifender. Zusätzlich erhalten wir ein paar wenige Einblicke in die Geschichte von Simone Welke, Paulinas Mutter, welche sich zeitgleich auf dem Franziskusweg von Florenz nach Assisi.

„»[…] >Es gibt immer ein Stück Himmel, um den Kopf zu heben.< […]«“1936

Ich habe mich schon lange auf Die Fliedertochter gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht: ein wunderbarer und ergreifender Roman, der nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch die Stadt und Lebensweisen von Wien schmackhaft macht. Ich habe mich nun öfters bei dem Gedanken erwischt, mal selber nach Wien zu reisen…. hmm.. wer mag mich denn begleiten?