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Rotwein17

Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 23.05.2019
Windows 10 - Der umfassende Ratgeber
Monadjemi, Peter

Windows 10 - Der umfassende Ratgeber


ausgezeichnet

Praxisnah und leicht verständlich

Dieses Buch hat mir beim Upgrade eines Windows 7-Notebooks auf die aktuelle Windows 10-Version wertvolle Hilfe geleistet, auch weil diesem Problem und der dabei empfohlenen Vorgehensweise ein komplettes eigenes Kapitel (30 Seiten!) gewidmet ist. Im Anschluss daran habe ich als erstes die Datenschutzeinstellungen in Windows geändert und mehrere Benutzerkonten mit unterschiedlichen Berechtigungen angelegt. Wie man das im Einzelnen macht, ist im vorliegenden Handbuch ebenfalls wirklich gut erklärt und auch entsprechend mit Bildern unterlegt.

Momentan nutze ich das Buch mehr als eine Art Nachschlagewerk, wenn es mir z.B. um bestimmte Funktionen von bordeigenen Windows-Tools oder das Erstellen von Backups geht. Bislang habe ich darin relativ schnell alles gefunden, was ich gesucht habe, auch dank der recht übersichtlichen thematischen Untergliederung in 31 verschiedene Kapitel. Ich finde es halt wesentlich einfacher, ich habe eine kompakte Sammlung mit den gängigsten Fragestellungen jederzeit greifbar zur Hand, als wenn ich mir alle Informationen erst einzeln in Beiträgen und Foren aus dem Netz zusammenklauben muss.

Ich würde sagen, dieses Buch richtet sich in erster Linie an Windows-“Normalanwender“. PC-Grundkenntnisse und ein Stück Praxiserfahrung im Arbeiten mit einem Windows-Betriebssystem sollten schon vorhanden sein, blutige Windows-Anfänger würden sich von der Fülle der angebotenen Information möglicherweise erschlagen fühlen.

Bewertung vom 21.05.2019
Geniale Apps für iPhone & Android
Forst, Marius von der

Geniale Apps für iPhone & Android


weniger gut

Nur bedingt hilfreich

Die große Stärke dieses Buches, das sich ja explizit an Einsteiger richtet, sind die ersten Kapitel. In diesen wird ausführlich und auch für blutige Anfänger wirklich gut nachvollziehbar erklärt, was Apps überhaupt sind, wo man sie bekommt, wie man sie installiert, wieder deinstalliert und ggf. gekaufte Apps auch wieder zurückgibt.

Im Hauptteil werden dann (nur) jeweils 5 Apps aus den Kategorien Kommunikation, Heim&Garten, Fit&Gesund, Unterwegs, Navigation, Spiele, Unterhaltung, Lesen, Shopping&Finanzen, Produktivität und Fotos kurz auf je 2 Seiten vorgestellt. Die Auswahl erscheint ziemlich willkürlich, so sind z.B. bei Shopping&Finanzen die Apps ebay, paypal und Sparkasse dabei. Also bei allem Respekt, aber da bringt jede Suche im Netz nach z.B. den besten Shopping- oder Finanz-Apps bessere und mehr Resultate. Auch sind die Informationen – pro App wie gesagt nur 2 kurze Seiten – einfach zu dürftig, gerade für Einsteiger.

Aus den Millionen der in den Stores angebotenen Apps hier in einem Buch 60 „geniale“ Apps vorstellen zu wollen, ist eine Aufgabe, die nicht funktionieren kann. Dafür ist ein Buch auch nicht das richtige Medium. Letztlich wird der Leser wohl nur mit einer Handvoll der offerierten Tipps tatsächlich etwas anfangen können – und dafür ist der Preis dann doch deutlich zu hoch.

Bewertung vom 21.05.2019
LAMA (Kartenspiel)

LAMA (Kartenspiel)


ausgezeichnet

Nicht ohne Grund für die Wahl zum Spiel des Jahres 2019 nominiert!

L.A.M.A. ist ein wirklich einfaches, aber dennoch sehr unterhaltsames Kartenablegespiel für 2-6 Spieler. Die Hauptregel lautet: Lege 1 Karte ab, die entweder gleich oder um den Wert 1 höher ist als die vom vorhergehenden Spieler zuletzt abgelegte Karte. Die Karten haben die Werte von 1 bis 6, das Lama entspricht dabei der 7. Auf ein Lama folgt wieder die 1. Kann man nicht passend legen, muss man nachziehen. Wer zuerst alle Karten abgelegt hat, gewinnt die Runde. Die Restkarten auf der Hand der übrigen Spieler zählen minus. Sobald ein Spieler nach ein paar Runden 40 Minuspunkte erreicht hat, endet das Spiel. Wer dann am wenigsten Minuspunkte auf seinem Konto hat, hat gewonnen. Das war‘s!

Drei kleine, aber feine Besonderheiten sind es, die bei L.A.M.A. für Spannung und Abwechslung sorgen. Zum einen zählen am Ende Handkarten mit gleichem Wert nur 1x minus. Es macht als keinen Unterschied, ob man zum Schluss einen Vierer oder drei Vierer auf der Hand hat. Das Ergebnis sind in beiden Fällen 4 Minuspunkte. Die zweite Besonderheit ist die Zählweise der Minuspunkte mittels schwarzer (-10) und weißer (-1) Chips. Der Gewinner einer jeden Runde darf nämlich als Belohnung einen seiner Minus-Chips wieder zurück in den Vorrat legen. Auf diese Weise kann man schnell mal 10 Minuspunkte elegant loswerden und sich wieder etwas Luft gegenüber den Mitspielern verschaffen.

Manchmal ist es auch sinnvoll, zu einem cleveren (frühen) Zeitpunkt aus dem Spiel auszusteigen. Man darf nämlich auch jederzeit in einer Runde aufhören (passen), dann dürfen die Mitspieler nur noch passende Karten aus der Hand ablegen, aber nicht mehr nachziehen. Das bedeutet für die Mitspieler oft eine Menge Minuspunkte, kann sich für einen selbst aber lohnen, wenn man z.B. nur noch drei Zweier und eine Eins auf der Hand hat (da diese zusammen nur 3 Minuspunkte bedeuten würden).

L.A.M.A. spielt sich sowohl in größerer Runde (max. 6) als auch in kleiner Besetzung gut. Selbst zu zweit funktioniert es problemlos, wobei sich hier naturgemäß am meisten taktieren lässt. Mit der Zahl der Mitspieler steigt - neben der Stimmung - dann auch der Glücksanteil.

Fazit: Ab und zu trifft man noch auf solche Spiele, die es schaffen, mit minimalen und einfachsten Regeln ein hohes Maß an Spielspaß zu erzeugen. L.A.M.A. gehört ohne Zweifel dazu. Die aktuelle Nominierung von L.A.M.A. für die Wahl zum Spiel des Jahres 2019 ist daher nur folgerichtig.

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2019
Das Büro 01
Voskuil, J. J.

Das Büro 01


ausgezeichnet

Leben und Alltag des Maarten Koning (1957 - 1965)

Die 7-bändige Reihe „Das Büro“ war in den Niederlanden ein Riesenerfolg. Die Gründe dafür sind eigentlich gut nachvollziehbar, aber dennoch nicht ganz leicht zu erklären. An sich passiert ja nicht viel in der kleinen Welt des wissenschaftlichen Beamten Maarten Koning. Als Lehrer gescheitert, arbeitet er nun in einem Institut von zumindest anfangs noch recht überschaubarer Größe, das sich mit dem Brauchtum und volkskundlichen Überlieferungen in den Niederlanden befasst. Verheiratet ist er mit Nicolien, die ihm das Leben – vorsichtig formuliert – zuweilen ein wenig schwer macht. Darüber hinaus hat er wenig Sozialkontakte, nur den Vater, den Bruder, die Schwiegermutter sowie eine Handvoll Freunde. Und natürlich die lieben Arbeitskollegen. Allem Neuen gegenüber ist er skeptisch bis strikt ablehnend eingestellt, Autos hasst er wie die Pest.

Zudem hadert Maarten ständig damit, dass er seine eigene Arbeit nicht für sinnhaft erachtet. Er hält sie regelrecht für komplett sinnlos, versucht aber trotzdem, sie so gut zu machen, wie es ihm eben möglich ist. Die andere Schwachstelle sind seine Probleme im Umgang mit anderen Menschen, deren Verhalten ihn nur zu oft irritiert. Häufig fühlt er sich missverstanden oder schuldig und ärgert sich dann maßlos über sein eigenes (Fehl-)Verhalten, seine Wut, seine mangelnde Souveränität, seine fehlende Schlagfertigkeit sowie seine Unfähigkeit, häufiger auch mal Nein zu sagen bzw. sich abzugrenzen. Er fühlt sich stets für alles verantwortlich, was andere natürlich ausnützen, so dass er oft den Kürzeren zieht und auch zu Hause dafür dann noch herbe Kritik einstecken muss.

Vermutlich sind es diese zahlreichen, zutiefst menschlichen Facetten eines Anti-Helden, die es dem Leser so leicht machen, sich diesem Maarten Koning nahe und vertraut zu fühlen und sich mit ihm zu identifizieren. „Das Büro“ ist daher kein Klamauk, keine Beamten-Comedy, sondern ein Abbild der Realität, gerade weil etliche der geschilderten Büroszenen, Dialoge, Sitzungen und Kongresse den meisten Berufstätigen wohl nur zu bekannt vorkommen dürften. Vieles davon ist mitten aus dem Leben gegriffen. Es wirkt auch deswegen so authentisch, weil Autor Johannes Jacobus Voskuil selbst 30 Jahre lang in einem Institut für Volkskunde arbeitete. Er weiß also, wovon er schreibt und hat hier sicher eine Menge Autobiografisches mit einfließen lassen.

Ist der Einstieg in diese anfangs etwas fremd erscheinende Welt erstmal geschafft und hat man akzeptiert, dass Maarten Koning und seine Kollegen sich mit der regionalen und europaweiten Verbreitung von Dreschflegeln, Weihnachtsbäumen und Roggenbroten durchaus sehr intensiv wissenschaftlich beschäftigen können, so wird man hier mit einem Buch entschädigt, dass man im weiteren Verlauf kaum mehr aus der Hand legen mag. So sehr reizt es, zu erfahren, wie es mit Maarten weitergeht. Wie kommt er mit den neuen Kollegen zurecht, wie behauptet er sich im beruflichen Umfeld und vor allem im für ihn so ungemein schwierigen Umgang mit seinen rätselhaften Mitmenschen?

Ich freue mich sehr, diese Buchreihe und den - leider schon verstorbenen - niederländischen Autor J. J. Voskuil entdeckt zu haben und auch über die Tatsache, dass zum Glück alle 7 Bände mittlerweile ins Deutsche übersetzt wurden. Für Nachschub ist also gesorgt.

Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.04.2019
4 Blocks - Staffel 1 - 2 Disc DVD

4 Blocks - Staffel 1 - 2 Disc DVD


ausgezeichnet

TOP-Serie über die Clan-Strukturen in Berlin

„4 Blocks“ ist eine deutsche Serie über die libanesischen Clan-Strukturen in Berlin am Beispiel der (fiktiven) Familie Hamady. Dennoch scheinen Realität und Fiktion hier zu verschmelzen, so gut und authentisch agieren die durchweg erstklassigen Schauspieler, teils mit libanesischer Herkunft, teils aus der Rapper-Szene Berlins. Ähnlich wie bei den Sopranos fühlt man sich als Zuschauer hin und hergerissen zwischen großer Sympathie für die Charaktere und den starken Familienverband und andererseits Abscheu für die organisierte Kriminalität, die Gewalt und die Verbrechen. Kida Khodr Ramadan spielt seine Rolle als Patriarch Ali „Tony“ Hamady wirklich hervorragend und wurde dafür zu Recht mehrfach ausgezeichnet. Insgesamt eine sehr empfehlenswerte, durchweg spannende Serie!

Bewertung vom 11.03.2019
Oben ist es still
Bakker, Gerbrand

Oben ist es still


ausgezeichnet

Das Innenleben eines vereinsamten Menschen

Mittlerweile habe ich schon mehrere Bücher von Gerbrand Bakker gelesen. „Oben ist es still“ war das erste von ihm und ich finde es eignet sich auch gut als Einstieg. Die Themen und Erzählwelten dieses Autors ähneln sich ja ziemlich. So bildet in diesem Buch der kleine elterliche Bauernhof auf dem Land, den Protagonist Helmer einst eher unfreiwillig übernommen hatte, den Rahmen für eine detaillierte Schilderung seines zum Stillstand gekommenen und in Routine erstarrten Lebens.

Wie schwer sich Helmer mit Veränderungen und anderen Menschen tut, zeigt sich, als er für einige Zeit Besuch von seinem Neffen Henk erhält. Dadurch gerät manch Festgefahrenes ins Wanken, auch die Beziehung zu seinem dem Tode nahen Vater und sein Verhalten ihm gegenüber verändern sich, zumindest ein Stück weit.

Kapitel für Kapitel erschließt sich dem Leser – häufig in Rückblenden – das Innenleben eines vereinsamten Menschen und seine Schwierigkeiten, aus diesem inneren Gefängnis auszubrechen. All dies schildert Gerbrand Bakker in seiner gewohnt klaren und einfachen Sprache, mit der er aber dennoch ein Höchstmaß an Stimmung und Atmosphäre erzeugt. Jedes Detail auf Helmers Bauernhof wird so anschaulich beschrieben, dass man als Leser quasi mit am Küchentisch sitzt.

Ein Buch, das man schwer aus der Hand legen kann und das in Erinnerung bleibt. Sicherlich nicht jedermanns Sache, mir aber hat es sehr gut gefallen.

Bewertung vom 10.03.2019
Die Wege des Herrn

Die Wege des Herrn


ausgezeichnet

Brillantes Familiendrama aus Dänemark

„Die Wege des Herrn“ (Originaltitel: Ride upon the storm) ist eine hervorragende dänische Serie von Adam Price („Borgen“). Vom Thema Glaube und Religion sollte man sich nicht abschrecken lassen. Dies ist nur vordergründig das zentrale Thema, weil der Beruf bzw. die Berufung als Pfarrer in der Familie von Johannes (beeindruckend: Lars Mikkelsen) seit Generationen weitergegeben wird. Pfarrhaus und Kirche bieten aber lediglich die Kulisse für das sich hier anbahnende Familiendrama.

Bereits im ersten Viertel der 10 Stunden dauernden Serie werden so gut wie alle Familienmitglieder mit gravierenden Problemen, Entwicklungen und Situationen konfrontiert, die entweder ein harmonisches Miteinander oder überhaupt das Bewältigen des eigenen Alltags bzw. Lebens nahezu unmöglich machen. Sie alle kämpfen gegen das drohende Scheitern (beruflich, familiär, existentiell) an, jeder auf seine Weise und mit seinen eigenen Mitteln. Die zentrale Figur war für mich nicht Familienvater Johannes, sondern Sohn August, dessen eigentlich vorgezeichnetes perfektes Leben mit einem Schlag zerbricht und dessen Traumatisierung nicht nur ihn selbst, sondern nach und nach auch die anderen Familienmitglieder bis weit an ihre (Belastungs-)grenze bringt.

Ich selbst habe „Borgen“ bisher noch nicht gesehen. Aber diese packende Inszenierung von Alan Price mit durch die Bank hervorragenden Schauspielern hat mich schwer beeindruckt, so dass ich dies in Kürze nachholen werde. „Die Wege des Herrn“ kann ich uneingeschränkt jedem empfehlen, der auch mit abseits des Mainstream angesiedelten Serien mit durchaus Tiefgang und Anspruch etwas anfangen kann. Für mich war es jedenfalls eines der Serien-Highlights 2018.