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Chhotabhaaloo

Bewertungen

Insgesamt 92 Bewertungen
Bewertung vom 21.06.2022
Steck mal in meiner Haut!
Hödl, Saskia;Amofa-Antwi, Pia

Steck mal in meiner Haut!


gut

Tolles Projekt – Umsetzung anders als gehofft

Ein Anti-Rassismus (Bilder-)Buch für Kinder. Ein schweres aber wichtiges Thema, dass nicht nur Erwachsene betrifft. Eine tolle Idee diese Thematik für und mit Kindern aufzuarbeiten.

Aber mit der Umsetzung habe ich ein paar Schwierigkeiten. Die Bilder im Buch sind schön, bunt und bieten viele Details um mit den Kindern die verschiedenen Facetten dieses Themas anzusprechen. Allerdings sind die Texte nicht nur lang, sondern auch von der Wortwahl und der Satzgestaltung meist meiner Meinung nach eher schwer. Als Vorlesetext sind sie mir persönlich zu schwierig. Auch meine Tochter (8) hat die Texte zwar gelesen, hat aber schnell das Interesse verloren obwohl das Thema sie sehr interessiert hat.

Bei diesem - eigentlich tollen – Projekt wurde leider etwas zu viel gewollt. Ein Buch für kleine und große Kinder und für Erwachsene gleichzeitig ist schwer zu realisieren. Die Idee des Buches ist toll, die Umsetzung – vor Allem für Kinder – leider zu Textlastig.

Bewertung vom 19.06.2022
Das U-Boot
Leister, Hans

Das U-Boot


weniger gut

Leider nicht beklemmend – dafür sehr stinkend!

Erst einmal vorne weg: Das Buch, dass ich erhalten habe, sieht toll aus, aber die verwendete Druckerfarbe stinkt wahnsinnig. Ich habe dieses Buch, bevor ich es überhaupt lesen konnte, zwei Wochen lang im Garten auslüften lassen müssen. Auch nach diesen zwei Wochen in der prallen Sonne stank das Buch noch immer so stark, dass ich es nach wenigen Seiten wieder weglegen musste, weil ich Kopfschmerzen bekommen habe. Eine solche Gestanksbelästigung raubt einem den kompletten Spaß am Buch und ich frage mich, ob eine solche Farbe nicht auch gesundheitsschädlich ist…. Für mich ist dieser Geruch auf jeden Fall ein absolutes No-Go. Für Kopfschmerzen und Geruchsbelästigung ziehe ich deswegen zwei Punkte ab.

Leider war ich auch von dem Story-Plot enttäuscht. Laut Klappentext hätte es ein beklemmender und spannender Thriller werden sollen. Leah ist Soldatin bei der israelischen Marine. Bereits während ihres Wehrdienstes bekommt Leah einen ersten Eindruck davon, dass vieles harmlos aussehen kann und sich dahinter etwas Gefährliches versteckt. Eines Tages bekommt Leah die Chance auf ein U-Boot zu wechseln. Sie ahnt in diesem Moment noch nicht, dass dieser Wechsel ihr das Leben rettet. Aber was ist an der Oberfläche passiert? Und warum? Wer hat wohl überlebt?

Die Vorstellung, in einem U-Boot gefangen zu sein und nicht zu wissen, was draußen passiert, ist sehr beklemmend. Leider wird die Geschichte sehr oberflächlich erzählt. Keine der Figuren hat es geschafft, dass ich für sie mitfiebere. Auch das herausfinden, was auf der Erdoberfläche passiert ist, war mir zu lieblos und oberflächlich.

Der Schreibstil ist allerdings schön und angenehm und das Buch plätschert vor sich hin. Allerdings hat es genau das was es haben sollte, meiner Meinung nach nicht: Tiefgang. Sehr schade, aber das Buch hat seine Versprechen nicht halten können.

Bewertung vom 19.06.2022
Das Haus der stummen Toten
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


gut

Familiengeheimnisse und Mord – eigentlich sehr spannend

Elanor geht jeden Sonntag zu ihrer Großmutter Viviane zum Essen. Das Verhältnis zu ihrer Großmutter, bei der sie aufgewachsen ist, ist nicht das Beste und das sonntägliche Essen ist nur ein Kompromiss. Eines Tages wird Viviane ermordet und Elanor läuft ihrem Mörder genau in die Arme…. allerdings kann Elanor ihn nicht erkennen. Sie leidet an Prosopagnosie, sie kann keine Gesichter wiedererkennen.

Die Tatsache, dass Elanors Großmutter ermordet wurde, bleibt allerdings nicht das einzig ungewöhnliche. Elanor erbt eine Art Gutshof, von dem sie nie etwas wusste und obwohl sie zu ihrer Tante auch kaum Kontakt hatte taucht diese zu dem Besichtigungstermin auf dem Gutshof auf.

Welche dunklen Familiengeheimnisse werden sich auf diesem Hof verstecken? Wie wurde Viviane ermordet und was wird noch passieren? Der schöne Schreibstil macht auf jeden Fall große Lust darauf Elanor auf ihrem evtl. sogar tödlichen Tripp in die Familiengeschichte begleiten zu dürfen.

Leider wird der Spannungsbogen im Laufe des Aufenthalts nicht sehr hoch aufgebaut und fällt dann sogar noch weiter ab. Deswegen werden die eigentlich schlimmen Geheimnisse eher im Vorbeigehen gelüftet und es schleichen sich Ungenauigkeiten ein. Trotzdem sorgt der angenehme Schreibstil dafür, dass man eine angenehme Lektüre in der Hand hält, von einem Thriller erwarte ich allerdings etwas mehr.

Bewertung vom 01.06.2022
Tatort der Kuscheltiere / Florentine Blix Bd.1
Pantermüller, Alice

Tatort der Kuscheltiere / Florentine Blix Bd.1


ausgezeichnet

Eine außergewöhnliche kleine Detektivin

Florentine ist 13 Jahre alt und bei vielen Dingen besonders. Zum Einen spielen in ihrer Wahrnehmung Farben eine große Rolle: sie trägt nur grüne Kleidung und gute Tage fühlen sich grün an, schlechte rot. Zum Anderen hat sie z.B. mit der Nähe von Menschen große Probleme und Ordnung ist ganz wichtig für sie. Eines weiß Florentine aber ganz genau: sie will einmal Ermittlerin werden und Mordfälle lösen. Und genau deswegen „übernimmt“ sie alle Fälle, die ihr über den Weg laufen.

Als ein neuer Junge in ihre Klasse kommt, passieren einige seltsame Dinge gleichzeitig. Ein neuer Fall für die Detektivin Florentine Blix, die alle Fragen zusammen mit ihrer Freundin Maja klären möchte.

Die Figur der Florentine Blix ist sehr interessant angelegt. Sie erzählt aus ihrem Alltag und hat Probleme an Stellen, die für die meisten Leser gar keine Probleme darstellen dürften. Aber genau dieser etwas „verschobene“ Blickwinkel macht den Charme der Geschichte aus. Auch die Nähe vom Tatort Flensburg zu Dänemark bringt viele neue kleine Details mit ins Spiel, die einfach nur großen Spaß machen.

Die Geschichte ist nicht nur nett zu lesen, sie lädt auch ständig zum Miträtseln und zum Schmunzeln ein. Auch die schönen Bilder und die Karteikarten mit Florentines Protokollen, Informationen und Gedanken bilden ein wunderbares, außergewöhnlich schönes Geschichtskonstrukt.

Bewertung vom 29.05.2022
Der Papierpalast
Heller, Miranda Cowley

Der Papierpalast


gut

Familienerinnerungen

Elle hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann: einen tollen Mann, drei Kinder und ein gutes Leben. Und sie macht wie jedes Jahr im Sommer Urlaub im Papierpalast; einem Grundstück am Meer mit einigen kleinen Schlafhütten, einem Haupthaus und vielen Erinnerungen.

Und diese Erinnerungen – an Erzählungen der Mutter, der Großmutter oder eigene Episoden – zeigen dem Leser warum jeder auftauchende Charakter so werden musste, wie er ist. Es geht um Glück, Unglück, Oberflächlichkeit, wechselnde Ehepartner – gute wie schlechte – und hauptsächlich um die Frage, ob alles im Leben richtig gemacht wurde, oder nicht. Oder ob Chancen verpasst wurden.

Der Schreibstil ist angenehm, allerdings tauchen die Erinnerungsfetzten oftmals so plötzlich und unvermittelt auf, dass es mir schwergefallen ist, die Zeitsprünge und die verschiedenen Figuren in den Erinnerungen richtig einzusortieren. Auch die Tatsache, dass viele Erinnerungen gefühlt nicht bis zu Ende erzählt wurden, macht das Szenenchaos nicht unbedingt leichter.

Die Geschichte des Papierpalastes ist ein interessanter Einblick in das Leben, die Gefühls- und die Gedankenwelt einer anderen Familie, bei dem ich mir einen dickeren roten Faden gewünscht hätte.

Bewertung vom 27.05.2022
Power Sisters 01
Maury, William;Cazenove, Christophe

Power Sisters 01


ausgezeichnet

Schwestern – Live und ungeschminkt!

Wer kennt das nicht? Die große oder kleine Schwester ist einfach nur supertoll – und nervt gleichzeitig! Genauso ergeht es den Schwestern Marine und Wendy. Sie lieben und sie bekriegen sich und beides am Besten gleichzeitig.

In diesem Comic sind viele Szenen des „Schwesternalltags“ total süß umgesetzt. Die vielen kleinen Geschichtchen, die mit schönen und bunten Bildern erzählt werden, lassen einen aus dem Schmunzeln nicht mehr rauskommen und laden einfach nur dazu ein, weiterzublättern.

Es werden zahlreiche kleine Episoden des ganz normalen Wahnsinns des täglichen Alltags von zwei Schwestern aufgegriffen und mit viel Humor gewürzt umgesetzt. Egal, ob sich die beiden Schwestern gegenseitig bekämpfen, oder ob sie sich gemeinsam gegen Eltern, Freunde oder sonstige Bekannte „auflehnen“; viele dieser Szenen des ganz normalen Alltagswahnsinns kommen dem Leser sehr bekannt vor, und es ist einfach nur schön, diese mit einem milden lächeln durchlesen zu können.

Ein Comic, dass einfach nur Spaß macht!

Bewertung vom 26.05.2022
Skandar und der Zorn der Einhörner / Skandar Bd.1
Steadman, A. F.

Skandar und der Zorn der Einhörner / Skandar Bd.1


ausgezeichnet

Einhörner – einmal ganz anders

Skandar ist ein Einzelgänger. In der Schule hat er keine Freunde und seit dem Tod seiner Mutter kommt sein Vater nicht mehr mit diesem Leben zurecht. Er kann sich nicht mehr um Skandar und seine Schwester kümmern, geschweige denn zur Arbeit gehen. Deswegen fehlt es in Skandars Leben nicht nur an Geld, sondern auch an Fürsorge, sauberen und geflickten Kleidern sowie Glück und Fröhlichkeit.

Nur an einem Tag ist alles anders: an dem Tag, an dem das große Einhornrennen stattfindet. An diesem Tag ist Skandars Vater wie ausgewechselt und Skandars großer Traum – einmal selber ein Einhornreiter zu werden – scheint zum greifen nahe. Allerdings kommt es dieses Jahr beim Rennen zu einem gruseligen Zwischenfall: das Einhorn, dass das Rennen gewonnen hat, wird gestohlen und zwar von einem wilden Einhorn mit Reiter!

Was hat es mit diesem Diebstahl auf sich? Wird Skandar ein Einhornreiter werden und hinter die Kulissen blicken können? Die Hauptfrage ist doch: warum sind die Einhörner hier übelriechende, blutverschmierte und gruselige Kreaturen? Warum haben sie im Prolog ein Dorf überfallen? Hat das Ganze mit dem Reiter zu tun?

Auf jeden Fall sieht nicht nur das Cover großartig aus, auch der Schreibstil und die ungewöhnliche Anlage der Story macht unendlich neugierig. Es ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, dass Einhörner in diesem Buch blutrünstige und teilweise gefährliche Monster sind, trotzdem ist diese Geschichte über Vertrauen, Mut, Freundschaft, Vorurteile und Selbstfindung nicht nur spannend und ungewöhnlich, sondern auch sehr schön zu lesen.

Bewertung vom 03.05.2022
Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1
Turner, A. K.

Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1


sehr gut

Rätsel im Leichenschauhaus

Cassie ist in vielen Dingen „anders“. Schon als Kind hatte sie eine besondere Beziehung zu toten Tieren. Sie brachte gefundene tote Körper nach Hause, richtete sie her und sorgte für ein anständiges Begräbnis. Vor dem Hintergrund ist der Beruf als Sektionsassistentin in einer Leichenhalle sehr passend. Aber auch ihr Aussehen, mit vielen Tatoos, ihre Erfahrungen mit Drogen und er Hausbesetzerszene und ihre Beobachtungsgabe sind etwas besonderes. Cassie spricht nämlich mit ihren „Schützlingen“. Zum Einen zum Gedenken an die Menschen, die ihre Klienten früher einmal waren, zum Anderen aber auch, weil die Toten ihr Antworten.

Als sie eines Tages den Körper ihrer ehemaligen Lehrerin auf dem Tisch bekommt, hat Cassie das Gefühl, dass mit ihrem Tod etwas nicht stimmt. Auch andere mysteriöse Dinge passieren zur selben Zeit. So wird z.B. eine Leiche gestohlen, nur um kurz darauf wieder aufzutauchen. Was hat es wohl damit auf sich? Und wird Cassie Beweise finden, oder bleibt es bei unguten Gefühlen?

Das Buch ist ein interessanter Einblick in die Welt der Pathologie und in einen etwas anderen Umgang mit Toten. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, aber leider verliert der rote Faden der sich durch die Geschichte zieht manchmal etwas an Farbe und verliert sich in Nebenschauplätzen. Trotzdem bleibt der Spannungsbogen erhalten und die Spannung, was sich auf der nächsten Seite befindet bleibt erhalten.

Insgesamt ein Buch, dass sich gut lesen lässt und den Leser in Bereiche entführt, die wohl die wenigsten von uns so kennen. Wer bereit ist, sich zusammen mit Cassie auf eine Antwortsuche der etwas anderen Art zu begeben, findet in diesem Buch eine spannende Lektüre.

Bewertung vom 01.05.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1


sehr gut

….und er fährt SAAB.

Der überarbeitete Kommissar Vinston aus Stockholm soll im beschaulichen Österlen Urlaub machen und sich erholen. Allerdings stolpert er, anstatt Zeit mit seiner Tochter zu verbringen, über einen Unfall, bei dem nicht nur er ins Grübeln gerät. Der jungen Kommissarin Tove Esping, die gerade erst befördert wurde und ihren ersten großen Fall lösen möchte, gefällt es gar nicht, dass dieser Schnösel aus der Großstadt ihr bei „ihrem“ Fall dauernd dazwischenfunkt.

Der Tod macht Urlaub in Schweden ist eine leichte, nett geschriebene Sommerlektüre, die sich angenehm lesen lässt und zum miträtseln einlädt. Die verschiedenen Charaktere mit ihren unterschiedlichen Ecken und Kanten passen mit ihren Eigenheiten gut zusammen und ergänzen das Spiel mit den schwedischen Klischees von Stadt und Land bzw. Saab- und Volvofahrern.

Leider ist die Geschichte ein wenig flach angelegt und hat wenige große Überraschungsmomente, trotzdem ist sie eine nette und flott zu lesende Sommerlektüre, die einfach nur Spaß macht.

Bewertung vom 01.05.2022
Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2
Graw, Theresia

Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Eine starke Frau geht ihren Weg

Dora ist auf einem großen Gutshof in Ostpreußen aufgewachsen. Sie ist es gewohnt mit Tieren zu arbeiten und scheut sich nicht davor mit anzupacken. Als die Familie vom Gutshof fliehen muss, findet sie Unterschlupf auf einem kleinen Hof in Norddeutschland. Allerdings gestaltet sich das Leben zusammen mit der Bäuerin schwierig. Deswegen will Dora Tiermedizin studieren, schließlich hat sie ein Leben lang, gerne mit Tieren gearbeitet und dabei auch vieles über deren Krankheiten gelernt.

Sie wird zu einem Bewerbungsgespräch an die Humboldt-Universität in Berlin eingeladen. Da diese Universität im östlichen Sektor liegt, ist den dortigen Professoren eine kapitalistische Bewerberin ein Dorn im Auge. Schließlich ist ihrer Meinung nach jeder, der früher einmal einen Hof besessen hat ein ausbeuterischer Großgrundbesitzer, der nie gelernt hat selber zu arbeiten. Als Dora bei dieser Aussage der Kragen platzt und sie den Herren gegenüber, klare Worte findet, ist sie sich sicher, keine Chance auf einen Studienplatz mehr zu haben. Allerdings haben ihre klaren und ehrlichen Worte den Professoren eher imponiert und Dora kann im Herbst mit dem Studium beginnen. Jetzt kann das neue Leben in Berlin und die Suche nach ihrer großen Liebe endlich beginnen.

Der angenehme Schreibstil und die interessante Epoche in der die Geschichte angesiedelt ist, haben mir sehr gut gefallen. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Szenerie immer wieder mit vielen kleinen und großen Stolperstricken des Ost-West-Geflechts gewürzt wurde.

Die ganze Geschichte wirft immer wieder viele sehr spannende Fragen auf, die große Lust darauf machen, weiter zu lesen um erfahren zu dürfen, wie sich diese Geschichte weiterentwickeln wird.