Ohne mich

sehr gut

Als Münsteranerin war ich natürlich besonders neugierig auf dieses Buch, auch wenn die Handlung gut in einer anderen Stadt hätte spielen können, ist so etwas dennoch etwas Besonderes. Das Cover ist typisch für Diogenes und dieses Gemälde gefällt mir gut, da eindeutig eine Frau zu erkennen ist, auch wenn es "Where the mountains meet the sky" heißt.
Die Protagonistin ist mit Mitte zwanzig bereits von ihrem Mann geschieden und studiert Jura bzw ist mitten im Referendariat, um unabhängig von einem Partner zu sein. Wir erhalten einen direkten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt, ganz ohne Filter, oftmals sprunghaft, nicht immer sofort nachvollziehbar. Wie soll es mit der namenlos gebliebenen Protagonistin nun weitergehen? Welche Perspektive hat sie, welchen Sinn soll sie ihrem Leben nun geben oder welchen Sinn hat ihr Leben noch? Mir haben diese Gedankensprünge gefallen.

Gleißendes Licht

sehr gut

Der Autor katapultiert uns direkt in eine dramatische Situation im Jahr 1915. Wir lernen den Türken Hüseyin Umut kennen, der nicht an den kämpferischen Handlungen des Ersten Weltkriegs teilnimmt, aber für den Transport der Truppen und für die Logistik zuständig ist. Er heiratet die schöne Armenierin Vahide und wird mit dem Handel mit Haselnüssen zu einem reichen Mann. Doch beide haben traumatische Erlebnisse zu verarbeiten.
Der zweite Protagonist ist Kaan, der Enkel der beiden. Er wächst in München auf und ist ein begnadeter Gitarrist. Aber er ist kein einfacher Mensch.
Ein Familientrauma über mehrere Generationen hinweg, eine Geschichte, die Armenien eine Stimme gibt. Eine Aufarbeitung der besonderen Art. Ein Buch, das vor allem durch seinen Schreibstil, aber auch durch die Geschichte überzeugt. Ein Buch, das zum Nachdenken und Recherchieren über die Geschichte der Armenier anregt.

Das Ravensburger Grundschullexikon von A bis Z

ausgezeichnet

Schon das Cover gibt einen guten Einblick in die unglaubliche Themenvielfalt dieses Buches und macht neugierig. Besonders das e-Auto und der Dinosaurier haben meinen Neffen angesprochen.
Das Inhaltsverzeichnis ist auf einer Doppelseite, die zugleich eine gezeichnete Weltkarte mit Tieren in ihren Lebensräumen enthält, so wirkt das Ganze gleich aufgelockert.
Bei dem Wissen von A bis Z geht es zum Beispiel um das Ägyptische Reich, um Haare oder um den menschlichen Blutkreislauf. Alles ist toll bebildert und lädt zum Schmökern ein. Daneben gibt es noch die Rubriken Schulwissen Mathematik und Deutsch, eine Anleitung zum Halten von Referaten, eine Weltkarte sowie Lösungen zu den zuvor gestellten Quizfragen.
Ein Buch, das ein toller Begleiter für die gesamte Grundschulzeit ist und wo man ganz viel nachlesen kann, Tipps erhält, aber sich auch einfach bei Interesse einlesen kann - und auch als Erwachsene gibt es hier viel zum Lernen und Staunen und man erfreut sich immer wieder an den vielen Illustrationen.

Die magischen Träume des Malcolm Bell

sehr gut

Bei diesem Buch ist das Cover ein toller "eyecatcher". Ich mag das Grün und diese so liebevolle Gestaltung mit den vielen kleinen Details sehr gerne. Auch die gewählte Schriftart passt sehr gut.
Malcolm Bell gelangt in den Besitz eines sogenannten Trauminators, mit dem er nicht nur seine eigenen Träume leiten kann, sondern auch seinen kleinen Bruder Seb mitnehmen kann, damit sie gemeinsam Abenteuer erleben. Als Malky aber seinen Bruder in einem Traum allein lassen muss, wacht dieser nicht mehr auf und Malky muss alles daran setzen, diesen Zustand zu verändern.
Der Roman ist aus der Perspektive von Malky geschrieben und so erlebt man alles viel direkter. Es geht um die Traumwelt, aber auch um viele weitere Themen, die Zwölfjährige auch in der Realität beschäftigen.
Ein toller Protagonist, mit dem man mitfiebert und durch die Zeitsprünge wird das Buch noch besser.

Mein Sachen suchen Riesenbilderbuch

ausgezeichnet

Dieses Buch überzeugt schon durch sein riesiges Format. Aus fester Pappe und sehr groß, so dass man es am besten auf den Boden legen kann und sich davor oder darauf kniet, um alles gut zu untersuchen und zu entdecken. Aber man kann es sich natürlich auch gemeinsam auf dem Sofa gemütlich haben und das Buch erkunden.
Besonders gut hat uns die Baustelle gefallen, denn ausgerechnet ein Kinderspielplatz wird hier gebaut - das ist natürlich in doppelter Hinsicht eine spannende Doppelseite. Aber auch auf dem Bauernhof, im Wald oder die vielen Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Polizei und weitere große Autos und Fahrzeuge sind hier sehr gut angekommen. Dabei gibt es immer wieder Anstöße, bestimmte Bildelemente zu suchen, wenn man es nicht nur selbst erkunden möchte.
Tolle Themenvielfalt, schön gestaltete Seiten und die Illustrationen sind sehr gelungen.

Das glückliche Geheimnis

ausgezeichnet

Das Cover in seinen warmen Orange- und Gelbtönen mit dem Bild des Mannes mit Strohhut von hinten gefiel mir schon auf den ersten Blick richtig gut; nach der Lektüre finde ich es noch besser gewählt für diese Geschichte.
Ich habe schon ein Buch von Arno Geiger gelesen und war nun sehr gespannt auf diese Geschichte, die schon im Klappentext und der Leseprobe so besonders und außergewöhnlich klang.
Arno Geiger hat einfach einen tolle Schreibstil und eine tolle Art, diese Autobiographie zu erzählen.
Wir erfahren zu Beginn, wie er in Altpapiercontainern nach Büchern sucht, die er später auf dem Flohmarkt wieder verkauft, da er nicht viel Geld hat. Dann nimmt der Autor uns mit auf seinem Werdegang als Schriftsteller, der nicht immer einfach ist. Und hier wird Geiger mit seiner Kritik auch sehr direkt.
Philosophisch, nachdenklich stimmend und einfach wunderbar erzählt.

Glasgow Girls

ausgezeichnet

Olivias Weg

Das Buch beginnt sehr traurig, denn Olivia hat gerade ihren Vater verloren, doch sie lässt sich nicht unterkriegen. Sie lebt für und liebt die Kunst. Über ihren Freund Allie gelangt sie an eine Einladung zu einer Ausstellung an der Glasgow School of Art und da öffnet sich eine neue Welt, zu der sie unbedingt dazugehören möchte. Doch der Weg ist steinig und nicht einfach, da sie aus einfachen Verhältnissen stammt und zwar eine Aufnahme in die Kunstschule erreicht, aber dennoch nebenbei arbeiten muss.

Ich habe schon viele Bücher von Susanne Goga gelesen und bin immer wieder aufs Neue begeistert von ihrem Ideenreichtum und wie sie sich in neue Themen einarbeitet. Der Schreibstil ist unglaublich gut und ich habe auch bei diesem Buch wieder alles um mich herum vergessen und habe mit Olivia mitgefiebert. Außerdem habe ich - angestoßen durch die Lektüre - mich näher mit den Künstlerinnen und Künstlern beschäftigt, die in diesem Buch erwähnt werden. Die "Spaziergänge" durch Glasgow waren so beschrieben, dass ich mich fühlte, als würde ich neben Olivia herlaufen und die Stadt entdecken.

Die Personen sind unglaublich differenziert ausgearbeitet und sehr lebensnah. Ich habe mich in diesem Buchuniversum sehr wohl gefühlt und ich finde, hier ist längst noch nicht alles erzählt und hoffe auf eine Fortsetzung.

Kampf der Träumlinge / Sansaria Bd.2

sehr gut

Zurück nach Sansaria

Leonard ist weiter auf der Suche, wie er Sansaria retten kann, aber erstmal hört er gar nichts von Philomena und den anderen aus Sansaria. Zum Glück hat er ja noch Gabriel, der immer noch sein mega Board hat, dass knapp über der Erde schwebt. Und dann sind da noch so einige Pflanzen aus Sansaria. Leonard hat jedoch Bedenken, denn seine magischen Farben schrumpfen immer mehr.

Währenddessen haben auch die Träumlinge große Probleme und es kommt einfach nicht mehr genug Glee in Sansaria an, was dringend für die neue Traumproduktion benötigt wird - ein wahrer Teufelskreis also.

Der Fantasiereichtum der Autorin ist wirklich groß und ich stelle mir Sansaria wirklich abenteuerlich vor. Vor allem die Pflanzen und Tiere, die es dort gibt, waren zum Teil sehr faszinierend.

Die Idee des Buches hat mir richtig gut gefallen, allerdings gab es ein paar Dinge, die mich gestört haben. Viele Nebengeschichten wurden begonnen und dann nicht konsequent weiter bzw. zu Ende erzählt. Dann sind für die Altersgruppe einfach zu viele gestorben und die Sprache war auch nicht unbedingt immer passend. Meiner Meinung nach ist es eher ein Buch ab zwölf Jahren.

Zum Ende hin gefiel mir das Buch wieder besser, allerdings hätte die Geschichte mehr Seiten benötigt um komplett erzählt zu werden.



3,5 Sterne

Turmgold / Turm-Reihe Bd.2

ausgezeichnet

Das Cover dieses Buches ist ein großartiger Eyecatcher und hat im Zusammenhang mit dem Titel des Buches sofort meine Aufmerksamkeit erlangen können. Es ist der zweite Band der "Turm-Reihe", wie ich erst bei Beginn der Lektüre erfahren habe und nun bin ich definitiv neugierig auf "Turm-Schatten" geworden. Vermutlich ist es gut, wenn man den ersten Band gelesen hat, aber ich hatte keine Probleme, dass ich ihn nicht kannte, denn der "Protagonist" ist ja eben ein Turm. Die Ereignisse in diesem Buch spielen auch 10 Jahre später.
Ein unglaublich fesselnder Schreibstil, ein gnadenloser Spannungsaufbau und eine Geschichte, die sehr aktuell und realistisch ist.
Peter Grandl zeigt ein großes Geschick darin, zeitgeschichtliche Aspekte und Themen mit einem Schuss Fiktion zu verbinden. Es gibt unterschiedliche Erzählstränge und trotz der Komplexität bleibt es immer spannend.

CATAN Bd.1

sehr gut

Das Cover des Buches ist toll gemacht, auch wenn es eine optische Täuschung ist, denkt man, dass es ein Holzschnitt ist. Das Boot vor der untergehenden Sonne erinnert an das Spiel "Die Siedler" und ist somit eine gute Hinführung.

Denn der Spieleerfinder selber hat diesen Roman geschrieben, viele Jahre nachdem der Hype des Spiels beinahe alle ergriffen hatte und überall wurde "gesiedelt".

Nun also erzählt Klaus Teuber die Geschichte von Asla und Stina und den drei Brüdern Thorolf, Yngvi und Digur, die aufgrund einer Ächtung ihre Heimat verlassen müssen und aufbrechen zu neuen Ufern, auf der Suche nach Catan, einer Insel, von der Händler berichtet haben.

Es gibt viele Personen in diesem Roman, aber zum Glück am Ende auch ein Personenverzeichnis. Durch die vielen Personen bekommt man aber Einblicke in ganz unterschiedliche Menschen, die mit auf die Reise gehen und später auf der Insel arbeiten. Der Tauschhandel, das Leben unter oftmals harten Bedingungen, verschiedene Siedlungen und immer wieder zwischenmenschliche Spannungen. Das Ende ist eher ein neuer Anfang und ich bin schon neugierig auf den zweiten Band der Reihe, denn hier ist noch längst nicht alles erzählt worden.