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Benutzername: 
Misslila
Wohnort: 
Grevenbroich

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2018
Die Frauen von Ivy Cottage
Klassen, Julie

Die Frauen von Ivy Cottage


ausgezeichnet

… sie blickte ihre alten Freundinnen liebevoll an. „Die Welt verändert sich und wir sind der Beweis dafür.“ (Jane)

„Die Frauen von Ivy Cottage“ ist der 2. Band der Ivy Hill Reihe von Julie Klassen.
Im ersten Band stand mehr die Geschichte von Jane und Thora rund um die Herberge Bell im Vordergrund. Die beiden spielen weiterhin eine Rolle, jedoch dreht es sich in diesem Band mehr um Rachel und ihre Freundin Mercy.
Julie Klassen ist eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen. Kaum in die Geschichte eingetaucht, packt sie den Leser und nimmt ihn, federleicht geschrieben, gefühlvoll mit durch den ganzen Roman. Ich fand das Buch zu keiner Zeit langweilig, im Gegenteil, ich hätte mir gewünscht, noch viel länger im beschaulichen Ort Ivy Hill verweilen zu können – gemütlich bei einer Tasse Kaffee oder Tee und weitere Geschichten der Bewohner zu erleben.
Auch in diesem Band schafft die Autorin es wieder, einem als Leser durch ihre wundervoll bildhaften Beschreibungen das Gefühl zu vermitteln, als wäre man mitten im Geschehen – mitten in Ivy Hill – und erlebt alles hautnah.
Sie beschreibt alle Charaktere so detailliert und liebevoll, mit der Zeit wachsen sie einem alle ans Herz. Auch Thora, die im ersten Band eher die kritische und zugleich schwierige frühere Besitzerin der Herberge „Bell Inn“ war, ist mir mittlerweile vollends ans Herz gewachsen. Denn auch in diesem Teil des Romans erlebt sie einen wundervollen weiteren Wandel und wächst dem Leser sehr ans Herz.
Das Buch hat mir ganz besondere schöne und gefühlvolle Momente gegeben, in denen man am liebsten weiter verweilen möchte.
Die Glaubensaspekte sind meiner Meinung nach genau richtig dosiert und perfekt in das Geschehen eingewebt.
Sehr gut gefällt mir auch die Übersichtskarte, die wie im vorherigen Band, auch hier zu Beginn zu sehen ist. So kann man sich einen guten Überblick über den Ort der Handlung verschaffen.

Ich bin ein wenig traurig, dass diese gefühlvolle Geschichte schon wieder zu Ende ist und fiebere dem nächsten Band dieser Ivy Hill Reihe entgegen.
Fazit
„Die Frauen von Ivy Cottage“ ist ein fesselnder, Roman mit christlichen Aspekten, mit einer guten Dosis an Romantik und Gefühlen aber auch einer guten Portion Spannung die sich durch Geschichte zieht und mir bis zum Schluss traumhafte Lesestunden beschert hat.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band und bin gespannt, wie es Jane, Mercy, und besonders der kleinen Alice weiter ergeht.

Bewertung vom 18.06.2018
Das Licht scheint in die Finsternis
Franke, Thomas

Das Licht scheint in die Finsternis


sehr gut

In dem Roman „Das Licht scheint in die Finsternis“ wird die Geschichte von den zwei Halbbrüdern Maik und Jonathan erzählt. Beide Ehen ihrer Mutter verliefen anders als erhofft. In der ersten Ehe ist ihr Mann verschwunden, in der folgenden Ehe kommt ihr Mann nicht mit ihrem älteren Sohn Maik klar und es gestaltet sich problematisch.
Dann gerät Maik auch noch auf die schiefe Bahn. Er fühlt sich sowieso nicht geliebt und zu allem Übel bekommt er dann ein Gespräch mit, was nicht für seine Ohren bestimmt war. Das zieht in den Boden unter den Füssen weg.
Jonathan und Maik haben viele Jahre keinen Kontakt, bis ihre Mutter verstirbt und ihnen ein Erbe hinterlässt. Einziger Hakan daran ist, sie können es nur gemeinsam antreten, weil es die Brüder wieder zusammenbringen soll. So begibt sich Jonathan auf die Suche… eine Suche auf der er so manch unerwarteten begegnet…
Die Geschichte lässt sich fließend lesen, auch die Spannung kam auf jeden Fall nicht zu kurz. Für mich war es das erste Buch des Autors Thomas Franke. Auch gut gefällt mir, wie christliche Elemente in die Geschichte eingebaut sind.
Es gibt es noch einen weiteren Erzählstrang in einer Burg, der optisch gekennzeichnet ist, hier wurde ich nicht wirklich überzeugt. Der Rest der Geschichte hat mir jedoch gut gefallen.
In dem Roman geht es um die Themen Schuld, Vergebung sowie die Kraft für einen Neuanfang und hat er mir – abgesehen von dem einen zuvor beschriebenen Erzählstrang – gut gefallen. Ich bin gespannt auf weitere Romane des Autors.

Bewertung vom 11.06.2018
Marie-Rose, Sr.

"Weil die Hoffnung niemals stirbt"


ausgezeichnet

„Syrien ist mehr als das Leid, das wir jeden Tag im Fernsehen sehen. Es ist auch die Heimat von Menschen, die ihr Land nicht aufgeben wollen …“
Marie-Rose ist Ordensschwester in Homs, Syrien. Auch wenn es für sie die Möglichkeit gegeben hätte zu fliehen und das Land seinem Schicksal zu überlassen – sie liebt ihr Land und will es nicht aufgeben. Sie liebt die Menschen und sieht es als ihre Aufgabe, da zu helfen, wo sie gebraucht wird mit allem was ihr möglich ist.
In diesem Buch hat sie ihre Erfahrungen und Erlebnisse in kurzen Geschichten zusammengestellt. Ihre Berichte sind unglaublich erschütternd und zugleich bewegend. Sie erzählt nicht nur aus dem Krieg, sondern der Leser erfährt auch, wie es in Syrien vor dem Krieg war.
„Die Kirche im Osten wird eine Kirche der Hoffnung bleiben“
Gut gefällt mir, dass man auch einen Einblick in das Leben von Marie-Rose bekommt. Ihr Geburtsort Maalula, ein antikes christliches Dorf, im „Tal der Christen“ gelegen, wurde schwer zerstört, trotzdem verlässt sie nie der Mut.
Beeindruckend lässt sie den Leser an ihren Erlebnissen teilhaben. Trotz der vielen schlimmen Zerstörungen durch den Krieg und die Bomben spürt man, dass sie sich nicht unterkriegen lässt. Trotz Verlust der Heimat und von Angehörigen, Trauer und Schmerz bleibt eines da – der Überlebenswille und die Hoffnung, auf ein Ende des Krieges und einen Neuanfang.
Die Zeittafel am Ende des Buches verschafft einen groben Überblick, über das Geschehen in Syrien seit Beginn des Krieges. Das gefällt mir gut und ist informativ, besonders, wenn man sich zuvor nicht so intensiv mit dem Krieg in Syrien auseinandergesetzt hat.
Mich hat das Buch absolut überzeugt. Die kurzen Geschichten lassen sich unabhängig voneinander lesen und haben mich sehr berührt. Marie-Rose unerschütterlichen Mut spürt man auch in diesem Zitat:
… das er wieder da war gab mir wieder ganz neue Hoffnung auf die Zukunft und die Zuversicht, dass das Leben trotz allem lebenswert ist.“

Bewertung vom 31.05.2018
Die leise Erweckung

Die leise Erweckung


sehr gut

In dem Buch „Die leise Erweckung – wie Gott Flüchtlinge in unserem Land berührt“ hat der Herausgeber Theo Volland Geschichten, Berichte und Erlebtes von Flüchtlingshelfern aber auch von Geflüchteten zusammengetragen.
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich das Buch aufgrund des Covers eher weggelegt hätte. Es soll wohl eine Art Lichtblick darstellen – mich schreckt es leider eher ab. Für mich wirkt es esoterisch. Mich hat der Klappentext neugierig gemacht auf die Erlebnisberichte. Beim Titel hätte ich eine kleine Veränderung vorgenommen, da auch Berichte aus Flüchtlingscamps im Ausland dabei sind, hätte ich es allgemeiner formuliert, da ist die Bezeichnung „unser Land“ etwas deplatziert.
Der Leser bekommt einen Einblick in die Arbeit der vielen Helfer und hat Teil an ihren Erlebnissen. Die einzelnen Berichte sind kurz gehalten und am Ende jeweils mit einem kurzen Bibelvers versehen. Was mir hier fehlt, ist eine Angabe z B neben dem Titel über den Autor des Beitrages. Hier würde eine Vornamensangabe, Geschlecht und Alter schon ausreichen, denn es würde einem vereinfachen, das gelesene zuzuordnen, denn es ist gerade in Bezug auf die Flüchtlingsgeschichten schon interessant ob der Autor männlich oder weiblich ist und in welcher Altersklasse. Eine Auflistung der Autoren findet man ganz zum Schluss des Buches, dies hätte mir wie bereits geschrieben zu den Artikeln selber besser gefallen.
Es sind berührende Erlebnisse, wie Geflüchtete ihre ersten Erfahrungen mit Gott machen und sogar recht offen dafür sind sich auf Gespräche, die Bibel und Gebete einzulassen. Das Buch beschreibt aber genauso die ersten Berührungsängste wenn Geflüchtete und Helfer aufeinander treffen, die sich dann aber meist schnell in Luft auflösen. Immer wieder liest man über die uneingeschränkte Gastfreundschaft – egal aus welchem Land die Geflüchteten kommen - sie tischen, auch wenn sie nicht viel haben, das Wenige auf und besonders wichtig ist das gemeinsame Tee trinken.
Die zusammengetragenen Schicksale gehen einem ans Herz und berühren den Leser. Da ich selber in der Flüchtlingsarbeit aktiv bin, weiß zu gut, wieviel Zeit, Liebe Mühe und Geduld hier zu investieren ist und auch von Enttäuschungen und Verzweiflung. Traurig fand ich es immer wieder zu lesen, dass Geflüchtete liebe Menschen an ihrer Seite als Helfer hatten, haben Vertrauen gefasst und wurden dann in weit entfernte Städte umverlegt. Das ist leider der Alltag und das kenne ich selbst zu gut. Es wachsen einem liebe Menschen ans Herz, man wächst zusammen und dann müssen sie wegen behördlicher Umverteilungsaktionen weg - das zerreißt alles Vertrauen, alle Hoffnung auf einen guten Neustart in einem fremden Land, wo diese Menschen doch schon alles verloren haben, was sie besaßen.
Über die großen und auch kleinen Wunder die hier berichtet werden, war ich erstaunt und fasziniert.
Jede einzelne Geschichte lässt sich „mal kurz nebenbei“ lesen, da es immer nur ein paar Seiten sind aber trotzdem mit packendem Inhalt.
Das Buch hat mich insgesamt überzeugt, gut gefallen haben mir besonders im letzten Teil „Streiflichter“ die vielen Bilder, das lockert alles etwas auf.

Bewertung vom 04.05.2018
Revolution im Herzen
Beinert, Nadja;Beinert, Claudia

Revolution im Herzen


ausgezeichnet

„Lenchen hatte die Diktatur im Hause, Frau Marx die Herrschaft. Und Marx fügte sich wie ein Lamm dieser Diktatur. Lenchen hätte sich für Karl geopfert. Sie kannte ihn mit seinen Launen und Schwächen, und sie wickelte ihn um den Finger.“
(Von Wilhelm Liebknecht, ein Zeitgenosse und Wegbegleiter von Karl Marx)
„Revolution im Herzen“ ist ein ergreifender und fesselnder Roman einer geheimen, großen Liebe, der mir sehr ans Herz ging. Die beiden Autorinnen Claudia & Nadja Beinert haben hier historische Ereignisse mit fiktiver Geschichte zu einem spannenden historischen Roman vereint. Sehr gut gefällt mir, dass hinten am Ende des Buches in dem Nachwort die historisch nachgewiesenen Gegebenheiten angeführt sind, genauso wie die Geschichte entstanden ist, die um diese Ereignisse spielt.
Der Roman beginnt, als Lenchen noch bei Ihren Eltern lebt, aber kurz nach dem Tod ihres Vaters sich entschließt, ihren eigenen Weg zu gehen und ihr Elternhaus zu verlassen. Der Schreibstil ist flüssig und zugleich mit toller bildlicher Darstellung. Ich habe mich während des gesamten Buches so gefühlt, als wäre ich Beobachter des Geschehens und konnte mich wunderbar in die Geschichte reinversetzen.
Die Charaktere der Protagonisten sind vielschichtig gezeichnet und erlaubend dem Leser sehr tiefe Einblicke in das Geschehen der damaligen Zeit. Lenchen und auch Jenny sind ganz liebenswerte Charaktere. Karl Marx ist in seiner beharrlichen und für sich eigensinnigen Art sehr authentisch dargestellt. Ich habe mir beim Lesen Originalaufnahmen der Drei im Internet herausgesucht, um das alles noch bildlicher vor Augen zu haben.
Faszinierend fand ich die Abschnitte, wo es bei Lenchen um das Erlernen des Schachspiels geht. Besonders fasziniert hat mich dabei das „Kopfschachspiel“ in dem sie immer wieder Züge um Züge gelernt und ausprobiert hat um ein „Schach matt“ setzen zu können.
Von Karl Marx philosophischen und politischen Ideen ist mir an manchen Stellen fast zu viel eingebracht, dafür ist die eigentliche Liebesgeschichte um die es sich dreht, sehr kurz gehalten. Da hätte ich mir vielleicht noch etwas mehr zu gewünscht, da ich grundsätzlich liebend gerne historische Liebesgeschichten lese.
Aber auf der anderen Seite ist es natürlich auch positiv, sehr viel über Karl Marx, seine Gedanken und Ideen zu erfahren.
Somit kann ich dieses Buch wirklich wärmstens weiterempfehlen, wer eine Liebesgeschichte mit historischem Hintergrund mag, bekommt hier genau das. Der spannungsreiche Schreibstil hat mir ein tolles Lesevergnügen bereitet und ich bin auf jeder Emotionswelle der zarten Liebesgeschichte mitgesegelt.