Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Leserattenmama
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2021
Socke und Sophie - Pferdesprache leicht gemacht
Zeh, Juli

Socke und Sophie - Pferdesprache leicht gemacht


ausgezeichnet

Der Traum vom eigenen Pferd - und die Realität...

Erzählt wird die Geschichte des „Problemponys“ Sokrates, genannt Socke, und der zwölfjährigen Sophie jeweils abwechselnd aus der Perspektive des Mädchens und des Ponys. Gerade durch diesen Wechsel erfährt man so einiges über Pferde: ihren Fluchtinstinkt, ihr Herdenleben oder zum Beispiel auch Ernährungsbedürfnisse. Vor allem aber wird ganz deutlich, dass das reine Reiten lernen ganz weit weg ist von dem Wissen, das man für die Haltung eines Pferdes benötigt! Weiterhin werden zwei Arten des Umgangs mit Pferden dargestellt: einmal die herkömmliche Schulpferdehaltung gegenüber der „Pferdeflüsterei“, wie sie von der Autorin liebevoll betitelt wird - welchen Umgang sie bevorzugt, bleibt so kein Geheimnis

Bewertung vom 06.03.2021
Kiwi, Kalle und das Stadtgeflüster
Weber, Susanne

Kiwi, Kalle und das Stadtgeflüster


sehr gut

Ein Alltags-Abenteuer aus der Großstadt mit viel Wortwitz, gelegentlichem Ginnungagap und einem Schnudel

Kirsten und Karl sind richtige Berliner Großstadtkinder und dazu noch Nachbarn, was sie aber erst durch Oma Matz und ihren Hund Pelle herausfinden: die beiden benötigen nämlich Hilfe beim Einkaufen bzw Gassi gehen. Kirsten, die sich bisher nur auf dem Eis wohl fühlte, findet sehr schnell Gefallen an der Gesellschaft und dem Humor von Karl, der stets Kalle genannt wird, und die beiden verbringen nun jeden Nachmittag gemeinsam mit Pelle. Mit offenen Augen und reger Phantasie erleben sie den Alltag in der Großstadt, die an jeder Ecke etwas spannendes bereithält: neue Menschen tauchen auf, andere verschwinden und irgendwie hängt das doch alles miteinander zusammen...
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Kalle und Kiwi, wie er Kirsten bald nennt, erzählt; was leicht an der unterschiedlichen Schriftart auszumachen ist. Dadurch erfährt man etwas über die jeweiligen Bedenken der beiden in manchen Situationen. Und ihre Gedanken... wie „Komisch eigentlich, dass man Ratten ekelig findet und Eichhörnchen süß.“ (S.42) - genau das Thema hatten wir neulich hier auch

Bewertung vom 14.02.2021
Mein geniales Leben
Jägerfeld, Jenny

Mein geniales Leben


ausgezeichnet

Mein geniales Leben - eine geniale Mischung!

Sigge, 12 Jahre alt, ist zusammen mit seiner zu lauten Schwester Majken, 8; seiner zu leisen Schwester Bobo, 3 Jahre alt, und seiner alleinerziehenden, gerade arbeitslosen Mutter zu seiner Oma Charlotte gezogen - und will die verbleibende Zeit bis zum Schulstart nach den Sommerferien nutzen, um zu einem beliebten Jungen zu werden. Aber wie wird man von einem schielenden Außenseiter zu einem wenigstens durchschnittlich beliebten Schüler?!

Was Sigge sich in den 59 Tagen so alles überlegt, anliest und ausprobiert, ist wirklich bewegend...und zeigt, wie wenig dazu gehört, um in die Rolle des Außenseiters zu rutschen. Doch es sind nicht allein diese tiefsinnigen Momente, die mich an diesem über 350 Seiten starken Buch fesselten, sondern vor allem die witzigen Momente - und von denen gibt es viele!

Schon die sehr unterschiedlichen Protagonisten halten mit ihren Extremen immer wieder Lacher bereit: „Oma ist zur Hälfte Britin, zu einem Viertel Deutsche und zu einem Viertel Norwegerin. Und zu hundert Prozent durchgeknattert, fügt Mama meistens hinzu.“ (S. 17) - und Mamas haben ja immer recht

Bewertung vom 14.02.2021
Heimweh nach uns
Schreiber, Helen

Heimweh nach uns


ausgezeichnet

Der Spagat zwischen Alltagsleben, der Liebe und den Träumen

Lena und Malte befinden sich in der Rushhour des Lebens - die zwei Elternteile habe beide fordernde Jobs und zwei Kindern, die naturgemäß oft noch um einiges fordernder als die bezahlte Arbeit sind... zudem wird der Platz eng und auf ein Eigenheim gespart - trotz zwei Gehältern heutzutage weder leicht finanzierbar noch auf dem Immobilienmarkt findbar! Kein Wunder, dass Stress den Alltag bestimmt und die Zeit als Ehepaar so knapp bemessen ist, dass sie gerade für organisatorische Absprachen reicht - aber an Romantik oder ähnliches kaum zu denken ist.

Doch dann kommen Rückenschmerzen und Reik...



Von der ersten Zeile an konnte ich mich - nur unwesentlich jünger als Lena und selbst Mama von drei Kindern- sofort mit ihr identifizieren! Dieses Gefühl, nichts und niemandem gerecht werden zu können, obwohl mal sich den ganzen Tag und auch oft noch nachts darum bemüht, wird bewegend beschrieben und trifft sicher jede berufstätige Mutter direkt. Der Weg, den sie im folgenden geht; begleitet von den Fragen, die sie sich stellt, ist ebenso einfühlsam geschrieben mit allen Auf‘s und Ab‘s - wobei ich natürlich nicht zu viel verraten will! Dieser Liebesroman lässt einen nicht nur in eine fiktive Beziehung eintauchen, sondern regt auch dazu an, sich selbst und das eigene Hamsterrad; die Gefühle und Träume zu hinterfragen.

Mich hat das Buch bewegt - und auch wenn ich mich nicht direkt zum Yoga anmelden werde (ginge ja eh alles nur online derzeit), so wird mich der Gedanke an das Gelesene sicher immer mal wieder innehalten und mich mein Tun hinterfragen lassen!

Bewertung vom 26.01.2021
Der Hamburger Hafen wimmelt
von Schlippe, Björn

Der Hamburger Hafen wimmelt


ausgezeichnet

Ein geniales Wimmelbuch für kleine & große Hamburg-Liebhaber

Es ist nicht das erste oder einzige Wimmelbuch in diesem Haushalt - aber definitiv das beliebteste! Das Motiv, den Hamburger Hafen, kennen wir und entdecken mit den originellen Zeichnungen von Björn von Schlippe immer wieder etwas neues

Bewertung vom 26.01.2021
Usedom wimmelt
Lüke, Dagmar

Usedom wimmelt


ausgezeichnet

Ostseefeeling ohne Sand überall

Bewertung vom 26.01.2021
Erfurt wimmelt
Kindleben, Kai von

Erfurt wimmelt


ausgezeichnet

In der Thüringer Landeshauptstadt ist ordentlich was los!

Also wie es momentan dort aussieht, weiß ich nicht - aber durch die Illustrationen von Kai von Kindleben im Buch „Erfurt wimmelt“ bekommt man richtig Lust, diese Stadt mal zu besuchen! Der Zoo, ein Entenrennen, das Krämerbrückenfest und das Lichterfest, der Anger und die Festung Petersberg sowie der Weihnachtsmarkt - für jede Jahreszeit ist etwas geboten. Und natürlich gibt es in diesem Wimmelbuch nicht nur das reale Leben Erfurts zu sehen, sondern auch so einige Kuriositäten, von denen man bei jedem Durchblättern neue findet

Bewertung vom 26.01.2021
Die Feengrotten wimmeln
Spangenberg, Scarlett

Die Feengrotten wimmeln


ausgezeichnet

Wimmelspaß in der Feengrotte

Derzeit sind die Saalfelder Feengrotten wie so vieles geschlossen, aber erkunden kann man sie trotzdem: ganz bequem auf der eigenen Couch mit dem Wimmelbuch „Die Feengrotten wimmeln“! Ein kleines Eichhörnchen begleitet die Entdeckungsreise unter und über Tage, bei der viele zauberhafte Figuren zu entdecken sind

Bewertung vom 26.01.2021
Der Ruf der freien Pferde / Nordstern Bd.1
Müller, Karin

Der Ruf der freien Pferde / Nordstern Bd.1


sehr gut

Abergläubisches Island Mitte des letzten Jahrhunderts...

Hamburg, 1949: die 14-jährige Erla, durch den 2. Weltkrieg Halbwaise, fährt mit ihrer Mutter nach Island, um dort als Landhelferin zu arbeiten. Doch der Anfang in dem Land, in dem es im Sommer kaum dunkel und im Winter kaum hell wird, ist schwierig - und das liegt nicht nur an der fremden Sprache! Vor allem ihre Gabe, die für andere unsichtbaren Wesen zu sehen und mit ihnen kommunizieren zu können, macht es ihr in dem Land mit der abergläubischen Bevölkerung schwer. Und dann ist da noch dieser eine, ganz besondere Unsichtbare...
Anders als das Cover es vermuten lässt, geht es nicht vordergründig um Pferde. Zwar auch; aber mehr noch um das Leben in Island Mitte des letzten Jahrhunderts und der verbreitete (Aber-)Glaube rund um Trolle, Elfen & Co. Bei Erla wird die Pferdeliebe vom langsam aufkeimenden Interesse am anderen Geschlecht abgelöst...
Die Beschreibung der mystischen Wesen in der einmaligen Landschaft gefiel uns ebenso gut wie Erlas Geschichte, aber.... wir waren gerade so richtig warm geworden mit den Protagonisten und so neugierig auf alles, was in den Welten passieren wird, als das Buch leider schon endete... der Cliffhanger am Ende stört doch sehr. Klar, es ist der Auftakt einer Reihe und der Einstieg in die „Nordlicht“-Bücher - aber ein klitzekleines bisschen mehr abgeschlossen in sich hätte dieses Buch doch gern für uns sein dürfen...Geduld beim Warten auf die Fortsetzung gehört nicht zu unseren Stärken

Bewertung vom 14.01.2021
Pina Bausch
Sánchez Vegara, María Isabel;Sánchez Vegara, María Isabel

Pina Bausch


ausgezeichnet

Auf den Punkt gebracht: „Sie wusste, was auch immer du tust, kann gelingen, wenn du die Wahrheit in deinem Herzen suchst.“

Auch von diesem „Little People, Big Dreams“-Band bin ich wieder absolut begeistert! Sowohl von den Illustrationen der Wahl-New Yorkerin Hanna Barczyk, die einen unverwechselbaren Stil prägt, als auch den Texten der spanischen Autorin Isabel Sánchez Vegara, die von Svenja Becker übersetzt wurden. Ich finde es sehr beeindruckend, wie das Leben von Philippine Bausch, genannt Pina, in so wenigen Sätzen (etwa 3 pro Doppelseite) so treffend zusammengefasst wurde; und das in einer Ausdrucksweise, der auch Kinder ab dem Vorschulalter sehr gut folgen können.

Sowohl ihr künstlerischer Werdegang wird beschrieben als auch die Bedeutung des Tanzes im Allgemeinen, der ihr als Sprache diente. Erfolgreich war sie trotz - oder wegen?!- ihrer selbstbewussten Einstellung: „Doch Pina war es nicht wichtig, anderen zu gefallen. Sie wollte nur ehrlich zu sich selber sein.“ Eine wichtige Botschaft für die kleinen Leser bzw Zuhörer; ebenso wie der letzte Satz: „Sie wusste, was auch immer du tust, kann gelingen, wenn du die Wahrheit in deinem Herzen suchst.“

Durch den Verzicht auf zu viele Details -sowohl in den klaren Zeichnungen als auch im knappen Text- ist das Buch bereits für jüngere Kinder gut verständlich; gibt den älteren ein Basiswissen über die berühmte Choreografin- und hat für Erwachsene mit dem hübschen Hardcover und dem hochwertigen Textileinband schon etwas von Kunst ... für dieses Buch sortiere ich gern mein Regal um