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Nordseemädchen
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Stade

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 28.01.2022
Über Angst
The School of Life

Über Angst


sehr gut

Über Angst von The School of Life hat den perfekten Untertitel: Meditationen über ein Gefühl unserer Zeit.
Das Buch ist kein Ratgeber wie es so viele auf dem Markt gibt. Es gibt keine „Hausaufgaben“, keinen erhobenen Zeigefinger und zum Glück keine erfundenen Fallbeispiele wie “Susanne, 39 hat folgende Erfahrung machen müssen.. bla, bla…“. Trotzdem und vielleicht gerade deshalb regt der Inhalt zum Nachdenken und Innehalten an und gibt auch, wenn eher indirekt, Ratschläge wie man die Angst als natürliches Gefühl annehmen kann und was dann zu einem angstfreien Leben führen kann. Anhand von geschilderten Situationen (keine Fallbeispiele) zu den verschiedenen Kapiteln wird Raum gegeben, dass man sich mit der Angst auseinandersetzen kann. Aus diesem Grund finde ich den Untertitel sehr passend. Zusätzlich ist das Buch auch philosophisch und psychologisch interessant.
Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist auch noch modern, hochwertig und geschmackvoll illustriert. Die Gliederung ist sehr übersichtlich und beginnt mit einer Einleitung zum Thema Angst. Danach wird die Angst in Kapiteln zu verschiedenen Situationen erklärt, z.B. Liebe und Angst oder Glück und Angst. Mit nur 110 Seiten ist es meiner Meinung nach etwas kurz geraten. Es eignet sich nicht, wenn man sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen möchte.
Fazit: ein positives Buch über die Angst, die ja oft negativ bewertet wird. Dabei ist es in unserer Welt nicht verwunderlich, dass Menschen Angst haben. Ich kann das Buch empfehlen.

Bewertung vom 23.01.2022
Barlennan der Quantenfrosch (eBook, ePUB)
Ziro, Alexander

Barlennan der Quantenfrosch (eBook, ePUB)


sehr gut

Barlennan wächst in einem Gartenteich in einer ganz normalen Froschfamilie auf. Allerdings denken alle, dass Barlennan anders ist und so ist er ein wenig der Außenseiter in der Familie. Eines Tages entdeckt er ein Portal im Garten, springt hinein und landet in einer fremden Welt. Dort wartet ein fantastisches Abenteuer auf ihn, neue Freunde und vielleicht auch die Liebe…
Es handelt sich bei diesem Büchlein (leider keine Seitenangabe) um eine Science Fiction/ Fantasy Geschichte für Kinder. Die Geschichte wird fesselnd und spannend erzählt und eignet sich zum Selberlesen und zum Vorlesen. In meinen Augen ist dies jedoch keine Geschichte für die ganz Kleinen, sondern für Schulkinder. Es gibt keine Bebilderung, was zwar nicht stört, aber für Kinder doch nett wäre. Die Idee einen Frosch als Protagonist einzusetzen finde ich genial und das Abenteuer in Tetrapoda ist sehr anschaulich dargestellt und man kann sich die Unterwasserstadt und auch die ganzen Frosch-Aliens sehr bildlich vorstellen. Das Buch ist auch eine Art Fabel: Barlennan ist in der Fanilie ein Außenseiter und wächst während seines Abenteuers über sich hinaus, ist mutig und wird zum Helden. Es zeigt, dass jeder auch ein Held sein kann!
Leider gibt es viele Schreibfehler und Fehler in der Zeichensetzung. Das muss dringend ausgebessert werden, da das Buch ja speziell für Kinder gedacht ist.

Bewertung vom 03.01.2022
Der Mann, der die Welt ordnete
Meyer, Axel S.

Der Mann, der die Welt ordnete


ausgezeichnet

Bei diesem Buch handelt es sich um keine ernste Biographie, sondern um einen Roman mit einem wahren Kern.
Im Mittelpunkt dieses Romans steht das Leben des schwedischen Botanikers Carl von Linne, dem Begründer der Systematik und Nomenklatur in der Botanik.
Ich hatte eine Biographie in Romanform erwartet. Der Autor Axel S. Meyer bezieht sich zwar im groben Zügen und im Kern auf Carl von Linnes Leben und Werdegang, dichtet aber einiges hinzu und stellt Situationen sehr überspitzt und manchmal sogar comichaft dar. Carls Widersacher, Johann Georg Siegesbeck, wird allerdings sehr aufs Korn genommen und zeitweise erinnerte mich die Geschichte an Münchhausen. Stellenweise hat der Autor, für meinen Geschmack, zu sehr übertrieben. Trotzdem ist die Geschichte spannend und unterhaltsam.
Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Leider springt der Autor zwischen Zeiten und Personen hin-und her, was zwar dem Verständnis der Geschichte nicht schadet, mich aber ab Mitte des Buchs zunehmend gestört hat. Ich empfehle unbedingt das Nachwort zuerst zu lesen, damit sich der Leser schon vorab besser auf den Roman einstellen kann.
Fazit: wer hier eine ernste Biographie in Romanform erwartet wird enttäuscht sein. Wer sich jedoch auf eine spannende Geschichte mit wahrem Kern einlässt, dem wird das Buch gefallen. Ich hätte mir mehr wahre Begebenheiten gewünscht, vergebe aber trotzdem 4 Sterne, da das Buch interessant und spannend geschrieben ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2022
Respekt ist alles
Aytekin, Deniz

Respekt ist alles


ausgezeichnet

Deniz Aytekin ist einer der bekanntesten und beliebtesten Schiedsrichter in der Bundesliga. In seinem Buch erzählt er von seiner Kindheit als Sohn türkischer Einwanderer, von seiner Liebe zum Fußball und von seinem Werdegang als Schiedsrichter. Wie wird man eigentlich Schiedsrichter? Nimmt sich ein Schiedsrichter Fehlentscheidungen zu Herzen? Wie ist das Verhältnis der Spieler zum Schiedsrichter? Wie schafft man ein Familienleben, wenn man jedes Wochenende unterwegs ist?
All diesen Fragen geht Deniz Aytekin nach und erzählt spannend und einfühlsam vom Leben eines Schiedsrichters und vom Leben als Mensch nach Spielende - was oft nicht wahrgenommen wird. Dabei gesteht er Fehler ein, reflektiert und übt auch Selbstkritik. Das macht den ohnehin schon sympathischen Schiedsrichter noch viel sympathischer.
Die Sprache ist fließend und das Interesse des Lesers wird bis zum Ende gehalten. Deniz Aytekin stand der Journalist Andreas Hock hierbei als Co-Autor zur Seite.
Fazit: ein interessanter und ehrlicher Einblick in das Leben eines Schiedsrichters und dem Menschen, der dahinter steht. Deniz Aytekin gewinnt nicht nur an Sympathie, sondern verdient Hochachtung.

Bewertung vom 17.12.2021
Im Schatten der Vanille
Engel, Cornelia

Im Schatten der Vanille


ausgezeichnet

Wir schreiben das Jahr 1880: Elisabeth macht sich nach einer schlimmen Zeit auf den Weg nach Sansibar. Dort lebt ihr Onkel und ihr Bruder hat sie beauftragt Nelken aus Sansibar für ihn einzukaufen. Doch auf Sansibar kommt alles anders als geplant. Wird sich Elisabeth einleben und wird sie sich in der Männerwelt der Plantagen behaupten können?
Dies ist bereits das dritte Buch der Autorin, das ich gelesen habe und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht.
Im Schatten der Vanille ist der Auftakt zu einer mehrteiligen Sansibar-Saga. Es handelt sich hier um ein klassisches Auswandererabenteuer. Die emanzipierte aber naive Elisabeth entflieht der deutschen Heimat und kommt in Sansibar an. Der Roman startet mit der Ankunft auf Sansibar. Dort angekommen nehmen die Dinge ihren Lauf und die Geschichte wird von Seite zu Seite spannender. Elizabeth ist sehr sympathisch und man kann mit ihr mitfühlen. Natürlich gibt es zwielichtige Charactere, die man schwer einschätzen kann und auch liebenswerte Charactere, die Elisabeth helfen.
Das Buch hat 328 Seiten und lässt sich flüssig lesen. Zufrieden habe ich das Buch aus der Hand gelegt. Einige Dinge bleiben natürlich offen, so dass man wissen möchte wie die Geschichte weitergeht und sich auf den nächsten Band freut.
Fazit: ein spannender Roman für schöne Schmökerstunden. Ich warte gespannt auf den zweiten Teil!

Bewertung vom 09.12.2021
Der große Nordwesten
Garat, Anne-Marie

Der große Nordwesten


weniger gut

Die 30-iger Jahre: Nach einem schlimmen Verbrechen reisen eine Mutter und ihre 6-jährige Tochter Jessie fluchtartig und auf sich allein gestellt in den menschenleeren amerikanischen Nordwesten. Was zuerst wie ein Roadtrip erscheint, wird zunehmend zu einer Flucht mit Verfolgung. Was ist passiert? Warum ändert die Mutter ständig Ihren Namen? Warum denkt sie sich immer neue Geschichten aus?
Die Geschichte wird von Jessie erzählt, die inzwischen zu einer jungen Frau herangewachsen ist. Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Ich wurde leider enttäuscht. Obwohl die Natur und Atmosphäre des Nordwestens von der Autorin wunderbar beschrieben wurden, konnte das Buch mich nicht fesseln. Die Spannung hat gefehlt und so habe ich mich bis zum Ende etwas durch das Buch gequält.
Leider sind mir die beiden Protagonistinnen fremd und unsympathisch geblieben. Die Mutter blieb kalt und emotionslos und die Tochter hat für mein Empfinden als 6-jährige zu sehr wie eine Erwachsene gedacht und zu viele Ereignisse in detaillierter Erinnerung behalten, was sehr ungewöhnlich für ein kleines Kind ist.
Die Sprache der Autorin ist sehr schön und das Buch kann flüssig gelesen werden. Was mich aber sehr gestört hat, war das komplette Fehlen von Kapiteln und so war es manchmal schwer den Wechsel der Situationen und Personen schnell zu erfassen.
Fazit: man hätte viel mehr aus der Geschichte machen können.

Bewertung vom 26.10.2021
Tante Emma und der Schnee-Express
Bessi, Emma

Tante Emma und der Schnee-Express


ausgezeichnet

Lia und ihre Tante Emma reisen per Zug zum „Polplaneten“ in die Arktis, dort wo ganz viel Schnee liegt. Die Autorin berichtet ehrlich und erfrischend von dieser wunderbaren Reise mit der 6-jährigen Nichte. Unterwegs erleben die beiden kleine und große Abenteuer. Die vorlaute aber liebenswürdige Lia, die alle Leute anquatscht und die unkonventionelle Emma sind ein tolles Team und so wird der Weg das Ziel der Reise. Unterwegs begegnen sie interessante Menschen, Elche und- natürlich- dem Winter mit viel Schnee.
Ich bin selbst mit meiner kleinen Tochter in Lias Alter durch die Welt gereist- nach Asien, in die Karibik, in die USA…es gibt nichts schöneres als mit einem Kind zu reisen. Kinder finden Reisen spannend und es öffnet die Sicht auf andere Menschen und deren Kultur. Wie bei Lia gibt es keine Sprachbarriere bei Kindern. Reisen ist die beste Schule!
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und bin von Station zu Station mitgereist. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Manchmal musste ich lachen, da mich die eine oder andere Situation sehr an eigene Erfahrungen erinnert hat. Ein tolles Buch für Eltern , Großeltern oder Menschen, die Kinder mögen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.10.2021
Die Wiederentdeckung des Glücks
Michaelis, Antonia

Die Wiederentdeckung des Glücks


gut

Das Buch ist für mich in erster Linie ein Buch über Madagaskar: nicht das Land der Lemuren, des Baobabs und Urwalds, sondern ein Land mit bitterer Armut, Umweldzerstörung und Recycling.
Die Autorin hat selbst in Madagaskar gelebt und schafft mit den Romanfiguren den Rahmen, um uns das Land näher zu bringen.
Da geht es um Teje, der mit 70 Jahren nun zum dritten Mal Madagaskar bereist, ein Land, das ihn nicht losläßt. Er reist dismal mit seiner Tochter Nora, die andere Erwartungen hat und nicht so richtig weiß, wie sie alles einzuordnen hat. Dann gibt es Biscuit, ein ehemaliger Straßenjunge, den Teje in jungen Jahren kennenlernt hat. Beide sind von Fahrrädern fasziniert und Biscuit wird sogar vom Fahrradtaxi-Fahrer zum Radsportler. Eine wichtige Rolle spielt auch Maribelle, die Biscuit schon als Kind in seinem Fahrradtaxi kutschiert hat und die seine heimliche Liebe ist.
Es fällt mir schwer, das Buch einzuordnen. Ja, es ist ein Roman, aber ist doch auch eine realistische Beschreibung der Situation Madagaskars- aber auf der anderen Seite erscheint es mir auch ein bischen wie ein Märchen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, aber die vielen Zeitsprünge waren für mich stellenweise verwirrend und haben den Fluß des Romans gestört. So richtig hat mir das Ziel der Geschichte gefehlt. Trotzdem war es ein interessantes Leseerlebnis. Jedenfalls habe ich viel über Madagaskar gelernt.

Bewertung vom 13.10.2021
Afrika ist kein Land
McCann, Jennifer;Reisedepeschen

Afrika ist kein Land


ausgezeichnet

Die Autorin Jennifer McCann erzählt in ihrem Buch von 11 Begegnungen mit Ländern auf dem afrikanischen Kontinent. Sie erzählt von interessanten Begegnungen mit Menschen und Kulturen und bewegt sich abseits der touristischen Sehenswürdigkeiten und dem Konsumieren von fremden Ländern und Kulturen. Sie ist immer selbstkritisch und beschäftigt sich auf ihren Reisen mit den versteckten Vorurteilen, die wir oft unbewusst mit uns herumtragen. Sie versucht Afrika von seiner echten Seite kennenzulernen. Wer denkt nicht an Safaris, wenn man Tanzania hört? Wer kennt jedoch an das riesige Drogenproblem, mit dem die Menschen dort kämpfen? Für mich ist das die Stärke des Buchs. Ich habe unheimlich viel gelernt, die Dinge anders gesehen und mich trotzdem unterhalten gefühlt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig. Natürlich hat auch sie keine Lösung für die Probleme parat, aber der Leser wird zum Nachdenken und zur Reflexion des eigenen Reisens angeregt. Trotzdem ist dies ein positives Buch, das dem Leser sehr viel gibt.
Historische Ereignisse werden kurz und verständlich erklärt, so dass man auch die politischen und menschlichen Tragödien einordnen kann.
Das Buch ist vom Reisedepeschen-Verlag sehr liebevoll gestaltet. Ergänzt wird der Text durch moderne Illustrationen zu Beginn jeden neuen Kapitels. Das Cover zeigt Afrika und die Ländergrenzen sind eingestanzt. Die Bindung ist hochwertig, es gibt ein Lesebändchen und der Einband ist sehr stabil. Ich finde die Bücher des Reisedepeschen Verlags stechen aus der Masse der Reiseliteratur heraus und dieses Buch ist keine Ausnahme. Ich kann „Afrika ist kein Land“ von ganzem Herzen empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.10.2021
Eis. Abenteuer. Einsamkeit
Löwenherz, Richard

Eis. Abenteuer. Einsamkeit


ausgezeichnet

Der Abenteurer Richard Löwenherz ist immer auf der Suche nach Grenzerfahrungen. Nun reist allein mit dem Fahrrad im Winter durch das nördliche Sibirien von Jakutsk bis zum Arktischen Ozean. Dabei hat er nur eine Second-Hand Ausrüstung, abgezähltes Essen und seine Kamera dabei. Meistens fährt er auf „Winterstrassen“, sogenannte Zimniks, zugefrorene Flüsse, die nur im Winter befahrbar sind. Er kämpft gegen das Eis und den Schnee und gegen extreme arktische Temperaturen. Ein wirklich verrücktes Unternehmen, das menschliche Grenzen aufzeichnet, aber auch so viele wunderbare Erlebnisse zu bieten hat. Der Autor berichtet fesselnd von der unendlichen Weite, der Einsamkeit, Polarlichtern und wunderbaren Erlebnissen mit Einheimischen. Das nördliche Sibirien ist sicher ein Gebiet, was die wenigsten Menschen jemals erleben können und gerade das macht für mich den Reiz des Buchs aus. Ergänzt wird der fesselnde Bericht mit atemberaubenden Farbfotos, die immer an der richtigen Stelle erscheinen, so dass man das Gefühl hat, an dem Abenteuer teilzunehmen. Ich konnte die Kälte spüren, mich durch den Schnee kämpfen, die Polarlichter bewundern, mit den Truckern in der überhitzten Fahrerkabine einen trinken und in den abgelegenen Dörfern und Schutzhütten unterwegs ankommen. Das macht einen guten Reisebericht aus- man hat das Gefühl mit dem Autor zusammen zu reisen. Im Einband befindet sich eine übersichtlicher Karte, anhand derer man die Strecke verfolgen kann.
Das Buch erscheint im Taschenbuch-Großformat und ist wieder ein wunderbares Buch in herausragender Qualität aus dem Delius Klasing Verlag.
Fazit: in jeglicher Beziehung ein tolles Buch, das ich nur wärmstens empfehlen kann.