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Benutzername: 
gagamaus
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 510 Bewertungen
Bewertung vom 08.10.2023
Skorpion / David Keller Bd.1
Basanisi, Matt;Schneider, Gerd

Skorpion / David Keller Bd.1


sehr gut

Ein Schweizer und ein Italiener schreiben zusammen einen Politthriller. Das klang schon mal sehr vielverspreched. Ganz im Sinne der Autoren ist der Roman auch länderübergreifend angelegt.

Ein Toter in Palermo und einer in Zürich und dazwischen werden in den Niederlanden 3 Kilo Kokain sichergestellt. Schnell ist dem Ermittler David Keller klar, dass es hier einen gemeinsamen Nenner gibt und dass die Drogenmafia ihre Hände im Spiel hat.

Damit nicht genug streift der Thriller noch jede Menge andere heiße Eisen von Kriegen, diversen konkurrierenden Geheimdiensten, den ganz großen Verbrecherorganisationen.

Man merkt schnell, dass die Autoren reale Geschehnisse in fiktive Handlung integriert haben. Und dementsprechend ist das Ganze sehr komplett und man muss aufmerksam Lesen, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Schnelle Kapitelwechsel, jede Menge Action neben den trockenen Infos und ein sympathischer Held sind weitere Pluspunkte. Vielleicht hätte man den Einstieg etwas ausführlicher gestalten können, denn es dauerte ein wenig, bis ich richtig reinkam. Aber am Ende finde ich es toll, wie alles aufgelöst wird und bin auf weitere Bücher gespannt.

Bewertung vom 06.10.2023
Die Formel der Hoffnung
Cullen, Lynn

Die Formel der Hoffnung


ausgezeichnet

Dieses Buch macht für mich so ziemlich alles richtig.
Das erste Buch, welches von Lynn Cullen ins Deutsche übersetzt wurde. Also auf zur Entdeckung einer neuen Autorin.
Ein tolles Cover, welches durch den Titel viel verspricht ohne etwas zu verraten. Ja, ich bin sehr anfällig für schöne Covers und gute Buchtitel.
Ein Plot, der von einer realen Person handelt, im besten Falle von einer Frau, die sich in der Männerwelt nicht nur behauptet hat sondern ihre Kollegen in einem Punkt abgehängt hat. Hier geht es um die Wissenschaft, um die Entdeckung eines Impfstoffes gegen das Poli-Virus. Ich hatte noch nie von dieser Frau gehört. Das wurde aber wirklich auch Zeit.
Und dann hüpft man rein in die Geschichte und wird ganz schnell warm mit den Darstellern. Und obwohl das Thema durchaus komplex ist und es einiges zu Lernen gibt über die Forschung an Viren - hochaktuell nebenbei bemerkt - konnte ich immer alles verstehen und der Ärztin Dr. D.M. Horstmann bei ihrer inspirierenden und wegweisenden Entdeckung einer Formel, die die Welt veränderte, zu folgen.
Klasse.

Bewertung vom 01.10.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


ausgezeichnet

Eine neue Krimi Reihe aus der Feder von Katrine Engberg. Das klang gut, also nichts wie ran an das Hörbuch.

Der Vorleser macht einen guten Job. Ohne große Schnörkel und angenehm sonor.

Die Story selbst ist herrlich verwinkelt und anfangs unklar wie drei sehr unterschiedliche Morde zusammen hängen könnten. Auch dass die Verbindungen bis in die Kriegszeit zurückreichen, ist spannend. Auch die Schweden haben an den Juden unrecht getan.

Es sind diesmal keine Polizisten sondern eine Journalistin eine Profilerin und ein Verdächtiger, die sich auf die Suche nach der Wahrheit machen.

Besonders hat mit der Erzählstil gefallen. Und für Art der Auflösung, die einiges an unerwarteten Wendungen und Fakten bereit hält.

Sehr guter erster Band. Da bin ich gespannt auf mehr. Vielleicht sollte ich zur Überbrückung die erste Reihe der Autorin ins Auge fassen.

Bewertung vom 01.10.2023
Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3


ausgezeichnet

Leopold von Herzberg ermittelt in seinem dritten Fall. Und ich bin wieder mittendrin im historischen Wien. Inzwischen hat Pötzsch in mir wieder einen treuen Lesefan gefunden. Ich mag einfach, wie locker und charmant er erzählt. Wie er der österreichischen Kaiserstadt Leben einhaucht. Wie er seine Helden durch die Stadt jagt.

Das will schon was heißen, dass ich diesem Buch fünf Sterne gebe, denn ich bin kein Fan von historischen Krimis. Die sind mir oft zu langatmig oder unrealistisch. Aber Oliver Pötzsch umschifft alle Hürden, die es hier geben könnte. Man merkt die Recherche und dadurch dass Leopold immer neue Methoden auspropiert, erfährt man auch einiges darüber, wie die Polizeiarbeit sich immer weiter entwickelt, wie die Wissenschaft den Kommissaren hilft. Und dennoch geht es nicht ohne Spürsinn und Hartnäckigkeit.

Sehr unterhaltsam, sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 01.10.2023
Lichtspiel
Kehlmann, Daniel

Lichtspiel


sehr gut

Lange her, dass ich etwas von Kehlmann gelesen habe. Mein Lieblingsbuch von ihm ist natürlich immer noch "Die Vermessung der Welt". Ich war sehr gespannt auf "Lichtspiel" vor allem, da ich in der Filmbranche arbeite und alte Filme liebe.

Was Kehlmann gut kann ist die Verknüpfung zwischen Fakten und Fiktion. Das ist fließend und glaubhaft. Man fühlt sich im Hollywood der alten Zeit. Man spürt den eisigen Hauch des erstarkenden Nationalsozialismus. Viele Anekdoten, bekannte Namen, offene und versteckte Hinweise auf die reale Geschichte erfreuen das Leserherz.

Etwas sperrig fand ich diesmal die Dialoge und auch die Darsteller. So richtig nahe kame sie mir nicht. Auch wenn sie viel über ihre Probleme, über ihre Wünsche und Sehnsüchte geredet haben.

Ich fand das Buch interessant, gestehe aber, dass es nicht an mein Lieblingsbuch von Kehlmann heranreichen konnte. 3,5 Sterne aufgerundet.

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Bewertung vom 01.10.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

TAUBENSCHLAG ist der zweite Krimi aus der Feder von Dennis Jürgensen. Wieder werden Morde aufgeklärt, die grenzübergreifend die Deutsche und die Dänische Polizei beanspruchen.

Der Fall führt in die Vergangenheit der DDR. Hier nimmt einer Rache. Aber warum? Und es scheint, als wäre der deutsche Ermittler Rudi in den Fall persönlich involviert. Die Zeit drängt also.

Mir gefällt die Art, wie hier erzählt wird. Es passt ja nicht immer, dass das Privatleben von Ermittlern eine Rolle spielt. Und dass sich eine Freundschaft entwickelt beim Team. Aber hier liest sich das wirklich gut. Man findet die Kommissare sympathisch und das ist ein schöner Kontrast zu den brutalen Morden und der Bedrohung, die spürbar ist.

Mir hat auch der zweite Band gut gefallen. Ich mag die Protagonisten, das Setting und die ruhige Art, in der die Spannung fast schleichend zunimmt. Gerne mehr davon.

Bewertung vom 17.09.2023
Ingenium
Trussoni, Danielle

Ingenium


sehr gut

Ich bin erst spät auf diesen Thriller aufmerksam geworden und war sehr gespannt. Ich habe einen Wissenschafts-Thriller bekommen und auf eine Art ist es das auch. Das Savant-Syndrom, dass es als ungewöhnliche Erkrankung des Gehirns nach einem Unfall gibt, war mir schon bekannt und die Idee, den Hauptdarsteller mit den daraus resultierenden Fähigkeiten auszustatten, hat mir sehr gefallen. Er ist wie eine Art Sherlock, weil sein Hirn mutiert und modifiziert ist. Das liest sich Klasse. Ich kann allerdings nicht ganz einschätzen, in wie weit alles der Realität entspricht. Man muss sich also darauf einlassen, dass manches spektakulär und fast nicht glaubhaft wirkt. Und dass man das unbestimmte Gefühl hat, dass ein wenig Phantasie auch in diesem Buch steckt.

Der Spannungsbogen wird durch schnelle, kurze Kapitel hochgehalten. Ich mochte das Tempo durchaus und auch wenn es ein paar Ecken und Kanten gab, die man noch hätte abschleifen könnten und ich gerne noch mehr von den Darstellern und ihren Hintergründen erfahren möchte, so war ich doch hochzufrieden und freue mich auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 17.09.2023
Psyche und Eros
McNamara, Luna

Psyche und Eros


ausgezeichnet

Ich lese ja inzwischen fast alle Bücher, in denen griechische Mythologien in einen Roman verpackt werden. Und jedes Mal aufs Neue bin ich gespannt, wie die jeweilige Autorin das Thema umsetzt.

Psyche und Eros waren mir nur marginal bekannt und schon gar nicht Geschichte, die sich in alten Texten um sie spannt. Deshalb war ich umso mehr gespannt.

Das Cover ist sehr schön und das Buch hatte mich mit seiner romantischen und schönen Sprache schnell gefangen genommen. Man lernt die beiden Hauptdarsteller erst mal sehr gründlich kennen, bevor sie aufeinander treffen. Und eigentlich soll Eros Psyche Ungemach bereiten, weil eine Göttin eifersüchtig auf die junge Frau ist. Aber das Schicksal spielt mit und so verlieben die beiden sich und die Sache läuft so ganz anders als geplant.

Mir gefiel, dass Psyche so starkt und wehrhaft ist und Eros macht seinem Namen schon alle Ehre. Für mich ein wunderbares Leseerlebnis. Bitte mehr davon.

Bewertung vom 17.09.2023
Kleine Probleme
Pollatschek, Nele

Kleine Probleme


sehr gut

Lars hat Probleme. Also eigentlich sind es gar kein Probleme. Nur unerledigte Dinge, die sich zu Problemen anhäufen. Wie eine Steuererklärung, oder wie die Beziehung zu Johanna, die auch irgendwie unerledigt ist, so dass Johanna einen Schlussstrich zieht. Weil sie ihn leid ist. Diesen Lars, der so gerne möchte, aber nicht kann. Der sich so viel vornimmt, aber dann nichts tut. Der Pläne schmiedet und sie nie umsetzt. Der Termine verstreichen lässt, Anrufe nicht tätigt, Wichtiges nicht sagt, bis es zu spät ist.

Schließlich sitzt Lars vor diesem riesigen Berg unerledigter Dinge und merkt, dass er doch so einige kleine Probleme hat. Er beschließt also, bis Mitternacht mal einen großen Schwung davon zu lösen. Aber das ist natürlich gar nicht so leicht. Denn der innere Lars, der kleine Schweinehund, der Haderer, der Zauderer, der lässt sich nicht so leicht ausschalten. Und so fragt sich der Leser schnell, wie soll Lars das nur alles schaffen.

Zu lesen ist das sehr amüsant und durchaus klug. Haben möchte ich den Lars nicht für alles Geld der Welt.

Bewertung vom 28.08.2023
Porträt auf grüner Wandfarbe
Sandmann, Elisabeth

Porträt auf grüner Wandfarbe


ausgezeichnet

"Porträt auf grüner Wandfarbe" ist der Erstling von Frau Sandmann. Aber man merkt, dass die Frau schon länger schreibt und mit Worten umgehen kann. In einem sehr komplexen Familienkonstrukt erzählt sie über verschiedene Generationen. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Urahnin Ella und deren Nachfahrin Gwen. Die eine recherchiert anhand von Tagebucheinträgen das Leben der anderen und erfährt dabei einiges über ihre Herkunft und das Schicksal von Ella aber auch über die schweren Zeiten zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg. Als Fan dieser Epoche habe ich mit gut aufgehoben gefühlt und kam auch mit den Zeitsprüngen zwischen Gegenwart und Vergangenheit gut zurecht. Das ist bei mir immer so ein Zeichen, ob die Geschichte gut läuft oder nicht.

Ich habe das Buch sehr schnell und mit Vergnügen gelesen und bin gespannt auf weitere Geschichten dieser Autorin.