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Geschichtenliebhaberin

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Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2021
Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt
Hardiman, Rebecca

Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt


sehr gut

Familie Gogarty hat kein leichtes Leben


Inhalt:
Kevin Gogarty hat es nicht leicht. Seine senile Mutter macht ihm das Leben schwer. Daneben muss er auch noch den Haushalt führen und sich um seine vier Kinder kümmern, deren Mutter die meiste Zeit hart arbeitet. Wäre das nicht schon genug, erlebt auch noch seine Tochter Aideen gerade die Zeit des blanken Teenager-Wahnsinns. Alles ist irgendwie doof, die Eltern sind sowieso nicht auszuhalten und die Zwillingsschwester ist der Todfeind. Immer wieder eskaliert die Situation, bis Aideen es schließlich so weit treibt, dass ihre Eltern sie aufs Internat schicken. Was in ihrer Situation auch nicht gerade hilft, da das der absolut letzte Ort ist, wo sie sein möchte. Dass Kevin ganz nebenbei ein Auge auf die Sekretärin der Schulleitung geworfen hat, ist dem Familienwahnsinn ebenfalls nicht gerade zuträglich.
Parallel dazu schafft es Oma Millie mit ihren Schrullen, dass Kevin ihr schließlich eine Betreuerin in die eigenen vier Wände setzt. Auch das noch! Sylvia scheint dann doch ganz passabel, vielleicht sogar recht nett, zu sein. Und Sean, Sylvia’s Neffe, versteht sich auf Anhieb mit Aideen.
Erst zu spät jedoch merkt Millie, dass ihre neue Mitbewohnerin lange Finger hat. Und als dann schließlich alles aus dem Lot gerät und Millie realisiert, dass sie beklaut wurde, will sie sich ihre größten Schätze eigenmächtig zurückholen. Koste es, was es wolle. Nur gut, dass genau da Aideen zufällig zu Stelle ist. Millie kann jetzt jede Unterstützung gebrauchen, die sie bekommt. Werden die zwei es schaffen, Millie’s wertvollsten Besitz zurückzuholen? Und wie geht es mit dem Rest der Familie weiter?

Meine Gedanken zum Buch:
Zuallererst muss ich sagen, dass ich das Buch sehr unterhaltsam und kurzweilig fand. Die Geschichte war in einer Art geschrieben, mit der die Seiten beim Lesen nur so dahin flogen. Auch gab es immer wieder amüsante Stellen, besonders mit Oma Millie, die mir das ein oder andere Schmunzeln ins Gesicht zauberten oder mich laut lachen ließen.
Was ich allerdings schade fand war, dass der Klappentext und die eigentliche Handlung ein bisschen aneinander vorbei schrammten, daher auch leider ein Stern Abzug. Aufgrund des Klappentexts und des Covers habe ich mir als Haupthandlung einen wilden Oma-Enkelin-Roadtrip durch Irland erwartet. Tatsächlich ging es aber hauptsächlich um vertrackte Familienbande und -beziehungen und wie die verschiedenen Familienmitglieder versuchten, sich zusammenzuraufen. Die Jagd nach Millie’s Erspartem erstreckt sich lediglich über das letzte Drittel der Geschichte. Auch war die Handlung nicht ausschließlich urkomisch, turbulent und verrückt, sondern an einigen Stellen eher ernst. Manchmal musste ich während des Lesens gar den Kopf über bestimmte Charaktere und deren Verhalten schütteln. Auch das Ende der Geschichte hätte nach meinem Geschmack etwas länger sein dürfen, hat man doch durch die gesamte Handlung mit den Figuren mitgefiebert. Aber all das ist wie gesagt meine ganz persönliche Meinung.
Dennoch fand ich das Buch wie bereits erwähnt sehr unterhaltsam und gut geschrieben, wenn es auch nicht ganz das war, was ich mir vorgestellt habe. Man lernt, dass Familienbande mitunter komplizierter sein können als erwartet. Und die Charaktere sind wirklich alle eine Marke für sich! Besonders gut hat mir Aideen und deren Charakterentwicklung gefallen.

Fazit:
Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt - für mich ein kurzweiliger, unterhaltsamer Roman, der anders war als erwartet. Dennoch kann ich das Buch jedem empfehlen, der gerne über komplizierte Familienbande mit schrulligen Charakteren und deren alltägliche, aber mitunter auch außergewöhnliche, verrückte und unterhaltsame Erlebnisse liest!

Bewertung vom 17.07.2021
Die zweite Braut von Cold Ashton Manor
Kretz, Ingrid

Die zweite Braut von Cold Ashton Manor


ausgezeichnet

Wahre Liebe kennt keine Standesunterschiede

Inhalt:
Amber und Richard verlieben sich ineinander. Doch die Liebe der Apothekerstochter und des jungen Lords scheint aufgrund ihres Standesunterschieds unmöglich. Dennoch können die zwei nicht voneinander lassen und als Amber schließlich ein Kind unter dem Herzen trägt, scheint die Situation ausweglos. Dann verschwindet sie plötzlich eines Nachts und Richard kann sie auch nach langer Suche nicht finden. Als schließlich sein Zuhause, das wunderschöne Cold Ashton Manor, bedroht ist, muss er sich entscheiden, ob er weiter an seiner großen Liebe festhalten will oder ob er eine Zweckehe mit einer Frau eingehen soll, die er nicht liebt.
Amber findet derweil bei einer Verwandten Zuflucht. Sie beginnt sich mit dem Gedanken abzufinden, dass sie Richard wohl nie wieder sehen wird und baut sich mit ihrem Kind ein neues Leben auf. Da begegnet sie dem überaus freundlichen Baron Sir Millweard, der ihr schließlich sogar den Hof macht. Soll sie sich auf ihn einlassen und endgültig ein neues Leben beginnen? Oder findet Richard sie vielleicht eines Tages doch noch und ihre Familie wäre dann endlich vereint?


Meine Gedanken zum Buch:
Für mich war dieses Buch der erste christliche Roman. Das wiederkehrende Einflechten des Glaubens in die Geschichte war daher neu für mich. Ich fand es aber sehr schön und gut gelungen, wie dieser Aspekt in der Handlung immer wieder vorkam. Man merkte, dass der christliche Glaube für die Protagonisten eine sehr wichtige Rolle spielt und es wird einem mitgegeben, dass sich alles fügen kann, wenn man nur stets auf Gott vertraut. Das alles war durch die Zeit um 1800, in der die Handlung stattfindet, realistisch und gut nachvollziehbar.
Generell fand ich die Handlung gut aufgebaut, beispielsweise war der Übergang des Prologs in die Haupthandlung sehr gut gemacht und unterbrach den Lesefluss nicht. Generell war der rote Faden trotz vieler Wendungen durch die gesamte Geschichte immer klar nachvollziehbar, die Handlung immer flüssig. Auch, dass sich die Abschnitte der beiden Protagonisten regelmäßig abwechselten und man dadurch genau wusste, was parallel geschah, fand ich sehr gut.
Die Charaktere haben mir auch sehr gut gefallen, allen voran natürlich Amber und Richard, aber auch vor allem Francis und Juliette! Wer das ist, dafür müsst ihr das Buch lesen ;) Auch das Verhalten der Figuren war für mich gut nachvollziehbar, wenn man bedenkt, welche Maßstäbe in der damaligen Zeit gegolten haben, vor allem was Standesunterschiede und uneheliche Kinder anbelangt.
Abschließend muss ich sagen, dass ich das Buch sehr spannend fand, was mir persönlich für schöne Lesestunden immer wichtig ist und die hatte ich definitiv! Gerade in der zweiten Hälfte und gegen Ende des Buchs hin stieg die Spannung stark an. Es gab wie bereits erwähnt ständig neue Wendungen im Handlungsstrang, wodurch ich das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen wollte!


Fazit:
Die zweite Braut von Cold Ashton Manor – für mich ein gelungener Roman. Von mir eine Leseempfehlung für alle, die gerne spannende, christliche Liebesromane in der Zeit rund um die Regency Ära lesen!

Bewertung vom 28.06.2021
Das Lied der Wölfe
Fischer, Rena

Das Lied der Wölfe


ausgezeichnet

Inhalt:
Kaya ist eine junge Wolfsforscherin, welche für einen reichen Unternehmer ein Projekt zur Wiederansiedelung wilder Wölfe in den schottischen Highlands aufbauen soll. Voll Anspannung reist sie nach Schottland. Dort trifft sie gleich zu Beginn Nevis McKinley, den attraktiven, aber abweisenden und arrogant wirkenden Sohn ihres Arbeitgebers. Das Kennenlernen der zwei Protagonisten verläuft sehr unglücklich, sodass sie anfangs nicht warm miteinander werden, ganz im Gegenteil.
Im weiteren Verlauf der Geschichte lernt Kaya ihren Arbeitgeber und dessen Wölfe sowie das Land und die Leute immer besser kennen. Sie begreift schnell, dass es nicht einfach werden wird, die engstirnige Bevölkerung eines so stark von Viehwirtschaft geprägten Landes von ihrem Projekt zu überzeugen. Doch nichts ist unmöglich und gemeinsam mit einigen Helfern und viel Willenskraft stürzt sie sich in die Arbeit.
Davon gar nicht begeistert ist Nevis. Für ihn ist das Projekt nur ein weiteres Hirngespinst seines reichen Vaters. Nevis selbst ist Elitesoldat, befindet sich aber nach einem dienstlichen Zwischenfall gerade im Heimaturlaub. Dadurch ist er dem Hobby seines Vaters zwangsläufig ausgesetzt, möchte aber eigentlich absolut nichts damit zu tun haben, hat er doch selbst genug, mit dem er sich herumschlagen muss. Denn aufgrund seiner Erlebnisse im Einsatz leidet Nevis unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Diese psychische Erkrankung macht ihm das Leben auch außerhalb des Kriegs zur Hölle. Gleichzeitig möchte er aber niemanden davon wissen lassen, um diese vermeintliche Schwäche nicht eingestehen zu müssen.
Kaya und Nevis bilden somit ein explosives Paar, dessen Wege sich öfter kreuzen als es ihnen anfangs lieb ist. Doch im Grunde ihres Herzens fühlen sich die beiden zueinander hingezogen, verdrängen es aber immer wieder. Für Kaya ist Nevis lange ein Buch mit sieben Siegeln, wird sie doch aus seinen sturmgraublauen Augen nur langsam schlau. Kaya dagegen ist für Nevis zuerst nur eine Unterstützerin des absurden Projekts seines ihm geliebten Vaters und somit zu Beginn eher Feind als Freund. Dennoch gibt es im Laufe der Geschichte immer mehr Momente, in denen beider Mauern ins Wanken geraten und in ihren Herzen schließlich doch langsam eine Flamme zu brennen beginnt.

Gedanken zum Buch:
Für mich war Das Lied der Wölfe ein absolutes Highlight. Durch den Facettenreichtum der Geschichte war das Buch nicht nur sehr kurzweilig, sondern gleichzeitig auch noch lehrreich. Die komplexe Erkrankung der PTBS wurde äußerst sensibel und intelligent thematisiert. Man lernte nicht nur viel über diese Krankheit, sondern musste sich auch mit den konkreten Folgen dieser Erkrankung auseinandersetzen. Dadurch war die Geschichte streckenweise keine leichte Kost, ich fand es aber überaus spannend und informativ. Auch was die Thematik der Wölfe anging, so war immer wieder Fachwissen in die Erzählung eingeflochten. Für mich persönlich ein Highlight, das mich wirklich bereichert hat.
Trotz der Komplexität des oben genannten war der rote Faden durch die gesamte Geschichte stets konstant und stimmig gegeben, nicht zuletzt durch den tollen, flüssig zu lesenden Schreibstil. Ebenso trug dazu bei, dass der Roman aus den Blickwinkeln beider Protagonisten erzählt wird und man dadurch beide Seiten und Beweggründe besser versteht. Durch die Verwendung zweier verschiedener Schriftarten weiß man darüber hinaus stets, bei welchem Charakter man gerade weiterliest. Das war für mich neu, ich fand es aber sehr gut!

Fazit:
Das Lied der Wölfe ist für mich ein wahres Highlight! Spannend, lehrreich und mit Tiefgang hat mich der Roman absolut begeistert. Durch die Vielschichtigkeit der Geschichte ist es ein außergewöhnlicher, nicht alltäglicher Liebesroman, der mich persönlich bereichert hat. Definitiv ein neuer Liebling in meinem Bücherregal und von mir daher eine klare Leseempfehlung für jeden, der gerne etwas anspruchsvollere Liebesromane liest!