Die Schwebfliege (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Ein Blick hinter die Kulissen

Nach „Nur eine Petitesse“ und „So oder so ist es Mord“ war „Die Schwebfliege“ mein drittes Buch der Autorin, das ich gelesen habe. Und ich muss sagen, es hat mir sehr gefallen. Ich hatte das Gefühl, die Autorin hat sich deutlich weiterentwickelt.
Voller Witz und Ironie schildert sie die Erlebnisse von Hinnerk, der von einem Fettnäpfchen ins nächste steuert. Und ehe er sich’s versieht, befindet er sich mitten im Sumpf des Rotlicht-Milieus von Hamburg. Doch die Ereignisse lassen ihn zur Hochform auflaufen, womit er sich in höchste Gefahr begibt, denn die Gegner schrecken auch vor Mord nicht zurück.
Anja Gust hat einen ganz speziellen Schreibstil. Voller Humor und Wortwitz lässt sie die Szenerie vor Augen entstehen. Situationskomik und ein gehobenes Vokabular sind ihr Markenzeichen. Es wird sehr schnell deutlich, dass Humor und Spannung sich nicht gegenseitig automatisch ausschließen müssen.
Für die Handlung selbst hat Anja Gust ein sozialkritisches Thema aufgegriffen und beleuchtet es in den verschiedensten Facetten. Es bleibt dem Leser überlassen, ob er im Nachhinein dieses Thema Revue passieren lässt oder ob er einfach nur eine, voller Leben steckende Geschichte, die mit einem sehr effektvollem Schluss endet, genießt.
Die Figuren wurden sehr detailliert und liebevoll ausgearbeitet und sind mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen.

Fazit:
Mir persönlich hat dieses Buch sehr gefallen, vor allem, weil trotz des ernsten Hintergrundes auch der Humor nicht zu kurz kommt. Deshalb vergebe ich die volle Punktzahl.

Die Rezeptur: Thriller

ausgezeichnet

Mord im Schlammbad

Es ist schon erstaunlich, dass auch nach so vielen Bestsellern, der Autorin die Ideen nicht ausgehen. Immer wieder überrascht sie neu, lässt sie den Leser rätseln, wie das Buch enden könnte und präsentiert dann zum Schluss etwas völlig Unerwartetes.
Ich liebe die Art, wie Catherine Shepherd schreibt. Weil ich ihren fesselnden Schreibstil bereits kenne, schaufele ich mir immer genug Zeit frei. Einmal angefangen zu lesen, kann ich nämlich nur sehr schwer unterbrechen. Zu sehr nehmen mich ihre Geschichten gefangen. Es ist schon genial, wie sie parallel zwei Handlungen kreiert: Eine in der Gegenwart und eine im Zons vor 500 Jahren. Das ist bei allen Bänden aus der Zons-Reihe so. Und immer haben dieses zwei Geschehnisse etwas gemeinsam. Um was es sich dabei handelt, findet sich oft erst gegen Ende des Buches.
Auch ihre Figuren haben es mir angetan. Sie sind sehr detailliert und liebevoll ausgearbeitet. Und natürlich entwickeln sie sich von Band zu Band weiter. Das geschieht zwar nur am Rande, lässt sie aber noch lebendiger und authentischer erscheinen, als sie sowieso schon sind.

Fazit:
Wieder ein Buch ganz nach meinem Geschmack: spannend, sehr gut erzählt, mitreißend. Genauso wie ich es liebe. Ich hoffe, es folgen noch viele, viele Zonsgeschichten mehr.
Hinweis: Alle Bücher dieser Reihe sind jeweils in sich abgeschlossen und können ohne Probleme einzeln gelesen werden.

In den Ketten der Angst (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Überraschend und mitreißend

Es ist sehr faszinierend, wie Dania Dicken es schafft, ihre Leser*innen immer wieder aufs Neue in den Bann zu ziehen. Scheinbar ähnlich anmutende Szenerien aus Vorgängerbänden entwickeln plötzlich ein komplett neues Eigenleben. So erhalten Ermittlungsansätze andere Schwerpunkte, Figuren entwickeln sich weiter und verhalten sich dementsprechend anders als bisher. Das kommt auch daher, dass die Handlungen der einzelnen Bände die Protagonisten auch verändert zurücklassen. Sie sind am Ende nicht mehr dieselben. Und das wirkt sich natürlich auch auf ihre Handlungsweise aus.

Dieses Buch um Libby Whitman war wieder sehr spannend ausgearbeitet. Mitten in der Handlung wartete die Autorin mit einer besonderen Wendung auf, die die Spannung noch einmal deutlich ansteigen ließ und so nicht vorhersehbar war.

Eindrucksvoll, mitreißend, nachvollziehbar. So lässt sich der Schreibstil beschreiben. Szenerien und Emotionen wurden sehr bildlich dargestellt. Ich war total gefangen in dieser Geschichte und konnte mich kaum losreißen.

Fazit:
Ich war gefesselt von Anfang bis Ende, von der Handlung genauso wie durch die Beschreibung der Polizeiarbeit. Wieder ein klasse Buch, das man nur weiterempfehlen kann.
Hinweis: Diese Buchreihe sollte nach Möglichkeit in chronologischer Reihenfolge gelesen werden, da die Bücher aufeinander aufbauen, auch wenn die Handlung der einzelnen Bücher jeweils abgeschlossen ist. Das erhöht den Lesegenuss.

Das Vermächtnis des Bischofs

sehr gut

Historischer Roman um rätselhafte Ereignisse

Sehr detailliert führt die Autorin den Lesern das Mittelalter vor Augen. Man erfährt eine Menge über die Lebensweise der Menschen zur damaligen Zeit. Menschen aus den verschiedensten sozialen Schichten, vom Ritter, über den Kaufmann bis hin zur Bauernfamilie. Dabei wird der Alltag der Leute sehr genau beschrieben. Auch das dunkle Kapitel der Hexenverfolgung wird thematisiert.

Äußerst interessant fand ich die Beschreibung von bekannten Städten im Schwarzwald zur damaligen Zeit. Wo heute Schnellstraßen und Autokolonnen das Landschaftsbild bestimmen, führten zur damaligen Zeit Wege für Pferdegespanne und Reiter durch dunkle Wälder, inklusive der Gefahr, von Wegelagerern überfallen zu werden.

Die Handlung selbst ist gut durchdacht und mit einer gewissen Spannung versehen. Der Schreibstil und die Ausdrucksweise wurden von der Autorin dem historischen Ambiente angepasst, was meiner Meinung nach sehr gelungen ist.

Durch die gute Beschreibung von Orten und Szenerie konnte ich mich gut in diese Zeit hineinversetzen.


Fazit:
Ein historischer Roman, der den Leser in eine vergangene Zeit eintauchen lässt. Für mich eine Feierabendlektüre, die ich guten Gewissens weiterempfehlen kann.

Verfolgt und gejagt

ausgezeichnet

Sehr aktuell, spannend, zeitkritisch

Was für Zeiten! Corona ist allgegenwärtig. Und zu allem Übel im Moment auch kein Ende in Sicht. Da ist es nur konsequent, dass auch in einem Kriminalroman mit einfließen zu lassen. Und so erwartet den Leser ein spannender Kriminalfall, der aktueller nicht sein könnte. Karin Franke versteht es, aktuelles Zeitgeschehen und Fiktion so miteinander zu verweben, dass eine perfekt erzählte Geschichte aus einem Guss entsteht.

Dieses Mal stellt die Autorin ein Problem in den Vordergrund, mit dem sicher jeder von uns schon einmal auf irgendeiner Weise konfrontiert worden ist. Es geht dabei um Egoismus, Ellenbogengesellschaft. Um die Zunahme der Kriminalität, verbunden mit dem Personalnotstandbei Polizei und Behörden. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, um nicht zu viel zu verraten. Es sei nur so viel gesagt, dass es um Dinge geht, die wir tagtäglich in den Medien verfolgen können.

Was mir besonders gefällt ist, dass die Autorin ihre Bücher nicht dazu benutzt, dem Leser ihre Sicht der Dinge zu präsentieren. Vielmehr beleuchtet sie das von ihr gewählte Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Es gibt in unserer Welt eben nicht nur schwarz und weiß, sondern unendlich viele Zwischentöne. Und nicht immer kann man mit Sicherheit sagen, was gut und was schlecht ist. Es kommt auch auf die Sichtweise an.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd, die Figuren detailliert ausgearbeitet. Sie agieren sehr lebendig. Alles wirkt realistisch. Außerdem bekommt der Leser interessante Hintergrundinformationen zum Thema, wie immer bei dieser Autorin, 1a recherchiert.


Fazit:
Kurzweilig, fesselnd, spannend, informativ, hochaktuell. Alles, was ein guter Krimi braucht. Und nebenbei schwingt nach Ende des Buches das Thema noch ein wenig im Kopf nach.
Für mich eine absolut empfehlenswerte Lektüre, nicht nur für Krimifreunde.