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Nordseemädchen
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Stade

Bewertungen

Insgesamt 74 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2021
Im Schatten der Vanille
Engel, Cornelia

Im Schatten der Vanille


ausgezeichnet

Wir schreiben das Jahr 1880: Elisabeth macht sich nach einer schlimmen Zeit auf den Weg nach Sansibar. Dort lebt ihr Onkel und ihr Bruder hat sie beauftragt Nelken aus Sansibar für ihn einzukaufen. Doch auf Sansibar kommt alles anders als geplant. Wird sich Elisabeth einleben und wird sie sich in der Männerwelt der Plantagen behaupten können?
Dies ist bereits das dritte Buch der Autorin, das ich gelesen habe und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht.
Im Schatten der Vanille ist der Auftakt zu einer mehrteiligen Sansibar-Saga. Es handelt sich hier um ein klassisches Auswandererabenteuer. Die emanzipierte aber naive Elisabeth entflieht der deutschen Heimat und kommt in Sansibar an. Der Roman startet mit der Ankunft auf Sansibar. Dort angekommen nehmen die Dinge ihren Lauf und die Geschichte wird von Seite zu Seite spannender. Elizabeth ist sehr sympathisch und man kann mit ihr mitfühlen. Natürlich gibt es zwielichtige Charactere, die man schwer einschätzen kann und auch liebenswerte Charactere, die Elisabeth helfen.
Das Buch hat 328 Seiten und lässt sich flüssig lesen. Zufrieden habe ich das Buch aus der Hand gelegt. Einige Dinge bleiben natürlich offen, so dass man wissen möchte wie die Geschichte weitergeht und sich auf den nächsten Band freut.
Fazit: ein spannender Roman für schöne Schmökerstunden. Ich warte gespannt auf den zweiten Teil!

Bewertung vom 09.12.2021
Der große Nordwesten
Garat, Anne-Marie

Der große Nordwesten


weniger gut

Die 30-iger Jahre: Nach einem schlimmen Verbrechen reisen eine Mutter und ihre 6-jährige Tochter Jessie fluchtartig und auf sich allein gestellt in den menschenleeren amerikanischen Nordwesten. Was zuerst wie ein Roadtrip erscheint, wird zunehmend zu einer Flucht mit Verfolgung. Was ist passiert? Warum ändert die Mutter ständig Ihren Namen? Warum denkt sie sich immer neue Geschichten aus?
Die Geschichte wird von Jessie erzählt, die inzwischen zu einer jungen Frau herangewachsen ist. Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Ich wurde leider enttäuscht. Obwohl die Natur und Atmosphäre des Nordwestens von der Autorin wunderbar beschrieben wurden, konnte das Buch mich nicht fesseln. Die Spannung hat gefehlt und so habe ich mich bis zum Ende etwas durch das Buch gequält.
Leider sind mir die beiden Protagonistinnen fremd und unsympathisch geblieben. Die Mutter blieb kalt und emotionslos und die Tochter hat für mein Empfinden als 6-jährige zu sehr wie eine Erwachsene gedacht und zu viele Ereignisse in detaillierter Erinnerung behalten, was sehr ungewöhnlich für ein kleines Kind ist.
Die Sprache der Autorin ist sehr schön und das Buch kann flüssig gelesen werden. Was mich aber sehr gestört hat, war das komplette Fehlen von Kapiteln und so war es manchmal schwer den Wechsel der Situationen und Personen schnell zu erfassen.
Fazit: man hätte viel mehr aus der Geschichte machen können.

Bewertung vom 26.10.2021
Tante Emma und der Schnee-Express
Bessi, Emma

Tante Emma und der Schnee-Express


ausgezeichnet

Lia und ihre Tante Emma reisen per Zug zum „Polplaneten“ in die Arktis, dort wo ganz viel Schnee liegt. Die Autorin berichtet ehrlich und erfrischend von dieser wunderbaren Reise mit der 6-jährigen Nichte. Unterwegs erleben die beiden kleine und große Abenteuer. Die vorlaute aber liebenswürdige Lia, die alle Leute anquatscht und die unkonventionelle Emma sind ein tolles Team und so wird der Weg das Ziel der Reise. Unterwegs begegnen sie interessante Menschen, Elche und- natürlich- dem Winter mit viel Schnee.
Ich bin selbst mit meiner kleinen Tochter in Lias Alter durch die Welt gereist- nach Asien, in die Karibik, in die USA…es gibt nichts schöneres als mit einem Kind zu reisen. Kinder finden Reisen spannend und es öffnet die Sicht auf andere Menschen und deren Kultur. Wie bei Lia gibt es keine Sprachbarriere bei Kindern. Reisen ist die beste Schule!
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und bin von Station zu Station mitgereist. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Manchmal musste ich lachen, da mich die eine oder andere Situation sehr an eigene Erfahrungen erinnert hat. Ein tolles Buch für Eltern , Großeltern oder Menschen, die Kinder mögen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.10.2021
Die Wiederentdeckung des Glücks
Michaelis, Antonia

Die Wiederentdeckung des Glücks


gut

Das Buch ist für mich in erster Linie ein Buch über Madagaskar: nicht das Land der Lemuren, des Baobabs und Urwalds, sondern ein Land mit bitterer Armut, Umweldzerstörung und Recycling.
Die Autorin hat selbst in Madagaskar gelebt und schafft mit den Romanfiguren den Rahmen, um uns das Land näher zu bringen.
Da geht es um Teje, der mit 70 Jahren nun zum dritten Mal Madagaskar bereist, ein Land, das ihn nicht losläßt. Er reist dismal mit seiner Tochter Nora, die andere Erwartungen hat und nicht so richtig weiß, wie sie alles einzuordnen hat. Dann gibt es Biscuit, ein ehemaliger Straßenjunge, den Teje in jungen Jahren kennenlernt hat. Beide sind von Fahrrädern fasziniert und Biscuit wird sogar vom Fahrradtaxi-Fahrer zum Radsportler. Eine wichtige Rolle spielt auch Maribelle, die Biscuit schon als Kind in seinem Fahrradtaxi kutschiert hat und die seine heimliche Liebe ist.
Es fällt mir schwer, das Buch einzuordnen. Ja, es ist ein Roman, aber ist doch auch eine realistische Beschreibung der Situation Madagaskars- aber auf der anderen Seite erscheint es mir auch ein bischen wie ein Märchen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, aber die vielen Zeitsprünge waren für mich stellenweise verwirrend und haben den Fluß des Romans gestört. So richtig hat mir das Ziel der Geschichte gefehlt. Trotzdem war es ein interessantes Leseerlebnis. Jedenfalls habe ich viel über Madagaskar gelernt.

Bewertung vom 13.10.2021
Afrika ist kein Land
McCann, Jennifer;Reisedepeschen

Afrika ist kein Land


ausgezeichnet

Die Autorin Jennifer McCann erzählt in ihrem Buch von 11 Begegnungen mit Ländern auf dem afrikanischen Kontinent. Sie erzählt von interessanten Begegnungen mit Menschen und Kulturen und bewegt sich abseits der touristischen Sehenswürdigkeiten und dem Konsumieren von fremden Ländern und Kulturen. Sie ist immer selbstkritisch und beschäftigt sich auf ihren Reisen mit den versteckten Vorurteilen, die wir oft unbewusst mit uns herumtragen. Sie versucht Afrika von seiner echten Seite kennenzulernen. Wer denkt nicht an Safaris, wenn man Tanzania hört? Wer kennt jedoch an das riesige Drogenproblem, mit dem die Menschen dort kämpfen? Für mich ist das die Stärke des Buchs. Ich habe unheimlich viel gelernt, die Dinge anders gesehen und mich trotzdem unterhalten gefühlt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig. Natürlich hat auch sie keine Lösung für die Probleme parat, aber der Leser wird zum Nachdenken und zur Reflexion des eigenen Reisens angeregt. Trotzdem ist dies ein positives Buch, das dem Leser sehr viel gibt.
Historische Ereignisse werden kurz und verständlich erklärt, so dass man auch die politischen und menschlichen Tragödien einordnen kann.
Das Buch ist vom Reisedepeschen-Verlag sehr liebevoll gestaltet. Ergänzt wird der Text durch moderne Illustrationen zu Beginn jeden neuen Kapitels. Das Cover zeigt Afrika und die Ländergrenzen sind eingestanzt. Die Bindung ist hochwertig, es gibt ein Lesebändchen und der Einband ist sehr stabil. Ich finde die Bücher des Reisedepeschen Verlags stechen aus der Masse der Reiseliteratur heraus und dieses Buch ist keine Ausnahme. Ich kann „Afrika ist kein Land“ von ganzem Herzen empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.10.2021
Eis. Abenteuer. Einsamkeit
Löwenherz, Richard

Eis. Abenteuer. Einsamkeit


ausgezeichnet

Der Abenteurer Richard Löwenherz ist immer auf der Suche nach Grenzerfahrungen. Nun reist allein mit dem Fahrrad im Winter durch das nördliche Sibirien von Jakutsk bis zum Arktischen Ozean. Dabei hat er nur eine Second-Hand Ausrüstung, abgezähltes Essen und seine Kamera dabei. Meistens fährt er auf „Winterstrassen“, sogenannte Zimniks, zugefrorene Flüsse, die nur im Winter befahrbar sind. Er kämpft gegen das Eis und den Schnee und gegen extreme arktische Temperaturen. Ein wirklich verrücktes Unternehmen, das menschliche Grenzen aufzeichnet, aber auch so viele wunderbare Erlebnisse zu bieten hat. Der Autor berichtet fesselnd von der unendlichen Weite, der Einsamkeit, Polarlichtern und wunderbaren Erlebnissen mit Einheimischen. Das nördliche Sibirien ist sicher ein Gebiet, was die wenigsten Menschen jemals erleben können und gerade das macht für mich den Reiz des Buchs aus. Ergänzt wird der fesselnde Bericht mit atemberaubenden Farbfotos, die immer an der richtigen Stelle erscheinen, so dass man das Gefühl hat, an dem Abenteuer teilzunehmen. Ich konnte die Kälte spüren, mich durch den Schnee kämpfen, die Polarlichter bewundern, mit den Truckern in der überhitzten Fahrerkabine einen trinken und in den abgelegenen Dörfern und Schutzhütten unterwegs ankommen. Das macht einen guten Reisebericht aus- man hat das Gefühl mit dem Autor zusammen zu reisen. Im Einband befindet sich eine übersichtlicher Karte, anhand derer man die Strecke verfolgen kann.
Das Buch erscheint im Taschenbuch-Großformat und ist wieder ein wunderbares Buch in herausragender Qualität aus dem Delius Klasing Verlag.
Fazit: in jeglicher Beziehung ein tolles Buch, das ich nur wärmstens empfehlen kann.

Bewertung vom 03.10.2021
Cabo Blanco
Stock, Wolfgang

Cabo Blanco


ausgezeichnet

Der fast 60-jährige Ernest Hemingway reist 1956 für einige Wochen mit seiner Frau Mary zu den Dreharbeiten des Films „Der alte Mann und das Meer“ nach Cabo Blanco in Peru. Dort, im legendären Cabo Blanco Fishing Club, tummelt sich die Prominenz. Hemingway genießt die Zeit im Fishing Club und die Jagd nach dem riesigen Schwarzmarlin.

Muss man zu dieser Reise eine ganze Biographie von 340 Seiten geschrieben werden? Ja! Der Autor, Wolfgang Stock, beschreibt die Ereignisse, den Ort und die Personen so lebhaft, dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. Der Schreibstil ist lebendig und die Sprache ist in der Gegenwart. So hat man das Gefühl direkt vor Ort mit Hemingway zu sein und die Zeit im Fishing Club hautnah miterleben zu können. Ich konnte das Meer riechen, die Hitze spüren, auf dem Fischerboot mitfahren und sogar (obwohl ich nicht fische und das auch nicht gut finde) nachempfinden, warum Hemingway das Fischen so geliebt hat. Ich habe viel über Hemingway gelesen und auch sein Anwesen auf Kuba besucht. Seine Zeit in Cabo Blanco war mir aber völlig unbekannt. Der Autor hat sehr intensiv recherchiert und sich auf den komplexen Charakter Hemingways eingelassen. Historische Hintergründe, wie der Cabo Blanco Fishing Club, werden ebenfalls sehr lebendig geschildert. Ich habe so viel gelernt und mich dabei sehr unterhalten gefühlt. Ergänzt wird die Biographie mit eindrucksvollen schwarz-weiß Fotos aus der Zeit und einem Glossar am Ende des Buchs.

Fazit: eine wundervolle und spannende Biographie vom Hemingway`s Reise nach Peru. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen. Ein Highlight!

Bewertung vom 03.10.2021
Friesenwinterzauber
Janz, Tanja

Friesenwinterzauber


sehr gut

Nachdem sich herausstellt, dass Isabels Freund bereits verheiratet und ein Familienvater ist, begleitet sie ihre Nachbarin, die Weihnachten mit Ihrer Schwester verbringen will, halbherzig nach St Peter-Ording. Schon bald merkt sie wie die Winter-Nordseeluft, das Meer, die Menschen und der alte Haubag ihr gut tun und die Wunden langsam heilen. Findet sie hier Ihren Ankerplatz?

Dies ist bereits das vierte Buch, dass ich von Tanja Janz gelesen habe. Ich wurde nicht enttäuscht! Das Buch ist ein wunderbares Wohlfühl-Weihnachtsbuch mit viel Lokalkolorit. Die Protagonistin und alle anderen Charaktere sind sehr sympathisch und man kann sich mit ihnen identifizieren. Am Ende gibt es noch einige Rezepte, was ich sehr charmant finde. Der Roman lässt sich leicht lesen und man freut sich wieder in St. Peter-Ording sein zu können. Ich habe ganze drei Tage für den Roman mit 311 Seiten gebraucht- ein sehr gutes Zeichen.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich, aber das gilt für alle Romane von Tanja Janz: mir sind das Geschehen und die Personen an manchen Stellen etwas zu nett oder sogar sentimental. Aber – ach, schließlich ist das ein Wohlfühlbuch und eignet sich prima um in Weihnachtsstimmung zu kommen. Ich bin es jetzt schon…

Fazit: ein leichter Roman, den man gern in der Weihnachtszeit eingekuschelt auf dem Sofa liest- oder um in Weihnachtsstimmung zu kommen.

Bewertung vom 13.08.2021
Kleiner Hund und große Liebe
Adams, Rosie

Kleiner Hund und große Liebe


sehr gut

Sara erwischt Ihren Verlobten, mit dem sie ein Restaurant führt, auf frischer Tat mit einer anderen Frau. Ihre Tante Marjorie aus Lyme Regis hat sich den Fuß verstaucht und so beschließt Sara eine Auszeit zu nehmen und die Hundezüchterin zu unterstützen. Sie trifft nicht nur auf die ganze Hundemeute und erlebt so manches tierisches Abenteuer, sondern lernt auch Dean und Colin kenne- zwei sehr interessante Männer. Wird Sara eine neue Liebe finden oder zu ihrem Verlobten und zu ihrem Restaurant zurückgehen?
Das Buch fängt sehr spanend an und man ist sofort mitten im Geschehen. Am Ende jeden Kapitels meldet sich Harry, der Rüde im Rudel. Ich musste mich allerdings erst etwas daran gewöhnen, dass aus Sicht eines Hundes erzählt wird, aber die Gedanken (so wie wir Menschen es uns vorstellen) sind wirklich sehr lustig. Die Autorin schreibt sehr flüssig und die Charaktere sind alle sympathisch beschrieben. Das Ende ist zwar absehbar (wie immer bei Wohlfühlbüchern), aber trotzdem hat sich die Spannung gehalten und der Roman ist an keiner Stelle langweilig. Insgesamt ein richtig gutes und charmantes Wohlfühlbuch. Ideal für den Urlaub- nicht nur für Hundefreunde.

Bewertung vom 09.08.2021
Dampfer ab Triest
Neuwirth, Günter

Dampfer ab Triest


ausgezeichnet

Der Fahrer von Graf Urbanau verunglückt tödlich und man vermutet dass der Anschlag dem Grafen selbst gegolten hat. Inspektor Bruno Zabini aus Triest wird inkognito auf das Vergnügungsschiff „Thalia“ beordert, um den Grafen und seine Tochter zu schützen. An Bord befindet sich eine illustre Gesellschaft- und auch ein Mörder?
Die Geschichte beginnt spannend und man kann sich sofort in das Geschehen und in die Zeit hineinversetzen. Der Autor vermittelt viel Hintergrundinformationen und die Passagiere werden lebendig beschrieben. Auch die Sprache und Einstellungen der Menschen entsprechen der Zeit. Man hat das Gefühl mitzufahren. Die Charaktere und das Leben an Bord werden bildhaft dargestellt und die Vergnügungsfahrt wird langsam zu einer Abenteuerreise. Die Spannung wird bis zum überraschenden Ende aufrecht erhalten- es scheint, als ob sich der Mörder an Bord befindet- oder doch an Land?
Das Buch ist meiner Meinung nach in aller erster Linie ein wunderbarer Gesellschaftsroman und erst an zweiter Stelle ein Krimi.
Schön finde ich auch das Personenverzeichnis zum Nachschlagen, da man ja alle Passagiere zusammen kennenlernt. Am Ende des Buchs befindet sich noch ein Kapitel, das die historischen Hintergründe zum Roman erklärt. Es macht Sinn, diesen Anschnitt auch vorweg zu lesen.
Fazit: ein richtig guter Schmöker, bei dem man auch gleich geschichtliche Hintergründe kennenlernt. Sehr zu empfehlen.