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fuddelknuddel

Bewertungen

Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2022
Das Tor / Keeper of the Lost Cities Bd.5
Messenger, Shannon

Das Tor / Keeper of the Lost Cities Bd.5


ausgezeichnet

Keeper of the Lost Cities ist mit der Zeit zu einem treuen Begleiter geworden. Manche Bände habe ich gelesen, manche gehört, eine bunte Mischung. Und immer war ich wie in einem Sog, wenn ich erst einmal begonnen hatte, und am Ende komplett durcheinander, wenn ich schon wieder Abschied nehmen musste.

Ich freue mich auf jedes Wiedersehen mit Sophie und ihren Freundin diebisch, so auch hier. Nach dem Ende von Band 4 war ich sehr froh, direkt mit dem Lesen vom fünften Teil weitermachen zu können, und ich wurde nicht enttäuscht. Insgesamt sind mir die Kids und ihre Begleiter so stark ans Herz gewachsen mit der Zeit, ich hätte nie gedacht, dass mich die Reihe stetig weiter in ihren Bann ziehen kann. Häufig verliert man ja leider über eine lange Reihe das Interesse, wenn mal ein paar Bände schwächer sind. Hier nicht, hier übertrifft jedes Buch das vorige, finde ich.

Auch hier strotzt die Story wieder vor Spannung, Nervenkitzel, Liebe und Freundschaft, vielschichtigen Figuren sowie grandiosen Schauplätzen, die dank des lebhaften Schreibstils wie von selbst vor meinem inneren Auge auftauchten. Ich habe zu jedem Zeitpunkt 100% mit den Figuren mitgefiebert und konnte mich nur schwer von der Geschichte lösen. Leider musste ich eine Urlaubspause mittendrin machen, welche mich so sehr auf die Folter gespannt hat, dass ich fast wahnsinnig geworden bin. Ein Zeichen, wie sehr das Buch mich eingenommen hat, und ich liebe es!

Von mir gibt es auch für diesen Band wieder 5 von 5 Sternen und ich kann es kaum erwarten, endlich in Band 6 einzutauchen.

Bewertung vom 26.05.2022
Auf den ersten Sprung verliebt / Zimt Bd.5
Bach, Dagmar

Auf den ersten Sprung verliebt / Zimt Bd.5


ausgezeichnet

Die Zimt Reihe von Dagmar Bach hat mich schon lange angelächelt und wurde mir zudem vielfach empfohlen. Als ich dann sah, dass man die zweite Staffel auch ohne Wissen der ersten verstehen kann, war ich sofort Feuer und Flamme, mich in dieses Abenteuer zu stürzen.
Parallelwelten finde ich unheimlich spannend und die Art und Weise, wie das Thema in dieser Reihe umgesetzt wird, ist echt cool. Einfach verständlich und auf jeden Fall unterhaltsam, wirklich klasse.

Vicky war mir sofort sympathisch. Sie ist liebenswürdig, mutig, keine Diva oder eingebildet. Einfach ein bodenständiges Mädchen, was mit Schule, Beziehung, Freunden und Familie eigentlich schon genug am Hut hätte, und dann kommen auch noch die Parallelweltsprünge dazu. Ich beneide sie wirklich kein Stück, weder um ihre Familie, noch um das Chaos, was bei den Sprüngen von ihren Parallel-Ichs ständig angerichtet wird. Einerseits ist es für Außenstehende total witzig mitzuerleben, andererseits kann man Vicky für ihr Nervenkostüm nur zutiefst bewundern.

Ich fand die Art, wie die Parallelweltspringerei aufgezogen wurde, einfach herrlich. Es klingt zwar im ersten Moment kompliziert, ist aber so intuitiv und leicht erklärt, dass man sich sofort etwas darunter vorstellen kann. Allein auf die Idee zu kommen, finde ich schon großartig.

Der Schreibstil von Dagmar Bach hat mich zuverlässig durch das Geschehen geführt. Ich habe auch als jemand, der die erste Staffel nicht kennt, problemlos in alles hineingefunden, der Einstieg gelang perfekt. Und von da an mochte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, so sehr war ich gefesselt. Gerade weil der Stil jugendlich-locker ist und nicht hoch anspruchsvoll, habe ich mich der Sogwirkung der Geschichte kaum entziehen können.

Das Setting war ebenfalls ein Traum. Durch detaillierte Beschreibungen entstand vor meinem inneren Auge ein Kopfkino, welches ich selbst zu gern im echten Leben mal besucht hätte. Es dauerte nicht lange, und ich fühlte mich mit Vicky zusammen schon wie zu Hause, am liebsten hätte ich sie nie wieder verlassen.
Zum Glück ist es bis zum zweiten Teil ja nicht mehr soo lange hin, denn gewisse, sehr spannende und sogar leicht bedrohlich klingende Entwicklungen bedürfen für mich schnellster Klärung!

Mein Fazit:
Eine geniale Protagonistin, eine faszinierende Grundidee, ein heimeliges Setting sowie ein lebendiger Schreibstil ergänzen sich zu einem kurzweiligen Lesevergnügen, was ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann, auch ohne Kenntnisse der ersten Staffel.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 24.05.2022
Als die Welt uns gehörte
Kessler, Liz

Als die Welt uns gehörte


ausgezeichnet

„Als die Welt uns gehörte“ ist ein gewaltiges Buch. Nicht äußerlich, dafür inhaltlich umso mehr, viel gewaltiger als ich es mir hätte ausmalen können. Es ist schonungslos und ehrlich, lehrreich und berührend, aufrüttelnd und erschreckend. Ich hatte das Gefühl, mit den Figuren zusammen zu wachsen, zu leben, zu sterben, zu lieben, zu hoffen und zu resignieren. Es war, als wäre ich ein Teil von all dem gewesen.

Ich bin ganz ehrlich, ich habe die Intensität der Geschichte gnadenlos unterschätzt, das ist wohl das Privileg einer Unbetroffenen. Natürlich weiß ich um die Vergangenheit unseres Landes und das Schicksal der Juden unter Hitlers Herrschaft. Aber so schonungslos wie hier bin ich dem selten begegnet, auch in einer erzählenden Geschichte bisher nicht.

Elsa, Leo und Max sind beste Freunde. Die drei führen ein sorgloses Leben, bis sich ein Krieg anbahnt und die drei trennt. Man weiß eigentlich im Vorfeld schon, dass mindestens eines der Kinder jüdischer Abstammung ist, damit sollte ich nun niemanden spoilern, selbst wenn es im Klappentext nicht explizit erwähnt wird.
Wie die drei sich unabhängig voneinander entwickeln, was sie durchmachen, wie sich ihre Wege kreuzen, das alles zu sehen, hat mich sehr berührt. Besonders bei Max sind die Veränderung und der familiäre Einfluss so enorm greifbar, allerdings ist beides nicht unrealistisch dargestellt, sondern schleichend, überzeugend. Man kann sich denken, dass es mit 100%iger Wahrscheinlichkeit genauso in vielen Haushalten zugegangen ist.

Am meisten wurde ich durch Elsas Geschichte eingenommen. Was sie erlebt, was sie sieht, was sie spürt, ihr Durchhaltevermögen, ihr unerschütterlicher Optimismus, all das ist mehr als nur beeindruckend, es hat sich nachhaltig in mein Gedächtnis gebrannt. Ich hatte jederzeit das Bedürfnis, ihr noch mehr den Rücken zu stärken, sie zu unterstützen, ihr zu sagen, dass alles gut wird. Dabei schien sie mir auf ihre Art die Stärkste der drei.

Dass aus den Perspektiven auf alle drei Kinder geschrieben wird, ermöglicht es einem, die verschiedensten Schicksale mitzuerleben. Die Leben aller drei verlaufen von der gemeinsamen Kindheit an unterschiedlicher wie sie kaum könnten, und das ist nicht nur spannend und abwechslungsreich gewesen, sondern verdeutlichte nur noch einmal mehr die Ungerechtigkeit, die damals herrschte, einfach nur, weil jemand jüdischer Herkunft war.

Die europäische Geschichte rund um Deutschland noch einmal so intensiv aufbereitet zu bekommen, hat mir als einer Person, die lange danach erst geboren ist und keine persönlichen Bezüge dazu hat, auch noch mal verdeutlicht, wie brutal die Verhältnisse waren. Wie gefährlich. Wie viele unnötige Tode es gab. Den manchmal trockenen Geschichtsstoff so lebendig vorgetragen zu bekommen, das rüttelt auf und sensibilisiert hoffentlich auch.
Besonders der Epilog, in dem deutlich wird, wie das Buch entstanden ist, hat mich noch einmal zu Tränen gerührt. Auch im Vorwort der Autorin erfährt man schon viel über die Entstehungsgeschichte und die Hintergründe der Personen, auf denen die Figuren basieren, aber das sozusagen innerhalb der Story noch mal zu lesen, hat mir den Rest gegeben.

Mein Fazit:
Ich empfehle dieses Buch auf jeden Fall uneingeschränkt weiter. Wer ein Stück Geschichte auf intensivste Weise erleben möchte, ist hiermit ideal bedient.
Nach so einer begeisterten Rezension sollte es nicht verwundern, dass ich 5 von 5 Sterne vergebe.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.05.2022
Atlas der Unordnung
Papin, Delphine

Atlas der Unordnung


sehr gut

Der Atlas der Unordnung war für mich eine spannende Sache. Ich muss sagen, dass ich mich bisher mit Grenzen, seien sie sichtbar, unsichtbar oder sonderbar wie im Untertitel, noch nie auseinandergesetzt habe, da bin ich ehrlich. Da man in der aktuellen Zeit um Politik- und Weltgeschehen aber noch weniger drum herum kommt, als sowieso schon, und ich das auch eigentlich gar nicht vor habe, dachte ich, warum diesen Atlas nicht als Ergänzung zur Weiterbildung nehmen.

Ich bin ehrlich, mich hat nicht alles vollends aus den Latschen gehauen, dafür bin ich einfach nicht genug Geographie-/Politik-/Geschichts-Enthusiast. Aber dennoch habe ich viele Stellen gefunden, wo ich innegehalten habe, nachgedacht und gelesen, geblättert und vielleicht zusätzlich noch zur Weiterführung gegoogelt habe, wenn mich etwas besonders tiefgehend interessiert hat, und das ist weit mehr, als ich im Vorfeld von mir selbst erwartet hätte.

Besonders spannend fand ich die Abschnitte über Grenzen an Orten, über die ich nun wirklich noch nie nachgedacht habe, wie zum Beispiel an den Polen etwa. Wer erwartet auf so einem nicht stark bewohnten Gebiet wie der Antarktis schon großartig Grenzen? Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, dass der Kontinent zu den verschiedensten Ländern gehören könnte. Solche und ähnliche Fakten habe ich aufgesogen wie ein Schwamm und das hat auch gut darüber hinweggetröstet, dass es durch geschichtliche Hintergründe für mich als Geschichts-Muffel ab und zu etwas trocken wurde.

Wer offen für die Kombination aus Politik, Geschichte und Geographie ist, drei Bestandteilen, die ja nun auch sehr eng miteinander zusammenhängen, wird hier garantiert auf seine Kosten kommen. Ich habe viel Neues gelernt und bin von einer Karte zur nächsten gehüpft, habe die vielseitigen Abbildungen und Grafiken studiert und das Buch mit seinen Infos insgesamt als bereichernd empfunden.

Mein Fazit:
Ich passe vielleicht nicht zu 100% in die Zielgruppe des Sachbuches, aber auch wer sich in den genannten Bereichen nicht gut auskennt oder wohlfühlt, kann hier was lernen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.05.2022
Brich die Regeln / Four Houses of Oxford Bd.1
Savas, Anna

Brich die Regeln / Four Houses of Oxford Bd.1


sehr gut

Four Houses of Oxford und ich hatten eine sehr interessante Zeit zusammen. Das Buch war bei mir ein klassischer Fall von Insta-made-me-want-to-read-it, ohne den Hype auf Social Media wäre der Titel vermutlich länger auf der Wunschliste verstaubt.
Insgesamt wurde ich auch gut unterhalten, aber zum Highlight hat es das Buch leider nicht gebracht.

Die Geschichte erinnert sehr an Matching Night von Stefanie Hasse. Es geht um verschiedenen Verbindungen, die in einem Spiel gegeneinander antreten und versuchen, sich gegenseitig auszustechen. Sie werden teilweise moralisch unterirdischen und extrem fragwürdigen Prüfungen unterzogen und sammeln damit Punkte für den Sieg. Diesen Teil empfand ich als sehr spannend, wenngleich die Spiele und die Wartezeit zwischen den Runden so viel Platz eingenommen haben, dass man Harper und Finley fast nie in irgendwelchen Uni-Veranstaltungen gesehen hat. Das fand ich schade, denn auch der Unterrichts-Alltag hätte mir gefallen. Aber die Aufgaben an sich waren wirklich spannend, sodass ich mich jedes Mal gefreut habe, wenn es für die vier Farben wieder ans Eingemachte ging.

Was mir leider das Leseerlebnis verhagelt hat, waren einige Nebenfiguren sowie die Liebesbeziehung zwischen Harper und Finley. Dass die zwei einander kennen und noch Gefühle für einander haben, weiß man schon nach dem Überfliegen des Klappentextes, doch wie sehr die zwei sich da unter den gegebenen Voraussetzungen hineinsteigern, hat mich sehr wütend gemacht. Ich müsste spoilern, um das näher zu erklären, und das möchte ich nicht. Aber ich fand ihre Beziehung nicht überzeugend.
Ebenso gab es in den Verbindungen einige Menschen, die es besonders Harper sehr schwer machen. Das habe ich nicht verstanden, da dafür einfach keine Gründe oder Anhaltspunkte vorhanden sind, warum das so sein könnte. Man ist einfach nur manipulativ und bösartig, ohne (bisher) bekannten Hintergrund, und das war einfach nur frustrierend.

Interessant gemacht waren wiederum die Kräfte und Magie der vier Farben. Die Idee dahinter, die verschiedenen Fähigkeiten, das war sehr cool zu entdecken. Aber auch da habe ich etwas zu meckern, denn es war anstrengend, die Grenzen des Ganzen nicht so richtig zu kennen. Man bekommt generell viele kleine Informationen und Teaser gereicht, allerdings wird nichts davon bisher zur vollen Zufriedenheit erklärt.

Mein Fazit:
In der Mitte hatte mich das Buch leider etwas verloren, das fand ich schade. Erst bei der letzten Prüfung und dem anschließenden fiesen Cliffhanger kam für mich wieder richtig viel Spannung auf, sodass ich den zweiten Band auch lesen möchte.
Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 04.05.2022
Unser Sommer am See
Huppertz, Nikola

Unser Sommer am See


ausgezeichnet

„Unser Sommer am See“ hat mich sofort mit der Titel- und Coverähnlichkeit zu „Sommer auf Solupp“ angesprochen, welches ein Highlight des letzten Jahres für mich war. Daher war mir nach Lesen des Klappentextes sehr schnell klar, dass ich auch an den See muss. Und ich habe meine Entscheidung nicht bereut!

Vor dem Lesen habe ich darauf verzichtet, mir die Inhaltsangabe noch einmal anzuschauen, und ich muss gestehen, dass das leider eine gute Entscheidung war. Im Klappentext werden Dinge erwähnt, die erst nach etwa drei Vierteln der Geschichte passieren, das finde ich persönlich etwas ärgerlich. Aber dadurch, dass ich sozusagen unvorbereitet in das Leseerlebnis gestartet bin, betraf mich das nicht und ich finde, so etwas sollte man der Story auch nicht anlasten.

Die Geschichte um Adga, Nick und Jula wird abwechselnd aus der Sicht auf unterschiedliche Figuren erzählt. Mal begleitet man Jula, mal eines ihrer Geschwisterkinder, mal den Vater, mal jemand ganz anderen, je nach dem, wie es gerade passt. Dadurch kommt viel Abwechslung rein und man hat seine Augen an allen Plätzen gleichzeitig, so etwas liebe ich ja.

Durch all die verschiedenen Figuren mit den unterschiedlichsten Hintergründen bekommt man eine breite Palette an Emotionen und Stimmungen serviert. Mit Jula ist es beinahe immer reine kindliche Freude und Ehrlichkeit, die einen frischen Wind in das Geschehen bringt. Adga ist gezwungen, sich mit ihren eigenen (ungewollt romantischen) Gefühlen auseinanderzusetzen und Nick will einfach nur über sich hinauswachsen und allen beweisen, wie mutig, stark und abenteuerlustig er ist.

Und das (für mich) coolste: Es wird von den Einheimischen im bayrischen Dialekt gesprochen. Eigentlich bin ich überhaupt kein Fan von Dialekten, da bin ich ehrlich, aber das hier hat mich so stark an meine Lieblingskrimiserie, die Rosenheim-Cops, erinnert, dass die Begeisterung bei mir sofort aufgeflammt ist. Ich habe Teile des Buches zwischendurch gehört und muss sagen, dass das ebenfalls ein grandioses Erlebnis war, welches mir zudem dabei geholfen hat, den verschriftlichten Dialekt in meinem Kopf möglichst realistisch klingen zu lassen.
Das wird sicherlich nicht für jeden was sein und ist vielleicht für die jüngeren Leser ein bisschen schwierig, insbesondere wenn man wie ich aus dem Norden kommt und vielleicht noch nicht so häufig Berührungspunkte mit süddeutschen Dialekten hatte. Aber da die Figuren zum Glück kein Urbayrisch sprechen, sollte es hoffentlich wenig Probleme geben.

Mein Fazit:
Diese Kombination aus lebensfrohen, authentischen Figuren, lebendig beschriebenem Setting und jeder Menge Abenteuerlust bescherte mir ein herrliches Leseerlebnis mit Spannung, einer warmen, luftigen, sommerlichen Atmosphäre, vielen Geheimnissen, urkomischen Pannen und Dialogen und ganz viel Freundschaft, Liebe und Familie. Das Buch ist für mich ein Wohlfühlbuch, das seinesgleichen sucht.
Von mir gibt es begeisterte 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 25.04.2022
A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.1
Brown, Roseanne A.

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.1


ausgezeichnet

Der Hype auf A Song of Wariths and Ruin ist aus der englischen Buchbubble sogar bis zu mir geschwappt, und sowas passiert nicht allzu oft. Daher war ich super gespannt auf den Titel und habe mich riesig gefreut, als zu dem Buch nicht nur das Print angekündigt wurde, sondern kurz darauf auch noch ein wunderschöner Farbschnitt, der die Optik des Buches für mich noch mal ein Stückchen mehr aufwertet. Doch nicht nur äußerlich ist das Buch der Hammer, es sind ja vor allem die inneren Werte, die zählen, nämlich die Geschichte.

Zu Beginn wird man ziemlich heftig mit Infos überschüttet, zur Welt, zu den Bezeichnungen, den verschiedenen Völkern, den Sprachen, den Bräuchen, dem Glauben, einfach allem. Mein Kopf schwirrte und besonders Namen plus Titelbezeichnungen vielen mir schwer, die habe ich, glaube ich, bis zuletzt nicht alle richtig drauf gehabt. Aber das machte gar nichts, ich war einfach viel zu fasziniert vom Rest, um mich an ein paar in meinem Kopf fehlgeleiteten Infos zu stören.

Die Protagonistin Karina ist taff, mutig und eigensinnig. Sie ist nicht die feine Art von Prinzessin bzw. Königin, sondern jemand, der sich um Regeln nur dann schert, wenn sie ihr von Nutzen sind, die am liebsten ihren eigenen Weg geht und auch mal austeilen kann, wenn es nötig ist. Sie zu beobachten war extrem spannend und ich hatte sehr viel Spaß dabei, Karina auf ihrer Mission zu begleiten.

Mit der Perspektive auf Malik musste ich mich erst anfreunden, weil er für mich im krassen Gegensatz zu Karina stand. Er wirkte von Anfang an eher vorsichtig und auf der Hut, wobei auch er noch über sich hinauswachsen wird.
Beide Hauptfiguren konnten mich von sich überzeugen und wirkten authentisch und vielschichtig aufgebaut auf mich. Sie beide zu begleiten war aufregend, doch ich muss gestehen, dass es mit Karina noch ein wenig besser gematcht hat als mit Malik.

Das Solstasia-Tunier, das Königreich Sonade, die Stadt, die Magie, all das hat mir super gut gefallen. Ich konnte mich nach dem leicht überfordernden Einstieg sehr bald fallen lassen in die Geschichte und genießen, was ich las. Die Story wartet mit einem flüssigen, bildhaften Schreibstil auf, der mir ein sehr kurzweiliges Leseerlebnis beschert hat, echt große Klasse!

Mein Fazit:
Gebt mir mehr! Ich kann die Fortsetzung kaum noch erwarten und bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergehen mag. Für mich steht völlig außer Frage, ob ich den zweiten Band lesen möchte, natürlich möchte ich das! A Song of Wariths and Ruin wird das Herz vieler Fantasy-Begeisterter höher schlagen lassen, da bin ich sicher.

Bewertung vom 19.04.2022
Tatort der Kuscheltiere / Florentine Blix Bd.1
Pantermüller, Alice

Tatort der Kuscheltiere / Florentine Blix Bd.1


sehr gut

Florentine Blix ist ein besonderes Mädchen. Genauso besonders wie die Aufmachung des Buches. Das ganze Buch ist aufgebaut wie ein Notizbuch, die eigentliche Geschichte wird ergänzt durch viele Notizen, Einschübe, Infokästen, Listen. Illustrationen, alles ist farbig gehalten und oft wusste ich gar nicht, wo ich als erstes hinschauen sollte. Für die Zielgruppe ist allein schon die Gestaltung des Buches sicherlich ein Abenteuer, unabhängig vom Inhalt. Auch ich fand es sehr cool gemacht, hin und wieder litt allerdings mein Lesefluss etwas unter der vielseitigen Aufmachung.

Florentine als Protagonistin war gleichermaßen amüsant wie anstrengend. Sie erzählt aus ihrer Ich-Perspektive und ist manchmal sehr laut, direkt und versteht häufig nicht, wenn sie mal wieder etwas unangebrachtes gesagt hat. Sie hat eine etwas penetrante Art, allerdings war die Weise, wie sie ganz unverfälscht einfach sie selbst war, auch erfrischend und oft ganz witzig. Ihre Ermittlungen nahmen einen spannenden Verlauf, sodass ich sie gern begleitet habe, selbst wenn ich hier und da das Buch mal wieder für einen Tag beiseite legen musste. Die Kiddies, für die die Geschichte in erster Linie geschrieben ist, werden es sicher großartig finden, wahrscheinlich war ich für diesen speziellen Fall einfach nicht zur Gänze gemacht.

Spaß hatte ich dennoch, daher gebe ich dem Buch sehr gute 4 von 5 Sternen. Auch wenn das Lesen ein wenig anstrengend war, war die Aufmachung wirklich einzigartig und sollte auch angemessen gewürdigt werden. Mein Highlight war übrigens der Schauplatz! Bücher in Schleswig-Holstein haben bei mir sowieso immer einen Stein im Brett.

Bewertung vom 06.04.2022
Luyánta
Selge, Albrecht

Luyánta


gut

Luyánta und ich hatten eine.. interessante Zeit. Ich hatte bereits in der Leseprobe des Buches eine zwiegespaltene Meinung zum Stil, dass im Klappentext allerdings Parallelen zur unendlichen Geschichte und dem Hobbit angedeutet werden, hat mich neugierig gemacht. Dass die Protagonistin eine ähnliche Entwicklung durchgemacht hat, wie die dort vorkommenden Figuren, kann ich weder bestätigen noch verneinen, denn ich kenne keines der Bücher (möge der Shitstorm beginnen!). Aber wie gesagt, ich wurde neugierig und das ist die Hauptsache.

Leider war es dann doch der Stil, der mir etwas das Genick gebrochen hat. Er ist speziell, umständlich, teils blumig, teils poetisch und manchmal einfach nur durcheinander und schräg. Ich musste mich sehr häufig ordentlich am Riemen reißen, um das Buch wieder zur Hand zu nehmen, denn der fantastische Anteil gefiel mir im Grunde ganz gut und ich wollte wissen, was noch passiert. Das Worldbuilding mochte ich besonders, doch dann kamen Längen in der Erzählung dazu und ich wurde wieder aus dem Tritt gebracht. Das Buch hat mich auf eine Berg- und Talfahrt geschickt, von der ich sehr gehofft hätte, sie wäre nicht nötig gewesen oder zumindest geprägt von mehr Hochs als Tiefs.

So wurden Luyánta und ich leider keine bleibenden Freunde, ich würde uns eher als lockere Bekannte bezeichnen. Daher reicht es für 3 von 5 Sternen, aber viel mehr ist leider nicht drin.