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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kaeptn
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Erzhausen

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2021
Hey, ich bin der kleine Tod ... aber du kannst auch Frida zu mir sagen
Gröger, Anne

Hey, ich bin der kleine Tod ... aber du kannst auch Frida zu mir sagen


ausgezeichnet

Ein Buch das Mut macht
Anne Gröger hat mit dem Kinderbuch„Hey, ich bin der kleine Tod, aber du kannst auch Frida zu mir sagen“ ein tolles Kinderbuch geschrieben, dass insbesondere vom Inhalt und dem Humor gemeinsam lebt. Das Buch ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Die eine Hauptperson ist Samuel. Er ist schwer erkrankt ist und verbringt ganz viel Zeit im Krankenhaus. Seine Immunkrankheit und die damit verbundene viele Zeit im Krankenhaus haben bei ihm ganz viele Ängste enstehen lassen. Er versucht sich durch Isolation von der Außenwelt zu schützen. Dies ist für die lesenden Kinder natürlich erst einmal eine erschreckende Erfahrung. Eine große Wendung schafft die Autorin aber durch die zweite Hauptperson - Frida. Sie tauchtplötzlich bei Samuel auf und erzählt ihm, dass sie der kleine Tod ist. Sie möchte aber einmal zum großen Tod werden und muss zuvor das Leben als Mensch kennen lernen. Samuel soll es ihr zeigen und merkt dabei, dass er es selber gar nicht richtig kennt, weil er durch seine Ängste das Leben außen vor lässt. Dank Frida lernt er dies aber wieder und lässt so langsam seine Ängste hinter sich. Er merkt, dass man seine Lebenszeit sinnvoll nutzen muss und sich nicht nur vor der Angst vor dem Tod leiten lassen kann. Ein Buch das Mut macht.

Bewertung vom 06.09.2021
Die Rückkehr der Zwerge 1 / Die Zwerge Bd.6
Heitz, Markus

Die Rückkehr der Zwerge 1 / Die Zwerge Bd.6


ausgezeichnet

Das Cover hat mich sehr angesprochen. Auch der Schreibstil des Autors hat mir sehr gefallen. Den Autor kannte ich bisher nicht.
Der Autor Markus Heitz "Die Rückkehr der Zwerge 1" hat dieses Buch als ersten Teil einer an sich unabhängigen 2-teiligen Serie geschrieben (Dilogie).
Fantasy pur
Man kann somit auch beide Werke unabhängig von einander lesen. Ich kannte den Autor bisher noch nicht, konnte mich aber gut in das Buch und die Fantasyvorstellungen des Autors einfinden. Ich bin eher "Anfänger" im Bereich Fantasy und erschließe mir das Genre erst. Toll hat mir auch die Aufmachung Zu Beginn des Buches gibt es eine Übersichtskarte. Das hat mich als Neuling sehr gefreut. Es verschafft einem immer wieder ein wenig Orientierung, insbesondere wenn man das Buch nicht in einem Rustch durchlesen kann. Die Handlung spielt im geborgenen Land bei den Zwergen und andern tollen fantasivollen Lebewesen. Die Charaktere sind für micht toll und glaubwürig dargestellt. Von mir eine Empfehlung für das Buch.

Bewertung vom 27.08.2021
Das Glashotel
Mandel, Emily St. John

Das Glashotel


sehr gut

Vielschichtige Geschichte
Ich habe schon andere Werke von Emily St. John Mandels gelesen. Zum Vorgängerwerk "Das Licht der letzten Tage" unterscheidet sich "Das Glashotel" vom Thema und Art der Geschichte her. Der Schreibstil ist aber serhr ähnlich. Bei beiden Büchern musste ich mich erst kurz einlesen, bevor ich und das jeweilige Buch als "mein Freund" bezeichnen konnte.

Schon im ersten Kapitel erfährt man, dass die Hauptperson Vincent über Bord fällt und ertrinkt. Danach ist das Buch quasi eine Rückblende auf das Leben von Vincent ab einem Alter von 12 Lebensjahren. Wichtig ist für die ersten Jahre dabei insbesondere ihr Halbbruder Paul. Er ist ein drogenabhängiger Musiker. Sie arbeiten beide im gleichen Hotel.
Vincent arbeitet als Barkeeper im Hotel. Dort lernt sie Jonathan kennen, den Hotelbesitzer und Finanzmanager. Er ist sehr wohlhabend und die wunderschöne Vincent wird seine vorgetäuschte Frau. In den 3 Jahren, die sie zusammen sind, weiß sie nie, wie er wirklich an seinen Reichtum gekommen ist. Sie weiß es einfach nicht, weil sie es auch einfach nicht wissen will. Er stellt sich als Betrüger heraus.

Das Buch beschreibt weiter, wie sich das Leben einiger Kunden von Jonathan verändert, als sein Betrug offensichtlich wird. Und wir sehen auch, was mit mehreren seiner Mitarbeiter passiert, die an dem Programm teilgenommen haben.
Vincent ertrinkt offensichtlich, und jetzt sehen wir, wie es dazu gekomme ist. Sie arbeitet als Köchin auf einem Schiff, wo sie dem Land und den Leuten entkommen wollte, die sie so nicht wahrnehmen wollte. War ihr Tod ein Unfall oder wurde sie geschubst?

Empfehlung zum Lesen: Beim Lesen sind alle Charaktere relevant.
Sie sollten wissen, dass dieses Buch viele Charaktere hat, die Sie im Auge behalten müssen. Auch die unwesentlichen Figuren können relevant sein.

Bewertung vom 25.08.2021
Flucht nach Patagonien
Revedin, Jana

Flucht nach Patagonien


ausgezeichnet

Das Buch beschreibt eine spannenende Beziehung und enge Freundschaft in einer sehr gefährlichen Ära der Weltgeschichte auf der Flucht vor den Nationalsozialisten an das andere Ende der Welt nach Chile.
Dabei werden auch historische Personen in den Kontext einbezogen (Coco Chanel, Pablo Picasso, Walt Disney, Anne Frank als Nichte von Jean-Michael). Das finde ich sehr gelungen, weil man im Geiste weitere Geschichten dazu spinnt.

Die Protagonisten des Romans sind Eugenia Errázuriz und Jean-Michel Frank und sie fliehen gemeinsam nach Patagonien. Eugenia Errázuriz ist eine Kunstförderin die aus Paris nach Chile vor den Nazis auf ihren Familienbesitz in Patagonien flieht. Der wesentlich jüngere schwule jüdische Jean-Michel Frank ist ein bekannter Designer. Diese Kunstwelt macht den Roman ebenfalls spannend. Er muss ebenfalls mit dem Schiff vor den Nazis nach Südamerika fliehen.
Der Austausch der beiden Hauptpersonen macht die damalige Zeit und Umstände total greifbar. Das finde ich toll an dem Roman.
Lesenswert.

Bewertung vom 25.08.2021
Ritchie Girl
Pflüger, Andreas

Ritchie Girl


ausgezeichnet

Von dem Autor Andreas Pflüger hatte ich bisher noch nichts gelesen und war dann sehr positiv von seinem Werk angetan. Ich werde mich daher mal nach seinen anderen Werken umschauen bzw. bin gespannt was auf diesen Roman folgt. Mich hat im Wesentlichen der historische Kontext und die damit verbundene undurchsichtige, weil von starken Veränderungen und Belastungen geprägte Zeitepoche gemäß Inhaltsangabe angesprochen gehabt. Das Cover und der Titel waren hier nicht unbedingt hilfreich. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, da er sehr prägnant gewählt ist und auch die handelnden Personen sehr genau beschreibt. Man fühlt sich damit in die Zeitepoche versetzt und ist mittendrin.
Die Fakten sind aus meiner Sicht gut und glaubwürdig recherchiert und eingebaut.

Ein kurzer inhaltlicher Umriss. Paula Bloom hat als Amerikanerin vor dem 2. Weltkrieg mit ihrer Familie in Berlin gelebt. Sie mussten die Vereinigten Staaten fliehen. Dabei stellt sie fest, dass das Leben der Familie in Deutschland nicht so war, wie sie es dort wahrgenommen hat. Sie wird mit vielen Lügen konfrontiert, die insbesondere von dem Wirken ihres Vaters ausgegangen sind. Sie geht zur US-Army und kommt mit der US-Armee zum Kriegsende als Besatzungsoffizierin in ihre ehemalige Heimat zurück. Sie versucht ihr altes Umfeld zu reaktivieren und muss sich mit einem Juden auseinandersetzen, der sich als Spion während des Krieges betätigt haben soll. Mehr sei nicht verraten.
Ich fand den Roman sehr spannend.

Bewertung vom 25.08.2021
Der Panzer des Hummers
Minor, Caroline Albertine

Der Panzer des Hummers


sehr gut

Es ist für mich das erste Buch, der mir zuvor unbekannten dänischen Autorin Caroline Albertine Minor, welches ich gelesen habe und ich bin im großen und ganzen sehr zufrieden gewesen mit ihrem Werk.
Ausgangspunkt und Blickwinkel des Romans sind die verstorbenen Eltern der Familie Gabel. Die Kinder leben verteilt über die Welt und haben für sich recht unterschiedliche Lebensentwürfe entschieden und sich daher sehr unterschiedlich entwickelt. Die Betrachtungsperspektive des Romans ist aus dem Jenseits gewählt. Dies finde ich einen sehr spannenden Ansatz und dies gefällt mir an dem Roman.
Die Entwicklung und das Zusammenwirken der Kinder auf einen kurzen komprimierten Zeitraum - in dem auch nicht wirklich viel passiert - ist sehr gut und einfühlsam von der Autorin eingefangen und beschrieben. Die Charaktere sind sehr klar und nachvollziehbar umrissen. Ein außergewöhnlicher Roman.

Bewertung vom 06.08.2021
Arno und sein Pferd
Godwin, Jane

Arno und sein Pferd


ausgezeichnet

Das Buch hat ein tolles Ziel - Trauer für Kinder (und auch Erwachsene) verarbeitbar zu machen und Hoffnung zu geben.
Der kleine Arno verliert sein Lieblingsspielzeug, ein kleines Holzpferd, bei einem Ausflug. Trotz intensiver Suche findet er es nicht wieder. Die Wichtigkeit des Holzpferdes ist nicht das Pferd selbst, sondern weil es ihn an seinen Opa erinnert und eine Verbindung zu ihm schafft. Er hat es für ihn selbst geschnitzt, als er noch gesund und stark war. Die gemeinsame Suche mit Freunden nach dem Pferd ist leider nicht erfolgreich und das macht ihn ganz traurig. Uns als Leser nimmt dies natürlich auch mit. Die gewählte Form des Schreibens gefällt mir und meinen Kindern, so dass wir es als gute Empfehlung weitergeben können, wenn z.B. das Thema Trauerarbeit mit Kindern da ist (z.B. Oma/Opa aber vielleicht auch ein Haustier).

Bewertung vom 05.08.2021
Wild Card
Thompson, Tade

Wild Card


ausgezeichnet

Mich fasziniert der afrikanische Kontinent total und ich war als Thriller-Junkie total gespannt auf dieses Buch. Das Cover hat mich sehr angesprochen, weil es den Inhalt gut wiederspiegelt. Der Suhrkamp hat hier einen spannenden Autor an Bord geholt, den ich vorher auch noch nicht kannte.
Die Mischung des Hauptdarstellers Weston mit einer Sozialisierung in Großbritannien und seinen familiären Wurzeln in Nigeria sind gut gewählt. Das er durch sein eitles, übertriebenes Auftreten plötzlich in ein Umfeld aus Gewalt, Korruption und Bandenkämpfen gerät, ist für den Thriller glaubwürdig dargestellt Der Schreibstil unterstützt die Spannung, die bis zum Ende anhält... soviel sei versprochen. Ich bin neugierig, was der Autor Tade Thompson noch so "nachliefert" und werde mir definitiv seine Nachfolgewerke auch besorgen.

Bewertung vom 05.08.2021
Gib deinem Glück eine Chance, Keiko Carter / Beste Freundinnen Bd.1
Florence, Debbi Michiko

Gib deinem Glück eine Chance, Keiko Carter / Beste Freundinnen Bd.1


ausgezeichnet

Ein toll gelungenes Werk für Teenie-Mädels. Meine Tochter (13) hat es an einem Wochenende verschlungen und viele Parallelen zu sich festgestellt. Die Hauptperson Keiko hat 2 ganz enge Freundinnen (Audrey und Jenna). Die 3 sind unzertrennlich. Sie gehen in die 7. Klasse. Mit dem Schulball wird ihre Freundschaft vor Herausforderungen gestellt. Es geht um erste Freundschaften zu Jungs... Audrey zieht es zu den Jungs hin, Jenna will unabhängigg bleiben und Keiko ist der "Sandwich". Dies sind alles aktuelle Themen einer Mädelsfreundschaft mit 13 und somit hat sich meine Tochter darin wieder gefunden. Die vermittelnde Rolle Keikos hat es ihr leicht gemacht. Als Rahmenbedingung kommen auch Beziehungsprobleme bei ihren Eltern hinzu.... Mir & meiner Tochter hat das Buch auch vom Schreibstil sehr gut gefallen. Es ist hervorragend auf dem Weg zum Erwachsenwerden und der veränderten Gefühlswelt ausgerichtet.

Bewertung vom 02.07.2021
Raumfahrer
Rietzschel, Lukas

Raumfahrer


sehr gut

DDR-Geschichte auf Familienebene projeziert
Zunächst muss ich etwas zur äußeren Hülle anmerken. Das Cover passt zur Geschichte und lässt Erinnerungen an die Bücher aus der DDR hochkommen.
Von daher sind Inhalt und Hülle gut aufeineander abgestimmt. Mich als EX-Wessi (ist heute aber nicht mehr meine Denke) hat die ostdeutsche Geschichte prinzipiell sehr angesprochen, da man über unterschiedliche Sozialisation Verständnis für sein Gegenüber besser herstellen kann. Die Geschichte erstreckt sich über den gesamten Zeitraum der DDR von Gründung bis Mauerfall und wird durch 2 Familien dargestellt. Es sind die amilien von Jan und die von Georg Baselitz. Es wird der jeweilige Zeitgeist und die Entwicklung in der DDR gut und glaubhaft dargestellt.
Dem Autor gelingt es genauso wie in seinem Roman "Mit der Faust in die Welt schlagen" mit einer sehr genauen und anspruchsvollen Sprache seine Charaktere sehr glaubhaft darzustellen.