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Benutzername: 
Didi
Wohnort: 
Mertesheim

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2020
Das Schicksal der Henkerin
Martin, Sabine

Das Schicksal der Henkerin


gut

Die frühere Henkerin Melisande lebt mit ihrem Mann und den 2 Kindern ein beschauliches Leben, bis ein Brief sie erreicht, daß ihr Bruder, der seit 15 jahren tot ist, im Kerker sitzt. Sofort macht sie sich auf den Weg um ihm zu helfen. Eine Reise beginnt, die sie sich so nicht vorgestellt hatte.

Dies ist bereits der dritte Band über Melisande. Ich kannte die Vorgängerbände nicht, hatte aber kein Problem in die Geschichte reinzukommen, da die Autorin immer wieder Hintergrundwissen einfliessen lässt.
Ich bin etwas gespalten wie ich die Geschichte einordnen soll. Von Anfang an war Action angesagt, das passte für mich nicht so richtig in einen Historischen Roman. Immer wieder gab es neue Spannung und jeder einzelne Protagonist hatte gefährliche Situationen zu überwinden. Das war mir etwas zuviel des Guten und für mich nicht sehr glaubwürdig.
Der Schreibstil ist flüssig und es ergab einen flotten Lesefluss.
Aber einen Historischen Roman lese ich lieber ohne diese vielen Herusforderungen

Bewertung vom 11.08.2020
Verschollen in Palma
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


sehr gut

Tim Blancks Tochter wird während ihrer Patyreise auf Mallorca vermißt. Das ist jetzt 3 Jahre her. Nachdem die Polizei es aufgegeben hat nach Emme zu suchen, macht sich Tim selbst auf den Weg nach Palma und bricht in Schweden alle Zelte ab, um selbst nach seiner Tochter zu suchen. In Palma nimmt er einen Job als Detectiv an und lernt die korrupte, kriminelle Welt der Reichen und Schönen kennen. Dabei bekommt er eine Spur die mit Emme zu tun hat, lebt sie doch noch?

Der Autor hat hier einen Krimi geschaffen, der dem Leser schonungslos ein anderes Mallorca zeigt. Bildlich kann man sich in das Urlaubsparadies versetzen und leidet mit dem Protagonisten mit. Die Charaktere sind glaubhaft dargestellt und überschaubar. Der Schreibstil allerdings ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn immer wieder kommen Passagen vor, indem zwischen Emme und der Wirklichkeit hin und her geswitscht wird. Mir waren es auch zuviele englische Einwürfe, die für mich als der englischen Sprache nicht mächtig, eher störend waren. Aber das gehört wohl zu einem modernen Schreibstil und ich habe mir die Sätze zusammen gereimt. Der Spannungsbogen zieht sich durch das ganze Buch.
Ich fühlte mich spannend gut unterhalten und kann das Buch weiterempfehlen.

Bewertung vom 27.06.2020
Ozelot und Friesennerz
Matthiessen, Susanne

Ozelot und Friesennerz


ausgezeichnet

Susanne Mathiessen nimmt uns mit ins Sylt der 60ger und 70ger Jahre. Sie berichtet über ihre Kindheit auf der Insel und beschreibt auf eine liebevolle und informative Art wie sich aus einer schon immer besonderen Insel ein Status der Extravaganz entwickelt hat.
Die Autorin wächst in einer Pelzdynastie auf. Aus heutiger Sicht undenkbar, einen Pelzmantel zu kaufen, galt es in der damaligen Zeit als Statussymbol der Reichen und Schönen. Mit lustigen Anekdoten blicken wir ein bisschen in die Welt der Stars, Politiker und Industriellen. Sie beschreibt ein Sylt das noch den Einheimischen gehörte und es kommt ein wenig Wehmut rüber. Die echten Sylter sterben aus und die reichen Landeier übernehmen nach und nach die Insel, indem sie alles an Immobilien aufkaufen und neu bauen. Nur nach der Sommersaison gehört Sylt wieder den Insulanern.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch ich gehöre zu den Touristen die diese schöne Insel überfallen und konnte mich in Westerland und Umgebung wieder finden. Allerdings hat für mich der damalige Flair doch erheblich nachgelassen, umso schöner zu lesen wie stilvoll doch alles war.

Bewertung vom 09.06.2020
Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11
Mcdermid, Val;McDermid, Val

Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11


weniger gut

Von didi2256
Voller Erwartung habe ich mich auf den angekündigten Thriller von Val McDermid gefreut.

40 Skelette von toten Mädchen, die auf einem Geländer des katholischen Waisenhauses gefunden werden, lösen Verwirrung aus. Haben die Nonnen, die vor Jahrzehnten hier gelebt haben nichts gewußt?

Da dies das erste Buch dieser Reihe für mich war, konnte ich mich sehr schwer in die Situation hinein versetzen. Zuviele Protagonisten sind hier im Spiel und haben bei mir für Verwirrung gesorgt, sodaß ich in keinen Lesefluß kam. Die eigentlichen angekündigten Ermittler, Carol Jordan und Tony Hill, gehen in diesem Thriller leider unter. Da zuviel über ihre privaten Probleme berichtet wurde, kam für mich selten Spannung auf. Ich habe auch das Gefühl, da dies bereits der 11. Band dieser Reihe war, das der Autorin etwas die Luft ausgegangen ist.

Schade, aber durch die vielen Kritikpunkte kann ich nur 2 Sterne vergeben.

Bewertung vom 10.03.2020
Kämpfen. Leiden. Lieben. Leben im Schwarzwald von den Kelten bis ins 20. Jahrhundert
Binder, Thomas

Kämpfen. Leiden. Lieben. Leben im Schwarzwald von den Kelten bis ins 20. Jahrhundert


ausgezeichnet

Der Autor Thomas Binder beschreibt in seinem Buch "Kämpfen, Leiden, Lieben" wie der Schwarzwald besiedelt wurde und die Menschen aus ihrem kargen Dasein eine bezaubernde Welt erschaffen haben.

In 16 Kapiteln erfahren wir von den ersten Siedlern, wie hart sie ums Überleben kämpften, wie der Glaube sich durchsetzte und Klöster erschaffen wurden. Aber auch von der großen Armut, den Kriegen und wie sich die Bewohner zu fügen hatten. Dennoch verlernten sie das fröhliche Beisammensein nicht und machen sie dadurch so sympathisch.

Ich habe durch das Buch sehr viel Neues erfahren und wußte nicht wie hart es war, in so schweren Zeiten zu überleben. Durch den Zusammenhalt der Bevölkerung entstand ein besonderer Menschenschlag. In diesem Buch werden Hintergrundgeschichten durch historische Personen belegt und heben die sehr guten, aufwendigen Recherchen hervor. ganz besonders gefallen hat mir das nach jedem Kapitel Tipps gegeben wurden, die man noch weiter nachlesen kann und bei einem Ausflug oder Urlaub im Schwarzwald nachverfolgen kann.

Ich habe das Buch verschlungen und werde es bei meiner nächsten Schwarzwaldreise im Gepäck habe, vielen Dank Thomas Binder für diesen besonderen Einblick in das einfache Leben der Schwarzwälder.

Absolute Leseempfehlung für Historisch interessierte Menschen, ich vergebe sehr gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 07.03.2020
#Fatboysrun
Jordan, Philipp

#Fatboysrun


sehr gut

"Fatboysrun" von Philipp Jordan ist seine Biografie, wie er wieder zum Laufen gefunden hat.

Alleine schon das Cover übermittelt, den Leser erwartet hier eine etwas andere Biografie. Mit Witz und Charme geschrieben und doch eine gewisse Ernsthaftigkeit hinter der ganzen Geschichte. Dazu wunderschöne Momentaufnahmen, die das Ganze locker machen.
Der Autor läßt uns teilhaben an seinem Leben, der vorher ein dicker, träger Couchliebhaber war. Er beschreibt auch gleich mal seine dunkle Seele mit Drogen, Spayen, Alkohol, aber auch wie er früher in seiner Kindheit gelaufen ist.
Ganz ausgiebig lernen wir das Mehr-Monster kennen. Es begleitet uns durch das ganze Buch und zeigt uns den verrückten Philipp in einer lustigen Form.

Dieses Buch ist nicht nur für Laufinteressierte, die einen Ansporn brauchen was alles geht, nein auch eine lustige und manchmal auch tiefgründigere Beschreibung eines Lebens, das etwas verrückt verläuft.

Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, ob ich aber dadurch einen Ansporn für das Laufen erhalten habe, weiß ich noch nicht. Mein innerer Schweinehund ist noch sehr präsent.

Bewertung vom 07.03.2020
Das kann uns keiner nehmen
Politycki, Matthias

Das kann uns keiner nehmen


ausgezeichnet

Das kann uns keiner nehmen von Matthias Politycki ist ein Roman über eine besondere Männerfreundschaft.

Hans hat noch eine Rechnung mit sich zu begleichen und möchte dies im Inneren des Kilimanadscharo tun, dabei trifft er auf den Urbayern Tscharli. Zwei Menschen die unterschiedlicher nicht sein könnten. Tscharli, der sein Herz auf der Zunge trägt, beschließt das Hans ihn auf seinem letzten Trip begleitet. Völlig überrumpelt begleitet ihn Hans und es beginnt eine Freundschaft, die tief ins Innere der beiden blicken läßt.

Dieses Buch ist ein Erfahrungsbericht und gleichzeitig ein Reisebericht. Durch die Augen des Autors blicken wir in ein wunderschönes Afrika. Das Cover läßt die Weiten von Afrika erahnen, wunderschöne Farben runden das Gesamtbild ab. Anschaulich wird die Reise durch die Wegskizzen im Inneren des Buches gemacht.
Politycki beschreibt die Charaktere der Protagonisten auf eine besondere Art seines Schreibstils. An den ruppigen Tscharli, der immer mit der Tür ins Haus fällt, mußte ich mich erst gewöhnen, mit Hans dem kühle Hanseaten kam ich eher klar. Man fühlt wie die Beiden zusammen wachsen. Wir erfahren viel aus der Vergangenheit und geraten immer wieder in emotionale Wallungen.
Ein wunderbares Buch das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.