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Benutzername: 
Petra Sch.
Wohnort: 
Gablitz

Bewertungen

Insgesamt 498 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


ausgezeichnet

Frances wusste seit ihrer Jugend, dass sie ermordet wird - kann ihre Großnichte ihren Mörder finden?

4,5 Sterne

Frances Adams hat mit 17 Jahren die Prophezeiung einer Wahrsagerin erhalten, nach der sie ihr gesamtes Leben ausgerichtet hat: ein Spruch, der ihr ihren Mord voraussagt. Seitdem sammelt sie sämtliche Infos über die Bewohner von Castle Knoll, wo sie lebt, um ihren möglichen Mörder zu identifizieren, möglichst noch vor ihrem gewaltsamen Tod.
60 Jahre später wird Annie Adams, Frances' Großnichte, zum Anwalt von Dorset gebeten, da Frances ihr Testament geändert hat.
Doch Annie kann Frances nicht mehr kennenlernen, denn als sie mit dem Anwalt, dessen Enkel und der Ehefrau von Frances Stiefneffen das herrschaftliche Anwesen erreicht, finden sie Frances tot in der Bibliothek auf. Wurde die Vorhersagung nun doch wahr?
Das Testament sieht jedenfalls vor, wenn Annie oder Frances' Stiefneffe Saxon ihren Mörder nicht innerhalb einer Woche entlarven, darf das Anwesen von einem Großinvestor zu Hotel und Golfplatz umgebaut werden, was natürlich niemandem im Ort gefällt.
Also entsteht ein Wettkampf zwischen den beiden, um schneller als die Polizei den Mord aufzuklären.

Ich fand die Geschichte über eine vorhergesagten Mord total spannend und war neugierig, wie die Autorin dies umsetzt. Es ist ihr auch in großen Teilen gut gelungen.
Man lernt Annie, die Großnichte, genau kennen. Sie möchte gerne Krimiautorin werden und hat auch schon ihr erstes Manuskript fertig. Deshalb ist sie auch sehr achtsam und hat eine gute Kombinationsgabe. Nur durchsetzen kann sie sich nicht so wirklich.
Man bekommt auch gleich jede Menge potentieller Mörder präsentiert, die größere Rollen in Frances Leben gespielt haben. Teilweise waren mir das zu viele Namen und ich habe einige Zeit gebraucht, um alles richtig sortieren zu können.
Zwischendurch bekommt man Auszüge aus Frances Tagebuch aus ihrer Jugend zu lesen (das auch Annie liest), da sie damals das Verschwinden einer ihrer beiden besten Freundinnen aufklären wollte.
Hier kommen etliche Personen vor, die man auch in der Gegenwart antrifft, was das Zuordnen wieder etwas erschwert hat. Aber mit der Zeit erspinnt sich ein roter Faden, den man wie Annie verfolgt.

Leider haben mir in der Umsetzung einige Dinge nicht so gut gefallen. Die Aufschlüsselung der Weissagung, die zum Zifferncode des Drehschlosses führt, ist nicht gut ausgearbeitet (oder es liegt an der Übersetzung), dann wurden einige Dinge wiederholt; andere gar nicht angesprochen - zB hätte ich gern mehr über Frances erfahren (außer eben ihre Angst vor ihrer Ermordung): warum hatte sie keine eigenen Kinder? Warum war sie mit ihrer Nichte, also Annies Mutter, so zerstritten, dass Annie ihre Großtante nie kennengelernt hat? Warum sperrt Annie ihr Zimmer nicht ab, wo es doch eh einen Schlüssel gibt? Und einiges mehr.
Die Verstrickungen von Vergangenheit und Gegenwart und die überraschenden Wendungen waren gut ausgearbeitet; jedoch die Auflösung, wer der Täter ist, war mir etwas zu abrupt und man konnte hier Annies Gedankengänge gar nicht richtig nachvollziehen.
Aber trotzdem hat mich dieser ungewöhnliche Plot eines Whodunit-Krimis total fasziniert; man konnte wunderbar miträtseln und wurde durch den feinen Humor bestens unterhalten.


Fazit:
Ein außergewöhnlicher Plot und eine spannende Umsetzung, auffallende und polarisierende Charaktere und die Möglichkeit zum Miträtseln machen diesen Cosy Crime besonders interessant; jedoch gibt es kleinere Mängel in der Umsetzung.

Bewertung vom 11.01.2024
Das Portal / Schatten Bd.2
Parvela, Timo

Das Portal / Schatten Bd.2


ausgezeichnet

düstere Fortsetzung auf der Suche nach der Rettung der Schatten

"Schatten-Das Portal" schließt direkt an den Vorgänger-Band "Schatten-Der Pakt" an. Einige Dinge werden zwar erwähnt, aber ich empfehle unbedingt, den ersten Teil zuvor zu lesen.
Pete, Sara und die Gnome Boris und Humpf (äh, sorry, Isabella) finden das Portal nach Auroria, die Welt des Weihnachtsmannes, der dort nur der Allerälteste genannt wird, um dort nach den verschwundenen Schatten zu suchen.
In diesem Land tobt seit langem ein Krieg zwischen den Wichteln und den Gnomen, da die Wichtel den neuen Allerältesten ausgetrickst haben. Auch ist es nicht so wundervoll-schön-magisch, wie man sich das so vorstellt. Sondern düster und schaurig.
Die Auflösung, was es mit Krampus auf sich hat, war total spannend und überraschend!

All dies erfährt man in Auszügen aus dem Notizbuch des Weihnachtsmannes. Dieses hat Halbwichtelin Uudit von ebendiesem bekommen, um Auroria zu retten.
Doch Uudit hat starke Rachegedanken; sie will sich an den Wichteln rächen, und ist auf die Versprechungen von Elpiö hereingefallen.
Eine gefährliche Verfolgungsjagd zum Adlerberg und riskantes Versteckspiel mit einer überraschenden Entdeckung und der Findung von Wahrheiten erwarten Uudit, Pete und Sara (die ihre Glöckchen gerade so retten konnten) am Ende des Buches. Und dann taucht die gefährliche Schattenarmee auf...


Fazit:
Fortsetzung des beklemmenden, düsteren Weihnachtsmärchens. Man spürt richtig die Kälte beim Lesen. Nach diesem Cliffhanger erwarte ich mit großer Spannung den Finalband.

Bewertung vom 07.01.2024
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

diesmal ermitteln die charmanten Senioren im Drogenmilieu

Alle, die den Donnerstagsmordclub kennen und lieben, werden auch beim vierten Teil wieder voll auf ihre Kosten kommen.
Für Neueinsteiger ist auch dieser Teil, ebenso wie der vorherige, eher weniger geeignet, weil die Lebensgeschichten, die Charaktere und der besondere Charme der vier alten Leutchen und des Seniorenheimes nicht so gut übermittelt werden, da v.a. auch Coopers Chase nicht mehr (detailliert) beschrieben wird. Ich empfehle daher unbedingt die Bände chronologisch zu lesen.

Man trifft nicht nur wieder auf die vier rüstigen Senioren Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim, sondern auch auf die Polizisten Donna und Chris, Elizabeth' Mann Stephen und Bogdan, der dem Donnerstagsmordclub immer helfend zur Seite steht, sowie Donnas Mutter Patrice. Wer mit wem wie verbandelt ist und warum, erfährt man detailliert in den Vorgänger-Bänden. Und auch die inhaftierte Drogendealerin Connie, die man aus Teil 2 kennt und die von Ibrahim psychologisch betreut wird, ist wieder mit dabei.
Ebenso lernt man zwei neue Bewohner aus Coopers Chase kennen, von denen ich hoffe, in Zukunft mehr zu lesen.

Der Fall des ermordeten Antiquitätenhändlers (der ein guter Bekannter der Senioren ist, weshalb sie auch ermitteln) und der verschwundenen Drogen ist einerseits spannend, andererseits war mir klar, dass es um mehr als die Drogen gehet. Es werden viele Verdächtige Drogendealer und andere kriminelle Figuren präsentiert, die alle Grund hatten zu morden (es bleibt natürlich nicht bei dem einen Toten).
Der Schluss ging mir dann ein bisschen zu schnell; die Aufklärung, wer der Täter ist, hat mich irgendwie nicht überrascht.

Ich wurde wieder bestens unterhalten, der Humor gefällt mir wirklich sehr gut. Besonders Joyces Tagebucheinträge sind göttlich und auch die vielen amüsanten Dialoge; und wie v.a. die Kriminellen die Rentner als leicht senil einstufen und alle dann von deren Schlagkraft und Cleverness überrascht werden.
Auch Romantik ist wieder mit dabei; allerdings auch ein sehr beklagenswerter Trauerfall.


Fazit:
Unterhaltsamer, humorvoller Cosy Crime mit den 4 liebenswerten und charmanten Senioren aus Coopers Chase, die diesmal den Mord ihres Bekannten, eines Antiquitätenhändlers, aufklären wollen und die es dabei ins Drogenmilieu verschlagen hat.

Bewertung vom 31.12.2023
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


ausgezeichnet

Milo und Vince ermitteln in ihrem 2. Fall in der Tier- und Umweltschutz-Szene

Jagoda "Milo" Milosevic und ihr Kollege Vincent Frey werden zu ihrem nächsten Mordfall in Hamburg gerufen, obwohl Vince sich noch von den schweren Verletzungen ihres vorigen Falls erholt.
Eine Umwelt- und Tierschutz-Influencerin wird tot in ihrem pompösen Loft gefunden: aufgehängt, gehäutet und ausgenommen wie Vieh.
Milo und Vince gehen von Umweltschutz-Hatern aus, bis die nächste Leiche gefunden wird, die absolut nichts mit dieser Szene zu tun hat: ein Banker.

"Agonie" ist der zweite Teil der Reihe um Milo und Vince; der Fall ist in sich abgeschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Wer jedoch genau wissen will, was Vince passiert ist, dass er noch so angeschlagen ist, sollte auch "Stigma" lesen. Auch Privates der beiden kommt in einigem Ausmaß vor.
Ein rasanter Schreibstil und kurze Kapitel peitschen einen durchs Geschehen; und vor allem die wirklich schrecklichen Zustände in der Massentierhaltung und Schlachtung sind einfach nur grausam und bedrückend und lassen einen betrübt zurück. Wie barbarisch die Haltung der Tiere ist, die in viel zu enge Ställe gepfercht sind und sich gegenseitig niedertreten und dann fressen, ist einfach nur furchtbar!
Auch die detaillierten Beschreibungen der Mordopfer ist nichts für schwache Nerven.

Mir gefällt, wie man mit den beiden Ermittlern nach und nach Puzzleteilchen aufdeckt und sich ebenso fragt: warum musste die Tierschutz-Influencerin sterben? Und wie konnte diese sich so ein pompöses Loft leisten?
Als Leser hatte man jedoch Wissensvorsprung im Gegensatz zu Milo und Vince, da man immer wieder Einblicke in die Gedanken und das Handeln Täters erhält.
Leider hat mir am Ende ein rechtliches Fazit für das Lügen des Schlachtbetriebs gefehlt - ist das tatsächlich in dieser Art gesetzlich erlaubt? Wenn ja, dann bin ich sprachlos...


Fazit:
Ein packender und mitreißender Thriller über ein aktuelles Thema; die blutrünstige Zurschaustellung der Opfer ist jedoch nichts für schwache Nerven.

Bewertung vom 31.12.2023
Abendrot
Foley, Lucy

Abendrot


sehr gut

Wo ist Jess' Bruder?

Jess reist nach Paris, da sie einen Hilfe-Anruf ihres Bruders Ben erhalten hat.
Doch kaum kommt sie bei dem einsam stehenden, vornehmen Haus an, kann sie Ben nicht erreichen. Doch für die Rückfahrt hat sie kein Geld mehr.
Die Bewohner begegnen ihr mit Ablehnung. Warum bloß? Was geht in dem Haus vor sich? Und wer weiß etwas über Bens Verschwinden?

Die Kapitel kennzeichnen die Personen im Haus samt der Stockwerke, in denen sich deren Wohnung befindet. Somit hat man immer gleich einen guten Überblick, wer wo im Haus wohnt, und wo sich gerade was abspielt. Bens Wohnung ist übrigens in der 2. Etage.
Die Atmosphäre in dem Haus, hervorgerufen auch durch das seltsame Verhalten seiner Bewohner, deren Charaktere unnahbar gezeichnet sind, lässt Gänsehaut aufkommen. Man fiebert mit Jess mit, die sich in Bens Wohnung einquartiert hat, und sich beobachtet fühlt und eine seltsame Entdeckung nach der anderen macht. Warum gibt es einen geheimen Gang, der die Wohnungen miteinander verbindet? Warum sind alle derart ablehnend und reden nicht? Was ist das Geheimnis des Hauses und seiner Bewohner??
Manchmal hat man richtiges Grusel- und Horror-Feeling beim Lesen, auch wenn es zwischendurch kleine Längen gibt.
Die Auflösung ist überraschend und hat mir daher gut gefallen.


Fazit:
Ein fesselnder Thriller über einen verschwundenen Bruder, seltsame und schweigsame Bewohner eines vornehmen Hauses in Paris und ein düsteres Geheimnis.

Bewertung vom 30.12.2023
Royals - Bilder der Königsfamilie aus der britischen VOGUE
Ross, Josephine;Muir, Robin

Royals - Bilder der Königsfamilie aus der britischen VOGUE


ausgezeichnet

ein fantastischer Bildband über 100 Jahre Royals mit jeder Menge Info

Dieser wirklich fantastische Bildband beleuchtet das Leben der Royal Family seit den 1920er Jahren.
Und zwar nicht nur die bekannten, sondern auch die weniger bekannten bzw. mir unbekannten Familienmitgliedern.
Man erfährt wirklich viele interessante Details aus dem Königshaus.

Fantastische Fotos aus der Vogue, zB der Krönung von Queen Elizabeth II. mit allen Informationen, die die Vogue dazu ausfindig gemacht hat.
Auch Stoffmuster der Kleidung; oder wie die Kutsche aussah usw geben einen interessanten Einblick in das königliche Leben.

Die Vogue ist ja für ihre Modestrecken bekannt - und natürlich wird auch die Mode der Royals besprochen. Besonders was den Modestatus von Diana und jetzt die jungen Royals betrifft.

Der ausführliche Stammbaum des britischen Königshauses rundet diese interessante Lektüre ab.

Ein richtig tolles Buch, in dem man immer wieder gerne blättert, um sich von den Fotos des Königshauses inspirieren zu lassen, oder um mehr über diejenigen Royals zu erfahren, die nicht so sehr im Rampenlicht stehen/standen.


Fazit:
Ein fantastischer Bildband über die britischen Royals mit jeder Menge Info und vielen wundervollen Fotos.

Bewertung vom 28.12.2023
Der Konzern / Laura Jacobs Bd.3
Etzold, Veit

Der Konzern / Laura Jacobs Bd.3


sehr gut

dritter Teil des Banken-Thrillers um Laura Jacobs

3,5 Sterne

"Der Konzern" ist der dritte Teil um die Bankerin Laura Jacobs, die in die Führungsetage der BWG Bank aufgestiegen ist.
Alle wichtigen Vorkommnisse aus den ersten beiden Bänden (und da gab es einige!!) sind informativ verpackt - ich empfehle jedoch, diese Reihe wirklich chronologisch zu lesen, denn es baut sich alles komplex aufeinander auf.

Die erste Hälfte ist zwar nicht wirklich ruhig, denn es geht gleich mal rasant los mit einem Briefbombenangriff auf die Bank (der sich dann leider gar nicht wirklich aufgeklärt hat), doch sonst ist es eher gemächlich.
Erst ab Lauras Reise nach Paris geht alles Schlag auf Schlag und es ist sozusagen ein actionreicher Showdown.
Mir ging es dann allerdings etwas zu schnell, sowohl was die Erkenntnisse als auch die Geschehnisse betrifft.
Auch die Aufklärung und der eine Täter, obwohl ich diesen irgendwie schon im Hinterkopf hatte, haben mich irgendwie nicht so ganz zufrieden gestellt; und auch Lauras Auftrag in Paris, wo sie nach nur einem Vorstellungsgespräch gleich einen Arbeitsplatz samt PC hatte, fand ich unrealistisch - auch wenn ich wieder bestens unterhalten wurde und nur so durch die Seiten geflogen bin.

Leider muss ich diesmal das Korrektorat kritisieren, denn es gibt oftmals Wiederholungen. Sowohl, was einzelne Wortwiederholungen betrifft, als auch Gedankenwiederholungen. Und die Erklärung, was das BKA ist bzw. wofür die Buchstaben stehen, kam gleich mehrmals hintereinander (wobei ich denke, dass Krimi- und Thrillerfans dafür sowieso keine Erklärung brauchen ;)

Ich ging bei dieser Reihe von einer Trilogie aus, und auch das Ende könnte abgeschlossen sein. Doch es gibt einen Cliffhanger, aufgrund dessen noch ein weiterer Band folgen könnte - ich bin gespannt.


Fazit:
Dritter Teil des Banken-Thrillers um Laura Jacobs, der eher langsam beginnt und dann rasant endet.

Bewertung vom 17.12.2023
The Institution
Fields, Helen

The Institution


sehr gut

eingesperrt mit den gefährlichsten Serienkillern

3,5 Sterne

In dem abgelegenen Hochsicherheitsgefängnis Parry Institution, in dem psychisch kranke Straftäter, und auch die 5 gefährlichsten Serienmörder der Welt eingesperrt sind, geschieht ein Mord auf eben dieser Station: der beliebten Krankenschwester Tara wurde ihr Baby aus dem Bauch geschnitten, und die Tote nur durch Zufall gefunden.
An den Vater und dessen Eltern erging eine Lösegeldforderung.
Die forensische Profilerin Connie Woolwine, die auch Psychologie studiert hat, wird als Psychologin eingeschleust - kann sie das Baby rechtzeitig finden und den Täter, der nur aus den inneren Reihen kommen kann, aufspüren?
Dazu kommt ein Schneesturm, der die Anstalt abgeschieden macht; niemand kann rein oder raus.

Der Schreibstil ist wirklich packend; und auch zu Beginn ist man gebannt und gefesselt von dieser Einrichtung und der brutalen Tat. Das Wetter und die einsame, abgeschiedene Lage der Parry Institution ist beklemmend; ebenso die Atmosphäre in der Station.
Man fiebert mit Connie mit und lernt, ebenso wie diese, die 5 Serienkiller nach und nach immer genauer kennen.
Durch die detaillierte Schreibeweise kann man sich auch alles genau vorstellen.
Man kann auch super miträtseln: wer ist der Täter? Einer der Massenmörder? Oder doch einer der Angestellten? Immer wieder hat man jemand anders als Täter am Schirm.

Leider war ich mit einigen Dingen nicht zufrieden. Erstmals finde ich das Rausschneiden des Babys, bei dem die Mutter stirbt, unrealistischer für eine Lösegeldforderung als einfach die schwangere Frau selbst zu kidnappen (und irgendwo in dieser Einrichtung zu verstecken) - und für die Frau das Lösegeld zu fordern.
Ebenso, dass alle Insassen zu Connie nur "Dr. Connie" sagen sollen, obwohl alle anderen Ärzte mit Nachnamen angesprochen werden, fand ich unglaubwürdig. Ich finde, so kann man Connie als Ärztin nicht so ernst nehmen wie die anderen Ärzte. Und dass Connie so schnell und einfach unter falschen Tatsachen als Psychologin mit einem Patienten, über den sie nichts sagen darf, dort aufgenommen wird und sich überall frei bewegen darf. Und dass sie dann glaubt, paranoid zu werden, fand ich etwas zu überzogen.
Die Auflösung war nachvollziehbar, allerdings war der Kontakt der Täter untereinander unglaubwürdig.
Den Übersichtsplan am Ende des Buches von Station H fand ich sehr hilfreich.


Fazit:
Ein packender und beklemmender Thriller, der leider gegen Ende etwas unglaubwürdig wird.

Bewertung vom 17.12.2023
Kein Plan von nix! / Gregs Tagebuch Bd.18
Kinney, Jeff

Kein Plan von nix! / Gregs Tagebuch Bd.18


sehr gut

Kann Gregs Schule gerettet werden?

Nachdem die Schüler von Gregs Schule schlecht abschneiden, wird der alte Direktor aus der Rente geholt, der die Schüler wieder auf Vordermann bringen soll.
Trotzdem scheint alles zu scheitern...

Auch die neue Geschichte ist typisch Greg, sehr überzogen, aber wahrscheinlich genau das, was Kindern gefällt. Die mögen das, wenn alles so unwirklich übertrieben wird.
Vor allem Gregs Gedanken allgemein (wozu man ein Gehirn überhaupt braucht und was es alles kann) als auch speziell zu seinen Lehrern und dem Unterricht lässt einen wieder viel schmunzeln.

Dass Probleme von Schulen und dem Schulsystem angeprangert werden, finde ich gut. Denn es stimmt, dass überall immer mehr und mehr eingespart wird (werden muss?) und deshalb die Qualität des Unterrichts und somit die Ausbildung unserer Kinder leidet.
Aber ich persönlich finde es dann doch etwas ZU drüber. Vor allem das Sponsoring sämtlicher Dinge an der Schule. Ein bisschen weniger hätte mMn auch gereicht.
Aber die Überlegungen, die alle anstellen, um die Schule zu retten, und der Zusammenhalt, hat mir sehr gut gefallen.
Leider fehlt ein bisschen der Spannungsbogen, wie man aus anderen Gregs Tagebüchen gewohnt ist.

Viele aktuelle Themen, die für Kinder/Schüler von Bedeutung sind, werden thematisiert: Schüleralltag, erste Verliebtheit, Bildung (und deren Qualität), Einsparungsmaßnahmen (an Schulen) und auch Freundschaft und Zusammenhalt.


Fazit:
Kurzweiliges und aktuelles Lesevergnügen mit Greg, das überzogen auf Schulprobleme eingeht, und zum Nachdenken anregt.

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Bewertung vom 12.12.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


sehr gut

auf Spurensuche in der Vergangenheit


Die Datenforensikerin Fleur, deren Leben aus Angst besteht, flüchtet sich mit ihrer Arbeit vor der Wirklichkeit und dem Interagieren mit anderen Menschen.
Sie hat eine große Narbe an der Schläfe; und man kann sich gut in sie hineinversetzen und ihre Furcht vor anderen Menschen verstehen, denn man weiß ja, wie Kinder andere Kinder aufgrund solcher Dinge mobben. Und solche Erlebnisse aus der Kindheit prägen.
Leider wird sehr, sehr lange nicht erwähnt, warum und woher sie diese Narbe hat, und was es damit auf sich hat. Klar, für den Lauf der Geschichte konnte dieses Geheimnis erst sehr spät gelüftet werden, doch ich mag es gar nicht, wenn man über so wichtige Details im Dunkeln gelassen wird und alles immer nur kurz erwähnt wird.
Die Erklärung dazu hat mich dann überrascht, und noch weitere Geheimnisse aus Fleurs Vergangenheit, die immer wieder nur angedeutet werden, decken sich auf.

Als Fleur vom Tod ihres leiblichen Vaters erfährt, zu dem sie schon lange keinen Kontakt mehr hatte, macht sie sich auf den Weg nach Frankreich, die Heimat ihrer Großmutter, um der bisher verschwiegenen und unaufgeklärten Familiengeschichte väterlicherseits auf die Spur zu kommen. Und sie macht große Entdeckungen! Es ist wunderbar und emotional, Fleurs Wege zu verfolgen.
Vor allem, als sie dann in der Auvergne landet, die man gedanklich wunderschön vor Augen hat, wo sie auf die Bestien-Sage stößt, die dort überall zelebriert wird. Hat diese Sage etwas mit ihrer Abstammung zu tun?

Man verfolgt Fleur gespannt bei ihren Recherchen; bekommt Gänsehaut, wenn man über die Wolfs-Bestien-Legende liest; und ist atemlos, wenn sie Tomé oder Pierre gegenübersteht.
Auch dieser romantische Teil gefällt mir gut; und ebenso der kriminalistische, wenn man bei der Suche nach Details und dem Zusammenfügen der Puzzleteilchen dabei ist.
Sehr schön war, dass Fleur immer stärker geworden ist und sich emotional rasant weiterentwickelt hat.

Leider gibt es immer wieder mal kleine Längen; und dass eben die Geschichte um Fleurs Narbe so lange ein Geheimnis bleibt, ebenso wie das schlechte Verhältnis zu ihrem Vater-was eigentlich überhaupt nicht richtig aufgeklärt wird- haben mich gestört.
Erwähnen muss ich auch die leider wirklich sehr kleine Schrift, die das Lesen zu keinem Genuss macht. Deshalb habe ich auch 3x so lange gebraucht wie normalerweise. Schade, denn die Geschichte selbst ist toll!


Fazit:
Ein beeindruckender Roman über eine deutsch-französische Familiengeschichte einer Protagonistin, die sich emotional richtig toll weiterentwickelt; und über die faszinierende Bestien-Sage in Frankreich.