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Sonennschein

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Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2014
Ein Mann namens Ove
Backman, Fredrik

Ein Mann namens Ove


ausgezeichnet

Hat mir unglaublich gut gefallen

Ove ist 59 und seit kurzem Witwer. Seine geliebte Frau Sonja vermisst er sehr. Sie war das komplette Gegenteil von ihm, dem recht kauzigen, pendatischen und mundfaulen Einzelgänger. Das Haus fühlt sich schrecklich leer ohne Sonja an. Ove hat keine Kinder, keine Freunde, kein Haustier und auch keine Nachbarn mit denen er soziale Kontakte pflegt. Einzig sein Nachbar Rune, ein ähnlich wortkarger Typ wie er, der zusammen mit Ove und seiner Frau vor etlichen Jahrzenten in die Reihenhaussiedlung gezogen ist, war zeitweise einmal so etwas wie eine Art Kumpel für ihn. Aber dann gab es immer wieder Unstimmigkeiten und Konkurrenzgehabe zwischen den beiden und seit der letzten dieser Art, ist absolute Funkstille zwischen Rune und Ove.

Ove hat also nur noch seine Arbeit, der er natürlich pflichtbewußt nachgeht. Doch eines Montags legt man ihm nahe, in Ruhestand zu gehen. Er bräuchte am folgenden Tag nicht mehr zur Arbeit zu erscheinen. Was soll Ove nun mit dieser neugewonnen freien Zeit anfangen? Wie soll er den Tag ausfüllen? Ove hat einen Plan. Er will Sonja folgen und bereitet alles vor, macht seinen letzten täglichen, frühmorgendlichen Kontrollgang durch die Siedlung, will den soliden Haken an der Wohnzimmerdecke montieren, um „den letzten Schritt“ zu gehen… Doch daraus wird erst einmal nichts, da im Nachbarhaus lautstark neue Nachbarn einziehen. Die hochschwangere junge Frau Parvaneh, nebst handwerklich ungeschicktem Mann Patrick und 2 kleinen Mädchen. Die erste Begegnung verläuft unerfreulich. Patrick rammt beim Rückwärtseinparken den Briefkasten von Ove und es gibt weitere „Unfälle“ dieser Art. Also muß Ove, ob er will oder nicht, selbst einparken, Werkzeuge ausleihen und etliche andere Gefallen leisten, von denen er absolut nicht begeistert ist. Dabei werden ständig Oves Pläne, „abzutreten“ nicht nur von Parvaneh und ihrer Familie sondern auch von Nachbarn und neuen unfreiwilligen Bekannten ahnungslos durchkreuzt und nicht mal eine streunende Katze wird Ove als bekennender Katzenhasser wieder los. Gegen Ende des Romans hat Ove eine so starke positive Entwicklung durchgemacht, wie man es zu Beginn des Romans nicht für möglich gehalten hätte.

Dieser Roman hat mir so unglaublich gut gefallen. Ein wirklich schönes Buch, sehr lustig, aber auch unheimlich emotional. Waren die ersten Seiten nur ganz amüsant, so steigerte sich dies unheimlich schnell. Der Charakter Oves ist so herrlich skizziert und die Situationskomik und die Einfälle einfach genial. Ich mußte so oft schmunzeln und laut lachen. Aber auch die Tränendrüse kommt nicht zu kurz. Gegen Ende des Buches sollte man auf jeden Fall Taschentücher bereit halten. Der Leser erfährt zudem auch von Oves Vergangenheit, seiner Kindheit und Jugend, dem Kennenlernen zwischen ihm und Sonja und etlichen Schicksalsschlägen, die ihn zu dem Menschen machten, der er später war. Vielleicht sehr speziell, aber geradlinig und ehrlich und sich selbst immer treu. Dem Autor ist hier ein wunderbares Buch gelungen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß dieses tolle Buch verfilmt wird. Es ist einfach ideal dafür. Daher kann man hier auch einfach nur 5 Sterne geben.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.