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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
MissSophi
Wohnort: 
Hessen

Bewertungen

Insgesamt 154 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2023
Der Lehrmeister: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Lehrmeister: Thriller


ausgezeichnet

Endlich gibt es Nachschub von der Grand Dame des Thrillers made in Germany. Ich habe mich wahnsinnig über einen neuen Band rund um Laura Kern und ihrem Team gefreut.
Diesmal bekommt sie es mit einem Serienmörder zu tun, der seine Opfer alle sorgsam durchnummeriert – ordentlich auf einer Schiefertafel vermerkt, welche er den Opfern um den Hals hängt. Immer versehen mit einem Zitat. Ob diese letztendlich zum Täter führen?
Wer hatte ein Interesse daran, dass Katharina sterben musste? Schnell rücken einige Personen in den Fokus, bis dann wieder eine Leiche mit Tafel um den Hals gefunden wird. Verzweifelt werden Verbindungen zwischen den Opfern gesucht und in alle Richtungen ermittelt.
Zudem wird Taylor beschuldigt, sich einer Mitarbeiterin unsittlich genähert zu haben, was Lauras Privatleben doch mehr beeinflusst, als sie sich eingestehen will und sie stürzt sich voll in die Ermittlung rund um den, der seine Opfer erwürgt und an einen Baum lehnt. Aber er scheint immer einen Schritt voraus zu sein.
Zwischendurch Rückblenden, die sich auf den Täter beziehen und man erfährt, was ihm zugestoßen ist und wie er sich weiterentwickelt.
Aber ganz in der gewohnten Manier der Autorin rätselt man verzweifelt mit, versucht eins und eins zusammen zu zählen und wird doch immer wieder auf die falsche Fährte gelockt. Auch in ihrem 8 Fall büßt das Ermittlerteam rund um Laura Kern nichts an Brisanz und Einfallsreichtum. Ich habe den Thriller in einem Rutsch gelesen und war total gefesselt, ganz so, wie es ein guter Thriller vermag.
Am Ende kommt es dann zum großen Showdown, in dem sich Laura noch einmal mehr in Gefahr begibt – aber es bleiben danach keine Fragen mehr offen und als Leser versteht man, wie alles zusammenhängt. Grandios und spannend.
Eine ausgesprochene Leseempfehlung für alle, die raffinierte Plots mögen und überhaupt für alle Fans von Catherine Shepherd. Sie ist einfach brillant.

Bewertung vom 24.06.2023
Inselspiel
Eichbaum, Anja

Inselspiel


ausgezeichnet

Dies ist bereits der 6 Fall um Inselpolizist Martin Ziegler, aber man kann das Buch auch wunderbar lesen, ohne die Vorgänger zu kennen. Für mich war es sein erster Fall und ich kam mühelos mit, obwohl es vielleicht schöner ist, alle der Reihe nach zu lesen.
Es ist Sylvester und Martin und seine Freundin Anna haben sich beide zum Dienst eintragen zu lassen. Martin auf der Wache, die in der Nacht noch zu einem Einsatz gerufen wird. Auch Anne hat als Ärztin im Krankenhaus einen Notfall, der alles verändern wird.
Dieser Krimi lebt von den verschiedenen Handlungssträngen, die am Ende mühelos verwoben werden und es zu einem Showdown kommt, in dem sich alles auflöst und aufklärt. Aber bis dahin fesselt uns die Autorin mit verschiedenen Theorien, denen die Protagonisten nachgehen. Und ihre besondere Gabe besteht darin, jedes Unterkapitel mit einem Cliffhanger abzuschließen, sodass man auf jeden Fall dranbleiben will und weiterlesen muss.
Martin sieht sich mit seinem persönlichsten Albtraum konfrontiert und kann bald nicht mehr unterscheiden, wer Freund und wer Feind ist. Auch sein Kollege vom Festland hat ihn bald in Verdacht selbst etwas mit den Vorkommnissen zu tun zu haben.
Ein Kriminalroman, der von den einzelnen Charakteren lebt, die so bildhaft beschrieben werden, dass man sich mittendrin wähnt und nicht umhinkann, den einen oder die andere in sein Herz zu schließen. Mir hat gefallen, dass die Protagonisten so mitten aus dem Leben sind und auch schwierige Themen, wie das zunehmende Alter und die damit verbundenen Schwierigkeiten und psychische Erkrankungen thematisiert werden.
Ein Buch, welches den Leser packt und immer wieder Fährten legt, auf die man hereinfällt. Man spekuliert und ermittelt mit und am Ende bleiben keine Fragen offen.
Mir hat die Lektüre großen Spaß gemacht und ich habe mich hervorragend unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 20.06.2023
Die Tote am Fastensee
Johannsen, Anna

Die Tote am Fastensee


ausgezeichnet

Endlich ermittelt die Inselkommissarin Leno Lorenzen wieder. Diesmal führt sie ein Fall auf die Insel Fehmarn.
Ihr Sohn ist inzwischen zwei Jahre alt und immer wieder keimt der stille Vorwurf ihres Mann auf, dass sie sich doch eventuell auf eine Stelle bewerben sollte, bei der sie nicht immer so lange weg bleiben muss. Aber Lena ist mit Leib und Seele Kommissarin und brennt für ihren Beruf.
So wird sie nun auf die Insel Fehmarn gerufen, da eine Polizistin aus Schleswig dort tot aufgefunden wurde. Sie hatte zuvor einen korrupten Kollegen angezeigt und sich dann wegen Burn-Out krankschreiben lassen. Diese Zeit hat sie bei ihren Eltern auf dem Hof verbracht, wo ihr zu Ohren kam, dass ein Windpark in unmittelbarer Nähe gebaut werden soll.
Sie sucht wieder die Nähe zu ihrer alten Clique, bei der einer ganz besonders in den Focus der Ermittlungen gerät, da er der Vermittler der Windparkbetreiber ist. Aber auch die anderen scheinen alle irgendwie involviert zu sein.
Lena bekommt eine junge Kollegin zur Seite gestellt, die ihre eigene Geschichte mitbringt und deren Zerrissenheit immer mal wieder Thema ist.
Ein gut konstruierter Fall, der einen in Atem hält. Wer hatte Interesse an dem Tod der Polizistin? Wurde sie auf ihrer Dienststelle belästigt, ist dort das Motiv zu finden? Viele Spuren, viele Verdächtige, die alle ein Motiv hätten.
Ich habe mich prächtig unterhalten gefühlt und habe das Buch wieder in einem Atemzug gelesen. Werden sie den Täter dingfest machen? Wer war es überhaupt. Viele Ideen dazu, die ich dann immer wieder verworfen habe, bis es dann zum Showdown kommt und alles glasklar vor mir gelegen hat. Sehr gelungen und sehr zu empfehlen. Auch in ihrem 10 Fall verliert die Kommissarin nichts an ihrem Engagement und die privaten Dinge finden Raum, wenngleich sie den Fall nicht übermäßig an den Rand stellen, sondern immer wohldosiert eingeflochten werden.
Ich freue ich mich schon jetzt auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 16.06.2023
Lebenslinien
Wiedekind, Marén

Lebenslinien


ausgezeichnet

Als ich dieses Buch in Händen hielt, konnte ich mein Glück kaum fassen. Es kommt in einer wundervollen Aufmachung daher, die richtig Lust machen, sich mit dem Inhalt zu beschäftigen.
Unterteilt in 12 Themengebieten lädt die Autorin ein, sich mit sich selbst und dem Leben zu beschäftigen und dazu auf den vielen freien Flächen aufzuschreiben, was das Leben geprägt hat.
Es eignet sich zur Selbstreflektion – aber auch als ein Fundus für nachfolgende Generationen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Es ist ein Arbeitsbuch – voller Schreibanregungen aus dem kreativen Schreiben. Genauer gesagt sind es 98 verschiedene Methoden sich einem Thema zu nähern. Das Buch lädt ein, sich auf die Reise zu begeben und nimmt den Akteur dabei liebevoll an die Hand. Es macht großen Spaß sich den Anregungen zu widmen und sich darauf einzulassen. So finden Brief, Listen und Geschichten Platz in diesem so einzigartigem Buch.
Jeder Mensch birgt Geschichten in sich – aus Vergangenheit und Zukunft, aus Wünschen und Träumen. Hier finden sie einen würdevollen Platz. Hier können wir ordnen, sortieren und uns gedanklich auf die Reise machen. Können uns Altem neu stellen und ihm einen Sinn geben.
Ich bin dankbar, für die Ausführung der Autorin und dass sie mir dadurch Handwerkszeug an die Hand gegeben hat, um mich bestimmten Themen nochmal neu zu widmen. Ein Schatz und ein Buch, welches uns begleitet und herausfordert. Ein Buch, welches es wert ist, beschrieben zu werden und in dem unser Leben seinen Platz findet.

Bewertung vom 15.06.2023
Miesmuschelmord
Capellmann, Carla

Miesmuschelmord


ausgezeichnet

Wer, wie ich, gerne Urlaub an der niederländischen Nordseeküste macht, ist mit diesem Krimi aller bestens beraten.
Eigentlich wollte sich Freddie ein paar Tage bei ihrer Tante und ihrem Onkel in Zeeland erholen und dann steckt sie mitten in einem Mordfall. Die Nachbarin der beiden wird tot aufgefunden und schnell stellt sich heraus, dass es Fremdverschulden war. Und dann übernimmt auf einmal ihr Onkel die Verantwortung und behauptet, er hätte sie umgebracht.
Freddie ist von Anfang an von seiner Unschuld überzeugt – aber wo steckt eigentlich ihre Tante und warum ermittelt die Polizei nicht ordentlich? Es hilft nichts, sie muss selbst Nachforschungen anstellen. Schnell finden sich einige Verdächtige, die zwar irgendwie alle ein Motiv haben, aber denen sie es nicht wirklich zutraut.
Bis zum Schluss bin ich nicht auf den Täter gekommen – ich habe zwar fleißig mitgerätselt und hatte diverse Theorien, die sich aber in Wohlgefallen aufgelöst haben. Sehr gelungen.
Ein Krimi, in dem es eigentlich total unblutig zugeht, bei dem man aber viel über Land und Leute lernt. Die einzelnen Kapitel sind zweisprachlich und auch im Verlauf der Geschichte tauchen immer mal wohldosierte niederländische Sätze auf (die im Glossar am Ende übersetzt werden).
Alles in allen ein sehr gelungener Krimi, mit authentischen Protagonisten und mit vielen lustigen Einlagen. Aber auch der Tiefsinn bleibt nicht auf der Strecke. Mir hat die Lektüre großen Spaß gemacht und ich war erstaunt, wie dann am Ende alles schlüssig zusammengefunden hat.
Eine klare Leseempfehlung, denn so ganz nebenbei erfährt man auch eine Menge über Miesmuscheln. Ich bin begeistert.

Bewertung vom 14.06.2023
Happy Woman
Schäfer, Stefanie Carla

Happy Woman


ausgezeichnet

Das Cover ist einladend gestaltet – mit einem Frauenkopf, der Selbstannahme und Akzeptanz ausdrückt, etwas, was mich angesprochen hat und was das Ziel des Buches ausdrückt.
Es ist in vier Schritte gegliedert und die Ansprache im Buch ist wohlwollend und liebevoll. Es ist auf Augenhöhe geschrieben, nicht von oben herab. Es soll uns an die Hand nehmen und uns Mut machen, unser Glück in die Hand zu nehmen.
Viele sehr gute Impulse und auch Handlungsvorschläge werden gemacht und alles so, dass man Spaß am Lesen und an der Umsetzung hat. Es beginnt mit einer Standortbestimmung, mit einer Bestandsaufnahme und endet mit der Aufforderung: lass dein Licht scheinen.
Raus aus dem Alltagstrott, raus aus den veralteten Vorstellungen, wie etwas zu sein haben muss.
Ich konnte das Buch zunächst nicht aus der Hand legen und es hat mich auf Schritt und Tritt begleitet. Aber nun werde ich es noch einmal in Ruhe bearbeiten und alles in Angriff nehmen. Es ist möglich das Leben zu leben, wie man es wirklich möchte und wie es einen glücklicher und zufriedener macht. Es müssen keine radikalen Veränderungen sein – auch kleine Schritte führen zum Ziel.
Ein wichtiges Buch für Frauen, die innehalten und sich neu sortieren wollen oder müssen. Es lohnt sich.

Bewertung vom 13.06.2023
Lebe Statt Nur Zu Funktionieren
Mekonen, Diana

Lebe Statt Nur Zu Funktionieren


ausgezeichnet

Das Cover ist schon allein ein Eyecatcher – eine Zeichnung von dem Vater der Autorin, der ihr jedes Jahr zum Geburtstag ein neues Gemälde schenkt.
Und dann schlägt man das Büchlein auf und wird empfangen von einem Füllhorn an Gedanken und Sprüchen zu vielen verschiedenen Themen.
Es lädt dazu ein, sich Inspiration und Hilfestellung zu holen, wann immer man eine Begleitung sucht. Es finden sich viele Lebensweisheiten und Denkanstöße darin und wollen unterstützen, ein Leben voller Selbstliebe, Glück und Gesundheit zu führen.
Gerne blättere ich darin und lasse mich von einem Text ansprechen und leiten. Es eignet sich auch gut als Geschenk für einen lieben Menschen. Es werden so viele Themen aufgegriffen, dass für jeden etwas Ansprechendes dabei sein wird.
Und die Schildkröte vom Titel begleitet uns durch das ganze Buch. Wie ein Wegweiser zu mehr Selbstbestimmung und Glück.

Bewertung vom 12.06.2023
Ein Kännchen Glück
Haycraft, Lia

Ein Kännchen Glück


ausgezeichnet

Nele besitz eine uralte Teekanne, die sie von ihrer Oma vererbt bekommen hat. In dieser sammelt sie das Glück anderer Menschen. Sie fragt sie und notiert sich den Wunsch nach Glück und deponiert sie als kleine Papierkügelchen in dieser besonderen Kanne. Jeden Morgen zieht sie ein Zettelchen und versucht den Tag über den Wunsch umzusetzen.
Sie ist eine flippige junge Frau, die immer für Überraschungen gut ist und die Farben und Buntheit liebt. Sie lebt in einer Mehr-Generationen WG und ist mit sich und dem Leben zufrieden, wenn sie denn noch einen Job finden würde. Zufällig findet sie einen Aushang in einem kleinen Café, auf dem eine Aushilfe gesucht wird und stellt sich kurzerhand dort vor. Sie bekommt den Job und geht förmlich in der neuen Arbeit aus. Einfach macht es auch die Inhaberin und der andere Angestellte, Diego. Er versucht Nele unter seine Fittiche zu nehmen, ob er was von ihr will?
Und dann tritt auf einmal Ben in ihr kunterbuntes Leben. Er wollte eigentlich nur seine Oma in der WG besuchen und lernt dabei Nele kennen. Ben, der ein durchgetaktetes Leben führt, immer einer Ordnung folgend: Arbeiten in einer Bank, montags Tennis und Donnerstag Schwimmen. Er mag keine Abweichungen und keine Überraschungen. Er träumt von einer Frau, mit der er ein Reihenhäuschen beziehen kann, dann gemeinsame Kinder – alles geregelt.
Nele und Ben freunden sich an, sind gerne in der Gesellschaft des anderen und dann überredet Nele Ben dazu, sich auf einem Dating-Portal anzumelden. Sollte doch gelacht sein, wenn sie nicht die perfekte Frau für ihn finden würden.
Ein Roman voller Wärme und Herzlichkeit. Ein Roman zum Wohlfühlen und Abtauchen. Mich hat diese Geschichte begeistert und auch zum Nachdenken gebracht. Bin auch ich nur an dem Glück anderer interessiert und darf auch ich mir Wünsche erfüllen?!
Eine klare Leseempfehlung

Bewertung vom 11.06.2023
Overkill: No-Name Girl (eBook, ePUB)
Korten, Astrid; Silber, Eva-Maria

Overkill: No-Name Girl (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im Grunde sagt der Klappentext alles und verrät dennoch nicht zu viel.
Das Buch lebt von seinen Perspektivwechseln und beleuchtet immer den jeweiligen Ausschnitt aus dem Leben des jeweiligen Hauptdarstellers.
Da ist zum einen Greta, die verschleppt wird und gefangen gehalten wird. Allein diese Abschnitte lassen einem das Blut in den Adern gefrieren.
Und dann ist da noch Peggy, eine Ausreißerin, die sich mit selbstgemachten Armbändern über Wasser hält und, da sie, noch minderjährig, immer auf der Flucht ist, um nicht wieder zu ihrem gewalttätigen Stiefvater zurückkehren zu müssen.
Mo Celta, die Hauptkommissarin bekommt auch eigene Kapitel. Sie wird damit konfrontiert, dass in der Stadt einzelne Skelettteile aufgefunden werden, die gut in Szene gesetzt werden. Damit wird sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert und muss sich den Geistern stellen.
Den beiden Autorinnen gelingt es mühelos, die Spannung konstant aufrecht zu erhalten und immer weiter zu steigern. Der Fall geht an die Nieren und ich musst zwischendurch mal eine Pause einlegen, um das Gelesene zu verarbeiten.
Dies ist der zweite Band in der Overkill Reihe, er lässt sich aber problemlos lesen, auch wenn man den ersten Teil noch nicht kennt. Das Cover ist sehr treffend gewählt, was man aber erst nach Beendigung des Buches so richtig versteht.
Es ist eine Auseinandersetzung mit dem Thema von verschwundenen Kindern und ist nahe an der Realität angelehnt. Ein Thriller der Extraklasse, aber nichts für zartbesaitete Gemüter, es ist schon sehr heftig, vor allem, wenn man weiß, dass es so etwas tatsächlich gibt. Grausam und fesselnd. Eine absolute Leseempfehlung.
Den Autorinnen ist gelungen, dass man viel Sympathie für die einzelnen Protagonisten empfindet und nachvollziehen kann, wieso sie so oder so agieren. Sehr lebensnah und authentisch. Sehr gelungen.