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Benutzername: 
Buecherseele79
Wohnort: 
Schwarzwald

Bewertungen

Insgesamt 121 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2019
Becky und der geheimnisvolle Bonbonkocher
Scheller, Anne

Becky und der geheimnisvolle Bonbonkocher


ausgezeichnet

Becky muss in der alten Fabrik die Mutprobe bestehen, die eigentlich die Mutprobe für ihre Zwillingsschwester Lotta wäre, die aber krank daheim liegt.
In der Fabrik, die schon lange leer steht, entdeckt Becky einen Raum in dem Dr. Mellis wundersame und unheimlich leckere Bonbons kocht und Becky verbringt immer länger und mehr Zeit bei Dr. Mellis.
Doch es muss ein Geheimnis bleiben damit Mister Dark nicht die Bonbonfabrik findet...

Das Buch sollte einen Gefahrenaufkleber erhalten denn während man dieses Buch ja, fast genießt, läuft einem ständig das Wasser im Mund zusammen weil Dr. Mellis so unglaublich tolle Bonbons mischt und zaubert.

Mit 216 Seiten ist dieses Buch wohl eher für geübte Leser zu empfehlen, auch weil Mister Dark ein ganz finsterer Genosse ist und ich denke dass Kinder unter einem gewissen Alter damit ihre Probleme bekommen könnten.
Die Schrift ist schön groß, auch die Illustration des Buches sowie des Covers ist sehr gelungen und macht Hunger auf mehr.

Becky und Laura sind Zwillinge, auch wenn sie sich in gewissen Dingen unterscheiden, so sind sie doch ein Herz und eine Seele und man merkt dass Becky allgemein ein Problem hat, Dr. Mellis und seine Bonbonfabrik geheim zu halten.
Denn eigentlich haben die Schwestern keine Geheimnisse voreinander.
Beide Mädchen sind sehr sympathisch und clever, es macht Spaß mit ihnen unterwegs zu sein.

Alles was mit der Bonbonküche und den Zutaten zu tun hat ist absolut faszinierend dargestellt, auch welche Bonbons Dr. Mellis kreiert und welche Auswirkungen sie auf den Menschen haben der sie zu sich nimmt, all dies wird sehr liebevoll, oft geheimnisvoll und doch schmackhaft und bunt dargestellt und erzählt.
Dass Dr. Mellis auch ein Geheimnis hat wird dem Leser schnell klar und natürlich ist man immer am grübeln was denn passiert sein könnte dass sich Dr. Mellis so komisch und oft unsicher verhält.

Was hat es mit diesem Mister Dark auf sich?
Warum kommt er und will die Fabrik zerstören?
Er weiß viel mehr von Becky als sie anfangs noch ahnt... und warum darf man die schwarzen Bonbons nicht essen?
Warum hütet Dr. Mellis ein Geheimnis und möchte die Wahrheit nicht sagen?

Um dies geht es in der Geschichte und große und kleine Leser werden auf eine abenteuerliche Reise mitgenommen die hier und da ein bisschen die Schokoladenfabrik erinnert, aber mit deutlich mehr Bonbons.
Es zeigt aber auch liebevoll auf dass man zwar ein Bonbon gegen gewisse Dinge genießen kann, es aber nicht zur Gewohnheit werden darf, denn eigentlich ist jeder Mensch mit seinen Wesenszügen zu akzeptieren und man sollte ihm mit Verständnis begegnen.
Auch wenn es Becky und Lotta bei ihrem Englischlehrer Herr Altmann nicht leicht haben, so ist auch er im Kern womöglich liebenswert, aber hat es nur vergessen.
Man kann diese Eigenschaften aber wieder hervorholen, auch ohne dass es ein Zauberbonbon benötigt.

Ein tolles Highlight sind noch zwei Rezepte am Ende des Buches über selbstgemachte Bonbon und wenn man dieses Buch gelesen hat dann möchte man diese unbedingt auch testen.
In dem Fall nicht nur für die kleineren Leser ein zauberhaft süsses Leseerlebnis.

Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag dass ich dieses Buch vorab lesen durfte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2019
Uterus
Schwikardi, Astrid

Uterus


ausgezeichnet

Eine grausame Mordserie erschüttert Köln, junge Frauen verschwinden bald wöchentlich spurlos und werden irgendwann von Passanten gefunden, ermordet, ausgeweidet oder teilweise vergraben.
Der Ermittler Mark Birkholz übernimmt den Fall und gerät sehr schnell an die eigenen Grenzen, denn vor nicht mal einem Jahr wurde seine Schwester auf brutale Weise ermordet, der Täter nie gefasst.
Was ist wenn hier der gleiche Täter am Werk ist wie bei seiner Schwester?
Doch dann wird klar – hier agieren zwei Täter... und die Zeit rennt den Ermittlern davon...

Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwer da die Autorin zu Beginn sehr viel Sprunghaftigkeit beweist mit den Opfern, den Namen, den Orten und was alles geschieht, also man muss am Ball bleiben und sich etwas durch den „Ermittlerdschungel“ schlagen.
Jedoch löst sich diese Schwierigkeit sehr schnell auf und ehe man es sich versieht nimmt die Geschichte einen roten Faden auf und hier mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Der Ermittler Mark Birkenholz war mir sehr sympathisch, gerade weil ich Protagonisten bevorzuge die ihre Ecken und Kanten haben, die auch mit ihren Alltagsproblemen lernen müssen umzugehen, mit einer Vergangenheit die öfter anklopft und hereingelassen werden will.
Dies alles setzt die Autorin mit Mark sehr gekonnt und überzeugen um und bindet es gut in die Ermittlungsgeschichte ein ohne dass Mark zuviel Raum mit seinen Sorgen und Problemen einnimmt.

Als Leser ist man auch oft am überlegen und miträtseln was hier der Grund für die Morde ist, was mit den Frauen passiert ist und wer so bestialisch handelt.
Auch sind hier einige Opfer im Mittelpunkt, die aber ein ungutes Gefühl hinterlassen und man nie weiß, was hier die Wahrheit ist oder von den Opfern eingebildet bzw. eventuell vorgetäuscht.
Ein perfektes Katz – und Mausspiel was die Autorin sehr gelungen umgesetzt hat.

Ich habe auf wirklich vieles getippt, Drogenhandel, Prostitution, Menschenhandel, Schmuggel, keine Ahnung, die Auflösung hingegen hat mir dann doch etwas den Boden unter den Füssen weggezogen denn damit rechnet man als Leser nicht unbedingt.
Nur soviel – die Thematik passt perfekt zu Titel und Titelbild, auch wenn die schon gruselig genug erscheinen und so einiges ahnen lassen.
Von der Kaltblütigkeit von manchen Protagonisten sowie ihre Geldgier, das Menschenleben eigentlich nichts wert sind und der Ruhm doch alles bedeutet, das hat mich doch sehr bewegt, denn es gibt immer wieder klare Linien in die Realität.

Ich möchte nicht zuviel verraten aber als Auftakt hat mir dieser Krimi sehr gut gefallen, ich hatte in paar spannende und zeitweise gruselige Lesestunden und würde sehr gerne noch mehr von und mit dem Ermittler Mark Birkenholz lesen.

Eine klare Leseempfehlung!

Ich danke der Autorin für das bestellte Exemplar.

Bewertung vom 01.09.2019
Washington Black
Edugyan, Esi

Washington Black


ausgezeichnet

Barbados 1830 – der junge Washington Black, ein Junge der als Sklave auf einer Zuckerrohrplantage schuftet, soll Leibdiener von Christopher Wildes werden.
Christopher ist Erfinder und so ganz anders als ein Bruder, der die Plantage nach dem Tod des Onkels übernommen hat.
Die Ereignisse überschlagen sich als der Cousin Philip sich das Leben nimmt und Washington Black sich entscheiden muss – flieht er mit „Titch“, Christopher Wildes in seinem Luftschiff oder bleibt er als Sklave todgeweiht auf der Zuckerrohrplantage?

Hier bin ich Cover – und Klappentextopfer gewesen, beides spricht mich absolut an und somit war ich sehr gespannt auf die Geschichte.

Der Schreibstil konnte mich umgehend für sich einnehmen, da die Autorin ein Händchen für Kopfkino besitzt.
Ich war mit Titch und Wash auf hoher See, in den tiefsten Ebenen von Eis und Schnee, in der Hitze der Wüste, in London und anderen Städten, am Meer und in der Wildnis.
Und neben den Bildern im Kopf hatte ich oft das Gefühl ich fühle die Kälte, das Wasser, die Hitze, rieche die verschiedenen Gerüche.
Alleine deswegen lohnt sich das Buch schon mal.

Die Hauptprotagonisten sind hier Christopher Wildes – kurz Titch genannt und Washington Black, den man Wash ruft.
Beide hatte ich sehr schnell in mein Herz geschlossen.

Titch lebt für seine Wissenschaft, er kommt mehr nach dem Vater, sein Traum ist ein Luftschiff.
Er ist oft sprunghaft, murmelt vor sich hin, redet am liebsten mit sich selbst und doch hat er sein Herz am rechten Fleck und ist gegen die Sklaverei, er will Berichte über Farmen die mit Sklaven arbeiten nach London bringen damit diese Ausbeutung von ihnen ein Ende findet.

Washington Black nimmt den größten Teil dieser Geschichte ein.
Wir lernen ihn als Sklavenkind kennen der außer diese Zuckerrohrplantage nichts kennt, weder wo er herkommt, wer seine Eltern sind, noch wo er einen Platz in der Welt hätte.
Dann muss Wash eine Entscheidung treffen die um Leben und Tod geht und hier merkt man als Leser schon sehr schnell, wie soll ein Sklave, hier noch ein Kind, eine Entscheidung treffen wenn es nie zum selber denken oder handeln ermutigt wurde?

An Washington Black zeigt die Autorin so deutlich erschreckend und schmerzhaft das Leben eines Sklaven auf, in der Zeit als Kind und dann als Heranwachsender.
Ein Mensch der nie um seine Talente gefragt wurde, nie gefördert oder geliebt, der Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit für seinesgleichen gar nicht erfahren hat.
Und nun ist Wash auf der Flucht, immer die Angst im Nacken, nie frei, nie sicher, ohne Platz und Sinn im Leben.

Auch als die Sklaverei weitgehend abgeschafft wird, außer in Amerika, ist es nicht so dass sie ehemaligen Sklaven die Wahl hätten, geschweige denn die Akzeptanz der Gesellschaft.
Wie soll man leben und sich sicher fühlen wenn man nicht mal weiß wer man ist, woher man kommt, wo ist der Platz für das eigene Leben, wer gibt einem Sklaven, einem „Neger“ überhaupt eine Chance?
Nur weil die Sklaverei offensichtlich abgeschafft wurde ist sie in den Köpfen der Leute weiterhin vorhanden, hier wurden die Mauern nicht niedergerissen.
Wie schwer ist auf Dauer sein kann gegen Vorurteile anzukämpfen, wie ermüdend.

Die Autorin Esi Edugyan nimmt uns mit auf eine Reise um die halbe Welt, aber auch auf eine Reise um das eigene Leben, das eigene Ich zu finden.
Was es bedeutet in Freiheit leben zu dürfen, welches hohe Privileg dies ist, dass man nicht ständig verurteilt wird wegen seiner Hautfarben, seinem Äußeren, sondern seinen Platz gefunden hat, in sich ruhen kann, diese Privileg sollte man sich hoch halten, es bewahren und nicht als selbstverständlich ansehen.
Und diese Privileg steht jedem Menschen zu, egal welcher Herkunft, welcher Hautfarbe, Geschlecht oder Religion.

Dieses Buch ist auf jeden Fall mehr als lesenswert und ich empfehle es jedem!

Ich danke dem Bastei Lübbe und Eichborn Verlag dass ich dieses Buch vorab lesen durfte.

Bewertung vom 01.09.2019
Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
Kawamura, Genki

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden


ausgezeichnet

Ein junger, japanischer Postbote erhält Besuch vom Teufel, denn der junge Mann hat einen Gehirntumor und nicht mehr lange zu leben.
Und hier sieht der Teufel seine Chance – er kann dem Mann immer einen weiteren Tag schenken, allerdings müssen Dinge von der Welt verschwinden.
Während der junge Mann eher an Kerne in Melonen denkt, Schimmel im Bad, Staub auf den Schränken und sich als Genie sieht, hat der Teufel ganz eigene Methoden und bestimmt was von der Welt verschwinden soll.... was wäre wenn alle Katzen von der Welt verschwänden?

Ein kleines Buch das einen tiefen Eindruck bei mir hinterlässt.
Man mag es als oberflächlich beschreiben, als zu wenig an Seiten mit aussagekräftigen Sätzen, mit wenig Tiefe und Gedankengänge, aber hier ist man als Leser gefordert, hier spielen die eigenen Gedanken und Gefühle eine große Rolle und die werden beim lesen auf jeden Fall angeregt.

Der junge Mann, der hier namentlich nicht genannt wird, ist ein Japaner und als Postbote tätig.
Nach seiner Diagnose bricht, verständlicherweise, eine Welt für ihn zusammen.
Da kommt das Angebot des Teufels gerade richtig.

Selbst der Teufel war mir hier doch irgend sympathisch, der Autor hat ihn sehr interessant und etwas diabolisch dargestellt, der junge Postbote beschreibt ihn aber herrlich ironisch und von sich überzeugt.

Und dann ist eben dieser junge Mann der weiß dass er nicht mehr lange zu leben hat.
Der das Angebot des Teufels als zu verlockend findet um Nein zu sagen und sich somit auf den Deal einlässt.
Jeden Tag verschwindet etwas, was, das entscheidet der Teufel, der Mann muss einstimmen oder lassen, dann aber stirbt er und zwar schnell.

Wie wichtig sind Telefone?
Wie wichtig Bücher, Filme, Musik?
Wie wichtig ist es die genaue Zeit zu wissen, sich nach den Regeln zu richten?
Ist die Gemeinschaft wichtiger oder das einfache Leben des jungen Mannes der kurz vor seinen viel zu frühen Tod steht?

Und als Leser habe ich mich immer gefragt – wie würde ich reagieren?
Würde auch ich auf das Angebot des Teufels eingehen?
Was wäre mir immer ein Tag mehr Leben wert, was könnte verschwinden?
Würde ich jetzt Nein sagen und wenn mein Leben enden wird würde ich doch Ja sagen?

Ein Pakt mit dem Teufel, der junge Mann ist die Nummer 108 auf der Liste die sich entscheidet jeden Tag auf etwas zu verzichten.
Doch was ist im Leben denn so richtig wirklich wichtig?
Ist es das Handy, die Filme, die Musik, die Katzen?
Das eigene Leben so lange wie möglich zu haben?
Oder das genießen was man hat und zwar jeden Tag?

Jeder muss für sich selbst entscheiden, ich habe mich entschieden dass dieses kleine Buch auf jeden Fall sehr lesenswert ist und man danach doch einen anderen Blick auf das Leben und seine Eigenschaften hat.
Auf jeden Fall ist dieses Buch zu empfehlen.

Bewertung vom 27.08.2019
Die andere Hälfte der Augusta Hope
Glen, Joanna

Die andere Hälfte der Augusta Hope


ausgezeichnet

Zu Beginn hatte ich meine Probleme in die Geschichte zu finden denn Augusta ist wirklich ein Wirbelwind, nicht nur vom Wesen her sondern auch von ihren Gedanken. Auch kam mir das Schwesterduo zu wenig darin vor und als dann noch Parfait auftaucht war ich erstmal nur verwirrt.
Trotzdem lohnt es sich dran zu bleiben denn die Autorin hat einen sehr schönen und lebhaften Schreibstil und auch die Geschichte nimmt noch einige Wenden ein bevor man am Ziel ist.

Wir lernen alles aus dem Blickwinkel von Augusta kennen, wie sie die Familie, Willow Crescent sieht, wie Julia und sie sich unterscheiden, aber trotzdem sich lieben, füreinander da sind und sich gegenseitig stützen. Während Julia alles tut damit ihre Eltern mit ihr zufrieden und glücklich sind, ist Augusta das komplette Gegenteil und ein absoluter Wirbelwind.
Augusta habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen, sie ist sehr interessant dargestellt, auch dass sie sich so für Wörter und Sprachen interessiert fand ich absolut faszinierend. Mit ihr wird es nie langweilig was, zeitweise, aber auch sehr anstrengend werden kann, aber eben diese macht Augusta so realistisch, so sympathisch.

Parfait lebt in Burundi, auch er hat Zwillingsgeschwister aber ein ganz anderes Leben als Augusta. Wie aber auch Augusta interessiert er sich für Sprachen, für die Kunst und möchte nach Spanien. Als die Zustände in seinem Land unerträglich werden und Parfait seine Familie zerstört wird, flieht er mit seinem Bruder nach Spanien. Dort versucht er ein neues Leben aufzubauen und ist doch in Trauer an sein Land und Familie in sich gekehrt.

Man mag sich hier fragen wie es bei diesen beiden Protagonisten einen Zusammenhang geben kann bzw. wo sind die gemeinsamen Linien? Mir erging es zu Beginn auch so aber die Autorin spannt hier gekonnt eine Geschichte die das Herz berührt aber auch zum nachdenken anregt.
Und man kann Gemeinsamkeiten haben ohne sich je gesehen zu haben, von der Existenz des Anderen zu wissen, ihn zu kennen – genau hier liegt die große Stärke in diesem Roman.

Die Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zwischen Zwillingen fand ich sehr toll und liebevoll dargestellt, man hört ja immer wieder dieses Fühlen ohne Worte zwischen solchen Verbindungen aber was hier noch alles möglich ist wird ebenso aufgezeigt und emotional beschrieben.

Ein Buch welches durch sympathische und facettenreiche Protagonisten besticht und mit einer Geschichte berührt die noch lange im Gedächtnis bleibt.

Ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen.

Bewertung vom 27.08.2019
Aurora und der Wächter des Wassers
Dörr, Diana

Aurora und der Wächter des Wassers


ausgezeichnet

Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, von der Autorin selbst habe ich noch nichts gelesen, muss aber sagen, dass ich hier so begeistert bin dass ich der Autorin folgen werde.

Alleine das Cover springt schon ins Auge und passt super zu der Geschichte die man vorfindet. Es gibt wohl ein voriges Buch welches ich nicht gelesen habe, aber dies ist überhaupt nicht wichtig denn die kleinen Wesen wachsen einem sofort ans Herz und durch kleine Rückblenden erfährt man auch um was es in Buch Eins gegangen ist.

Man ist auf der einen Seite mit dem Sonnenengel Aurora unterwegs, zusammen mit ihrem Drachenfreund Kikino, beide sehr süss dargestellt, interessant und durch eine sehr bildhafte Beschreibung hat man die beiden auch immer vor Augen.

Auf der anderen Seite sind hier Sine und Delfinius die durch Rhein und Main schwimmen um in den Taunus zu gelangen. Hier kann man sich ebenso über eine bildhafte Beschreibung freuen über die Umgebung, die Zustände von Rhein und Main, aber auch welche Wesen am Wasserrand leben, wer ihnen Hilfe anbietet und mit Rat und Tat zur Seite steht.

Es gibt nicht nur Sonnenengel, Drachen oder Wasserwesen, sondern auch Zwerge, Einhörner, Pegaus, Feen und soviele andere Wesen, die wir Menschen nur noch in den Märchen erwähnen aber nicht mehr sehen können bzw. wollen. Dies ist oft sehr traurig für die kleinen Wesen, denn sie sind es die mit der Natur zusammenarbeiten, sie helfen den Menschen das Wasser belebend und gesund zu halten, dass die Blumen und Bäume erblühen, dass es genügend Pilze zum sammeln gibt, sie helfen der Natur und versuchen die Schäden, die wir Menschen anrichten, wieder zu kitten.

In diesem Buch möchte die Autorin über die Umweltverschmutzung sowie über die Zustände in den Flüssen, Bächen, unterirdischen Quellen und Meeren aufmerksam machen, was wir mit unserem Müll, dem Überfischen, dem Schiffsverkehr, den Bohrungen und Sprengungen alles zerstören, übersehen, unüberlegt handeln und nicht merken wie sehr die Umwelt unter dieser Situation leidet. Wie sehr es allen zusetzt erfahren wir aus den Augen und Ansichten der kleinen Wesen die überall um die Menschen herumschwirren.

Es ist kein erhobener Zeigefinger dabei oder dass man hier belehrt wird, dass die Autorin irgendwelche Ideen aus dem Hut zaubert oder meint man muss die Aufgabe kleinen Wesen überlassen. Nein, aber sie zeigt auf wie wir mit einem sehr wichtigen, ja, einem lebenswichtigen Element und dem ganzen dazugehörenden Lebensraum umgehen, wie dumm und sinnlos wir uns benehmen als hätten wir noch tausend weitere Welten in der Tasche.

Das Buch ist ebenso etwas für die jüngeren Leser da es durch die tolle Beschreibung sowie den ganzen Wesen die in diesem Buch auftauchen ein tolles Leseerlebnis ist.


Ich kann dieses Buch nur empfehlen!

Bewertung vom 20.08.2019
Ich blätterte gerade in der Vogue, da sprach mich der Führer an
Karl, Michaela

Ich blätterte gerade in der Vogue, da sprach mich der Führer an


ausgezeichnet

Wer war Unity Mitford?
Warum ist sie heute noch so berühmt, so mysteriös, so umworben, so gehasst?

In diesem Buch, das man als Biographie durchaus sehen kann, setzt sich die Autorin Michaela Karl mit der Engländerin Unity Mitford auseinander.
Von ihr gehört hatte ich schon, auch mal einen Film gesehen der sich um ihre Person dreht bzw. auch die ganze Familie.

Leicht ist dieses Buch nicht bzw. man kann es nicht in einem Rutsch durchlesen, man muss genau mitlesen und dran bleiben.
Trotzdem ist der Schreibstil flüssig, interessant, mit Humor gespickt und charmant umgesetzt.

Wir lernen die ganze Familie Mitford kennen, ihren Lebensstandart, dass sie es nicht immer leicht hatten und haben.
Lady und Lord Mitford bekommen insgesamt 6 Töchter, Unity ist einer der mittleren Töchter.
Jede Tochter hat ihren eigenen, starken Charakter, die Eltern sind eher locker mit den Erziehungsmethoden.

Die Wende tritt ein als Deutschland hervorsticht durch die neue Wahl die Adolf Hitler als Führung bestätigt.
Die Schwester Diana Mitford wird glühende Anhängerin der Faschisten in England, sie sympathisieren auch mit dem Führer Adolf Hitler.
Durch diese Bewegung wird auch Unity neugierig auf diese neue Bewegung und nach langem Flehen gelingt es ihr eine Reise nach Deutschland zu unternehmen.

Sie hat Adolf Hitler schon des öfteren gesehen und auf Unity hat er den gleichen Einfluß, wie bei allen anderen Frauen – sie ist von ihm angetan, fasziniert.
Und dann geschieht dies was sie nie gedacht hätte – in seinem Lieblingsrestaurant Osteria Bavaria spricht er sie an und ab da ist es um Unity geschehen.

Unity ist die Verkörperung des Rassenbildes des Adolf Hitlers – groß, blond, blauäugig, sportlich, charmant, intelligent, interessant und jeder beachtet sie.
Dass ihr zweiter Name Valkyrie ist macht sie noch interessanter für Adolf Hitler.

Ab da bewegt sie Unity in den höchsten Kreisen der NS- Spitze, trifft sich regelmäßig mit dem Führer, wird eingeladen zu Parties, Paraden, Veranstaltungen, zu privaten Teesitzungen mit Adolf Hitler, das Ehepaar Goebbels ist ebenso von ihr begeistert wie viele andere im nahen Umfeld von Adolf Hitler.
Unity selbst sieht sich als Vermittlerin zwischen England und Deutschland, sie möchte, wie Adolf Hitler, wie die viele der NS – Führer ein Bündnis zwischen den beiden Ländern.
Unity Mitford hält mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg, wo Hitler ist, da ist auch sie nicht weit, sie gibt Interviews in den Zeitungen für Deutschland und England, steht vollkommen hinter der Naziherrschaft.

Aber ihre Berühmtheit ruft nicht nur den Geheimdienst in England auf den Plan sondern auch die Gestapo in Deutschland.
Nie ist man sich sicher – ist Unity wirklich eine Persönlichkeit die hin und weg ist von Adolf Hitler oder spioniert sie für die Engländer?

Ihr Selbstmord oder doch Mord bleibt im Dunkeln, bis heute ist nicht klar was genau passiert ist, auch Unity konnte danach nichts mehr genaueres dazu sagen.

Mich hat dieses Buch komplett fasziniert, auch Unity als Person.
Wie kann eine Person die gebildet und so charmant ist sich dieser Ideologie anschließen?
Wie konnte sie die vielen Anzeichen, das Offensichtliche, die Herrschaft der Nazis übersehen bzw. dahinterstehen und dafür kämpfen?

Erschreckend für mich war auch der Faschismus der in England herrschte, mir was das nie so bewusst. Das viele die Rassenideologie der Nazis übernommen haben, viele Ansichten sich mit der der NS – Herrenrasse überschnitten haben, dass auch Menschen in England nicht unbedingt sicher waren.
Wie sehr Politiker in England mit Adolf Hitler sympathisierten, dass seine Kriegsbereitschaft sie erstmal kalt ließ und sie nicht zum Handeln zu bewegen waren, dieser pure Egoismus, diese Wegsehen und die Anerkennung die man Hitler zukommen ließ, das alles und noch einiges mehr klärt die Autorin in ihrem Buch auf.
Wer sich für Persönlichkeiten interessiert, gerade für Unity Mitford – dem empfehle ich dieses Buch auf jeden Fall!

Bewertung vom 20.08.2019
Hope
Martin, Peer

Hope


ausgezeichnet

Dieses Buch setzt sich fest, im Kopf, im Herz und sollte von jedem gelesen werden.

Der Schreibstil ist zu Beginn ruhig, angenehm, auch bauscht der Autor nichts unnötig auf sondern bleibt mit einem realistischem Geschehen bei der Geschichte.

Mathis und Hope, zwei Protagonisten die ich sehr schnell in mein Herz geschlossen habe.

Mathis möchte etwas bewirken, ihm ist der Klimawandel ein Anliegen, auch wie die Flüchtlingsströme mit diesem zusammenhängen.
Er ist sehr grün hinter den Ohren und sieht dies als seine Chance, ohne zu wissen, was ihm alles widerfahren könnte oder wird.
Er muss und will seinen Fußabdruck auf dieser Welt hinterlassen.

Hope ist jung, unschuldig, frech und mutig und vor allem ist sie ein Glückskind.
Sie hat ihr Geheimnis, sie hat ihre Vergangenheit die sich aber erst im Laufe der Zeit herauskristallisieren wird.
Gerade zu Beginn hatte ich so meine Zweifel an den Beweggründen von Hope, was ist hier die Wahrheit, was verschweigt sie?

Die beiden starten in Johannesburg und über Brasilien, Kolumbien, Panama, Costa Rica, Nicaragua, El Salvador, Guatemala, Mexiko kommen sie nach Amerika und dann nach Kanada.
Und zu jedem Land, zu jeder Umweltsituation und der Bevölkerung erleben Mathis und Hope den Klimawandel, die Einflüsse der Industrienationen, die Ängste und Hoffnungen der Menschen.

Blauäugig macht man sich mit Mathis und Hope auf den Weg und merkt selbst ganz schnell – es ist alles, nur kein Spaziergang.
Der Autor ist sehr nahe an den Geschehnissen, er beschreibt Land, Leute, Begebenheiten, Arbeiten, Zustände sehr genau, man hat immer ein Bild vor Augen, man kann sich in die ganze Situationen sehr gut hineinversetzen.
Man leidet, fiebert aber vor allem hofft man mit.

Am Ende von jedem Kapitel trägt der Autor Fakten zusammen – über das Land, die Landwirtschaft, über die Veränderungen und was der Klimawandel dort bewirkt.
Und hier zeigt er auf wie gerade die Industrienationen die dritte Welt Länder beeinflussen, was wir mit unseren Preisdumping und wir müssen rund um das Jahr alles verfügbar haben, es muss alles Neu und Modern sein, anrichten.
Dass wir die Politiker an der Macht haben wollen die uns nützen, die nach unseren Spielregeln spiegeln und mitmischen, im Notfall benutzen wir einen Putsch oder Waffengewalt.
Ein Buch dass die Realität aufzeigt, es beschönigt nichts und auch wenn es hier als hoffnungslos erscheint so zeigt der Autor durch Mathis seine Aufzeichnungen doch auf was sich ändert, dass die Menschen sich Gedanken machen, dass viele merken dass es so nicht mehr weitergehen kann, weitergehen darf.
Die Hoffnung besteht hier auf die nächste Generation und die müssen wir respektieren und wir müssen ihnen vor allem zuhören und ihnen mit Taten und Veränderungen zur Seite stehen.

„No more fact sheets, only hope“.

Ich empfehle dieses Buch wirklich jedem!

Bewertung vom 20.08.2019
Rotkäppchens Traum
Bentow, Max

Rotkäppchens Traum


ausgezeichnet

Mittlerweile liebe ich die Bücher von Max Bentow, seine Reihe um den Ermittler Nils Trojan aber ebenso die Bücher die er ohne seinen Ermittler verfasst, wie eben nun hier Rotkäppchens Traum.

Der Schreibstil war gleich, durch den gelungenen Plot, sehr düster, geheimnisvoll, spannend und auch anziehend, ich kenne selten ein Buch was mich als Leser so schnell packen und faszinierend konnte.

Annie Friedmann wacht ohne Erinnerungen in einem Waldstück auf, sie ist voller Blut und Knochensplitter, da fragt man sich schon als Leser was vorgefallen ist.
Ihre ausgelöste Amnesie lässt viel Raum für Spekulationen und Annie bleibt lange ein Geheimnis.
Für Annie hegte ich zu Beginn viel Mitgefühl und man kann sich in diese Protagonistin sehr gut hineinversetzen wie sie krampfhaft versucht durch Orte, Namen oder Sehenswürdigkeiten ihr Gedächtnis wiederzuerlangen.

Ben, der eine Zeitlang mit ihr eine Beziehung hatte, begleitet sie, will ihr helfen, schließlich liebt er Annie.
Durch Ben seine Ansichten bekommt man aber auch ein anderes Bild von Annie, eines welches gewisse Eindrücke verändert bzw. in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Der Täter wird in diesem Buch ebenso zu Wort kommen, durch seine dargelegte Gefühlswelt, durch seine Beobachtungen, aber wer dahintersteckt oder was es damit auf sich hat ist ewig nicht klar.
Aber dafür ist die ganze Sache umso geheimnisvoller und gruselig.

Anfangs dachte ich noch ich löse den Fall, irgendwann sind ja alle Bücher in diese Richtung gehend gleich, alles klar.
Doch so war es dann überhaupt nicht und ich lag mit meinen Vermutungen ziemlich daneben.
Das Ausmaß war doch bedeutender, erschreckender und beklemmender als von mir selbst angenommen.

Die Thematik des Buches hat mir insgesamt sehr gut gefallen, denn der Schein trügt doch öfter als angenommen, ein Mensch möchte sich öfter besser darstellen und behaupten als er wirklich ist, man sollte sich selbst treu bleiben und nicht anderen ständig nacheifern und sich wünschen man könnte gewisse Dinge auf Zwang ändern.

Insgesamt hat der Thriller mich sowas von begeistern können und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.
Nicht nur für Nils Trojan Fans ein Must Read!

Bewertung vom 07.08.2019
Karneval im Zoo / Ignaz Igel Bd.2
Schoenwald, Sophie

Karneval im Zoo / Ignaz Igel Bd.2


ausgezeichnet

Zoodirektor Ungestüm und sein Kollege und Freund Ignaz Pfefferminz Igel wollen eigentlich nur in Ruhe frühstücken.
Doch dann hören sie aus dem Zoo laute Geräusche und vor lauter Sorge machen sie sich auf in den Zoo... doch was ist hier passiert?!
Überall laufen Tiere herum die zu keinem Zoo passen... und Direktor Ungestüm sowie Ignaz Pfefferminz Igel müssen erraten welche Tiere sie hier sehen.

Was für ein zauberhaftes und vor allem fantasiereiches Kinderbuch!
Es hat mir richtig Freude gemacht diese kleine Geschichte zu lesen.

Das Cover sowie die ganze Gestaltung des Buches ist unglaublich passend und kunterbunt und lädt regelrecht zum lesen und entdecken ein.
Die Geschichte ist toll zum vorlesen und jede Seite ist mit tollen Bildern ausgemalt damit Kinder sich besser in der Geschichte zu Recht finden oder eben viel besser mitraten können was sie hier sehen.
Dies ist auch der Hauptpunkt des Buches – mitraten, rätseln, neue Tiere entdecken und erraten wer sich denn hier verkleidet hat.
Diese Buch lohnt sich zum vorlesen, ich würde es für Kinder ab ca. 2 ½ bis 3 Jahren empfehlen, vielleicht wenn sie schon etwas reden können, das ein oder andere Tiere kennen, es eher wahrnehmen.

Für Leseanfänger oder Kinder die in den Kindergarten gehen ist dieses Buch gewiss ein Highlight da es eben diese vielen Bilder hat, man fleissig mitraten kann, den Humor des Buches versteht und natürlich die Tiere schon eher an der Verkleidung erkennt.

Ein weiteres Highlight zu diesem Buch ist am Ende die Anleitung plus kleine Maske zum ausschneiden von Ignaz Pfefferminz Igel, so kann das Kind als Igel mit einer tollen, selbstgebastelten Maske zum Fasching verkleidet losgehen und natürlich wird nicht jeder diesen tollen Igel kennen.

Ich finde dieses Buch absolut lustig, farbenfroh und bunt und für Kinder ein tierisch tolles Vorlesebuch zum miträtseln und entdecken und kann es für gewisse Altersgruppen auf jeden Fall empfehlen.

Ich bedanke mich beim Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionexemplar.